Amerikanische Hilfsaktion für die Kinder in Europa.

Haag, 18. Dez. Die amerikanischen Filmagenten ha­ben auf Anreming von Hover zugesagc, daß sie 2V- Millio nen Dollars zur UnierstUtzuug der noiieideude» Kinder Eu ropaszusammenbringe» werden.

Evürttemdergtsche Potttik.

Landtag. i

Stuttgart, 17. Dez. Bei Wiederaufnahme seiner Bera­tungen nach der kurzen, den AuSschnßarbeiten gewidmeten Pause, erledigie der Landtag gestern Nachmittag zunächst fünf kleine Anfragen über eine Staatsaklion zu Gunsten der - Kleinrentner, die Ereignisse in Edeiftngen OA. Mergentheim, ^ die erneute Steigerung der Fleischpreise usw. und nahm dann die dritte Lesung des Landessteucrgesitzes vor. Der Kom­munist, Oberbahnjekretär Maiei, hielt dabei seine Jungfern­rede. Ein Antrag Keil (Soz,, den Gemeinden 30 statt 24 Millionen und dem Ausglerchsstock nur 6 Millionen znzu- weisen, damit sie ihren großen Kuliuraufgaben tusser nach kommen können, wurde nach einem Einspruch des Ministers , deS Inner« Graf gegen die Stimmen der Soziaidemokralen oon j 8 Bürgerparteiiern und 10 Demokraten abgelehnt, ein Antrag Mülberger (D.d.P). Zuschüsse nur bei einer Gemeindeumiage oon 2S Prozent aufwärts zu gewähren, vom Zentrum, den Demokraten und Sozildemokraren angenommen. Dann be- : gründete Keil einen neuen Antrag, den Zuschlag zum Grund § kataster auf 300 Prozent und zum Waldkataster auf 400 Pro zent zu erhöhen Nach einer kurzen Bemerkung des Finanz- mtnisterS Liefching und einer polemischen Rede des Abg. Bazille (B P ), der als Folge der törichten Poritik unserer Feinde, unserer Schwäche und Zersplitterung im Innern die Weltrevolntion für die Zukunft ableiter wurde die Fort­setzung der Debatte auf heute vormittag 9 Ubr vertagt. i Die feindlichen Brüder.

Der GeschäflsordnungsauSsckuß des Landtags hat aus Antrag Braig (Zlr.) einstimmig beschlossen, die Anträge und Zuschriften der beiden Fraktionsgruppen der UZP., betr. die j Berechtigung zur Ausübung des Landtagsmandats, gemäß § 14 der Verfassung dem Staatsgerichtshos zu überweisen.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 17. Dezember.

Weihnachlszauber.

St. Nikolaus hat seinen Sack mit Aepfeln und RSffen ausgeleert oder auch, «o es nötig mar. mit der Rute gedroht; und jetzt geht im Laufe der Weihnachlszauber um. Freilich nicht mit dem sorglos-frohen Schritt, wie ehedem; denn die Röte der Zeit mffen lauter wie die fernen Glöckler» die hatten Ketten klirren, die dieser »eaenwatt Erbe ist. In­dessen, so hart find ihre Glieder doch nicht, daß sie jedes Eugelein am Megen hinderte»; und so HM trotz allem manches Auge Umschau in alte» Btttöudc». ob sich von kunstfertigen Hände» daraus «ichtReues" schafse» lasse: trat Liebe Sparpfeaaig zu Sparpfenuig. um besonders Teuren, i« besonderen der Lügend, doch wenigstens eme kleine Freude bereite» z» können; und gebt schließlich auch der Forstmann schon im Walde um, Tännlinge zu suchen, die bestimmt sein sollen, die festlichen Lichter zu tragen.

Trotz des Wuchers und der Parasiten, die auch den Chrlstbau« zum »achten Syeknlatiousobjekt und Wucherdma entweihen mochten, unbe­achtet der Blutsauger, die sich auch ober vielleicht gerade zur Weihnachtszeit a» de» Bedürfnissen des Tages mühelos zu bereichern

tzche»_also doch ein Funken Liebe, da und dort »och der Wunsch,

Freude zu bereiten.

Allerdings hart neben dieser Liebe und dem Verlangen, zu beglücken, auch wieder die grinsende Fratze des Maas: wie ein Peitschenhieb klatscht es ins Smcht dieser «neuen-, von üblen Provhete» genarrten Zeit, oon dem Kindereleud der Großstädte; einem Elend, das zum Him­mel schreit, aber letzten Sudes doch nur durch Menschenhände gemildert werden kann. Sollten sich die dazu berufenen Menschenhände nicht be­sonders gerne in dieser Weihnachtszett regen?

So vergeffe denn Keiner, dem im Herzen noch ein Fünkchen vom Geist der Weihnacht geblieben, Keiner von denen, die in dieser Weih­nacht noch einen Pnlsschlag geheimnisvoll-tiefe» Zaubers fühlen dürfe», vergeffe Keiner der Rot der Andere»! Senn wem schon einmal, so ist hatte Gebe» Keffer dem Rehmen und geteilte Freude doppelte Freude!

* Konzert. Am kommenden Sonntag de» 19. ds. M>8. veranstaltet die hiesige Mufikoereinigung des Seminars Nagold in Liebenzell ei» Konzert, in dem die Militärsymphonie von Haydn und die I. Symphonie von Beethoven zur Auffüh­rung gelangen wird. Wir bitten etwaige Besucher von hier und dem Bezirk hiervon Kenntnis zu nehmen.

* Nachprüfung der Fahrnisfeuerverficherung. Da« Ministerium des Innern macht auf die Notwendigkeit einer sorgfältigen Nachprüfung der Fahrnisfeuerverficherung auf­merksam. Dieser Hinweis ist umsomehr berechtigt, als es in letzter Zeit wiederholt vorgekommen ist, daß besonders länd­liche Bevölkerungskreise durch Feuerschaden schwer geschädigt wurden und dabei unzulänglich versichert waren.

* Lebensversicherung und Teuerung. Die Steigerung der Un­kosten, besonders aber der Gehälter, hat auch in der Deutschen Lebens­versicherung ihre Folgen gezeitigt Sine sehr große Zahl der Lebens- oerfichernngsgesellschasieo. darunter der Allgemein« Deutsche Berficher- ungsoerein in Stuttgart, die Bllgem. Rentenanstatt in Stuttgart, die Alle Stuttgarter, hat infolge des ungünstigen Verhältnisses der Aus­gaben zu den Einnahmen zu dem Mittel gegriffen, die versicherten Dividend n herabzusetzen. Für die Versicherten bedeutet daS eine sehr schwere Belastung, da sie meistens ihr« Verträge auf Grund vonNetto- Kostenberrchnungen- der Gesellschoftsvertreter abgeschlossen haben, dir dir Vorzüge der Berficherung häufig unter besonderer Betonung der zu rrwartenden Versicherten- Dividenden empfahlen. Man wird darauf sehen müssen, inwieweit die Aktiengesellschaften die Konsrquen- zen für die Aktieu-Dividende ziehen. Die Aktionäre haben meist sehr ante Jahre hinter sich und sollten jetzt in erster Linie das Risiko der schlechten Zeiten miitragen.

* Das landwirtschaftliche Schulwesen. Der Landw. Hauptverband hat an das Ministerium für daS Kirchen- u. Schulwesen eine dringende Eingabe etngereicht im Interesse einer baldmöglichsten Intensivierung der Landwirtschaft bezw. der Bedeutung des Landw. Berufsstander für das gesamte Wirtschaftsleben die Zahl der derzeiligen württ. landwirtschaft­lichen Winterschulen bedeutend z» erhöhen. Die Eingabe wurde damit begründet, daß das Interesse an einer besseren Fachausbildung in den bäuerlichen Kreisen immer größer werde, was schon daraus hervorgehe, daß viele Hunderte von Bauernsöhnen in diesem JcHre wegen Raummangels abge wiesen werden mußten. Es wurde darauf hingcwtelen, daß der württ. Slaat heute für die gewerbliche Fortbildung etwa 5 Millionen verausgabt und die landwirtschaftlichen Fach­schulen nur 500 000 zur Verfügung haben.

* Vordrucke für Aus- und Einfuhrbewilligungen. Roch Weisung des Reichs kommiflorS für AuS- und Einsuhr­

bewilligung dürfen vom 1. Januar ab nur noch Vordrucke des neuen Musters verwendet und auch Beilängerunge» nur noch auf neuen Mustern ausgestellt werden. Die an der Ein und Ausfuhr beteiligten Kieise werden darauf hingewie- sen. Die neuen Vordrucke sind bei der Zentrale der Äußen- handelszweigstellen Handelskammern u. Zollämtern zu erhalten.

* Ausfuhrverbot für Uhren. Die freie Ausfuhr von Uhren aus dem Reich ist verboten worden und wird nur mit besonderer Anssnhrbeioilligung gestattet. Anlaß zu die­sem Verbot gab die drohende Verschleuderung deutscher Uh ren ins Ausland

* Der wilde Hausierhandel. Ehedem hatte der Hausier Handel auf dem Lande keinen schlechten Ruf. Die Bäuerin begrüßte den Hausierer oder die Hausierer«!, weil sie vielfach gute Ware in der Krawen hatten und weil sie vor allem dem Landvolk den oft werten Weg in die Stadt ersparten. Die Qualität dieses Wandergewerbes hat leider in den letzten Jahren schwer gelitten. Hamsterei, Schleichhandel und Schie- bertum hat Elemente aut die Hausiererbnhn getrieben, die es mit der Ehrlichkeit und Redlichkeit ebensowenig genau nehmen wie mit der Güte ihrer Waren Die reellen Hausierer alten Schlags leiden sehr nnter diesen Konkurrenten, die Landleule jammern über di? Unsicherheit auf dem Lande »nd die Be­hörden erlassen einen Ukas nach dem anderen gegen den wilden Hausierhandel, ohne dabei zu bedenken, daß auch sie vielfach selber an diesem Landübel Mitschuld sein könnten, Oft werden oon den Behörden Wandergewerbescheine ausge­stellt, sogar an jugendliche Personen, denen die Arbeit mit dem Handwerkszeug, mit Pickel und Schaufel besser anstünde, alS sich mit Ramschware auf dem Lande herumzutreiben und verschiedenen Abenteuern nachzujagen,

* Aufhebung der Zwangsbewirtschaftung für Saccharin. Die Zwangswirtschaft für Sacharin wird, lt. Sitdd. Zig, ab l. Januar aufgehoben. Die Abgabe von Saccharin erfolgt freihändig durch eine neugegründete Verkaufsgesellschaft, Die Preisregelung die bekanntlich auf monopolstenerttcher Grund läge beruht, bleibt bestehen

* Gegen die Schwarze Schmach. 70000 Werbeschriften versendet in der zweiten Dezembe. Hälfte der Dcmsche Not­bund gegen die Schwarze Schmach in das Ausland. In begrüßenswerter Berücksichtigung der Notlage unserer Sm dentenschaft wurde die Fertigstellung des geiamien Adressen­materials in erster Linie bedürftigen Studenten zugewiesen. Versendet werden 30000 Veitragsvordrucke, 10000 Kinder elend Plakate, lOOOO Briefeinlagen, 4000 P:ivaischieiben, 2000 Aerzte-Notru'e, 2000 Schande-Plakate, 10000 illustrierte Postkarten, 2000 SonVeiberichte über den Maffenproiest der Aerzieschaft in der Münchener Universität.

Kinder in Not!

Willst Du fehlen

mit Deiner Vabe? Deutsche NinÄerhilse.

* Das leichtsinnige Heiraten. Die Statistik über den Personenstand in Demschland meist jetzt 17-jährige Witwer, 16 jährige Witwen und 15 jährige Ehefrauen auf. Die Zahl der Eheleriie zwischen 16 und 25 Jahren ist bedeutend ge­wachsen. Die Zunahme der Ehescheidungen ist erschreckend.

* Postwertzeichen. Um den großen Bedarf an höher wertigen Postfreimarken, die namentlich im Paket- »nd Aus landsverkehr gebraucht werden, zweckentsprechend befriedigen zu können, gibt die Postoerwaliung vorübergehend, d h. bis zum Erscheinen der Markwerte der neuen Freimarke» nach den Entwürfen des Künstler Wettbewerbs, zweifarbige Vuchdruckmarken zu I, 1'/«. 2 und 4 Mark mir dem Bilde der Germania heraus. Die Marken, die auch noch in Rollen­form herauskommen werden, haben dieselbe Form und Größe wie die bisherigen Pfennigwerte und eignen sich deshalb bester zur Massenherstellung als die größeren Kupfer und Gummtdruckmarken, die daneben weitcr vertrieben werden. Von den meisten der nach dem Wettbewerb geplanten neuen Postfreimarken der Pfennig- und Markwerte sind zurzeit die endgültigen Schnitte in Arbeit, so daß die ersten Marken dieser Art in einigen Monaten ausgegeben werden können.

* Entlastung von Angestellten tn behördlichen Betrie­ben. Vom Deulschnationalen Handlungsgehilfenoerband wird uns geschrieben: Infolge der finanziellen Notlage des Rei­ches haben das Retchskabinett und der Reichsrar beschlosten, eine Verminderung der angestellten Hilfskräfte anzuordnen. Bei einer in den letzten Tagen deswegen stattgefundenen Be­sprechung zwischen den Gewerkschaften und den Kriegsbe­schädigtenorganisationen und dem RetchSministerium wurde seitens der elfteren die Frage aufgeworfen, ob die in Aussicht entnommene Entlastung oon 25°/« der Angestellten in An­betracht deS neuen Bersorgungsgesetzes und seiner praktischen Durchführung überhaupt erfolgen kann. Alle Arbeitnehmer- organisationS- und Kriegsbeschädigten-Vertreter machten gel­tend, daß die beschleunigte Erledigung der Rentenanfprüche der Kriegsbeschädigten nsw. eher eine Personalvermehrung er­heische, daß dieser lebenswichtige Betrieb keinesfalls durch Entlastungen sabotiert werden dürfe und daß sie sich mit allen Mitteln gegen diese Maßnahmen wehren würden. Ge­heimrat Gaßner erklärte hierauf ausdrücklich, die beabsichtigten Entlastungen der Angestellten geschehen nicht in der Absicht, diese durch Beamtenanwärter zu ersetzen. Der Reichstag wird sich mit dieser Angelegenheit demnächst zu befassen haben.

* Milchnot. Die Stuttgarter Milchversvrgung hat an die Milchlieferanten einen Aufruf versandt, der an den Rat­häusern und an den Molkerei-Sammelstellen aufgehängt wer­den soll. ES wird darin auf die Not der städtischen Kinder hingewiesen und auf alle Krankheilserscheinungen, die sich in­folge deS Milchmangels mehr bemerkbar machen. Die Anliefe­rung für Stuttgart ist so zurückgegangen, daß 42 500 Kinder kei­nerlei Milch mehr bekommen können, ja daß sogar den 46 jäh­rigen nicht mehr regelmäßig das ihnen zustehende halbe Liter verabreicht werden kann. Der Anspruch der Alten und Kran­ken wie der der werdenden und stillenden Mütter mußte er­beblich gekürzt werden. Der Aufruf schließt: Wer milhilft, daß wieder erträgliche Verhältnisse tn der Milchversorgung

eintreten, kam» die Befriedigung für sich in Anspruch nehmen, daß er an der Erfüllung eines unabweisbaren Gebots mensch­lichen Mitgefühls und damit auch an der Versöhnung der Ge­gensätze zwischen Stadt und Land in ersprießlicher Weise mitgearbeitet hat.

Böstngen» 17. Dez. Am letzten Sonntag wurde hier eine Haussammlung für dieDeutsche Kinderhilfe" veran­staltet. Im ganzen gingen 366 ein, welche der Bezirks Sammelstelle überwiesen wurden.

t Sulz, 17. Dez. Die Sammlung für die .'«Deutsche Kinderhilfe- ergab hier die Summe von 1500 ^k. Allen Gebern und den eifrigen Sammlern herzlichen Dank.

'Aus m »rbri.cn vrrg.

^ Mötzingen, 17. Dez. Am letzten Sonntag wurde in hiesiger Gemeinde unter Beteiligung der gesamten Bürger­schaft sowie von Gästen ans Nah und Fern das Krieger denkinal hie. ein geweiht. Auf den noi mittägigen Weihegbttesdieiist folgte um 1 Uhr mittags der Aufmarsch vom Schulyaus ans nach demKirchenbergle" aus dem das Denkmal erstellt ist, unter Vorantriit von Fahnen, Schützen. Spielleuten, Schülerschaft, bürgerlichen und kirchlichen Kol­legien, Veteranen, Militär-, Radfahrer und Gesangverein, sowie der sonstigen Ausmarschierleu. Eröffnet wurde die Feier nach Gesang des hiesige» Liederkranzes durch eine An­sprache und Begrüßung durch den Entwurfferiiger des Ge­denkzeichens, Herrn Bauwerkmetster Hagenlocher und anschlie ßender Uebergabe desselben a» die Gemeinde uni Oeffenllich- keit. Von Schultheiß Hagenlocher wurde das Denkmal über nommen und dem allgemeinen Schutz übergeben. In seiner Wsiherede hob Herr Oberlehrer Füllmann zuerst den ge schichtlichen Werdegang des Bauwerks und der umgebenden Stätte hervor, gedachte der vielen Arbeitsfreiwilligen und sonstigen mildtätigen Zugaben der Einwohnerschaft zum Er­richten. streifte kurz unsere Notlage in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht und gab mahnende Wor c an Alt und Jung Durch Glockengeläut?, Tiommelwirbel, Gewehrsalven und Fahrienschwenken wurde oas Denkmal hienach eingeweiht. Herr Pfarrer Comb? von hier zog in seinem Schlußwort in nachsinnige'. Weise Vergleiche und Parallelen zwischen der alten Kirche und seinem neben ihr erstellten Bruder, dem Denkmal und veranschaulich!?, wie diese beiden Nachbarn sich gegenseitig ergänzen unü der eine vom andern nehme und gewinne Mit einem Mahnwmt der Nächstenliebe schloß er seine gsmülvolle Rede. Nach einer Reihe von Kranznie­derlegungen und An'prachen seitens der bürgerlichen Kolle­gien, Vereine, Behörden, Schulen, Kiiegskameraden u !. w. und deS Gesangstücks:Morgenrot. Morgenrot . . ." seitens der Schuljugend nahm die schöne und würdevolle Feier ihre» Schluß Allen denen aber, die zum vollen Gelingen derselbe« ihr Bestes hergaben, sei hiemit nochmals von hier aus bester Dank zugesagt.

r Calw, 16 Dez. Ein Waggon Heu, der von Wild­berg nach Giesen bestimmt war, enthielt bei der Durchsuch ung auf dem hiesigen Bahnhof 16 Ztr. Hafer. Dem Zug führer Krummer wurden nachis 4 Riesengänfe und anderes Geflügel aus dem Stall gestohlen

r Poltringen, 16 Dez. In letzter Zeit wurde hier in verschiedenen Geschäftshäusern eingebioch?« und wertvolle Lebensmittel und Geld gestohlen. Auch ein außerhalb des Orts befindlicher Keller wurde dieser Tage gewaltsam aufge­brochen und seines besten Inhalts beraubt Hoffentlich ge­lingt eS. den Dieb bet seinen nächtlichen Besuchen einmal zu fassen.

Tübingen, 15 Dez Die Typhusepidemie tm Wilhelm stlft in Tübingen ist durch die Untersuchungen de« Hygienischen Institut» der Universität restlos aufgeklärt woiden. De Typhus ist durch eine Bazlllenträgerin, die seit mehreren Jahren ln der Küche beschäftigt war, eingeschleppt und verbreitet worden. Mit der Bazillenträgeri«. die aus dem Stift entfernt wurde, ist der Seuchenherd beseitigt und es erscheint ausgeschloffen, daß sich die Epidemie wiederholen könnte.

r Stuttgart, 16 . Dez. Wie der Württ. Landesprefledienst meldet, hat der Verein für das Wohl der arbeitenden Klaffen in den letzten Wochen das ihm gehörigeLedigenheim" tn ? der Villastroße an das hiesige Finanzamt um 750000 ^il ! verkauft. Die Erwerbung durch den Staat erfolgte, um in ^ dem Gebäude Beamtenwohnungen einzurichten. Wie man l nun hört, hat die Stadtverwaltung den Verein veranlaßt.

! den Verkauf an den Staat rückgängig zu machen, und hat ! das Anwesen nun selbst erworben, um ein Hotel daselbst i etnzurichten. Auch das frühere Hotel Oberpollinger, jetzt i Eigentum des Handelshoss, soll demnächst als Hotel wieder i eröffnet werden. Außerdem soll den hinsichtlich der Fremden- ! beherbeigung bestehenden Schwierigkeiten dadurch noch wetter- ! hin abgeholfen werden, daß eine Vermittlungsstelle für die ! Vermietung von Privatzimmern geschaffen wird, um auch diese wie in anderen größeren Städten für den Fremdenverkehr soweit wie möglich nutzbar zu machen.

r Schwenningen, 16 Dez. Der Schularzt hatte beim Gemeinderat beantragt, den 300 unterernährten und kränk­lichen Kindern der Stadt Lebertran auf städtische Kosten zu verabreichen. Der Gedanke fand allseitig Beachtung und es wurde beschlossen, daß alle Gewerbetreibenden, Arbeiter und Fabrikanten, an einem der nächsten Tage eine Stunde länger arbeiten werden und den Verdienst zur Förderung des guten Zweckes zur Verfügung zu stellen. Weiter fand ein Antrag Annahme, daß die Mitglieder des Gemeinderat« auf die Diäten der Sitznng verzichten.

r Gmünd, 16 . Dez. Für die deutsche Kinderhilfe wurden durch Haussammlungen der Frauenvereine hier rund 20 000 zusammengebracht.

r Ravensburg, 16. Dez. Der Anfang der ringelettelen Samm- lung für die Kinder verspricht elmn schönen Erfolg. Wie uns mtt- getrilt wird, wurdrn bereits aus der Pfarrei St. Ch-isiin« 24S und aus brr Pfarrei We Henau 660 X «rsammeltr Gaben bei der Hauptsammrlstelle angeliesert. Der AusrufKinder in Not- scheint in den Herzen vieler Kinderfreunde klingenden Wiederhol! gefunden zu haben.

Gtugesandt.

(Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Schrtftiettung nur die preßgesetzlichr Verantwortung.)

Ich möchte an dieser Stelle einmal anftagen, wo unsere : diesjährige Schlittschuhbahn bleibt? Die Stadt, die sich in j sehr anerkennenswerter Weise um unser sportliches Leben s kümmert und verdient macht, könnte uns doch zu Weihnach­ten eine Schlittschuhbahn schenken. ES handelt sich doch hier um einen gesunden Wintersport für Buben und Mädel« (d«n