sind in Tätigkeit, sie können aber den dringendsten Bedürfnissen kaum genüge». - Es ist bemerkenswert, daß, obgleich die Produktion und der Verkauf von 60 Millionen Menschen in China dahin ist, im Laufe des Jahres der Wert des Außenhandels alle früheren Rekorde schlägt. Die Ursache der Hungersnot ist die Mißernte im Frühjahr infolge unzuläng lichen Schnees im Minier und Regens in den ersten Monaten des Jahres. Durch die Trockenheit ging die Aussaat verloren, wodurch die Hirsenernte zugrunde ging. Die Bevölkerung lebt von Spreu, Rüben und Wurzeln. Teeblättern und anderen unzureichenden Ersatzmitteln. Die Eltern verkaufen ihre Kinder, um das eigene Leben zu retten. Diejenigen die keine Käufer finden, ertränke» ihre Kinder. Ein Missionar erzählt von einem Mann, der seine l8 Jahre alte Tochter für 18 Dollar verkaufte, kurz danach «eines Feldes beraubt wurde und sich dann erhängte. Seine Frau ertränkte die beiden ihr verbliebenen Kinder und stürzte sich dann in einen Brunnen. Biele Brunnen in der Hungerzone sind vergiftet durch die Leichen von Kindern, die ertränkt wurden oder sich selber den Tod gaben. Wo sich irgendwie Wasser oorfindet, wird gesät; aber der größte Teil wird von Heuschrecken vernichtet oder von Banditen geraubt Der Winter in Nordchina ist immer sehr kalt und da dis ärmere Bevölke rung gezwungen. Kleider und Wäsche zu verkaufen, kann man sich ausmalen, was für Röte in dem Winter kommen werden
Abba« des Arbeiterschutzes.
Berlin. >7. Nov. Der Hauptausschuß des Reichstags nahm einen von allen bürgerlichen Parteien unterstützten Antrag an. wonach die Verordnung des Bundesrats über die wirtschaftliche Demobilmachung vom November 1918 aufgehoben werden soll.
Unerwartete Steigerung der Mark.
Zürich, 17. Nov. Die Mark erfuhr gestern an der Schweizer Börse eine unerwartete Steigerung. Die Nachfrage nach Mark war lebhafter als sonst. Anscheinend auf Grund der allgemeinen politischen Lage und der doch vorhandenen Ansicht, daß Deutschland zum Völkerbund zugelassen wird. Im übrigen verlautet, daß von Amerika. Spanien und England axößere Markankäuse gezeitigt wurden, so daß die Mark im freien Verkehr bis auf 8.85 anstieg.
Ei« bolschewistischer Kommissar in Berit«.
Berlin, 17. Nov Der Letter der „Abteilung des sernen Ostens" im russischen Kommissariat für auswärtige Auge legenheiten, Wosnefsenskn, ist nach einer Meldung der „Bost. Ztg." in Berlin eingetroffen. WoSnessensky war ein früherer russischer Konsularbcamier in China. Als er aus dem Dienst entlasten wurde, begann er eine heftige Kampagne gegen das russische Ministerium des Auswärtigen, indem er die russischen Vertreter in China als deutsche Agenten bezeichnete. Nach der bolschewistischen Revolution war er einer der ersten, der aus den Reihen der früheren russischen Beamtenschaft sich der Sowjetherrschaft zur Verfügung stellte.
Hölz wieder im Vogtland.
Plaue». 17. Nov. In Auerbach in Sachsen erschien gestern abend gegen 7 Uhr der Bandenführer Max Hölz aus Falkenstein bei einem Fabrikanten und verlangte die sofortige Aushändigung einer Summe von 50000 -4k. Der Fabrikant bedeu tete ihm, er sei Kaufmann, besitze wohl diese Summe, habe sie aber auf der Bank liegen und könne ihm nur einige lau send Mark aushändigen, die er im Hause habe. Hölz gab sich damit zufrieden, nahm das Geld und erklärte, er brauche diese Summe für die Inszenierung eines Pntsches im Vogt land. Hölz befand sich in Begleitung seines Freundes Gödel, der ihn auf seiner Flucht nach Oesterreich und auch bei seinen Zügen im Vogtland stets begleitet hatte. Nach Verlassen des Hauses begegnete ihm der Chauffeur de« Fabrikanten Knöll, der ihn während der Putschtage im Knöllschen Automobil fahren mußte. Der Chauffeur begrüßte ihn, aber Hölz ließ sich jetzt auf kein Gespräch ein und verschwand im Dunkel der Nacht. Die Staatsanwaltschaft teilt mit, daß sie auf die Ergreifung des Hölz immer noch die Summe von 30000 Mark auSsetze.
Dresden, 17. Nov. Da Hölz wiederum im Lande auf- getoucht ist, hat die Regierung sofort die grüne Polizei mobil gemacht. Auch sonst hat sie alle Maßnahmen getroffen, um die Wiederholung ähnlicher Raubüberfälle unmöglich zu machen und des Hölz habhaft zu werden.
Ei» Pla« Hardings.
Parts. 17. Nov. (Haoas.) Der „Chicago Tribüne" wird aus Philadelphia gemeldet, daß die Zeitung „North America" heute einen Aufsatz veröffentlicht, in dem erklärt wird, Präsident Harding werde die Ministerpräsidenten von England, Frankreich, Italien, Japan und Deutschland sowie Glihu Root berufen, um einen neuen Völkerbund zu errichten, der sich auf der Grundlage des von Root angeregten WeltschiedsgerichtShofeS aufbauen sollte. Demselben Blatte zufolge soll Präsident Harding nicht die Absicht haben, nach Europa zu kommen.
Benizelos Riederlag?.
Athen. 17. Nov. Die letzten Wahlergebnisse verzeichnen als gewählt: 118 Venizelisten und 250 Royalisten. Die Niederlage Bcnizelos ist vollständig. Benizelos sowie alle seine Minister mit Ausnahme von zwei sind unterlegen. Weder in Mazedonien noch in Altgriechenland mit Ausnahme des Epirur wurde ein Venizelist gewählt.
Athen, 17. Nov Man sagt, Benizelos würde nach dem Ausland verreisen. Er rate den Liberalen, die Volksabstimmung anzunehmen.
Di« Beamte« Benizelos bleibe».
Athen, 18. Nov. VenizeloS hat vor seinem Rücktritt die strengsten Befehle zur Ausrechterhaltung der Ordnung gegeben. Blättermeldungen zufolge wird die Mehrzahl der venizelistischen Beamten auf ihrem Posten verbleiben. Man glaubt, daß die Alliierten König Konstantin nicht anerkennen werden, wenn er auf den Thron kommen sollte.
Württembergtfche Politik.
Nochmals Kirche «»d Staat.
Gegenüber der Erklärung der evangelischen Kirche über die Inkraftsetzung ihrer neuen Verfassung wird von zustän diger Seite mitgeteilt, daß die A-nderung d«S staatlich««
Rechts alsbald nach Erlassung des Kirchenoerfaffungsgesetzes voni 24. Juni eingeleilet würde. Es soll «Iso nicht bis zu der in der Reichsverfaffung vorgesehene» finanzielle» Aus einandersctzung zwischen Stacn und Kirche zugewartet werden. Hieran hält die Regierung auch heute noch fest.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, den 18. November.
* Gemeinderat. Für die Bauarbeiten zum Doppelwohnhaus sind die Offerten eingegangen. I. Die hiesige Flaschner und Jnstallateurinnüng machte für ihre Arbeiten (Dachrinnen. Röhren, Heidroyre etc.) ein Angebot von 3093-4k, 2. die Gipser-Innung (äußerer und innerer Verputz etc.) 4935 -4k, die Schreinerarbeilen übernahmen Chr und Heinrich Schühle um 5775 ^>k. Alle 3 Offerte wurden vom Gemeinderat-für annehmbar befunden und genehmigt unter dem Vorbehalt, bei 2 die endgültige Preisfestsetzung bei Beginn der Ausführung der Arbeiten zu vereinbaren. Das einge- gangeue Glaseroffert von der Giaserinnung beläuft sich auf 5040 °4k und wurde genehmigt. Um Zuweisung der Schlos serarveiten haben gebeten bezw. Offerte ein gereicht: 1. Schlos sermeister Schweikle, das sich auf 1812 °4k, 2 Schlosser meister Gauß, das sich auf 1956 «4k beläuft Nach dem Billigkeitsprinzip erhielt Schloffermeister Schweikle die Genehmigung zur Ausführung der Arbeiten. Für die Schmiede arbeiten liefen 3 Offenen in gleicher Preishöhe von Theurer. Brezing und Krauß ein. Die Wahl wurde durch das Los getroffen. Die Entscheidung fiel auf Breztng Die Malerarbeiten wurden ebenfalls unter Vorbehalt der Preisfestsetzung bei Beginn der Ausführung genehmigt. — Das Gesuch der Firma Ge igle um Ueberlaffmig der oberen Hälfte des Dreschmaschinenschupvens über den Winter auf 6 Monate bis znm I. Juli I92l wurde um einen Pachkprcis von 800 genehmigt. — Die Frage zur Anschaffung einer Feuerwehr teiter wird wegen Abwesenheit des Kommandanten bis zur nächsten Sitzung verschoben — Dem Gesuch der Weichenwärterswitwe Wagner und der Frau Heer um weitere Ueberlaffnng ihrer Pachtgrundstücke kan : wegen Benötigung der Grundstücke zur Auffüllung der Straße nicht entsprochen werden. — Die Mietzinse im Rößle wurden endgültig fest gesetzt — Die Maul und Klauenseuche dauert fort; da die städt. Farren abgesondert bleiben müssen, wird vorübergehend von Wurster in Ebershmd: ein Farren um 8750 -4t gekauft, der im Hirth'schen Stall untergebracht wird. - - Der Stadt- Oberförster berichtet über die Brennholzversorg unq für das Versorgungsjahr 1921/22. die in Bezug auf die öffentliche Bewirtschaftung einen großen Abbau bringt. Folgende Anträge werden vom Gemeinderat genehmigt: I. Der öffentl. Bewirtschaftung wird nur noch das Beigbolz unter stellt. Stockhotz und Reisig werden im freien Aufstreich ver kanft. 2. Die Zuteilung von Beigholz erfolgt nur noch an die Haushaltungen, die Bäckereien und Metzgereien (an letz lere jedoch nur das zum Räuchern notwendige Lauhholzbeigholz). Die übrigen Gewerbebetriebe, Büros usw. werden bezüglich der Beschaffung ihres Brennholzes ans den Austauf im freien Handel verwiesen. 3. Einer Haushaltnng werden durchschnittlich 3 Rm. Beigholz zugewiesen. Kleinere Haushaltungen erhalten etwas weniaer, größere etwas mehr. Der Bäckerinnun« werden 300 Rm. Nadelhokzbeighotz, der Metzgerinnung 36 Rm. Laub- holzbeigholz zugewieseu. Die Verteilung an die Mitglieder haben die Innungen zu besorgen. Im klebrigen werden sie auf best Aufstreich im freien Handel verwiesen. 4 Ak Preis werden die Beträge, wie sie im Preisrahmen der Landes brennholzstelle vom 23 Dez 1919 und 22 März 1920 enthaften sind, festgesetzt, also rotbuch. Scheiter 50—70 -4k, Prügel 42.5—60 -4k, Nadelholz Scheiter 45—60 -4k. Prügel 32,5—55 ^k für den Rm. 5. Mit dem öffentlichen Verkauf des Stockholzes (zunächst unter Beschränkung auf einheimische Liebhaber) wird sofort begonnen. — Die Aufbereitung von 100 Wellen Reisig kommt auf 64,90 -4k zu stehen. Bei diesen hohen Kosten wird in Zukunft nur noch das znr Bürgernutzung, zur GratialreiSgabe und für städtische Zwecke notwendige Reisig und das hochwertige Laubholzreisig gebunden. Das übrige Reisig soll, sofern es von guter Beschaffenheit ist, an den Schlagwegen auf regelmäßige Haufen gesetzt, das geringwertige iu Flächenlosen verkauft werden. — Der Gesamtholzanfall war im letzten Jahr infolge des Sturmschadens 15 000 Fstm., während die ordentliche Nutzung 5000 Fstm. beträgt, so daß der Stadt fürs laufende und fürs nächste Wirtschaftsjahr je nur 737 Fstm Nutzung verbleiben, die aber weder für den Brennholzbedarf der Einwohnerschaft noch für den Nutzholzbedrrf der Gewerbe (Schreinereien, Sägwerke usw.) ausreichte. Da für Abfuhrzwecke, aber auch zur Beschäftigung der Notstandsarbeiter dringend größere Waldwege hergestellt werden müssen, wird um die Genehmigung einer außerordentl. Nutzung von 1500 Fstm. nachgesucht. — Der Ortsarmenbehörde wurden von einer hies. in Fürsorge stehenden Person nachträglich Rechnungen hies Geschäftsleute für Lieferung von Kleidern, Nahrungsmittel und für Entlehntes zur Begleichung übergeben, was selbstverständlich abgelehnt wurde. Die Geschäftsleute werden wiederholt darauf hingewiesen, daß die Armenpflege jede Zahlung abweisen muß. die von der Ortsarmenbehörde nicht vorgängig genehmigt ist.
* Bolksliederabeud. Eine prächtige Abendunterhaltung wird am kommenden Montag. 22. Nov., hier in der Turnhalle statlfinden. Eine geheimnisvolle Welt von wunderbarer Schönheit und Reiz soll unserem Auge und Herzen enthüllt werden: Das deutsche Volkslied, in dem die frohen und trüben Erlebnisse unseres Volkes einen so innig ergreifenden und doch so verklärten Ausdruck gefunden haben, in dem Tausende und Abertausende unserer Volksgenossen immer wieder Trost und Freude fanden, — es wird in 86 farbenprächtigen Lichtbildern zu unserem Gemüt sprechen und unser Auge laben. Und zu gleicher Zeit werden die lieblichen. zum Teil alloertrauten Klänge unserer schönsten Volkslieder mit ihrem unaussprechlichen Zauber uns hinwegführen in ein wundersames Reich, in dem wir gleichsam lauschen werden dem warmen, vollen Klang lieber, trauter Heimatglocken ! — Vorangehen wird ein kurzer Bortrag des in weiten Kreisen durch seine volkstümlichen Reiseschilderungen aufs beste eingeführten Herrn Schriftstellers Götz, Karlsruhe, über das Wesen des deutschen Volksliedes, dessen Macht und Wirkung auf das Gemüt unseres Volkes in heiteren und
j trüben Stunden, inner- und außerhalb der Reichsgrenzen.
j Wir wünschen den Veranstaltern ein voller Haus. Zur Deckung der Koste« wird eiu TintrittSgeS von 1 «4l, einige
Reihen in der Mitte des Saales zu 2 ^4k erhoben Nachmittags 5 Uhr findet eine Sonderoorführung für die gesamte Schuljugend im gleichen Saal statt. (Eintritt 50 ^).
* Weihnachtsmeffe. Die Weihnachtsmeffe in Stuttgart beginnt in üblicher Weise am Donnerstag den 16. Dezember, und wird am Freitag, den 24. Dezember, nachmittags 3 Uhr geschloffen. Die Möbelmeffe, beschränkt auf 3 Tage, findet vom 22.-24 in der Turnhalle, Forststraße 2, statt.
* Wie steht es mit den Kirchenglocken? Bor einiger Zeit wurde in Aussicht gestellt, daß mit der Lieferung der neuen Glocken aus dem von dein Kriegsgerät zuiückgewon neuen Material begonnen werden soll. Die Sehnsucht so vieler Genieinden ist aber bis heute noch nicht erfüllt worden. Die Aussichten für die Herstellung der neuen Glocken haben sich vielmehr infolge der ungeheuren Preissteigerung für das Glockeametall noch erheblich verschlechtert. In der „K. V." wird über diese Frage u. a. geschrieben: Man hoffte, daß mmr bald nach dem Kriege wieder zu Glocken kommen würde; es wurde dies ja bei der Wegnahme behördlicherseits iu Aussicht gestellt. Die Hoffnungen wurden enttäuscht. Wohl wirrte da und dort Glockenmareriai „hinten herum" augeboten, aber zu Preisen, die für die meisten Ktr- chengemeilideu unerschwinglich waren. Während die Kirchen gemeinden im günstigsten Fall 3 °4k pro 1 Kg. abgelieferte Glocken erhielten, wurde schon im Sommer letzten Jahres für das Kilo Material l5 ,4k verlangt; hiezu wären dann noch die Kosten für Guß, Transpoir. Montage usw. gekommen. Und heute sind wir glücklich bei einem Preis von 40—50 *4k pro Glockenkilv angelangt. Welche Gemeinte kann sich das noch leisten? Nun sind ja allerdings umständliche Erhebungen über abgelieferte und noch vorhandene Glocken im Gang. Die Diözesen sollen im Verhältnis zu dem abgelieferten Glockenmetall wieder anderes erhalten. Nach all den bitteren Erfahrungen wird man es begreiflich finden, wenn man sich von der Sache nicht so viel verspricht. Eine 20 Ztr. Glocke würde heute allein 15 000 -4k Greßertohn kosten. Wenn nicht bald Durchgreifendes geschieht, haben tausende von Kirchengemeinden keine Aussicht, iu absehbarer Zeit ihre Glocken zu erhallen.
* 28 Jahre „Kino". Der erste, patentaimiich geschützte Apparat, der „lebendeBilder" vorführte, war ein „Bioskop" eines Max Skladanowsky, im Berliner Wintergarten. Dieser Apparat war natürlich nicht entfernt das, was die heutigen Vorführungsmaschinen sind; immerhin war aber die lebendige Photographie vorhanden. Kurz nach diesem Darum erschienen dann di? Gebrüder Lumiere Paris und Edison Newyork mit dem „Kinetoskop" auf dem Plan, Maschinen, die daun im Lause der Jahre ungezählte Verbesserungen, Verbindungen usw. erfuhren bezw. eingjugen, um schließlich die derzeit gebrauchten Apparate verschiedenster Systeme zustande kvnimen zu lassen. Hand in Hand mit dieser technischen Entwicklung ging ein? ungeahnte Steigerung der Volkstümlichkeit des „Kino")- das bald das „Theater des kleinen Mannes" wurde. Die Summe von Geld nun, die im Kino iu D.ruschland — wir möchten uur von diesen sprechen - angelegt ist, um damit-zur wirtschaftlichen Bedeutung der in Rede stehenden Zeiterrungenschaflen zu kommen, ist ganz ungeheuer, man spricht von 2 Vs Milliarden iu Lichtspieluiuernehmuttgeir angelegten Kapitals, eine Summe, die auch iu unserem allmählich au das Jonglieren mit Millionen und Milliarden gewöhnten Zeitalters phantastisch anmuter, trobdem aber nicht zu hoch gegriffen sein mag. Ringt sich aber das Kino durch und ver mag er neben die heute ichon in weiterem Maße gegebene technische Vollkommenheit und wirtschaftliche Bedeutung auch eine geläuterte kulturelle Arbeit zu stellen, daun wird er in allem eine Errungenschaft einer neuen Zeit sein, der man aufrichtig weiteres Gedeihen wünschen mag
* Prüfungszeugniffe für Kindergärtnerinnen. Das Ministerium des Kirchen- und Schulwesens hat mit dem preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung ein Uebereiirkommeu zur gegenseitigen Anerkennung der Prüfungszeugniffe für Kindergärtnerinnen getroffen. Das Ueberemkommen erstreckt sich aus die Zeugnisse für Kindergärtnerinnen, die in Preußen an Oberlyzeen oder an staatlich anerkannten Kindergärmeriimenseminaren und in Württemberg an- den vier staatlich anerkannten Kindergärl nerinnenseminaren erworben sind.
* Luxussteuer bei Privatverkäufeu, Vermietung von Flächen und Zimmern. Bon zuständiger Seite wird geschrieben: Wenn eine Privatperson Edelm-talle. Edelsteine, Halbedelsteine, Perlen, Schmucksachen, Juwelier- und Bijouteriewaren aller Akt. Gegenstände aus Bernstein Elfenbein, Perlmutter. Schildpatt. Musikinstrumente, Automobile, Kutschwagen, Pelzsacheu, Kunstgegenstände oder An«, zuidäten verkauft, muß sie 15"/° des Kauspreises an Luxussteuer entrichten. Auch ein Gewerbetreibender, der einen der vorbezetchnetrn Gegenstände verkauft, ohne daß dieser Gegenstand in seinen Gewerbe- betrieb fällt, hat die gleiche Steuer zu zahlen. 5 Prozent des Preises haben Privatpersonen zu entrichten, die Anzeigen übernehmen, indem sie z. B. Räume oder Flächen sür Reklamezwccke vermieten. 10 Prozent des Mietpreises haben Privatpersonen zu entrichten, wenn sie eingerichtete Schlaf- und Wohnräume auf nicht länger als 3 Monate vermieten und das Entgelt für den Tag oder die Ueber nachtunq 5 oder mehr beträgt. Die Steverentrichtung erfolg, durch Ausstellung einer Quittung über den Empfang des Kaufpreises und durch Entwertung von Siempelmardcn aus dieser Quittung. Die Steuer kann auch bar an da» Finanzamt bezahlt «erden. Nähere Auskunft erteilt das Finanzamt, bei dem auch eine gedruckte Belehrung und die erforderlichen Vordrucke erhältlich sind. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften hat sür die Beteiligten empfindliche Nachteile, insbesondere in strafrechtlicher Hinsicht, zur Folge.
* Ausweise über Beförderungen. Bom Heeresabwicklungsamr
wird geschrieben: Für all« in den Monaten August bis Dezember 1914, Januar dis einschließlich April 1915, Januar bis einschließlich Juni 1916, Januar bis einschließlich April 1917 und 1918 besörder- ten Leutnant» des Beurlaubtenstandes «Reserve und Landwehr) kiin- neu die Ausweise (Patente) bei der Personalabteilung des tzeerrsab- wicklungsamts Württemberg in Stuttgart. Rotcbühlkaserur angesor- dert werden. Die Anforderungsschretben müssen Nus- und Zunamen. Tag der Beförderung und istfl Dienstgrad erhqlien. Da die Porto- kosten auf die Retchskaffe nicht übernommen werden dürfen, ersolgt die Zusendung als „Portopflichtige Dienstsache" zu Lasten der bette,- senden Ossiziere. . ^ ^
* Novemberpreise für Petroleum. Ein Liter Petroleum kostet im November frei Haus des Verkäufers 6.60 Die Kleiuhäiw* Irr dürft» das Liter nicht höher als um 7.2, verkaufen D» Erhöhung der Preist war bet dem ungünstigen Stand der deutschen Mark nicht zu vermeiden. Auch standen nur gelinge Mengen der billigeren polnischen Ware zur Perfügung.
« Milttärpferd« für di« Landwirtschaft. Unter der Bedingung, daß die Pferde jederzeit binnen 48 Stuodeu wieder zur Truppe her- aaaezogen werden können, müssen, um die Kasten sür dst Pstrde- HÄung bet den Truppen möglichst zu verhindern, ^oom 1. Dezember