sondör:- g:tt hat, wurde in die 7. Gehaltsstufe ein-

relht. Im übrigen wurde der Etat des Landtags genehmigt. Nächste Sitzung: DienStag 4 Uhr: Fortsetzung im Etat des Arbeitsministeriums.

Kleine Anfrage.

Die Abg. Schuter (Ztr.) und Henne (D. d P.) haben eine kleine Anfrage über die Schädigung des selbständigen Ortho pädie MechanikergewerberS durch Errichtung einer staatlichen Werkstätte zur Herstellung von Kunstgliedecn eingebracht. Eine wenere Anfrage Schüler (Ztr.) will wissen, ob die in Bayern eingeräumten Einschränkungen der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe auch in Württemberg zugestanden werden.

A»s Stadt und Bezirk.

Nagold, den 15. November

Beamtenbuud Nagold. Am Freitag scharte sich abends in der Traube in Nagold eine große Anzahl Mitglieder des Beamtenbundes unseres Bezirks um Herrn Oberregierungs­rat Krauß von Reutlingen. Der sehr gewandte Redner, dessen frühere Ausführungen un Beamtenbund allenthalben in guter Erinnerung geblieben sind, führte seine Zuhörer hinein in die Zustände, wie sie sich in der Beamtenschaft Württembergs und Deutschlands unter dem Druck der kaleidoskopisch wech­selnden Verhältnisse im Staatsleben entwickelten und noch entwickeln. Den klaren, präzis geformten Ausführungen des geschätzten Redners folgten alle Anwesenden mit gespannter Aufmerksamkeit. In zwingender Logik führte derselbe aus. Laß sich die Gesamtbeamtenschasl organisieren müsse, wolle sie sich in der öffentlichen Wertung und bei der Mitbestim mung der Dinge, die unser ganzes Volk und Staat berühren, nicht ausgeschaltet sehen. Mit beißendem Sarkasmus zeichnete der Redner in temperamentvollen Ausführungen scharf Um­rissen die Hindernisse, die sich den Bestrebungen eines großen Teils der württembergischen Beamtenschaft bis heute hemmend in den Weg stellen. Voll anfeuernder Begeisterung ließ er seine aus dem Bollen, schöpfenden Darlegungen ausklingen in den Mahn und Warnruf, nicht müde zn werden, trotz allem und allein nicht nachzulafsen, sich allen Hindernissen zum Trotz zu machtvoller, geschloffener Front zusammenzu­schließen, denn nur so könne die Gesamtbeamtenschaft unseres Landes ein Faktor im Volksleben bleiben und noch immer mehr werden, ein Faktor, der nicht unbeachtet bleiben könne und dürfe, ohne daß damit das Bolksganze empfindlich ge­schädigt würde Die warmherzigen Ausführungen des ge­wandten Redners lohnte reicher Beifall. Mir Worten herz­lichen DankeS an den Führer der Reutlinger Beamtenschaft schloß der Vorsitzende des Nagolder Beamtenbundes den Abend.

* Bolksliederabend. Nach kurzer Pause erfreute unS am gestrigen Sonntag der vereintgteLieder- u.Sängcrkranz wiederum mit seinen Darbietungen Ein reich gewähltes Programm, das unsere besten Volkslieder aufwies, unter Einflechtung von Sologesängen unserer bekannten Konzertsängerin Frl. Alice Nick, am Flügel Herr Hauptlehrer Nicht, kam unter der aufopferungsvollen Leitung von Herrn Hauptlehrer Grieb den Anwesenden zu Gehör. Den Eingang bildete der Frühlingsgruß von Schumann; schon bei diesem ersten Ehor spürte man die große Einheit und Getragenheit der Stimmen, die sich durch alle Chöre hindurch in bewunderns­werter Weise festhielt. Es darf nicht vergessen werden, welchen Verdienst Herr Hauptlehrer Grieb als Urheber neuer Wür­digung des in dre Vergessenheit zu versinken drohenden Volks­liedes hat. Diese feinen Nuancierungen in den Silcherliedern z. B. kamen voll u. ganz zu vorzüglicher Geltung. Und dann das uns besonders ansprechende Goethe'sche GedichtHeiderös­lein". Vielen ist diese in diesem Lied enthaltene Tragik kaum be­wußt, und dennoch, gestern fühlte man sie heraus. Die eingestreuten AltsoloS von Frl. N i ck wiesen ihre zur Vollen­dung reifende Technik, reizende Wiedergabe und bekannte Einfühlung in jedes Lied auf. Ob sie nun dasSchwäb. Volkslied" oder das mehr balladenhafteFeinsliebchen, du sollst mir nicht Larfuß gehn" singt, immer springt der Puls­schlag ihrer Bewegungen in den Rythmus des Gesangs zu

L»rx)<x>c»c>«2«c>«>c)«c»cx)Oic)LxrOic>c2iOOic)0

8r

Die höchste Aufgabe der Bildung ist die Erziehung « L^zur Pflicht, zur Erfüllung des Gesetzes, das wir in der X « Erkenntnis finden. Berthold Auerbach. «

Peter SchlemlW wundersame Geschichte.

6> Von Adelbert^von Chamiffo.

Ich habe," Hub Bendel wieder an,meinem Herrn Be­richt abgestattet über die Angelegenheit, die ihm am wichtig­sten war. Mir bleibt noch ein Auftrag auSzurichten, den mir heute früh jemand gegeben, welchem ich vor der Tür begegnete, da ich zu dem Geschäfte ausging, wo ich so un­glücklich gewesen. Die eigenen Worte deS Mannes waren: .Sagen Sie dem Herrn Peter Schlemihl, er würde mich hier nicht mehr sehen, da ich übers Meer gehe und ein günstiger Wind mich soeben nach dem Hafen ruft. Aber über Jahr und Tag werde ich die Ehre haben, ihn selber aufzusuchen und ein anderes, ihm dann vielleicht annehmliches Geschäft vorzuschlagen. Empfehlen Sie mich untertänigst und ver­sichern ihn meines DankeS.' Ich frug ihn, wer er wäre, er sagte aber. Sie Knuten ihn schon."

Wie sah der Mann auS?" rief ich voller Ahnung. Und Bendel beschrieb mir den Mann im grauen Rocke Zug für. Zug, Wort für Wort, wie er getreu in seiner vorigen Er­zählung des Mannes erwähnt, nach dem er sich erkundigt.

Unglücklicher'." schrie ich händeringend,das war er ja selbst!" und ihm fiel es wie Schuppen von den Augen. Ja. er war es, war es wirklich!" rief er erschreckt auS,und ich Verblendeter, Blödsinniger habe ihn nicht erkannt, ihn nicht erkannt und meinen Herrn verraten!"

Er brach, heiß weinend, in die bittersten Vorwürfe ge- - gen sich selber aus, und die Verzweiflung, in der er war, mußte mir selber Mitleiden einflößen. Ich sprach ihm Trost ein, versicherte ihm wiederholt, ich setze keinen Zweifel in seine Treue, und schickte ihn alsbald nach dem Hafen, um, wo möglich, die Spuren des seltsamen ManneS zu verfolgen. Aber an diesem selben Morgen waren sehr viele Schiffe, die widrige Winde im Hafen zurückgehalten, ausgelaufen, alle nach andern Weltftrichen. alle nach andern Küsten bestimmt, u. der graue Mann war spurlos wie ein Schatten verschwunden .

heiterer, bunter Abwechslung bereit. Herr Hauptl. Nicht war ein vorzüglicher Begleiter und verstand es, die Verbin­dung zwischen Lied und Komposition mit feinem Empfinden herzustellen. Zum Schluß sei noch dem Dirigenten, Herrn Hauptl. Grieb sowie seinen Sängern von Herzen gedankt, daß sie es, trotz den äußerlichen Schwierigkeiten, unternom­men haben, die zahlreich erschienenen Zuhörer mit ein paar Stunden reinen Genusses zu erfreuen. Den Milwirkenden des schönen Abends wurde allgemein lebhafter Beifall zuteil.

* Postscheckverkehr. Die Zahl der Postscheckkunden be­trug Ende Oktober 22 254. gegen September 480 mehr. Von dem Umsatz mit 3,221 Milliarden Mark sind 2,441 Milliarden bargeldlos beglichen worden. Das Guthaben der Postscheck­kunden stellte sich im Monatsdurchschnitt auf 240 Millionen Mark.

* Waldbaukurs. Die Wüitl. Landwirtschastskarnmer und der Würtr. Waldbesitzerverband veranstalteten vom 23. bis 25. November in Hohenheim unter Leitung von Forst­meister Professor Dr. Schinzinger einen Lehrgang für Privat waldbesitzer Württembergs und HohenzoUerns.

* Vollziehung der Freiheitsstrafe». Durch eine Ver fügung des Justizministeriums wird mit Rücksicht auf die andauernde Ueberfüllung aller höheren Strafanstalten die Höchstgrenze, bis zu der Gefängnisstrafen an erwachsene Per­sonen in den amtsgerichtiichen Gefängnissen zu vollstrecken sind, von 4 auf 6 Wochen heraufgesetzt. Die Verfügung tritt am 15. November in Kraft.

* Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Die gesetzlichen Bor» fchristsn über Sonntagsruhe im tzandelsgewerdr werden von den Ladeninhabern vielfach nicht eingehalten. Der Deutschnationale Hand- lungsgehtlfenoerband hat von der Regierung und den Gerichten ener­gische Schütte verlangt die die Beachtung der Gesetze sichern sollen. Eine ganze Reihe von Ladcninhabern in Stadt und Land, die sich trotz vorheriger Warnung an die Borschriften nicht kehrten, mußten verklagt werden. Unter den Verklagten finden sich auch einige Orts- Kartelle der Freien Gewerkschaften. In der HaNdlunasgehilfenfchaft herrscht »ine Stimme des Unwillens darüber, daß die Freien Gewerk- schasten den Handlungsgehilfen durch die Veranstaltung von Sonn- tazsverkäufen an Brkleidungsgegenftiinden und Nährmitteln in ihrem Kampfe um die Sonntagsruhe in den Rücken gefallen find.

* Die Sterne im November. Ein aufmerksamer Beob achter findet den glänzendsten oller Sterne nach Sonnen­untergang tief im Südwesten. Es ist der Planet Venus, unser Abendslern. Noch macht ihn die Helligkeit des Däm merungshimmels unscheinbar; aber von Woche zu Woche wird er immer länger und immer schöner sichtbar. Links von Venus taucht etwas späte: Mars am dunkelnden Himmels- grnnde auf. Hoch im SW leuchtet als erster Fixstern die weiße Wega, im NO die gelbliche Kapella. Am Abendhim­mel (Mitte November 10, Ende 9 Uhr) nehmen die Bilder des Sommerhimmels Abichied: Adler, Schwan, Leier, Herkules sind im Nordwestvieriel im Abstieg, teilweise schon unterge­gangen. Dafür treten die schönen Winlcrbilder die Herrschaft an. Um sts aufzusuchcn, nehmen wir den Ausgang von zwei leicht auffindbaren Sternbildern: Ueber uns, im Scheitelge­biet des Himmels, steht daS W der Kassiopeia, hoch im Süd­osten das fein schimmernde Slernbäufchen der Gluckhenne (die Plejaden. das Siebengestirn). Zwischen beiden erstreckt sich Perseus, ein Zug verschieden Heller Sterne, der eine gebro­chene Linie bildet. Ueber Perseus leitet die flach geschwun­gene Andromeda zu dem großen Sternviereck des Pegasus (hoch im SW). Links unter Perseus glänzt der Hauptstern des Fuhrmanns, Kapella, unter den Plejaden der rötlich-gelbe Altebaran, dasAuge" des Stiers. An Altebaran schließt sich nach rechts der spitze Winkel schwächerer Slerne an, der das Haupt des Stieres bezeichnet und in dem wir das Ur­bild unseres ersten Alphabetbuchstabens, des 7^, sehen dürfen. Gegen den Stier kommt vom Osthorizont der Himmelsjäger Orion herauf, das prächtige Bild, dessen Gürtel im Volks­munde Jakobsstab heißt. Links vom Orion, unter dem Fuhr­mann, sind die Zwillingssterne, Kastor und Pollux zu sehen. In wunderbar zartem Lichte liegen die Sternschleier der Milch­straße im Dunkel der Raumtiefe. Sie steigen von Osten und von Westen her steil zur Himmelshöhe. Es istSternstaub".

IN

WaS Hülsen Flügel dem in eisernen Ketten fest Ange­schmiedeten ? Er müßte dennoch, und schrecklicher, verzweifeln. Ich lag, wie Faffner bei seinem Hort, fern von jedem mensch­lichen Zuspruch, bei meinem Golde darbend, aber ich hatte nicht das Herz nach ihm, sondern ich fluchte ihm, um dessen- willen ich mich von allem Leben abgeschnitten iah. Bet mir allein mein düstres Geheimnis hegend, fürchtete ich mich vor dem letzten meiner Knechie. den ich zugleich beneiden mußte; denn er hatte einen Schatten, er durfte sich sehen lassen in der Sonne. Ich vertrauerte einsam in meinen Zimmern die Tag' und Nächte, und Gram zehrte an meinem Herzen.

Noch einer härmte sich unter meinen Augen ab; mein treuer Bendel hörte nicht auf, sich mit stillen Vorwürfen zu martern, daß es das Zutrauen seines gütigen Herrn betro­gen und jenen nicht erkannt, nach dem er ausgeschickt war und mit dem er mein trauriges Schicksal in enger Verflech­tung denken mußte. Ich aber konnte ihm keine Schuld geben, ich erkannte in dem Ereignis die fabelhafte Natur des Unbe­kannten.

Nichts unversucht zu lassen, schickt' ich einst Bendel mit einem kostbaren brillantnen Ring zu dem berühmtesten Maler der Stadt, den ich, mich zu besuchen, einladen ließ. Er kam, ich entfernte meine Leute, verschloß die Tür, setzte mich zu dem Mann, und nachdem ich seine Kunst gepriesen, kam ich mit schwerem Herzen zur Sache, ich ließ ihn zuvor das strengste Geheimnis geloben.

Herr Professor", fuhr ich fort,könnten Sie wohl einem Menschen, der auf die unglücklichste Weise von der Welt um seinen Schatten gekommen ist, einen falschen Schatten malen?

-Sie meinen einen Schlagschatten?"Den mein' ich

allerdings."Aber", frug er mich weiter,durch welche Ungeschicklichkeit, durch welche Nachlässigkeit konnte er denn seinen Schlagschatten verlieren?"Wie eS kam", erwt derte ich,mag nun sehr gleichgültig sein, doch so viel", log ich ihm unverschämt vor:In Rußland, wo er im vorigen Winter eine Reise tat, fror ihm einmal, bei einer außeror­dentlichen Kälte, sein Schatten dergestalt am Boden fest, daß er ihn nicht wieder losbekommen könnte."

Der falsche Schlagschatten, den ich ihm malen könnte", erwiderte der Professor,würde doch nur ein solcher sein, den er bei der leisesten Bewegung wieder verlieren müßte,

jedes Stäubchen eine Sonne, in Welteinsamkeit strahlend, alle zusammen der Inbegriff unserer Sterneninsel eine Welt- allswotke aus vielen hundert Millionen Sonnen, und diese Wolke iegelt wohl gleich unzählbaren anderen im Raumozean, mir ungeheurer relativer Geschwindigkeit, die Hunderte von Kilometern in der Sekunde betragen mag. Von den Plane ten eischeint Merkur Ende November bis zu ^/« Stunden am südöstlichen Morgenhimmel, im Bereich der Wage. Am Mor­genhimmel leuchten auch, höher als Merkur und Ende Nao. schon etwa um l Uhr ausgehend^ Jupiier und der Ringpla net Saturn, dessen Ringsystem uns jedoch gerade die Kante zuwenhet, sodaß wir in kleinen Fernrohren nichts von ihm sehen können. Die Nacht vom 15. November und die denach barten Nächte pflegen sehr reich an Sternschnuppe» zu sein. Dis Erde kreuzt daun die Bahn des Komelen 1866 I, dessen Materie sich teilweise alsMeieorring" iängS der ganzen Bahn des 33'/< Jahren umlaufenden Kometen verteilt ha'. Aehnlich ist es um den 27. ; dann begegnen wir in ähnlicher Weise den Aufiösungsresten des Kometen Biela, der sich gleichsam unter den Augen der Astronomen geteilt und so vor etwa 80 Jahren seine Auslösung in einen Mekeorring eingeleitet hat (Schwäbische Sternwarte E. V. Stuttgart.)

* Bekämpfung des Alkoholismus. Auf Anregung des württ Landesausschusses für Trinkerfürsorge, finden derzeit mit dem Ministerium des Innern Verhandlungen statt, über die Errichtung einer Landesstelle zur Bekämpfung des Alko Holismus.

* 16. Preußisch-Süddeutsche Klaffeulotterie. 5. Hauptklasse,

3. Ziehungstag den 8. November 1920. Auf Württemberg gefallene Gewinne: IV OOO auf Nr. 186 62 S, 186 688 3000 A aus Nr. II829. 31788. 87 777. 177 066, 210 846. 1000 auf Slr. 40 462. 64606. 135127, 176423 177171.18^650 188 655. 189 076, 203891. 226 663, 228 <99 500aus Nr. 817,31763.175 723, 178 386,18» 447. 211171. 212246. 213 486.272352 Außerdem 230 Gewinne zu 344 - 4. Ziehungstixi, S. No» U> 000 ^ auf Ne. 80 692

5160^ aus Nr. 209 378. 3 060 auf Nr. 31 027. 174 658 >74686, 177 282. 200 392. 1 000 ^ «.irf Nr. 31878. 174157. 174 421,

175811, 177339, 178 606, :S7 319. 188 004, 188 062. 188 854. 281748. 500 ^ aus Nr. 1! 8Zj. 30883. 3! 537. 31 955. 103 606. -62 940. 178 359, >86 824. 188 724, >88 939, 189 76. 19 393. 230 716, 203 083 , 208 990. 281832 Außerdem 203 Gewinne zu 314 (Ohne Gewähr.)

* Dentistenprüfung. Es wird uns geschrieben: Nach­dem in Baden und Hessen eine staatliche Prüfung für solche Dentisten verfügt worden ist, die Krankenkassenmilglieder behandeln -vollen, hat nunmehr auch Preußen dieselben Be­stimmungen eingesührt. Hoffentlich wird auch unser Württ, Ministerium diesen Forderungen, die von den Dentisten un seres Landes schon längst erbeten find, sich anschließen zum Besten unserer Volkswohlfahrt,

* Württ. Aerzte-Berband. Die im Eßlinger Delegier lenverband zniammengeschlossenen würit Aerzie haben bei einer kürzlich stallgefundenen Versammlung sich den Namen Würtr, Aerzteverband zugelegt. Zwischen Krankenkassen und Aerzlen soll eine Ärveilsgemeinscvait geschaffen werden.

* Tagung der Gipser» und Stukkateutmeister. Kürz­lich fand in Stuttgart ein Obermeisteriag des Landesoer­bands der Gipser undSlnkkateurmeister statt. Nach Berich­ten des Vorsitzenden Schüler und des Abg. Henne wurde eine Entschließung angenommen, die die Allsrechterhaltung der Verfügung des Arbsilsministeriums über die Vergebung öffentlicher Arbeiten bis zur Schaffung eines ReichSver gebungSgesetzeß verlangt. Dem selbständigen Handwerk müsse mehr Verständnis als bisher entgegengebracht werden. Jede Preisüberfordernng sei zu verurteilen, aber den berechtigten Interessen des Handwerks müsse Rechnung getragen werden.

* Zur Verwendung der Steuermarken. Von zustän diger Seite wird mitgeteilt: Beim Steuerabzug vom Arbeits­lohn sind bekanntlich für die ein behaltenen Beträge Steuer marken bei der Post zu kaufeil und in die Steuerkarte des Arbeitnehmers einzukleben. Weniger bekannt scheint es zn sein, daß die einzelnen StenerabzugsbetiLge in der Regel auf volle Mark abzurunden sind, nämlich immer dann, wenn die Lohnzahlung für eine Woche oder für einen längeren Zeit raum erfolgt. Nur in den Fällen kürzerer Beschäftigung,

zumal wer an dem eigenen angeborenen Schatten so wenig fest hing, als aus ihrer Erzählung selbst sich abnehmen läßt; wer keinen Schatten hak. gehe nicht in die Sonne, das ist das Vernünftigste u d Sicherste." Er stand auf und ent­fernte sich, indem er auf mich einen durchbohrenden Blick warf, den der meine nicht ertragen konnte. Ich sank in mei nen Sessel zurück urid verhüllte mein Gesicht in meine Hände.

So fand mich noch Bendel, als er hereintrat. Er sah den Schmerz seines Herrn und wollte sich still, ehrerbietig zurückziehen. Ich blickte auf ich erlag unter der Last meines Kummers, ich mußte ihn Mitteilen.Bendel", rief ich ihm zu,Bendel! Du einziger, der du meine Leiden stehst und ehrst, sie nicht erforschen zu wollen, sondern still und fromm mitzufühlen scheinst, komm zu mir, Bendel, und sei der Nächste meinem Herzen. Die Schätze meines Goldes Hab' ich vor dir nicht verschlossen, nicht verschließen will ich vor dir die Schätze meines Grames. Bendel, verlasse mich nicht. Bendel, du stehst mich reich, freigebig, gütig, du wähnst, es sollte die Welt mich verherrlichen, und du stehst mich die Welt fltehn und mich vor ihr verschließen. Bendel, sie hat gerichtet, die Welt, und mich verstoßen, und auch du vielleicht wirst dich von mir wenden, wenn du mein schreckst ches Geheimnis erfährst: Bendel, ich bin reich, freigebig, gütig, aber o Gott! ich habe keinen Schatten!"

Keinen Schatten?" rief der gute Junge erschreckt au«, und die Hellen Tränen stürzten ihm aus den Augen. Weh mir, daß ich geboren ward, einem schattenlosen Herrn zu dienen!" Er schwieg, und ich hielt mein Gesicht m meinen Händen.

Bendel", setzt' ich spät und zitternd hinzu,nun hast du mein Vertrauen, nun kannst du es verraten. Geh hm, und zeuge wider mich." Tr schien in schwerem Kampfe mit sich selber, endlich stürzte er vor mir nieder und ergriff meine Hand, die er mit seinen Tränen benetzte.Nein , rief er aus,was die Welt auch meine, ich kann und werde um Schattens willen meinen gütigen Herrn nicht verlassen, ich werde recht und nicht klug handeln, ich werde bei Ihnen bleiben, Ihnen Meinen Schalten bdrgen, Ihnen helfen, wo ich katm, und, wo ich nicht kann, mit Ihnen weinen. Iw fiel ihm um den Hals, ob solcher ungewohnten Gesinnung staunend; denn ich war von ihm überzeugt, daß er eS Nickt um Sold tat. LSortsetzun« folgt.)