gleich zu den übrigen größeren Gemeinden. Umgekehrt ha­ben sich die Geborenenzahlen in den größeren Gemeinden noch einmal so rasch gehoben als in Stuttgart. Der Gebo- renenüberschuß stellte sich im ll. Vierteljahr in Stuttgart aus 587, in den 5l größten Gemeinden auf 1399 und in den Gemeinden mit über 5000 Einwohnern auf 1968. Die Tot­geborenen haben ihren Prozentanteil in diesem Zeitruin von 2.7 auf 3,3 Proz. erhöht.

Wie man Liebesgaben aus Amerika erhält.

* Die Firma E. Breuninger A.-G. Stuttgart hat von der Firma Chas. Kurz L Co. in Philadelphia den Auftrag

Übernommen, Lebensmittel Liebesgaben von Amerika für An­gehörige in Württemberg kostenlos dem Empfänger zu über Mitteln Die erste Sendung ist beretts emgetroffen und die Empfänger von Anweisungen werden gebeten, ihre Scheine mit Unterschrift versehen an die Firma Breuninger in Stutt­gart einzusenden, worauf ihnen sofort die Gaben frei zugehen. Eine Philadelphia« Zeitung schreibt dazu:Wichtig für Württembergsr. Für Württemberg« und diejenigen, die Angehörige daselbst haben, wird es von größtem Interesse sein, daß die Firma Chas. Kurz <L Co., deren Offices sich im Drexelgebäude 5 und Chestnutstceet. befindet, eine neue Ab­teilung eingerichtet hat. die es ermöglicht, Nahrungsmittel an die Notleidenden direkt von Stuttgart aus ohne Unkosten für den Empfänger abzuliefern. In einem Zirkular erklärt die Firma folgendes : In Amerika ansässige Personen, die ihre Verwandte und Freunde in Württemberg mit Lebens­mittel zu versorgen wünschen, können dies jetzt prompt und zu sehr annehmbaren Preisen durch die unter der Leitung der Firma Chas. Kurz in Philadelphia gegründete Nahrungs- Anweisungszentrale in Stuttgart, ohne Mühe in die Tat umsetzen. Die Lagerräume für amerikanische Lebensmittel befinden sich in Stuttgart unier Aussicht und Leitung der Firma E. Breuninger A.-G. Es ist dies d-e größte und leistungsfähigste Firma Süddeutschlands für Bekleidung und Ausstattung und verfügt über moderne Lagerräume. Der dauernde Bedarf von Lebensmitteln in den Stuttgarter Lager­räumen wird durch fortlaufende Schiffsladungen erstklassiger Lebensmittel aus den Vereinigten Staaten ausrecht erhalten. Jede Person, wohnhaft in den Vereinigten Staaten, kann sich eine Nahrnnasamveisung (Food Drast) bei der Firma Chas. Kurz käuflich erwerben. S'e wird auf den Namen eines Empfängers in Württemberg ausgestellt. Diese An­weisung ist ein Zeugnis, durch das die betr. Person in Würt­temberg berechtigt wird, Lebensmittel von den Lagerräumen durch die Firma E Breuninger in Stutttzart kostenlos zu beziehen. Nach Kauf der Nahrungsanweisungffwird diese von dem Käufer durch Einschreibebrief an die betr. Person in Württemberg gesandt. Der Empfänger hat sie auf der Rück­seite zu unterschreiben und dort persönlich oder bester schrift­lich sich an die Firma Breuninger wenden, wo die in der Anweisung genau bezeichnet«! Packungen zur Auslieferung gelangen oder zugesandt werden. Direkte Paketsendnngen von Amerika sind nicht nur kostspielig, sondein erleiden auch größere Verzögerung in der Ablieferung. Außerdem sind sie dem Risiko des Verlorengehens sowie deS Verderbens auSge- setzt. Durch den En gros-Einkauf von Lebensmitteln in Amerika und die Versendung bedeutender Schiffs bezw. Bahn­ladungen nach Stuttgart, ist das Lagerhaus in der Lage, den Konsumenten in Württemberg nicht nur Nahrungsmittel in bester Qualität zu liefern, sondern auch zu Preisen, die mit den augenblicklich in Amerika bestehenden Kleinhandelspreisen ungefähr auf einer Stufe stehen. Der Geber kann mehr Waren liefern, als er selbst für den gleichen Betrag kaufen könnte, da infolge des En gros-Einkaufs und der Verringe­rung der Transportkosten beim Versand in Schiffsladungen die Unkosten ganz bedeutend vermindert werden Ein ent­schieden wirtschaftlicher Vorteil für Deutschland liegt auch darin, daß dadurch weitere große Mengen Nahrungsmittel nach Deutschland eingeführt werden. Die deutsche Valuta wird in keiner Weise ungünstig beeinflußt. Als eine natür­liche Folge dürften sich die Preise für Nahrungsmittel inner­halb Deutschlands senken. Der Wert der Mark wird dadurch indirekt erhöht. Die deutsche Regierung hat für alle auf Grund dieses Planes für Württemberg eingeführten Lebens­mittel vollkommene Zoll- und Abgabenfreiheit zugcsichert und erklärt, daß die Liebesgaben auf Karten nicht angerechnet werden, vielmehr als eine Ergänzung dieser anzusehen sind. Jedes Lebensmittelpaket, das aus den Vereinigten Staaten nach Württemberg geht, sei eS an Einzelne, sei es an notlei­dende Anstalten, verbilft der Bevölkerung von Württemberg die kommenden, wohl schwersten Monate ihres Lebens zu Überstehen.

Altensteig. Bei dem hier stattgefundenen Verkauf des Obsterttages von den städt. Slraßenbäumen wurden 5 221 Mark erlöst.

. A»» de« tbrigen Württemberg.

r BUdechingen OA. Horb, 9. Sept. Der Sohn des Schneiders Sailer stürzte in der Scheuer des Sonnenwirts auf die Tenne herab, so daß er schwere innere Verletzungen erlitt. Er wurde ins Krankenhaus nach Freudenstadt gebracht.

r Stuttgart, 8. Sept. Zur Gewinnung von Vorschlägen für die Ausgestaltung des künftigen Bahnhofoorplatzes und der Verkehrsanlagen in Stuttgart und Umgebung schreibt die hiesige Stadtgemeinde mit der Eisenbahn Generäldirektion und den Straßenbahnen einen öffentlichen Wettbewerb aus. ES sind Preise zu 8000, 6000, 3500 und 1500 ausgesetzt. Architekt? und Ingenieure müssen ihre Entwürfe bis 22. Dezember einreichen.

^.^^Euttgart, 9. Sept. Der Schriftleiter derSchwäbischen W - Paul Körner, wurde wegen Beleidigung deS früheren Ministers Heymann zu 200 ^ Geldstrafe verurteilt.

ReicksvrMd-n^W' ?' ^pt- Wie wir noch erfahren, hatte Ane ^ 12 Uhr auf dem Rathaus noch

kiesiaen Aussprache mit den leitenden Genosten der

der^mtt §m Pa"ei. Sattlermeister Kuon,

RetchSprasidenten im Jahre 1888 in Freiburq

aen K7lleopn i!. 5 -^n^ dabei Gelegenheit, seinen ehemali- aus«,mitten 2" begrüßen und all die Jugenderinnerungen m Ist zwangsloser Weise wurden die verschie- ^ bewegenden Fragen erörtert. ^

Sulz, 9. Sept. Auf dem Heimweg von einer Marr-

eurer Herzlähmung betroffen, die seinen sofortigen Tod

Folge hatte. Er war seit 1912 Pfarrer in Böhringen, vor­her in Feldrennach und auch Ehrenbürger von Conweiler. Er erreichte ein Aller von 50 Jahren.

Leonberg, 9. Sept. In diesen Tagen sind es 25 Jahre, daß Leonberg von einem schweren Brandunglück heimgesucht wurde. 54 Gebäude brannten nieder. Nur mit Mühe konnte das Rathaus gerettet werden. Der Gesamtschaden betrug V« Million Mark. 70 Familien wurden obdachlos. Die Abgebrannten machten sich am Rande der Stadt in Neubauten ansässig.

Letzte Nachrichte».

Die Ausweisungen in Elsaß-Lothringen dauern an.

Berlin, 10. Sept. Nach einer Meldung der Frankfutter Zeitung sind weitere 128 Personen aus Elsaß Lothringen ausgewiesen worden. 558 zogen es vor, freiwillig das Land zu verlassen.

Galtzische Soldaufkäufe im Ruhrgebiet.

Dortmund, 10. Sept. Galizische Händler bereisen massen­haft das Industriegebiet, um, meist unter Benützung polni­scher Arbeiter, deutsches Gold- und Silbergeld aufzukaufen. Man nimmt an, daß diese Aufkäufe für den polnischen Staat erfolgen. Ebenfalls durch zugewanderte Galizier sind hier eine größere Menge falscher 50 Scheine in Verkehr ge­bracht worden.

Rückkehr deutscher Arbeiter aus Sowjetrußland.

Berlin, 10. Sept. Laut B. L. A. sind nach Meldung der Swinemünder Zeitungen 70 deutsche Arbeiter die nach Rußland ausgewandert waren, wieder in Swinemünde ein- gelroffen. Die Eingetroffenen erklärten, daß sie glücklich wären, dem Sowjet Paradies entronnen zu sein.

Die polnische Delegation auf dem Wege nach Riga.

London, 10. Sept. Nach einer Funkmeldung aus War­schau begibt sich die polnische Friedensdelegation heute nach Riga. In der Umgebung der Regierung in Warschau hofft man, daß die Besprechungen ein zufriedenstellendes Ergebnis haben und daß die Verhandlungen nicht lange dauern wer­den, da die Parteien über die hauptsächlichsten Grundlagen schon einig seien. Diese Grundlagen seien: 1. keine Inter­vention eines der beiden Länder in die inneren Angelegen­heiten des anderen, 2. Proklamierung der Unabhängigkeit der Ukraine.

Bor einem neuen Polen-Aufstand.

Kattowitz, 10. Sept. Die Berichte, daß die Polen für den 18. September eine neue Aufstandsbewegung inszenieren wollen, verdichten sich immer mehr. Nach zuverlässigen Meldungen sind unmittelbar an der Grenze in Polen groß? Waffendepots ermittelt worden.

Lettische Forderungen.

Paris, 10 Sept. Havas berichtet aus Riga: Die Letten halten zur Stunde eine Demarkationslinie besetzt, die sie bei­zubehalten wünschen, weil sie ihnen günstig ist. Sie ver­lang n, daß die gewaltsame militärische Besetzung als Grund­lage für den Waffenstillstand dient. CS erscheint sehr wahr­scheinlich, daß ihre Ansprüche angesichts der polnischen" Oert- lichkeiten, die sich in dirsem Gebiet befinden, befriedigt werden

Keine Berständigung in Italien.

Paris, 10. Sept. WieInformation" aus Rom meldet, ist es dem Arbeilsminister Labriola nicht gelungen, eine Ver­ständigung zwischen Arbeitern und Arbeitgebern herbeizu­führen. Ministerpräsident Giolitti hat deshalb persönlich ein­gegriffen und den Präfekten von Turin und Mailand die Weisung gegeben, sich mit den Vertretern der Arbeiter und der Industriellen in Verbindung zu setzen u. ihnen bestimmte Pläne, über die völliges Stillschweigen gewahrt wird, zu unterbreiten.

Die Breslauer Morgenzeitung verboten.

Beuthen, 19. Sept. DieBreslauer Morgenzeitung" wurde gestern unter der Behauptung, daß der von ihr ver­öffentlichte Runderlaß des Generals Lerond gefälscht sei, auf einen Monat für Oberschlesten verboten.

Die ruffisch-polnische Friedenskonferenz wiederum im Wanken.

Paris, 10. Sept. Wie sich der Temps telegraphisch auS London melden läßt, hat sich die Sowjetregierung entschlossen, zu der neuen Friedenskonferenz nach Riga keine Delegierten zu schicken. Nach den, bei Kamonew, eingegangenen Nach­richten. beklagt sich die Sowjetregierung darüber, daß die lettische Regierung nicht auch dem Hilfspersonal der russischen Delegation Immunität gewährleistet hat. In London kennt man nicht die genauen Gründe der neuen Schmierigkeiten. Es heißt, daß die lettische Regierung gewisse Propaganda- Agenten und anderen unerwünschten Leuten, die die Sowjet­regierung ihrer Delegation beigegeben hat, nicht traut.

zur S41

Mutmaß!. Wetter am Samstag und Sonntag.

Trocken und mild.

Für dt« Schrtstlkltun, verantwortlich Friedrich Wilhelm Schmidt. Ra-old

Druck und ««lag der ». W. Zaiserffchen Buchdruckerei scharr Zaiser), Ragold.

Wildberg.

Unterzeichneter verkauft wegen Aufgabe der Landwirt­schaft, 2 schöne, fehlerfreie, gu tgewö hnte, trächtige Limburger.

«««»-.

prämierter Abstammung; ein i/rjähr.

RN, 1 Milchziege,

2 Kuhkommet, kompl.,

1 beretts ueve wafferdWe Pferdedeibe. swle eisen leichten Kuhlvase«.

Ludwig Schöttle, Wildberg.

besetzte Gasse.

Amtliche Bekanntmachung.

Die Maul- uud Klauenseuche ist in Nnterjettiuge«

Oberamt. Herrenberg ausgebrochen. SdO

Nagoll), den 9. Sept. 1920. Oberaml: Münz.

Regierung deS SchwarzwaldkreiseS.

Zwangsinnung.

Von 40 Angehörigen des Müllerhandwerks in den Oberamtsbezirken Calw und Nagold ist der Antrag gestellt worden, für das Müllerhandwerk in diesen Bezirken eine Zwangsinnung mit dem Sitz in Talw zu errichten.

Dieser Antrag wird zur Abstimmung zugelyssen und als Kommissar zur Ermittlung der Mehrheit der beteiligten Handwerker (tz 100 Abs. 1 Ziff. I der Gew.O.)

Herr RegierungSrat Binder bei der Regierung für den Schwarzwaldkreis bestellt.

Reutlingen, den 2. September 1920. Hofmana.

Unter Bezugnahme auf obige Verfügung mache ich hiedurch bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen die Errichtung einer Zwanasinnung für das Müllerbandwerk in den Oberamtsbezirken Calw und Nagold schriftlich bis znm 21. ds. Mts. oder mündlich in der Zeit vom 14. dis 21. ds. Mts. bei mir abzugeben sind.

Die Abgabe der mündlichen Aeußerung kann während des angegebenen Zeitraums an jedem Werktag vorm, von 8 bis 12 Uhr und nachm, von 2 bis 6 Uhr in den Dienst­räumen der Kreisregierung in Reutlingen Zimmer Nr. 15 er­folgen.

Ich fordere hiedurch alle Handwerker, welche in d«i Bezirken Calw und Nagold das Müllerhandwerk betreiben, zur Abgabe ihrer Aeußerung mit dem Bemerken auf, daß nur solche Erklärungen, welche erkennen lassen, ob der Er­klärende der Errichtung der Zwangsinnung zustimmt oder nicht, gültig sind, und daß Aeußerungen, welche nach Ablauf deS obigen Zeitpunkts eingehen, unberücksichtigt bleiben. Reutlingen, den 2. September 1920.

Der Kommissar: Reg.Rat Binder.

Die Herren Ortsvorsteher

wollen vorstehende Bekanntmachung in ortsüblicher Weise zur Kenntnis der Beteiligten bringen. 945

Nagold, den 8. Sept. 1920.Oberamt: Münz.

Herreuberg.

dch-Kecklls.

Am Donnerstag, den 16. Septdr. 1920, nachmittag«

1 Uhr kommen imHasen" in Herrenberg aus Siadtwald Abt. Mönchkeller, Ob. gr. Hänsle, Entenseele, Sandgrube- Lange Eichen u. a. Abteilungen zum Verkauf :

508 Schäleichen mit Fm. 5.01 IV., 75 05 V., 34 57 VI. 66 Eichen (Winterfällung) mit Fm. 1.35 I., 2.82 ll.,

6.II Hl.. 2.78 IV., 3.70 V., 2.97 VI

8 Rotbuchen mit Fm. 0.85 I.. 3 88 H, 0.26 III., ,.12 IV. 19 Eschen 0.25 V.. 2.07 VI.

18 Birken .. 1.47 IV.. 3 61 V, 1.11 VI

1 Nutzbanm 0.08 V.

Losoerzeichnisse gegen Voreinsendung von 5 durch die Unterzeichnete Kasse.

Waldkaffe:

927 .Schmidt.

_ Nagold.

Fahrnis-Auktion.

Im Auftrag der Frau Maier, Färbers-Witwe hier verkauft Unterzeichneter am Samstag d. 11. Sept. von nachm.

2 Uhr an in der Scheuer des Ehr. Schwetkle, Bäcker, Gerberstr, folgende Gegenstände

s veuW« mit BemSst«, l Wen. r wae Somnnde. i Mensche ringele«« «immie «d MO. l Met. > SA 1 Stiche- »Wie. einige LeWche, Stiche»».

«elchirr md »»gemeiner Hnnsrat

wozu Liebhaber eingeladen sind.

928 Auktionär Sutekuuft.

Wilbberg. gss

Bon einem Abbruch sind 3000 Stück gut erhaltene

Qseliplsttsn

zu verkavfeu und können dieselben Montaa abgedott werden.

Näbere Auskunft bei 3. Wörner, Wildberg oder Fr. Köhler, Effriagen.

PUgerstab.

Morgen. >. Abevdsnds-le»

für das ganze Jahr mit Berücksichtigung der haupt­sächlichsten Freuden- und Trauertag edesHauseSvon Heinrich Spengler geb. Mk. 25.20. vorrätig bei 6. V. 2»la«r Buchhandlung L Ragolb.