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Von Herbert Sakowski.

Die unmenschlichen Drangsalierungen, denen das deut­sche Volk nach dem Versailler Mordfrieden von seinenehe­maligen" Feinden ausgesctzt ist, haben zur Folge gehabt, daß Deutschland verzweifelt nach einem Retter ausschaut und bereit ist, sich wie ein Ertrinkender an jeden Strohhalm zu klammern. Da nun das bolschewistische Rußland sich de facto im Kriegszustände mit der Entente und Polen befindet, so ist man bei uns nur zu leicht geneigt, die Folgernng zu zie­hen, daß Sowjetrußland ein Freund Deutschlands sei, ob­gleich die Sowjetmachthaber es mehr als einmal brutal aus­gesprochen haben, daß sie für das jetzige Deutschland jeden­falls nichts übrig hätten. Aber auch damit beginnt man sich bei uns bereits auszusehnen und mit dem Gedanken zu spie­len, man könnte eventuell Rußland zu Liebe und der En­tente zum Trotze den Bolschewismus nach Deutschland im­portieren, um gemeinsam mit der russischen Roten Armee den Vertrag von Versailles in Fetzen zu reißen. Die men­schenunwürdige Behandlung, die sich das deutsche Volk von der Entente und Polen gefallen lassen muß, hat eben zur Folge gehabt, daß bei uns weite Kreise gegen die bolsche­wistische Verseuchung nicht mehr widerstandsfähig sind.

Vergegenwärtigen wir uns aber einmal im Ernste, was die Proklamierung des Bolschewismus bei uns bedeuten würde. Glaubt man wirklich allen Ernstes daran, daß diese Proklamierung von sämtlichen deutschen Parteien und Be­rufsklassen widerspruchslos hingenommen werden würde, wie sie der russische Bauer in seinem alkalisch-mystischen Gott­glauben und seiner stumpfen Trägheit über sich hat ergehen lassen?! Einst proklamierte man bei uns von der Freitreppe des Reichstags herab die Aenderung der politischen Ver­fassung und bezahlte dieses mit der katastrophalen Schwächung unserer militärischen Widerstandskraft, mit der gänzlichen Lähmung des nottonalen Verteidigungswillens und mit der Erweckung brutalster und niedrigster Masseninstinkte. Wenn man jetzt kurzerhand durch die Proklamierung einer neuen Form des sozialen Zusammen- und Nebeneinanderlebens der Menschen ungleich tiefer und nachhaltiger in das Volksleben eingreifen wollte, als durch eine politische Verfassungsände­rung, glaubt man wirklich allen Ernstes daran, daß dieses so schmerzlos und reibungslos vor sich gehen würde, wie etwa ein Zecher seine Weinsorte oder ein Raucher seine Zi­garrenmarke wechselt? Glaubt man mit anderen Worten wirklich daran, daß man Moskau zuliebe asiatische Rezepte wird annehmen und den Bürgerkrieg dabei wird vermeiden können? Ohne Annahme dieser Rezepte, also ohne eine deutsche Selbstzerfleischung durch den Bürgerkrieg können wir die Freundschaft der russischen Bolschewisten aber nicht erlangen das haben uns die Moskauer Päpste mehr als einmal deutlich zu verstehen gegeben. Im Falle eines Bünd­nisses mit Sowjetrußland würden wir als durch den Bürger­krieg vollkommen geschwächt mithin die Untergebenen und Moskau der Vorgesetzte sein.

Gesetzt nun den Fall, daß bei der militärischen Ausein­andersetzung zwischen der Entente und Polen einerseits und einem Sowjetrußland und einem Rätedeutschland andererseits, Rußland und Deutschland siegen (nur dieser Fall soll hier beleuchtet werden, denn was wir im Falle eines Sieges der Entente zu erwarten hätten, dürfte auch einem politisch Blinden und Taubstummen klar sein), so hätten wir als der militärisch schwächste Teil von Sowjetrußland das Friedens- diktat zu erwarten. Wie wird nun dieses Diktat ausfallend Werden Lenin und Trotzki das Selbstbestimmungsrecht des deutschen Volkes in einer anderen Weise in die Tat umsetzen, als es Wilson seinerzeit geduldet hat, der einst doch nur auszog, um der menschlichen Gerechtigkeit, der Völkerverbrü­derung und anderer schöner politischer, sozialer und mensch­licher Knallbonbons willen? Welches Selbstbestimmungsrecht wird denn überhaupt durch Moskau verwirklicht werden? Das deutsche? Das elsaß-lothringische, das dänische, das fchleSwig-holsteinsche, das polnische, oder das litauische oder etwa das eines allumfassenden Großrußlands? Ist man wirklich so blind, nicht zu sehen, und so stumpf, nicht zu fühlen, daß Röterußland durch einen Einmarsch in deutsches Gebiet, durch ein gewaltsames Aufzwingen einer landfremden Verfassung das deutsche Selbstbestimmungsrecht verneint und die Axt an die Wurzel seiner nationalen Individualität legt? Der angeblich internationale Bolschewismus, der die allge­meine Wellbeglückung und Völkerversöhnung bringen soll, "friert sehr geschickt mit -dem Lockmittel des nationalen ^"bstbestimmungsrechts. Und die von der Entente getrete- nen Volker folge nur zu leicht der Pfeife des bolschewistischen Rattenfängers Indem der Bolschewismus aber zu diesem diplomatischen Lockmittel greift, indem er sich zum Verkünder des nattonalen Selbstbestimmungsrechts der einzelnen Völker aufspielt, wirft er in 'die Völkerarena genau denselben Köder, um deffentwillen der Weltkrieg einst entbrannte, bei dem jedes Volk ,m guten Glauben war, für sein Selbst- bestimmungscecht zu kämpfen. Es gibt eben keine ein­heitliche Auffassung dieses Selbstbestimmungsrechis, und jedes Volk, das in seinem Nationalgefühl nicht völlig entnervt ist.

Freitag den 1V. September 1020

wendet in Bezug auf das Selbstbestimmuugsrecht die Worte des Kanzlers Michaelis an:So wie ich es auffasse".

So sehen wir denn, daß das internationale Miteinander des Weltproletariats, für das der Bolschewismus angeblich kämpft, in Wirklichkeit durch die von der bolschewistischen Diplomatie angewandten Kunstmittel und durch den elemen­taren Zwang der Verhältnisse zum nationalen Gegeneinander der Völker zu werden droht. Vom Weltkriege dachte man sich abgewandt zu haben und gelangt durch den Bolschewis­mus wieder zu ihm.

Daß das nationale Selbstbeftimmungsrecht, so wie das deutsche Volk es durch seine langjährige Geschichte und seine Kulturleistungeu aufzufassen berechtigt ist, von Sowjetrußland am besten behütet nutz gewahrt werden wird, wer gibt dafür Brief und Siegel, wer legt dafür seine Hand ins Feuer? Nur der naive deutsche Michel, der in der Einfalt seines Herzens all das glaubt, was er wünscht. Wir fassen das deutsche Selbstbestimmungsrecht vor allem einmal als das Recht auf, unsere inneren politischen und sozialen Probleme selbst zu entscheiden und nach deutscher Fasson selig zu wer­den. Einer Aufzwängung asiatischer Methoden gegenüber rufen wir den Sowjetmachthabern das alte russische Sprich­wort entgegen:Dränge dich nicht mit deinen Klosterregeln in ein fremdes Kloster."

Die große nationale Aufgabe der Gegenwart liegt für uns Deutsche darin: uns trotz der Verzweiflung, in die uns der Versailler Mordfrieden gestürzt hat, gegen die Versuchung und Verseuchung durch den Bolschewismus integer zu er­halten. Dieses können wir nur durch: Nationalbewußtsein und die soziale Versöhnung aller Klaffen in unserem deut­schen Vaterlande. Haben wir dieses erreicht, dann können wir auch Umschau halten nach Bundesgenoffen gegen die Entente.

TageS'Neuigkettev«

Die Ausfnhrabgabe.

Berlin, 9. September. In der Sitzung des Volks­wirtschaftlichen Ausschusses des Reichstags wurde einstimmig folgende Entschließung angenommen: Die Regierung zu er­suchen, mit Rücksicht auf die in den gegenwärtigen Devisen kursen und der Weltmarktlage begründeten Ausfuhrschwie­rigkeiten die Ausfuhrabgaben nach der Verordnung vom 20. Dezember 1919 für solche Ausfuhrwaren, deren Absatz im Auslande stockt, vorübergehend nicht zu veranlagen, um durch Erleichterung oer Ausfuhr der Industrie erhöhte Be­schäftigung zu verschaffen und damit der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Die Regierung kann jedoch für solche Waren, bei denen Inlands- und Auslandsmarktverhältniffe die Erhebung von Ausfuhrabgaben noch rechtfertigen, eine Ausfuhrabgabe beibehalten Der auf Grund der Verord­nung aufgestellte Tarif ist unter Fortsetzung eines Prü­fungsverfahrens derartig umzugestalten, daß die Regierung in kürzeren Zwischenräumen jeweils unter Berücksichtigung der Valuta und der inneren und äußeren Marktlage den­jenigen Prozentsatz festsetzt, in dem alle Sätze zur Erhebung gelangen.

Neuregelung der Getreidepreise.

Berlin, 9. Sept. Im Volkswirtschaftlichen Ausschuß deS Reichstages haben die bürgerlichen Parteien folgenden An­trag eingebracht: Der Ausschuß wolle beschließen, folgende Entschließung anzunehmen: 1. daß für Hafer, Gerste und Roggen der gleiche Preis bezahlt und 2. daß die Frühdrusch­prämie in ihrer vollen Höhe von 200 für die Tonne Ge­treide bis zum 1. Januar 1921 weiter bewilligt wird.

Einmalige Beihilfe für Erwerbslose.

Berlin. 9. Sept. Wie in der heutigen Sitzung des Volkswirtschaftlichen Ausschusses der Reichsarbeitsminister Dr. Brauns mitteilte, hat das Reich für eine einmalige Be­schaffungsbeihilfe an Arbeitslose 50 Millionen Mark ausge­worfen. Unter Hinzuziehung der aitt Länder und Städte entfallenden Beträge soll jeder Erwerbslose, dessen Arbeits­losigkeit länger als acht Wochen währt, etwa 400450 Mk. einmalige Beihilfe erhalten

Gefährdung der Kohlenlieferungen durch die Vorgänge in Oberschlefien.

Berlin, 9. Sept. Die deutsche Friedensdelegatton in Paris hat der Friedenskonferenz eine Note überreicht, in der die deutsche Regierung die verbündeten Regierungen nach­drücklich darauf aufmerksam macht, daß ihr dis Erfüllung der von ihr eingegangenen Kohlenlieferungsverpflichtungen un­möglich gemacht wird, wenn die Kohlenproduktton, die ihr zurzeit der Verhandlungen in Spaa zur Verfügung stand, eine Einschränkung erfährt. Diese Voraussetzung sei durch die immer ernster werdende Lage in Oberschlesien einqetreten. Die augenblicklichen Vorgänge in Oberschlesien haben be wirkt, daß die Kohlenproduttion erschreckend gesunken ist und daß von dem Deutschland belassenen Anteil an der ober­schlesischen Kohlenförderung nur noch verschwindende Mengen nach Deutschland gelangen. Der deutschen Regierung sei durch die Bestimmungen des Friedensvertrages jede Mög­lichkeit genommen, ihrerseits für eine Beseitigung der Gründe

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des Rückganges der oberschlesischen Steinkohlcnförderung zu sorgen. Sie richtet daher an die verbündeten Regierungen nochmals die dringende Bitte, unverzüglich die in den deut­schen Noten am 21. und 25. August geforderten Maßnahmen zu ergreifen.

Nach gestern eingegangenen telegraphischen Meldungen soll die interalliierte Kommission die Kohlensendungen aus Schlesien überhaupt gesperrt haben. Wie die deutsche Dele­gation in Spaa dargelegt und die dortige Konferenz aus­drücklich anerkannt hat, ist die Ausführung des Kohlenab­kommens vom 14. Juni ds. Js. abhängig von einer aus­reichenden Belieferung Deutschlands mit oberschlesischer Kohle.

Schwarze Liste« der Kommunisten.

München, 9. Sept. Eine Proskiptionsliste von ReichS- und Einwohnerwehrmännern wurde bei einem wegen Dieb­stahlverbrechen verhafteten Mitglied der kommunistischen Partei Münchens oorgefunde». Einige von Reichswehrleuten die sich im vorigen Jahr bei der Befreiung Münchens vom roten Terror besonders hervorgetan hatten, waren mit einem Kreuz gekennzeichnet. Diese sollten nach Aussage des Ver­hafteten auf besonders harte Weise beseitigt werden. Er gab auch fernerhin an, Mitschuldige zu haben. Die Untersuchung ist im Gange.

Prof. Einstein bleibt.

Berlin, 9. Sept. Professor Einstein will sein Lehramt an der Berliner Universität beibehalten

Die Nebenregiernng.

Kiel, 9. Sept. Seit Freitag mittag liegt in Kiel der dänische Dampfer Dorrit mit Munition und sechs Flugzeugen für den Verband nach Polen unterwegs. Der Dampfer wurde von den deutschen Behörden festgehalten. Die Vertreter der gewerkschaftlichen Organisationen und der sozialdemokratischen Parteien Großkiels haben beschlossen, einer aus zwei Mit­gliedern des Gewerkschaftskartells und drei Mitgliedern des Betriebsrates bestehenden Kontrollkommission die Ueberwach- ung des Schiffsverkehrs auf dem Kanal zu übertragen. In ähnlicher Weise soll die Kontrolle in Rendsburg und BrunS- bÜttelkoog organisiert werden.

Bergewaltigung der Kärntner

Klagenfurt, 9. Sept. Hiesigen Blättern wird gemeldet, in einer von Deutsch-Kärnten nach Fejestriz einberufenen Ver­sammlung, die durch aus Kram herbeigesührte Jugoslaven gewaltsam gesprengt wurde, traten die landesfremden Unruhe­stifter derart auf, daß sogar der zuständige Distriktskomman- dant, der französische Oberleutnant Lenoble, kaum zu Wort kommen konnte und beinahe von einem Stein getroffen wurde. Angesichts dieser neuen terroristischen Gewalttat, bei der sich 4000 stimmberechtigte Kärntner vor 800 kremden jugoslavischen Hetzern zurückziehen mußten, während sie bei ihrem Abzug beschimpft, bespült und mit Steinen beworfen wurden, verlangt die Presse erneut die Durchführung der Bestimmungen des Friedensvertrages und die Besetzung des Abstimmungsgebietes durch alliierte Truppen.

Frankreichs Kohlenvorräte.

Paris, 9. Sept. Wie der Petit Paristen vom ArbeitS- minister erfahren hat, hat Frankreich im August außer den deutschen Kohlenlieferungen 300 OM Tonnen aus England, 280 OM Tonnen aus Amerika und 80 OM Tonnen aus Bel­gien eingeführt und außerdem 1650 MO Tonnen selbst ge­fördert, so daß es im August insgesamt 4 360 OM Tonnen erhalten hatte. Der Reserveoorrat der französischen Eisen­bahnen beziffert sich jetzt auf 800 OM Tonnen, dem etwaigen Durchschnittsstand vor dem Kriege. Der Reseroevorrat der Pariser Gasanstalten übersteigt heute 900 OM Tonnen. Der Vorrat der Gasanstalten der Bannmeile habe sich verdoppelt.

Konferenz der englischen Grubenarbeiter.

London, 9. Sept. Der Akttonsausschuß der Grubenar­beiter hat eine nationale Delegiertenkonferenz auf Don­nerstag Abend einberufen zur Entgegennahme des Berichts über die mit der Regierung gepflogenen Verhandlungen. Die Konferenz wird in Potsmouth stattfinden.

Zum Abschluß des belgisch-französ. Milttärabkommens.

Brüssel, 9. Sept.Derniere Heure" berichtet, daß der Chef des belgischen Generalstabes, Maglinso, am Montag bei einer Begegnung mit Marschall Fach in Bonn verschie­dene Abänderungen des belgisch französischen Militärabkom mens ausführlich besprochen habe. Die Uebernahme kann nunmehr als endgültig abgeschlossen bettachtet werden. Es sollen diese Woche noch die diesbezüglichen schriftlichen Mit­teilungen zwischen den beiden Regierungen ausgetauscht werden. Frankreich hat auf Anraten des Marschalls Fach einigen Erwägungen nachgegeben, die von der belgiscben Re­gierung gewünscht worden waren. Am Donnerstag wird sich das belgische Kabinett mit dem vereinbarten Text be­schäftigen.

Vermittlung im polnisch-litauischen Streitfall.

Paris, 9. Sept. Wie derMatin" aus London meldet, wird sich der Völkerbund mit dem polnisch-litauischen Streit-