Jaud (BV.P.) verlaugt geivissetchaftc Nachprüiung der Geschastsgebahren der Kriegsgesellschaften.
Bruhn (DN.) wundert sich, daß die Regierung die Kriegsgesellschaften so lange für unentbehrlich gehalten habe.
Reichswirtschaftsminister Scholz erklärt, der Anregung nach Möglichkeit entsprechen zu wollen. Uebrigens sei die Zahl der Angestellten der Kriegsgesellschasten seit Januar d. I. von 16000 aus 7000 zuruckgegangen.
Der Antrag Hamm wird einstimmig angenommen.
SS folgt die Beschlußfassung über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses auf Grund des Artikels 34 der Verfassung
Warmulh (DN.) warnt davor, die Parieigegensätze durch einen solchen Ausschuß zu vertiefen.
Rießer (DVP.) steht keine ersprießliche Tätigkeit des Ausschusses, da die unentbehrlichen Archive der anderen Völker ihm nicht offen stehen.
Dr. Breit scheidt (US): Auch in seiner Partei seien anfänglich Zweifel an der Zweckmäßigkeit des Ausschusses laut geworden, weil die meisten Beisitzer den Parteien anqe- hörten, die selbst die Schuld am Ausbruch des Krieges trügen. Seine Partei habe sich aber doch für Wiedereinsetzung des Ausschusses ausgesprochen.
Frau Schuch (Soz.) erklärt, das Volk habe ein Recht darauf, sestgestellc zu sehen, daß die Schuld an der Katastrophe dem kapitalistischen System zuzuschreiben sei.
Heine (Dem.) stimmt der Wiedereinsetzung des Ausschusses zu
Der Antrag wird mit allen gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei angenommen.
Der Reichsnotetal wird ohne Debatte in zweiter Lesung angenommen.
Präsident Lobe dankt dabei dem Auslande für die Liebesdienste an unseren Kindern im Namen des Reichstags und des deutschen Volkes
Bei der nun folgenden dritten Lesung erklärt Crispien (US ), die Annahme des Notetats komme einem Vertrauensvotum gleich. Deshalb lehne seine Partei ihn ab, obgleich einzelne Posten auch seinen Beifall hätten.
Der Notetat wird sodann in dritter Lesung gegen die Stimmen der Unabhängigen angenommen.
Es folgt die Beratung des vom Abg. Müller- Franken eingebrachten Gesetzentwurfes betreffend
Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit.
Dr. Rosen feld (US.) bedauert, daß die solange an der Regierung beteiligten Parteien nicht alle Kraft aufge- wendel haben, um die Militärgerichtsbarkeit zu beseitigen, die im Volke kein Verständnis finde. Gegen eine solche Justiz rufe er die Arbeiter auf. Die Binde vor den Augen habe die Justiz nicht gehindert, dem Kapitalismus Hand langerdienste und gegen die Arbeiter Schergendienste zu leisten.
Warmutb (DN) erklärte, sein Antrag auf Ueberwei- sung an einen Ausschuß von 28 Mitgliedern richte sich nicht gegen den Entwurf selbst, sondern wolle nur jede Ueberstür- zung verhindern. Zucht und Ordnung seien das Programm des Wiederaufbaues. Dazu gehöre auch die Militärgerichts barkeit.
Schöpslin (Soz): Jegliche Verschiebung werde das Zustandekommen des Gesetzes gefährden.
v. Schoch (DVP) schließt sich den Ausführungen.des Abg. Warmuth an und verweist auf die Militärstrafgesetze Frankreichs und Englands. 82 000 Mann der Reichswehr hätten sich übrigens für die Beibehaltung der Militärgerichte ausgesprochen. (Zurufe: Schwindel! Große Unruhe.)
Bolz (Z) hätte lieber ohne Kommissionsberatung das Zustandekommen des Gesetzes gesehen. Seine Partei werde jedoch der Kommisstonsüberweisung zustimmen.
Waldstein (Dem) schließt sich diesen Erklärungen an.
Emmingen (BBP) stimmt der Kommisstonsüberweisung zu.
Levi (Komm) ergreift das Wort zu einer heftigen Auseinandersetzung mit der Rechten. Die Militärjustiz sei ein Rechtsoerbrechen.
Justizminister Heinze protestiert gegen diese Unterstellung und erklärt namens der Regierung, daß die Juftiz- pflege nicht abweichen werde vom Faden des Rechtes.
Der Uriumpk cles Redens.
Roman von Lola Stein.
6V) (Nachdruck verboten.)
Und der Haß, den er künstlich in seinem Herzen genährt, die Verachtung, die Wut, alle bösen Empfindungen und Gebauten veruhwunden an diesem Abend in Horst Vollmers Seele. Hier war mehr in dem Leben der geliebten Frau, als er wußte und ahnte. Hier war eine Verkettung von Umständen, de er nicht begriff, doch die er nun ergründen wollte, koste es was es wolle.
Er dachte ihren Worten nach. Wie geheimnisvoll hatten fie geklungen. Sie war aus seinem Hause gegangen. um nicht schuldig zu werden? Was bedeutete das? Und was batte Walters Verschwinden aus ihrem Leben zu bedeuten?
Er wollte jetzt Klarheit schaffen, endlich, endlich. Wissen und Klarheit um jeden Preis.
Er schaute sie an. wieder und wieder. Großer Gott, wie war sie schön! Und war nun die Frau eines anderen, eines verhaßten anderen.
.Geliebte!" dachte er. .Geliebte!" Und er hob sein Glas und trank ihr zu. Und ihre Blicke, di« sich begegneten über den erhobenen Gläsern, waren wie Liebkosungen.
.Sie find wenig unterhaltsam heute abend, mein Freund", sagte Karlas Stimme. Sie klang ein wenig gekränkt und scheuchte Horst Vollmer auf aus seinem Smnen. .Hat das Wiedersehen mit der schönen Frau Sie so erregt?"
Er ging auf ihren halb scherzhaften Ton nicht ein, blieb ernst. Er wollte auch mit ihr nicht über Irene prechen, aber fie kam immer wieder auf sie zurück.
.Frau Körners Kleid ist die Sensation meiner Gesellschaft. Finden Sie eS auch so schön?"
Er hatte noch nicht auf ihr Kleid geachtet. Nur wie etwas sehr Fernes und Kostbares hatte er ihre Erscheinung gesehen. Er batte Irene ja nie in grober Abendtoilette gekannt un- mit entblößtem Nacken und leuchtenden Armen.
Der Gesetzerttwurf wird einem Ausschuß von 2t Mitgliedern überwiesen.
Vizepräsident Dittmann rufr nachträglich den Abg. Rosenfeld wegen einer beleidigenden Aeußerung gegenüber dem Abg. Helfferich zur Ordnung.
Das Haus vertagt sich sodann aus Mornag nachmittag 2 Uhr: Interpellationen. Schluß */-4 Uhr.
Derrtschnationale Anträge.
Die Fraktion der Deutschnationalen Bolkspartei hat im Reichstag folgenden Antrag eingebracht:
„Der Reichstag wolle beschließen, d,e Reichsregiernng zu ersuchen:
1. Die gesetzliche Regelung der Schlichtungsausschüffe mir größter Beschleunigung herbeizusühren,
2. bis zum Inkrafttreten dieser gesetzlichen Regelung auf Grund des Gesetzes vom 17. April 1919 (R. G. Bl. S. 394) — um ein Verderben erheblicher Teile der Ernte zu verhüten n. um hierdurch die Bolksernährung stcher- zustellen —
u) unverzüglich eine Verordnung zu erlassen, durch welche Arbeitseinstellungen und Aussperrungen in landwirtschaftlichen Betrieben - insbesondere während der Saat- und Erntezeit vor Anruf und Entscheidung der zuständigen Schlichtungsausschüffe verboten werde»,
b) terroristischen Ausschreitungen jeder Art mit aller Entschiedenheit entgegen getreten wird,
c) Maßnahmen getroffen werden, welche die Durchführung der Entscheidungen der Schlichtungsausschüffe sicherstellen.
Die Fraktion der Deutschnationalen Volkspartei hat im Reichstage folgenden Antrag gestell!:
Der Reichstag wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen: Die öffentliche Bewirtschaftung von Lebensmitteln mit Ausnahme von Brotgetreide u. Milch unverzüglich aufzuheben und Maßnahmen zu treffen, um durch die Steige rung der Brotgetreide- und Milcherzeugung die rasche Beseitigung der gesamten öffentlichen Bewirtschaftung zu ermöglichen.
Die Fraktion der Deutschnationalen Volkspartei hat im Reichstag nachstehenden Antrag gestellt:
Der Reichstag wolle beschließen, die Reichsregiermig zu ersuchen : Die öffentliche Bewirtschaftung des Jnl'andstabaks aufzuheben und den Tabak sofort freizugeben."
Bewilligung des Notetats im Haushaltsausschuß.
Berlin, 2. Juli. Der Haushallsausschuß des Reichstags bewilligte in seiner heutigen Sitzung den Notetat, der u. a. au v Rentenzuschläge für Altpensionäre, Witwen und Waisen vorsteht. Bei der Besprechung des Etats der Reichspostverwaltung bemerkte Reichspostminister Giesberts, daß die Verwaltung mit der deutschen Volksversicherungsaktiengesell- schaft in Verhandlungen stehe, nach deren Abschluß die Teilnehmer von Telephonanschlüssen den 1000 Beitrag voraussichtlich als Anleihe erhalten könne».
Unsere Vertreter in Spao. *
Berlin. 3. Juli. An der Konferenz in Span werden, wie nunmehr feststeht, von deutscher Seite folgende Persönlichkeiten teilnehmen Der Reichskanzler mit Staatssekretär Albert, der Reichsminister des Aeußern Simons, der Reichsfinanzminister Wirth, der Reichsminister Scholz, der Reichsernährungsminister Hermes, der Leiter des Wiederaufbauministeriums Staatssekretär Müller, ferner vorn Auswärtigen Amt Ministerialdirektor v. Simson, die Geh. Räte v. Keller und Locheyser, Legalionsrat Fuehr von der Presseäbleilung, vom Reichsfinanzministerium Staatssekretär Schröder, Ministerialrat Beusch, von dem wirtschaftlichen Ressort die Geheimräte Lesure, Merz und Ruppel, Staatsrat v. Meine! u. Geh. Fellinger, vom Reichswehrministerium die Majore Michaelis, v. Bötticher und Vogt. Es werden weiter eine Reihe von führenden deutschen Sachverständigen auf dem Gebiete der Wirtschaft und der Finanzen nachreisen, falls es der Gang der Verhandlung erforderlich machen sollte.
Die Besprechungen in Brüssel.
Brüssel, 2. Juli. (Haoas.) Heute vormittag um 11 Uhr begann die erste Sitzung der interalliierten Konferenz, die
bis 12.45 llhr dauerte'. Bereits um 10 Uhr hatte sich vor dem Sitzungsgebäude eine große Menge Schaulustiger angesammelt. Die erste zu behandelnde Frage war die der Entwaffnung Deutschlands. lieber die Wiedergutmachungen wurde nachher beraten. Nach Schluß der Sitzung wurde folgende offizielle Mitteilung der Presse übergeben : Die Konferenz von Brüssel hielt Freitaa vorm, ihre erste Sitzung unter dem Vorsitz des belgischen Ministerpräsidenten ab. Belgien war vertreten durch Hymmis u. Jaspar, Italien durch Sforza und Bertolini, Japan durch Viscount Seinda und Naga Oka. Zugegen waren Marfchall Fach und die militärischen, maritimen und Hämischen Sachverständigen. In der Konferenz wurde der gegenwärtige Stand der Entwaffnung Deutschlands erörtern Die Experten wurden angewiesen. die endgültige Liste der Vertragsbestimmungen be züglich der Entwaffnung auszustellen. Die Konferenz prüfte hierauf eine Note der WiedergmmachungskommWon betr. die deutschen Kohlenlieferungen. Die nächste Sitzung findet um 4.30 Uhr nachm, statt.
Brüssel, 3. Juli. Millerand konferierte gestern nachmittag im Palastkwtel mit Lloyd George und Lord Curzon. Nachher erschienen ebenfalls die belgischen Delegierten Hy- mans und Jaspar, sowie die Vertreter Italiens, Sforza und Bertolini, um sich der Besprechung anzuschließen. Da diese von 3—7 Uhr dauerte, mußte die Sitzung, die im „Palais des Academies" stattfinden sollte, auf heute Samstag verschoben werden. Behandelt wurde die Frage der Verteilung der deutschen Entschädigung unter die Alliierten. — Graf Sforza erklärte auf Befragen nach Schluß der Debatte, man suche einen Boden der Verständigung. Er sei aber schwer zu finden. — Ans diesem Bericht ergibt sich dnß eine Uebereinstim mung noch nicht erzielt wurde, daß aber die Verhandlungen einen günstigen Verlaus nehmen.
Brüssel, 3. Juli Der Sonderberichterstatter der Agence Haoas meldet: Nach Schluß der gestrigen Vormittagskonferenz setzten die Sachverständigen für die Schiffahrt- und Luftschiffahrts tragen den Text einer Note fest, die der deutschen Delegation in Spaa überreicht werden soll. Der endgültige Wortlaut wird wahrscheinlich durch den Obersten Rat feftge!etzt werden. Wir glauben zu wissen, daß die Note insbesondere aut der Notwendigkeit der Ablieferung des Kriegs Materials bestehen wird, das den Nlliierien bisher noch nicht airsgeliefert worden sei und daß sie ferner von der deutschen Regierung die Veröffentlichung des Gesetzes verlangen werde, das die Wehrpflicht in Deutschland aemäß dem Versailler Vertrag abschafft. Weiter befaßt sich die Note mit der Redu zierung der deutschen Armee auf 100000 Mann, die zudem vorgesehenen Termin vom 10. Juli nicht durchgefiihrt werden könne. Die 100 000 Mann regulärer Truppen, die Deutschland zu halten berechtigt sei, müßten auf neuerer Grundlage verteilt werden, sodaß von einem Tage zum andern große Heeresteile nicht gebildet werden können. In dieser Hinsicht sei vollkommene Einigung erzielt worden.
Die polnischen Uebergriffe.
Berlin, 2. Juli. Wie die Abendblätter melden, werden die Nachrichten über die A b s ch i e ß u n g deutscherFlug zeuge und Zurückweisung der Abstimmungsberechtigten durch Polen jetzt von amtlicher deutscher Seite bestätigt. Da die Bestimmungen über die Ausweispapiere ausschließlich Angelegenheit der interalliierten Komissionen in Ost und Westpreußen ist und diese Kommissionen die ausgegebenen Ausweispapiere als genügend ansehen, stellt die Zurückweisung der Inhaber dieser Ausweise durch die Polen eine grobe Rechtswidrigkeit dar. Die Entente hat bereits in War schau wegen des polnischer: Rechtsbruchs Einspruch erhoben und hat einen englischen Kontrollofstzier nach Könitz entsandt, um den ungefährdeten Durchgang der Abstimmungszüge durch den polnische» Korridor stcherzustellen. Die Palen fügen sich aber auch nicht den Anordnungen dieses Offiziers. Gegen die polnischen Uebergriffe haben überall im Deutschen Reich große Protestversammluugen stattgefunden.
Polnisch-tschechische Gegensätze.
Teschen, 3. Juli. Zwischen Polen und Tschechoslowakei! ist eine erneute Spannung eingetreten. Die Tschechen haben
»Man sagt, Herr Körner entwerfe die Abendtoiletten seiner Frau alle selbst", plauderte Frau Karls weiter. »Ich werde ihn nachher fragen, ob er mir nicht auch einmal ein Kleid zeichnen will. Schließlich handelt eS sich wohl dabei nur um den Kostenpunkt."
Ihre Art berührte ihn heute peinlich. »DaS ist nicht
gesagt, gnädige Frau Schließlich ist es ja nickt eines Architekten Beruf, Frauenkleider zu entwerfen. Und was er lür die eigene Frau tut, wird er für fremde Damen kaum wollen."
»Ach, das glaube ich nicht. Etwas so Kostbares ist seine Frau ihm wohl nicht."
»Ich weiß, daß seine Gattin eine sehr lange Liebe von ibm war. gnädige Frau."
„Die ihn aber nicht abhält, mit anderen Frauen schön zu tun. Sehen Sie nur. wie er mit Elfriede flirtet und lacht."
Sie hatte recht, er sah eS mit Unbehagen. Karla kam wieder auf Irene Körners Toilette zurück.
»Diese Mischung von nilgrünem Samt mit den rieselnden echten Spitzen und der bunten köstlichen Stickerei mit den großen Halbedelsteinen, einfach wundervoll!"
Nun. da sie ihn darauf aufmerksam machte, bemerkte auch Horst die Wirkung ihres originellen und künstlerischen Gewandes. Er sah die köstliche Stickerei, die mit großen Halbedelsteinen durchsetzt war.
„Geliebte!" dachte er wieder, »wie bist du mir weit!" Aber ihre Augen waren ihm nahe.
Karla bemühte sich vergeblich, den Freund zu zerstreuen. Sie fühlte, daß dieser Abend, von dem sie so viel erhofft, den Mann an ihrer Seite weit von ihr entfernte, ihn ihr in nebelhafte Fernen entrückte.
Verstimmt hob fie die Tafel auf.
S. Kapitel.
Später, nachdem der Mokka genommen war, standen fie sich wieder gegenüber.
»Ich habe dich so unendlich vieles zu fragen, Irene!
»Nicht tragen", flüsterte fie in Arigst.
»Nicht heute, nicht hier, aber wissen muß ich! Du weißt von Mamas Tod, Irene?"
Sie neigte LaS Haupt. »Ich l«S es. Wie geht e» Jlschen?"
»Sie ist ein einsames Kind geblieben, zu ernst, zu reif für ihre Jahre." Wieder fühlte sie den Borwurf in seiner Stimme.
»Lebt Prinz noch?"
»Ja, aber er ist sehr alt. Wie du nach allen fragst, hättest du Lust, Jlschen einmal wiederzuseben?"
.In ihren Augen leuchtete es auf, bann aber sagte fie müde: »Es ist bester, ich bleibe ihr lern."
»Rätsel du, unergründliches! Seit ich dich wiedergesehen, ist alles, was ich in langen Jahren mühsam zum Schweigen gebracht, wieder auferstanden in mir! Irene, wir müssen uns sprechen. Allein aussprechen. Willst du?"
»Ich darf nicht!" ^
»Wer könnte es dir verbieten? Dein Mann?"
»Nein, er nicht. Er verbietet mir nichts. Er geht seine Wege und läßt mich die meinen gehen."
»So ist eure Ehe? Und ich dachte, dem Leben sei Glück und Seligkeit?"
»Horst, bast du das wirklich gedacht? Konntest du das denken?"
»Mußte ich nicht? Sage mir, wie geht es Walter? Auch er ist ein Rätsel, ebenso wie du!"
Sie war erblaßt bei seiner Frage. »Ich höre wenig von ihm. Es gebt ihm wohl gut."
Er schüttelte das Haupt. »Nie sah ich eine gröbere Liebe wie die, die zwischen euch herrschte. Und nun sprichst du fremd von ihm und weißt kaum etwas auS seinem Leben?"
»Ja, Horst, es ist traurig, aber die Wahrheit. Wir find unS fremd geworden."
»Fremd der einzige Bruder, innerlich fern der Manu, wer ist dir dann nahe, Irene?" ,
Eine unendliche Schwermut senkte sich über ihr Antlitz. »Ich bin ganz einsam innerlich. HorAt"
- (Fortsetzung folgte i
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