Fchwarzwalö-Wacht

«nitiaenvrkiS: Die einwalttge M!«imeter,eUe 7 R-'g.. T-rneil-MMimeter IS Rvl. Bei Wiedervoluua oüer Menaen- avildlutz wird entlvrechendee Rabatt gewährt. Sckltttz der An zeige n- annabme vormittags 7.80 Uhr Sür «erumündliid aukaeacbcne «nLeiaen kann keine Gewähr übernommen werÄeo. ErfUllunas- «rt' Laiw GeiLästsitelle der Schwarrwald-Wackt. Leberllrabe 25.

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Be»u»»»reiL: Ausgabe a durch DrSger «omttllch RM. 12U> und IS Rot. mit BeilageSchwäbisch« SoaataaSvost" leinlchlichl. 20 Rvi. Lrägerlabns. Ausgabe ll durch Träger mouatlich RM. t.SS «iulchl 20 Ros. Träacrtobo. Bei PoNbeiug AuS,abe « RM. 1^0 einlchliehlich 18 Rr>s. ZcitungSgebübr zuriiglich SS Rot. Bestellgeld. Ausgabe^ IS Rvi- mehr. Vastschcck-Souto Amt Stuttgart Nr. 18« «7

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Calw im Schwarzwaid

Donnerstag, den 23. Januar 1941

Nr. 19

Ernüchterung in Griechenland

Lilien beiürcbtel Luvetrmeride Versorguii^ssOk^vleri^Ireilev - Livel^oIZe der deulsckev Letrläge gegen die eoglisebe NrllelmeerHotte - VLUerenr L^viseken kapagos und l^etaxas

rb. Athen, 23. Januar. In der griechischen Oesfentlichkeit stellt man. wie neutrale Beob­achter ziemlich einmütig zugeben, neuerdings weitere Anzeichen der Ernüchterung fest.

Nach den Eingeständnissen der Engländer über die Verluste, die sie durch die Flugzeug- angrisse auf ihre Mittelmeerslotte erlitten haben. Geständnisse, die. wie man weih, erst einen Teil der britischen Verluste darnellen. wachsen die Besorgnisse, dag die Bewegungs­freiheit der englilchen Flotte auch im östlichen Mittelmeer stark gefährdet sei.

Wenn auch die Leitungen davon noch nicht of,en sprechen, so wird diese Gefahr, die alle weiteren Zufuhren an Griechen­

land in Frage stellen würde, doch so­wohl in den führenden Regierungskreiseii wie auch im Volke lebhaft besprochen. Hinzu kommt die Unsicherheit, welch weiteren ernsten und unter Umständen katastrophalen Verwicklun­gen sich Griechenland durch die Annahme der sogenannten englischen Hilfe auSgesetzt haben könnte. Das Stocken der Operationen in Albanien und die bekanntgewordenen Diffe­renzen zwischen dem General Vapagos und dem Ministerpräsidenten Meta ras haben ebenfalls stark zur Herabstimmung der Erwartungen beigetragen.

Auf jeden Fall ist der Optimismus, der in den ersten Tagen des griechisch - italienischen Konfliktes die griechische Regierung und Be­völkerung erfüllt und vorwärts getragen

hatte, allmählich verschwunden und macht einer sorgenvollen Atmosphäre Platz, die zwar nach außen durch amtliche Er­klärungen bekämpft wird, in Wirklichkeit aber erheblich realistischer ist, als der Siegestaumel nach den ersten Gefechten.

Bomben auf die Küste von Kent

Auch über Dorkshire deutsche Kampfflieger

K». Stockholm, 23. Januar. Die englischen Meldungen über den Luftkrieg beschränken sich aus die Angalie, daß in de» frühen Mor­genstunden des Mittwoch Bomben abgewor­fen worden seien über einigen Plätzen an der Küste von Kent sowie im Laufe des Mitt­wochvormittag über Plätzen in Ost-Vorkshire.

Ghurchill wandert durch ein düsteres Tal

17li2kr>ec:eohe 1 iw Unterbau» über o e lZeutset eo ^sclreosetijä^e - LioZesiLortoisse lies Oberbriegs^etrer»

Stockholm. 22. Januar. Nicht nur in der Stimmung des Volkes, auch in der Debatte der Unterhausabgrordnetcn kommt die Unzu­friedenheit über die Nackenschläge, die Eng­land von der deutschen Lufttvasfr und Flotte einstecken mutz, immer stärker zum Ausdruck. Um die gesunkene Stimmung wieder zu heben, sah Churchill sich darum veranlaßt, vor dem Unterhaus seine Ideen zu entwickeln,die er", wie Churchill sagt,mit viel Ueberlegung und einiger Erfahrung in bezug ans die Ma­schinerie zur Fortsetzung des Krieges formte".

Bei allen Versuchen aber durch Reform- und Organisativnspläne den Engländern neuen Mut zn machen, kommt Churchill zu dem bitteren Schluß:Es liegt mir fern, ein rosiges Bild von der Gegenwart und. der Zu­kunft zu malen. Ich glaube nicht, daß wir Veranlassung haben, andere als die düstersten Töne und Farben anzuwenden. 'Unser Volk und mit ihm das ganze Empire durchwan­dern ein düsteres und mörderisches Tal."

Das klingt freilich anders als die über­mütigen. frivolen Worte, mit denen Chur­chill den Krieg vom Zaun brach und jedes Angebot des Führers leichtfertig in den Wind schlug. Es ist alles anders gekommen, als er es sich gedacht hatte. England erfährt, was Deutschland zugedacht war. Das mutz selbst ein so hemmungsloser Blender wie Churchill zugebe».

Dazu kommen die vielen inneren Schwierig­keiten. So sind z. B. die Lohnstreitigkeiten zwischen den Arbeitern und den Industriellen zweifellos der Hintergrund für den Entschluß der Regierung, die Docks unter staat­liche Kontrolle zu nehmen und die Dock­arbeiter zu staatlichen Angestellten 'zu erklä- reu. Die Vorschläge des Arbeitsministers Be- vin über weitere Zwangseingriffe in die in­dustrielle Produktion stellten eine Ueber- raschnng sür das Unterhaus dar. Seine Er­klärung. daß Englands Reserven an Arbeits­losen jetzt praktisch ausgeschöpft seien, hat Ver­wunde,erregt, weil England selbst nach amtlich,,, Angaben immer noch 700000 Arbeitslose hat. Die Einzelheiten des

Bcbinschen Programms erwecken nicht den Eindruck, als ob es geeignet sei, die Kriegs­produktion Englands noch entscheidend anzu- knrbeln.

Ueberhaupt ist, wie die Londoner Korre- spondencen spanischer Zeitungen melden, die Stimmung in London sehr ge­drückt, Man sei sich darüber einig, daß neue wcicnruche Krngser'eignisie sowohl im Nor­den wie auch im Mitlelmcer devorsiehen und die Presse gebe sich die größte Mühe, allzu- lenken. Die Bedeutung der erfolgreichen Luft­angriffe im Al i t t e l in e e r werde den Eng­ländern erst jetzt klar. Die spanischen Korre­spondenten betonen, daß die Beherrschung der Enge zwischen Sizilien und Tunis und

damit die freie Durchfahrt durchs Mittelmeer sür England weitgehend verloren sei.

Die Londoner Presse beschäftigt sich nach wie vor auch auffallend stark mit dem Treffen FührerDuce. Den zahllosen Kombinationen der Engländer steht die ebenso große Ver­legenheit der Piuiokratenblätter gegenüber, ans deren Auslastungen klar ersichtlich ist, daß sic -ohne icd,i> Anhaltspunkt einfach faseln. Offenbar haben die Londoner Redaktionen autt) von de» Regierungsstellen keine Anwei­sungen für Kommentare erhalten. Ein wei­terer Beweis, daß London völlig ratlos ist und daß der britische Nachrichtendienst auch diesmal über die wirklichen Borgänge in kei­ner Weise informiert ist.

Engländer verlassen Japan

VertrsiieuLVOtom in lolüo Rsctis ao rur lloierslüiruoü Hiro'es

Lonckccbecicdl unre

«eli, Bern, 23. Januar. England hat, einer britischen Meldung zufolge, durch seinen Bot­schafter in Tokio alle in Japan noch ansässigen englischen Staatsbürger aufgefordert, das Land zn verlassen. Sehr aufschlußreich ist die Mitteilung der englischen Botschaft, in der erklärt wird. Saß England bei einer weitere» Verzögerung der Ausreise keine Garantie für eine sichere Reise mehr übernehmen könne.

Nach den aus Tokio vorliegenden Meldun­gen soll im Japanischen Reichstag die Absicht bestehen, unter dem Eindruck der großen Ministerreden, mit der die Session eröffnet wurde, der japanischen Regierung sofort und einstimmig das Vertrauen auszuspre­chen, auf weitere Einzelinterpellationen zu verzichten und schließlich unmittelbar die Ver­abschiedung des Etats in Angriff zu nehmen. Das wäre ein einmaliger Vorgang in der ja­panischen Geschichte, der aber nach außen hin die stärkste Einigkeit des japanischen Volkes hinter der Regierung dokumentieren und zugleich den NamenReichstag zur Un­terstützung des Kaiserthrones" rechtfertigen würde. Daß damit auch das Ansehen der Re­

er XocceLponäenlen

gierung nach innen und außen gewaltig er­höht würde, bedarf keiner besonderen Beto­nung.

Im Reichstag begründete der frühere Prä­sident der Minjeitopartei, Machida. die vom Reichstag vorgcichlagene Entschließung, in der bekanntlich die Stärkung der Kriegs­bereitschaft Japans gefordert wird, um Eingriffe in Japans LebenSraum abzuwehren. Machida wies auf die zunehmende gegnerische Einstellung Englands und der USA. gegen Japan hin. Beide Staaten irrten sich jedoch, wenn sie glaubten. Japan mit wirtschasttichen Zwangsmaßnahmen unterdrücken zu können. Japan habe seine Vcrsorgung mit Rohstoffen in China und Mandschukuo vorbereitet, um jeder Entwicklung der Lage gewachsen zu sein. Der Widerstand des Volkes wach>e mit zu­nehmendem Druck von außen. Der Reichstag sollte deshalb seine Pflicht im Geiste der natio­nalen Neustruktur erfüllen. Die Entschließung wurde mit stärkstem Beifall ausgenommen und vom Reichstag einstimmig gebilligt. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß eine ähn­liche Resolution im Oberhaus eingebracht wird.

GlfBrten-Kremer vernicht

Auch Lord Chatfiel- ändert nichts dara

vor

mck. Berlin, 23. Januar. Die deuts Luftwaffe hat einschließlich der vor wenig Tagen versenktenSouthampton" im V, laufe des Krieges elf britische Kreuzer v, nichtet. Diese Kreuzerverluste stehen rinwan frei fest und sind in den Berichten des Ob« kommandos der Wehrmacht erhärtet Word, Wenn daher jetzt dcr britische Minister Lo Chatfirlb zur Versenkung derSouthampto erklärt:Der Kreuzer, den wlr verlor haben, ist die erste große Schiffseinheit. l innerhalb von Isi Monaten infolge eines Luf angriffs versenkt wurde", so sind diese Au führungen eine derart grobe Entstellung, d, sie auch für die mancherlei Zumutungen g wohnten Engländer dir Grenze des Erträ ilichen überschreitet.

Londons Syrien-Plan gescheitert

Oie Araber über Loßlaock empört - Olo britixrbes enctepvt an^e^rUten

5onckecbecicdt unrere; Xocce5ponäenten

r.I,. Rom, 23. Januar. Dir Absicht der Londoner Plutoucaten, sich die Hilfe der ara- bischen Völker für die Errichtung eines Kö­nigreiches Großshrirn zu sichern, sind an der ofsrnen Abneigung alter arabischen Kreise von Mekka bis Damaskus gescheitert.

Dieser eindeutige Fehlschlag in der Arabien­politik mußte jetzt von englischer Seite selbst eingestanden werden durch die lakonische Er­klär» g, die britische Diplomatie sei an einem großshrffchen Königtum nicht mehr interessiert,

Ueber die Einstellung der Araber Syriens gegenüber England gibt die Welle der Em­pörung Ausdruck die unter den syrischen Nationalisten herrscht, die den syrischen Poli­tiker Schahbandar erschossen hatten. Der fran­zösische Oberkommissar für Syrien. General Dentz. sah sich veranlaßt, eine unter Füh­

rung des Scheichs Quettani stehende Abord­nung geistlicher und politischer Würdenträger zu empfangen, die um Gnade für die zum Tode Verurteilten bat.

Auf der Straße JerusalemJaffa wurden zahlreiche englische Militärkraftwagen durch Auslaufen auf Land minen zerstört, die von arabischen Aktivisten gelegt worden waren. In der Nähe Jaffas gelang es den Arabern, von zerstörten englischen Motor­fahrzeugen Waffen und Munition zu erhell­ten. Im Süden des Sees Tiberias griffen die Araber ein englisches Waffendepot an. und verwundeten dabei zahlreiche Soldaten.

Der Führer hat dem Reichsminister Dr. Hjalmar Schacht zu seinem gestrigen 64 Ge­burtstag telegraphisch seine Glückwünsche übermittelt.

MngelfächMe Heuchelei

Von Nr. 8ek»rplog

Die SenatSdebatte in den USA. hat Aus- - schluß darüber gegeben daß Roosevelt und seine Freunde eine ähnliche Stellung zum Völkerrecht einnehinen wie England sie seit langem gezeigt hat zuletzt zum Beispiel bei der Versolgnng eines neutralen Schisses in den Hoheitsgrwässern, dicht an der Küste von Uruguay,

'Völkerrecht ist nach dieser angto-amerikani- schrn Mentalität alles das, was London und Roosevelt nützt. Soweit völkerlechllicye Maxime sich nicht an Rooscvelts oder Lon­doner Wünsche anpaffen lassen, werden sie als nicht existent betrachtet. Diese Auffasjung > überrascht uns keineswegs. Im Falle E n g- land haben wir die Weltöffentlichkeit schon vor diesem Kriege.an Hunderten von Bei­spielen auf diese Methode der eigennützigen Rechtsverdrehung hingewiesen erst recht natürlich vom Sommer 1939 an. Auch R o o- sevelt ist uns kein unbeschriebenes Blart. Wir verfolgen seine Schritte mit der Auf­merksamkeit. die ihnen zukommt. Aus keinen Fall kann er uns überraschen. Wir buchen eS als einen positiven Gewinn, daß sich bei uns kein Mensch irgendwelchen Hoffnungen oder Illusionen über die Bereinigten Staaren Rooscvelts hingibt. Die >-> Punkte Wilsons haben das deutsche Volk endgültig von jeder Hoffnung auf Nordamerika kuriert.

Bei dieser Sachlage kann es unseren Ab­stand zu den Reden und Widerreden in den USA. iiur deutlich machen, wenn wir rück­blickend einmal die Haltung Wilsons zu dem Deutschland von I9l4l9lv vetrachten. Eine Parallele ist damit nicht beabsichtigt; sie wäre wgar falsch.

In den letzten Augusttagen des Jahres l9lt veröffentlich,e der damalige Präsident der USA., Wilion, eine Erklärung, in der die Neutralität der Vereinigten Staaten nn Kriege zwischen Deutschlano und Japan pro­klamiert wurde. Zu den europäischen Ereig- nisien nahm Wilion nicht Stellung. Er tat oas nur »idiritt, und zwar dadurch, daß er vom ersten Tage des Krieges an, wahrscheinlich scholl vorher, die Fabrika­tion von Waisen sür England und deren Ausfuhr zuließ. Es kann keine wceliiungsverscyieoeiiheilen darüver geben, daß dieses Verhalten als mit Neutralität nicht oerelnbar zu bezeichnen war.

Durch europäische Kriege erleiden mit Amerlla natürlich auch die USA. empfindliche Verluste. Sie muiien deshalb Wert darauf legen, den europäischen Mächlen zu verkaufen, was diese braucheil. Bei Aufrcchterhaltung wirklicher Neutralität konnten aber die USA. im Weltkriege keineswegs alllin England und Frankreich beliefern. Ja, sie hätten sogar ein doppeltes Geschält gemacht, wenn auch Deutsch­land ihr Abnehmer geblieben wäre.

Im Dezember I9l4 wurde im Kongreß ein Geie'tzentwurf eingereicht, nach dem die Aus­fuhr von Kriegsmalerml für Kriegführende grundsätzlich zu verbieten war. Im Anschluß teilte der damalige Staatssekretär Bryan mit, dieser Entwurf vc»tze keineswegs die Billigung der Regierung. Der Staatssekretär, dessen Sohn übrigens englischer Offizier war, erklärte damit öffentlich, die Regierung der USA. lebne loyale Neutralität rundweg ob. Bis dahin. Dezember 1914. batten die USA. verens sürrund 20 » Millionen Dol­lar Kriegsmaterial an die Feinde Deutschlands geliefert. Im Januar I91ö wies der deutsche Botschafter Graf Bernftorff nach, daß die seit KriegSarffang von den Geg­nern des Reiches in den USA. bestellten Men­gen die Leistungssähigkeit der Waffen- und Munitionsfabriken in Rußland, England und Frankreich für zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen würde. Die USA.-Regierung vertrat bei dieser Sachlage den Standpunkt, sie sei nicht befugt, in die Geschärte von Privatx>er» sonen einzugreisen. Selbstverständlich wäre sie, bei weniger angelsächsischer Auslegung des Völkerrechts, geradezu verpflichtet gewesen, das zu tun; denn der ganze Handel lier ja auf einseitige Benachteiligung des Reiches hinaus. Die Regierung also, die von Anfang des Krie­ges an betont hatte, ihr liege viel daran, de« Krieg.zu verkürzen, tat alles, um ihn zu ver­längern.

Es konnte unter den geschilderten Umstän­den nicht überraschen, daß die Vereinigten Staaten die deutsche Erklärung der die englischen Küsten umspülenden Gewässer zum Kriegsaebiet ablehnten, während sie vorher bei der durch England ersolgten Erklärung der Nordsee zum Krieasgebiet kei­nen Einwand erhoben batten. Während Bryan meinte, es sei eben Deutschlands Pech, daß England die See beherrsche, und die USA.» Lieierungen daher nur in englische Häsen gingen, erwiderte die deutsche Presse damals richtig, dann sei es das Pech dcr Vereinigten