T^us §tadt und Kreis Calw
Gesundheitsschutz für arbeitende Frauen
Bei dem vermehrten Einsatz von Kranen in der deutschen Wirtschaft muh in erhöhtem Maße Vorsorge getroffen werden, dast Kranen nur zu Arbeiten heranaezogen werden die sie ohne Schädig»ng ihrer Gesundheit verrichten können Nach einem Erlast des Reichsarbeitsministers kosten Ausnahmen von den Beschnftigunasvervoten nur in besonders begründeten Einzelsästen erteilt werden. wenn die Gewähr besteht, daß'die Frauen bei der Arbeit gegen Gefahren kür ihre Ge- sundbeit ausreichend geschützt sind Werdende Mütter ünd in jedem Faste von Ausnahmen anszusch'iesten Weiterhin sollen für die Beförderung der Roh- und Werkstoffe bei Bauten aster Art und kür Abraumarbei- ten Gewinnungs- und Verladearbeiten sowie Aufbereitnngsarbeiten in Tongruben. Lebm- und Sandgruben sowie Steinbruchen keine Ausnahmen erteilt werden.
gruppe der Lola von Sachnowsky-Tanzschule Berlin. Nach diesem glanzvollen Auftakt ziehen in bunter, pausenloser Folge, durch eine launige, auf die Veranstaltung speziell zugeschnittene Ansage verbunden, bekannte und unbekannte Lieder, Tänze und Ensemble-Szenen aus Operetten des Meisters vorüber. Das bunte Programm, mit über 20 Darbietungen bringt eine Fülle von Abwechslung, Freude und Froh- inn für Auge und Ohr. Es ist ratsam, sich so- ort Eintrittskarten im Vorverkauf bei der KdF.» Kreisdienststelle Calw zu besorgen.
Die Anstellung der Bolksschullehrer
nsx. Die Lehramtsanwärter im Volksschuldienst können nach einem Runderlah des Reichscrziehungsministers fetzt bereits nach einer austerplanmätzigen Dienstzeit von eineinhalb Jahren planmäßig angestellt werden, wenn eine freie Schulstelle im Rahmen der vorhandenen Planstellen vorhanden ist.
uuo zwar zunächst weiterhin in oer Eigenschaft als Beamter auf Widerruf. Die außerplanmäßige Dienstzeit verlängert sich aber entsprechend bis aus vier Jahre, wenn der Arbeitsdienst und Wehrdienst nicht oder nicht voll abgeleistet wurde. Bei den eineinhalb Jahren, die im öffentlichen Schuldienst zurückgelegt sein müssen, kann auch die Zeit mitaerechnet werden, in der ein Bewerber, ohne in das Beamtenverhältnis berufen zu sein, voll oder überwiegend zu selbständiger Unterrichtsarbeit herangezogen war.
Zur Neuregelung der Kinderbeihilfen
Die Oberfiuanzpräsideuten werden durch amtliche Bekanntmachung in den Tageszeitungen rechtzeitig zur Abgabe der Anmeldungen auf Gewährung von Kinderbeihilfen ausior- dern. Die Hausbnltsvorstände werden g»- beten, bis dahin Anfragen an die Fi- nanzämter zu unterlassen Solche Anfragen können die Finanzämter nicht beantworten. Die Kinderbeihilfen werden für Januar zunächst in bisheriger.swbe weiterae-nhlt Kinderbeihilfen die der Kinderb»!b»üe-Ver- ordnnng vom S. Dezember I9B gemäß fest- gesellt werden werden von d--m Zeümiiiki an nachgezahlt, von dem ab sie bewilligt sind
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Finanzrat Boelter -f-
Am 17. Januar ist in Ludwigsburg, wo er stit 1928 den Ruhestand verbracht hat, nach langem Leiden Finanzrat i. R. Emil Boelter gestorben. Er hat den größten Teil seiner Dienstzeit, ZI Jahre, in Hirsau als Vorstand des dortigen Kameral- und nach dem Weltkrieg neuerrichteten Finanzamts verbracht, wo er als gewissenhafter Beamter geschätzt war und sich am Leben der Gemeinde vielfach beteiligt hat, so im Ausschuß der Kurverwaltung, des Schwarzwaldvereins, des Krankenpflegevereins, aber auch auf musikalischem Gebiet als Leiter des Singchors und als guter Cellospieler. Ehre feinem Ändenken!
Frühjahrshauptoersammlung der Gärtner
des Bezirks Schwarzwald-Rord
Am Sonntag trafen sich die Gärtner des Kreises Calw und des Kreises Freudenstadt inNa - aold in der „Linde" zur üblichen Frühjahrshauptversammlung, die von den Berufskameraden sehr gut besucht war. Gleichzeitig fand in der „Krone" ein Treffen der Gefolgschaften der Gärtnereiberriebe statt. Ausführlich wurden Berufsfragen erörtert. Der Vertreter der Landrs- bauernschaft Lenz sprach in erster Linie hierzu Dann nahm aber auch Kreisfachwart M. Haas-Hirsau zu den Berufsfragen Stellung, während Fachgruppenleiter Flammann- Stuttgart zu den Gefolgschastsangehörigen sprach.
„Des haun i net nötig"
„Recht hab>.n" wollte der 51 Jahre alte verheiratete R aus dem Kreis Calw. Darum ließ er weder einen Strafbefehl wegen mißbräuchlicher Benützung seines Kraftfahrzeugs auf sich sitzen, noch das Urteil des Amtsgerichts, das feinen Einspruch gegen den Strafbefehl zurück- gewiesen hatte In der Berufungsverhandlung vor der Tübinger Strafkammer spielte er zwar ebenfalls den Wahrheitsfanatiker, aber ihm glaubte niemand, denn als es noch Zeit war und er dem Gendarm die Wahrheitsfeststellung hätte erleichtern können, da war er einfach der bündigen M-inung: „Des haun i net nötig".
Eines Tages war der Gendarm in sein Haus gekommen uw ihn zur Anmeldung der Luftbereifung seines Kraftwagens aufzufordern. Dem Gendarm fiel auf, daß der Schopf, in dem sonst der Kraftwagen untcrgebracht war, offen stand und leer war. Da er R. nicht antraf, fragte er lue 17jäl,rige Tochter nach dem Vater. Dieser sei, erwiderte das Mädchen, mit dem'Auto ngch Baden-Baden zu seiner Schafherde gefahren. Darob stellte der Gendarm den R., sobald er ihn traf, zur Rede. R leugnete, das Auto sei nicht im Schopf, aber in der Scheuer gestanden. Dies widersprach der Äußerung seiner Tochter wie auch anderen Umständen. Am Schopf standen nämlich als der Gendarm kam, nicht nur die Türen offen, sondern im Hof war auch der Anhängewaa-n allein auf weiter Flur zurückgeblieben.
Das Gericht bescheinigte dem Angeklagten, daß er sich dem Gendarm gegenüber frech und anzüglich aufgeführt habe. Zum Schluß durfte der Mann noch von Glück sagen, daß er einfach mit der Verwerfung der Berufung davonkam. Fällig werden 60 RM. (einschließlich 10 RM. für eure Fahrt, die der Angeklagte mit seinem An- hangewagen unternommen hatte, ehe er das Polizeiliche Kennzeichen dafür besaß) und die Kosten bür b»'dc Verfahren.
„Ein bunter Strauß von Johann Strauß"
Die Kreisdienststelle der NSG. „Kraft ! §^»-5 bringt am kommenden Sonntao wirklich „g r o ß e s" Programm nach Calw bestimmt alle Besucher begeistern wird Die anstaltnng ist dem unsterblichen Meister Hann Strauß, dem Walzerkönig und Kla d^r deutschen Operette gewidmet. In b» kommen die bekanntesten und schö b^nn aiis dem reichen Schasst»
Hann Strauß zu Gehör Tie Veranstal Wird eröffnet mit dem Walzer ,Kn der nen blauen Donau", getanzt von der 2
Die Aussichten der Unteroffizier-Laufbahn
jVtili är 3 nzv 3 r!el' 8 tellt ct38 ^str-katLillon-Inf.-keZst. OroKäeukcblsnä ein
Die Dienstzeit des Miiitaranwnrlers m Ehrendienst für Führer. Vo'k und Vaterland Aus dem besten makellosen Menschenmaterial letzt sich das deutsche Unteroffizierkorps zusammen. Jedem Unteroffizier stehen die höchsten militärischen Dienstgrade offen. Die deutsche Wehrmacht hat viele Generale und Offiziere, die aus der Unteroffizier-Laufbahn hervorgegangen sind.
Während der Dienstzeit erhält jeder Unteroffizier freie Verpflegung, Unterkunft und Bekleidung oder Entschädigung für Verpflegung und Unterkunft. Er erhält seinem Dienstgrad entsprechend ein Gehalt und n Kriegszeit Gehalt und Wehrsold. In den letzten Dienstjahren wird er auf Heereskachschu- len kostenlos für seinen späteren Z>v>>' beruf eingehend theoretisch und praktisch vorbereitet. Während der gesamten Dienstzeit erhält er Fürsorge und Versorgung nach den Vorschriften des Wehrmachtfürsorge- und -ver snra'inasaekelles ^>a kür die Militi"-g"wärte' die Arbeitsdienstpslicht entfallt er auch teil» Lehrzeit für eine» Zivilberuf benötigt er aber sowieso zwei Jahre aktive Militiirzeii ableisten muß. so sind es nur siebenJahre die er praktisch länger dient Von dieser Dienstzeit gehen aber noch weitere zwei Jahre für den Besuch der Wehrmachtsachfchule ab in we'cher Zeit alle Vergünstigungen weiterlaufen.
Nach einer Gesamtdienstzeit von 12 Jahren können Unteroffiziere in das Mi'itäranwärter- verhältnis übergesübrt werden in da« freie Erwerbsleben übertreten oder als Wehr- machtsiedler oder sonst in der Landwirtschaft
anming gemacyr werden. Der Miiitaraittvar- ter wird nach dem Ergebnis keiner Ausbildung >n einer Wehrmachtkachschule in Beamtenstellen ü be rge s ü b rt Bis zur Anstellung als planmäßiger B>amter erhält er Uebergangsbezüge die sich in ihrer Höhe ebenfalls nach dem Ergebnis der Ausbildung an einer Wehrmachtsachfchule und nach der Länge der Dienstzeit richten Er erbält eine einmalige Uebergangsbeitnlfe von 75>n Mark die bei längerer Dienstzeit bis zu IllNll Mark ansteigt
Will der Unteroffizier nach zwölfjähriger Dienstzeit m das freie Erwerbsleben übertreten. so erbält er eine Dtenstbelobnnng von 12NN Mark und eine einmalige Abfindung von llNNN Mark Wird der Unteroffizier Webrmgchtsiedler oder macht er sich tonst in der Landwirtschaft anfällig lo wird neben der Dienstbelobniing ebenfalls eine Abfindung gezahlt die für diese Fälle auk IN MO bis 15 NM Mar/ beniesten ist. Ist der Militäranwärter mit 17 Jahren in die Wehrmacht eingetreten ^Höchstalter 21 Jabre' lo hat er mit 29 Jahren sich einen soliden Grundstock stir den späteren Zivilberuf bereits erarbeitet In welchem Zinjlberus ist dies in Vielem Ausmaß bereits möglich^
Militäranwärter stellt bas Erlak-Bataillon Infanterie-Regiment Großdeutlchland in Neuruppin lFriedensstandort Berlin ein Merkblätter für den Eintritt als Freiwilliger in das ..Infanterie-Regiment NZrnß!'»i>tsck''and" lind be! d»m EA-Bataillon Ins-Rgt Groß- dentlchland und bei jedem Wehrbezirkskommando erhältlich.
V!e kr»« ün ^ntAopsninsiitel
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Er schickte einen raschen Seitenblick zu Bolitz, der auf den Teppich niedersah, und den dünnen Mund, wie es Gonntag vorkam, zu einem hämischen Grinsen verzerrte.
Julias Unterschrift! Wie kam sie dazu — Wechsel — in dieser Höhe? Er drehte die Formulare um. eines nach dem anderen. Die Akzepte waren nicht weiterqegeben worden.
„Was bedeutet das?" fragte Gontard mit erzwungener Ruhe. „Sind Sie — ein Vertreter dieser Bank? Um was für eine Art Schuld handelt es sich hier?"
„Ich verstehe. Sie sind nicht unterrichtet, Herr Staatsanwalt! Nun, es kommt ja vor, selbst in der besten Ehe, daß gewisse kleine — hm — Eigenheiten der betreffenden Persönlich keilen —"
„Ich wünsche zu wissen, in wessen Aufträge Sie hier sind", unterbrach Gontard scharf, und um was kür eine Art Verpflichtung meiner Frau es sich hier handelt — ursprüngliche Schuld, meine ich. Wollen Sie also bitte unter. Vermeidung abschweifender Bemerkungen dar- üb°r Auskunft geben?"
Pölitz zwinkerte heftig mit den Augen, lächelte d-ntlicher und bemerkte dcknn:
„Ich verstehe sehr gut. daß Sie näheres wissen wollen: ich empfand nur die vielleicht begreifliche Scheu, in einer etwas heiklen Angelegenheit —"
„Das interessiert mich nicht", unterbrach Gontard grob.
Pölitz verstummte sofort, und jetzt blickte er Gontard an.
Jetzt! fühlte Gontard ganz deutlich Er zielt! Jetzt gleich wird er seinen gütigen Pfeil ab- schi-ßen. Und da flog er auch schon:
„Mein Auftragg»ber empfing diele Akzepte als Entschädigung für einen Verlust, der ihm — widerrechtlich zugefügt wurde"
In der hi-rauf entstehenden Pause stierte der Mann auf Gonw-'d, der regungslos und schwer atmend dasaß Nun zwink»rte Poliß nicht iw geringsten. Aber seine Augen wirkten üuf den Staatsanwalt leblos und aläkern.
„Widerrechtlich — zugesügt — durch wen?' fragte Gontard langsam.
„Durch die Aussteller»! " . . . ^ ,
Gontard richtete sich auf.
„Lüge", murmelte er zwischen den Zähnen. „Eine Erpressung?"
„Line Entschädigung", erwiderte Pölitz „Eine Abfindung, wenn Eie so wollen. — Durch Beleidigungen werden diese Dinge nicht geordnet, Herr Staatsanwalt."
wonrards Faust ichloß sich krampfhaft, sodaß die Papiere darin zerknittert wurden.
„Werden Sie die Wechsel also einlösen?" fragt- Pölitz gelassen. „In diesem Falle Hai mein Auftraggeber mich bevollmächtigt, Ihnen auch die von Ihrer Frau oder in deren Auftrag ihm entwendeten Papiere auszuhändigen. Sie gelangten inzwischen wieder in seinen Besitz."
„Von was für Panieren", brachte Gontard mühsam hervor, „ist hier die Rede?"
„Von — gewissen Briefen — Ihrer Frau — an meinen Auftraggeber!" teilte Pölitz mit. und wieder zeigte sich das hämische Grinsen aus seinem trockenen Gesicht, diesmal war es ganz unverhiillt.
„Ach", murmelte Gontard und hob die Brau- en, er wandte keinen Blick von seinem Peiniger, aber es war jetzt etwas anderes in seiner Miene zu lesen, etwas wie auskeimende Drohung. Hatte er denn nicht jetzt eben den Faden >n die Hand b-'omw?n. dao »in» Ende k»n»s Fadens aus dem unlösbaren Knoten, das End« des Fadens, der ihn zum Urheber der furcht- baren Verwicklung führen mußte? Denn jener noch Unbekannte, der ihm diesen Menschen da auf den Hals geschickt hatte, hielt sich wohl immer noch an das andere Ende jenes Fadens geklammert? Nun. ihm war es recht, ihm war es eine grau'ame Wonne, ienen ganz langiam und überleit heranzuziehen, hervorzulocken. „Ach, was Sie nicht sagen?" wiederholte er mit einem schicken Lächeln. „Briefe meiner Frau an Ibren Auftraageber? So saaten Sie doch? Und dasjir — diese Wechsel? Und diese Briefe wollen Sie mir aushändigen ia? Wenn ich bezahlt habe, w'e? SAbstveWändlich werde ich bezahlen, ein interessanter Fall! Sebr inter- essant — in mehr als einer .Hinsicht! Wir wol- len nämlich den Knoten nicht durchbauen, wir wollen ruhig an diel»m Ende d»s Fadens ein wenig weiterzi-hen! Sind es aüo wobl diese Briefe, die gestohlen wurden? Habe ich recht verstanden?"
Pölitz saß und befeuchtete sich krampfhaft die Linnen. Was war mit dem Monn»? War er nlötzlich wahnsinnig geworden? Ein eisiger Schreck ergriff ibn. er beweote unruhig die blasen, knochigen Hände auf den Knien bin und ß?r. E*was von diesem inneren Schreck mußte llch wobl in seinem Ausdruck zeigen, denn Gontard lächelte zufrieden, gewissermaßen be- cuhiot, und nickte ißm zu.
„Es ist aüo so? Ich täusche mich wobl nicht. Also meine Frau ließ d'» Briefe fühlen? Stahl öe vielleicht selbst und st-llte die Wechsel aus? Oder umgekehrt? Wie? Nun. wie kam Ihr Auftraggeber dann wieder in den Besitz dieser
Briefe? Es sind wobl Lieb»sbriefe? Nichts an» deres würde Ihr vasten! Nun, habe ich es erraten? Wi» aüo 'am er wieder in ihren B-ütz? Sie bab»n diese V-ckefe n-»ll»ick>k snoar hier?"
„Ja, ich bab» sie kn-"'". saate Pölitz.
„Nun. also bitte. Sie wollten Sie mir doch jeioen? Ich bezahle dann "
Langsam und mit nnstcherer Hand entnahm Valitz einem großen Umsch'og einen Brief, ent» 'altete ibn und hielt Um Goküard schweioend äin. E- hielt ibn mit brid"n Händen »nd in inaemessener Entkernung. Gontard wiEte ^ch sarb»naen. NM ZU f»h»n — und er sab. Er mnnle Julias Schrift auch hier, und er las dl« Anrede. Ein Datum hatte der Brief nicht.
,Du, der du der einzige Mensch in meinem Leben —'
Das hatte Julia geschrieben und Gontard las ;s — er kam nicht weiter, alles verwischte sich slötzlich. sogar der Raum schwankte, der Boden ruf dem er stand. Er fühlte, wie ihm der Schweiß in kalten Schauern ausbrach und ver- 'uchte, sich an der Kante des Schreibtisches zu tützen, während er gleichzeitig den Arm vor- varf, un diesen Brief zu greifen. Aber Pölitz zatte das wohl vorausgesehen und trat zurück, leckte das Schreiben ein.
„Nun. Sie sehen also", bemerkte er, „es timmt doch wohl? Oder bezweifeln Sie noch —"
Gontard riß sich zusammen, es kostete ihn un- zeheure Anstrengung.
„Woher — haben Sie diesen Brief?"
„Aus der Handtasche Ihrer Frau Gemahlin"^ rrklärte Pölitz sachlich.
„Aus der Handtasche? Was? Wie denn?"
„Ich weiß es nicht", Pölitz zwinkerte mit den Augen.
Gontard stand und betrachtete ihn schweizend.
„Wie haben Sie also beschlossen?" erkundigte ich der andere, indem er Anstalten traf, seinen Kock zuzuknöpfen und zu gehen. „Sie werden riese Sache für Ihre Frau Gemahlin erledigen, wenn ich recht verstanden habe?"
„Wer ist Ihr Auftraggeber?" fragte Gon- lard kalt.
„Mein Auftraggeber", versetzte Pölitz, der den drohenden Unterton sehr wohl bemerkt hatte, geschmeidig, „mein Auftraggeber wünlcht vorläufig nicht genannt zu werden. Aber Sie werden noch von ihm hören. Uebrigens kennen Z!» ihn schon, denke ich."
Wieder maßen die beiden Männer sich in einem kurzen Schweigen. Gontard begriff, daß
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>eine unausgesprochene Drohung verstanden and angenommen, ja sogar erwidert wurde.
^ «Ich werde es zu erfahren wissen, verlassen Sie sich darauf. Kenne ich vielleicht auch Sie? Etwa beruflich? Mir schwebt so etwas vor?"
Seine scharfen, verschütteten Augen, die allen Glanz verloren hatten, glitzerten plötzlich böse auf.
„Was soll das — heißen?" stieß Pölitz hervor, seine blasse Haut nahm einen grünlichen Schimmer an.
„Gerade das!" nickte Gontard und lächelte befriedigt. „Sie haben ganz richtig verstanden. Ich habe mich also nicht geirrt? Kommen Sie morgen wieder, mein Herr! Morgen um diese Zeit. Wir werden dann diese Angelegenheit", dabei deutete er auf die Wechsel, die Pölitz wieder an sich genommen hatte, „bereinigen! Ja, das scheint mir sehr nötig — bei dieser Angelegenheit. Sie können gehen."
„Wirklich?" erwiderte Pölitz mit einem scheelen Seitenblick. „Sehr gütig! Wenn ich recht verstehe, wollen Sie mich also erst morgen kest- gehmen lassen? Ganz wie Sie meinen. Wachen wir also diese saubere Wäsche in aller Oeffentlichkeitl Sie als Staatsanwalt werden natürlich das größte Interesse daran haben, um so mehr, als man Sie wohl ab morgen als Testen Staatsanwalt beolückmünkck»-n ßnrkl"
(Fortsetzung folgt.)
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