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eselllcliakter

Mit den illustrierten Beilagen .Feierstunden" .Unsere Heimat", .Die Mode vom Tage".

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Mit der laudwirtschastlicheu Wochenbeilage: .Haus-, Garten- und Landwirtschaft"

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Nr. 148

Gegründet 1827

Donnerstag, den 29. Juni 1933

Fernsprecher SA. 429.

107. Jahrgang

Vizekanzler von Popen ist am Mittwoch zusammen mit dem deutschen Botschafter von Hassel! in Rom eingekroffen.

Der Reichsminisker des Innern hat die Auflösung und das ! Verbot des Arbeiter-Radio-Bundes Deutschland e. V. und seiner Ortsgruppen im ganzen Reiche angeordnet. s

Das Mitglied der Zenkrumsfraktion des Reichstags, Haupt- s mann a. D. Aarny, hak sein Mandat niedsrgelegt. '

Bei der Eröffnung einer AusstellungDeutsche Molle Deut- s fches Leinen Deutsche Arbeit" in Berlin hielt Staatssekretär s von Rohr eine Rede über die volkswirtschaftliche Notwendigkeit» s deutsche Ware zu kaufen. j

Der preußische Innenminister hat einheitliche neue Vorschriften § für die Skraßenbenennung erlassen. §

Der Intendant der Norddeutschen Rundfunk G. m. b. H., Hans s Badenstedt, ist zurückgetreten. !

Die freiwilligen Kirchenzuschüsse Bayerns werden gekürzt. !

Am Mittwoch begann vor der Strafkammer für Korruption«- ! und Sabotagesälle der Prozeß gegen Generallandschaftsdirektor von Hippel.

In Ahlen bei Recklinghausen wurden 91 Kommunisten verhaftet.

Die Regierungskommission des Saargebiets verbot das Halb­mastflaggen am Tage der Ankerzeichnung des Versailler Vertrags, s

Am Z. Iuli wird der Danziger Senakspräsidenl Dr. Rausch- ning einen offiziellen Besuch in Warschau abskatien.

Holland hält an der Goldwährung fest

Mit der Leitung des DHV. wurde von der Heydt betraut,

Generalsupecintendent der Mark Brandenburg, O. Karow« ! wurde beurlaubt. !

Der Landesführer des Salzburger Heimatschuhes ist aus diesem . Verband ausgetreten.

WWsnzler Wer

Uri mH MW

Berlin, 28. Juni. Wie wir erfahren, wird im Zusammen­hang mit dem Rücktrittsgesuch des Reichsmmisters Dr. Hugenberg in den nächsten Tagen in Neudeck zwischen dem Herrn Reichspräsidenten und dem Reichskanzler eins Aussprache über die damit zusammenhängenden Fragen stattsirMn-

lieber die Neubesetzung der preußischen Ministerien für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und für Wirtschaft und Arbeit ist noch nicht gesprochen worden. Ob es bei des bisherigen Form bleibt, daß diese preußischen Ministerien von den zuständigen Reichsministern mitverwaltet werden» kann noch nicht gesagt werden. Daß das Rücktrrttsgesuch des Reichsministers Dr. Hugenberg genehmigt wird, dürfte wohl: außer Zweifel stehen. Die Genehmigung dürfte nur noch als eine Formsache zu betrachten sein.

Inzwischen unterhält man sich bereits über die Frage der Nachfolge in den Reichsministerien. Daß es darüber irgend eine Diskussion gibt, ist natürlich vollkommen ausgeschlossen. Der Reichskanzler ernennt und sein Entschluß ist selbstver­ständlich richtig und gut. Als präsumtiver Nachfolger für den Posten des Reichsernährungsministers gilt sei: langem der nationalsozialistische Reichsbauernführer Walter Darr s, der bereits an der Spitze aller auf landwirtschaftlichem Vo­der nationalsozialistische Reichsbauernführer Walter Darre, ist bekanntlich der ernsteste sachliche Gegner der Landwirt­schaftspolitik des Reichsministers Dr. Hugenberg gewesen, die Gründe sind bereits dargelegt worden. Ueber die Neu­besetzung d^er anderen Ministerien kann man wohl im augen­blicklichen Stadium noch nichts Bestimmtes sagen.

Der erste Kat der men MchsregieruU

Außerordentliche Senkung des Gesamketaks Größte Spar- samkest auf allen Gebieten

Berlin, 28. Juni. Der am Dienstag von der Reichsregie­rung beratene und in seiner jetzigen Form genehmigte neus Reichshaushaltsplan, der am 1. Juli in Kraft treten wird, ist das erste große Etatwerk der Regierung der national, n Erhebung. Die bis zu den Reichstagswahlen vom 5. März bestehende Lage im Reich und in den Ländern, die aus­geschriebenen Wahlen, ferner die im Monat März dringend notwendige politische Festigung, das durch den Reichstags­brand und ähnliche Aktionen veranlaßt« Vorgehen gegen die KPD. hinderte die Reichsregierung daran, schon zu Be­ginn des Etatsjahres, zum 1. April, einen neuen Reichsetat aufzustellen, der den neuen Grundsätzen in vollem Umfangs Rechnung trägt. So wurde zunächst ein Provisorium ge­schaffen und der Etat von 1932 um ein Viertel bis zum 30. Juni d. I. verlängert. Lediglich für das neue Reick: - ministerium für Volksaufklärung und Propaganda wn-dr

Ein Aufruf

Berlin, 28. Iuni. Reichskanzler Adolf Hitler ,t einen Ausruf erlassen, in dem es heißt:

Nationalsozialist n! SA.- und SS.-Männer, Iungstasthelm! Ein seit 14 Iahren unentwegt verfolgtes Ziel ist nunmehr erreicht. Mit der Unterstellung des Iungskahlhelm unter meinen Befehl als oberster LA.-Führer, sowie der Eingliederung des Bundes Scharn­horst in die Hitlerjugend ist die Einigung der politischen Kampf­bewegung der deutschen Nation vollzogen und beendet. SA.. SS. Si. und HI. werden nunmehr für alle Zukunft die einzigen Organi­sationen sei«, die der nationalsozialistische Staat als Träger der politischen Iugend- und Münnererziehung kennt.

Es war selbstverständlich, wenn in den Iahren nach der Revo­lution an verschiedenen Stellen unseres deutschen Vaterlandes der Widerstand gegen die Novemberoerräter und ihr unheilvolles Regi­ment versucht wurde. Unabhängig voneinander, ohne sich gegen­seitig überhaupt zu kennen, standen Männer auf, organisierten Parteien und Verbände zum Kampfe gegen den marxistischen Staat. Sie alle haben ohne Zweifel das Beste gewollt. Allein, wenn Deutschland gerekkei werden sollte, dann konnte das nur durch eine Bewegung geschehen, und nicht durch. Zukunft unseres Volkes hängt nicht davon ab, wieviele Ve:bärm: für diese Zukunft eintreten, sondern davon, ob es gelingt, das Wollen der Vielen ei em einzigen Willen unkerzuordnen und damit in einer Be­wegung schlagkräftig zusammenzufassen.

So muchen wir in dev. zurückliegenden Tagen zahlreiche Ver- bände einfach aus diesen Erwägungen ! aus zerschlagen und so werden wir auch das Entstehen jedes neuen Verbandes, der wie- der nur die alte Zersplitterung sortsehen würde, verhindern. Die Unabänderlichkeit dieses Entschlusses legl uns aber die Pslicht ans, gerecht zu sein. Wir woben daher ais Deutsche und National- sozialisten ehrlich den Unterschied erkennen, der zwischen anderen Verbänden und dem Stahlhelm bestand. Wir wollen zugeben, daß sich in diesem, als dem Bund der deutschen Frontsoldaten, Hundert- tausende deutscher Männer zusammcnsanden, die damit dem System entzogen wurden. In der Stunde der Wende des deutschen Schick­sals aber bekannte sich der erste Bundessührer zur national­sozialistischen Revolution. Nunmehr hat dieser auch die letzte Konse­quenz aus der geschichtlichen Entwicklung gezogen und verfügt, daß abgesehen vom Traditionsvecband der alten Frontsoldaten der ge­samte Iungskahlhelm in die SA., der Schornhorfkbund in die HI. eingegliedert und mir unterstellt werden.

Meine SA.-Führer und SA.-Kameraden! Dieser Entschluß wirb

Adolf Hitlers

i einst in der deutschen Geschichte als sehr seltener Beweis für ein wirklich großherziges, nailvneles Denken gewertet werden. Was ! sonst vielleicht nach jahrelangen Irrungen und langen kämpfen, i die wiederum deutsche Kraft verbraucht hüllen, gelungen wäre, ist durch die einsichtsvolle Tai eines Mannes, der seil dem 30. Januar in treuer Verbundenheit neben mir im Kabinett sitzt, entschieden worden. Der weitere Beseht, daß der verbleibende Traditionsver- band der alten Frontkämpfer künftig keine and :e Parteizugehörig, keit anerkennen würde, als die zur nalionalsozia.-slischen Bewegung, gibt mir endlich die Möglichkeit, das Verbot der Mitgliedschaft unsererseits aufzuheben. Angesichts dieser großen Entwicklung drängt es mich, zuerst Euch, meinen allen üamvfkameraden der Partei, der SA. und der SS., aus übervollem Herzen zu danken für die grenzenlose Treue, die ihr mir in guten und schlimmen Tagen so viele Iahre hindurch gehalten habt. Eurer Standhaftigkeit ist dies in erster Linie zuzulchreiben. Ihr seid erst die fanatischen Kämpfer gewesen gegen das alle System und ihr seid heute die unerschütterliche Garde der nationalsozialistischen Revolution.

Zum zweiten aber will ich nunmehr auch denen danken, di« aus freiem Willen den sicherlich nicht leichten Entschluß des Ver­zichtes aus ihre stolze Selbständigkeit im Interesse der höheren Gemeinschaft ausgesprochen haben.

Ich begrüße damit zum erstenmal die nunmehr in unseren Reihen mitmarschierenden Kameraden des Iuugstrhlyelm. Ich be­fehle daher auch vom heutigen Tage an sän.-nchen Führern, SA- und SS.-Mänuern, die in unsere Gemeinschaft eingetrekenen Männer des Stahlhelm als Kameraden rszunehmen und damit einzuschließcn in den ewigen Bund, der n - umfaßt und nie ge­brochen werden soll. Was immer auch die Vergangenheit an Er-: innerung birgt, für mich und sür Euch gilt nur die große Zukunft der wir uns verpflichtet haben.

Wenn es uns gelang, im Lause vieler Iahre Millionen ehe­maliger Marxisten zu bekehren, zu uns zu führen und in unser« Reihen auszunehmen, so muß und wird es uns erst recht mögllch sein, nationale Männer, die aus einem anderen Lager kommen, um uns die Hand zum Bunde zu reichen, als Freunde und Kamera- den aufzunehmen. Ich erwarte daher von jedem National­sozialisten, daß er die Größe dieser historischen Entwicklung er­kennt und durch sein eigenes Verhalten mithilst, die Neuhinzugr- kommenen in kürzester Frist aufs innigste mit uns zu verschwel n.

SA., SS.- und Sk.-Männer! Unsere herrliche nationalsozialistische Bewegung und unser deutsches Volk Sieg-Heil'

ein kleiner Sonderetat geschaffen, später auch eine Einnch- tungssumme für das Reichsministerium für Luftfahrt augeworfen. Es handelt sich aber wohl bemerkt hierbei nicht etwa um neue Ausgaben, sondern lediglich um Ver­lagerung von Ausgaben, da die neuen Ministerien Auf­gaben übernommen haben, die bisher auf andere Ministerien und Behörden verteilt waren. Die Etats dieser Ministerien konnten natürlich entsprechend gesenkt werden. Die Tat­sache, daß der neue Etat, der in Einnahme und Ausgabe mit 5 927 499 050 Reichsmark abschließt, gegen den Etat des Vorjahres um 1 650 000 000' Reichsmark trotz um­fangreicher Maßnahmen zu produktiver Arbeitsbeschaffung gesenkt werden konnte, zeigt schon, daß der Etat außer­ordentlich straff gehalten worden ist. Dabei sind die Reichs­steuerüberweisungen für die Länder noch um 58 Millionen Mark höher als das Ist-Aufkommen im Jahre 1932 ange­setzt worden, und zwar mit 1 781 000 000 Reichsmark. Das Gesamtaufkommen an Steuern und Zöllen für das Reich ist aus 5 221 000 000 Reichsmark geschätzt worden, doch gehen davon 132 Millionen Mark an Sonderüberweisungen sür Ns Länder ab.

Das Reichskabinetr dürsie sich schon in den nächsten Tagen mit einem Entwurf eines Gesetzes für die Er­werbslosenhilfe beschäftigen, der vom Reichsfinanz­minister ausgestellt worden ist. Dieses dürste die gesam S Erwerbslosenhilfe auf eine neue Basis stellen und ckei erheblich produktiver gestalten. Das geht auch schon daraus hervor, daß in den 400 Millionen Mark, die für Erwerbs­losenhilfe eingestellt worden sind, 200 Millionen Mark für! die Durchführung des Arbeitsdienstes verwendet werden sollen. Zum ersten Male ist in einem Reichsetat das Moment der Arbeitsbeschaffung wieder in den Vordergrund« gestellt worden, während bisher immer wieder und wieder die Hauptrolle im Etat die Form der Unterstützung der Er­werbslosen spielte.

Wenn es gelungen ist, trotz Schaffung des Reichspropa»

Parteiamtliche Bekanntgabe

dISK Der Stellvertreter des Führers gibt bekannt:

Die Einstellung der NSDAP, zur konsumvereinsfrage ist im grundsätzlichen nach wie vor unverändert. Im Hinblick auf dis allgemeine Wirtschaftslage hält sie jedoch bi» auf weiteres ein aktives Vorgehen mit dem Ziele, den Zusammenbruch der Kon­sumvereine herbeizuführeu, für nicht geboten. Den Gliederungen der NSDAP, wird andererseits «nlersagl, für die Sonsumver- eine zu werben.

München, 27. Innl ISS» Rudolf Hetz.

gan.ummtstsriums und des Reichsminijleriums für Luit* fahrt den Etat so gewaltig zu senken, so ergibt sich daraus, daß altpreuhische Sparsamkeit auch heute noch möglich iA

UZr BevSlkerilW- «.MsseilpolM

Berlin, 28. Juni. Aus der heutigen ersten Sitzung de» Sachverständig-enbcirates für BevöNerungs- und Rast n» Politik hielt der Reichsinnenminister eine Ansprache, m ucr er u. a. a-ussührte: Deutschland ist das Land, das svwuhK während des Krieges wie nach dem Kriege den bedrohliche sten Ausfall an Geburten zu verzeichnen gehabt hat. Wäh­rend wir um die Jahrhundertwende noch etwa 2 Millionen G eburten im Jahre hatten, sind es heute nur noch rund !9.5 000. Das deutsche Volk ist zum Ein-, ja zum Keinkind- system übergegangen. Der Rückgang der Sterblichkeit im volksbiologischen Gesamihaushalt unseres Volkes reicht nicht Mehr aus, um die Erhaltung des Bevölkerungsbestandes zu sichern. Unser Volk geht unweigerlich einer starken U eb e r alte r u n g und Vergreisung entgegen.

Doch es ist nicht nur die Zahl, die zu Bedenken Anlaß gibt, sondern im gleichen Maße die Güte und Beschaf­fenheit unserer deutschen Bevölkerung. Es gibt Autoren, die bereits 20 Prozent der deutschen Bevölkerung als erb­biologisch geschädigt ansehen, von denen dann also Nach­wuchs nicht mehr erwünscht sei. Es kommt hinzu, daß ge­rade oft schwachsinnige und minderwertige Personen «in« Überdurchschnittlich große Fortpflanzung ausweisen. Da» bedeutet, daß die begabter« wertvolle Schicht von Genera­tion zu Generation abnmmit und in wewfgen Gene­rationen nahezu völlig ausgestovben sein wird. Unsere Nach­barn im Osten haben etwa die doppelte Lebendgeboreuen» zahl. Die Abwanderung von dem Lande in die Stadt, aus dem Osten nach dem Westen, hat bereits in einigen Land­kreisen des Ostens zu einem merklichen Bevölkerungsrück­gang geführt, so daß trotz der vorhandenen Arbeitslosig­keit die Gefahr der Zuwanderung von Fremdstämmigen im Osten besteht. In gleichem Maße müssen wir die fort­schreitende Rassen Mischung und Rassen entar- tung unseres Volkes mit Sorge verfolgen.

Bei der überaus starken Belastung unseres Volkes mit Steuern, Sozialabgaben und Zinsen dürfen wir uns der Erkenntnis nicht verschließen, daß der Staat an einen U m- bau der gesamten Gesetzgebung und eine Ver- n: nderung der Lasten für Minderwertige und Asoziale h anzugehen haben wird. Es kostet der Geisteskranke etwa 4 Reichsmark den Tag, der Verbrecher 3,50 Reichsmark, der