Zerplatzte Illusionen

l)r»»1i1dvriel»t l^sjiNGs ^kiristl^Nurig

81 -k. Ber'in, 16. Januar. Die britische Geleitzuakatastrophe im Mit­telmeer scheint oe> den Plutokraten erhebliche Bestürzung hervorgerusen zu haben. Sie lxiben sich laime der I.'nsion hingegeven Saß die britische Wehrmacht im Mittelmeer nichi bed.oht sei. Nun müssen sie plötzlich eiiisehe» dasi auch an dieser Front des Krieges die Plutokraten zur Verantwortung gezogen werden ui'd das; sich nie Lau'' im M't- telineer neuerdings sehr schars so zu U n g 11 u st e r> England versch > ech tert hat das; auch eilersolge in der Wusle an diesem Zustand nichts ändern können.

Bekanntlich ist es kürzlich zwischen italieni­schen und deutscher Flirgerverbänden und Marineverbauden st.i Mittelmeer zu Kämpien ae-e>. britische Seestreitkraste gekommen, als die Engländer den Versuch machten, einen doppelten Geleitzng. wn Gibraltar nach Alerandrien bzw. nach Griechenland zu brin­gen. Wenn die briti.che Admiralität nunmehr zügeben muß. das; der englischen Flotte bei dieser Gelegenheit erhebliche Schisssverluste znaessigt worden sin'', so ist das ein Hin­weis. dass die Schäden, die der britischen Mittelmeerflotte zugefügt wurden, in Wirk­lichkeit noch viel schwerer sind, als die Eng­länder behanvter. und daß der Schlag im Mittelmeer gut gesessen hat. Denn das eine ist der ganzen W'lt 'rkannt. daß die Plnto- kraten stets nur einen geringen Teil der Ver­luste ihrer Wehrmacht bekanntgeben.

Die Bedeutung des für die Achsenmächte erfolgreichen Gefechts im Mittelmeer geht aber noch wesentlich über die den Englän­dern zugesügten schweren Schläge hinaus. Als vor kurzem bekannt gegeben wurde, daß d ritsche Fliegcrverbände nach Ita­lien verlegt wurden, behaupteten die Chur- chillisten. diese Massnahme sei einBluff" der sie nicht berühre. B n werden sie durch die Tatsachen zu der Erkenntnis gezwungen, das; der Dnrchgank.sverkehr durch das Mittel­meer für England nicht mehr frei sei. daH es von Stunde zu Stunde ein grösseres Rinko bedeutet, einen Durchbruch zu wage» und das; durch die dauernde und wirksame Gefährdung !ni Mittelmeer der englischen Insel wichtige Sicherungskräste entzogen werden. England bleibt ans Mittelmeer ge­kesselt und die deutsch-italienischen Strrit- kräste werden dafür sorgen, daß der Plnto- kratenslotte zngesetzt wird, wo immer man sie ,m Mittelmeer trifft.

Bei dieser Gelegenheit must man sich daran erinnern, dich London immer bemüht war. die Berichte des deutschen und italienischen OK rkommandos als unwahr hinznstellen und das, es jetzt selbst gezwungen ist. die Nichtig­keit dieser Angaben zu bestätigen. Nach die­sem Vorgang wird kein Mensch mehr an die Richtigkeit der erlogenen englischen Ziffer,, über die Versenkung von Handelsschisfs- tonnage glauben. Das um so weniger, als soeben der Sprecher des englischen Rund­funks. Lindlev Frazer. znaeben Mlchte. das, man in London die Gefahren der dauernden hohen Schisssverluste nicht verkenne und dasi England die Verluste nur zu einem kleinen Teil durch gestohlene Schiffe wieder habe ausgleichen könn-n

Die Frage sei, ob Deutschland es fertig bringe, bis. zum Eintreffen der amerikanischen Hilfe England entscheidend zu gefährden. Da­bei müsse berücksichtigt werden, dasi Deutsch­lands Lage heute wesentlich günstiger sei als im Weltkrieg, weil seine U-Bootstükpnnkte in Frankreich lägen und weil deutsche Flieger bis ans den Atlantik hinansfliegen könnten und weil Deutschland schliesilich ganz Europa znr Verfügung habe.

Wenn der englische Nnndsunksprecher dem­gegenüber meinte, auch Grosibritannien habe gegenüber dem Weltkriege Vorteile, weil es nämlich keine Verbünden m-br in Europa habe, so kann man ihm diese Illusion durchaus lasten. Wichtig ist nur, oasi irgend­ein Plntokrat bald täglich sich über den Eng­ländern zugetiiate Schifssnerlnste den Ka»> »erbrechen und dabei durchklingen lasten muh. dasi man gar keine Möglichkeit mehr sieht, der heraufziehenden Katastrophe entgegenzutreten

Traq«fch-g Llnoinü in Monirevers

Sanitätspersonal übersah Gistzeichen

»eb. Bern, 16. Januar. Der Tod von elf Kindern in dem von katholischen Schwestern geleiteten Institut "on Montrevers im Kan­ton Freiburg durch versehentliche Ein­impfung von Dipbtherie-Gift an Stelle des Antidiph'erieimpiikofses beichäsugi dir Schweizer Oeffentlichkeit stark. Wie die bisherige Untersuchung ergab, hatte auf Be­stellung des Instituts der Leiter des Bakterio­logischen Instituts in Freiburg den Liefe- rungSauktrag schriftlich ausgestellt. Eine An­gestellte der Bokt?rio'oairchen Anstalt schickte daraus eine Flasche mit Diphtheriegiftstoff ab. die mit einer Etikette versehen war. die den giftigen Inhalt kennzeichnete. Weder die Schwester der Anstalt noch der Arzt hatten die Aufschrift aus der Flasche, noch die beson­dere Verpackung die,er Sendung beachtet. Im ganzen wurden >5 Ki'.der mit dem Gift ge­impft. Nach dem Tod von elf Kindern sind nun zwei weitere schwer erkrankt.

kmklärung üderknfflanä

8 e r l i n . 15. Januar. Da» Oberkom- manck» iler Wehrmacht gibt bekannt: In­folge «ler ongünitigen Wetterlage wurcke in, lavle cke» 14. Januar von «ler ckeot- »cben Luktvakke nur über«leoglancl aufgeklärt Hierbei konnte cki« gut« Wir­kung cker in cken letrten dläebten ckorch- gekübrten Angriffe auf krieglvicbtige 2!ele in Ll^moutb « kort»moutb le»t- gertellt ^ersten.

Die lehien Tage von Pompeji" in London

krnvrös seker 6ouronli8t scd'lcker« ckea tol so Amüsierbetrieb 6er p1u»o!crs»ea an 1 6»s Lleact 6er breiten Mn-ser»

Genf. IS. Januar. Das .Journal" ver- üfsentlicht eine interessante Schilderung des Sonderkorrespondenten Robert Donald, drr Ende Dezember nach einrm mehrmonatigen Aufenthalt In London wieder in Frankreich eingrtrofsen ist. über das Londoner Nacht­leben Unter dem Titel ..Dir letzten Tage von Pompeji" berichtet der französische Korrespon- Pen» zunächst über d>e Einrichtungen, die drr Pliitokratrnelique und Ihrem Anhang In den große» Londoner Hotels. Klubs und Tanz­dielen zur Verfügung strhen.

Die Tanzdielen, die nach diesem Bericht um 23 Uhr schlichen, sind meist unterirdisch an- elegt worden, und zwar einige Meter nnter er Erdoberfläche, teilweise bekinden sie sich in de» großen Hotels, so zum Beispiel im Savoh. wo übrigens schon immer ein unter­irdischer Ballsaal vorhanden war.

All diese vornehmen Gaststätten seien um die Einnahmen nicht besorgt. Man schwimme dort in seinem Wein und Stunde um Stunde

wechselten die Tafel- und Tanzfreuden mit einer Art krankhafter Ausgelassenheit ab Nachdem diese Vergnügungen zu Ende seien stimmten die Gäste die engliiche National- Hhmne,.l'«>ä »»v in«- Xi 2 " an und bemühten sich dann darum, auf möglichst gute Art die Nacht zu verbringe». Das hänge zum grösste» Teil davon ab. wo man sich gerade befinde. Die Besitzer der vornehme» Gaststätten hät­ten vorgesorgt. So würden beispielsweise im Restaurant Hnngaria rasch Feldbetten > » der Tanzdiele anfgeschlagen. d>e den Liebhabern für süns Schilling >e Kops ange- boten würden. Ändere verständigten sich mit dem Ober, um sich unter den Tisch zu legen, nachdem sie ihre »litgebrachten Decken aus der Garderobe geholt hätten.

Lorüs verwalten lururlöse Unterstände

Der Berichterstatter fährt dann fort: Die reichen Leute haben sich in ihren Palästen komfortable Unterstände gebaut, wo sie ihre intimen Freunde empfangen. Ich habe im vornehmen Westminsterquartier einen Un-

Scharfe Gegenrechnung der LlSA

I^oolrolls über 6 ie rräü'en bl itisckea 2 >nv- uocl ttsutsebulibesi rirnZeo

l,v. Stockholm, 15. Januar. Wenn die Engländer bisher geglaubt haben sollten, daß die USA.-Hilfe ihnen ohne Sicherheit und Gegenleistung in den Schoß fallen würde, so sehen sie sich jetzt gründlich getäuscht. Die USA. verlangen nicht mehr und nicht weniger als dir Kontrolle über eines der wichtigsten eng­lischen Rohstofsgrbietk, nämlich über die Z>»»- und Kautschukproduktion drr Malaiischen Halbinsel.

Offiziell soll die amerikanische Hilfe zwar in der Form erjolgen, daß das geiicicrte Kriegsmaterial von den Engländern nach dem Kriege wieder in der gleichen Menge zurück- gegeben wird. Diese Aussicht scheint den Amerikanern bei ihrem ausgeprägten Ge­schäftssinn aber doch nicht sicher genug, und so haben sie jetzt die G e g e n r e ch n u n g mit dem britischen Zinn- und Kaut­sch u k b e s i tz ausgestellt.

Die Stroits Settlements, wie jener Teil der Malaiischen Halbinsel offiziell heißt, gehört zu den ertragsreichnen tropischen Zonen der Welt und besitzt in den genannten Rohstoffen geradizn eine Schlüsselstellung am internatio­nalen Markt. Die Zinnförderung der Stracks Settlements beträgt fast 50 v. H. der Welt- prodnktion. Ans Grund dieses hohen Anteils hat Malaiia die beherrschende Stellung im

internationalen Zinnkartell inne. Die Ameri­kaner können dagegen die reichen Zinnvor­kommen Malaias gut gebrauchen, denn ihnen, du mit säst allen Rooiloifen der Erde aus­gestattet sind, fehlt es ausgerechnet an Zinn. Ebenso sind sie auf dem Kautschukmarkt von drr Einsuhr abhängig.

Die malaiischen Zinngruben selbst befinden sich znin grüßten Teil in Händen der Chinesen, aver England kontrolliert die Ziiinprodukuon ans dem Wege über die Hüttenbetriebe, die States Trading Co. und die Eastern Smel- ting Co. DaS Kapital beider Gesellscyaiten befindet sich in englischem Besitz. Die beherr­schende Stellung Malaias am Zinnmarkt er­gibt sich auch daraus, daß die maßgebenden Männer in London wohnen.

Ebenso unangenehm wie die Abhängigkeit von England am Zinnmarkt ist den Amerika­nern die britische Kontrolle über den Kaut­sch n k m a r k t. Sie haben zwar Gold und De­visen genug, um Kautschuk aus fremden Län­dern euizusühreil, aber schon wiederholt haben sie versucht, die Abhängigkeit von der Willkür der Londoner City zu brechen. Es sei nur an die Kautschukpflanzungen Fords in Brasilien, au die auch in USA. planmäßig entwickelte KniUschukrcgcneration und an die Anpflan­zung von andersartigen Gummipflanzen in den Südweslstaaten der USA. erinnert.

Leutnant Danzers heldenhafter Einsatz

Kitt rkreua nach ciea» Lo - vor iekea - Kuba» über Nss 6r<>b hinaus!

Berlin, l5. Januar. Wir wir meldeten, hat der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht dem Pionierleutnant Danzer, drr Zugsührer in rinem Panzrr-P.onler-Batail- lon war. nachträglich das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Leutnant Lanzer ist rin geborener Wiener. Er war schon in Len Jahren vor drr Rückkehr drr Ostmark ins gleich ein treuer Gefolgsmann Adolf Hitlers.

Es war bei Ep inall Die Panzerdivision war in Eilmärsche^ zur Mosel gelommen, um in schnellem Zugriff den Uebergaug zu er­zwingen und die Feilung Epinal von Westen zu nehmen. Damit hatten die Franzosen nicht gerechnet, denn sie erwarteten den Feind von Oste», und sie mußten in letzter Minute die sechs Brücke» über die Mosel sprengen. Sie flogen in die Luft bis auf eine, die sie sür den Rückzug brauchten. Diese Brücke mutzte ungesprengt in den Besitz der Division kom­me». denn nur über diese Brücke konnte der latte Bormarsch ungehindert weitergehen, in ie Feste hinein und bis zur Schweizer Grenze.

Das war ein Auftrag, der dem Leutnant Danzer ins Herz geschrieben war. Mit zwei Spähtrupps zog er zur Mosel. Der eine sollte die Zttiidleitnng aui diesem vier dnrchschiiei- den. während Leutnant Danzer mit seinen Pionieren über die schlecht gesprengte Brücke in den von den Franzosen besetzten Teil von Epinal Vordringen wollte.

Sie kamen gut hinüber. Die Schützen ver­teilten sich im Häujerkamps. während die Pio­

niere an den Straßen der Mosel vorsichtig entlang tasteten. Bis zum EckhauS an der Brilckenrampe waren sie gekommen'. Von hier ans peilte Leutnant Danzer die Lage an, und icknndcnschuell stand in ihm der Entschluß ans, die Brücke aus jeden Fall zu nehmen, also die Mineiiriegel anszubauen und die Züiid- leitungen zu den Minenkammern zu ourch- schneiden, deren Ladungen automatisch in die Luft geflogen wären, wenn die Minenzünder becanet worden wären.

Ein grandioser Plan reist in Leutnant Danzer. Er schnappte sich mit seinem Beglei­ter einen alten herrenlosen Lieferwagen aus der Straße und fuhr über die Brückenrampe bis an die Minenriegcl heran. Hier stieg er aus, warf sich aus die Erde und begann die Züiidleitungeii zu zerschneiden. In hohem Bogen flogen die Kastenminen in die Mosel. Dann sprang er aus, um mit ein paar Sätzen die schlitzende Deckung zu erreichen. Dabei er­eilte ihn sein schweres Schicksal. Mit einem Oberschenkel- und Bauchschuß wurde er in Deckung geholt. Dort flüsterte er schwer lei­dend:Die Hauptsache ist. daß ich die Brücke freigemacht habe, und daß der Bormarsch der Division gesichert ist!"

Der Divisionsgeneral hat noch in der glei­chen Stunde das Ritterkreuz für den tapferen Kampspionier beantragt, aber es war zu ivätl Leutnant Danzer starb am nächsten Tage an den Folgen seiner schweren Verwundung. Nun hat ihm der Führer und Oberste Be­fehlshaber noch mit dem Ritterkreuz den Ruhm über das Grab hinaus gegeben.

Bedenken Australiens gegen den Ausverkauf

Alioi-lskprLsickeot klckemie reist so vr vdti en Respieeoungea oaLd l-oactoa

bv Stockholm, I«. Januar. Der austra- lisch« Ministerpräsident Menzie hat angekün­digt. daß er demnächst nach London reisen werde, um dort mit Churchill und andrrrn KabinettsmitgNedera Besprechungen abzu- halten.

In Friedenszeiten pflegten derartige Reisen von Empire-Ministerpräsidenten kaum eine andere Bedeutung zu hakn als die zur Ent­gegennahme von Instruktionen aus London dir mit dem Mäntelchen der freiwilligen Em­pire-Zusammenarbeit nur notdürftig behängt wurden. Seit Kriegsausbruch hat sich jedoch auch in den Beziehungen der Dominien zu England vieles geändert, und insbesondere in der Diskussion überseeischer Probleme haben die Dominien einen Wunsch zu selbstän­diger Entscheidung über ihre Zukunst an den Tag gelegt, der London ost alles andpre als sympathisch war.

Es ist kennzeichnend, dasi der anstralische Ministerpräsidl nt bekanntgab. sein Besuch in London werde dort höchst willkommen sein; eine Anmerkung, die ans den aiißenstehendeii Beobachter die entgegengesetzte Wirkung haben

muh. Man weiß, daß seit Monaten in Can­berra große Bedenken herrschen, wie weit die Zusammenarbeit ininrhalb des Empire dazu führen könnte, daß die formell selbstän­digen Empireteile verkauft werden, und wie insbesondere die Fernostpoiitik Englands, die in der Mehrzahl der Fälle aus direkte An­weisungen und oft sogar aus Drohungen ans Washington zurnckznfiihren war. z» Lasten Australiens und Neuseelands ging und direkt ihren Interessen zuwiderlief.

Mi>l o"erfllbak»en tn -er

HotelBaer" im Grindelwald abgebrannt

sek. Bern, l 6 Januar. Das größte Hotel in Grindelwald im Berner Oberland, das HotelBaer" brannte am M>)»woch bis aus die Grundmauern nieder. Der Sachscha­den soll annähernd 2 Millionen Franken be­tragen. Ein Nebengebäude des Hotels konnte von der Feuerwehr gerettet werden. Sämt­liche Insassen konnten in Sicherheit gebracht werden.

sucht, der in den Grundfnndnnienten eines große» Gebändrs angelegt ist. Er wird wie ein Klub durch ein Direktorium verwaltet, das ans einem Lord, einem General und einer Herzogin besteht. Die Zeitungen haben >ogar schon die Errichtung von Aktie»ge>ell- ichatten angezeigt. deren Zweck der Bau von unterirdischen Hotels ist.

Meine Freunde haben mich eines Snms- bekanntesten Dancings ge- Hl'r rerwandelte sich der über- ! Tonzbode» ,n ein Art Lager Man löste »L de» Sesseln ab und bediente

sich ibrer als Kopfnnterlage Hieraus wurden mitgebrnchte Decken an» den Bode-, ansaeleot Warans sich die Paare dort zum Scblaie nie­derlegten. Die Angestellten drehten das Licht ans und . . England, das puritanische Eng­land. hat sich mit diesen S'tten bereits' abge- runden, und ich habe den Eindruck daß der Kampf gegen die Prostitution butgehort hat. Man liegt auf einem Vulkan.

Flucht tn die U-Vahn-Schächte

Sie fragen mich vielleicht, so fährt der fran­zösische Journal,,t dann fort, was dam, mit den Arbeitern, mil den Händlern, mit den kleinen Bürgersleuten geschehe. Die einen bleiben zu Hause, die anderen suchen die öffentlichen Unterstände aus. die in den Kel­lern größerer Gebäude und in den U-Bahn- stationen eingerichtet sind. Die Stadt London hat vor dem Krieg Hunderte von Millionen ansgegeben, um aus den ökfentlichen Plötzen Unterstände aus Ziegelsteinen nuszuvauen, aber niemand bedient sich ihrer. Den» wie die Leute sagen, ist die Sicherheit im Freien grö­ßer a's in diesen Z-ege>bauten. Denn wenn eine Bombe !n der Nachbarschaft niedergeht, so genügt der Luftdruck, um die Mauern ein- zndrückeri, und jeder Ziegelstein wird ein gefährliches Geschoß.

Die Londoner Untergrundbahn, so teilt der Berichterstatter weiwr mit, nahm jede Nacht mebr als eine Million von Lon­doner» auf. Sie sei ein sicherer Unterstand, teilweise bis zu 3ll Metern unter der Straße. Die Leute eilten im Moment des Nachtalarms in das Innere der Untergrundbahnen und verließen sie erst am nächsten Moraen. Auf diese Weise sehe man überhaupt nichts von der Luftschlacht. Das Publikum, das sich in die Untergriliidbahnichnchte flüchte, sei von aanz besonderer Art. Es bestehe teils ans Arbeitslosen, teils aus Gesindel, aus Bettlern und den berufsmäßigen Krüppeln. Daher sei der Zugang sür Leute, die ans menschlichem Respekt vor einein solchen zweideutigen Publi­kum zurückschreckten, sehr schwierig.

Gasen der Ruhe" ohne Komfort

DieseOasen Ler Ruhe" entbehrten übri­gens jeden Komforts. Man kenne dort selbst die elementarsten Siegeln der Hygiene nicht. Zur Zeit, wo er Londo, verlassen habe so fährt der fraiizösische Journalist fort das heißt Mitte Dezember, habe man kaum begonnen, in den U-Vahn-Schächten wenig­stens die vrimitivsten Bedürfnisanstalten zu danen. Ob inzwischen bessere Zustände ge­schlissen worden seien, weiß er nicht: a.>er man könne anneh- >en, daß sich die- armen Teufel noch für lange Zeit damit begnügen mutzten. eingewick"tt in ihre Lum-. pen auf dem bloßen Fußboden zu schlafen. Die Gesellschaft, der die N-Bahn gehöre, beschränke sich darauf, die außerordent­lichen Einnahmen, die die Ausgabe von einer Million Fahrkarten in jeder Nacht darstellt, einzukassiereni

^opan in oroster l?rwar<miq

Abschiedskundgebung für Oshima in Tokio

Tokio, 15. Januar. In der Htbya-Halle in Tokio fand am Mittwoch eine große von der japanisch - deutsch - italienischen Bereinigung veranstaltete nationale Abschiedsfeier für den neuernannten, demnächst nach Berlin abrei- senden japanischen Botschafter Generalleut­nant Oshima statt. Unter den 30N0 Teil­nehmern sah man zahlreiche hohe Persönlich­keiten der japanischen Reqicrnng. der Armee und der Marine, den deutschen Botschafter und Vertreter der italienischen Botschaft. Außen­minister Matsnoko wies auf die großen Erwartungen hin. die das javanische Volk der verantwortungsvollen Aufgabe Oshimas ent­gegenbringe.

Nie GrUlvar-rer-W^kbe tn M^n

Schirach gab das Zeichen festlichen Beginns

Wien. >5. Januar. In einer würdigen Feier­stunde im Neuen Rathaus eröfsnete drr Neichsstatthalter in Wie». Reichsleiter Bal­dur von Schi rach, am Mittwochvormittag die Grillparzer-Woche, mit der die Stadt Wien die I5ll, Wiederkehr des Geburtstages ihres großen Sohnes begeht. Mit dem Gro­ßen DichterpreiS der Stadt Wien wurden im Jahre l!M ausgezeichnet Josef Wein« Heber. Mirko Ielusich und Ina Seidl.

po itik in'ze

»s Anlaß der alten deutsch-chilenischen »idschast werden der Stadt Santiago KIO-Iahrseier wertvolle deutsche Holz- >tte als Geschenk überreicht.

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er Leiter der deutschen WirtschaftSdele- on. Gesandter Dr Schnurre, hat nach erfolgreichen Abschluß der deutsch-sowien» i Wirtskhastsverhandlniige» am, Dienstag seiner Begleitung Moskau wieder vrr- ir.

aS Langemorckstudiu m ist trotz des

e Studenten werden daher m avseMEr eine bedeutende Zah umerhalb der Stu- en auf der Hochschule Überhaupt stellen.