SeM 8 — Nr. 108
R»gol*er T-gblatt ,Der «ese»sch«fter
Dienstag, den >. Mai 183A.
Verschiedenes
Ausräumung bei Magnus Hirschfeld. Im Zug der Be- kämpfung von Schund und Schmutz durch die Deutsche Studentenschaft räumten am Samstag Berliner Studenten die Bücherei des „Sexualforschers" Magnus Hirschfeld aus und schafften Bücher, Schriften und Bilder auf einem großen Lastwagen zur Sichtung fort. Wissenschaftlich wertvolle Bücher werden zurückgegeben. Das übrige Material wird vernichtet. Im Anschluß daran wurden sämtliche Volks- büchereien gesäubert.
Freitod. Die mehrfache deutsche Tennismeisterin Nelly Neppach hat sich in Berlin vergiftet.
In Berlin haben sich der 46jährige Bankbeamte Ernst Katz und fein« 44jährig« Frau, eine Tochter des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Scheidemann, durch Da» vevgtftet. Da» Ehepaar lebt« in sehr günstigen Bermögensverhäl kniffen.
Absturz de» Segelflieger» Mayer. Im Misgeriager Bor- kenberg« (Wests.) wurde am Sonntag das neuerrichtete Haus der Flieger «ingewecht. Bei einer Flugvorführung stürzt« Diplomingenieur Dr. Mayer, nachdem er den Berg bereits achtmal umkreist hatte, mit dem Segelflugzeug infolge Bruchs de, Leitwerks plötzlich senkrecht nach vorn ab und war sofort tot. Der verunglückte, der bekannt« Konstrukteur des Segelflugtyps Mayer, war kürzlich mit dem Leistungs- abzeichen gnchrt worden.
Russischer Bergungsdampfer gefunken. Wie setzt bekannt wird, ist der russische Bergungsdampfer „Rußland", der an den Bergungsarbeiten des im Nördlichen Eismeer gescheiter- ten Eisbrechers „Malygm" bei Spitzbergen beteiligt war, am 26. April in schwerem Sturm gesunken. 21 Mann der Besatzung sind umgekommen, 2 konnten später durch ein norwegisches Schliff gerettet werden.
Für 66 660 Dollar freigegeben. Vor kurzem war die 10jährige Tochter des amerikanischen Eisengrubenbesitzers Mae Math entführt worden. Die Räuber verlangten ein Lösegeld »on 80 000 Dollar, das der Vater auch bezahlte. Die Uebergab« des Mädchens und des Lössgetds erfolgte auf Verlangen der Räuber auf dem Meer. Mac Mach mußte sich außerdem verpflichten, 48 Stunden lang mit seiner Toch- ter auf dem Meer zu kreuzen, um den Entführern ausreichende Gelegenheit zum Entkommen zu geben.
ME. Slaalslhealer
Auf verschiedene Anfragen bringen wir zur Kenntnis, votz di« Gutscheine zu 2 für Rundfunkhörer, die mit 4 bei Msung einer Theaterkart« nn Tagespreis von 4 an in Zahlung genom- »en ««den, gegen Vorzeigung der laufenden Rundfunkquittung von der Geschäftsstelle für Mieten im Verwaltungsgebäude bezogen «erd«, können.
Runds«nkvorlrag über da, landwirtschaftlich« Reformwerk. Am Donnerstag, 11. Mat, spricht zwischen 6.30 und 6.« Uhr abends DiplonHnbwirt von Zeppelin über „Das landwirtschaftliche Reformwerk de» Bauernführer» Darrö". Der Vo.ktrag wird über alle deutschen Sender übertragen,
-anbei «,d Seilehe
Dl« Devtsche Reichsbahn im März
Der Güterverkehr der Reichsbahn erfuhr im Mid» ein» erfreulich« Belebung, woraus sich ergibt, daß di« Zurückhaltung, di« viele Wirtschastskreise im Februar wegen der ungeklärten politischen Verhältnisse geübt hatten, auf Grund de» Ergebnisse» der Wahlen vom S. März zum großen Teil ausgegeben wurde. Die Zahl der im arbeitstäglichen Durchschnitt gestellten Wagen war mit 98 588 um 10,36 v. H. höher als im Vormonat und übertraf auch die Wagenstellung im März 1932 um 0,15 v. H. Im Expretzgutverkehr machte sich eine erfreuliche Belebung bemerkbar. Der Eilgulverkehr wurde durch starken Frühjahrs- oersand von Saatgut und Frühjahrsgsmüse günstig beeinflußt. Der Personenverkehr stieg wie alljährlich im März wiä>er langsam an. Er blieb jedoch weit hinter dem des gleichen Monats im Vorjahr zurück, in den allerdings das Osterfest fiel. Der Wochenend- und Ausflugsverkehr nimmt naturgemäß zu. Besonders im Nahverkehr machte sich jedoch der Wettbewerb des Kraftwagen» wieder schärfer bemerkbar.
Die Gesamteinnahmen der Reichsbahn waren mit 229,58 (Vor- I monat 201.49 Mill. .7/ böber al« INI Februar, blieben ober binli'r j
«kM WkNzirgebnis 1932 um 15,2 Mill. ^ zurück. JmPSsöMP stmd Geschäftsverkehr, der 58,2 (53,08) Mill. erbrachte, wurb^ Die im Vorjahr aufgenommene Monateeinnahme nicht «rreichü Wie Einnahmeoerbesserimg im Güterverkehr auf 154,39 (129ch3) Mill. .,<k ergibt sich in der Hauptsache aus der saisonmStzigea Ber- kehrsbelebung in den Frühjahrsmonaten. Die Ausgaben beliefen .sich auf 249,66 (227,4) Mill. was auf verstärkte Ausgaben für die Unterhaltung und Erneuerung der günstigeren Bauzeit entsprechend zurückgeht. Die Monatsrechnung schließtinit einer durch dir Betriebseinnahme nicht gedeckten Mehrausgabe von rund DO Mill. ab. Der Personalstand hat sich, in der Hauptsache durch Einstellung von Zeitarbeitern in der Vahnunterhaltung, verstärkte ,Einsetzung des Bahnschutzes und Rückgang des Krankenstands, auf 560 348 (533 692) Köpfe erhöht. —" "
Verbilligung der Speisefette für di« minderbemittelte Bevölkerung
' Ein Erlaß des Innen- und des Wirtschaftsministeriums behandelt die Durchführung der Maßnahme der Reichsregierung zur Verbilligung der Speisefette für die minderbemittelte Bevölkerung. Di« hiesiir erforderlichen Mittel stellt die Reichsregierung aus dem Aufkommen der Verbrauchsbesteuerung von Margarine, Kunst- jpeisefett, Speiseöl, Pflanzenfett und gehärtetem Tran zur Ver- Mgung. Den Reichsoerbilligungsschem erhalten: s) die Haupt- «nterstützungsempfänger und Zuschlagsempfänger der Arbeitslosenversicherung und der Krisenfürsorae; b) die Empfänger von Murzarbeiterunterstützung; c) die in offener Fürsorge unterstützten Personen; ä) die Empfänger von Zusatzrent« nach dem Reichs- versvrgangsgesetz und ihre Zuschlagsempfänger, sowie die Emp- Myger von Elternbeihilfe: e) die Sozialrentner, ihre Ehefrauen und unterhaltsberechtigten minderjährigen Kinder, demnach alle Empfänger von Renten der Unfall-, der Inwaliden-, der Sn» gestellten- und der knappschastlichen Penstonsversicherung.
Es können bezogen werden Butter, Käse, Schmalz, Rohfett, Specks Talg, Speiseöl, Margarine, Kunstspeisefett und gehärtetes Pflanzen- oder Tterfett. Jeder Beteiligte kann auf jeden Reichs- verbilngungsschein in jedem Kalendermonat 2 Pfd. verbilligtes
Speisefett beziehen. Auf geringere Mengen al» ^ Pfund Butter und Käse und 1 Pfd. der übrigen Fette darf eine Verbilligung nicht gewährt werden. Die Verbilligung beträgt 25 ^ für das Pfund. Von den Lebensmittelabteilungen der Warenhäuser und der Einheitspreisgeschäfte können die verbilligten Speisefette «Kt bezogen wettlen.
31. Mai letzte Frist für Steuergukschela« '
Die Frist zur Beantragung von Steuergutscheinen für eine Mehrbeschäftigung, die im letzten Vierteljahr 1932 stattgesunden hat, war nach einem Erlaß der Reichsregierung über den 31. Januar hinaus verlängert worden. Als letzter Tag der An- tragssrtst ist nun der 81. Mai 1933 bestimmt worden. Gleichzeitig ist bis zu demselben Zeitpunkt di« Frist zur Beantragung von Steuergutscheinen für «ine Mehrbeschästigung verlängert worden, die im ersten Vierteljahr 1933 stattgefunden hat. ,
Saaten stand im Deutschen Reich Anfang Mai
Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 gleich gut, 3 gleich mtttel, 4 gleich gering ergeben sich im Reichsdurchschnitt für den Saatenstand folgende Begutachtungen: Winterroggen 2,9 (Vormonat 2,6), Winterweizen 2,7 (2,7), Winterfpelz 2,5 (2,5), Winter- «rst« 2,8 (2,7), Klee 2,8 (2,8), Luzerne 2,7, Bewässerungswiesen ,9, andere Wiesen 3,0. Der Umfang der durch Auswinterungsschäden bedingten Umpflügungen war in diesem Jahr gering.
Berliner Psnndku». 8. Mai. 14.145 G., 14.185 B.
Berliner Dollarkurs. 3.546 G., 3.554 B.
400 sranz. Franken 16.52 G., 16.56 B.
100 Schweiz. Franken 81.02 G., 81.18 B.
100 Ssterr. Schilling 45.45 G., 45.55 B
Dt. Abl.-Anleihe 75.50, ohne Ausl. 18.03.
Privaidiskonk 3.875 v. H. kurz und lang.
württ. Silberpreis, 8. Mai. Grundpreis 44 ^ d. Kg
Gleich« llhrenbezugspreise für llhrenetnzelhandel und waren« Häuser. Der Wirtschaftsverband der Deutschen Uhrenindustrie hat, wie berichtet wird, seinen Mitgliedern empfohlen, die Uhrenbezugspreise für Uhrmacher und Warenhäuser gleichzustellen und Warenhäusern, sowie anderen Außenseitern keine Vorzugs- oder Großhandelspreise mehr einzuräumen.
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Konkurse. Fa. ErwegeEinheitspreisgeschäftmbH., Stuttgart, Marienplatz. — Friedrich Knaupp, Bauunternehmung, Stuttgart. — Christian Pfau, Schmied, Tumlingen OA. Freudenstadt. — Johannes Sch um pp, Kaufmann, Gmünd. — Moses Manasse, Landwirt, Talheim OA Heilbronn. — Adolf Blumenthal, Fisch-, Wild- und Geflügelhandlung, Wildbad. — Nachlaß des verstorbenen Wilhelm Horkheim« r, gew. Vorarbeiter in Wildbad. — Fa. Johannes Rieger, Pfullingen. — Eugen Schanz, Inhaber der Firma Kies u. Schanz. Ledergroßhandlung, Cannstatt. — Nachlaß des. verstorbenen Theodor
o«« oucuL»« vekruzs - »GnKZssrrücioa
Sie bemerkte es kaum, daß AlfrÄ» schweigsam blieb und nur hin und wieder dazwischen sprach. Erst als sie ihr Frühstück beendet hatte, schaute sie auf und sah sein ernstes Gesicht.
„Was hast du, Fred?" fragte sie teilnahmsvoll.
„Was ich habe?" wiederholte er mechanisch. „So mancherlei, daß es mir sehr lieb wäre, wenn ich mit dir jetzt darüber sprechen könnte."
Sie waren beide aufgestanden und gingen nun langsam von der Veranda die breite Treppe zum Garten hinunter.
„Muß das gleich sein?" fragte Marianne etwas verstimmt, „ich wäre jetzt gerne mit dir zum Strand gegangen."
„Ja, es muß gleich sein", erklärte Alfred jedoch so bestimmt, daß Marianne aufhorchte und mit ihm den Weg zum Hotelgarten einschlug. Und hier berichtete Alfred über Vr. von Kamps merkwürdiges Verhalten, über seine Aussprache mit ihm am Vorabend und über sein Vorhaben, ihn ik Zukunft nicht mehr zu beachten.
„Das solltest du nicht tun", meinte Marianne erschrocken, „denn er ist so gut mit meinem Bruder befreundet, daß er dann ständig bei ihm gegen uns intrigieren würde."
„Aber Marianne", sagte Alfred, „du verlangst doch nicht ernstlich, daß ich einem Menschen, den ich verachte, noch einmal die Hand drücke? vr. von Kamp will dich gewinnen. Wenn er das auf offene Art zeigen würde, wäre er auch mein Feind, aber ein ehrlicher Gegner. So aber, wie er es treibt und sich zwischen uns stellt, macht es kein Ehrenmann. Doch was soll er bei deinem Bruder intrigieren können? Wir tun nichts Unrechtes. Auch ist dein Bruder
ein solch vernünftiger Mensch, der sich sicherlich nicht durch Einflüsterungen dritter Personen beeinflussen läßt. Ich will mich noch heute mit ihm aussprechen." >
„Um Gottes willen, mach' das nicht, Fred!" rief Marianne ihm zu. „Wenn vr. von Kamp jb - ^sute morgen allerlei Häßliches von dir erzählt, und das .. er nach dem gestrigen Auftritt bestimmt, dann wird Heinz nicht gut auf dich zu sprechen sein, und ihr bekommt dann noch Krach. Und dann muß ich darunter leiden, und die beiden.nehmen mich gar nicht mehr zu allen Festen mit." ,
Alfred lachte bitter auf.
„Allerdings, das ist wohl das Wichtigste, daß du nur kein einziges Fest versäumst. Da sind wir ja gleich so weit, daß ich dir auch von dem anderen sprechen kann, was mir Sorge macht. Als du damals daheim an deinem Geburtstag die Erlaubnis zu dieser Reise bekamst, galt sie dir mehr, als ein Zusammensein mit mir. Du fragtest nicht danach, daß wir uns dann ein ganzes Jahr bis zu meinem nächstjährigen Urlaub nicht sehen würden, fragtest auch nicht, ob ich meine Ferien hier am Lido verbringen könnte, um in diesen Wochen mit dir zusammen zu sein. Und dann freute ich mich monatelang auf unser Wiedersehen, konnte kaum die Stunde abwarten, da mich der Zug von Deutschland nach hier trug, und mußte dann feststellen, daß dir das Theater wichtiger war als unser erstes Beisammensein. Marianne, wenn du später als ich nach hier zum Lido gekommen wärest und ich hätte gleich am ersten Abend keine Zeit für dich gehabt, da ich zur Oper wollte, du hättest mein Verhalten sehr merkwürdig gefunden. Vielleicht hättest du auch gedacht, wenn jemand einen Menschen wirklich liebt, tut er ihm das nicht an. Sieh, und diese Gedanken mache ich mir jetzt. Ich weiß wirklich nicht mehr, ob ich deinen Versicherungen, daß du mich liebst und aus Liebe zu mir alles tun würdest, glauben darf. Und ich will deine ganze Liebe. Mit Halbheiten und Oberflächlichkeiten begnüge ich mich nie und nimmer." ,
„Fred", erwiderte Marianne erregt, „das kann dein Ernst nicht sein, was du da sagst. Du. zweifelst. daran, ob
Sprösser, Generalmajor a. D., Eannstatt. — Ru pp,
Käsereibesitzer, Wolfegg OA. Waldse«.
Stuttgarter Börse, 8. Mai, Die heutige Börse war allgemein schwach. Am Rentenmarkt drückte herauskommendes Material auf die Kurs«, so daß sich bei Württ. Kreditverein Goldpfandbriefen Abschwächungen bis zu 1 Proz. ergaben, sonst 0,25 Proz. schwächer. Der Aktienmarkt war bei lebhaften Umsätzen schwächer.
I. G. Farbenindustrie Aktien 130 Proz. (— 4,75).
Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Filiale Stuttgart.
Stuttgarter Landesproduktenbärse, 8. Mai. Der Aufkauf in Eosinweizen ist annähernd beendet. Bedeutende Mengen Weizen sind zu diesem Zwecke im Lande aufgekauft worden. Die Bestände haben sich wesentlich verringert. Die Stimmung an der Börse ist etwas freundlicher. Es notierten je 100 Kg,: württ. Weizen 21.50—22 (am 24. April: 21.25—21.75), Roggen 17.50 bis 18 (unv.), Braugerste 18—19 (unv.), Futtergerste 16.50—17.50 (unv.), Hafer 13.50—14.25 (13,50-14), Wiesenheu (lose) 3,50-4 (unv.), Kleeheu (lose) 4,50—5.50 (unv.), drahtgepreßter Stroh 2 20—2.50 (unv ), Weizenmehl 32.75—33.25 (82.25—32.75), »rot- mehl 25.75—26.25 (25,25—25.75), Kleie 7.50—7.75 (7.25—7.50)
Magdeburger Zuckerpreise, 8. Mai. Innerhalb 10 Tagen 82.25, Mai 32.20—32.25. Ruhig.
Breme«, 8, Mai. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco: S.S1.
Märkte
vie Sroßhandelsmeßzahl für Schlachtvieh vom 3. Mai 1933 iit mit 60,5 gegenüber dem 26. April um 2,9 v. H, gestiegen. Die Durchschnittsmehzahl des Monats April beträgt 59.9 und sie ist gegenüber dem März um 2,3 v. H. zurückgegangen, 1913 gleich 100.
Viehpreise. Erpfingen: Jungvieh 70—150, Rinder 180—220, trächtige Kalbinnen und Kühe 250—350, Zugtiere 200—250. — Wiernsheim OA. Maulbronn: Kühe und Kalbinnen 200—350, Kleinvieh 100. — Lirchheim u. T.: Ochsen und Stiere 240—400, Kühe 80—410, Kalbeln 290-505, Rinder und Jungvieh 80-360.
— Ravensburg: Anstellrinder 80—220, trächtige Kühe 260—320, Milchkühe 180—300, Kalbeln 200-340
Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 15—22. — Crailsheim: Läufer 31, Milchschweine 15—21. — Lrpsingen: Milchschweine 17—25. — Güglingen: Milchschweine 15—20, Läufer 23 bis 45. — Herrenberg: Milchschweine 19—23, Läufer 29—35. — Jlshosen: Milchschweine 15—22. — Marbach: Milchschweine 16 bis 21. — Mergentheim: Läufer 28—32, Milchschweine 16—24,
— künzelsau: Milchschweine 16—24. — Oehringen: Milchschwein» 18—23. — Rottweil: Milchschweine 17—22, Läufer 55. — Tü- dingen: Ferkel 18—23. — Ülm: Milchschweine 17—22. — Vaihingen a. E.: Milchschweine 18—22. — Ellwangen: Milchschwein« 15—23, Läufer 25—35. — Sirchheim u. T.: Milchschweine 18—25. Läufer 30—45. — Ravensburg: Ferkel 15—23, Läufer 25—30. — Saulgau: Ferkel 18,50—22, Läufer 25
Fruchtpreise. Balingen: Haber 7.80—7.50, Gerste S, Weizen
II. 50, Kleesamen 5S. — Lrolzheim: Weizen 10—10.10, Roggen 8.30, Haber 5.90—6.10. — Tübingen: Weizen 10.50—11, Dinkel 8—8.60, Kernen 12, Gerste 8—9, Haber 7—7.50. — Ellwangen: Weizen 10.60, Roggen 8.25—8.50, Gerste 8.50, Dinkel 7, Hafer 6.30-6.60, — Nagold: Weizen 10.35—10,50, Dinkel 7.80, Gerste 2. Haber 6.80—7.20. — Tlördlingen: Weizen 10.30, Roggen 8—8,20, Gerste 7,50—7.90, Hafer 6.7l>—7, Wicken 7.80—8, Bohnen 7. — Ravensburg: Besen 7.75—7.95, Weizen 10.30—10.50, Roggen 8.25, Gerste 8,25—8.50, Haber 6.05—6,30. — Reutlingen: Weizen 11 bi» 11.50, Dinkel 8—8.50, Gerste 8—9, Haber 6.50—7.20, Kleesamen 50—60. — Saulga«: Weizen 10.40, Dinkel 7.50, Roggen 7M Hafer 6.10
Da« Wetter
Bei westlichem Tiefdruck ist für Mittwoch und Donnerstag immer noch unbeständige, Wetter zu erwarten.
GefchüstNches
— Hinweise dürfen sich nur auf Inserat« beziehen und werden mit 88 Pfennig die Zeile berechnet. —
Preisausschreiben.
Wir machen die Geflügelhalter unter unseren Lesern auk ein interessantes Preisausschreiben, bei dem unsere Zeitung durch den Anzeigenteil ebenfalls mitwirkt, aufmerksam: Die Muskator- ,zeitung fordert in ihrer letzten Ausgabe zu einem unterhaltsamen Wettbewerb auf und setzt über 2S0 wertvolle Preise aus. Es handelt sich darum aus der Muskator-Zeitung 13 bestimmte Worte auszusuchen und daraus einen Vers zu bilden. Einzelheiten enthält die erwähnte Muskator-Zeitung Nr. 7, die bei allen Muskator-Händlern kostenlos erhältlich ist. Zur besonderen Erleichterung für unsere Leser werden wir den gesuchten Muskate r-Bers im Anzeigenteil unserer Zeitung demnächst veröffentlichen und empfehlen den interessierten Lesern eine gute Beachtung unserer Anzeigen.
ich dich liebe? Ja, was willst du denn, was man aus Liebe zu dir alles tu« still? Also auf die Reise hätte ich deinet- halben verzichten sollen, auf die gestrige Festvorstellung, jetzt durch deinen ganzen unnützen Streit mit vr. von Kamp auch noch auf die bevorstehenden Bälle und Feste? Meinst du, mein Leben würde, nur weil du es wünschest, ein ständiges Verzichte« sein? Ich bringe durch meine Liehe zu dir gerade genug Opfer."
„Ich verstehe dich nicht", sagte Alfred ganz betroffen. „Diese Gedanken können nicht aus deinem Herzen kommen, die hat dir jemand eingeredet."
Marianne jedoch fuhr fort:
„Und welche Opfer ich später bringe, das bedenkst du nicht. Ich sollte vr. von Kamp dankbar sein, daß er mir die Augen öffnete. Wenn ich jetzt in meinen jungen Jahren nicht sehe, daß ich Vergnügungen mitbekomme, werde ich überhaupt nichts von meinem Leben haben, denn du kannst mir später doch nicht viel bieten."
„Marianne", rief Alfred jetzt dazwischen, „halt' ein, du weißt nicht, was du sagst. Achtest du unsere Liebe so gering, daß du in solchem Tone davon sprichst?"
Marianne, die sich über Alfreds Ruhe, die allerdings nur äußerlich war, empörte, ließ sich in ihrer Erregung nicht mehr halten.
„Was hat das mit unserer Liebe zu tun", meinte sie, „liebst du mich denn überhaupt? Ich glaube, daß vr. von Kamp recht mit seiner Meinung hat: Du bist sehr egoistisch, und liebst nicht so sehr mich, sondern mein zukünftiges Vermögen. Du willst immer..."
Weiter kam sie nicht, denn bei ihren letzten Worten blieb Alfred wie angewurzelt stehen, sein Gesicht verfärbte sich, und dann sagte er mit vor Erregung bebender Stimme:
„Das durftest du nicht sagen, Marianne, das nicht. Nun ist alles aus zwischen uns, darüber gibt es keinen Weg mehr zurück. Und deshalb ist es wohl zwecklos, wenn wir jetzt weitersprechen."
(Fortsetzung folgt.)