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Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

Dienstag, de» 9. Mai 1933.

Der neue Direktor des Arbeitsamts Stuttgart. Mit der Leitung des Arbeitsamts Stuttgart ist Arbeitsamtsdirsktor Dr. Iäck h, zuletzt in Mannheim, früher in Göppingen, be­auftragt morden. Der bisherige Leiter des Arbeitsamts Stuttgart, Oberregierungsrat Christ, ist zum Leiter des Arbeitsamts Heilbronn bestellt worden.

Schließung eines Ariseurgeschäsls. Das Tauerwellen­geschäft Geiger in der mittleren Königstraße in Stuttgart ist unter der Einwirkung einer großen Anzahl Stuttgarter Fri­seurmeister geschlossen worden. Geiger war nicht Friseur und leistete bei Schleuderpreisen minderwertige, ja gesundheits­schädliche Arbeit. Einige Offenbarungseide hat er auch schon geleistet. Jetzt ist er aus Stuttgart verschwunden.

Aehm kommt nach Freiburg i. B.? Wie verlautet, soll dem bisherigen Generalintendenten der Württ. Landesthea­ter Adolf Kehm der Posten des beurlaubten Intendan­ten Dr. Krüger am Freiburger Theater übertragen worden sein. Kehm wird bereits am 15. Mai seine neue Stellung antreten.

Rottenburg. 8. Mai. Hirtenbrief zum Schul- sonnt ag. Aus Anlaß des gestrigen Schulsonntags wurde in allen kath. Kirchen des Lands ein Hirtenbrief verlesen, in dem auf drei Ausgaben der Schule hmgewiesen wrrd: den jungen Menschen leistungsfähig zu machen für die großen Aufgaben, die er später einmal zu lösen habe, ihn mit Liebe Mm Vaterland zu erfüllen und zu einem innerlich über­zeugten Katholiken zu erziehen. Immer werden die deutschen Katholiken opferbereit Mitarbeiten an einer Gestaltung un­seres Schulwesens, die uns eine leistungsfähige charaktervolle Äugend verbürgt.

Heilbronn. 8. Mai. ZweiTotebeieinemMotor- radunfall. Notlandung. Untreue. Gestern nachmittag verlor ein 34 I. a. Kraftradsahrer aus Bückingen beim Befahren der Kurve bei der Neckarau die Herrschaft über sein Fahrzeug und fuhr aus den erhöhten Gehweg auf. Der Kraftradfahrer und sein Begleiter, ein 36 I. a. Tapezier «us Bückingen, wurden vom Kraftrad geschleudert. Der Bei­fahrer schlug mit der rechten Gesichtshälste auf einen Tele­graphenmast auf und war sofort tot. Der Kraftradfahrer -wurde mit einem Schädelbruch in bewußtlosem Zustand in bas Krankenhaus übergesührt, wo er inzwischen gestorben ist. Am Sonntag abend mußte ein Leichtflugzeug der Akademischen Fliegergruppe Böblingen auf einer Wiese am östlichen Ufer des Neckars bei Neckargartach notlanden, nach­dem es zuvor mit der Hochspannungsleitung über dem Neckar in Berührung gekommen war. Der Pilot vermochte das Flugzeug nicht mehr rechtzeitig zum Halten zu bringen, so baß es auf einen Baum aufprallte. Die Tragfläche wurde Mm Teil erheblich beschädigt, die Insassen blieben unverletzt. Die Nachprüfung der Geschäftsführung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunds und seiner Unterorganisatio­nen in Heilbronn habe» bis jetzt ergeben, daß 13 Unter­kassiere Gelder unterschlagen haben. Das Vorgefundene Ma­terial wurde der Kriminalpolizei zur Strafverfolgung über­geben.

BankdirektorMückwiederauffreiemFuß. Wie uns zu der Sistierung von Bankdirektor Mück mitgeteilt wird, ist diese Maßnahme am gleichen Tag wieder auf­gehoben und Direktor Mück in Freiheit gefetzt worden.

Winzingen OA. Gmünd. 8. Mai. Glück muß der Mensch haben. Als nach einem starken Gewitterregen -ein hiesiger Bürger die Wasserläufe vor seinem Haus in Ordnung brachte, fand er zu seiner Ueberrajchung ein an- geschwemmtes 10-Mark-Goldstück.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 9. Mar 1933.

Nur das Leben ist wahr, das sich jeden Augenblick verändert. Steinhaufen.

Amlüche Iiensliiachrichle«

Verliehen: dem Privatdozenten für Pharmakologie an der Universität Tübingen Dr. Pulewka für die Dauer der Zu­gehörigkeit zum Lehrkörper der Universität die Dienstbezeichnung außerordentlicher Professor.

Ernannt: die Schutzpolizeibeamten Lichtenberger und Vaas beim Polizeipräsidium Stuttgart zu Polizeiwachtmeistern.

Verfehl: Ministerialrat Köstlin im Wirtschaftsrninisterium auf eine Ministerialratsstelle im Staatsministerium und Mini­sterialrat Cloß auf eine Ministerialratstelle im Wirtschaftsmini­sterium: Oberzollsekrctär Sauter bei dem Hauptzollamt Stutt­gart an das Hauptzollamt Reutlingen, Obcrzollsekretär Schiek bei dem Hauptzollamt Reutlingen an das Zollamt Heidenheim.

In den Ruhestand verseht: Landrat Dr. Michel Lang von Langen, Oberamtsvorstand in Gaildorf: Landrat Grimm, Oberamtsvorstand in Marbach, kraft Gesetzes mit dem Ablauf des Monats Juli: Pfarrer Rücker in Döffingen, Dek. Böblingen,

Die drei Eisheiligen und die kalte Sophie

Der Monat Mai beschert uns in seinem Gefolge drei Eis­männer und eine Eisfrau, mit denen meist Frostnächte verbun­den sind. Alte Bauernregeln bestätigen diese Beobachtung. Als die Eisheiligen bezeichnet man gewöhnlich den Mamertus (11. Mai), den Pankratius (12. Mai), den Servatius (13. Mai) und Sophie (18. Mai) Statt des Mamertus wird auch der Bonifatius genannt, der auf den 14. Mai fällt. Eine Bauern­regel heißt:Pantraz. Servaz und Bonifaz schaffen Frost und Eis gern Platz". Andere Bauernregeln lautenPankratius und Servatius bringen Kälte und Verdruß."Kein Reif nach Servaz kein Schnee nach Bonifaz." - Vor Servaz kein Sommer, nach Servaz kein Frost."Servaz" muß vorüber sein sollst vor Nachtfrost sicher sein."

Ruhestand

Der seit 2g Jahren hier tätige Oberpostschasfner Schwei­zer ist auf sein Ansuchen am 31. August 1933 wegen Krankheit in den dauernden Ruhestand versetzt worden.

Duftige Sommerkleider

betitelt sich die heute beigegebene Modeseite, welche sechs hübsche Modelle im Bilde zeigt und die Frauenwelt interessieren dürfte.

Rotkreuztag

Das Ergebnis der Sammlung im Bezirk Nagold ergab die Summe von 898;41 Mark. Allen Gebern sei hierfür herzlicher Dank gesagt. Nach der Zusammenstellung ergab die Sammlung in Nagold 241,70 Mark; Altensteig 160,45 Mark; Simmersfeld und Ettmannsweiler 16,57 Mark; Ebershardt und Wart 17,07 Mark; Ebhausen 70.77 Mark; Walddorf und Egenhausen 69,81 Mark; Emmingen und Pfrondorf 26,35 Mark; Rohrdorf und Mindersbach 53,24 Mark; Haiterbach 43,37 Mark; Altnuifra <90 Mark; Jselshausen und Schietingen 47,98 Mark; Esslingen

und Schönbronn 26.50 Mark; Wildberg 48,15 Mark; Oberschwan­dorf und Beihingen 27 Mark; Eültlingen 21,50 Mark; Rotfelden 20 Mart.

Werbetag für die deutsche Volksmusik in Süddeutschland

Auch in diesem Jahre hat das Präsidium des Bundes Süd­westdeutscher Musikvereine veranlaßt, daß die dem Bunde ange- hörigen Kapellen am Sonntag, den 14. Mai, auf den öffentlichen Plätzen ihrer Heimat Werbekonzerte veranstalten, und so sei heute schon auf das

große Promenadekonzert der Stadtkapelle Nagold auf dem Hindenburgplatz, das gleichzeitig als Muttertagstönzert anzusprechen ist, hingewiesen. Näheres noch durch Anzeige am Samstag. Die Kapellen wollen damit wieder einen Mahn- und Weckruf an alle richten, ihnen in der schweren Zeit in der Aus­übung der schönen Musikkunst helfend beizustehen. Unsere Musik­kapellen haben stets nach der Devise gehandelt: Hilfreich sei der Mensch, edel und gut! Bei allen Anlässen stellen sie sich zur Verfügung, gibt es doch keine weltliche oder- kirchliche Feier, bei der unseren Kapellen nicht eine besondere Aufgabe zufällt. Trotz der großen Not und obwohl Tausende von Musikern aus dem Arbeitsprozeß ausgeschieden sind, hat sich fast noch kein Musikoerein aufgelöst. Die Kapellen sind an Mit­gliedern wohl kleiner geworden, aber die wenigen, die noch vor­handen sind, halten das Kleinod, zu dessen Erhaltung sie beru­fen sind, fest in der Hand. Wie ein Fluch lastet die Arbeitslosig­keit auf unserem geliebten Vaterland. Unsere Losung mutz daher mehr denn je sein, Freude und Erheiterung durch unsere Musik zu schaffen. Eine große Werbekraft wohnt unserer Volksmusik inne. Sie ist uns ein Helfer überall, sie soll von Herzen kommen und das Band der Liebe und Heimat festigen helfen. An die Auferstehung unseres Vaterlandes glauben auch wir Musiker, und wir wollen mithelfen, daß unser Heimatland aufs neue erstehe.

Als erste große Kundgebung für die Erhebung unserer Volks­musik ist das große Vundesmusiksest an Pfingsten 1933 in Frei­burg gedacht. Hier werden sich einige tausend Musiker aus ganz Süddeutschland zusammensinden, um ihrer Begeisterung für die deutsche Volksmusik Ausdruck zu verleihen und damit für ihre schöne Sache neue Förderer zu gewinnen. Trotz höchster wirt­schaftlicher Not wird die von Vaterlandsliebe getragene Ver­anstaltung ein großes Ausmaß annehmen und der deutschen Volksmusik starken Anstoß geben. Die Preisspielkonzerte und die sonstigen Aufführungen (Massenkonzerte von 6000 Musikern) sollen Zeugnis geben von dem ernsthaften Streben der Musik­vereine. Daß unsere Musikbewegung Volkskunst in des Wortes wahrer Bedeutung ist, geht daraus hervor, daß weit über 50 v. H. aller Gemeinden in Süddeutschland Musikkapellen besitzen. Wir wollen aber nach dieser großen Kundgebung nicht Halt blasen lassen; erst recht soll sie uns den Blick schärfen für die Notwendigkeiten einer gesunden Weiterentwicklung. Die Beant­wortung der Fragen: Wo stehen wir und wo wollen wir hin? soll unsere Sorge nach der großen Kundgebung sein.

Auch heute richtet der Bund wieder die dringende Bitte an alle, milruhelfen, daß uns unsere Musikkapellen erhalten blei­ben, daß sie in die Lage versetzt werden, gute, echte deutsche Volks­musik zu bieten. Besucht ihre Veranstaltungen und unterstützt sie! Dies gilt ganz besonders für die Gemeindeverwaltun­gen; denn eine Kapelle, auf sich selbst angewiesen, kann nicht bestehen, oder sie gerät so ins Hintertreffen, daß es dem Ansehen der betreffenden Gemeinde nur schadet.

Unserer Devise: Aus dem Volk für das Volk! möchten wir die uns aus dem Herzen gesprochenen Worte des Reichsministers Dr. Goebbels beifügen:Lediglich eine Kunst, die aus dem vol­len Volkstum selbst schöpft, kann am Ende gut sein und dem Volke, für das sie geschaffen wird, etwas bedeuten. Kunst im absoluten Sinne, so wie der liberale Demokrarismus sie kennt, darf es nicht geben. Gul muß die Kunst sein; darüber hinaus aber auch verantwortungsbewußt, gekonnt, volksnahe und kämpferisch."

Auch die Nagolder Stadtkapelle wird sich am großen Bun­desmusikfest in Freiburg beteiligten und hofft, trotzdem sie erst seit zwei Jahren unter der bewährten Leirung von Stadtkapell­meister R o m etsch wieder neu gebildet und mit jungen Kräf­ten anfgefrischt wurde, ehrenvoll abzuschneiden. Ihre große äußere Aufmachung nach militärischem Muster, ihre schinucke Uniformierung und instrumentale Besetzung (Schellenbaum und Lyra) werden so augenfällig sein, daß unsere Stadtkapelle Aus­sehen erregen wird.

Die Abfahrt erfolgt am Pfingstsamstag, den 3. Juni, mit­tags l Uhr vom Adolf Hitlerplatz, Rückkunft Dienstag, den 6. Juni mittags 12 Uhr. Da die beiden Omnibusse noch einige Plätze aufweisen, ist Gelegenheit zur Mitfahrt geboten. Fahr­preis hin und zurück Mart 6.-- außerdem Mark 2.- Festbeitrag, in welchem Quartier und Besuche sämtlicher Veranstaltungen inbegriffen sind. Anmeldungen sind bis 20. Mai an Stadtkapell­meister Rometjch zu richten.

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Nagoldgau-Sängerbund

Am Sonntag, den 8. Mai 1933, wurde auf luftiger Schwarz­waldhöhe in Liebelsberg, OA. Calw, der Gausängertag des Na­goldgaues abgehalten. Welche Anziehungskraft diese Tagungen haben, zeigte die große Anzahl der Teilnehmer. Nachdem Vor­stand V o l z-Liebelsberg die Eangesbrüder begrüßt und Gemein­derat Steimle denselben im Namen von Bürgermstr. Braun ein herzliches Willkommen llberbrachte, ergriff nach passenden und gut vorgetragenen Chören Kauvorstand Präzeptor Wis- l a n d-Nagold, das Wort und begrüßte die Anwesenden herz­lich. Zwei große Ereignisse seien es, die seit der letzten Eau- tagung in Rotfelden für die Sänger unvergeßlich bleiben würden. Einmal das Deutsche Sängerfest in Frankfurt und dann der Tag von Potsdam. Durch das Deutsche Lied, das hat auch das Deutsche Süngersest wieder bewiesen, wurde ein Band der Einheit, des Kameradschaftsgesühls um das deutsche Volk gewoben, das von weittragender kultureller und auch nationaler Bedeutung ist. Das zweite große Ereignis, die nationale Revolution mit ihrem Symbol, dem Tag von Potsdam, läßt auch wieder die Herzen eines jeden Sängers höher schlagen. Pflege deutschen Volkstums im Liede. Pflege vaterländischen Geistes ist von jeher in der deutschen Sängerschaft zu Hause gewesen. Und so ist es eine Selbstverständlichkeit, daß sich die deutsche Sängerschaft rück­haltlos hinter die Regierung stellt. Nach dem ChorWo gen Himmmel Eichen ragen" ging der Vorstand über zum Geschäfts­bericht. Diesen Punkt der Tagesordnung bestritt bisher Gau- schriftführer H e r m a n n-Wildberg.der im vorigen Jahr gestor­ben ist. Mit viel Treue und Sorgfalt hat er seit 1921 das Pro­tokollbuch geführt. Die Versammlung gedachte seiner durch Er­heben von den Sitzen. Der Gau veranstaltete am 19. Juli 1932 ein Sängertreffen in Holzbronn, das sehr gut gelungen war. Außerdem fand noch eine Ausschußsitzung statt. Der von Bür­germeister M u tz-Ebhausen vorgetragene Kassenbericht gab Zeug­nis von der gewissenhaften Führung derselben. Zu großer lleber-

Kurzmeldrmgen der NSDAP.

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An sämtl. Ortsgruppenleiter des Kreises Nagold

Heute abend 8 Uhr stndet in der Kreis- Geschäftsstelle in Nagold (altes Postamt) eine wichtige und eilige Besprechung statt, an der sämtliche Ortsgruppenleiter des Kreises teilzuneh- men haben. Besonders schriftliche Einladung dazu ist bereits erfolgt. Kreisleitung.

Heute 8 Uhr^NS.-Frapenschaftsabend im .Löwen'.

Kurzmeldungen des Stahlhelm

Heute abend 8 Uhr

Wehrsport Staheim.

raschnng wurde mitgeteilt, daß der Gau nun wieder schulden­frei ist. In den nächsten Jahren soll nun wieder ein Grundstock für das nächste Gausängersest angelegt werden. Nachdem der Vor­stand dem Kassier den Dank ausgesprochen hatte, machte er Mit­teilung von der Versetzung des verdienten Gau-Chormeisters, Hauptl. Nicht-Nagold. Sein Weggang vom Gau wurde sehr bedauert, und der Vorstand dankte ihm herzlich für seine er solgreiche Tätigkeit und erinnerte besonders an das Altburger Sängerfsst. Die besten Wünsche der Sänger des Nagoldgaues begleiten unseren scheidenden Chormeister. Die Wahl des Orts für die nächste Eautagung war mit einer lebhaften Aus­sprache verbunden; es wurde die Gemeinde Bösingen gewählt und das Treffen auf den 11. Juni 1933 festgelegt. Die Wahl eines neuen Schriftführers wurde durch Beschluß der Versamm­lung dem Gauausschuß übertragen, während die Wahl eines neuen Eaüchormeisters durch die Vereinsdirigeuten bei der nächsten Gautagung durchgeführt werden soll. Hierauf konnte der Vorstand die schön verlaufene, von kameradschaftlichem Geiste getragene Versammlung schl-eßen. Die Versammlung war umrahmt von gur vorgetragenen Chören des Gesangvereins Liebelsberg unter Leitung des Lehrers Tränkne r-Nagold, sowie von gemeinsam gesungenen Chören. Im Freien erklangen nun noch einige präch­tige Chöre und Eau-Chormeister Nicht richtete herzliche Worte des Abschiedes an die Sangesbrüder, aus welchem man heraus­fühlen konnte, daß er mit großer Liebe an unserer Sache hängt und daß er len Schwarzwald, in welchem er von größten Teil seines Lebens bisher verbrachte nicht vergehen werde. Mit großer Freude wurde es deshalb ausgenommen, als der Chor­meister mitteilte, daß er am 11. Juni 1933 nochmals in Bösingen mit seinen Sängern zusammentresfen werde. Mit einemAuf Wie­dersehen in Bösingen" trennte man sich. R.

Bezirkstreffen des Christ!. Vereins junger Männer in Grömbach

Es ist seit mehreren Jahren im Bezirk Nagold zur schönen Sitte geworden, daß jedes Jahr am Sonntag .Jubilate' die Christi. Vereine junger Männer an einem Tagungsort zusammengerufen werden. Dies geschah gestern in Grömbach. Zum rechten Gelingen einer solchen Tagung gehört auch ein äußerer Schwung und eine gure Organisation. Daß diese Voraussetzungen da waren, zeigte am Nachmittag der Anmarsch der ver­schiedenen Vereine mit ihren flatternden Wimpeln. Musik und Gesang. Um 2 Uhr war die schmucke Dorftirche von jugendfrohen Menschen besetzt. Die Vereinigten Posaunenchöre lLeitung Stadtpfarrer D i p p o n-Haiterbach) leiteten mit einem Vortragsstück die Konferenz ein. Inspektor Bauer-Nagold als Bezirksvorstand richtete herzliche Begrüßungsworte an alle Anwesenden und stattete der Gemeinde den Dank ab für die freundliche Ausnahme. Der biblischen Besprechung lag 1. Petri 1, 13 2l zu Grunde und wurden in verständlicher Weise von mehreren Vereinsvorständen die wichtigsten Punkte klargelegt. Anschließend hielt der Vertreter des Württ. Jung­männerbundes, Pfarrer F r i ck, der morgens den Eemeindegot- tesdienst gehalten hatte ein Referat:Ziele evang. Ju­gend in heutiger Zeit! Er wünschte immer mehr In­nert ich teil und Zielstrebigkeit und die Forde­rung: Der Jugend die Bibel. Dies muß unbedingt und unentwegt im Äuge behalten werden; denn nur Vereine um das Wort und aus dem Wort treiben zielstrebige Arbeit im Sinne unserer Geschichte und im Geist unserer Väter. Der Redner hatte mit seinen Ausführungen dankbare Zuhörer ge­funden. Nachdem die Jahreslosung des Reichsverbandes der ev. Jugend Deutschlands für 1933 aus 1. Kor. 15. 25 entnom­men ist (Christus aber muß herrschen) ist die Führerfrage gelöst. Dienst an der Jugend bringt oft viel Nöte, aber auch viel Freuden mit sich u. trotz mancher Schwierigkeiten, die auch im vergangenen Berichtsjahr nicht fehlten, hervorgerufen durch die überstürzenden Zeitereignisse, darf doch die selbstlose Hingabe und Opferbereitschaft der einzelnen Vereinsletter und Vereine erwähnt werden. Mit einem gemeinsamen Gesang klang die wohlgelungene Tagung aus. Im Gemeindesaal standen noch ge­deckte lange Tafeln, die zur leiblichen Stärkung einluden. Möge jeder Teilnehmer dieser frohen Jugendtagung es zur Tat wer­den lassenChristus aber muß herrschen", daraus erwachsen nicht nur die besten Aufbaukräfte für das Reich Gottes, sondern auch für unser deutsches Volk und Vaterland.

ep. 8. Poiauncnkag. Am Himmelfahrtstag, 25 Mai, wird der Württ. Eo. Jungmännerbund seinen 8. Bundespolauw'n. tag in Reutlingen wbhalten, wo vor 52 Jahren die vier ersten Posaunen im Jungmännerbund erklangen und vor 82 Jahren der erste Posaunentag stattfand. Es werben 170k Bläser erwarret. Bei der Feier in der Marienkirche wird Kirchenpräsidsnc O. Wurm sprechen. Das Kundgebungs­blasen von 12 Uhr nachmittags wird durch den Rundfunk übertragen.

Gegenüber allerlei Gerüchten muß festgestellt werden, daß an ein Verbot oder eine Auflösung der Jungmänner- vereine nicht gedacht ist. Bis zur weiteren Klärung der Lage find maßgebend die Gedanken, die in diesen Tagen von gegenwärtigen Leitung des Reichsausschusses der deutschen Jugendverbände dem Reichskanzler unterbreitet werden: Die einzelnen Bünde sollen nicht aufgelöst und in einen Reichsjngendbund überführt werden; es erscheint vielmehr wünschenswert, sie in ihrer Mannigfaltigkeit bestehen zu las- sen, soweit dies im Interesse besonderer Aufgaben forme der kulturellen und stammesmäßigen Gliederung unseres Volks nötia ist. Deshalb solle auch neben die Reichstag endführe r ein Führerrat gestellt werden, in welchen die Vertreter der Nationalen, konfessionellen, sportlichen und kernfsständiscben Spißenverbände sowie der beteiligten Behörden berufen werden."

Rohrdorf, 8. Mai. Zum Bezirks kriegertag haben nun sämtliche Kriegervereine des Bezirks Nagold und ein Verein außer Bezirk, zusammen 30 Vereine, ihre Teilnahme zuge sagt. Außerdem werden Ortsgruppen der SA. und SS., sowie Stahlhelmgruppen sich beteiligen. Die meisten Festvorbereitungen kommen noch im Laufe dieser Woche in einer besonderen Fest­ausschußsitzung und einer Bürgerversammlung zu ihrem Ab­schluß. Anschließend an dieses Fest, ist für die Jugend ein Kinderfest am 22. Mai geplant, zu dem, sowohl seitens der Schule,