Leite 8 — Nr. 104
Nagolder Tagblatt »Der Gesellfchafter-
Das Ochsenmenuett
Von Ferdinand Brügge r.
Rudolf Hans Bartsch erwähnt in seinen „Bittersüßen Liebesgeschichten" dies bekannte Menuett von Haydn. Die sonderbare Benennung hat eine amüsante kleine Vorgeschichte:
Es pocht eines Tages mit derber Hand an Haydns Tür und herein tritt ein kräftiger, wohlgenährter Mann in der Tracht der ungarischen Gutsbesitzer. Er begrüßt den Meister mit einem Händedruck von schmerzhafter Herzlichkeit und trägt dem Erstaunten seine Bitte vor: „Also, nämlich meine Tochter — ich habe nur die eine! — will heiraten, und zwar den Fichtenhainer. der ein reputier- licher Kaufmann zu Oedenburg ist. Da nun Ew. Gnaden gar so schöne Lachen komponiert, daß einem das Herz im Leibe lacht, möchte ich für die Hochzeit ein so recht schnes Menuett haben, wissen's so ein Oratorium ist wohl was Herrliches, aber es geht doch nichts über ein hübsches Menuett!"
Haydn, dem die ganze Lache Spatz macht, geht auf den Antrag ein und sagt zu. — „Viel tausend Dank", sagt der ländliche Kunstmäzen, „mein Name ist Zapolya, ich bin ein Mann, der sein gutes Auskommen hat. In ein par Tagen bin ich wieder da."
Der gute Haydn schrieb, „um das Ding los zu werden", sogleich das Menuett nieder, und als einige Tage darauf der biedere Zapolya kam. spielte er es ihm vor, und der zog dann mit begeisterten Danksagungen ab, was der Komponist ziemlich „billig" fand.
Mehrere Wochen vergehen, da hört Haydn vor seinem Fenster ein verworrenes Gefiedel und musikalisches Getön, aus dem ihm das Motiv seines Menuetts entgegen klang. Er trat ans Fenster und sah dort unten auf der Ltratze einen fetten, prächtigen, blumengeschmückten Och
sen, den man unter diesen Mujikklüngen feierlich vor das Haus führte. Voran schritt mit gravitätischer Selbstzufriedenheit, und ohne sich um das Gaffen der Leute zu kümmern, Zapolya, trat ins Haus und erschien in Haydns Gemach.
„Grütz Gott, Ew. Gnaden! Ihr wundert Euch über unser Beginnen? „Elaubs gern' Nun, die Hochzeit meiner Tochter ist in Freuden vonstatten gegangen, und Euer schönes Menuett hat die Beine der Alten und Jungen gehörig durcheinander gewirbelt. Darum wollt ich nicht verfehlen, Ew. Gnaden mit meinem besten Ochsen die Ehre zu erweisen. Er ist mein Dank und Euer Eigentum, mögt Ihr ihn gesund genießen!"
Nur Zigarren
Es hat sich allmählich herumgesprochen. Latz es schwer ist, selbst gute Manuskripte bei den Verlagen unterzubringen. Eine junge englische Dame hatte es ebenfalls gehört und war um das Schicksal ihres ersten Romans begreiflicherweise sehr besorgt. Listig, wie ein Frauenköpfchen zuweilen ist, führte sie in ihrem Begleitschreiben an die Zeitung ein halbes Dutzend der prominentesten Namen an, die sie empfehlen sollten. Um jedoch ganz sicher zu gehen, fügte sie für den Feuilleton-Redakteur noch eine nette Kiste Zigarren hinzu, um nach einiger Zeit folgenden Brief von dem mächtigen Mann zu empfangen:
„Ich habe Ihren Roman gelesen und von Ihren Zigarren probiert. Die letztgenannten sind gut, wofür ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Der Roman ist nicht gut, weshalb ich Ihnen das Manuskript wieder zurückgebe. Beim nächsten Male brauchen Sie nur Zigarren zu schicken."
Aber dazu soll die junge Dame, wie es heißt, keine Lust haben . . .
Samstag, den 6. Mai 1033.
Witzecke
„Nanu, Herr Müller, Sie denken dies Jahr nicht an eine Reise? Sonst fuhren Sie doch stets um diese Zeit ans Meer."
„Mein Lieber, ich habe Ebbe in der Brieftasche und eine Flut unbezahlter Rechnungen auf dein Schreibtisch was soll ich noch ans Meer reisen . . ."
„Herr Chauffeur, aber bitte, fahren Sie recht vorsichtig! Achten Sie genau auf die Straßenbahnen, hupen Sie an jeder Ecke, überholen Sie keinen anderen Wagen, weichen Sie ordentlich aus und fahren Sie nicht zu schnell!"
„Schön, meine Dame, und wenn doch was passiert, in welches Krankenhaus wünschen sie gebracht zu werden?"
„Ich habe eine fabelhafte Idee für ein Geschäft."
„Wie viele Monate Gefängnis stehen darauf?"
„Ach, lieber Hans, ich bin in mein neues Auto qanr verliebt!" ' '
„Ja. ja — der Mann wird immer mehr von der Maschine verdrängt!"
Er: „Liebes, ich mutz dir einen kleinen Fehler von mir gestehen. Ich komme manchmal wegen nichts in Wut!"
Sie: „Beunruhige dich nicht! Wenn wir verheiratet sein werden, wird sich das schon ändern!"
„Vorige Woche habe ich dir zehn Mark geliehen! Du hast gesagt, du brauchst sie nur für kurze Zeit!"
„Stimmt! In einer Viertelstunde waren sie auch schon weg!"
„Stell dir vor, Kurt, gestern hat mir meine Frau eine Tasse heißen Tee an den Kopf geworfen."
„Schrecklich! Könnte mir aber überhaupt nicht passieren!"
„Na, du, man kann nicht wissen."
..Doch, wir trinken überhaupt keinen Tee!"
Straßensperre
Tie beiden Brücken beim Beamtenhaus in Haiterbach und beim »Löwen- in Anterschwandorf werden dieser Tage ausgebesfert. Die Nagolderstcaße von der „Traube" in Haiterbach bis zum „Löwen" in Unter schwandorf ist von Montag, den 8. bis Donnerstag den 11. ds. Mts. (jeeiuschl.) für jeden Fuhrwerksoerkehr gesperrt.
Tie Umleitung geht über Bösingen (aus Richtung Pfalzgrafenweiler) und über Schietingen (aus Richtung Nagold-Jselshausen und Horb).
Ha terbach, den 3. Mai 1933 ii40
Bürgermeisteramt.
Stadtgemeinde Calw
Zu dem am nächsten Mittwoch, den 10. Mai 1933 stattfindenden
Krämer-, Dieh- und Schweinemarkt
ergeht Einladung. 1262
Die üblichen gefundheitSpolizeilichen Bedingungen bezüglich des Vieh- und Schweinemarktes sind einzuhalten. Ueber die Dauer des Krämermarktes dürfen größere Fuhrwerke, namentlich Pritschenwagen und beladene Langholzwagen den Marktplatz nicht befahren.
Bürgermeisteramt: Göhner.
Arterienverkalkung
herzleidenbe! Riegeahnte Erfolgte brachte mir ein einfaches, auch ärztlich verordntes Mittel. Dankerfüllt reile ich Leidenden näheres kostenlos mit.
Regierungsrat i. R. Wiggers. Dömitz (Mecklbg.) 49g.
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Am Sonntag, den 7. Mai ^
nachmittags 2 Uhr, veranstaltet der >
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, Zur Austragung kommt ein Mannschaft«- . . Omniumfahren für Klaffet. Das schwerste . . Rennen auf der Bahn. Am Starr sind > sämtliche Meister vom letzte» Jahr, es > - sind deshalb die schwersten Kämpfe zu er- '
' warten. Da wir in diesem Jahr nur zwei '
' Rennen zur Austragung bringen, bitten wir '
die Sportinteressenten um geneigten Zuspruch ^ ^ und laden herzlich ein Der Ausschuß. ,
' Das Rennen findet bei jeder Witterung statt. '
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Doch nicht alle Kleider, denn es besteht ein großer Unterschied zwischen billig hergestellten Kleidungsstücken und guter Maßkleidung für Herren und Damen. Ausschlaggebend für drn Wert eines Kleidungsstückes ist die Qualität des Stoffes, die Güte der Jnnenverarbeitung und der Zuschnitt.
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Durch Schaden wird man klug! Diese Erfahrung hat schon mancher „am eigenen Leibe"' machen müssen, der sich zum Kauf b illiger Klcidung verleiten ließ. Hüten Sie sich davor, erst durck solch schlechte Erfahrung klug zu werden! Folgen Sie vielmehr der Gewohnheit fast aller erfolgreichen Menschen, nur Maßkleidung zu tragen!
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die Ihnen die gute Maßarbeit des Schneiders gewährleistet:
1. Gutes, gediegenes Aussehen, weil ein Maßkleidungsstück sich merklich von den billigen Stücken unterscheidet.
2. Größtmöglichste Tragfähigkeit, weil ein gutes Maßkleidungsstück aus Qualitätsstoff mit Qualitätsarbeit hergestellt ist.
3. Aeußerste Bequemlichkeit, da ein Maßkleidungsstück genau nach Ihren Körpermaßen zugeschnitten und gearbeitet ist.
4. Rücksichtnahme auf persönliche Wünsche, da das Kleidungsstück ganz nach Ihren Angaben angefertigt ist.
5. Preiswürdigkeit, da, der allgemein schlechten Wirtschaftslage Rechnung tragend, die Maßschneiderei die Preise für Maßkleidung erheblich herabgesetzt hat.
Oute NskkleLäung
kür Herren nnä Damen i8l nnä bleibt ü»8 Reste!
Das ist eine feststehende Tatsache, die sich nicht aus der Welt schaffen läßt.
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Nagold
Sonntag 7. Mai (Jubilate) vorm. 9.3VU. Predigt (Otto), im Anschluß Kinder-Gottes- dienst. 11 Uhr in der Kleinkinderschule Christenlehre (f. Söhne). Abds. 8 Uhr im Vereinshaus Erbauungsstunde.
Jselshanse«.
Sonntag 7. Mai
9t/§ Uhr Christenlehre, ans chließ. Kindergottesdienft.
Rkthodist.Sotlesdjellfte
(Ev. Freikirche, Kirchstr. II)
Ra,old
Sonntag, 7. Mai
Vorm. 9.30 Uhr Predigt Pflüger. 11 Uhr Sonntagsschule. Abds. 8 Uhr Evange- jisationsvortrag von Pred° Pflüger.
Montag abend 8.30 Uhr Sing- u.Spielabend des Jugendbundes.
Mittwoch abend 8.15 Uhr Bibelstunde (Pflüger).
Jselshausen.
Dienstag abd. 8.15 Uhr Bibelstunde (Pflüger).
Ebhaujen.
Sonntag 2 Uhr Predigt
Donnertag abend 8.15 Uhr Bibelstünde (Pflüger)
Haiterbach.
Sonntag 2 Uhr Predigt (Pflüger).
Freitag abend 8.30 Uhr Bibelstunde (Pflüger).
Kal-, Sottksdievste
Sonntag, 7. Mai. 6—7U. Beichtgelegenheit. 7 Uhr Gottesdienst in Rohrdorf 9 Uhr Predigt und deutsches Amt in Nagold. 2 Uhr Andacht, hernach Versammlung der Jungfrauen. 5 U. Versammlung der Jungmänner.
Montag. 8. Mai 6.15 Uhr Gottesdienst in Altensteig.
Mittwoch abends 7>/r Uhr Maiandacht.
Freitag, 7 U. Gottesdienst
in Unterschwandorf.
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Nagold: Apoth. Schutt».