Leite 2 — Nr. 56
deükschländ, Regierungsumbildungen vorgenommen werden. die den neuen Verhältnissen entsprechen. Es scheint, daß diese Forderungen bei den beteiligten Ländern selbst auf keine unbedingte Ablehnung stoßen. Vor allem beschäftigen sich die bayerische und die badische Regierung sehr stark mit der neuen Lage. Man rechnet damit, daß in den nächsten Tagen endgültige Entscheidungen über die Folgerungen, die aus dem Wahlergebnis zu ziehen sind, getroffen werden.
Was die weitere Entwicklung im Reich anbetrifft, so ist das Bestreben der Regierung vor allem darauf gerichtet, für einen Zusammentritt des Reichstags in möglichst kur- zer Frist zu sorgen, um so schnellstens die politischen Folgerungen aus dem Wahlausgang zu ziehen, d. h. durch ein Ermächtigungsgesetz die Möglichkeit zu bekommen, ungestört arbeiten zu können. Inwieweit es dabei zu erreichen sein wird, diesem Ermächtigungsgesetz auch einen verfassungsändernden Charakter zu geben, also es mit Zweidrittelmehrheit im Reichstag durchzubringen, ist im Augenblick noch nicht zu übersehen. Bei der Entscheidung darüber mißt man der Haltung des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei eine erhebliche Rolle zu.
Wichtige Besmechung beim ReichrgMeite»
Berlin. 7. März. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute Reichskanzler Hitler, Vizekanzler v. Pa- pen, Reichsminister des Innern Dr. Frick, Reichswehrminister Freiherr von Blomberg und Reichsminisker und Reichskagspräsidenk Göring zu einer gemeinsamen Besprechung der politischen Lage und die weiteren Absichten der Regierung.
In der Besprechung beim Reichspräsidenten wurde u. a. auch die Eröffnungssitzung des Reichstags besprochen, da aus kirchlichen Kreisen Bedenken gegen die Benützung der Potsdamer Garnisonskirche für die Sitzung erhoben worden sind.
Nachmittags fand eine Kabinettssitzung statt, in der der Tag der Einberufung des Reichstags festgesetzt und eine Reihe von Aufgaben erledigt wurde.
Wieder Einwohnerwehren
Berlin, 7. März. Nach einer Meldung des „Berliner Lokalanzeigers" sind jetzt im Landkreis Breslau die ersten Einwohnerwehren gebildet worden. Di« Gründung dieser Selbstschutzorganisationen entspricht einer Anregung, die Reichsminister Göring gegeben hat. Die Einwohnerwehren haben die Aufgabe, die Ueber- wachung des Dorfs freiwillig zu übernehmen und das Eigentum der Dorfbewohner zu schützen. Die Tätigkeit der Einwohnerwehren erfolgt ebenso wie ihre Organisation und Leitung ehrenamtlich.
hissung von Hakenkreuzfahnen
Berlin, 7. März. Nach den eingegangenen Meldungen wurden im Lauf des gestrigen Tags Hakenkreuz- und schwarz-weiß-rote Flaggen auf öffentlichen Gebäuden in zahlreichen weiteren Städten, darunter Recklinghausen, Pforzheim, Bruchsal, Heidelberg, Schwetzingen, Oppeln und Moers gehißt. In Moers hatte das Einheitspreisgeschäft EPA geschlossen.
Bewachung des Hauplposkamks Karlsruhe durch SA.
Karlsruhe, 7. März. Die Oberpostdirektion Karlsruhe hat an die zuständige Stelle der SA. das Ersuchen gerichtet, das Gebäude des hiesigen Hauptpostamts während der Nacht zum Schutze der Hakenkreuz- und Stahlhelmflagge Schwarz-Weiß-Rot durch eine Abteilung SA. zu bewachen. Dem Ersuchen wurde stattgegeben.
Im Gebäude der sozialdemokratischen Tageszeitung „Boikssreund" und im sozialdemokratischen Volkshaus wurden Haussuchungen vorgenommen, die jedoch ergebnislos verliefen. Aus Gründen der Sicherheit wurden die beiden Gebäude vorübergehend polizeilich geschlossen. Der „Volksfreund" konnte noch am Vormittag seinen Betrieb wieder aufnehmen.
Drei Kommunisten unter dem Verdacht der Brandstiftung verhaftet
Kassel. 7. März. Durch den bereits gemeldeten Brand rn der Domäne Wellingerode sind die umfangreichen Wirtschaftsgebäude mit Inhalt eingeäschert worden. Das Vieh konnte gerettet werden. 3 Kommunisten aus Sontra, die kurz vor Ausbruch des Feuers in der Domäne anwesend waren, sind als vermullche Brandstitte'' verkästet worden.
Feuerübecsall in Altona
Hamburg, 7. März. Gestern abend wurde in Altona ein EU.-Fackelzug aus Häusern beschossen. Eine Person wurde «tötet, 18 andere verwundet, darunter vier Polizeibeamte. N« Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor.
Der umstrittene Wechselspruch
Weimar. 7. März. Volksbildungsminister Wächtler hatte vor einiger Zeit für die thüringischen Schulen einen Wechselspruch gegen das Versailler Diktat eingeführt, das in regelmäßigen Zeitabständen in den Klassen gesprochen werden soll. Der Vorstand des Lehreroereins erhob gegen die Anordnung einen äußerst scharfen Einspruch und ver- anlaßte eine Abstimmung der Lehrer über den Erlaß. Die Stimmen mußten bis 4. März bei einem Notar in Weimar abgegeben sein. Der Minister hat nun aber am gleichen Tage alle abgegebenen Stimmen bei dem Notar durch die Polizei beschlagnahmen lasse:!.
Me Lage
aas der MiiftWskmferenz
„Unsere Geduld ist erschöpft!"
Berlin. 7. März. Die englische Anregung zu einer Zusammenkunft der Ministerpräsidenten oder Außenminister der fünf Grotzmächke in Genf geht auf den englischen Ministerpräsidenten Mac Donald zurück, der in seiner Unzufriedenheit mit dem Stocken der Verhandlungen den Versuch unternehmen will, die Arbeit der Abrüstungskonferenz wieder in Gang zu bringen. Di« Entscheidung darüber, wer von deutscher Seite zu einer solchen Zusammenkunft gehen wird, ist noch nicht getroffen, keinesfalls wird der Reichskanzler nach Genf fahren. Für Deutschland steht die Tatsache im Vordergrund, daß die Entwicklung
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
der Verhülmisse in Genf durchaus nicht mit unseren Wünschen überemstimmk. In den verantwortlichen Kreisen in Deutschland ist man schon lange mit dieser Entwicklung unzufrieden. Der durch die (übereilte) Wiederbeteiligung Deutschlands an den Verhandlungen erwartete Anstoß im vergangenen herbst ist ausgeblieben.
Offenbar hat diese Unzufriedenheit jetzt auch in England Platz gegriffen und zu der Anregung Mac Donalds geführt. Bis jetzt liegen aber weder von Italien noch von Frankreich Zusagen vor und es erscheint zweifelhaft, ob Mussolini an einer derartigen Besprechung teilnehmen wird. Wenn es also dann vor allem lediglich zu einer englisch-französischen Aussprache kommen würde, so wird sich England hoffentlich davor hüten, sich auf faule Kompromisse einzulassen.
Man darf nicht vergessen, daß Deutschland in der Abrüstungsfrage den anderen gegenüber als Gläubiger dasteht und die anderen als Abrüstungsschuldner erst einmal sagen sollen, wie sie zur Abrüstung beitragen wollen. Der verschiedentlich in diesen Tagen erörkerke Vorschlag einer fünfjährigen oder noch längeren Rüslungspause kommt für Deutschland überhaupt nicht in Frage, nachdem man uns zwölf Jahre hat warten lassen. Der deutsche Standpunkt ist von dem Reichsaußenminister Freiher von Neurakh in seinein kürzlich veröffentlichten Artikel ganz klar zum Ausdruck gebracht: „Unsere Geduld ist erschöpft."
LELtlt? l
1
Die Kräfteverteilung im neugewählten Reichstag. Unsere Statistik veranschaulicht die Stärke der Parteien im neugewählten Reichstag.
Württemberg
NSDAP, fordert den Stücktritt der württembergischen Regierung
Stuttgart, 7. März. Die Nationalsozialisten veranstalteten am Montag abend nach vorausgegangenem Propagandamarsch der SA. und SS, der Hitlerjugend und der Amtswalter durch das nördliche Höhenviertel auf den Marktplatz «ine Kundgebung gegen die würlt. Regierung und besonders gegen den Staatspräsidenten Dr. Bolz. Sprechchöre riefen: Bolz muß weg! Es ist ausgebolzt! Immer wieder wurden Zurufe laut, daß die württember- gische Regierung abtreten solle. Der württemb. Gauleiter Murr hielt «ine Ansprache. Jetzt müsse nicht nur im Reich, sondern auch in den Ländern, besonders im Süden des Reichs, Ordnung geschaffen werden. Niemals mehr kommt die Zeit, wo man an eine Mainlinie denken kann. Die Herren, die sich anmaßen, jetzt noch Württemberg zu regieren, verteidigen ihre Stellung mit den verzweifeltsten Mitteln. Sie sagen, die Selbständigkeit des Landes sei bedroht. In Wirklichkeit ist aber nur ihre eigene Selbstherrlichkeit in Gefahr. In den letzten 14 Jahren hat der Geist von Buktenhausen, dessen Motto ist: „Ich bin der erste Verdiener meines Staats", Deutschland regiert; jetzt aber muß wieder der Geist von Potsdam herrschen, dessen Losung ist: „Ich bin der erste Diener meines Staats". Unsere Geduld ist zu Ende- Wir richten, so betonte Gauleiter Murr unter stürmischem Beifall, an die würkt. Regierung die Aufforderung, daß sie sofort zurücktrete und die Bahn für eine andere Regierung freimache, die Seite an Seite bei Adolf Hitler steht. Stuttgart ist nationalsozialistisch, Württemberg ist nationalsozialistisch, nun muß auch die württembergische Regierung nationalsozialistisch werden.
Katiomle ResMlic« in Württemberg
Hakenkreuzfahne auf Landtag und Rathaus
Stuttgart, 7. März. Auf Veranlassung des Landtagspräsidenten Mergenthaler wurde heute nachmittag 5 Uhr auf dem Landtagsgebäude die Hakenkreuzfahne, die Flagge Schwarz-Weiß-Rot und die württembergischen Landesfarben Schwarz-Rot gehißt, kurz vor 5 Ahr marschierten aus allen Richtungen die Formationen der SA., SS. und des Stahlhelms vor dem Landtagsgebäude auf, wo sich bereits eine nach vielen Tausenden zählende Menschenmenge eingefunden Holle. Im ersten Stock des Landtagsgebäudes hatten sich Landlagspräsident Mergenthaler, SA.-Gruppen- führer v. Jagow, Stahlhelmführer Major a. D. Lolshorn, der Landesgeschäflsführer der Deulschnationalen Volksparkei haupkmann a. D. Wiest, Gauieiker Murr sowie zahlreiche Landtagsabgeordneke der Rechten eingefunden.
Während die Musikkapellen das Deutschlandlied spielten, das von den Anwesenden milgesungen wurde, wurden unter stürmischen Hoch- und Heilrufen die Flaggen am Mast hochgezogen. Landlagspräsident Mergenthaler hielt eine kurze Ansprache, die durch Lautsprecher übertragen wurde, in der er ausführle, daß jetzt der Novembervcrrat ein Ende habe. Die hissung der Hakenkreuzfahne am Landtag ist die Quittung für »die hissung des roten Fetzens im November 191L. heute ist, so betonte Präsident Mergenthaler unter stürmischen Beifallsrufen, auch in Würiiembera die nakio-
Mittwoch, den 8. März 1933
nale Revoulkion ausgebrochen. Der Sieg vom 5, März ist die Antwort auf die Reden des Staatspräsidenten Dr. Bol, und seine Schmähung des Geistes von Potsdam. Wir fordern den Skaalspräsidenken Dr. Bolz auf, unverzüglich ab- zukrelen und einer nationalen Regierung in Württemberg Platz zu machen. Wir richten an ihn die letzte Mahnung, sein Amt niedcrzulegen, oder die Reichsregierung wird ein anderes Wort mit ihm sprechen. Präsident Mergenthaler schloß seine Ansprache mik einem „Sieg Hell" auf das dent- sche Vaterland und dos heimakland Württemberg, auf Hin- denburg und Adolf Hitler.
Anschließend zogen die Nationalsozialisten zum Rathaus, wo in Abwesenheit des Oberbürgermeisters Dr. Laukenschla- ger ebenfalls die Hakenkreuzsahne am Mast aufgezogen wurde. Dasselbe geschah nachher auf dem Gebäude des Deutschen Auslandsinstiluls und des Südd. Rundfunks. Die Kundgebungen dauern fort. — Im Landkagsgebäude hält ein SS.-Sturm in Stärke von SO Mann Wache.
Auf dem Bahnhofsturm, auf der Villa Reitzenstcin (Staaksministerium), den Ministerien und auf anderen öffentlichen Gebäuden wehen die Hakenkreuz, und schwarz- iveiß.roke Fahne. Dos Gewerkschaftshaus wurde aus- geräuml.
Das Innenministerium, das von der Flaggenhissung Kenntnis hakte, hat keinen Einspruch erhoben. Die Polizei sorgte, daß Zwischenfälle sich nicht ereigneten.
Die Führer verhandelten mik Dr. Bolz, der zuflimmte, daß die Fahnen 24 Stunden gehißt bleiben, nur die auf dem Slaaksministerum wurde noch am Abend eingeholt. Die Regierung hält am Mittwoch eine Sitzung ab. um zur Regierungsbildung Stellung zu nehmen. Für die Neuordnung wird die württ. Regierung kein Hindernis bilden, doch kann sie nicht zurücktrekcn. da sie nur eine geschästs- sührende ist. Das weitere liegt bei Landkagspräsident Mergenthaler. der dafür zu sorgen hak, daß der Landtag alsbald zur Wahl eines neuen Staatspräsidenten Zusammentritt. Das Nächste dürfte wohl die Auflösung des Land- tvHs sem.
Skullgark, 7. März. Die Arbsits Marktlage irr Arbeitsamtsbezirk Stuttgart weist folgende Ziffern aus: Am 28. Februar wurden in der Arbeitslosenversicherung 6797, in der Krisen sür- sorge 11 907 Hauptunterstützungsempfänger, zusammen 18 704 gezählt, wovon 13 214 aus Groß-Stuttgart em- fallen. Stellesuchende waren es 48963 gegenüber 49 630 am 15. Februar.
Amtsantritt des Militärattaches Muff. Der zum Milita-- attachs bei den deutschen Gesandtschaften Wien, Bern und Sofia mit dem Sitz in Wien ernannte Generalleutnant a. D. Muff in Stuttgart wird sein Amt am 1. April antreten.
Ministerpräsident Broun hak gewählt. Der frühere preußische Ministerpräsident Dr. Braun hat am letzten Sonntag seiner Wahlpflicht in Konstanz, Stimmbezirk 5 (Handelsschule) genügt.
Beseitigung der Schlachksteuer? Der Reichsernährungs- minister Dr. hugenberg prüft, wie die Fleischer-Verbands - Zeitung berichtet, alle Möglichkeiten, durch einen Abbau der Schlachtsteuer, Senkung der Umsatzsteuer und Ermäßigung der Schlachr- und Viehhofgebühren die Fleischwirtschaft zu entlasten, hinsichtlich des Abbaus der Schlachtsteuer und der Umsatzsteuer sei mit dem Reichsfinanzminister Fühlung genommen worden, der jedoch auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet habe, weil vor Aufstellung des Etats kein klares Bild über die Finanzlage des Reichs und damit über dis Deckungsmöglichkeiten bei einem eventuellen Abbau der Steuern gewonnen werden könne. Dis Aktion zur Senkung der Vieh- und Schlachthofgebühren sei zur Zeit soweit gediehen, daß bereits in Kürze von der Regierung geeignete Maßnahmen auf diesem Gebiet bekannt gegeben werden können.
Sicherung des Landkagsgebäudes. Landtagspräsident Mergenthaler hat gestern folgende neue Verordnung erlassen: Ziffer 4 der Verordnung zur Sicherung der Land- tagsgebüude vom 3. März 1933 erhält folgende Fassung: „4, Vorstehende Anordnungen gelten bis auf weiteres." Ursprünglich war die Verordnung auf 7, März befristet.
Dotncmg bekommt eine katholische Kirche und ein Männerkloster. In dieser Woche findet in den Neckarvororten die Nachmission der katholischen Kirchengemeinden statt. Pater Untergehrer vom Redemptoristenorden ist zur Zeit in Botnang, wo am 13. Februar der erste Spatenstich für eine Kirche an der Vaihinger Straße getan wurde. Kirche und Kloster, die den Namen des hl. Klemens erhalten, sollen nach den Angaben der Baufirmen bis September d. I. sertiggestellt werden. Von dem Orden wurden 50 000 „i-. von der 600 Seelen zählenden Gemeinde Botnang seit der. Inflation 17 000 ,<( ausgebracht. Diese Summe sichert dis Kosten für den Rohbau der Kirche. Für die Innenausstattung müssen die Mittel noch aufgebracht werden. Der Architekt ist Rsgierungsbaumeister Schlösser.
krankheikssialistik. In der 8. Jahreswoche vom 19. bis 25. Februar 1933 wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 51 (tödlich 2,, Kindbettfieber 4 (—), Lungen- und Kehlkopftuberkulo'e 15 (22), Scharlach 56 (—), Paratyphus 1 (—), Spinale Kinderlähmung 1 (—).
Verbot des „Neckar-Echos" in Hellbraun. Das „Neckar, Echo" in Heilbronn ist wegen eines Artikels in seiner Mr 53 vom 4. März 1933, der in aufreizender Weise die nationalsozialistische Jugenderziehung angegriffen hat. bis zum 17. März 1933 einschließlich verboten worden.
Aus Verzweiflung zum Brandstifter geworden. Unter dem seelischen Druck der bevorstehenden Zwangsversteigerung seines Anwesens zündete der 36 I. a. verh. Bäcker und Wirt Karl Waaner in der Nacht auf 30. Januar sein Wirtschafts- und Bäckereianwesen an, da er nicht mehr ein- noch aus wußte. Er stand setzt vor dem Schwurgericht Stuttgart, wo er zur Mindeststrafe von 1 Jahr Zuchthaus verurteilt wurde.
Auf frischer Tal eriappt. Letzten Samstag baten zwei gut gekleidete Männer in einem Stuttgarter Warenhaus um Vorlegung einiger moderner Krawatten. In einem unbeobachteten Augenblick ließ laut „Cannstatter Zeitung" einer von ihnen ein Bündel Krawatten vom Ladentisch verschwinden und steckte sie feinem hinter ihm stehenden Komplizen zu. Während der Dieb sich zum Kauf einer Kra? watte entschloß, strebte sein Begleiter bereits dem Ausgang zu, wo er aber von einem älteren Mann, der den ganzen Vorfall beobachtet und inzwischen einen Schutzmann herbeigeholt hatte, sestgenommen wurde. Sein Komplize wurde kurz darauf ebenfalls verhaftet.