Leite 10 Nr. 300
Der lüeiellilbaster
Samstag, den 23. Dezember igzz Leite 11
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„Es ist nicht damit getan, sittliche Forderungen aufznstellen, sondern man muß sie an sich vollstrecken, um ihnen Leben zu geben."
Dieses Wort von Walter Flex möchte ich euch Führerinnen als Mahnung zurufen. Erst wenn wir die höchsten sittlichen Forderungen aufstellen, erst wenn »vir sie nach besten Kräften an uns Vollstreckern — erst dann erlangen wir das Recht, junge Menschen zu führen, erst dann können wir Gefolgschaft verlangen und lebendige Beziehungen Herstellen zwischen uns und den von uns geführten Mädchen.
Was sind das nun für Forderungen, die wir aufzustellen Habens In den vergangenen Jahrzehnten wurde das freie Sich-ans- leben des Einzelnen gepredigt. Es führte zur Verneinung jeder Autorität über uns, zur Ablehnung jeglichen Pflichtbewußtseins und Verantwortungsgefühls gegenüber unseren Mitmenschen, gegenüber unseren Volksgenossen, gegenüber einer höheren Idee, gegenüber Gott, — kurz: zu einer ins Maßlose gesteigerten Ichsucht. Tie Guten im Lande wehrten sich gegen diese unsittliche Lebensauffassung, — doch vergebens. Die einen ließen sich schließlich mitreißen im Taumel entfesselter Zügellosigkeit des Geistes und des Leibes, die anderen zogen sich verbittert, enttäuscht, zurück; sie verloren den Glauben an die guten Kräfte im deutschen Volke und bedachten nicht, daß der Quell des Guten in der Jugend liegt und daß dieser Quell wieder einmal Hervorbrechen mußte. Und er bra ch hervor, — er sprudelte und sprang, wurde zum Bach und schließlich zum alles mitreißenden Strom! Nun wird er nicht mehr versiegen, denn »vir erkennen nur noch höchste sittliche Forderungen für uns an.
Unsere erste Forderung, aus der sich alle anderen ableiten, ist die Anerkennung von Gottes Führung in unserem Leben. Gott hat alle Geistesgaben in uns gelegt, — »vir haben wieder zu lernen, in Demut und Ehrfurcht vor ihm und seinen Werken zu stehen und die in uns gelegten Kräfte und Gaben bis zur höchstmöglichen,Vollendung zum Guten anzuwenden. Wenn »vir uns dazu durchgernngen haben, werden »vir mit Staunen bemerken, um wieviel größer unsere Kräfte sind als »vir ahnten.
Gott ist unser oberster Führer, er stellte uns in ein Leben voller Aufgaben, deren Erfüllung uns heiligste Pflicht sein muß. Sollten »vir einmal vergessen, daß das Leben für uns eine Kette voi» Aufgaben ist, so müssen wir aus diejenigen schauen, welche ihr Leben als Dienst auffassen, sich einem Höheren gegenüber verantwortlich fühlen, ihre Kräfte dadurch bis zur größtmöglichen Vollendung steigern und uns so Wegweiser, Führer sind. Immer waren die größten Führer die demütigsten, pflichtbewußten Diener einer großen Idee — Gottes. Denkt an den großen Diener und Menschen Christus, denkt an alle wahrhaft großen Männer und Frauen, denkt an unfern Führer Adolf Hitler! Er hat uns jungen Menschen den Glauben wiedergegeben. - - den Glauben an eine höhere Führung in unseres Volkes Leben, den Glauben an unseres Volkes gute Kräfte und -Fähigkeiten, den Glauben an unsere Wiedergesundung. Aus diesen» Glauben heraus — der nur eine deutsche k ü m p send e I u gend kennt — dient, seid ehrfürchtig, seid pflichtgetreu, nehmt euer Leben als eine Aufgabe. Und wenn ihr im Dienen und in der Hingabe innerlich frei geworden sind, dann tretet vor die jungen Menschen hin und seid ihnen Wegweiser!
Die Erwachsenen haben zunächst gar keine „Rechte" aus die Jugend, sondern nur „Pflichten". Erst »venu die Jugend sieht und fühlt, daß unser ganzes Leben Dienst an einer Idee ist. erst dann wird sie uns »villig folgen. Tann aber haben »vir auch das Recht, die Jugend zu führen. Darum »vollen »vir jungen Menschen keine alten, abgeklärten Führer, sondern »vir gestehen dieses Führer- r e ch t auch nur jung e n Menschen zu. »veil »vir fühlen und wissen, daß sie im täglichen Kamps mit >ich und der Umwelt ständig wachsen und »nis so »uitreißeu. Dieser Dienst an der Idee ist nicht leicht, denn er ist kein prunkendes Heldentum, sondern stete Pflichterfüllung im täglichen Leben, ein- ständiger Kamps mit Kleinigkeiten, ein Kampf mit den eigenen und des Volkes Nöten. Es ist ein Unding, von den Mädchen Gefolgschaft. Pflichterfüllung, Gehorsam zu verlangen, wenn wir selbst unsere Arbeit in Fabrik und Büro, Haushalt oder Familie, widerwillig oder vor lauter Geschäftigkeit nur halb tun. Die Mädchen müssen sehen, daß wir trotz der vielen und oft aufreibenden Arbeit innerhalb der Ortsgrupppe unsere alltägliche Pflicht mit ganzem Ernst erfüllen. Dann haben sie
Achtung vor uns. Ich weiß, daß das sehr- schwer ist, daß unsere Kräfte dabei oft schneller verbraucht werden; — aber ich weiß auch, daß mit den Aufgaben unsere Kräfte wachsen und daß ein Blick auf die ins Riesengroße gesteigerte Kraftentfaltung des F ü h r e r s uns immer wieder neueSchwnng- kraft gibt. Sv, wie »vir ans seiner Tätigkeit immer wieder neue Kräfte ziehen, so sollen unsere Mädchen an der unsrigen Halt finden. Vorleben, das ist das A und O fruchtbringender Arbeit in der Jugcndbeweginig, das ist das Baud, das die Beziehungen zwischen uns und unseren Mädchen immer fester knüpft.
Wir haben die Pflicht, das Aeußerste aus uns herauszuholen. Dann erst erlangen wir das Recht, Anforderungen an die Kräfte und Fähigkeiten unserer Mädchen zu stellen. In der Praxis ist es allerdings so, daß wir meist zu vielerlei zu arbeiten haben, wodurch die Gefahr des „Verzettelns" unserer Kräfte naheliegt. Wir müssen also bei aller Steigerung unserer Kräfte doch damit Haushalten. Lvivie »vir unsere Gruppe aufgebaut, eine feste Grundlage geschaffen und schlummernde Kräfte geweckt haben, müssen »vir als rechte Führerinnen die Mädchen in jeder Weise Mitarbeiten lassen. Wir müssen ihnen Aufgaben stellen, um sie zu geistiger Regsamkeit zu erziehe»» und damit unsere Kräfte für neue Aufgaben sreizumachen. Bei Ueber- wiudung der Schwierigkeiten, die den Mädchen aus ihren Aufgaben erwachsen, gewinnen sie größere Achtung vor dein, was ihre Führerin leistet, und daraus entwickelt sich wieder eine Steigerung ihrxr eigenen Kräfte. Nicht Furcht, sondern Ehrfurcht, nicht Kadavergehorsam, sondern Achtung vor dem Werk und der Person ihrer Führerin steigert die Liebe der Mädchen zu ihr, kuüpst die Bande zwischen ihnen fester und fester.
Aber eins ist in allein Not: Geduld — viel Geduld! Wir dürfen nicht den Ehrgeiz haben, möglichst schnell eine große, nach außen, hin betriebsame Gruppe zu
Die Idee des Arbeitsdienstes ist für den Deutschen heute ein feststehender Begriff, über den sich jede Diskussion erübrigt. Er ist Dienst an» Staat, an der Volksgemeinschaft und will Werte schassen, die ohne ihn nicht denkbar sind. Er will deshalb in erster Linie die männliche Jugend erfassen, ihr Ziel und Lebensinhalt geben, sie mit dem Spaten in der Hand als ein Millionenheer der Arbeit für den neuen Staat, den sie selbst geschaffen, marschieren lassen. Wenn die weiblichen Jugendlichen von dieser Idee nicht ausgeschlossen sein sollten, so geschah dies aus der Erwägung heraus, daß dem »verblichen Arbeitslager besonders auf den» flachen Lande ein reichhaltiges Aufgabengebiet erwachsen ist. Aber der Deutsche neigt nun einmal sehr zu Extremen!
In diesen» Sinne müssen wir es sehr begrüßen, daß endlich einmal in der Oessent- lichkeit sich eine Stimme erhebt, die den weiblichen Arbeitsdienst, der in einzelnen Gebieten seinen eng nmrissenen Pslichtenkreis zu überschreite»» droht, drastisch und eindeutig in seine Schranken weist. In der „Preußischen Zeitung", den» Organ des Gaues Ostpreußen der NSDAP., lehnt man sich »nit herzerfrischender Deutlichkeit gegen den Begriff der „Kommiß-Walküre" auf. Veranlassung dazu gab ein Bericht aus einem weiblichen Arbeitslager bei Berlin, in den» es hieß: „In tadelloser Marschkolonne gehen »vir Mädels in Dreier-Reihe aufs Feld!" llnd etwas weiter: „Wieso lachen Sie, Herr! Sie haben doch schon oft genug Mädels marschieren gesehen?"
Dazu stellt die Verfasserin der begrüßenswerten Erwiderung fest: Unser weiblicher Arbeitsdienst ist keine Frauenbewegung. Er ist keine ihr auch nur ähnliche Organisation. Er ist lebendiges, sich entwickelndes Leben und hat seine Aufgabe für das Volksganze» seine Funktion iin nationalsozialistischen Staat erkannt. Es heißt weiter, daß in keinen» der vstpreußischen Mädchenlager jemals die Mädels in Marschkolonne zur Arbeit gezogen sind, etwa »nit geschultertem Spaten und langen Männerhosen. Eine unfrauliche Arbeit lehne der weibliche Arbeitsdienst ohne jeden Kompromiß ab. Statt dessen werden die Aufgaben Umrissen, die dein weiblichen Arbeitsdienst in der Siedlerhilse erwachsen. Man ist in den ostpreußischen Siedlungs- und Erntelagern bemüht, die . Siedlerfrau zu entlasten. Hier ist dem Betätigungsdrang der weiblichen Arbeitsdienstjugend genug Raum gegeben.
haben, sondern »vir müssen gewissenhafte Kleinarbeit an jedem einzelnen Mädchen leisten. Nicht Ehrgeiz darf unser Handeln leiten, sondern nur unser Gewissen und das Gefühl der Verantwortung. Für jedes junge Menschenleben, das »vir in den Händen haben, sind »vir Gott, unseren» Volk und unserem Führer Rechenschaft schuldig. Das ist das Muttert»»»»», zu dem unser Führer Mädchen und Frauen wieder hingeleitet haben will. Das heißt nicht, daß »vir jedes
Brüderchen und Schwesterchen
Was in dein Bilderbuch wohl für schöne Dinge zu sehen sind?
Mädchen behalten sollen, — nein. Wenn die Entwicklung der anderen Mädchen durch ein einziges dauernd gefährdet ist, dann haben »vir die Pflicht, dieses Mädchen zu entfernen, auch »venu die anderen den tieferen Sinn dieser augenblicklichen Strenge nicht gleich erkennen. Das ist überhaupt eine schlechte Führerin, die nicht bei aller Liebe streng sein kann und die nach der
Hier besteht Möglichkeit genug zu einer Arbeit, die in das eigentliche Wesen der Frau hineinschlägt. „Uns war es iin Lager nicht gleichgültig, ob »vir eine»» Friedhof zu planieren hatten — urn ein praktisches Beispiel aus dem Leben zu geben — oder ob »vir zur Siedlersrau gehen durften. Wir haben einfach erkannt, daß gesundes Leben immer und in allen natürlichen Bedingungen hineingestellt ist. Daß »vir der Siedlcrfrau an einen» kleinen Platz irgendwie helfen durften, das war uns Inhalt!"
Und weiter: „Wir sind traurig darüber, daß das heute noch möglich ist, nämlich Mädel in Marschkolonne mit geschultertem Spaten und langen Hosen. Wir wollen das nicht! Wir wollen unsere gesunde Entwicklung und die einfache Erziehungsform, die das Siedlungslager uns zu geben verinag. Aber »vir »vollen keinen „Eindruck schinden"!
Meinung der Unuvelt fragt. Ein heiliger Zorn soll »ins packen, wenn »vir in unserer Entwicklung gehemmt werden sollen durch Lauheit und Müdigkeit Aelterer. Aufrechr und uiibeugsani müssen gerade »vir Führe- rinnen den Weg gehen, den uns der Führer weist, auch wenn »vir dabei einmal scheinbar verlassen von unseren bisherigen Mit- kämpfcrn — ja sogar gegen diese — kämpfen müssen.
Wir müssen an uns arbeiten, um gefestigte Charakteure zu werden, »vir dürfen keine zweierlei Moral kennen, — dann erst können »vir die Gefolgschaft und Liebe »inst, rer Mädchen verlangen. Und diese Liebe in unser „Dank", das ewige Band, das uiis mit der Jugend verbindet.
Bei all dem Sorgen und Hasten der Gegenwart, bei allen Pflichten, die wir vor allem im Dienste unserer herrlicheg. Bewegung zu erfüllen haben, »vollen »vir doch während der Adventszeit, den Vorbereitungswochen zum Heiligen Christseste, auch einmal die Kraft anfbringen, den Weg in die geistige Welt zu finden, die uns heraus aus dem Alltag zu einer höheren Einstellung der Welt und den Menschen gegenüber führt. So, wie »vir daS ganze Jahr hindurch »nit allen Widerwärtigkeiten des Lebens zu kämpfen haben, die uns nur wenig Zeit und Muße zu innerer Einkehr lassen, so »vollen »vir heute in» Angesichte des 'Adventskranzes und seiner brennenden Wachskerzen alle Mühsal des Tages vergessen und »ins unseres jungen Daseins freuen. Aber nicht laut und ausgelassen - - nein, »vir wollen als echte Hitlermädels, die den wahrhaft deutschen Geist begriffen haben, auch in» Sinne dieses Geistes feiern. In allem, was »vir tun und denken, »vollen »vir schlicht und einfach sein. Wie »vir von der Sorge um die Zukunft unseres geliebten Vaterlandes erfüllt sind und im Sinne unseres Führes unsere Pflicht erfüllen, ohne davon viel Wesens zu machen, so »vollen »vir auch heute, angesichts des bevvr- stehenden Weihnachtsfestes, uns der stillen Vorfreude hingeben, die die Herzen erheb! und sie aufnahmefähig »nacht für alles Gute und Edle, das den Menschen erst zum Menschen macht. Wir sind keine frömmelnden Duckmäuser, die nach außen hin heucheln könnten; »vir sind echte deutsche Mädels, dn bei aller Zucht und Sitte ohne Ausgelassenheit auch »vahrhaft fröhlich sein können. Aber »vir begreifen auch die Zeit, in der »vir leben, und wissen wohl, wie »vir uns jeweils zu verhalten haben, wem» »vir unserem deutschen Wesen treu bleiben »vollen.
llnd so »vollen »vir in unseren Heimabenden zusammcnkominen, um uns gemeinsam, in stiller Andacht unseres Lebens und unserer Jugend zu erfreuen. Die Strahlen des bevorstehenden Christfestes leuchten heute schon in unsere empfänglichen Herzen und lassen sie in Erwartung des Kommende»; höher schlagen.
Weihnachtszeit — heilige Zeit. Der Stern von Bethlehem leuchtet. ^Wir gehen ihm entgegen in der seligen Gewißheit, daß er auch unserem schwergeprüften Vaterlande den Weg zur Wiederauferstehung zu alter Herrlichkeit weisen wird.
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Der weibliche Arbeitsdienst in Ostpreußen
Auf der in Berlin eröffnet!-» Deutschen Ostschau, die die Bedeutung des deutschen Ostens vor Augen »ähre» soll, ist auch diese Darstellung über den weiblichen Arbeitsdienst in Ostpreußen Z>» sehen, der dort mehr und mehr an Ausdehnung gewinnt.
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