Skttr «- Nr. LS»

D«r Eesekschaster

MhmtMll der SA/SNdme Nr. 475 StNdort Höfe« a. Enz

Die äußere Ausmachung derselben kann als ein Muster dienen un Disziplin. Pünktlichkeit und Schneid. Progruminässtg trafen die Kame­raden mit Kraftwagen und Bahn von 15.30 Uhr ab im Frcmz Seldte-Heim ein. wo vom Luisenbund Heister Tee und Butterbrezeln be­reitgestellt waren. Um 16.30 Uhr begann dann die Führertagung im Festsaal des Heims, wel­ches. nebenbei gesagt, allgemein bewundert und um welches die Höfener Kameraden reich­lich beneidet wurden. Da der Hauptredner des Abends durch widrige Schnee- und Eisverhält­nisse Verspätung anmeldete, sprang Kamerad SaUtte r-Stuttgart in die Lücke. Nachdem der Erwartete eingetroffen war. begrüstte Kamerad Standartenführer M estge r-Höfen die Versam­melten. Er gedachte zunächst der Gefallenen im Weltkrieg und derer, die für die neue Bewegung ihre Leben gelassen haben und ehrte sie auf die übliche Weise. Es folgte dann ein Aufklärungs­vortrag über die Aufgaben im neuen Staat von Dr. Klett. dem Landessportkom­missar und Leiter der Kauführer- schule Rötenbad OA. Nagold. Er führte in 1'X-stllndigem fliehendem Vortrag u a. folgende Punkte näher aus: Was nach dem November 1918 an- nationalen Verbänden vorhanden war. stand unter dem Einfluß von dem Ausgang des Krieges. Sie alle waren mehr oder weniger unpolitisch. Dazu stand der weitaus größte Teil des deutschen Volkes die­sen Verbänden entweder gleichgültig gegenüber oder gar entgegengesetzt. Als im November 1923 der Hitlerputsch mißglückte und der allgemeine Zusammenbruch da war. wurde vielen klar, daß jetzt eine neue Basis gefunden werden müßte, wenn ein neuer Staat aufgebaut werden soll und daß der neue Staat nur auf politischem Wege gefunden werden kann? In der weiteren Entwicklung der Dinge war für den National­sozialismus die Gefahr vorhanden, eine Partei um Parlament zu werden und es wäre auch soweit gekommen, wenn der Führer nicht ge­wesen wäre. So ist aber heute der neue Staat aufgebaut auf dem Führerprinzip und der Aus­schaltung all dessen, was fremdrassig ist. Wenn wir Nationalsozialisten anfänglich die Neu­gründungen von Stahlhelmgruppen mit Sorge verfolgt haben, so sind wir jetzt einig und wollen den gemeinsamen Gedanken pflegen, nämlich den neuen Staat auszubauen. In der Außenpolitik hat der Führer den rechten Weg gefunden. Deutschland steht im politischen Vor­dergrund der ganzen Welt. Die feindliche Front ist gesprengt. England hat seine Weltstellung verloren und in Frankreich einen gefährlichen Gegner an Stelle Deutschlands eingetauscht usw. Der Führer macht die Außenpolitik allein. Zur Bevölkerungspolitik: Die Volkskraft ist das wichtigste Kapital eines Volkes . Erste Aufmerksamkeit wird der Ernährung des Vol­kes und der Beseitigung der Arbeitslosigkeit geschenkt. Damit zusammenhängend behandelt der Redner Kultur und Kunst. (In der natio­nalsozialistischen Literatur muß gebremst wer­den!") Dem Arbeiter muß ein Leben in Frei­heit und Würde garantiert werden. Ohne grö­ßere Ausgaben soll er edle Kunst genießen kön­nen. In der deutschen Arbeitsfront muß zu­nächst noch geklärt werden. Ein gutes Einver­nehmen zwischen Arbeitgehern und Arbeitneh­mern hat sich erfreulicherweise entwickelt. Geld- und Verkehrswirtschaft muß unter dem Ein­fluß des Staates stehen. Zur Novemberwahl! Er rechne: 95 Prozent des deutschen Volkes ha­be sich zum neuen Staat bekannt. Von den 2 Millionen Nein-Stimmen kommen 30 Prozent auf die Kommunisten, 20 Prozent auf die SPD., 50 Prozent sind aus dem bürgerlichen Lager, insbesondere vom Zentrum. Die Parteigerichts­barkeit wird gründlich auf die Erziehung ein­wirken. In absehbarer Zeit wird auch ein alter Traum guter Deutscher in Erfüllung gehen: Die Einheit des Reichs wird für alle Zeit

sicher gestellt werden durch die kommende Reichs­reform. Kamerad. Standartenführer Metzger dankte dem Redner und wünschte, daß die Füh­rer das. was sie soeben gehört haben, hinaus­tragen in das Volk. Er begrüßte dann die bei­den Vertreter des verhinderten Brigadeführers und brachte ein dreifachesSieg Heil" auf den Führer aus. Mir dem Horst-Wessellied nahm die Samstag-Tagung ihr Ende. Von 7.30 Uhr ab wurde in derSonne" ein gemeinsames Nachtessen eingenommen und anschließend war geselliges Beisammensein.

Sonntag morgen hieß es früh heraus, denn schon um 8 Uhr begannen die Lehrkurse und Sondersitzungen der einzelnen Abteilungen (Kassenverwalter. Fürsorgewesen. Technische Ab­teilung). Um 10 Uhr ging es mit der einge- weihten Standarte geschlossen zum Gottesdienst, in welcher Kamerad S a u t t e r - Stuttgart die Festpredigt hielt. Von 1112.30 Uhr Vorträge. Um 12.30 Uhr folgte das gemeinsame Mittag­essen imOchsen" und von 2- 4 Uhr wurden wieder Vorträge gehalten. Belehrungen über Luftschutz erteilt. Aufklärung und praktische Beispiele in diesem und jenem Gebiet gegeben und Anfragen beantwortet. Um 4 Uhr verab­schiedete der Standartenführer die Kameraden, in dem er allen, den Referenten und jedem Ein­zelnen. für seine Tätigkeit während der Tagung dankte. Wir hoffen, daß die 130 Teilnehmer, die alle in Privatquartieren untergebracht wa­ren und die in den beiden Tagen ein gewaltig Stück Arbeit bezwingen mußten, mit Stolz und Befriedigung auf die Tagung in Höfen zurück­blicken werden.

ttMdlngl

natioimlsozialiWOer Aist!

Bekanntgabe des Stellvertreters des Führers

zu Wohltätigkeitsveranstaltungen

Berlin, 13. Dez. Ter Stellvertreter des Führers gibt bekannt:So begrüßenswert alle Veranstaltungen sind, deren Erlös dazu bestimmt ist, notleidenden Volksgenossen Hilfe zn bringen oder minderbegüterte Ka­meraden gegen die Kalte des Winters zu schützen, so Notwendig ist es, daß alle der­artigen Veranstaltungen jeglicher Organisa­tion der NSDAP, in den Nnkünhigungen, den Einladungen und in der Form der Durchführung unbedingt national- sozialistischen Geist atmen. Wie der Nationalsozialismus sich ans allen Ge­bieten des Lebens neue und nur ihm eigene Allsdrucksformen geschaffen hat, fo muß auch bei allen Veranstaltungen der genannten Art ein eigener nationalsozialistischer Stil zur Anwendung kommen, der jede Kopie gesell­schaftlicher Feiern und Feste, wie sie in ver­gangenen liberalistischen Zeiten abgehalten wurden, ziemlichst vermeidet.

Ich habe für die Zwecke, denen die Veran­staltungen besonders der SA. und SS. die­nen, Betrage zur Verfügung gestellt und nehme nur in Ausnahmesällen an Veranstal­tungen oben bezeichneter Art teil, wobei Vor­aussetzung ist, daß sie streng im Sinne der dargelegten Grundsätze durchgeführt wer­den. gez. Rudolf H e ß.

A Deutscher Stoff und deutsches Kleid schmücke uus zur Weihnachtszeit

Prüfung für den mittleren Vauölenft

Eine Verordnung des Staatsministeriums vom 14. November trifft nähere Bestim­mungen über die Prüfung für den mittleren Baudienst. Angehörige der Baugewerbe er­werben durch Bestehen der Prüfung für den mittleren Bandienst die Fähigkeit zur Be­kleidung oer Stelle eines Oberamtsbaumei­sters, Oberfeuerschauers, Oberamtsstraßen­meisters, Bezirksbaumeisters, Straßenmei­sters für die Beaufsichtigung von Staats­straßen, Gebäudeschätzers für die Gebaude- braudversicherung und anderer derartiger Stellen im Baudienst. Durch diese Prüfung wird auch das erforderliche Fachwissen für die Zulassung zur gehobenen mittleren teüh- nifchen Laufbahn bei der Deutschen Reichs­bahn und Reichspost nachgewiesen.

Roten Setzern wird bas Sanbwerk gelegt

Kommunistische Fünfergruppe ausgehoben

Heilbronn, 13. Dez. Die Polizeidirektion teilt mit: Trotz aller Fehlschläge bemühen sich einzelne Anhänger ehemaliger kommunisti­scher Organisationen immer noch, heimlich Hetzschriften gegen die Reichsre- gierung zu verbreiten. Ein neuerlicher Versuch, hiesiger Kommunisten, aus diese Weise in der Bevölkerung wieder Fuß zu fas- sen, endete indessen mit dem gleichen Mißer- folg wie die bisher unternommenen.

Durch wochenlange Beobachtungen, die den Beteiligten vollkommen verborgen blie­ben, hat die Kriminalabteilung der Polizei- direktion feH^stellt, daß eine Reihe junger Leute, die früher als Kommunisten hervor­getreten waren, regelmäßig in einer Wirt- schaft in der Bleichstraße zusammenkamen und dort Hetzschriften, die durch besondere Boten von Stuttgart hierher ge­bracht worden waren, in Empfang nahmen, um sie an Gesinnungsgenossen weiterzulei- ten. In der Wirtschaft wurden auch die be­rüchtigten Mitteilungen des Rußland­senders abgehört.

Am letzten Samstag griff nun die Krimi­nalpolizei zu, nachdem sie zuvor festgestellt hatte, daß der 21 Jahre alte Arbeiter Bruno Holzwarth von hier ein Paket mit neuen Hetzschriften in Stuttgart abgeholt hatte. Außer Holzwarth wurden noch am selben Tage festgenommen: der 22 Jahre alte Schriftsetzer Wilhelm Holzwarth, der gleichaltrige Schlosser Richard Weber, der 33 Jahre alte Eisendreher Wilhelm Schweikert, der 31 Jahre alte Händler Adolf Wendel, der 31 Jahre alte Schlos­ser Wilhelm Murrweitz, sämtliche von hier. Es handelt sich bei ihnen offenbar um eine sog. Fünfer-Gruppe, auf der die illegale kommunistische Propaganda aufge» baut werden soll. Schließlich hätte das Vor­gehen der Kriminalpolizei noch den Erfolg, daß auch in Stuttgart verschie­dene Mittelsleute se st genom­men werden konnten, durch deren Hände die Hetzschriften geleitet wurden.

Humor

Krauses hatten noch zehn Tage Urlaub übrig zur Dezemberreise.

Meine Kusine Martha", sagt Frau Krause, hat sich erboten, sowohl die beiden Kanarien­vögel als auch unseren Dackel zu übernehmen. Und Gerbers oben haben gebeten, daß wir ihnen solange unser Radio-Grammophon borgen, und Baby kommt zur Großmutter . . ."

Hm, sag mal, Erna, würde es sich da nicht lohnen, zehn schöne, stille Tage hier zu Hause zu verbringen?" (Berl. Jll.)

entert

Ein Tatsachenbericht von den Kämpfen der NSDAP, um die Reichshauptstadt 1j Bon Wilfrid Bade

Lopxrizkt 1SZZ kx Vertag 8aorr L Sirtk 6. m. k. 8. Mücken

1.

Ter Arbeiter Schulz bummelt langsam durch die Potsdamer Straße. Er macht sich gar nichts aus Bummeln und er macht sich auch gar nichts aus der Potsdamer Straße, er könnte genau jo gut irgendwo anders spa­zieren gehen. Es ist Mittagszeit und es ist ein warmer Herbsttag, aber auch daraus macht er sich nicht viel, höchstens, daß er froh ist, noch ohne Mantel gehen zu können Lecu, einen Mantel besitzt der Arbeiter Schulz nicht, er besitzt überhaupt nichts, denn er hat seit langem nichts zu tun.

Er hat also unendlich viel Zeit.

Er kann ausstehen, wann er will und er kam, schlafen gehen, wann es ihm paßt, er hat Zeit, auf den Stempelstellen herumzu­stehen und zu warten, er hat auch genug Zeit, den endlosen Debatten dort zuzuhören und er hat genügend Zeit, sich alles durch den Kops gehen zu lassen, was er dort hört.

Er ist ein nachdenklicher Mensch und durch­aus nicht dumm. Er macht sich auf seinen laugen Spaziergängen Gedanken über alles, was er sieht und hört. Er betrachtet sich die prachtvollen Läden, in denen prachtvolle Dinge ausgestellt sind, die er sich niemals hatte kaufen können und die er niemals wird kaufen können.

Er ist deshalb weiter nicht verstimmt. Leicht verstimmt wird er höchstens, wenn er einen gelassenen Blick in die vornehmen und luxuriösen Lokale wirst, in denen schon um diese Tageszeit Gestalten Herumsitzen, die

ihm zum Kotzen sind. Er hat sich niemals um die Judenfrage gekümmert, sie war ihm schnuppe. Aber ein übles Gefühl steigt bis­weilen in ihm hoch, wenn er die ostjüdischen Gesichter sieht. Er kann sich dieses Gefühl nicht erklären und er will es sich auch nicht erklären, er kann sie nicht leiden und damit fertig.

Dicht neben seiner Schlafstelle in der Zos- seuer Straße ist so ein heimliches, merkwür­diges Lokal. >vo diese Sorte nachts herum­wimmelt.

Auf seinen Spaziergängen hat er sich, ohne es zu wollen, mancherlei Kenntnisse solcher Lokalitäten erworben, aber er ist noch nicht darauf gekommen, sich richtig deswegen in Helle Wut zu versetzen.

Manchmal denkt er bescheiden, daß er eigentlich das Recht hätte, wenigstens irgend­wo Arbeit zu finden. Tie drei Jahre au der Westfront, denkt er, hätten ihm vielleicht das Recht geben können. Er war ja nicht gerade ein hohes Tier dort gewesen, aber wenn ein Vorgesetzter gesagt hatte, er solle dorthin gehen, dann war er dorthin gegangen, und wenn ein anderer gesagt hatte, er solle irgendwo anshalten, dann hatte er ausgehal­ten, er war ein einfacher, gehorsamer und getreuer Soldat gewesen, wie viele hnndert- tansende andere auch, er hatte zwei Ver­wundungen abbekommen und war wieder geheilt worden und rückte wieder ans und war wieder bescheiden, gehorsam und getreu . . . aber das alles war vorüber und das alles war wohl in der ganzen Welt vergessen und daraus konnte sich niemand mehr be­rufen.

Er schlendert jetzt über die Potsdamer Brücke. Da liegt auch so ein seltsames Lokal, von dem er weiß, was mit ihm los ist. Um diese Mittagszeit ist nicht viel mit ihm los, jetzt ist es ein bürgerliches, solides Wirts­

haus, in dem man für eine Mark und fünfzig Pfennige ganz ordentlich und eigentlich mehr als ordentlich zu Mittag essen kann. Wenn man genug Geld hat und sich amüsieren will, kann man aber auch abends nach zehn Uhr hingehen und trinken und essen und überdies kann man sich dann noch, wenn man gerade dazu aufgelegt ist, Kokain kaufen. Denn hier ist eine Zentrale der Berliner Kokshändler.

Der Arbeiter Schulz hat keine Ahnung, welch einen Spaß das machen könnte, Koks zu schnupfen. Aber selbst wenn er abends nur hineingehen wollte, um ein Glas Wein zu trinken, man würde ihn nicht einmal hineinlassen. Wie wäre das auch möglich! Du lieber Gott! Ein Mann in einer ziemlich ramponierten, gestreiften, schwarzen Hose, einem billigen, grünen Hemd und einer alten Lederjoppe? Ein solcher Gast käme nicht einmal bis zur Tür.

Nee, das ist nichts für seinesgleichen. Sei­nesgleichen wird höchstens gestattet. Schmiere zu stehen, wenn die feinen Herren nicht ge­stört sein wollen.

Oh verdammt, denkt der Arbeiter Schulz plötzlich erbittert, was ist das alles bloß für ein großer Quatsch! Was ist das eigentlich für eine Republik? Schwarz-Rot-Gold und Freiheit, was? Für wen ist denn damals die Revolution gemacht worden? Für den Ar­beiter doch, mein lieber Schulz!

Natürlich, denkt Schulz, und deshalb habe ich jetzt jo viel Zeit, durch Berlin zu bum­meln. Das geht nun schon seit einem Vier­teljahr.

Schulz langt sich die letzte halbe Zigarette aus der Brusttasche. Feuer hat er nicht. Was hat er überhaupt, wenn er sich genau betrachtet? Und etwas resigniert hält er einen Mann aus, der chm gerade entgegen­kommt.

Freitag, den 18. Dezember igzz

Beim Arzt.

Ihr Schienbein ist verletzt! Spielen Sie denn Fußball?"

Nein. Herr Doktor Bridge aber meine Frau gibt mir manchmal leise Winke unter dem Tisch ..." * (Lust. Bl.)

Ein merkwürdiges Abgangszeugnis

In der Fortbildungsschule ist die Aufgabe gestellt, ein Zeugnis zu schreiben, das eine Haus­frau ihrem Mädchen nach fleißigem Dienst aus­stellt. In einer Schülerarbeit findet sich unter anderen folgender Satz:Das Mädchen hat bei mir sämtliche Hausarbeiten, sowie das Kochen gründlich verlernt.

Beim Mittagbrot

Die junge Frau schluchzt:Ich glaube. Karl, du hast schon alles vergessen, was uns der Pfarrer bei der Trauung gesagt hat: Die Liebe glaubt alles, die Liebe hofft alles, die Liebe bindet alles!"

Aber er hat nichts davon gesagt, daß die Liebe alles ißt, mein Kind!"

Nicht alt genug

Du solltest dich um Fräulein Rehberg be­kümmern ... sie hat eben so viele Tausende, wie sie Jahre alt ist!"

So, wie alt ist sie denn?"

Zwanzig Jahre!"

Dann ist sie noch viel zu jung für mich, Mama!"

Nette Atte^e*

Otto Mault,Deutschland". (Aus der Samm­lungAllgemeine Länderkunde".) 'Mit ü Karten im Text, 8 Kartenbeilagen und 41 Abbildungen auf 24 Kunstdrucktafeln. VIII und 512 Seiten. Großoktav. In Ganzleinen gebunden RM. 18.. Verlag Bibliographisches Institut AG., Leipzig. Schon vor dem Weltkriege galt die Sievers'sche Allgemeine Länderkunde." des Bibliographischen Instituts in Leipzig, die die Kenntnis von den Erdteilen in sechs starken Bänden dem gebildeten Laien nahebrachte, als ein Standardwerk und sie hatte Immer einen wesentlichen Anteil an der Verbreitung erdkundlicher Bildung in unserin Volk gehabt. Der Krieg hat das Weltbild stark ver- ändert, und wenn, nach Sievers' Tode im Jahre 1921, dieAllgemeine Länderkunde" ihren Wert behalten sollte, mußte sie ganz neu gestaltet und zeitgemäß ausgestattet werden. Das geschah unter der eigenen Herausgeberschast des bekannten Ver­leger-Geographen Hans Meyer selbst. Von zum Teil neuen Mitarbeitern und in neuer mehr gedrängter und übersichtlicherer Form erschienen 1924 MachatscheksNordamerika", 1925 Meckings ..Polarländer'. 1928 JägersAfrika" und Philipp- sonsEuropa", letzteres diesmal ohne das Herz­stück Deutschland. Philippson hatte die Darstellung des Deutschen Reiches einer jüngeren Kraft über­lassen, und sie liegt nunmehr vor aus der Feder des Grazer Geographen Otto Maull, der schon durch mehrere größere Werke bewiesen hat, daß er auch umfangreiche Gebiete in gewandter Form zu meistern und allgemeinverständlich darzustellen versteht. Unter Verzicht auf alles gelehrte Bei- werk ist die Sprache vielmehr schlicht und jedem zugänglich; denn das Werk wendet sich nicht an den Fachmann, sondern an alle, die Deutschlands vielgestaltige Landschaften und deren Eigenheiten kennenzulernen gewillt sind. Reichhaltige Tabellen zur physischen, Bevölkerungs» und Wirtschafts­geographie sowie eine Literaturauswahl sind bei­gegeben. Besondere Erwähnung verdienen auch die mannigfachen farbigen Kartenbeilagen und nicht zuletzt die 24 Bildertaseln, die 41 sehr charakte- ristische Landschafts- und Städtebilder zeigen.

Auf alle in obiger Spalte angegebenen Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung G. W. Zaiser, Nagold. Bestellungen entgegen.

Tag, Genosse", sagt er,könnte ich mal Feuer haben?"

Schulz blickt in zwei merkwürdig Helle, graue Augen.

Haben kannste", sagt der andere. Nanchstc -Kippe. Arbeitslos, was?"

Siehste doch", antwortete Schulz un­interessiert.Du woll nich? Du stempelst dir ooch so entlang, wie?" Inzwischen hält Schulz seinen armseligen Stummel an die brennende Zigarette des anderen.

Dann fragt der Grauäugige langsam: Du hast heute abend weiter »lischt vor, oder doch?"

Nee." erwidert Schulz verwundert und hat ein merkwürdiges Gefühl,nee, ick habe gar nischt vor. Warum?"

Der andere nimmt Schulz den Stummel aus dem Mund, langt in seine Tasche und bietet ihm aus einer Schachtel an.Rauch mal eine ganze Kippe schmeckt nicht."

Schulz greift verwundert zu und dreht die Zigarette in seinen Fingern hin und her, taxiert sie schnell. Sechser! Sechs-Psen- nig-Zigarette! 's ja allerhand. Dem Knaben scheint es' gut zu gehen.

Also", sagt der Grauäugige wieder lang­sam,wenn du nischt vor hast, dann kannste mitkommen."

Schulz ist mißtrauisch geworden.Wohin denn?" fragt er etwas schroff. Wie kommt der Kerl dazu, ihn aufzufordern? Er hat so was nicht sehr gerne. Und der Arbeiter Schulz dreht die teure Zigarette unschlüssig zwischen seinen Fingern.

Ueber die Zigarette brauchst du dich nicht zu wundern", erklärt der Grauäugige jetzt lächelnd.Die sind von meinem Alten. Der hat eine Kohlenhandlung und die Schachtel habe ich ihm für die Pgs. abgenommen. Er uimmts nich übel."

Fortsetzung folgt.