Leite 4 Nr. 293
Der Gejellichastcr
Freitag, den 15. Dezember 1 !>zz
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Prozeß gegen 14 Mmer Kommunisten
Das Urteil
München, 14. Tez. In dem Prozeß gegen die 14 Ulmer Kommunisten vor dem Obersten Landesgericht München wurde um Donnerstag abend nach längerer Beratung das Urteil verkündet. Es erhielten: Ter Schlosser Georg W i t t m a n n wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Vergehens gegen die Verordnung des Reichspräsidenten znm Schutze gegen Verrat des deutschen Volkes und wegen hochverräterischer Umtriebe zwei Jahre vier M onate Z u ch t h a n s unter Anrechnung von vier Monaten Untersuchungshast;
der Schosser Johann M aher wegen der gleichen Vergehen und wegen Sachbeschädigung und schweren Diebstahls 2 Jahre und 6 Monate Gefängnis, ab vier Atonale Untersuchungshaft; der Schreiner Georg Striekel ans Pfuhl wegen Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz 10 Monate Gefängnis, ab vier Monate Untersuchungshaft; ferner erhielt der Kupferschmied Hyronimns B e r ehre n b r e i t e r wegen Vorbereitung znm Hochverrat. Sachbeschädigung und schweren Diebstahls 1 Jahr 8 Atonale Gefängnis, der Papiermacher Friedrich Rieger wegen der gleichen Vergehen 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, der Taglöhner Wilhelm Wetzet wegen Vorbereitung zum Hochverrat 1 Jahr 8 Monate Gefängnis.
Die übrigen Angeklagten wurden zu Gefängnisstrafen von -'> Monaten bis zu t'/u Jahren verurteilt. Ein Angeklagter wurde freigesprochen.
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ßtßen Gatten- und Vatermörder
Von der Bayerischen Grenze, 14. Tez. Tie öl Jahre alte Landwirtsehefran Kreszentia M a ck in Willburgstetten hatte im Verein mit ihrem Stiefsohn ihren Mann erschlagen. Der alte Mann brach unter den Schlägen von Mann und Frau zusammen. Ten Leichnam schleppten sie dann in die Scheuer, wo sie ihn neben einen Sack Korn legten, um den Anschein zu erwecken, als ob Mack beim Kornholcn vom Tcheunenbvden gefallen wäre. Die Sache kam aber ans Tageslicht. Und nun sind beide. Mutter und Sohn, vom Schwurgericht znm Tod verurteilt worden.
4 Sabre Zuchthaus iiir einen Mrchenrauber
Vom bayrischen Allgäu, 14. Tez. Der 57 I. a. Kunstmaler Karl Schmidt von Füssen hatte in den Jahren 1928 bis 1933 in nicht weniger als 70 Kirchen Kirchengegenstände. in der Hauptsache alte Leuchter, geschnitzte Köpfe, Kelche. Meßgewänder usw. gestohlen und diese an Altertumshändler veräußert. Schmidt hat seinen Sohn und seine zwei Tochter gezwungen, ihm bei seinen Diebstählen behilflich zu sein. Für die gestohlenen Gegenstände hat eine runde Summe von 16 000 RM. eingenommen, wovon nur ein geringer Teil wieder beigebracht werden konnte. Das Gericht in Kempten verurteilte Schmidt zu 4 Jahren Zuchthaus und ö Jahren Ehrverlust.
7 Banditen Plündern 335 Stahlkammern
Ehikago, 14. Dez. Sieben Banditen überfielen die United T r u st S P a r b a n k, überwältigten 5 Bankbeamte, verbanden ihnen die Angen. raubten 335 Stahl- k a m m e r n a n 8 und entkamen mit einer reichen Beute an Schmucksachen, Wertpapieren und Bargeld. Die Verbrecher hatten einen tragbaren R u n d f u n k - E m p- s a ngsaPparat bei sich, mit dessen Hille sie während der Plünderung den Polizei- rnndfunk überwachten, um festznstellen, ob Alarm geschlagen werde.
Baroüorgel aus dem 17. Jahrhundert
vernichtet
Landshut, 14. Dez. Die Orgel der Jesui- tenrirche geriet durch Kurzschluß in Brand. D i e O r g c l, ein Barockwerk aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, wurde v 0 l l st ü n d i g vernichtet. Auch am Hochaltar entstand ein Brand, der jedoch rasch gelöscht werden konnte und verhältnismäßig wenig Schaden anrichtete.
Eine Wer
der Wlirtt. Politischen Polizei
Stuttgart, 14. Dezember.
Die Ernennung des Reichssührers SS. Himmler znm Kommandeur der Württ. Politischen Polizei wurde am II. Dezember 1933. nachmittags, durch eine kurze K und- g e b n n g vor dem Amtsgebäude der Württ. Politischen Polizei in der Dorvtheenstraße gefeiert. Erschienen waren Innenminister Dr. Schmid. Staatssekretär Wald- m a n n als Vertreter des Reichsstatthalters, sowie SS.-Obersturmbannführer und Stabschef Brandes, SA.-Grnppenführer Berch- t 0 ld und SS. - Obersturmbannführer H 11 m p s.
In einer Ansprache vor der vor dem Gebäude versammelten Beamtenschaft der Politischen Polizei hob der Leiter der Württ. Politischen Polizei, Präsident Dr. Matth e i ß, in kurzen markigen Worten die besondere innerpolitische Bedeutung des Tages hervor. Sie stelle einen weiteren Schritt zur Neuformiing des Neichskörpers dar. Er gedachte der Verdienste der beiden um den Aufbau der Politischen Polizei besonders verdienten Männer, des Rcichsstatthalters M n r r und des Innenministers Dr. S ch m i d. Nach einer Erwiderungsansprache von SS.-Obersturmbannführer Brandes als Vertreter des wegen der Reichstagseröfs- nnug am Erscheinen verhinderten SS.- Reichsführers Himmler fand ein kurzer Marsch durch das Stadtzentrum statt.
Bei dem sich anschließenden in einfachem Rahmen stattsindenden geselligen Zusammensein dankte Innenminister Tr. Schmid für die zähe Arbeit, den restlosen persönlichen Einsatz und den Opfermut, die der Leiter und die Beamten der Württ. Politischen Polizei in Erfüllung ihrer Pflicht bewiesen hätten, und sprach dem Leiter seine Anerkennung für den vorbildlichen Stand von Organisation und Tätigkeit der Württ. Politischen Polizei ans. Ein Sprecher der Beamtenschaft hob die enge Verbundenheit von Leiter und Beamtenkörper der Politischen Polizei hervor. Nach einigen Stunden angeregten kameradschaftlichen Beisammenseins fand die einfache Feier ihren Abschluß.
Frontkamerad Hitler
Der 'Reichskanzler ermöglicht einem Front-
kameraden die Heimkehr von Amerika
München, 14. Dez. Der Geist der Fronl- kameradschaft, aus dem die nationalsozialistische Idee selbst entsprungen ist, zeigt sich im Volkskanzler in lebendigster Weise >n immer neuen kleinen Begebenheiten. Ein Frontkamerad Adolf Hitlers, Meldegänger beim gleichen Truppenteil wie der VolkZ- kanzler, mußte im Jahre 1922 wegen seiner nationalsozialistischen Gesinnung seine niederbayerische Heimat verlassen und nach Amerika auswandern. Adolf Hitler erkundigte sich in den elf Jahren regelmäßig nach seinem Ergehen.
Als nun der Mann — es handelt sich um den Zimmermann Ignaz Westenkirch- ner — von der nationalen Erhebung und vom Siege Adolf Hitlers erfuhr, wollte er in seine Heimat znrückkehren. Leider fehlten ihm die Mittel zur Ileberfahrt für sich und seine drei Kinder. Kaum hatte Adolf Hitler davon erfahren, ließ er dem Mann die Schiffskarten zustellen. Westenkirchner wird demnächst nach Deutschland zurückkehren.
Vor seiner Abreise schrieb er, daß die Amerikaner es rückhaltlos bewundern, daß sich der Kanzler seines ehemaligen Frontkameraden in so edler Weise annimmt.
Handel und Verkehr
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2,398
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58.22
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2.492
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81,49
81,65
81,49
81.88
6,064
S.07S
6,064
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21.93
22,02
22,02
22,08
S.644
S.6S6
5.595
8.808
41.51
41,59
41,51
41,59
61,24
61,36
61.Z4
61,45
12,51
12,53
12,51
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12,435
12,42
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80,18
60.02
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81.12
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3,047
3.0S3
3,047
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Z4.22
34,28
34,27
34.33
70.73
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7S.S2
75,68
75,52
75,68
48,15 I 48.05
48,15
14 . Nexeinber 1933
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?Isim 96v/o mii 40/0 ?LNsäivm
14. 12.
13. 12.
je
kg
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kg
2825,-
2825.—
je
gr
3,50
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je
gr
3.45
3.45
je
gr
3.35
3,35
Marktbericht der Stadtgemeinde Nagold
vom 14. Dezember 1933
Diehmarkt
Wattunq:
Zufuhr Stck.
Verlaust
Sick.
Preis pro Stck.
! Liiere
I
—
—
Kühe
Rinder und
4
I
140
-
nächi. Kalbinnen N
4
168—340
! Schmalvieh
7
5
90—140
Zufuhr und
Handel
ehr schlecht.
Preis vro Pag, 33-45 U .25-32 ,
außergewöhnlich Handel gedrückt.
Schweinemarkt
Läuferschweine 1 54 62
Milchschweine 68 24
Infolge Schneefalls Zufuhr schwach. Marktbesuch schwach,
Fruchtmarkt
Verkauft:
Weizen 6,13Zlr. Preisp.Ztr. ^ 9 30-9 50 Gerste 8.72 , , , . , 8 00
Haber 6,23 . „ , . , 6.30-6.50
Dinkel 3,70 , .... 6.40
Zufuhr gut, Handel lebhaft. Weizen ist noch ausgestellt in der Schrannenhalle.
Nächster Fruchtmarkt am 23. Dez. 1933.
Viehpreise, 14. Tez. B i b c r a ch: Kühe 140—300, Kalbelu 200- 340 Jungvieh 8p bis 140 RM. — H aigerlo eh in Hvhenz.r Jungvieh 50—150, Kühe 120 -300, Wurstkühe 50—80 NM. — M engen: Farren 250 -320, Ochsen 250—340, Kalbelu 270 bis 320, Kühe 90—230. Jungvieh 90 bis IM NM. — Oberndorr a. N.: I Paar Zug- stiere 450 -520, trächtige Kühe und Kal- binnen 230—340, Rinder 85—140 RM. — V a i h i n g e n / E n z: 1 Paar Ochsen 750. I Paar Schafsstieee 240. I Kälberknh 248 tr. Kalbet 325. Rinder 85-331 RM. - Weingarten: Kalbinnen 240 330 NM.
Schweinepreise. Biberach : Ferkel 12 bis 19 RM. — Haigerloch: Milchschw. 14 bis 16, Läufer 35 -48 NM. — Mengen: Milchschw. 10-16 RM. - Niederstetten: Milchschw. 11-15 NM. - Oberndorf/ N.: Milchschw. 9—15 RM. — SPdich i n g e n : Milchschw. 12 19 RM. W a n-
g e ii / A.: Ferkel 8—12 NM. — W eiugar- t e ii: Ferkel 10- 15 RM.
Fruchtpresse. Viberach: Gerste 6—8 RM. - S a n t g a n : Roggen 7.60. Gerste 7.70 RM. — W a n g e n ' A.: Haber 7.20 bis 7.60. Gerste 8.50—9. Roggen 8.50—9, Weizen 9.50-10.50 RM.
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Fleischmarkt: Farrensleisch 38 -45, Rindfleisch fett 50—55. mittel 43—47, gering 38
bis 42. Knhfleisch 24 bis 34. Kälber 52-62. Schweine 57—72, Hammel 55 bis 59.
Marktverlauf: Großvieh wegen zu geringem Umsatz nicht notiert, Kälber und Schweine langsam.
Hlsunkkiiner 8vlilt»vli1vieliii»i»rkt
A n ftrieb : Kälber 33. Schafe 27. Schweine 101. Ferkel und Läufer 427.
Preise: Läufer 17—19, Ferkel bis 6 Wochen 5—8, Ferkel über 6 Wochen 11—17 RM. Preise für alle anderen Arten nicht notiert. Marktverkauf ruhig.
Das Wetter
Der Hochdruck, der bisher die Wetterlage beherrschte, hat sich abgeschwächt. Im Norden ist ein neues Tiefdruckgebiet aufgetreten, so daß für Samstag und Sonntag wieder mehrfach bedecktes, aber noch ziemlich frostiges Wetter zu erwarten ist.
Gestorbene: Christian Maser. Wagnerineisier. 63 I.. Egenhausen/ Dorothea Klos.
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essen. — Sehen Sie. genau so braucht Ihr Holzboden immer wieder Nahrung. Pflegen Sie ihn daher regelmäßig mit XIdlUS84-Holzbalsam, der ihren Böden gleichzeitig Wachs, Farbe und Glanz verleiht. Die schönen kräftigen Farben, die monatelang halten, machen Ihr Heim wohnlich. — Der Holzboden kann naß gewischt und ohne weiteres wieder aufgeglänzt werden. Selbst der älteste Holzboden sieht wie neu aus und glänzt festlich mit
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Ein deutsches Zrauenbuchl
Rohrdorf. 14. Dez 1933
Todes-Anzeige
Unsere liebe Mutter
CWiM GricMer
geb. Seeger
durfte heute morgen im Alter von 75 Jahren nach langem Leiden heim- 6?hkW ,sso
Friedrich Grießhaber mit Familie.
Beerdigung Sonntag 17. Dez. nachm 1 Uhr
Kuni Tremel-Eggeri
Harb
Der Roman einer deutschen Frau
Das gute Buch in seinem Ausbau, in seiner Stilistik und seiner urwüchsigen Krast ist so beglückend, weil es die Zeit der letzten Jahre bis herein in die Gegenwart mit ihrer Not und ihrem Leid, ihrer Freude und ihrem Glück so eindringlich und lebensnah schildert, das; man erstaunt ist über dieses Mast dichterischer Gestaltung.
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Heute Freitag abend 8Uhr Zusammenkunft im Cafe-Rest.z., Eisenbahn" (Besprechung zwecks Ausfahrt). Erscheinen ist Pflicht!
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