A»U« 6 Nr. 285

Der Gesellschafter

Mittwoch, den k. Dezember izzz

In vielen vielen Jahren, wenn deutsche Jungen und Mädel von heute selber alt ge­worden sind, dann werden sie der Jugend jener ZukunstStage. den kommenden Ge­schlechtern vom Wunder unserer Zeit berich­ten, und man wird uns beneiden, daß wir Deutschlands Auferstehung miterleben durf­ten.

Jungen von heute werden dann erzählen können, wie es war, der große Tag, an dem daS deutsche Volk seinem herrlichen Führer das bedingungslose Ja gab, über 40 Millio­nen Menschen sich hinter Adolf Hitler stell­ten und für den Frieden, aber auch für deutsche Ehre und Gleichberechtigung unter den Völkern der Erde stimmten.

Viele werden dann den Jungen erzählen können, wie sie mitgeholfen haben. Alte und Kranke zur Wahlurne zu führen, wie sie ge­worben haben für diese Wahl, und jedes Opfer, das ein nationalsozialistisches Herz gebracht hat, wird bei den Jungen der Zu­kunft Verständnis finden. Manche unter ihnen werden vielleicht sogar heimlich den­ken:Hätten wir schon 1933 gelebt, wir hät­ten noch viel mehr geleistet"'. Aber alle wer» den immer wieder nach Adolf Hitler fragen.

Und dann werdet Ihr vielleicht vom 10. November 1933 erzählen, von jenem Tage, wo in der Mittagsstunde ganz Deutschland den Atem anhielt, jeder Mensch, jedes Gefährt auf den Straßen still stand, alle Deutschen nur in einem Gedanken: -Mit Hitler zu stehen für Friede und Ehre! Der alte Frontsoldat, dem sie 1918 die Achsel­stücke abrissen, der ehemalige Kriegsgefan­gene, der in Frankreich unerhört gequält wurde, die Frau, die ihre alten Eltern vorm Hungerelend in der Inflation nicht schützen konnte, der Arbeitslose, der voriges Jahr am Selbstmord war, alle standen still, viele haben in diesem Augenblick zu Gott ge­betet.

Wer aber schon vor dem Weltkrieg die Sie- mens-Schuckertwerke in der Siemensstadt bei Berlin gekannt hatte und nun am 10. No­vember den brausenden Jubel von dort ver­nahm, mußte einfach an ein Wunder glau- ben.

Damals empfing eisiges Schweigen den scheuen Besucher, der nicht zu ihnen gehörte, verbissener Hohn, schärfster Klassenhaß, denn die Männer in den blauen Blusen waren der bürgerlichen Welt, und nicht zu unrecht, bit­ter feind. Und heute? Der Führer stand mit- ten unter ihnen! Leuchtenden Auges stieg er aus ihrer Mitte, umtost von Heilrufen, zum riesigen Generator empor, so wie er im Le­ben auch aus ihrer Masse zum höchsten Füh- rerpvsten kam. Sein Rednerpult war ein einfaches Werkzeugspind, seine Macht aber - er selber, seine Persönlichkeit.

Einfach und klar, wie jeder Deutsche reden sollte, der etwas zu sagen hat, allen verständ- lich, erklärte der Führer den Seinen Deutsch­lands Lage in der Welt, legte er Rechenschaft ab über sein bisheriges Verhalten im poli­tischen Kampf, im Politischen Führeramt.

Er hätte es nicht nötig gehabt, er hat ja die Macht! Er will aber, daß ihm jeder Deutsche innerlich angehört, nicht für seinen Adolf Hitlers Nutzen, sondern für uns selbst. Er weiß, was wir brauchen und was wir tun müssen, damit unser Volk wieder ein menschenwürdiges und geachtetes Dasein führen kann.

Unser Führer hat aber nicht nur für die Wahl gesprochen. Er gab am 10. November 1933 Richtlinien von noch weit größerem Ausmaß. Er sagte, daß er ein Programm aufgestellt habe, das davon ausgehe,daß der Einzelne, sein Stand, seine Herkunft, seine Geburt, seine Lebensstellung oder sein Vermögen, nichts bedeuten. Alles ist ver­gänglich, es ist unbedeutend, an der Dauer­existenz des Volkes gemessen!"

Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel, ste­hen in vorderster Front in dieser ungeheu­ren Erziehungsarbeit. Ihre große Zeit be­ginnt jetzt! Jedem muß es bis ins Kleinste bewußt werden, daß er Pionier der gewalti­gen Idee des Führers ist.

Jede Gruppe hat zu verteidigen: die Ein­tracht unter sich, den tadellosen, national­sozialistischen Ruf vor den andern! Stand und Herkunft hat keine Rolle zu spielen, aber auch nicht der Eigennutz. Das deutsche Mä­del im Bund soll nicht suchen wollen, sich von ihrem Kreis unterhalten zu lassen, sondern sie soll das Ganze zusammen halten wol­len. Sie soll sich sagen: Wie bei der Wahl auf jede wahlberechtigte Stimme, so kommt's im Bund deutscher Mädel auf jedes Herz an.

Komint es zu irgend einem Streite, wir fechten ihn aus, aber nicht um Persönlich Recht zu bekommen, sondern um das Rechte durchzusetzen. Der Führer hat am 10. Nov. gesagt, daß er ein Arbeiter war, der sich durch Fleiß, Lernen, und auch durch Hun­ger, langsam emporgearbeitet hat, daß er sich aber auch nie zu denen gerechnet hat, die sich gegen die eigene Nation gestellt haben.

Wer heute noch in der deutschen Volks­gemeinschaft eitel, kleinlich ehrgeizig, leicht beleidigt ist, das deutsche Mädel, das den Bund oberflächlich als irgendeinen Unter­haltungsklub oder als Kaffeekränzchen auf­faßt, aber nicht als Gemeinschaft der Sclbst- erziehung für nationalsozialistisches Deutsch- tum stellt sich gegen die Nation.

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Mit jeder Handarbeit, die wir verschenken, verschenken wir ein Stück unseres Lebens. Daraus ist leicht zu ersehen, daß eine Hand­arbeit ein sogenanntes verpflichtendes Ge- schenk ist. Eine Blume, Obst, Backwaren und dergleichen sind vergängliche Dinge und kön­nen daher auch weniger Nahestehenden an-

Treu« Kameradschaft

geboten werden. Wie ganz anders ist dies aber bei einer Gabe, die uns Mühe, Fleiß und Zeit gekostet hat! Wenn man eine Hand­arbeit schenkt, darf man bei der Wahl nicht von sich, sondern vom zu Beschenkenden aus­gehen. Man muß überlegen: was würde ihm Freude machen, was zu seinen Räumen Pas­sen, was seinem persönlichen Geschmack ent- sprechen? Wir müssen bei der Wahl einer Handarbeit, die der Beschenkte immer vor Augen haben soll, gar wohl erwägen, ob wir ihm nahe genug stehen, eine solche Gabe bie­ten zu können; denn der Beschenkte ist durch solch eine Gabe geradezu verpflichtet, das Betreffende auch aufzustellen, auszuhängen oder auszulegen. Die Hauptsache bei der Handarbeit muß die eigene Mühe, nicht der Wert des verwendeten Materials sein. Auch mit Sorgfalt gewählte Kleinigkeiten sind sehr oft große Freudenbringer, denn sie verraten mehr als ein flüchtiges Gedenken.

AasteLecAe

Macht das nach!

Schülerinnen der Frauenarbeitsschule verfertigten

diese komischen Fabeltiere aus Filz

Ellen ZeiM-Aelln

/2. As /8.

Ja, nun sind sie vorüber, die schönen Tage im Schulungslager Gaisburg. Wenn man hinterher darüber nachdenkt, weiß man nicht, was einem am besten davon gefallen hat, was einem die meiste Freude bereitete.

Schön war's, wie alle die jungen Men­schenkinder oben im Waldheim ankamen, schwitzend mit dem schweren Koffer, der sie den steilen Berg herauf geplagt hatte. Dann gingen sie daran sich im gemeinsamen Schlaf­raum ihre Fallen zu richten. Auf Stroh schlief sich's gut, wir haben es alle dort oben gelernt. Morgens hieß es bald raus, und zur Gymnastik ging's ins Freie. Außer Atem kam man zurück zum Waschen. So war es jeden Morgen. Das Frühstück schmeckte des­halb auch immer besonders gut, und wohl­gestärkt konnten wir zur geistigen Arbeit übergehen. Viel Wichtiges und Schönes

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LM schmmk Lelm d« Mädel« vom BdM. bet SatSbw«.

haben wir oben gelernt, vom Geist im Bund deutscher Mädchen, von Rasse und Volk, von deutscher Geschichte und Kultur. Manches­mal leuchteten die vielen Mädchenaugen hell auf vor Freude!

Schön war's auch im Schwimmbad und danach bei der Besichtigung des Ausland­institutes, wo wir besonders über die reich­haltige Bibliothek staunten. Einmal sogar gab es einen Lichtbilder-Vortrag über den neuen deutschen Stil. Ich glaube, daß dabei manche von uns erst Kunst von Kitsch und umgekehrt unterscheiden lernte. Nach den anstrengenden Tagen tat die Nacht­ruhe gut; da fielen uns von ganz alleine die Augen zu.

Am letzten Abend trat nach dem ernsten Lehrlurs auch der heitere Teil in den Vor­dergrund. Unsere improvisierte Abschieds­feier war einfach reizend. Soll man da nun die lustigen Schnadahüpfeln nennen, in denen keine von uns verschont wurde, oder die Szene aus demDreimäderlhaus", in der Schubert und Heiderl zwar laut, aber nicht gerade bemerkenswert schön ihr:Was Schönres kann sein als ein Wienerlied", san­gen. Es war eben schön!

Und dann weiß ich noch, wie die Abschieds­stimmung am letzten Tage uns immer mehr übermannte. Die ersten von uns gingen, und wehmütig sahen wir andern vom Putz­kübel weg (denn es war Samstag und somii Scheuerfest) auf die Dahinziehenden. Zum letztenmal vereinigte der Mittagstisch die letzten von uns, bevor auch wir uns in alle Winde zerstreuten. Noch einmal klang von aller Lippen:

Und wenn wir marschieren.

Dann leuchtet ein Licht,

Das Dunkel und Wolken Strahlend durchbricht.

Und mit den letzten Worten des Liedes, Vergiß nicht das Feuer,

Bleib aus der Wacht.

drückten wir uns die Hände zum Abschied. Jedes von uns hat wohl das Gelernte im Herzen bewahrt, und gibt es nun an seine Mädchen weiter. Denn wir wollen ja auch alle mithelfen an der Erziehung der deut­schen Jugend im Sinne Adols Hitlers.

Heil Hitler!

(AusDie Frauenarbcitsschule". Verlag Vogel,

Böblingen. Photo: Brngel L Schall. DLN.)

Adventsleuchter

Wir wollen in diesem Jahr die Leuchter für unsere Adventslichtlein selbst basteln. Da­zu eignet sich am besten das dünne Holz von Zigarrenkistchen. Die meisten von uns gri­llen mit der Laubsäge umgehen und Wetter brauchen wir einen Drillbohrer.

Wir zeichnen drei Quadrate in den Grö­ßen 5, 4 und 3 Zentimeter. Aus diesen Stük- ken wird ein Loch, etwas kleiner als der' Durchmesser des dafür bestimmten Kerzchens herausaesägt. Nun leimen wir die Vierecke so aufeinander, daß die Längsseite des einen quer über die Ecke eines andern läuft, also verstürzt. Statt Quadrate können wir auch zwei bis drei Kreise oder Dreiecke überem- ander leimen. Sind alle Flächen und Kanten gut mit Glaspapier abgerieben, kommt das Bemalen. Wasserfarben haben wohl alle, noch schöner sind Oel- oder Lackfarben. Man kann auch Wasserfarben zum Schluß mit farblosein Lack überstreichen. Recht bunt wirkt bei einzelnen Lenchterchen sehr lustig.

Wißt Ihr, was Deutschland nötig war'? Nötiger fast, als ein großes Heer?

Ebenso nötig, wie starke Frauen,

Tie helfend an Deutschlands Zukunft bauen? Tüchtige MädelS tun Deutschland not. Ebenso nötig wie's tägliche Brot:

Mädels, die fleißig die Hände regen, Mädels, dem deutschen Volke zum Segen. Nicht Modepüppchen und leere Attrappen, Nicht hohle Kopfe mit Narrenkappen!

Nein, echte, tafere Kameraden,

Tie ihr Teil Last auf die Schultern laden. Mädels, die fröhlich die Arbeit vollbringen Und bei dem schweren Tagwerk noch singen. Mädels voll stolzer und aufrechter Ehre, Das ist's, was Deutschland nötia wäre.