zernber Mz
Nr. LS8
Jahre, mntbei„er / Dor° / Fried- !I l t b u r q.
Wetterlage Iwächt, Für immer noch w ziemlich
>00 Kilo, »nttsquali- l!).30 (18.SY ittsqualitüt 16.50—1? >-)' Futter- -14 (13 bis )- Kleeheu ;tes Stroh 0.75—31,25
5.25 (24.65 -10.50) H ll: MiL 5 M. - 16 M. - ch: Milch- ' l i n g e iu hweine M chweine ly v a n g e -27 N(. _ -15 M. - ugschweine Zsburg:
P'urz.
er 1088
ie
Schafe
3
12.
30. 11.
-28
-24
-
—
-04
31-34
-29
25—29
-25
23—25
22
50
49-S0
49
47—48
47
45—46
45
—
44
—
Ser vrrspeifte Ssen
Heiteres au« einer Gerichtsverhandlung Stuttgart, 4. Dez.
Durch eine sonst bei Gericht nicht erlaubte Heiterkeit, die sich bis auf den Flur bemerkbar machte, wurde mau auf diese Verhau- lung aufmerksam. Als mau den Sitzungssaal des Eiuzeirichters beim Amtsgericht Stuttgart betrat, war die Verhandlung bereits in vollem Gang. Vor dem Nichteniich stand ein etwa 38jal>nger Mann, der die Zache aber offenbar nicht sonderlich tragisch nahm.
Verschmitzt lächelnd gab er ans eine Frage des 'Richters zur Antwort, er habe nicht gewußt, daß das Diebstahl sei. Er habe die Sachen doch bloß w e g g e u o m m e n. Richter: „Na, na. Sie muhen doch über den Begriff Diebstahl im Bilde sein, wo Sie schön zweimal wegen Diebstahls bestraft wurden." Durch den weiteren Dialog zwischen 'Richter und Angeklagten erfuhr man daun.' daß der Angeklagte ans der Rampe des Güterbahuhofs eine Tose Safisch i u k ? n mit lausen ließ. Eine Tatsache, die der Angeklagte auch nicht in Abrede zog. Nur will er der Ansicht gewesen lein, daß dagegen niemand etwas habe. Richter: „Ja warum denn nicht?" Angeklagter: „Weil es doch minderwertiger Schinken war." Richter: „Sv, auf der Dose stand aber doch „Feinster Delikateß-Saft- schinken" lind nach dem, was Sie früher angegeben haben, muß Ihnen der Schinken auch ausgezeichnet bekommen haben!"
Doch der Angeklagte winkt ab und erklärt: „Heut ist es ja egal, au was man stirbt." Demnach konnte der Schinken aber nicht so minderwertig gewesen sein, denn der Angeklagte erweckte keineswegs den Eindruck, als ob dieses mehrpfündige Schinkenfrühstück irgendwelche nachteilige Folgen für ihn gehabt hätte. Auch sah er keines- wegs danach aus, als ob er sich in selbstmörderischer Absicht niit Todesverachtung auf diesen „minderwertigen" Schinken gestürzt hätte, um seinem Leben ein Ende zu bereiten.
Alle diese Einwände ließ der Angeklagte jedoch nicht gelten. „Sie glauben gar nicht, was man da alles für Zeug essen muß", erwiderte er dem Richter. „Auf dem Westbahnhof gab es einmal Heringe, die waren auch ganz verdorben." Richter: „Es wird aber niemand von Ihnen verlangt haben, daß Sie verdorbene Heringe essen, oder haben Sie die vielleicht auch einfach nur mitgenommen?" Auf diese Frage blieb der Angeklagte die Antwort schuldig.
Mit dem „minderwertigen" Delikateß-Saft- schinken war das Sündenregister des Angeklagten aber noch nicht erschöpft. Bei der evangelischen Kirchenpflege hatte er einen Ofen mitgenommen, was ihm eben- salls als Diebstahl zur Last gelegt wurde. Darüber wunderte sich der Angeklagte, denn er vertrat die Ansicht, daß er damit der Kirchenpflege nur einen Gefallen getan habe. „Heute habe ich auch schon einen mitgenommen", entgegnete er triumphierend. Richter: „Das ist für uns noch lange kein Beweis, und dann wissen Sie ja nicht, ob da nicht auch noch eine Anzeige kommt."
Der Angeklagte ließ sich jedoch nicht beirren. Für ihn war weder das eine noch das andere ein Diebstahl. Und dann stellte er sich auf den Standpunkt: „Däs ist auf jeden Fall besser als betteln." Richter: „Ta bin ich nun allerdings anderer Auffassung
ÜISU8
i zur r»te
1 P3S
> Tabellen en Volkes, i gegen fast > s Marris- ^ lkocps, der der Vor- die Ncn- : vortreff- ut gebun- ! r, Nagold. !
lä in Loxeu ill usreatllbei
Laim.
eute abend 15 Uhr
Sesamt-
probe
kraube"
» »
ndet
Führer des Reichs von E.G. Lorenz. Mit Origmalzeichnungen von Professor Karl Bauer, 104 Setten. Halbleinen NM. 2.—. K. Thienemanns Verlag. Stuttgart. Der Leiter der Schulfunk- sümtH. E. G. Lorenz, hat ausschließlich für die Jugend em Buch über die jetzigen deutschen Führer geschaffen. Die Lebensbeschreibungen von Adolf Hitler, Joseph Goebbels. Hermann Göring und Franz von Papen sind erfüll! von der Wärme und Anschaulichkeit des lebendigen Wortes. Fünf Originalzeichnungen der Führer von Professor Karl Bauer-München ergänzen den Inhalt auf das Wirksamste.
Das Konzertbuch. Band 1. Sinfvnische Werke, von P. Schweres und Dr. Nt. Friedland, RM. 5,40. Band ll, Instrumental-Solo- konzerte, von Dr. M. Friedland und Dr. H. Eimert, RM. 3.80. Band 111, Chorwerke, von Dr. M. Friedlanb und Dr. H. Eimert, RM. 5.70. Erschienen bei der Muth'jche» Verlagsbuchhandlung in Stuttgart.
Band 1. Chorwerke, ermöglicht dem Musikfreund durch seine ausführlichen Erläuterungen unserer lebendigen sinfonische» Werke eme wertvolle Einführung i» den Empfindlings- und StimmnngSgchalt des zu hörenden Werkes und i» die gedanklichen Absichten des Komponisten. Seme flüssige, oft nahezu poetische Darstellungs- Weise ist jedem Kvnzertbesucher und Nundfuuk- hörer auch ohne musikwissenschaftliche Vorbildung verständlich. Es schafft so erhöhten Genuß beim Hören eines Musikwerkes. In größeren zusammenhängenden Zügen erläutert das Kvuzertbuch die sinfonischen Werke von Satz zu Satz. Jedem Komponisten — es umfaßt die Schaffeiibperiodc von Bach und Händel an bis zu Weilt — ist eine ästhetische Einleitung gewidmet, in der seine besondere Wesensart ausführlich gekennzeichnet und seine musikgeschichtliche Stellung und Bedeutung charakterisiert wird. Ein Anhang bringt kürzere
Odtgv küvder
Der Gesellschafter
wie Sie. Für mich ift das Stehlen irnzner noch das schlimmere Nebel."
Als der Richter von dem Angeklagten wissen wollte, was er mit dem Ofen gemacht habe, gab der Angeklagte zur Antwort: „Der hat grad bis zum Mittagessen gereicht. Mehr ist nicht übrig geblieben", was einen tosenden Heiterkeitsansbruch hervorrief und den Richter zu der Frage veranlaßte: „Sie werden doch den Ofen nicht verspeist haben?" Angeklagter: „Nein, aber so wenig habe ich dabei erlöst." Richter: „Ach so, das ist nun wieder anders."
Mit dieser Feststellung war die Beweisaufnahme erschöpft, die für den Angeklagten nichts anderes als ein lustiges Intermezzo war. Erst als der Staatsanwalt vier Monate Gefängnis gegen ihn beantragte, verlor er die Fassung. Doch ebenso schnell hatte er sich damit abgesunden, daß man bei Gericht eben anderer Auffassung ist, denn nachdem der Richter drei Monate Gefängnis gegen ihn aussprach, verließ er Hocherhobenen Hauptes den Sitzungssaal, aber nicht ohne sich vom Gericht zuvor mit einem verbindlichen Lächeln verabschiedet zu haben.
8ZW BerWtmgen ln Rußland
Verschwörung gegen Stalin aufgedeckt?
London, 4. Dez. Der Korrespondent des „Daily Expreß" in Reval meldet, daß die russische Geheimpolizei eine umfangreiche Verschwörung aufgedeckt habe. Es sei geplant gewesen, Stalins Häus und andere wichtige Sowjetregierungsgebäude in die Luft zu sprengen.
Im ganzen seien 8500Personenver- haftet worden, darunter 1000 Regierungsbeamte, Soldaten und Offiziere. Alle Verhafteten gehörten zu einer geheimen terroristischen Gruppe, die in den letzten drei Monaten vier Munitionslager in die Luft gesprengt hatte. Die letzte Explosion ereignete sich im Munitionslager von Blagowe st schensk in Sibirien.
Jüdischer Setzpropagaudaversuch
London, 4. Dez. „Sunday Dispatch" meldet: Ein ernster Zwischenfall zwischen Deutschland und England hätte die Folge eines erstaunlichen politischen Husarenstük- kes sein können, das geheimgehalten und erst in der letzten Stunde aufgegeben wurde, weil die Urheber sich eines besseren besannen. Der Gedanke war, daß ein britischer Flieger von einem kleinen Flugplatz in Norfolk mit Flugblättern absliegen sollte, die Gerechtigkeit für die Juden in Deutschland verlangen. Ter Flieger sollte diese Propagandaslugblätter über Berlin. Hamburg und anderen deutschen Städten abwerfen. Ein bekannter englischer Jude hatte das Geld dafür bereitgestelll. Ein berühmter Kriegsflieger, der augenblicklich erwerbslos ist, sollte das Flugzeug fliegen. Er sollte 250 Pfund Sterling beim Abflug erhalten und weitere 500 Mund Sterling nach erfolgreicher Rückkeyr.
JenlW «lldckmt, Wrt Lek Aü iss Wchkilaü
Das Programm der französischen NeusozialMn
Paris, 4. Dez. Sonntag haben die Neu- svzialiften ihre eigentliche Grüuduugskvu- serenz abgehetzten.
Ter Abg. Renaudel erklärte in seiner Rede unter großem Beifall, Hitler yabe die öffentliche Meinung für sich gewonnen, wetz er die Skandale ausdeckte, und diese Aufgabe müßten in Frankreich die Nensozialisten übernehmen.
Die Statuten der neuen Partei, die angenommen wurden, bezeichnen ein svzialisti- sches Gemeinwesen als Ziel und sprechen sich ans dem Gebiet der internationalen Politik für die Landesverteidigung, verbunden mit der Organisierung des Friedens und der allgemeinen. allmählichen, gleichzeitigen, kontrollierten Abrüstung ans und verlangen den Kampf gegen den Faschismus.
Voller Erfolg
auch des 3. Eintopf-Sonntags
Berlin, 4. Dez. Das Ergebnis aus den Haussammlungen am Eintopfgerichtsomtzag in Berlin beläuft sich auf rund 400000 Mark; das sind etwa 13 000 Mark mehr a l s a m 5. N o v e m b e r. Ueber die sonstige Sammeltätigkeit ist ein Ueberblick erst in einigen Tagen möglich.
Bürgermeister
— Eintopf-Koch für die ganze Stadt
Schwedt a. O., 4. Dez. Eine ganz neuartige Veranstaltung zum Eintopfsonntag im Dezember hat die Stadt Schwedt a. O. eingeführt. Damit die Hausfrauen am Sonntag „kochfrei" sind, haben die leitenden Vertreter des Winterhilsswerks sowie die Ortsgruppenleitung der NSDAP, und der NS.- Volkswohlsahrt sich entschlossen, den Bürgern der Stadt ein Einheits-Mittagessen in Form von Erbsen und Speck zu kochen und zu verabreichen. Alle Bürger der Stadt fanden sich zum Eintopf-Sonntag in der Bürgermädchenschule ein, um Erbsen und Speck, gekocht von Bürgermeister Wage m a n n, zu essen.
Zentrums-Korrupiisn vor MMt
Beginn des Prozesses gegen Prof. Tessaucr und Dr. Knecht
M.-Gladbach, 4. Dez. Vor der Großen Strafkammer begann am Montag der „Kleine Bolksvereins-Prvzeß". Die Anklage richtet sich gegen den trüberen Direktor des Bolks- veceins-Verlages Dr. Hoh n, gegen den früheren Reichstagsabgeordneten des Zentrums. Prof. Tr. D e s s a u e r - Frankfurt, und gegen dessen srützeren Privatsekretär Dr. K n e ch t. Ter Angeklagte Tr. Hohn weilt zur Zeit in Oesterreich. Das Auslieferungs- gesnch ist abgelehnt worden.
Dieser Prozeß besaßt sich zum Teil mii den Vorlommnissen beim früheren Volksverein für das katholische Deutschland. Tie Anklage wirft Tr. Hohn als Geschäftsführer des VolksvereinS-Verlages vor, im Oktober 1928 die dieter Gvsitzlichaft gehörigen Anteile au der Carolus-Druckerei G. m. b. H. Frankfurt a. M. im Nominalwert von 105 000 Mark für 85 000 Mark verkauft zu haben, obwohl sie einen Wert von 155 000 Mark hatten. Dr. Dessauer soll Dr. Hohn zu der strafbaren Handlung bestimmt haben. Tr. Knecht wird der Beihilfe beschuldigt.
Charakteristiken von 122 Lonkünstlern und ihren hauptsächlichen Werken.
Band II, I n st r u m e n i a l s o I o k o n z e r l e, 98 Werke (Klavier-, Vivline-, Bivlvncellv-, Klarinetten-, Fagott-, Orgel-, Waldhvrn- und Bratschenkonzerte) finden darin ausführliche Würdigung. Ein Anhang bringt ein Verzeichnis derjenigen wichtigeren Konzertiverke, die nur gelegentlich zu Gehör kommen. Als erstes und einziges Werk, das die Jnstrumental-Solokonzcrte dem Verständnis des weiteren Kreises von Musikfreunden nahebrmgt, darf dieser Band als wer!- volle Bereicherung begrüßt werden.
Band III. Chorwerke, bringt von 44 Komponisten die Erläuterung von Choralwerken (Messe. Requiem. Tcdeum, Stabat, Mater, Psalm. Passion. Oratorium, Kantate usw.). Ein Anhang nennt weitere 110 Komponisten mit ihren hauptsächlichsten Chorwerken. Als Einleitung bietet das Werk eine Einführung in die Haupiformen der Chocmusik. Eine Charakterisierung der neuen Gattung der Lehr- und Schulstücke gibt einen vorzüglichen Ueberblick über Art und Absichten dieses Gebietes des Musikschaffens.
Das überaus reichhaltige Kvuzertbuch darf allen Musikfreunden und musikalischen Laien wie auch Musiklehrern. Chorleitern, Musikschüler» usw. aufs wärmste empfohlen werden. Wer von einem Konzertbesuch oder einer musitalifchen Rundfunk- darbietnng wirklichen Gewinn haben will, der greife vor der Aufführung zu diesem Werk.
DaS neue Deutschland, Heft 12. Ein schwungvolles Titelbild verschafft der neuen Nummer einen besonderen Reiz. Schlagen wir auf, so finden wir interessante Berichte über Kriegs- Weihnachtsfeiern unserer Soldaten. — Kart Hans Strobel bringt eineu Aufsatz „Fahnenwache", der uns die politische Charakterlosigkeit der Tschechen aus der Zeit vor dem Kriege zeichnet. Auch der Humor gelangt zu seinem Recht. Wie immer, so bedeutet auch das neueste Heft dieser jungen Zeitschrift ei» wertvolles Unterrichtsmittel für den am
! Vvlksgescheheu mitschafsenden Menschen.
unü ILsIvnÄvr siail vrdLItlivI» in
Das neue Daheim (70. Jahrgang Nr. 9). Die neue Nuinmer ist auch diesmal wieder interessant und inhaltsreich, ll.a. bringt sie eine „Geschichte des Adventskreuzes", einen Aussatz über „Die Verpflichtung der Frau zu Volk und Staat" und neue modische Winke für die Frau. Rätsel, Büchertisch und Kunstbeilage vollenden den viel- - fettigen Inhalt.
Neue Bild-Abreißkalender für 1934
Adler »nd Hakenkreuz: Verlag Deutsches Verlagsbuchhaus Dresden. Ein Kalender mit vielen : Bildern ans Deutschlands Größe einst und jetzt. ^ RM. 2.30 Der drucktechnisch sowie inhaltlich einwandfrei hergestellte Kalender läßt das Auge über die schönsten Bilder ans Deutschlands Geschichte gleiten. Jedem jungen Deutschen sollte !
dieses hervorragende Blätterwerk auf dem Weih- ! nachtstische liegen. ^
Belauschte Tiere: Verlag Hermann A. Wiech- ' mann, München 19. RM. 2.50. 12 hübsch erfaßte ^ Tiernufnahmen zeige» uns Vögel, Schlangen, s Fische so, wie sie die Kamera mitten in der s
Tagesbeschästigiing überrascht hat. Für Tier- freunde biete! der Kalender zweifellos besondere ! Reize. ^
Deutsches Land 1934: Verlag' Hermann Ctzch- blatt, Leipzig X 22. RM. 2.20. Von Deutschland erzählen die. durch den Schwarz-Wciß-Kvntrait - besonders eindrucksvoll wirkenden Bilder. Dorf. Stadt und Leute sind mit starken und feinen : Strichen, mit Messer und Stichel lebensvoll ans das Blatt gezaubert worden. Kunstfrelindeii wird der Kalender bald zum Freunde werden.
Neue Photo-Kunst: Verlag Deutsches VerlagS- buchhaus, D—-den. Enie 'Menge Schnappschüsse lind Stilaufuahmen zeigt die unermeßliche Verwendbarkeit der Kamera. Tadellos und init hervorragender Beobachtungsgabe sind diese Bilder auf die Platte gebannt. Für Photofreniide ist dieser Kalender ein sicherlich gern gesehenes Geschenk. ^
er v«n K Vll L »
Mittwoch, den 8. Dezember 1983
Sie irische Srage
Beratungen des britischen Kabinetts
Lvndon, 4. Dez. Das Kabinett hielt 'Montag morgen eine Sitzung ab dem besonderen Zweck, den mit der Regrernng des irischen Freistaats geführten Notenwechsel über die Lage, die bei einem Ausscheiden des Freistaats ans dem britischen Reichsverband entstehen würde, zu erörtern.
Der Minister für die Dominien, Thomas, wird wahrscheinlich Dienstag im Unterhaus eine Erklärung hierzu abgehen.
Riesenbrand in Jstambut
Jftambul, 4. Dez. Die Sophienkirche, eine der berühmtesten Gotteshäuser der Christenheit, ist von einem großen Feuer bedroht, das das benachbarte alte Gerichtsgebüude zerstört hat. Auch die berühmte Sultan- Ahmed-Moschee ist in Gefahr.
Der große Brand, der seit Sonntag im Justizgebäude wütete, ist erst Montag vormittag gelöscht worden. Der Schaden wird auf 1 Million Pfund Sterling geschätzt. Eine halbe Million Aktenstücke find vernichtet worden, was die Tätigkeit der Gerichte aus lange Zeit lähmen dürfte.
Verschiedenes
Die 85 Zentimeter große Braut
Berechtigtes Aufsehen erregte eine Hochzeit, die in diesem Monat in Birmingham stattfand. Dyx Bräutigam war ein normal gewachsener Mann, aber das 'Merkwürdige war, daß er sich eine Braut von n u r 85 Zentimeter Körpergröße ausgesucht hatte. Die Brautleute sind beide Artisten und treten im gleichen Varietä auf. Nach der Trauung trug der Bräutigam die Braut, die ein weißes Seidenkleid angelegt hatte, auf seinen Armen nach dem Wagen. Hoffentlich wird das ungleiche Paar keine Enttäuschungen erleben.
Eine Mumie für 4ü Mark
In Paris ist dieser Tage eine Mumie zur Versteigerung gekommen, fand aber so wenig Anklang, daß sie für einen Preis von vierzig Mark losgeschlagen wurde. Diese Mumie eines etwa zehnjährigen ägyptischen Kindes wurde vor einigen Jahren von einem Weltrcisenden nach Paris gebracht. Mit etlichen anderen Besitztümern stellte er sie in einem Speicher unter. Der Besitzer des Speichers hat sie jk>t zur Versteigerung gebracht, um mit dem ErNs die nicht bezahlte Miete zu decken. Der neue Besitzer der Mumie hat sie sofort nach dem Erwerb mit einem geringen Verdienst auf einem Pariser Trödelmarkt weiterverkauft. Wie oft die kleine Mumie nun noch den Besitzer wechseln wird, steht dahin, — immerhin wirkt dieser Schacher entwürdigend, — denn auch diese Mumie ist ja einmal ein lebendiges kleines Menschenkind gewesen.
Humor
Die Handwerker erscheinen frühzeitig mit dem eletrrischen Badeofen und der Wanne. Der Hausherr öffnet. „Wir bringen hier die Badewanne und die Gebrauchsanweisung dazu."
„Was denken Sie sich denn eigentlich!" braust der in seiner Morgenruhe Gestörte auf, „meinen sie, ich hätte nicht schon öfters gebadet?"
Der Kinderfreund: Stistungsverlag. Potsdam RM. 1.20. 56 Abreißblätter mit interessanten und wertvollen Bildern von Menschen, Tieren und Landschaften. Die Vielseitigkeit des Kalenders bringt wohl aus allen möglichen Gebieten Bilder macht ihn aber dadurch für Kinder weniger ge eignet.
Licht und Schatten: Verlag Herrn. A. Wiech mal!!!. München. RM. 2.50. In 12 gut aus gearbeitete!! Photvsiudien aus Natur und Leben bei denen Licht und Schatten besonders kontrast reich gewählt sind, gibt der Kalender den Bild jägern Beisowle. wie wirkliche Aufnahme» ge macht werden müssen.
Hahns Kinder- und Märchenkalender: Verlag Alfred Hahn, G. m. b, H„ Leipzig O 5. Abreiß sorm RM. 2.40. Das ist eigentlich kein Kalender, das ist ei» regelrechtes Märchenbuch mit vielen schönen einfarbigen und luiuten Bildern von verzauberten Prinzen »»d Prinzessinnen, von ver wlliischenen Schlössern und Baumen. Für innere Kleinen ein herrliches Bilderbuch, sür die Große» zum Vvriese» geeignet.
Wieck uann-Kalcnder Deutscher Künstler: Verlag Herrn, A. Wiechmauii, München 19. Der Kalender enthält >2 tadellos iviedergegebene Aquarell- und Oelbructe, die zusammen mN der sinnreichen An vrdnuiig des Kalendermms einen wunderschönen Wandschmuck bilden.
Popp-Kalender: Verlag Rudolf Schneider. Markersdorf. Auiish. Zittau. Aut t3 für sich gehaltenen Blättern ist je eine künstlerisch eriaßie Photolärie eingesteckt, die sich zugleich als Postkarte verwenden läßt. Diese praktische Anordnung. verbünde» mN geschmackvoller Aufmachung wird dem Kalender viele Freunde gewinne».
Kalender fürs Auge und Herz. Westdeutscher Lutherverlag, Witten-Ruhr. RM. 1,75. In vielen Bildern alter Meister, znm Teil aus der Biblischen Geschichte, und einer täglichen Losung, enthält der Kalender sowohl Schönheiten für das Auge, als auch religiöse Nahrung.
l 8 « r