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Heiteres au« einer Gerichtsverhandlung Stuttgart, 4. Dez.

Durch eine sonst bei Gericht nicht erlaubte Heiterkeit, die sich bis auf den Flur bemerk­bar machte, wurde mau auf diese Verhau- lung aufmerksam. Als mau den Sitzungs­saal des Eiuzeirichters beim Amtsgericht Stuttgart betrat, war die Verhandlung be­reits in vollem Gang. Vor dem Nichteniich stand ein etwa 38jal>nger Mann, der die Zache aber offenbar nicht sonderlich tragisch nahm.

Verschmitzt lächelnd gab er ans eine Frage des 'Richters zur Antwort, er habe nicht ge­wußt, daß das Diebstahl sei. Er habe die Sachen doch bloß w e g g e u o m m e n. Richter:Na, na. Sie muhen doch über den Begriff Diebstahl im Bilde sein, wo Sie schön zweimal wegen Diebstahls bestraft wurden." Durch den weiteren Dialog zwi­schen 'Richter und Angeklagten erfuhr man daun.' daß der Angeklagte ans der Rampe des Güterbahuhofs eine Tose Safi­sch i u k ? n mit lausen ließ. Eine Tat­sache, die der Angeklagte auch nicht in Ab­rede zog. Nur will er der Ansicht gewesen lein, daß dagegen niemand etwas habe. Richter:Ja warum denn nicht?" Ange­klagter:Weil es doch minderwertiger Schinken war." Richter:Sv, auf der Dose stand aber dochFeinster Delikateß-Saft- schinken" lind nach dem, was Sie früher an­gegeben haben, muß Ihnen der Schinken auch ausgezeichnet bekommen haben!"

Doch der Angeklagte winkt ab und er­klärt:Heut ist es ja egal, au was man stirbt." Demnach konnte der Schinken aber nicht so minderwertig gewesen sein, denn der Angeklagte erweckte keineswegs den Ein­druck, als ob dieses mehrpfündige Schinken­frühstück irgendwelche nachteilige Folgen für ihn gehabt hätte. Auch sah er keines- wegs danach aus, als ob er sich in selbstmör­derischer Absicht niit Todesverachtung auf diesenminderwertigen" Schinken gestürzt hätte, um seinem Leben ein Ende zu be­reiten.

Alle diese Einwände ließ der Angeklagte jedoch nicht gelten.Sie glauben gar nicht, was man da alles für Zeug essen muß", er­widerte er dem Richter.Auf dem West­bahnhof gab es einmal Heringe, die waren auch ganz verdorben." Richter:Es wird aber niemand von Ihnen verlangt haben, daß Sie verdorbene Heringe essen, oder haben Sie die vielleicht auch einfach nur mitgenommen?" Auf diese Frage blieb der Angeklagte die Antwort schuldig.

Mit demminderwertigen" Delikateß-Saft- schinken war das Sündenregister des Ange­klagten aber noch nicht erschöpft. Bei der evangelischen Kirchenpflege hatte er einen Ofen mitgenommen, was ihm eben- salls als Diebstahl zur Last gelegt wurde. Darüber wunderte sich der Angeklagte, denn er vertrat die Ansicht, daß er damit der Kirchenpflege nur einen Gefallen getan habe.Heute habe ich auch schon einen mit­genommen", entgegnete er triumphierend. Richter:Das ist für uns noch lange kein Beweis, und dann wissen Sie ja nicht, ob da nicht auch noch eine Anzeige kommt."

Der Angeklagte ließ sich jedoch nicht be­irren. Für ihn war weder das eine noch das andere ein Diebstahl. Und dann stellte er sich auf den Standpunkt:Däs ist auf jeden Fall besser als betteln." Richter:Ta bin ich nun allerdings anderer Auffassung

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Führer des Reichs von E.G. Lorenz. Mit Ori­gmalzeichnungen von Professor Karl Bauer, 104 Setten. Halbleinen NM. 2.. K. Thienemanns Verlag. Stuttgart. Der Leiter der Schulfunk- sümtH. E. G. Lorenz, hat ausschließlich für die Jugend em Buch über die jetzigen deutschen Führer geschaffen. Die Lebensbeschreibungen von Adolf Hitler, Joseph Goebbels. Hermann Göring und Franz von Papen sind erfüll! von der Wärme und Anschaulichkeit des lebendigen Wor­tes. Fünf Originalzeichnungen der Führer von Professor Karl Bauer-München ergänzen den Inhalt auf das Wirksamste.

Das Konzertbuch. Band 1. Sinfvnische Werke, von P. Schweres und Dr. Nt. Friedland, RM. 5,40. Band ll, Instrumental-Solo- konzerte, von Dr. M. Friedland und Dr. H. Eimert, RM. 3.80. Band 111, Chorwerke, von Dr. M. Friedlanb und Dr. H. Eimert, RM. 5.70. Erschienen bei der Muth'jche» Verlags­buchhandlung in Stuttgart.

Band 1. Chorwerke, ermöglicht dem Musik­freund durch seine ausführlichen Erläuterungen unserer lebendigen sinfonische» Werke eme wert­volle Einführung i» den Empfindlings- und StimmnngSgchalt des zu hörenden Werkes und i» die gedanklichen Absichten des Komponisten. Seme flüssige, oft nahezu poetische Darstellungs- Weise ist jedem Kvnzertbesucher und Nundfuuk- hörer auch ohne musikwissenschaftliche Vorbildung verständlich. Es schafft so erhöhten Genuß beim Hören eines Musikwerkes. In größeren zusammen­hängenden Zügen erläutert das Kvuzertbuch die sinfonischen Werke von Satz zu Satz. Jedem Kom­ponisten es umfaßt die Schaffeiibperiodc von Bach und Händel an bis zu Weilt ist eine ästhetische Einleitung gewidmet, in der seine be­sondere Wesensart ausführlich gekennzeichnet und seine musikgeschichtliche Stellung und Bedeutung charakterisiert wird. Ein Anhang bringt kürzere

Odtgv küvder

Der Gesellschafter

wie Sie. Für mich ift das Stehlen irnzner noch das schlimmere Nebel."

Als der Richter von dem Angeklagten wis­sen wollte, was er mit dem Ofen gemacht habe, gab der Angeklagte zur Antwort:Der hat grad bis zum Mittagessen gereicht. Mehr ist nicht übrig geblieben", was einen tosen­den Heiterkeitsansbruch hervorrief und den Richter zu der Frage veranlaßte:Sie wer­den doch den Ofen nicht verspeist haben?" Angeklagter:Nein, aber so wenig habe ich dabei erlöst." Richter:Ach so, das ist nun wieder anders."

Mit dieser Feststellung war die Beweisauf­nahme erschöpft, die für den Angeklagten nichts anderes als ein lustiges Intermezzo war. Erst als der Staatsanwalt vier Mo­nate Gefängnis gegen ihn beantragte, verlor er die Fassung. Doch ebenso schnell hatte er sich damit abgesunden, daß man bei Gericht eben anderer Auffassung ist, denn nachdem der Richter drei Monate Gefängnis gegen ihn aussprach, verließ er Hocherhobe­nen Hauptes den Sitzungssaal, aber nicht ohne sich vom Gericht zuvor mit einem ver­bindlichen Lächeln verabschiedet zu haben.

8ZW BerWtmgen ln Rußland

Verschwörung gegen Stalin aufgedeckt?

London, 4. Dez. Der Korrespondent des Daily Expreß" in Reval meldet, daß die russische Geheimpolizei eine umfang­reiche Verschwörung aufgedeckt habe. Es sei geplant gewesen, Stalins Häus und andere wichtige Sowjet­regierungsgebäude in die Luft zu sprengen.

Im ganzen seien 8500Personenver- haftet worden, darunter 1000 Regierungs­beamte, Soldaten und Offiziere. Alle Ver­hafteten gehörten zu einer geheimen terrori­stischen Gruppe, die in den letzten drei Mo­naten vier Munitionslager in die Luft gesprengt hatte. Die letzte Explo­sion ereignete sich im Munitionslager von Blagowe st schensk in Sibirien.

Jüdischer Setzpropagaudaversuch

London, 4. Dez.Sunday Dispatch" mel­det: Ein ernster Zwischenfall zwischen Deutschland und England hätte die Folge eines erstaunlichen politischen Husarenstük- kes sein können, das geheimgehalten und erst in der letzten Stunde aufgegeben wurde, weil die Urheber sich eines besseren besannen. Der Gedanke war, daß ein bri­tischer Flieger von einem kleinen Flugplatz in Norfolk mit Flugblättern absliegen sollte, die Gerechtigkeit für die Juden in Deutschland verlangen. Ter Flieger sollte diese Propagandaslugblätter über Berlin. Hamburg und anderen deutschen Städten abwerfen. Ein bekannter englischer Jude hatte das Geld dafür bereitgestelll. Ein be­rühmter Kriegsflieger, der augenblicklich er­werbslos ist, sollte das Flugzeug fliegen. Er sollte 250 Pfund Sterling beim Abflug er­halten und weitere 500 Mund Sterling nach erfolgreicher Rückkeyr.

JenlW «lldckmt, Wrt Lek iss Wchkilaü

Das Programm der französischen NeusozialMn

Paris, 4. Dez. Sonntag haben die Neu- svzialiften ihre eigentliche Grüuduugskvu- serenz abgehetzten.

Ter Abg. Renaudel erklärte in seiner Rede unter großem Beifall, Hitler yabe die öffentliche Meinung für sich gewonnen, wetz er die Skandale ausdeckte, und diese Aufgabe müßten in Frankreich die Nensozialisten übernehmen.

Die Statuten der neuen Partei, die an­genommen wurden, bezeichnen ein svzialisti- sches Gemeinwesen als Ziel und sprechen sich ans dem Gebiet der internationalen Politik für die Landesverteidigung, verbunden mit der Organisierung des Friedens und der all­gemeinen. allmählichen, gleichzeitigen, kon­trollierten Abrüstung ans und verlangen den Kampf gegen den Faschismus.

Voller Erfolg

auch des 3. Eintopf-Sonntags

Berlin, 4. Dez. Das Ergebnis aus den Haussammlungen am Eintopfgerichtsomtzag in Berlin beläuft sich auf rund 400000 Mark; das sind etwa 13 000 Mark mehr a l s a m 5. N o v e m b e r. Ueber die sonstige Sammeltätigkeit ist ein Ueberblick erst in einigen Tagen möglich.

Bürgermeister

Eintopf-Koch für die ganze Stadt

Schwedt a. O., 4. Dez. Eine ganz neu­artige Veranstaltung zum Eintopfsonntag im Dezember hat die Stadt Schwedt a. O. eingeführt. Damit die Hausfrauen am Sonn­tagkochfrei" sind, haben die leitenden Ver­treter des Winterhilsswerks sowie die Orts­gruppenleitung der NSDAP, und der NS.- Volkswohlsahrt sich entschlossen, den Bür­gern der Stadt ein Einheits-Mittagessen in Form von Erbsen und Speck zu kochen und zu verabreichen. Alle Bürger der Stadt fan­den sich zum Eintopf-Sonntag in der Bür­germädchenschule ein, um Erbsen und Speck, gekocht von Bürgermeister Wa­ge m a n n, zu essen.

Zentrums-Korrupiisn vor MMt

Beginn des Prozesses gegen Prof. Tessaucr und Dr. Knecht

M.-Gladbach, 4. Dez. Vor der Großen Straf­kammer begann am Montag derKleine Bolksvereins-Prvzeß". Die Anklage richtet sich gegen den trüberen Direktor des Bolks- veceins-Verlages Dr. Hoh n, gegen den früheren Reichstagsabgeordneten des Zen­trums. Prof. Tr. D e s s a u e r - Frankfurt, und gegen dessen srützeren Privatsekretär Dr. K n e ch t. Ter Angeklagte Tr. Hohn weilt zur Zeit in Oesterreich. Das Auslieferungs- gesnch ist abgelehnt worden.

Dieser Prozeß besaßt sich zum Teil mii den Vorlommnissen beim früheren Volksverein für das katholische Deutschland. Tie Anklage wirft Tr. Hohn als Geschäftsführer des VolksvereinS-Verlages vor, im Oktober 1928 die dieter Gvsitzlichaft gehörigen Anteile au der Carolus-Druckerei G. m. b. H. Frank­furt a. M. im Nominalwert von 105 000 Mark für 85 000 Mark verkauft zu haben, obwohl sie einen Wert von 155 000 Mark hatten. Dr. Dessauer soll Dr. Hohn zu der strafbaren Handlung bestimmt haben. Tr. Knecht wird der Beihilfe beschuldigt.

Charakteristiken von 122 Lonkünstlern und ihren hauptsächlichen Werken.

Band II, I n st r u m e n i a l s o I o k o n z e r l e, 98 Werke (Klavier-, Vivline-, Bivlvncellv-, Klari­netten-, Fagott-, Orgel-, Waldhvrn- und Brat­schenkonzerte) finden darin ausführliche Würdi­gung. Ein Anhang bringt ein Verzeichnis der­jenigen wichtigeren Konzertiverke, die nur ge­legentlich zu Gehör kommen. Als erstes und einziges Werk, das die Jnstrumental-Solokonzcrte dem Verständnis des weiteren Kreises von Musik­freunden nahebrmgt, darf dieser Band als wer!- volle Bereicherung begrüßt werden.

Band III. Chorwerke, bringt von 44 Kom­ponisten die Erläuterung von Choralwerken (Messe. Requiem. Tcdeum, Stabat, Mater, Psalm. Passion. Oratorium, Kantate usw.). Ein Anhang nennt weitere 110 Komponisten mit ihren hauptsäch­lichsten Chorwerken. Als Einleitung bietet das Werk eine Einführung in die Haupiformen der Chocmusik. Eine Charakterisierung der neuen Gattung der Lehr- und Schulstücke gibt einen vor­züglichen Ueberblick über Art und Absichten dieses Gebietes des Musikschaffens.

Das überaus reichhaltige Kvuzertbuch darf allen Musikfreunden und musikalischen Laien wie auch Musiklehrern. Chorleitern, Musikschüler» usw. aufs wärmste empfohlen werden. Wer von einem Konzertbesuch oder einer musitalifchen Rundfunk- darbietnng wirklichen Gewinn haben will, der greife vor der Aufführung zu diesem Werk.

DaS neue Deutschland, Heft 12. Ein schwung­volles Titelbild verschafft der neuen Nummer einen besonderen Reiz. Schlagen wir auf, so finden wir interessante Berichte über Kriegs- Weihnachtsfeiern unserer Soldaten. Kart Hans Strobel bringt eineu AufsatzFahnenwache", der uns die politische Charakterlosigkeit der Tschechen aus der Zeit vor dem Kriege zeichnet. Auch der Humor gelangt zu seinem Recht. Wie immer, so bedeutet auch das neueste Heft dieser jungen Zeit­schrift ei» wertvolles Unterrichtsmittel für den am

! Vvlksgescheheu mitschafsenden Menschen.

unü ILsIvnÄvr siail vrdLItlivI» in

Das neue Daheim (70. Jahrgang Nr. 9). Die neue Nuinmer ist auch diesmal wieder interessant und inhaltsreich, ll.a. bringt sie eineGeschichte des Adventskreuzes", einen Aussatz überDie Ver­pflichtung der Frau zu Volk und Staat" und neue modische Winke für die Frau. Rätsel, Büchertisch und Kunstbeilage vollenden den viel- - fettigen Inhalt.

Neue Bild-Abreißkalender für 1934

Adler »nd Hakenkreuz: Verlag Deutsches Ver­lagsbuchhaus Dresden. Ein Kalender mit vielen : Bildern ans Deutschlands Größe einst und jetzt. ^ RM. 2.30 Der drucktechnisch sowie inhaltlich ein­wandfrei hergestellte Kalender läßt das Auge über die schönsten Bilder ans Deutschlands Ge­schichte gleiten. Jedem jungen Deutschen sollte !

dieses hervorragende Blätterwerk auf dem Weih- ! nachtstische liegen. ^

Belauschte Tiere: Verlag Hermann A. Wiech- ' mann, München 19. RM. 2.50. 12 hübsch erfaßte ^ Tiernufnahmen zeige» uns Vögel, Schlangen, s Fische so, wie sie die Kamera mitten in der s

Tagesbeschästigiing überrascht hat. Für Tier- freunde biete! der Kalender zweifellos besondere ! Reize. ^

Deutsches Land 1934: Verlag' Hermann Ctzch- blatt, Leipzig X 22. RM. 2.20. Von Deutschland erzählen die. durch den Schwarz-Wciß-Kvntrait - besonders eindrucksvoll wirkenden Bilder. Dorf. Stadt und Leute sind mit starken und feinen : Strichen, mit Messer und Stichel lebensvoll ans das Blatt gezaubert worden. Kunstfrelindeii wird der Kalender bald zum Freunde werden.

Neue Photo-Kunst: Verlag Deutsches VerlagS- buchhaus, D-den. Enie 'Menge Schnappschüsse lind Stilaufuahmen zeigt die unermeßliche Ver­wendbarkeit der Kamera. Tadellos und init her­vorragender Beobachtungsgabe sind diese Bilder auf die Platte gebannt. Für Photofreniide ist dieser Kalender ein sicherlich gern gesehenes Geschenk. ^

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Mittwoch, den 8. Dezember 1983

Sie irische Srage

Beratungen des britischen Kabinetts

Lvndon, 4. Dez. Das Kabinett hielt 'Mon­tag morgen eine Sitzung ab dem beson­deren Zweck, den mit der Regrernng des iri­schen Freistaats geführten Notenwechsel über die Lage, die bei einem Ausscheiden des Frei­staats ans dem britischen Reichsverband entstehen würde, zu erörtern.

Der Minister für die Dominien, Tho­mas, wird wahrscheinlich Dienstag im Unterhaus eine Erklärung hierzu abgehen.

Riesenbrand in Jstambut

Jftambul, 4. Dez. Die Sophienkirche, eine der berühmtesten Gotteshäuser der Christen­heit, ist von einem großen Feuer bedroht, das das benachbarte alte Gerichtsgebüude zerstört hat. Auch die berühmte Sultan- Ahmed-Moschee ist in Gefahr.

Der große Brand, der seit Sonntag im Justizgebäude wütete, ist erst Montag vor­mittag gelöscht worden. Der Schaden wird auf 1 Million Pfund Sterling geschätzt. Eine halbe Million Aktenstücke find vernichtet worden, was die Tätigkeit der Gerichte aus lange Zeit lähmen dürfte.

Verschiedenes

Die 85 Zentimeter große Braut

Berechtigtes Aufsehen erregte eine Hochzeit, die in diesem Monat in Birmingham stattfand. Dyx Bräutigam war ein normal gewachsener Mann, aber das 'Merkwürdige war, daß er sich eine Braut von n u r 85 Zentimeter Körpergröße ausge­sucht hatte. Die Brautleute sind beide Arti­sten und treten im gleichen Varietä auf. Nach der Trauung trug der Bräutigam die Braut, die ein weißes Seidenkleid angelegt hatte, auf seinen Armen nach dem Wagen. Hoffent­lich wird das ungleiche Paar keine Enttäu­schungen erleben.

Eine Mumie für Mark

In Paris ist dieser Tage eine Mumie zur Versteigerung gekommen, fand aber so wenig Anklang, daß sie für einen Preis von vierzig Mark losgeschlagen wurde. Diese Mu­mie eines etwa zehnjährigen ägyptischen Kin­des wurde vor einigen Jahren von einem Weltrcisenden nach Paris gebracht. Mit etlichen anderen Besitztümern stellte er sie in einem Speicher unter. Der Besitzer des Spei­chers hat sie jk>t zur Versteigerung gebracht, um mit dem ErNs die nicht bezahlte Miete zu decken. Der neue Besitzer der Mumie hat sie sofort nach dem Erwerb mit einem gerin­gen Verdienst auf einem Pariser Trödel­markt weiterverkauft. Wie oft die kleine Mu­mie nun noch den Besitzer wechseln wird, steht dahin, immerhin wirkt dieser Schacher entwürdigend, denn auch diese Mumie ist ja einmal ein lebendiges kleines Menschen­kind gewesen.

Humor

Die Handwerker erscheinen frühzeitig mit dem eletrrischen Badeofen und der Wanne. Der Haus­herr öffnet.Wir bringen hier die Badewanne und die Gebrauchsanweisung dazu."

Was denken Sie sich denn eigentlich!" braust der in seiner Morgenruhe Gestörte auf,meinen sie, ich hätte nicht schon öfters gebadet?"

Der Kinderfreund: Stistungsverlag. Potsdam RM. 1.20. 56 Abreißblätter mit interessanten und wertvollen Bildern von Menschen, Tieren und Landschaften. Die Vielseitigkeit des Kalenders bringt wohl aus allen möglichen Gebieten Bilder macht ihn aber dadurch für Kinder weniger ge eignet.

Licht und Schatten: Verlag Herrn. A. Wiech mal!!!. München. RM. 2.50. In 12 gut aus gearbeitete!! Photvsiudien aus Natur und Leben bei denen Licht und Schatten besonders kontrast reich gewählt sind, gibt der Kalender den Bild jägern Beisowle. wie wirkliche Aufnahme» ge macht werden müssen.

Hahns Kinder- und Märchenkalender: Verlag Alfred Hahn, G. m. b, H Leipzig O 5. Abreiß sorm RM. 2.40. Das ist eigentlich kein Kalender, das ist ei» regelrechtes Märchenbuch mit vielen schönen einfarbigen und luiuten Bildern von verzauberten Prinzen »»d Prinzessinnen, von ver wlliischenen Schlössern und Baumen. Für innere Kleinen ein herrliches Bilderbuch, sür die Große» zum Vvriese» geeignet.

Wieck uann-Kalcnder Deutscher Künstler: Verlag Herrn, A. Wiechmauii, München 19. Der Kalender enthält >2 tadellos iviedergegebene Aquarell- und Oelbructe, die zusammen mN der sinnreichen An vrdnuiig des Kalendermms einen wunderschönen Wandschmuck bilden.

Popp-Kalender: Verlag Rudolf Schneider. Mar­kersdorf. Auiish. Zittau. Aut t3 für sich ge­haltenen Blättern ist je eine künstlerisch eriaßie Photolärie eingesteckt, die sich zugleich als Post­karte verwenden läßt. Diese praktische Anord­nung. verbünde» mN geschmackvoller Aufmachung wird dem Kalender viele Freunde gewinne».

Kalender fürs Auge und Herz. Westdeutscher Lutherverlag, Witten-Ruhr. RM. 1,75. In vielen Bildern alter Meister, znm Teil aus der Bibli­schen Geschichte, und einer täglichen Losung, ent­hält der Kalender sowohl Schönheiten für das Auge, als auch religiöse Nahrung.

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