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<43. Fortsetzung.)

Hoppla! Deine Augen leuchten ja wie Bogen­lampen!"

Pfui, Manko!"

Nun erhob sich Stefanie.Du, ärgere die Gu- drun nicht", rief sie heiter aus.Aber nun Schluß mit dem Tratsch, ich gehe an meine Arbeit!" Sie betrat das Haus und kehrte bald darauf in ihrer blauen Hosenschürze und mit ihrem Strohhut zurück. Auch die anderen hatten sich an ihre Arbeit gemacht. Bianka und Gu­drun waren in der Küche, besprachen die Speise­karte und gingen nachher in den ersten Stock hinauf, um ihr Zimmer zu richten. Gabriel« war schon dabei, das ihre aufzuräumen. Dis Magd Mathilde kam aus dem zweiten Stock herab und berichtete freudestrahlend, daß Herr Morell packe.

Inzwischen stand Stefanie mit Korb und Schere zwischen den Blumenstauden, schnitt die verwelkenden Blätter und Blüten ab. zupfte Unkraut und reinigte die bereits hochaufge­schossenen Königskerzen von Ungeziefer. Es war

Lin unengenetimsr Übel, äs; ricb ober leickt unci mit Lrtolg bekSmpten ISKt. pfle­gen 8iv blesi und Urrpktisut regelmSkig so, ciok kein kilkoli unci

überstrahlenden Gralsburg, die auf eine jahr- tanfendalte Vergangenheit zurückblicken konnte und Kunstschätze von unvorstellbaren Werten barg.

Länger als eine Stunde waren sie durch Wehrgänge und Zwinger, durch Schloß. Stift. Burg und Kloster, durch Kapellen. Kirchen. Ka« pitel, durch Torbauten, Türme, Münster. Palas und andere Festungswerke, unter Staffelgiebeln und Walmdächern gewandelt, und alles zusam» men bildete die gewaltige Gralsburg, die sich über der trutzigen Ringmauer wie unsterblicher Wuchten in die lichtschäumenden Lüfte erhob Sie waren nur überall durchgegangen, hatten sich nirgends lange aufgehalten, da sie ja wieder zeitig in Hall sein mußten.

Stefanie ließ sich den Rücken schmoren, schnitt dis verwelkenden Blätter und Blumen ab, tat sie in den Korb und genoß und überdachte di« V vielen Erlebnisse der Haller Liebesreise. Eis . verließ das Staudenbeet und trat zwischen Aza, leen und Rhododendron, die mit farbenpräch­tigen Blüten übersät waren. Sie ging in dis Knie, zupfte das Unkraut aus und sprach in Ge­danken mit Michael. Plötzlich richtete sie sich ker- zengerade auf und spähte zum Haus hinüber. Eine erregte Stimme hatte sich erhoben. Es war Gabriele! Und droben aus dem ersten Stock sahen Bianka und Gudrun vors Haus hinab. Das geht dich nichts an!" schallte Gabrieles er­

regte Stimme in den Eartsn.And außerdem läßt du mich sofort los!"

^ Bianka und Gudrun verschwanden aus dem Fenster.

Stefanie warf di« Schere in den Korb, ver­ließ das Beet und rannte zum Hause hin.

Laß mich los!" schrie Gabriele.

Der Netter hielt sie an der Hand und sprach wie von Sinnen auf sie «in. Bianka und Gudrun waren aus der Pforte gestürzt. Die Magd Mat­hilde folgt« ihnen. Mama stand hinter einem Fenster des Salons und sah unbeweglich auf die Szene herab.Was will er denn?" schrien Ste­fanie und Bianka. die mit einem Satze über Mor-lls Koffer neben Gabriele gesprungen war.

Er kommt immerzu mit dem alten Unsinn!"

Latz sie los!" befahl Bianka mit schneidender Stimme.Und jetzt ist aber Schluß' Raus-fort- raus mit dir!" Und die Mädchen bebten und zitterten und umringten den Vetter, gerade so, als wollten sie sich auf ihn stürzen. Gr hatte Ga­briel« losgelassen, wandte sich dem Harste zu und meinte, daß er der Tante nun einmal ausein­andersetzen wolle, was für fein« Damen sie seien. Mama war nicht mehr im Fenster zu sehen. Und während er sich mit verbissenem Starr­sinn der Pforte zuwandte, sprang Bianka über die Koffer zurück und stellte sich in die Pforte. Nichts da! Das ist unser Haus! Fort-fort! Schluß jetzt!" Und als er mit dem Anke w>>tend aus üen L-oven stampfte und zu fchimpfen be­gann, stürzten sich wie auf Befehl Gabriele, Ste­fanie, Wianka und Gudrun auf ihn, packten ihn und zerrten ihn vom Hause weg.Mathilde, trag die Koffer zum Wagen!" schrie Bianka. Im gleichen Augenblick kam Gudrun zu Fall und stürzte auf den Boden. Alle schrien gellend auf. Na warte!" schrie Bianka.Unsere Gudrun hast du.gestoßen? Das wirst du büßen!" Und sie

keine Kalkreife im tlosr verbleiben, also mit

V

oeig in prauer Sonne, und Stefanie ließ sich mit Vergnügen auf dem Rücken schmoren. Sie be­dauerte, daß ein Mann im Hause war, da sie es sich sonst bequemer gemacht und di« Leinenbluse abgelegt hätte. Ihr« Gedanken verließen die Au und flogen nach Schwäbisch-Hall, von wo, wie sie wußte, die Soldaten heute in aller Früh« in Richtung Ellwangen abmarschiert waren. Mi­chael Krüger hatte sie gestern abend an den Bahnhof gebracht. Ganz fest hatte er sie in di« Arme genommen mitten auf dem Bahnsteig, und ganz fest auf den Mund geküßt. Ihr Lack- köfferchen hatte zwischen ihnen gestanden, und da hatte Michael sie losgelassen, das Köfferchen neben sich gestellt und sie noch einmal umarmt und geküßt.In drei Wochen kommst du zu mir nach Stuttgart", hatte er gesagt,und dann trinken wir droben auf dem Weißenhof einen Kaffee, und meine Eltern werden dann .ganz zu­fällig' erscheinen und sich zu uns an den Tstch fetzen. Grüße deine Mutter!" Stefanie dachte aber an noch viel mehr. Sie hatte den ganzen Nachmittag und Abend mit Michael verbracht, sie waren zur Eomdurg gewandert, waren die Bildersteig« hinaufgegangen und hatten sich an den heiteren Heiligen erfreut, die eine lebens­frohe Barockzeit an der Steige errichtet. Wie ganz verzaubert waren sie davor gestanden. Nichts Weltabgewandtes, nichts Entsagendes strömten diese Heiligenstandbilder aus, sie grüß­ten vielmehr heiter auf die Wanderer hernieder, und ihre Gebärden und Gesichter schienen voll dionysischer Lebeyswonne! Ja, sie waren die rechten Wärter der das Frankenland weithin

Weihnachtsgaben der Landdienstmädel

An Frau Murr in einer Feierstunde übergeben

Stuttgart. Drei große Tische voll entzücken-» der Weihnachtsgeschenke für kleine Leute, alles Arbeiten, die von 1616jährigen Mädels in den württembergischen Lanbdienstlagern des BDM. in ihrer Freizeit für das WHW. ange- fertiat worden waren, wurden vom Obergau des BDM. in einer schlichten Feierstunde der Gattin unseres Gauleiters Reichsstatthalter Murr am Mittwochnachmittaa im Roten

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Saal des Hospiz .^Viktoria" zur weiteren Ver­fügung übergeben. Mit Frau Murr nahmen an der Feierstunde auch Gaugeschäftsführer Baumert. Gauschatzmeister Vogt, Gau­propagandaleiter Mauer, Gauamtsleiter Thurner vom Gauamt für Volkswohlfahrt und Gebietsführer Sundermann teil.

Mädchen mit dem Hammer erschlagen

Stuttgart. In den Abendstunden des Diens­tag ereignete sich in einem Lause an der Hovenbeimer Straße eine schwere Bluttat. Gin

vor drei Jahren zugezögener 44jäüriger Mann, der wegen eines auf einer Wclt- kriegsdienstbeschädigung beruhenden Nerven­leidens im Ruhestand lebt, tötete ein ^jäh­riges Mädchen, das ihm im Auftrag eines Blumengeschäftes Blumen, die er bestellt hatte, in die Wohnung brachte, durch Hammer - schlage auf den Kopf. Wie es zur Tat kam, muß die weitere Untersuchung ergeben.

Wer andern eine Grube gräbt...

Tuttlingen. Aus Aerger und Feindschaft schrieb eine Frau aus dem Kreis Tuttun­zen einen anonymen Brief an die Staatsanwaltschaft, in welchem, sie mitteilte, daßein Wirt aus ihrer Gemeinde jeden Sonntag zehn bis zwölf Torten und auch ziemlich Vesper ohne Marren abgegeben

habe". Auch bereichere sich dieser Wirt dadurch, .daß er für eine größere Anzahl von Ar- leitern ein schlechtes Esten zubereite, damit sie Arbeiter jeden Tag wieder einen Teil hres Essens zurückbringen und er mit die­sem Abfall noch Schweine mästen könne". Mit üeser Anzeige wollte die Angeklagte errei- hen, daß gegen die Wirtseheleute ein Straf­verfahren eingeleitet werde, was auch tatsäch­lich geschah. Aber diesmal ging der Schuß aach hinrett los. Die Beweisaufnahme ergab, ) die Vorwürfe und Bezichtigungen der An- zeklagten unbegründet waren. Das Straf­verfahren gegen die Wirtseheleute wurde da­her eingestellt und die Angeklagte, die nicht aur leichtfertig, sondern bewußt der Wahrheit mwidcr gehandelt hatte, zu der gesetzlichen Mindeststrafe von einem Monat Gefäng-

NeueTMerlreuzträger -es Heeres

Zwei Offiziere und drei Unteroffiziere

Berlin, 11. Dezember. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeldmarschall von Brauchitsch, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an folgende Offiziere und Unteroffiziere des Heeres ' er­lichen: Hauptmann Soeth, Abteilungskom­mandeur in einem Artillerieregiment; Haupt« mann Eder, Bataillonsführer in einem In­fanterieregiment; Feldwebel Kluth, Zug­führer in einem Schützenregiment; Unteroffi­zier Brüggemann. Gruppenführer in einem Infanterieregiment, und Unteroffizier Moder, Gruppenführer in einem Schützcn- regiment.

umklammerte ihn von hinten am Hals unh preßte ihm die Knie in den Rücken, daß e, ächzte.Runter mit ihm, runter auf die Erd« mit diesem elenden Kerl!" Und schon lag er, un« die Mädchen stürzten auf ihn. packten ihn, schleif­ten ihn auf die Kastanienallee.Los Gudrun, pack ihn am Hosenbein! Und du, Mathilde, trag die Koffer zum Wagen, du brauchst uns nicht zu helfen, den Kerl schmeißen wir in hohem Bogen auf die Straße!" Morell kam aber wieder aus dis Füße zu stehen, Stefanie, die ihn am rechten Arm festhielt, ließ jedoch nicht locker, und Gabriele und Gudrun zerrrten an seinen Hosenbeinen, so daß er wieder zu liegen kam. Bianka hatte ihm zum zweitenmal ihre kräftigen Knie in den Rücken gepreßt. In diesem Augenblich erschien der Post­bote. Er kam in schnellem Lauf die Kastanien­allee herauf, legte seine Tasche ab und wollte helfen, da er der Meinung war. die Frauen seien überfallen worden.Legen Sie seine Bost draußen ins Auto!" schrie Bianka ..Das ist Herr Morell! Wir setzen ihn gerade an die Luft, weil er nicht freiwillig gehen will!" Sie schleiften ihn an Händen und Füßen zum Tore hin. Aber es kam nock einmal zu einem wüsten Handge­menge, da Morell beide Beine angezogen hatte und nun mit einem kraftvollen Ruck Gabriele und Stefanie zu Boden brachte Gudrun konnte sich an Bianka halten. Sie weinten vor Wnt, gaben unterdrückte Schreie von sich, stürzten sich aber wieder sofort auf den Rasenden, dessen Kopf Bianka fett in der Zanae hatte.Ich könnte dir jetzt mit der Faust ins Gesicht schlagen", keuchte sie,aber ich tue es nicht. Auf die Straße jedoch fliegst du. und den Tritt kriegst d» von mir per­sönlich." Auch sie weinte letzt vor Wut. Er hatte ibr vorhin die dünne Binse »erlisten und den Rock abgetreten. Die Schwestern sahen noch schlimmer aus.Ihr Furien", schrie er atemlos, .ihr Lügnerinnen, ihr schamlosen Lügnerinnen!"

(F> rif7l»!!!'g folgt.) ,

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Ju letzter Zeit mehren sich die Fälle, in denen Reisende vom fahrenden Zug ab- oder aufspringen und dabei ge­tötet oder lebensgefährlich verletzt werden. Die Reichsbahn warnt daher nicht nur ein­dringlich vor dem Auf- und Abspringen, son­dern steht sich auch genötigt, mit strengen Strafen dagegen einzuschrciten. Besonnene und verantwortungsbewußte Mitreisende, die gegen den Mißstand anftreten. machen sich um Leben und Gesundheit ihrer Volksgenossen verdient.

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