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Calw im Schwarzwald
Freitag den 13. Dezember 1940
Nr. 294
Neuer
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i„6. Berlin, 18. Dezember. Stärkere deutsche Kampsverbändc grisfen in der Nacht zum Donnerstag erneut das wichtige Rüstungs- zentrum Birmingham mit gute n Erfolg an. Ausgedehnte größere Brände und Zerstörun- ger an Fabrikgebäuden, Gasanstalten und Vcrkehrsanlagen lestätigten die Wirkung der Bombenangriffe. London und Liverpool wurden in der gleichen Stacht mit Teilkrästen an- gegriffen und hierbei mehrere kriegswichtige Ziele wirksam mit Bomben beregt.
Zu diesen neuen, erfolgreichen Angriffen liegen auch bereits Meldungen schwedischer Korrespondenten in London vor. Darnach warfen am Donnerstag deutsche Kampfflugzeuge bei Hellem Tageslicht Bomben auf Londrner Vororte und Außenbezirke sowie auf Plätze in Südostengland. Schon morgens unternahmen zwei deutsche Verbände. wie die englischen Meldungen im übrigen als einzigen Ausschnitt aus den Luft- kricgsvorgängcn des »etzten Tages verzeichnen. Vorstöße über Kent und längs der Themsemündung.
Ein Artikel des „Svenska Dagbladct" über den Fortgang der deutschen Luftoffensivc weist darauf hin, daß diese Offensive immer weiter gehe. Trotz des sehr großen Einsatzes beispielsweise beim letzten Angriff auf London sei es erstaunlich, daß selbst nach englischer Darstellung nur zwei deutsche Flugzeuge abgeschossen worden seien. Der schwedische Sachverständige rechnet aus. daß nach den Angaben über die abgeworsenen Bombenlasten allnächtlich im Durchschnitt mindestens 225 Flugzeuge über England gewesen seien.
Um die Erfolglosigkeit ihrer eigenen Vorstöße gipen die besetzsen Gebiete zu maskieren und gleichzeitig die Schuld sür ihr verbrecherisches Bombardement friedlicher Zivilbevölkerung aus die deutsche Luftwaffe abzuwälzen, verbreiten die Engländer am Donnerstag folgende ungeheuerliche Greudllüge: sedes- mal nach englischen Angriffen kämen hinterdrein. wenn die englischen Flugzeuge sich entfernt hätten, auf die nicht geschossen werde, Flieger, um Bombe» auf Wohnviertel abzu- wcrfcn . . ..Cooper hat mit dieser Phantastischen Lüge die Liste der Infamien um ein weiteres Glanzstück bereichert.
Der neue Großangriff deutscher -Bomber gegen das britische Rüstungszentrmn wird auch von amtlicher englischer Seite notgedrungen eingestanden. Der Bericht des Luftfahrtministeriums und des Ministeriums für innere Sicherheit von Donnerstagmorgen sprach zunächst allerdings nur davon, daß feindliche Angriffe „in ziemlich großem Maßstabe" aus eine Stadt in Mittelengland konzentriert worden seien. Der Hauptangriff habe die ganze Nacht durch gedauert und eine Anzahl von Bränden sei verursacht worden. Im übrigen sei die Tätigkeit des Feindes geringer gewesen, obwohl „einige Schäden" verursacht worden seien. In spa- teren Berichten hat man dann die übliche Verschweiaetaktik anfgegeben. da man ihre Sinnlosigkeit offenbar doch einzusehen beginnt und hat amtlich bekanntgegcben, daß Birmingham wiederum das Hauptziel des feindlichen Angriffes war, der als „ziemlich heftig" bezeichnet wird. Wer den
Abschluß der O-markot on
an der deutsch-sowjetrussischen Grenze
Berlin, 18. Dezember. Die gemischte Zen- tralkammisfion des Deutschen Reiches und der UdSSR, für Grenzfragrn hat die Denmrka- tion der deutsch-sowjetischen Grenze abge- schloffen, wie sie im brntsch-sowjetischen Grenz- und Frenndschaftsvertrag vom 28. September
1988 und dem Zusakprotokoll vom 1. Oktober
1989 vereinbart worden war. Die Arbeiten der gemischten Zrntralkommission und ihrer Unter- kommissionen wurden in zehn Monaten durch- gcführt und verliefen in einer den freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der UdSSR, entsprechenden Atmosphäre. Die Beschreibung des Verlaufs der Grenzlinie und die Karten dieser Linie sind von der deutschen Negierung und der Regierung der UdSSR, bestätigt worden.
sattsam bekannten Wortschatz der Londoner Illusionsmacher richtig zu lesen versteht, kann keinerlei Zweifel darüber haben, daß damit ein Großangriff mit gewaltigen Schäden zugegeben wird.
Die verheerende Wirkung des Angriffes wird daher auch in den neutralen Presseberichten in vollem Umfange bestätigt. So meldet die a m e r i k a n i s ch e Agentur United Preß aus London, daß Welle auf Welle deutscher Bomber mit Unterbrechungen von nur zwei bis drei Minuten über diese Stadt (Birmingham) hinwegaiua und riesige Zerstörungen anrichteten. Auch der Vertreter des finnischen Blattes „Kanppalcht" berichtet über starke Angriffe der deutschen Luftwaffe auf eine Stadt in den Midlands und den Abwurf schwerer Bomben auf London und Liverpool.
Der erste Angriff auf die britische Hauptstadt erfolgte nach einem Bericht der amerikanischen Agentur INS. bereits kurz nach
l8 Uhr Londoner Zeit;. Auch dieser Bericht hebt hervor, daß in London Bomben schwersten Kalibers explodiert sind und straft damit die amtlichen britischen Berichte, die den Angriff aus die Hauptstadt zu bagatellisieren versuchen. Lügen. Nach dem INS.- Bericht war der Abendhimmel über London durch explodierende Bomben und durch die entstandenen Brände hell erleuchtet, was immerhin zeigt, daß auch in der britischen Hauptstadt wieder einmal etwas mehr als „einige Schäden" entstanden sein dürften.
D-kano^ow bei Idbbenirop
Antrittsbesuch des russischen Botschafters
Berlin, 12. Dezember. Der Neichsminister des Auswärtigen, von Rtbbentrop, empfing Donnerstag den ncuernannten Botschafter der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, Wladimir Georgjewitfch Dekanosow, zum Antrittsbesuch.
John Bul wühlt in Syrien
kiaslere briisobe kiäne im sa - IrvppenverslLruvotseu im lrsk
v. Li. Ankara, 13. Dezember. Ter neue französische Oberkommiffar, General Dentz, wird im Laufe der nächsten Wochen in Syrien erwartet. Er ist bekanntlich zum Nachfolger des auf so tragische Weise durch britische Mörderhand ums Leben gekommenen Ober- kommiffars ChiaPPe ernannt worden. Seine ALreisezeit wird geheimsrhaltcn.
Syrien scheint neuerdings wieder mehr und mehr in den Mittelpunkt der finsteren Pläne Englands zu rücken, lieber mehreren Städten des Landes wurden F'ngzettel abgeworfen, in denen in der üblichen Weise gegen das französische Regime zu Hetzen versucht wurde. Die antibritische Stimmung in der arabischen und französischen Bevölkerung ist jedoch so groß, daß mit Flugblättern nichts gegen sie ausznrichten ist.
Verschiedene Meldungen ans Bagdad kaffen erkennen, daß England versucht, auch den Irak unter 'charteren Druck zu setzen. Im Gebiet von Basra wurden mehrfach britische Truppen ansgelnden, die im Gegensatz zu früher, nicht nach Palästina weitertransportiert werden, sondern im Lande bleiben. Vor allem wurven die englischen Luftwaffengarnisonen im Irak verstärkt.
Gleichzeitig bemühen sich die englischen Agenten, einen zunehmenden Druck auf die irakische Regierung auszuüben, um dieses
Land in den Krieg zu ziehen. Schon seit langem werden vo- den britischen Agenten Umtriebe aller Art unternommen, um die arabischen Vö ker als Kanonenfutter zu gewinnen. Sie sind hierbei allerdings bisher nur wenig aus Gegenliebe gestoßen, denn die Araber haben nicht vergessen, wie oft sie schon von England verraten und betrogen wurden. Die n. ue^ A u f st a n d s b e w e g u n g in Palästina wird daher in den benachbarten arabische» Ländern mit großer Anteilnahme verfolgt. Auch in Bagdad scheint man den haitischen Forderungen die kalte Schulter zu zeigen.
Die <Hoiihi,ft>babn verfchWet
Eüterzug in Lawine gefahren
8eb. Bern, 13. Dezember. Am Donnerstag wurde die Gotthardbahn zwischen Wasen und Gurgellen von einer niedergehenden großen Lawine auf einer ziemlich breiten Strecke zugeschüttet. Ein wenige Minuten später vorbeifahrender Güterzug konnte nicht mehr rechtzeitig abaebremst werden. Er fuhr in die großen Schneemaffen hinein und die elektrische Lokomotive' entgleiste. — lieber den französischen Alpen wütet seit Tagen ein heftiges Schneetreiben, das zu zahlreichen Verkehrsstörunge» geführt' hat. Seit 20 Jahren hat man in dieser Gegend keine derartigen Schneefälle mehr erlebt.
DH
UnS rhurchlll schweigt
Ouss Looper: „vier Lage schon, Herr Lektor, Saß er Sie Sprache verloren hat!" (Zeichn.: W. Schröder)
kühne Taten
Von unserer Uerlioer Lcdrittßettvaö
o«. Berlin, 13. Dezember.
Die Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz an Kapitän zur See Bernhard Rogge. dem Kommandanten eines Hilfskreuzers. stellt die Leistungen unserer Handelsstörer in überseeischen Gewässern sichtbar heraus. Vor einiger Zeit war bereits einem andern Kommandanten eines in überseeischen Gewässern operierenden deutschen Kriegsschiffes, Korvettenkapitän v. Ruckte schell, das Ritterkreuz verliehen worden. Der Führer hat durch diese Verleihungen die gesamte Besatzung dieser Kriegsschiffe geehrt. Der Kommandant eines Hilfskreuzers, dessen Schiff fern der Heimat aus eigenem Entschluß Entscheidungen fällen muß. ist völlig auf sich selbst gestellt.
Während einer nur wenige'Monate dauernden Hilfskreuzerunternehmunq hat Kapitän zur See Rogge über 94,000 BRT. an feindlichem und dem Feinde Nutzbarem Handels» schifssraum versenkt. Außerdem konnten mehrere wertvolle Prisen in deutsche Haken eingebracht werden. Ferner sind diesem Hilfskreuzer eine große Zahl der in überseeischen Gewässern erzielten anderweitigen Erfolge znzuschreiben.
Die glänzenden Leistungen unserer Hilfskreuzer im Handelskrieg in überseeischen Gewässern würden noch deutlicher werden, wenn man Einzelheiten über die Hilfskreuzer erzählen könnte. Sie haben bereits eine sehr erhebliche feindliche Tonnage versenkt. Dadurch und durch die Einbringung von Prisenschfffen in heimische Stützpunkte sind der englischen Versorgung große Schwierigkeiten gemacht worden.
Noch größer aber sind, wie immer wieder gesagt werden muß, die mittelbaren Erfolge der Handelsstörer. Sie ziehen starke feindliche Seestreitkräfte ans sich und versetzen die feindliche Handelsschiffahrt in weiten Seeräumen dauernd in Unruhe. England hat sein Geleitzugwesen deshalb weit auf die Ozeane hinaus ansdehnen müssen. Aber je mebr Ge- leitznge fahren, desto aerinaer kann die Bedeckung des einzelnen Goseitzuges sein. Das alles sind Folgen der kühnen Taten unserer Hilfskreuzer.
Lord Loikian geworben
Englands Botschafter in Washington
Stockholm. 12. Dezember. Nach einer Reuter- Meldung aus Wasbington ist der dortige englische Botschafter Lord Lothian im K, Lebensjahre plötzlich gestorben.
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4- Lord Lothian ist in dem Augenblick von der politischen Bühne abgetreten, als er im Dienste der Churchill-Propaganda in Baltimore eine von ihm angefertigte Rede verlesen ließ, die einen eindringlichen Appell an Amerika enthielt und die damit die aussichtslose Lage Englands erneut offenbar werden ließ. Die Propagandisten Churchills bedienen sich gegenwärtig verschiedener Methoden, um zum Zuge zu kommen. Die einen malen überaus rosig, während die anderen den Tatsachen näherkommen und die englischen Schwierigkeiten teilweise aufzeigen. Lord Lothian hatte von Churchill offenbar den Auftrag erhalten, den Amerikanern Hir sagen, daß England ohne ihre Hilfe nicht in der Lage sei, durchzuhalten, daß es aber Widerstand leisten könne, wenn es die amerikanische Hilfe bestimmt in Aussicht babe. In der Rede Lord Lothians ist vor allem zum Ausdruck gekommen, daß England von Amerika Schiffe bekommen müsse. Die englische Flotte sei furchtbar dünn auf den Weltmeeren verstreut, und Voraussetzung für den Sieg sei. daß der Anarisf an? die britischen Seewege, den die Achsenmächte führen können, abgewiesen werden konnte. England könne nur noch Vertrauen in den Sieg haben, wenn es ohne Sorge hinsichtlich der Hilfe Amerikas in die Zukunft blicken könne. Wörtlich hieß es: „Der Sieg kann nur mit Hilfe der Vereinigten Staaten erreicht werden." Das waren die letzten politischen Aeuße- rungen Lord Lothians.