?4us Stadt und Kreis Calw

Dein Opkee küe rken 8 eZ/

Der Opkersoootsg Im veremder

Am kommenden Sonntag hält das deutsche Volk seinen vierten Opfersonntag im zweiten Kriegsv interhilfswerk. Wie immer, so wird auch dieser Tag ein Bekenntnis der opferbereiten Heimat sein. Unsere Soldaten kämpfen für das Reich und seine Zukunft. Wir in der Heimat setzen uns ein für ein gesundes Volk, da» die Aufgaben nach dem Sieg kraftvoll übernehmen kann. Der deutsche Mensch sagtia" zu diesen Aufgaben, dir ihm das Leben stellt und stellen wird. Er steht voll und ganz auf dem Platz, der ihm einmal zugcwiesen wurde und den er nun einzunehmen hat auf Gedeih und Ver­derb. Sein Wille ist hart, sein Herz aber fühlt die besondere Aufgabe, die ihm in der Heimat erwachs - ist: Die Befreiung von sozialer Not und die Sicherung der Gesund­heit, insbesondere unserer Mutter und der heranwachsenoen Generation.

Heute weist jeder, datz der Ertrag eines Opfersonntags aber Tausenden von Volksge­nossen auf iroeno eine Weise hilft, irgendeine Not nimmt: So fahren erwerbstätige Mütter für vier Wochen zu einer drin­gend notwendigen Erholung, so fahren Hunderttausenoe von Kindern auf das Land, so erhalten Wöchnerinnen zur Führung ihres Haushaltes Haushaltshilfen, so entstehen Zehntausende von Kindertages­stätten der NSV. zur Entlastung der Mütter, so fügen sich immer neue Gemeindestationen und HilfsstellenMutter und Kind" in das Leben der Gemeinschaft mit ihren tausend Segnungen.

Für all das geben wir unser Opfer und wissen zudem, daß jede Mark, die wir geben, ein Schlag gegen England ist. Es gilt auch diesmal das Losungs'. ort: Dein Opfer für d:n Sieg!

Der Haushaltplan 1940 der Stadt Neuenbürg

In einer Besprechung mit den Beigeordne­ten und Natsherren berichtete kürzlich der Bür­germeister der Stadt Neuenbürg über den Haushaltplan 1940. Die Mehreinnahmen an Steuern und der Reinerlös von 31000. NM. aus dem Stadtwald ermöglichen es, daß bei einer Einrechnung der in Höhe von 1939 ge­gebenen Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock zu den Besoldungen an der Deutschen Volksschule und der Oberschule der Haushaltplan bei 428 638. NM. Ausgaben und 410883. Reichsmark Einnahmen mit einem zunächst noch ungedeckten Betrag von 17 755. NM. abschließen kann.

Gegenüber 1939 ist der für Hoch- und Tief­bauten eingesetzte Betrag um 26000 NM. auf 55000 NM. gesenkt worden. Eine dringende Aufgabe nach dem Krieg wird die Förderung des Wohnungsbaus werden. Hiefür ist das Junkeraäergebiet vorgesehen, besten Erschlie­ßung eine erhebliche Summe beanspruchen wird. Zu diesem Zweck sind im Etat 8000. Reichsmark und für Kanalisation 5000. NM. vorgesehen. Die Personalkosten der Verwal­tung mit Polizei betragen 42 654. NM. Die Nettoausgabe für die Deutsche Volksschule, Oberschule, Gewerbeschule und Frauenarbeits­schule beläuft sich auf 48 000. NM. Die Er­fahrungen im vergangenen Jahr haben auch gezeigt, daß die Wasserversorgung für höher ge­legene Stadtteile durch die Anlage eines neuen Hochbehälters verbessert werden muß. Die be­scheidene Rate von 4000. NM. ist hiefür Heuer eingesetzt. Die Fürsorgekosten sind um 2000. NM. zurückgegangen auf 9600. NM. Die Steuerhebesätze bleiben mit 145 v. H. für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke, 110 v. H. für Gebäude und 300 v. H. für Gewerbe unverändert. Auch die Bürgersteuer wird wie­der mit 500 v. H. erhoben.

Der Haushaltplan für das Stadt. Elektrizi­tätswerk hat 72.310. Einnahmen und 68 590 Reichsmark Ausgaben. Nach Abrechnung der Abschreibungsquote für die Anlagen in Höhe von 10 206. NM. verbleibt noch ein Ucber- schuß von 3514. NM. Die Strom Erzeugung erreicht im Jahre fast 600 000 KWSt. Aus den Mitteln des Elektrizitätswerks fließen insges. 21 800 NM. in die Stadtkaste.

Virkenfeld ehrte seiue Gefallenen

Die Ortsgruppe Birkenfeld der 9!S DAP. hielt am Sonntag eine Gedenkfeier zu Ehren der in diesem Kriege Gefallenen der Ge­meinde in der würdig geschmückten Turnhalle. Das Niederländische Dankgebet, von der Fener- wehrkapelle gespielt, Lieder der HI und des BDM sowie zwei Chöre des Sängerbunds Bir- kens'.ldNun schweige jeder von seinem Leid" undStumm schläft der Krieger,, lei­teten die Feier ein. Eine würdige Gedächtnis­rede hielt Krcis'chulungsleiter Hang, Ernst­mühl. Nach der Gefallencn-Ehrung durch Orts­gruppenleiter Pa. Schaible, wobei unter den ! Klängen des Liedes vom guten Kameraden die Fahnen gesenkt wurden, schloß die Feier. Die ^

Partei und ihre Gliederungen marschierten dann mit den Fahnengruppen zum Ehrenmal beim Friedhof, wo Kränze niedergelegt wur­den.

Freizeiten in den Metzgereien

Auf Grund des 8 9 der Arbeitszeitordnung und des 8 20 des Jugendschutzgesetzes, beide vom 30. April 1938 sowie der Verordnung des NeichsarbeitZministers über den Ladenschluß vom 21. Dezember 1939 wird auch für die Metzgereien in Württemberg eine Freizeit demnächst angeordnct und zwar auf reden Dienstag ab 13 Uhr. Ist der Mittwoch einer Woche ein gesetzlicher Feiertag, so kommt der freie Nachmittag ohne Ersatz in Wegfall. Die nähere Anordnung darüber dürfte in den nächsten Tagen erfolgen.

Viehseuchenumlage

Der Innenminister hat die Beiträge zur Viehseuchenumlaqe für das Jahr 1941 wie folgt festgesetzt: für jedes ein Jahr alte und ältere Pferd (ausgenommen Pferde kleiner Rassen) und für jedes Maultier 3 Mk.; für jedes unter einem Jahr alte Pferd (Fohlen)

1 Mk., für jedes einer kleinen Nasse angehörige Pferd (unter 140 Zentimeter Stockmaß), für jeden Esel und Maulesel 1 Mk.; für jedes drei Monate alte und ältere Stück Rindvieh

2 Mk. (davon 1 Mk. Sonderumlaae wegen Maul- und Klauenseuche) und für jedes unter drei Monate alte Kalb 30 Pfg. Für Ziegen und Bienenvölker wird kein Bei­trag erhoben.

Auszeichnung für 25jährige Dienstleistung. Der Führer hat dem Reichsbahnbetriebswart Franz Halber bei der Bahnmeisterei Calw für 25jährige treue Dienstleistung das silberne Treudienst-Ehrenzeichen verliehen. Vom Reichsbund der Deutschen Beamten

wurde dem Jubilar eine Ehrenurkunde über­reicht.

Erfolgreiche Kleintierzüchter. Bei der Ge­flügel-Kreisfachgruppenausstellung in Calm­bach errangen folgende Züchter des Kleintier­züchtervereins Unterreichenbach Auszeich­nungen: Heinrich Maier für Weiße Wyandotten einen Züchterpreis und zweimalsehr gut", Heinrich Bohnenberger für Goldfarbene Ita­liener einen Ehrenpreis und einmalsehr gut", Theodor Mast für Schwarze Italiener je einen Ehren- und Züchterpreis, Johann Kusterer für Silberfarbene Italiener einmalsehr gut", Fr. Duß für Leghorn einen Ehrenpreis, zwei Züchterpreise und zweimalsehr gut" sowie E. Müller für Rheinländer zweimalsehr gut".

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Dobel. Dem Holzhauer Karl Maulbetsch wurde als Anerkennung für 40jährige treue Dienste beim Forstamt Calmbach das vom Führer gestiftete Treudienst-Ehrenzeichen in Gold verliehen.

Leonberg. Ein Leonberger Hühnerhalter ge­dachte dem Ungeziefer in seinem Hühnerstall einmal gründlich zu Leibe zu rücken und streute Chlorkalk in der Hoffnung, nun für lange Zeit Ruhe vor Läusen, Milben und dergleichen Plagegeistern zu haben. Die Kur bekam aber denHühnern schlecht, denn am andern Mor­gen lagen ihrer zehn verendet am Boden und weitere waren nahe daran. Der Fall lehrt, daß mit solchen Bekämpfungsmitteln recht vorsichtig umgeoangen werden muß.

Pforzheim. (Tödlichverlaufener S t u rz.) Der 37jährige Friseur Kurt Liere war kürzlich in seiner Wohnung aus qeringer Höhe gestürzt. Nachdem er zunächst keine er­beblichen Beschwerden batte, traten plötzlich starke Schmerzen auf. Liere mußte ins Kran­kenhaus gebracht werden, wo er letzt verschied. Die Todesursache dürfte auf eine Verlet­zung der Wirbelsäule und andere in­nere Verletzungen zurückzuführen sein.

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(37. Fortsetzung.)

'Eüdrun sab noch einmal nach Gabriele. Aber sie mir nirgends zu finden.

Gleich ist's zehn Uhr", meinte Mama. Bring das Tablett herein. Gndrun. und gebe zum Gartentor, um Fr'-drick Wilhelm zu emn- fanaen und m mir m führen Und du B! 0 "ka, gehst nach oben und wartest, bis Eudrun dich ruft "

Die Mädchen eilten aus dem Zimmer.

Bianka rosste die Seide hoch und erstieg dl« Treppe. Sie suchte zuerst ihr Zimmer aus, ent­nahm der Kommode «in winziges Taschentuch, ging in Gabrieles und Stefanies Zimmer und spähte mit klopfendem Herzen aus die Kastanien» alle« hinab. Da sie niemanden entdeckte, trat sie an das andere, an das über der Hauspfortc ge­legene Fenster. Links drunten sprengte Morell den Nasen. Die Morte knarrte. Ein hellrotes Kleid leuchtete auf. Eudrun hatte das Haus ver­losten und wandte sich der Kastanienallee zu. Mankos Gesicht verklärte sich Herzig sehe di« Schwester aus. sprach sie zu sich, schwarzglän­zend das Haar mit den Nackenlocken, scheu und wie vor Auftegung ein wenig bebend ihr beben­der Gang. Nun verstummte das Rauschen. Der Beller hatte das Sprenoen eingestellt, den Schlauch niedergelegt und sad d-r davongehen­den Eudrun neugierig nach. Er mochte sich fragen, weshalb sie sich so festlich gesckmückt habe. Bianka eilte ans andere Fenster und ver­folgte di« Schwester bis zum Gar'entor.

I-^ssen schritten Friedrlck Wilhelm und sein« Schwester Erika durch die Mariannen­vorstadt. Er trug einen dunkelgrauen Anzug einen hellgrauen Hut und hellgraue Handschuhe. In der Linken hielt er einen großen, mit Cei- denvapier umwickelten Blumenstrauß. Die kleine mollige Erika trug ein hübsches, blaßgraues Kleid, einen roten Strohhut mit blaßaraiiem Band und rote, durchbrochene Schuhe. Sie sah allerliebst aus und war nicht minder aufgeregt als ihr Bruder. Seil velen Stunden war man in der Wohnung im Schwarzen Hof auf den Beinen gewesen. Man hatte Friedrich Wilhelm betreut, s-atte ihm ein feines, weißes Hemd hin­gelegt. Er hatte sich trotz seines spärlichen Haar- wuckzs sorgfältig rasiert, hatte sich, ungeschickt wie er war, am Kinn geschnitten und trug nun dort die Neste der blutstillenden Watte. Die Mutter hatte di« Stelle noch ein bißchen ge­pudert, Erika hatte ihm die Krawatte gebunken und die Knöpfe in die Mansck^tlen gesteckt. Der Vater, der sich zeitiger als sonst an Sonntagen erhoben, hast« Ihm gute Ratschläge erteilt, Grüß« der Eltern an Frau Geheimrat ausge­tragen, Katt« ihm väterlich stolz mehrercmal auf die Schulter geklopft, kurz und aut: die kleine Familie im Schwarzen Hof mit Galerien und Treppen befand sich in festlicher Erreguna, die Mutter hatte ihren Sohn ans Herz gedrückt und als er dann endlich mit Erika, die sic, inzwischen gleichfalls angekleidet, davongegan, gen und, sauber und appetitlich alle beide, übet Treppen und Ea'erien den Schwarzen Hof ver> lasten, war die Mutter in Tränen der Rüh­rung angebrochen und halten noch heftiger ae- wrint. als der Bater. ganz erfüllt von der Be­

deutung des großen Tages, sie wie in jungen Tagen leidenschaftlich in die Arme genommen. Der Cohn war wohlgeraten und ging in ein angesehenes Haus, und das Mädchen, das er sich dort halte, mar eines der schönsten und saubersten weit und breit, und außerdem liebten sich,die beiden jungen Menschen sehr.

Die Eltern g.ngen an die andere Seite des Balkons und sahen zur Mariannenvorstadt hin­über.. Die Mutter brach erneut in Tränen aus. Sie hatte ja alles um ihren Sohn gewußt, um seinen Kummer und um seine Verlegenheit. Er hatte seine gehe'men Empfindungen nicht offen­baren wollen. Dies liebte sie, und sie wußte auch, daß die blonde Bianka es ebenso liebte. Ihren Mntteraugen war nichts verborgen ge­blieben. Sie haste ihrem Sohn von jeher eine resolute Frau gewünscht, und nun war der große Tag gekommen. Sie hatte den Schwatze­reien über Bianka nie Glauben geschenkt. Aus uelchem Holz das von Energie und Zielbewußt­leit überschäumende Mädchen geschnitzt war, satte man stets auf den ersten Blick gesehen.

«Dort gehen sie", sagte der Vater und wies zur Kochermühle.Sie winken." Er zog sein Taschentuch und winki« zurück. Die Mutter sandte ihnen Handküsse.

' Die Geschwister lenkten in die Au.

Friedrich Wilhelm hatte bis jetzt geschwiegen und zum eifrigen Eev'apper der Schwester im­mer nur genickt. Jetzt, angesichts der Garten­mauer mir den hochwogenoen Kronendächern, sagte er wie trunken:Herrgott, da sind wir schon!" Obwohl er trotz seiner Magerkeit ge­lenkig und keineswegs ledern war, ging er steif wie ein Storch neben seiner-Schwester her. Ter hellgraue Hut saß ihm ein wenig zu tief in der Stirn. Anstatt ihn zurllckzuschieben. hielt er den Kopf höher, und da er fortgesetzt an die Schnittwunde am Kinn dachte und den frischen Kragen zu beschmutzen fürchtete, streckte er das Kinn vor und legte iiberflüssigerweise den hock- gebobenen Kovf noch auf die Seite. Auf den ersten Blick sah er reckt komisch aus, und Erika meinte auch, er solle sich doch etwas natürlicher kalten. Zu allem Ueberlluß war ihm ziemlich heiß geworden, und so kam es, daß er sich, je näher man der Gartenmauer kam, immer un- behanliä'er fühlte.

Jetzt winken sie wieder!" rief Erika aus.

Er hob den V'"M«nstrauß hoch und winkte zum Balkon des Schwarzen Hofes zurück, wo deutlich sichtbar die Eltern standen. Dann traten sie hinter die Gartenmauer und hohen Bäume. Erika wollte sich gerade verabschieden, als Cu« dr'.'ns Geftost o"s d-«' -rschien.

Friedrich Wilhelm las Helle Freude in Ihrem Gesicht. Sie liefen sich entgegen, und man erfuhr, daß Mama bereits warte: daß Bianka im ersten Stock sitze, und daß Mama sie ruf-n werde, wenn er alles Notwendige mit ihr im Salon besprocljen habe. Ihm wurde noch wärmer. Eilig schritten die drei iungen Menschen aus das Tob zu. Die beiden Mädckcn redeten eifrig aufein­ander ein. Erika wollte unter keinen Umstän­den den Garten betreten, sie Hab« den Bruder nur begleitet und müsse sofort wieder heim. Aber Eudrun bat und flehte fortgesetzt. Fried­rich Wilhelm hörte sich den Streit noch eine

Weile an, dann stottert« er, datz er unbevingl gehen müsse, Frau Uth warte ja bereits, es sek allerhöchste Zeit, Eudrun solle doch komm-n. Schließlich riß er sich los und eilte in die Ka­stanienallee. Aber Erika stürzte ihm nach, hielt ihn fest und sah noch einmal seine Krawatte nach. Er ließ es mit wachsender Ungeduld ge­schehen, wobei er sich furchtbar ärgerte, da ihm «insiel, man könne es vom Frauerckaus sehen. Nun riß er sich endgültig los und eilte die Allee hinab. Schweiß perlte ihm auf Nase und Kinn. Er zog hastig das Taschentuch hervor, wischte sich das Gesicht, hört« hinter sich das Ge­zänk der Mädchen, blieb stehen, um auf Gu- drun zu warten, weil er ohne sie ja nicht ins Haus eindringen könne, und hatte gleichzeitig das peinigende Gefübl. irgend etwas Wichtiges vergessen zu haben. ..Nun komm doch. Eudrun!" wollte er rufen, spürte aber, wie ihm der Schweiß aus allen Poren drang und wie sein Herz immer ungestümer pochte. Darüber ärgerte

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er sich entsetzlich. Warum hielt Erika auch dt« Eudrun auf? Erika hätte daheim bleiben kön­nen! Er drehte sich um und ging weiter, ftm gleichen Augenblick entdeckte er Mankos Ge­sicht im Eckfenster des ersten Stocks. Er wischte sich das Gesicht ab, sab. daß er die Hantllckub« angefeuchtet hatte, spürte, wie heiß die Hände geworden waren, und glaubte, die Handschuh« müßten ganz feucht sein. Glücklicherweise kam Eudrun nun angelaufen. Erika war hart ge­blieben und fortgegangen.

Sie näherten sich dem Hause. Biankas Ge­sicht war aus dem Fenster verschwunden, und als er sich mit Gudrun gerade vor das Haus begab und zur Pforte steuerte, kam plötzlich Otsried Morel! aus der Türe und blieb vor der Schwelle stehen, ein wenig breitbeinig und ge­rade so, als wolle er ihm den Zutritt ver­wehren.Guten Morgen", sagte Morell ziem­lich laut, steckte die Hände in die Hosentaschen und betrachtete den Besucher in eigentümlichster Weise. Im rechten Mundwinkel hing eine bren­nende Zigarette.

Guten Morgen", stotterte Friedrich Wilhelm und wollte an ihm vorbei in die Pforte. Gu­drun war hinter ihm stehenaeblieben, wollte ihm folgen und zögerte nun ebenfalls.

Morell hatte heiser aufgelacht und tat. al? amüsiere ihn der Besucher.Was wollen Sie mit dem Blumenstrauß?" fragte er. griff nach dem S rauß und leitet« damit eine Szene ein. deren Ausgang sich niemand jemals auch nur erträumt hätte. Der die Zigarette festklemmende Mundwinkel hinderte ihn, deutlich zu sprechen. Er lachte zum zweitenmal so merkwürdia heiser auf. nestelte mit zwei Fingerspitzen am S-iden- papier herum und sah nach, um was für Blumen es sich handelte.Rote Tulpen! Herr Friedrich Wilhelm wandelt scheint's auf Freiersfüßen?

(Fortsetzung folgt.)

Alle ausgeschiedenenSoldaten, me sich spätestens zwei Monate nach der Ent­lassung aus der aktiven Wehrmacht zum Ein­tritt in eine Kriegerkameradschaft melden, werden nach einer Anordnung des Reichskriegerführers für das laufende und das folgende Kolendervierteljahr vom Bun­desbeitrag befreit.

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Vielfach begehen sich die Straßenbenützer bei Fliegeralarm in die Luftschutzränme von Gaststätten. Diese Luftschutzränme sind aber für die Gäste bestimmt. Es empfiehlt sich, nach Möglichkeit die öffentlichen Luft­schutzräume aufzusuchen.

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Lernmittelbeiträge brauchen fol­gende Kinder nicht zu entrichten: 1. deren Eltern arbeitslos sind, 2. das dritte schn(be­suchende Kind, 3. das zweite, dritte usw. Kind kinderreicher Familien. Alle anderen haben mn zu zahlen. Kriegerfranen, die das Einkommen ihres Mannes weiter beziehen, haben den Lernmittelbeitrag ebenfalls zu ent­richten. Einsichtige Eltern bereiten der Schule, die gerade in heutiger Zeit so vielerlei an- gespannt wird, in Hinsicht auf den Lern- mitrclveitrag keine Schwierigkeiten.

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Neben dem Postanweisungs- und Postüber- weisungsdienst ist von jetzt an in Richtung nacq dem Protektorat auch der Z a ü- lungsanweisungsdienst nach den in­nerdeutschen Vorschriften nnd Gebührensätzen ausgenommen. Im Postnachnahme- nnd Post- nuftragsdienst mit dem Protektorat können bis auf weiteres die cingezoaencn Geldbeträge mir mit Postanweisungen übermittelt werden. Zahlkarten nach oder aus dem Protektorat sind vorläufig nicht zi"-elasscn.

Sehr groß ist die Enttäuschung, wenn am Weihnachtsabend das erwartete Geschenk noch nicht eingetroffcn ist! Gebt daher Weihnachts- Pakete, Feldpostpäckchen und die übrige Weih- nach'spost für unsere Soldaten noch vor dem 15. Dezember zur Post!

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