Juli 1833.
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Nr. 158
Dienstag, 11. Juli 1933
107. Jahrgang
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Der Geist der Zwietracht bekämpft
Bedeutsame Ansprache des Kanzlers Adolf Hitler auf dem Tag der westfälischen SA.
Dortmund. Der Gaupartcitag der westsäli- schen SA. hatte der Jndustriehauptstadl der Provinz völlig sein Gepräge gegeben. Tausende von Wimpel hingen über die kilometer- lange Anmarschstraße vom Flughafen zum Stadion, von den Drähten der Stratzenbahn- leitungen. Bereits am frühen Morgen begann der Marsch und die Anfahrt der westfälischen Standarten zum Flugfeld, wo gegen 10 Uhr vormittags das weite Feld eingesäumt war mit den einzelnen angetretenen Standarten der SA., SS., Motor-, Kraftfahrzeug-, Flieger- und Reiterstaffeln und den Stahlhelm, sowie der Hitlerjugend. Eingefunden hatten sich um diese Zeit, auch der Stabschef der SA., Hauptmann Rühm, Prinz August Wilhelm, der Regierungspräsident von Westfalen, von Stockhausen und die verschiedenen Gruppenführer. Nachdem Hauptmann Rühm mit seinem Stabe die Front der rund 60 000 Braunhemden abgeschritten hatte, hielt er eine kurze Ansprache, an die aufgestellten Standarten, in der er hervorhob, daß es ihm eine besondere Genugtuung sei, im Herzen des Industriegebietes die Vorkämpfer des Hitlerreiches begrüßen zu können. Darauf nahm der Stabschef die Weihe von einigen Hundert neuen Sturmfahnen vor, die ein Zeichen der unlöslichen Verbundenheit zwischen ihren Trägern und dem Volk und ein Zeichen echter Kameradschaft darstellen sollen.
Nun begann der Abmarsch der Standarten zum Innern der Stadt. In Zehnerreiheii marschierten die unendlichen Kolonnen die Straße vom Flugfelde der Stadt zu, unterbrochen von Musikzügen, sowie Fahnenabtci- lungen Ein uu—— «ehbares Spalier hatte beide Seiten der Straße eingefaßt. Vor dem Stadttheater in Dortmund erfolgte der Vorbeimarsch vor dem Reichskanzler Adolf Hitler mit seinem Stabe.
Mit einer ungeheuren Begeisterung wurde das Erscheinen des Kanzlers von dem viel- ! tausendköpfigen Publikum begrüßt. Rund vier Stunden dauerte der Vorbeimarsch der Braunhemden, die sich aus dem Süden der Stadt nach dem Stadion zu bewegten. Hier nahmen die einzelnen Abteilungen im Oval der Kampfbahn und auf dem umliegenden Rasengelände Aufstellung. Kurz nach 5 Uhr nahm Gauleiter Wagner, Bochum, das Worc zu einer Begrüßungsansprache. Darauf erschien dann, von stürmischem Jubel begrüßt,
Reichskanzler Adolf Hitler auf der hoch über dem Stadioneingaug aufgebauten Tribüne und hielt eine Ansprache.
Er gab einen kurzen Rückblick auf die Nachkriegszeit, die letzten 14 Jahre, und betonte, daß er mit mehr Zeit für den nationalsozialistischen Kampf gerechnet hatte. Wir haben Position um Position errungen und tatsächlich den Geist der Zwietracht bekämpft, über Konfessionen, Klassen und Berufe hinweg die Gewalt eines einheitlichen Deiches gesetzt. Nur ein Wille kann heute dieses Volk beherrschen und damit führen und leiten. Wir haben in 5 Monaten dem putschen partikularistischen Kaiserstaat den Todesstoß versetzt und dem Partikularis- Es der Parteien ein Ende bereitet. Und in diesen Tagen die letzten Parteige- ^kde zusammengesunken sind, unfreiwillig m>er nicht, so wissen wir genau, warum sie . Inten. Dann ist das alles nur das Ergeb- urs unseres Kampfes.
H«ute mögen vielleicht einige von ihnen
Hinterhalt den Gedanken hegen, die Parken seien nur vorübergehend vergangen. «« sind beseitigt und werden niemals Wiederkehr«;«. Diese Parteien stoßen jetzt gegen «ne eiserne Organisation des nationalen "Ulens. Ich darf mit Stolz bekennen, daß Dir hiermit etwas Gewalt^cs in der dcut- ! schen Geschichte geleistet haben. Wer Hütte l jemals geglaubt, daß 5 Monate nach unserem j Machtantritt das Zentrum seine Fahne ver- ' lassen würde. Wir sind glücklich darüber, denn wir möchten gerne, daß der Kampf im religiösen Leben ein Ende nimmt und sind auch glücklich, daß es gestern gelang, in Rom
ein Konkordat zu paraphieren, auf Grund dessen nunmehr für alle Zukunft den Priestern verboten sein wird, sich politisch in den Parteien zu betätigen. Wir sind glücklich darüber, weil wir die religiöse Not von Millionen Menschen erkennen und wissen, wie sehr alle sich danach sehnen, nicht priester- liche Vertreter der Parteien, sondern einer religiösen U eberzeug ung zu sehen. Damit ist aber zugleich der politische Machtkampf abgeschlossen. Eine Bastion nach der anderen haben wir in unseren Besitz genommen. Dank der eigenen Kraft und derer, ! die gewillt sind, auf unseren Boden zu tre- , ten, ist heute eine Front aufgerichtet, die ^ nach Eroberung der letzten Position das § Reich aufbaut und verteidigen wird. Wir . sehen heute j
zwei riesige Aufgabe« vor uns, die uus !
in der «ächstcu Zeit beschäftige« werden.
Ich weiß es, daß viele Gegner nicht glauben j werden, daß wir diese Aufgaben meistern ! könnten. Sie werden sich genau so irren, wie ! sie sich früher geirrt haben. Die Macht haben wir, niemand kann uns heute mehr Wider- , stand entgegensetzen. Nun aber müssen wir ! den deutschen Menschen für diesen Staat ! erziehen. Denn die Form wird immer i dann vergehen, wenn der Mensch nicht ihr ' lebendiger Träger ist, und wir wollen den § Menschen zum Träger der neuen Staatsform i ausbilden. Unser nationalsozialistischer Staat > soll ewig stehen, indem wir die Bürger > zu ihm erziehen, indem wir das deutsche ! Volk in den Sinn dieser Ideen lOOprozen- ! tig einstellen. Es muß sich darum handeln, ^ in den kommenden Jahren unermüdlich im- ; mer mehr die Erziehung der Millionen Men- ! schen durchzuführen, auf daß sie hineinpas- > sen in unseren Staat. ,
Und wir wissen, daß diese Erziehung nicht s in der Theorie möglich ist, sondern sie schaf- i fen die Schule der Praxis, in die in ! Zukunft jeder Deutsche kommen wird, um i geschult zu werden für deutsches.Sein. Wir ' werden genau so zähe sein, wie in den hin- > ter uns liegenden 14 Jahren.
Die zweite Aufgabe ist: Wir sehen ! in Deutschland eine riesige Armee von Men- i schen, die ohne Arbeit und damit ohne ! tägliches Brot ist. Der vergangene Staat hat ^ in 15 Staaten diese ganze Wirtschaft zer- j stört und ruiniert. Wir haben immer erklärt, > daß wir nicht für Theorie kämpfen. Wir stehen jetzt vor der größten Ausgabe, die je einem Staat gestellt worden ist: Wir müssen die Millionenarmee der deutschen Arbeitslosen besiegen. Als ich am 30. Januar die Macht übernahm, bat ich mir vier Jahre Zeit aus. Nun sind davon nicht ganz sechs Monate vergangen und wir haben in dieser Zeit
dir Zahl der Arbeitslosen um rund zwei
Millionen heruntergekämpft und werden
sie weiter hcrnntcrkämpfcn, Monat um
Monat, Jahr um Jahr, bis wir diese Frage gelöst haben.
Wir haben uns dieses Ziel gesteckt und ich werde dieses Ziel verfolgen und mit mir alle meine Mitkämpfer. Und wenn wir einen Mißerfolg haben sollten, werde ich am nächsten Tage wieder beginnen. Wir werden die Konsumkraft unseres Volkes wieder Herstellen und die deutsche Wirtschaft wieder befruchten und werden damit den Millionen Menschen nicht nur Lebensmöglichkeit schaffen im materiellen Sinn, sondern werden ihnen die Verzagtheit nehmen, die in der Aussichtslosigkeit liegt, mit der sie den Aufgaben des Lebens gegenüberstehen.
Ich möchte heute angesichts dieser ganz ,roßen Aufgaben einen Appell an Sie rich- en: Wir sind die größte Organisation, die jemals in Deutschland bestanden hat, und die alles andere besiegt hat. Damit haben wir auch eine ungeheure Verantwortung auf uns geladen, diese große Verantwortung in uns, diese Bewegung so zu
führen und so zu leiten, daß wir vor der deutschen Geschichte dafür jederzeit aufstehen können. Wir müssen sie so führen, daß noch spätere Generationen mit Stolz auf diese Zeit zurückblicken. Auf ^ns liegt nicht nur die gewaltige Verantwortung für die jetzige Zeit, auch die Zukunft wird davon ab- hängen, wir haben nicht nur für uns und für unsere Gegenwart gekämpft,
sondern auch für unsere Zukunft und wir müssen verantworten können, daß wir vor ihren Prüfenden Augen bestehen könne«.
Diese Bewegung ist damit aber auch des deutschen Volkes einzige Hoffnung und einziger Glaube an die Zukunft. Indem wir unsere Fahne in ganz Deutschland in Ehren halten, haben wir die Ausgabe bekommen, daraus zu achten, daß diese Fahne nicht geschändet wird. Fahnen werden niemals geschändet vom Gegner, sondern nur von den Trägern. Darum schart euch um dieses Symbol und fühlt auch so, daß die kommende Generation in euch die stolzen Fahnenträger der deutschen Erhebung sieht. Seid eine Front von eiserner Disziplin, Entschlossenheit und Mut, eine Front der Brüderlichkeit und Kameradschaft. Dann werden alle Versuche der Gegner, dieses neue Deutschland zu stürzen, in sich selbst zusammenfallen. Wir haben die Pflicht, das begonnene Werk fortzusetzen mit derselben Tugend, mit der wir es die Jahre hindurch einleiten mußten. Aie höchste Tugend war immer eiserne Zucht, blinde Treue und Disziplin und vor allem immer Beharrlichkeit. Wir müssen die große Aufgabe, die unserer Zeit gestellt ist, erfüllen, denn außer uns ist niemand mehr da, der es könnte.
Sas Msefte w Mze
Der englische ZeitnngSkönig Rochermere veröffentlicht einen Artikel über Deutschland, der mit Nachdruck die Bedeutung he»vsrhebt, die der nationalsozialistischen Idee snr die Rcugestaltnng des Reiches und für die ganze Welt znkommt. *
Polnische Aufständische überfiele« am Sonntag wiederum deutsche Volksgenosse« in brutalster Weise. ^
Rach den Vorschützungen über den Getrcide- stand ist eine gute Ernte zu erwarten.
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Der «nrtt. Kirchenprästdent Wnr« siihri von jetzt ab die Amtsbezeichnung Landes- bischof. .
Die Dresdener Polizei hat eine kommunistische Hetzzentrale ansgehobe«. 65 Knnktionä« wnrdem verhaftet.
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Der frühere sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Schumacher ans Stuttgart ist ir> Elberfeld verhaftet worden.
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Ans Rußland kommen immer neue Meldungen über gewalttätige Unterdrückung« der Rußland-Deutsche«.
Nach uns würde nur die Verzweiflung kommen. Die Millionen in Deutschland vertrauen auf uns und sehen in uns das einzige, was ihnen in der Not und im Elend noch helfen kann. Der Zusammenbruch würde die Millionen verzweifeln lassen.
Nach der Rede des Reichskanzlers stimmte die Menge das Deutschlandlied und das Horst-Wcssel-Lied an. Noch Stunden lang dauerte der Abmarsch der braunen Kolonnen. Dank der bis ins kleinste gehenden Organisation verlief die Durchführung des Programms ohne jede Störung.
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NSK. Berlin.
Im überfüllten Saal der Philharmonie sprach der Führer der „Deutschen Rechtsfront", der Reichsj nstizkommissar und Staatsminister Dr. Frank, der Führer des „Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen", über „Da s Recht der deutschen Revolution". Der Reichsgeschäftsführer des „BNSDJ.", Dr. Heube r, eröffnete die Kundgebung und begrüßte den Staatsminister Dr. Frank und den Leiter der rechtspolitifchen Abteilung der NSDAP., Oberregierungsrat Dr. Schraut.
Dr. Frank führte in seiner Rede aus:
Die Revolution unter Hitler wurde gestaltet von denen, die in all den Jahren mitgekämpft haben. Sie kann infolgedessen nicht von denen kritisiert werden, die nicht dabei waren. Revolution gestaltet Recht. Die deutsche Revolution gestaltet das Recht des deutschen Volkes.
Der Bauernkrieg war ein letzter Versuch des Aufbäumens gegen römisches Recht. Ein Herrenvolk kämpfte gegen ein Sklavenrecht. Das Herrenvolk ist wieder ausgestanden. Lieber gehen wir als Herrenvolk zugrunde, als nochmals Sklavenketten zu tragen. Das soll die Welt hören.
Staatsminister Frank kam nunmehr aus bas deutsche Recht speziell zu sprechen. Recht kann nnr sein, was dem Bolk nützt. Unrecht, was ihm schadet. An Stelle der Formalitäten setzen wir die Wahrheit, nicht die Vergewaltigung. Alle Macht, die sich gegen die Notwendigkeiten des Volkes wendet, ist Vergewaltigung.
Die Fragen des Rechts sind die entscheidenden Fragen des Staates. Da allein bleibend und grundlegend der rassische Boden eines Volkes ist, treten wir in der schärfsten Form für den Rassenschutz ein. Das Volk muß an sein Recht glauben können, an das Recht, das als Ewigkeitswert die Interessen überdauert.
Dr. Frank stellte drei Forderungen an die Juristen:
1. Die Rasse des Volkes z« sichern,
2. die Ordnung des Staates aufrecht z« erhalten,
3. dem Führer gehorsam zu sein,
Die deutsche Revolution zwingt nicht, son- oern führt. Die deutsche Revolution reißt nicht ein, sondern baut auf. Die deutsche Revolution wird nicht müde, bis jeder Volksgenosse Arbeit und Brot und ein menschenwürdiges Dasein hat.
In Deutschland gibt es keinen Partikularismus mehr. Auch nicht mehr auf dem Gebiete des Rechts. Wir werden die einheitliche Rechtsgestaltung aus allen Rechtsgebieten durchführen.
Mit einem Aufruf an die deutschen Juristen, sich in den „Bund Nationalsozialistischer deutscher Juristen" einzugliedern, um mitzukämpfen für die Revolution des Geistes gegen den Materialismus, schloß Staatsminister Dr. Frank seine Ausführungen.
Me Wahrheit VW M Nah»
Lord Rothcrmcre über Deutschland.
London. Lord Rothcrmcre, der bekannte Inhaber des großen englischen Zeitungskon- zcrns, veröffentlicht in der „Daily Mail" einen interessanten Artikel, in dem es heißt: „Ich schreibe aus einem neuen Land auf der Landkarte Europas. Es heißt Naziland.
Von allen historischen Wandlungen unserer Tage ist die Umformung Deutschlands unter Hitler die schnellste, vollkommenste ""ö plötzlichste gewesen. Diese Naiir-n von KS Millionen steht hinter ihm, einig wie nie zuvor. Seitdem vor 5 Monaten die Nazis dm Macht erlangt haben, ist Deutschlands politische Struktur r-c v o lu ti o n i e r t, seine Verfassung um geformt worden und