Seite 5 Nr. 157

Der Gesellschafter

Montag, den 10. Juli 1938.

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Sie sich gegen g. von >0 Pfg. ts I5Pfg.)m rken die von Slmmsührer eged. Broschüre e Buchhandlg, iaiser Nagold

Württemberg

Die HSlle ans dem Heuberg*

In der französischen Zeitung1-s kepudrique' erscheint ein Artikel über die Zustände in dem Konzentrationslager He « berg, -er von< ge» strotzt, die geradezu handgreiflich find Man kSnnte über diesen Blödsinn «nr ei« be­mitleidendes Lächeln übrig haben, wenn er nicht seinem ganze« Inhalt «ach dazu angetan wäre, im Ausland eine irrige Meinung über die innerdeutsche» Verhältnisse za verbreiten Wir gebe« nachstehend den Grenelbericht der .llepudlique« im Wortlaut Mieder:

(Bericht eines ans dem Konzentrationslager Entlassenen.)

Uns geht ein Brief eines Mannes zu, der unlängst aus dem Konzentrationslager aus dem Heuberg entlassen wurde, wir lassen die ^«enthaltenen personellen Angaben mit Absicht fort, um die unglücklichen Menschen, um dw es sich handelt, nicht der Rache der Nazi-Bluthunde auszusetzen. Das Geschrei derELZ." und anderer Hitlerblätter, die vorgeben, daß solche namenlosen Berichte nicht glaubwürdig seien, schert uns nicht. Die­sen Hitlerdienern kommt es einzig darauf an, die antifaschistischen Kräfte in Berlin zu denunzieren.

Ich bin jetzt entlassen worden, weil ich tschechischer Staatsangehöriger bin und weil man mir kein Strafverfahren anhängen konn­te... Dafür werde ich des Landes verwiesen.

... auf dem Heuberg. Was in der Nazipresse oder in den gleichgeschalteten Zeitungen steht, :st entweder Schwindel, oder die Leute wagen licht, die Wahrheit zu berichten. Auf dem Heu- oerg sind 2500 Gefangene: wir werden von 500 2A.-Hilsspolizisten und von 50 Schupo-Leuten bewacht. Das Lager ist zu klein, und täglich kommen neue Gefangenentransporte. Das La- zer ist in weitem Umkreis für jeden Verkehr gesperrt und mit Stacheldraht gesichert. In der Ritte des Lagers steht ein Maschinengewehr- urm mit einer ständigen Wache, die jederzeit >as gesamte Lager bei Aufruhr oder Meuterei inter Jener halten kann.

Die Gefangenen werden in drei Klassen ein- ;eteilt. Die erste Klasse sind die Ueberläufer, oder die, die auf dem Wege derBesserung" oefindlich sind. Sie erhalten eine bessere Be- janölung. In der zweiten Klasse sind, die Funktionäre, denen man nichts Konkretes -lachweisen kann. An denen erproben sie ihre mtionale Besserungsmethoöe. Die Behand- nng der zweiten Klasse gleich der früheren Äefängnisbehandlung, nur ist die Behandlung trenger, das Essen schlechter und die, politi- chen Gefangenen früher gewährte», Vergün- tigungen fallen hier weg. In der dritten illasse sind die sogenanntenFührer". Dort lefinden sich Buchmann, der bayerische Abge ordnete der KPD., Amtsgerichtsrat Dr. Bauer ovm Reichsbanner, der Sozialdemokrat . . , ind der . . . Redakteur ... In dieser Klasse st die Behandlung am schlechtesten: sie ist fak­tisch auf physische und psychische Vernichtung )er Betreffenden eingestellt. Ich habe gesehen, vie der Leiter der früheren marxistischen Ar- oeiterschule in Stuttgart . . . wiederholt in ser fürchterlichsten Weise in einem besonderen Kamme verprügelt wurde, so daß er mit dem Besicht zur Erde gekehrt ohnmächtig dalag. Zch glaube nicht, baß er noch lange diese sich wiederholenden Qualen aushalten wird. Max Hammer, der einen Lungenschuß vom Kriege der hat, ist auch krank. Er hat Lungenhusten. Er schrieb an seine Frau, sie solle ihm die

von seinem früheren Arzt dagegen verordne­st» Tabletten ins Lager schicken. Die Lager- oerwaltung hat die Annahme der Tabletten verweigert und sie wieder zurückgeschickt. H. wird wohl das Lager nicht mehr gesund und lebend verlassen. Er sieht furchtbar aus. Die einzige Rettung wäre ein vollkommener Kapi- lnlationsversuch: ob er Rettung für ihn bron­zen würde, ist auch noch zweifelhaft, weil sie den Leuten in der dritten Klasse nicht trauen. Das Essen ist durchgehend schlecht. Fast alle Leute im Lager sind magen- oder darmkrank. Entlassene müssen sich fast durchweg in ärzt­liche Behandlung begeben. Zuerst mußten vir aus Tonschüsseln ohne Lössel essen.

Es fehlte am erforderlichen Geschirr. SA.- Leute haben unsere Essenschüsseln zur Auf­bewahrung von Gewehrfett verwendet. Sie »erboten uns, die Schüsseln vor dem Essen- gebrauch abzuwaschen. Daraufhin bin ich zum Arzt zur Beschwerde, was hier schon ein kisiko ist. Darauf durfte ich die Schüssel mit kaltem Wasser abwaschen, was natürlich nicht viel nutzte, weil ich das Gewehrfett nicht weg­bekam. Eines Nachts mußte ein Kamerad »ustreten. Er klopfte bei dem diensthaben­den SA.-Mann. Der war ob der Störung so wütend, daß er uns alle ans dem Raum trieb. Da niemand wußte, was los ist, ging natürlich jeder, wie er auf seinem Lager lag, mit Hemd ode r Unterhose. Dieser SA.- Mann ließ «ns darauf in dieser Bekleidung im strömenden Regen nach echt preußischem Exerzierreglement exerzieren. Darauf war eine ungeheure Erregung.

Die hygienischen Zustände spotten jeder Be-

«cyreivung. Vtt rmiume sind viel zu klein. Fünf Schritte vom Fenster muß der Abstand sein, damit wir ja nicht einmal durch das abge- dlendete Fenster schauen. Aerztliche Untersu­chungen gibt es säst keine. In meinem Raume war ein Manu, oer die Syphilis im dritten Stadium hatte. Er verheimlichte die Krankheit > und konnte dies erfolgreich tun, weil keine ! lausende ärztliche Untersuchung, auch nicht ber ! »er Einlieferung stattfinöet. Nachdem er sich >mn Arzt gemeldet hatte, vergingen erneut acht Lage, ehe er aus unserem Lager entfernt vurde. Auf dem Boden befindet M ein Ar-- :estraum. Dorthin müssen die, die zu nahe ans Zensier getreten sind oder die sich sonst eines Verstoßes schuldig gemacht haben. Ohne Klei- ,er und ohne Decken muß der Arrestant aus rem Boden schlafen. Da das Klima auf dem

Heuberg sehr rauh ist, bekommt man natür­lich leicht eine schwere Erkrankung weg.

Das Beörückendste ist, daß jede Verbindung ;nr Außenwelt abgeschnitten ist, daß Besuche röcht empfangen werden dürfen und daß eine strenge Briefzensur herrscht. Was den Wach­habenden nicht patzt, wird einfach gestrichen. Dann keine Arbeit! Dazu beschränkte Frei­stunde, die ebenfalls rein militärisch aufge- logeu ist.

Wenn du entlassen wirst, so wird dir noch vorher, wie früher bei den schwere» Jungens, das Haar kurz geschoren. LA, der auf Grund einer Kapitulationserklärung entlassen wurde, und sich jetzt täglich zweimal bei der Polizei melden muß, erklärte, daß er sich bei nochmali­ger Verhaftung sofort entschlossen das Leben nehmen würde. Das könnte er nicht noch ein-

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Die Kundgebung des Studentenkampsbundes Deutsche Christen".

Dompfarrer Wienecke-Soldin spricht über das ThemaDer Student in der Kirche des Dritten Reiches". Der SLudenLenkampsbundDeutsche Christen' veranstaltete auf dem Berliner Opernplatz eine große öffentliche Kundgebung, bei der die Verbundenheit des deutschen Studenten mit Volk und Kirche

vsr clüQAlinA im ktzusroksn

kownll von Nein 2 LtkAuiveil Oop^rjAkt 1932 Ulbert stanken, dlünosten / kstinteä in Oermemv

7. Fortsetzung.

Die Nachrichten der Zeitungen und De­peschenbretter würgten manchem Aufwiegler die Kehle zch den vielleicht eine Sehnsucht ins Lager der Jubelnden dieses November verschlagen hätte. Zu spät.

Ich sah Soldaten, die nach den Waffen fühlten, die sie fortgeworfen hatten. Ich sah hungrige Proletarier, die ihre roten Nelken heimlich in die Tasche steckten und irre wurden an der Welt. Diese Erkennen­den hatten sich zwar schuldig gemacht, viel­leicht aber gingen sie fetzt reiner ins neue Reich als die Kohorten der Pfiffigen, die nichts Schlaueres zu sagen wußten, als daß man mit den Wölfen heulen müsse.

Der Abend dunkelte schon, die Gaslater­nen flammten grünlich auf, die Steine des Domes hüllten sich in kalte Nebeltücher. Mich überkam ein sonderbares Verlangen: Bor den Depeschen hatte ein Trupp älterer Landstürmer von den 14 Nunkken Wilsons gesprochen, und in den Gesichtern dieser Soldaten zuckte Verbitterung. Daß sie Ge- ststgläme des Umsturzes wären, das erfuhr ich schnell aus den Gesprächen. Aber die Worts der Männer klängen setzt Anders als vor Tagen. Diese Seelen schienen sich be­trogener zN fühlen äls fe. Sie hatten nicht mit Resultaten gerechnet, die ihnen in den Heilungen letzt versprochen und belegt wur­den. Mein Verrannen? Ich dächte: Ver­birg deinen Hab. svrich dich aus mit denen, Re dir sündhaft scheinen. Irgendwie sind diese Gemüter kindlich aewesen, und Kinder tnn da« Schlechte äu« Mängel AN Weisheit. Wie bändelte ich an?

Ich schlich scheinbar gleichgültig M den Be­wogenen, las mit ihNen die Depeschen. sind wsiblle mich tiefer ins Gedränge, buchstabierte die HiobSvosi mit halblauter Stimme vor, sa-sie -um Trost ekWM Einfältiges, denn die

langen Gesichter dauerten klott laßt

sinken, Aber Nicht ertrinkeni

Die Antwort war ein verzweifeltes Schwm- gsn. Einer nsr hlieb bei mir stehen, ein hagerer, bärtiger Artillerist, besten Augen ichen und erschrocken in ihren Gruben *siler-

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Kamerad, sin älanlist Noch immer an den sieben Gott? Wo der alt und ge­brechlich geworden ist?"

Ich blieb für eine Weile stumm, msi dreier Ankläge batte icki nicht gerechnet. Aber der bärtige Mann, feines Standes offenbar mn Fabrikarbeiter, guckte mich immer noch lnlfe- snchend an. Da saäke ich:Kamerad, bast du auch schlapp gemacht wie die ändern?"

Er nickte, und in diesem Nicken anälte nch ein bußfertiger Schmerz. Ich fragte:Soll"n wir Bier trinken gehen? Ich gebe einen ans!"

Der Bärtige ging mit mir in den Ver- vflegungssäals des Babnbofs, wo ich noch stigarren und Pfeifentabak kaufte. Dann setzten wir uns än einen Tisch, besten Holz­platte schmierig war, in kleinen T^epsüüen schwammen Zigärettenstümmel und Brotkru­men. Ringsmnber ein höllischer Lärm. Tau­sende von Feldgrauen liefen sich in die Füße, Vvramiden von Tornistern standen an den Wänden, zuweilen trivvelte ein Sani­täter durch das Gewühl, oder blasse Kranken­schwestern führten einen Kriegsblinden hinaus, daß er nicht von den Sehenden zer­treten werde. Viel Gsscbrei ans den Straßen und in den Hallen, diel Qualm, viel Staub, viel Stickluft. Der Bärtige an meinem Tisch stürzte das Bier in seinen Scksinnd, als mtiLse er eine Feuersbrnnst löschen. Dann wischte er sich den Schaum vom Scbnäuzer und schlürfte mit der Zunge:Mensch, die Brühe schmeckt, wenn auch nichts drin ist!"

Ich fragte den, dessen Vertrauen ich batte: Kamerad, du hast auch Revolution ge­spielt?"

Gespielt? Da sagst du was Richtiges. Aber ich hatte auch 'ne Sanwut: ich hatte sogar das Gefühl, als sei das alles Quatsch mit dem Vaterland. Na, und da Hab ich Brüssel den Dienst verweigert und bin ab- gehauen mit einem Kraftwagen von der Munitionskolonne. Du, noch so'n Bier fa?"

Der Schelm bekam es, ich aber fragte ihr Weiter:Warum hattest du eine Sauwut?"

Mensch, stell dir vor: Ich bin ein alter, gedienter Mann, Hab Frau und fünf Kinder, bin Grubenarbeiter auf der Zeche Hammer­stein, Hab doch allerhand erlebt und getan, und da schnauzt mich doch neulich so'n sieb­zehnjähriger Fähnrich an, ich sollte meine krummen Knochen vor ihm zusammennehmen. Von Lankwitz hieß der Kerl.Dummer Junge", sagte ich, hernach flog ich in den Kahn. Sag, ist das in Ordnung? He?"

Ich schwieg.

Und dann kam ich mcck auf Urlaub an die Ruhr, meine Frau war lungen­krank, gottegott, was hatte sie schon zu fressen. Meine fünf Kinder sahen aus wie die Ratten. Da Hab ich Kartoffeln gehamstert, bin verpetzt worden und mußte alles wieder herausgeben.Na, ist das ein Vaterland? Kämpft man sür so was?"

Der Bärtige trank ein zweites Bierglas leer. Ich schwieg. Ich konnte nur schweigen. Wußte ich keine Antwort? Hatte sich der Tölpel nicht an kleinen Dingen gestoßen, wäh­rend wir zu großen unterwegs waren? Aber waren für diesen Menschen die kleinen Dinge keine Ungeheuerlichkeiten? Nun hatte er in den Chor der Kanaillen eingestimmt, weil das Alte schlecht war nach seiner Meinung. Würde er an die Stelle dieses Schlechten etwas Besseres setzen? Wie klagte meine Seele auch jene Schuldigen der andern Seite an, die Aergernis gesät und die Folgen nicht be­dacht hatten. Dieser Bärtige, der schon wie­der auf ein neues Bier wartete und dessen Magenwände knurrten, weil er Löhnung und Brot immer an seine Familie geschickt hatte, dieser Verzweifelnde mutzte doch mein Bruder sein, wie auch Leutnant Quambusch wie mochte es um ihn stehen? mein Bruder gewesen war.

Na, du sagst ja nix?"

Der alte Artillerien scheuchte mich -aus mit

mal aushalten. Heute könne er aber auch Mht ein Wort reden, weil auch die kleinste Mittei­lung, die den Nazis zu Ohren kommen würde, genügte, um ihm das Schicksal zu bereiten. Er möchte gerne nach dem Ausland. Sieht fürch­terlich aus. Könnt ihr ihm nicht helfen... Man sollte doch versuchen, im Ausland eine Protestkundgebung zustande ,zn bringen... Warum tut man so etwas nicht für uns Ar­beiter?"

Gründliche Prüfung bei Vergeben von Aufträgen

Ttnttgart. Amtlich wird mitgeteilt:

In letzter Zeit ist eine Reihe von Fällen be­kannt geworden, in denen Gemeinden beschlos­sen haben, bei Vergebung von Aufträgen, ins- besondere von Bauaufträgen, auswärtig« Bewerber grundsätzlich nicht zu berückstchti- gen oder sie gar von vornherein von der Be» Werbung auszuschließen. Zum Teil wird der Verkauf gemeindeeigener Bauplätze oder di« Gewährung von Baudarlehen an die Bedin­gung geknüpft, daß die Ausführung der auj den Bauplätzen zu erstellenden Bauten nur an ortsansässige Unternehmer vergeben werde: Zuwiderhandelnden werden höhere Anrechnun­gen für Leistungen der Gemeinde aus Anlas der Bauausführung oder sonstige Erschwerun­gen in Aussicht gestellt u. a. .

Unter Hinweis auf diese Verhältnisse hat dal Wirtschaftsmini st erium an das Poll zeiprästdium Stuttgart und die Oberämtei einen Runderlaß gerichtet, in dem u. a. folgen­des gesagt ist: Maßnahmen der erwähnten Ar werden damit begründet, daß in erster Lin« für die ortsansässigen Unternehmer und Ar­beitslosen gesorgt werden müsse. So verständ­lich diese Absicht ist, so darf sie doch nicht z: einervölligen Ausschließung aus­wärtiger Unternehmer führen. Mi Recht läßt die Verdingungsordnung sür Ban leistungen deren Grundsätze insoweit aw sonstige Vergebung entsprechend auzuwender sind eine Bevorzugung ortsansässiger Un­ternehmer an sich zu, aber nur in angemessener Grenzen, nämlich in der Weise, daß abgeseher von umfangreichen Leistungen oder Spezial­arbeiten bei handwerksmäßigen Leistungen un­ter sonst annähernd gleichwertigen Angeboten im allgemeinen einheimische Bieter vor aus­wärtigen bevorzugt werden sollen, sowie unter einheimischen jene, die am Ort der Leistung oder in besten Nähe den Auftrag im eigenen Betrieb ausführen und hauptsächlich ortsan­sässige Arbeiter beschäftigen. Vorausset­zung einersolchen Bevorzugung ist stets, daß es sich um annähernd al eichwertige Anaebote handelt. In dem Rahmen dieser Bestimmungen ist ge­gen eine bevorzugte Berücksichtigung ortsan­sässiger Unternehmer nichts einzuwenöen. Die grundsätzliche Ausschließung nichtortsan­sässiger Unternehmer widerspricht dage­gen jedem gesunden wirtschaftlichen Denken und würde zu Zuständen zurückführen, die einer längst überwundenen Wirtschaftsepoche anaehören. Die Oberämter sind demgemäß er­sucht worden, auf die Beachtung dieser Ge­sichtspunkte nachdrücklich hinzuwirken, bei Zu­widerhandlungen in geeigneter Weise einzu­greifen und in besonderen Fällen cm das Wirt­schafts sinisterirnn zu berschten.

Der Präsident des Rechnungshofes

Stuttgart. Der Herr Reichsstatthalter hat «ach Verkündung des vom Staatsministerium beschlossenen Rechnungshofgeseües den Vor­stand des Stattstischen LcmdeSamts, Präsi­denten Müller am 80.Junt 1933 zum ersten Präsidenten des Rechnungshofs ernannt.

dieser Frage. Ich antwortete:Kamerad, wenn der Fähnrich von Lankwitz sich wie ein Kindskopf benahm, und wenn tausend andere Dinge falsch waren im alten Reich, glaubst du, daß jetzt die tausend Dinge alle richtig werden! Kindsköpfe wird es ewig ge­ben, und Aergernisse werden die Menschen immer noch erdulden, so lange es Menschen gibt. Oder soll das neue Reich ein Himmel­reich sein? In dem Augenblick, da du vor den Depeschen die Welt verfluchtest, hast du dich selber verflucht!"

Mepsch, 300 Milliarden!"

Ich mußte lachen, obzwar ich traurig war:Es geht nicht ums Geld, Kamerad, es geht um Deutschland. Nicht um die Fläche auf der Landkarte, nicht um aehamsterte Kartof­feln oder um einen unreifen Fähnrich. Wohl aber um einen heiligen Geist: Um die Nation und ihre Art! Der Fähnrich war noch nicht tauglich für dicsie Art, und untauglich blei­ben auch alle, die das Gütige, wo es immer notwendig ist, für Schwäche hüllen. Ich Hab es selber oft erfahren müssen, daß Güte von mir ein Uebermatz an männlicher Kraft und Selbstüberwindung verlangte!"

Mensch, was versteh ich davon. Bist du'n Kcsi'lan? Gib lieber noch'n Bier ans!"

Der Bärtige bekam sein drittes Bier, ob­wohl ich meine Groschen zählen mußte. Aber das merkte der Tropf nicht, und solche Tröpfe wird es ewig geben. Sie werfen ihrer Frau die Fensterscheiben ein, wenn die Suppe zu kalt ist, und sie brauchten die Brühe doch nur anzuwärmen. Sie zerschlagen ein altes Reich, als käme jedes neue ohne Opfer und Dumm­heiten aus. Aber Dinge des Geistes zu er­kennen, muß leider eine Gnade bleiben. Die Zukunft erfüllte mich mit Sorge, obwohl ich an meine eigenen Scherben noch gar nicht dachte.

Wer sagte mir neulich: Wir wollen keine armen und auch keine reichen Menschen, wir wollen zufriedene Menschen? Diese Weisheit wäre die letzte, ließe sich die Zufriedenheit in einen festen Begriff bringen. Es gibt Könige, die nicht genug haben. Es gibt Land­streicher die ihr Bettelbrot den Vögeln streuen und Lieder flöten. Hätte nur jeder den Willen, tüchtig zu sein, ihm bliebe selbst die tollste Welt nicht stumm.

(Forts, folgt.)