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Der Gesellschafter
Donnerstag, den 8. Juli 1833.
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»butter I. Quali- Landbutter 101; neinkauf 108 bei ttermilchrückgabe; : (grüne Ware) jer; Konsuinwarc »/» Fettgehalt I. ität 68-70; III. ; freundlicher. er-VerkaufsPreise ohne Verpackung
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Juli, findet in lle in Biberach menversteigerunc Weiße veredelte mmen etwa 3( Alter von min- . 10 Jungsaucn. rf. Das Preis- r, die Verstei- ! Tiere stammen von der Württ. der D.L.G. an- Jnteressenten iß genheit geboten. Zuchteber durch oder Gemeinden ürtschaftskammer !0 °/o des Kauf-
Milchschweine 18 s-.: Milchschwcine : Milchschweine d. D.: Ferkel 13 80—115 Mk. — !2 Mk. — Laup- Nilchschweine 18 Milchschweine 14 chschweine 15 bis
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Bon Dr. Kattl Sräntle Stellv. Präsident des Deutsche« Landwirt- schaftsrates.
Mit der Uebernahme des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft durch den Reichsbauernführer R. Walther DarrL hat das deutsche Bauerntum im Kampfe um die Wiedergeburt des deutschen Volkes einen neuen Abschnitt erreicht. Nunmehr befindet sich die Führung des gesamten bäuerlichen Berufsstandes in allen seinen Un- tergliederungen in der gleichen Hand, wie die Führung derjenigen Stelle, die von Staats wegen die Landwirtschaft zu betreuen hat.
Nun wird es leichter möglich sein, als bei den bisher noch bestehenden Gegensätzen, die notwendige Abgrenzung zwischen den Ausgaben des Staates und der Selbstverwaltung bei der Ausgestaltung der Bauernpolitik herbeizuführen. Im landwirtschaftlichen Organi- sationswesen ist durch die im Anschluß an die Bildung des Reichsbauernstandes eingeleitete und bereits mehrfach durchgeführte Bildung von Bauernschaften endlich die vom deutschen Bauern längst ersehnte Einheitlichkeit erreicht worden. Die unermüdliche Arbeit des Reichsbauernführers hat uns dem von ihm in jahrelangem Kampfe erstrebten Ziel näher gebracht.
Jetzt gilt es, an die praktische Arbeit zu gehen und nach Vollendung der wichtigsten organisatorische» Arbeiten die praktischen Aufgaben z» lösen. Ungeheures gilt es hier zu leisten, um die deutschen Bauernhöfe von den Folgen jahrelanger Systemmißwirtschaft zn befreien und dem Bauern die notwendigste» Grundlagen zu schaffen, ohne die er seine völkischen Aufgaben im nationalsozialistischen Staate nicht erfüllen kann.
Den Württemberger Bauer», mei» »e» Landsleuten, werden beim Wiederaufbau uuseres Vaterlandes wichtige Aufgabe« zu» fallen. Die Wirtschaftsstruktur unseres Heimatlandes, insbesoudere aber die Struktur der württembergischen Landwirtschaft, wird i« mancherlei Beziehung -er vom Nationalsozialismus gewollten Wirtschaftsgestaltuug -es deutschen Volkes zum Vorbild diene« können. Von jeher zeichnete sich das wurttemver- gische Bauerntum -urch eiue gesuude Verteilung des Besitzes «ud -er Betriebsgrößen ans, die jahrelang eine verhältnismäßig bessere Krisenfestigkeit erwiese« hat als audere Bezirke.
Freilich ist durch die Entwicklung der letzten Jahre auch die württembergische Landwirtschaft sehr schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Bei der überragenden Bedeutung der Viehhaltung in der württembergischen Landwirtschaft mußten sich die Preiszusammenbrüche der letzten Jahre auf dem Gebiet der Preise für Vieh und Vieherzeugnisse besonders verheerend answirkeu. Der große Kapitalmangel verhinderte die gesunde
Weiterentwicklung und bildete ei» schweres Hindernis für die notwendige Ausrüstung und Ansiedlung der nachgeborenen Bauernsöhne. Nach den frühere« Erfahrungen kann der Landhunger der zweiten «nd -ritten Bauern- ' söhne nur durch eine nationalsozialistische ! Bauernpolitik befriedigt werden.
Neben de« standespolitischen Aufgaben, die ! von den bisherige« freien Organisationen zu , erfüllen sind, wird der Landwirtschaftskammer, ; die im Rahme» des Reichsbauernstandes alle > Fragen zu bearbeften hat, die den Hof betref- , fen, führende Bedeutung zukommen. Hier > wird man durch eine stärkere Dezentralisation ! der Arbeit eine noch engere Fühlungnahme ! mit der Praxis und Hand in Hand damit eine ! um fassende Schulung unseres Säuerlichen ! Nachwuchses erzielen. !
lieber diesen Fragen darf das laudwtrt- ! schaftliche Genossenschaftswesen nicht ! vergessen werden. Me Bezugs- und Absatzgenossenschaften, die genossenschaftlichen Warenzentralen, die Molkereigenossenschaften, die Viehverwertungsgenossenschaften, SieGemüse- und Obstabsatz- sowie die Winzergenossenschaften haben in einem Bauernland wie Württemberg überaus wichtige Aufgaben zu erfüllen. Nur mit Hilfe der Genossenschaften ! wird es möglich sein, die in den Klein- und Mittelbetrieben anfallenden Erzeugnisse so zu erfassen, daß eine günstige Verwertung durch zentrale Absatzorganisationen erfolgen kann. Die sehr gut organisierte württembergische Markenbuttererzeugung ist schon heute weit über die würtembergische Heimat hinaus bekannt und Vorbild geworden. Die für die Milchwirtschaft bestehenden Entwicklungsmöglichkeiten werden noch verbessert, wenn der Zusammenschluß mit Hilfe des § 88 des Reichsmilchgesetzes allgemein üurchgeführt ist und dadurch dem Grundsatz „Gemeinnutz vor Eigennutz" auf dem Gebiet der Milchwirtschaft, einem besonders wichtigen Betriebszweig der württembergischen Landwirtschaft, Geltung verschafft ist.
Die hier skizzierten Punkte können das gewaltige Aufgabengebiet, das unser harrt, nur anüeuten. Das Bestreben aller Kräfte, die vom Führer an verantwortlicher Stelle eingesetzt sind, wird es sein, im engsten Zusammenhang und Meinungsaustausch mit der bäuerlichen Praxis alle Aufgaben so anzupacken, daß jeder Bauer fühlt, daß er von der Staatsführung als Grundlage völkischen Lebens anerkannt und im Rahmen der gesamten Wirtschaft entsprechend berücksichtigt wird. Diese UeSerzeugung wird es dem Bauern leicht machen, auch seinerseits dem Staate gegenüber seine Pflicht zu erfüllen.
Zur Milchpreisregelung
Der Staatskommissar für Landwirtschaft beim Württ. Wirtschaftsministerium teilt mit:
Es wird mir gemeldet, daß neuerdings wieder, an verschiedenen Orten des württembergischen Allgäus gegen die Milchpreisregelung kür die Monate Mai und Juni Stellung ge
nommen wird. Diese Kritik wirkt sich mancherorts sogar geradezu wie eine regelrechte Hetze aus, wie sie aus den Tagen der früheren Milchpreiskämpfe zur Genüge bekannt ist. Die neue Regelung wurde im Einvernehmen mit Bayern getroffen, damit endlich einmal diese Hetze, deren rein politischer Hintergrund mir nur allzugut bekannt ist, ein für allemal ihr Ende findet. Ich weise nachdrücklich darauf hin, daß jedermann, der sich an derartigen, die wirtschaftliche Entwicklung störenden Machenschaften irgend wie beteiligt, von mir unnachsichtlich zur Verantwortung gezogen werden wird. Ich werde mich in besonders krassen Fällen auch nicht scheuen, die Allgemeinheit vor derartigen Hetzern durch Schutzhaft so lange zu bewahren, bis die von mir gewünschte und im Interesse der Entwicklung der Allgäuer Milchwirtschaft nötige Ruhe eingetreten sein wird.
Selbstverständlich werden alle Schwankungen auf dem Gebiete der Preise für die Mvlkerei- erzeugnifse bei den Milchpreisverhandlungen berücksichtigt. Es werden also auch die in den letzten Wochen erfreulicherweise festzustellenden kleinen Preisbesserungen für Weichkäse ihren Ausdruck finden müssen in der Weichkäse-Milchpreisbildung für die Monate Juli und August. Ich Lenke aber nicht daran, dem Drängen einiger Bauernführer der alten Schule nachzugeben und jetzt schon wieder durch neue Verhandlungen Vereinbarungen herbeizuführen, die vielleicht dann in Zukunft, womöglich alle 14 Tage revidiert werden müssen.
Ich erwarte von allen an der Entwicklung der Milchwirtschaft im Allgäu interessierten Milcherzeugern einerseits und von sämtlichen Milchkäufern andererseits, daß sie Disziplin halten, und betone nochmals, daß ich ohne Ansehen der Person jedem Quertreiberdas Handwerk legen werde. Die für die Ueber- wachung der Ordnung auf diesem Gebiet von mir beauftragten Personen habe ich entsprechend benachrichtigt.
Saatenstand in Württemberg
Anfang Juli 1933
(Veröffentlicht vom Statistischen Landesamt.)
Landesdurchschnitt (1 — sehr gut, 2 — gut, 8 — mittel, 4 — gering, 6 — sehr gering): Winterweizen 2,4 tim Vormonat 2,4), Sommerweizen 2,5 (2,6), Winterdinkel 2,4 (2,4), Winterroggen 2.4 (2,5), Sommerroggen 2,8 (2,8), Wintergerste 2,7 (2,7), Sommergerste 2,7 (2,7), Haber 2,8 (2,8), Frühkartoffeln 2,7 (2,7), ! Spätkartoffeln 2,9 (2,7), Hopsen 2,9 (2,7),
> Zuckerrüben (2,5 (2,7), Runkelrüben 2,7 (2,8), ! Klee 2,5 (2,6), Luzerne 2,9 (2,8),Bewässerungs- ! wiesen 2,8 i2,7), andere Wiesen 2,8 (2,8), Aepfel § 3,2 (2,8), Birnen 3,4 (2,9), Weinberge 3,9 (3,2). ! Wie schon der Monat Mai war auch der ' Juni vorherrschend feucht. Das erste Juni- ! drittel hatte sich noch gut angelassen, aber von ! da au bis zum Monatsschlutz regnete es fast - täglich bei teilweise » gewöhnlicher Kühle. ; Durch Hagel und Neberschwemmungen ist auch ; im Monat Juni, jedoch nur vereinzelt, Schaden entstanden.
i Die nun schon seit einer Reihe von Wochen , andauernde feuchte Witterung bei mangelndem ' oder doch ungenügendem Sonnenschein ist für
> die meisten landwirtschaftlichen Gewächse von
mehr oder weniger nachteiliger crinwirrung. Verhältnismäßig am wenigsten hat bis jetzt Wintergetreide gelitten; immerhin wurde teilweise die Blüte beeinträchtigt, so daß mit schmalen Körnern zu rechnen ist. Auch Rost und Brand treten mancherorts aus. DaS Sommergetreide ist häufig sehr verunkrautet, wird gelb und bleibt im Wachstum zurück. Auch hat sich das Winter- und Sommergetreide, insbesondere die Gerste, zu einem nicht geringen Teile stark gelagert, wodurch die Körnerbildung notleidet. Weiterhin macht sich das Auftreten tierischer Schädlinge (Drahtwurm, Fritfliege und insbesondere die Maulwurfsgrille) nicht selten in wachsendem Maße bemerkbar. Die Kartoffeln find ebenfalls sehr verunkrautet, da sie wegen der Nässe im Boden nicht genügend behackt werden können; in schweren Böden beginnen sie mitunter bereits zu faulen. Den sonstigen Hackfrüchten Futterrüben, Kohlgewächsen und dergl.) ist die feuchte Witterung eher zustatten gekommen; sie stehen befriedigend, soweit nicht die Nässe im Boden zu stark ist. Der Hopfen steht ungleich, zeigt teilweise infolge der nassen Witterung krankes Aussehen, bleibt in der Entwicklung zurück und ist mitunter von Schädlingen (Peronospora, Blattläusen) befallen. Außerordentlich ungünstig ist die nasse Witterung für den ersten F u t t e r s ch n i t t, dessen Einbringung sehr erschwert wird. Soweit er bereits-eingeführt ist, hat die Qualität wegen schlechten Einbringens notgelitten. Das vielerorts noch geschnitten ans dem Felde liegende Futter kann, weil eS immer wieder beregnet wird, nicht eingeführt werden und verdirbt auf dem Felde oder auf den Heinzen. Vieles Futter ist überhaupt noch nicht geschnitten irud droht, überständia und strobia An werde». Sehr gelitten hat durch die nass« Witterung namentlich auch das Obst und dst Aussichten auf einen guten Ertrag in Kernobst, wie sie angesichts der reichen Blüte zu er- warten gewesen waren, find wesentlich zurück- gegangen. Allenthalben sind Obstschädlinge (Apfelblütenstecher, Apfelblattsager, Blattfallkrankheit u. a.) aufgetreten und ist starke- Abfallen der Früchte wahrzunehmen. Sorge bereitet die andauernd ungünstige Witterung auch wegen der W e i über g e; die Rebblüte wird hingezogen und die Bekämpfung der bereits aufgetretene» Rebschädlinge außerordentlich erschwert. — Wenn nicht bald beständige warme Witterung eintritt, ist mit weiterem ernstlichem Schaden für die Land- wirtfchaft zu rechnen.
Kampf den Blattläusen
Ueberaus stark und verheerend treten die Blattläuse auf. Ganze Obsthaine sind von den verderblichen Läusen befallen. Zusammengerollte, verkrüppelte Blätter rn Kirsch-, Birn« und Apfelbäumen verraten die schädliche Tätigkeit der häßlichen Sauger. Stellenweise sind ganze Aestchen und Astenden braun und dürr geworden. Laub und Knospen sind total zerstört. Auch der Fruchtansatz und die Fruchtentwicklung haben infolge der Läuseplage schwer notgelitten. Wo es nicht schon zu spät ist, sollten Obstbaumbesitzer unbedingt Spritzungen mit Tabakbrühe yder Petrolemnseifen- brtthe vornehmen.
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„Bob, noch ein Wort. Hast du viel mit Margot ge- 'prochen?"
„Nein, sehr wenig. Hör' mal, die Prüfung muß natürlich vollkommen ernsthaft gemacht werden. Ich muß i« über jeden Kandidaten Protokoll führen. Ich werde nur das Resultat so gestalten, wie ich es dir versprochen habe. Einen Augenblick, ich bin soforl mit meiner Assistentin wieder hier."
Die Tür fällt zu, Fred fährt mil beiden Händen über cas Haar, nagt an der Unterlippe, betrachtet sich in einem deinen, verzerrenden Spiegel über einen, Metallwaschtisch
Dann tritt Bob ein, hinter ihm eiue junge Dame, die nun die Fragen und Antworten mitstenographierl, später in, Prüffeld Apparate einschaltet, immer ernst und fremd .lleibl, zuletzt vergißt Fred ihre Anwesenheit völlig.
Bob sitzt ihm gegenüber, aber es ist ein anderer Stern, ruf dem er sitzt, die Platte des Tisches zwischen ihnen ist ein Meter breit, nein, sie ist ein Meer, über das kein chiff fährt — Worte fliegen hin und her, der Examina- i->r ist ein höflicher, unbekannter Mann.
Warum werde ich unsicher? Das ist doch Bob?
Der Gedanke an Margot gehl mir nicht aus dem Kopf — es ist ja auch gleichgültig, ob ich hier aufpasse - das lirieil ist ja bereits gefälltl
Aber Fred kann sich der Suggestion der Fragen nicht .„ziehen, die Prüfung verläuft' ganz ordnungsmäßig, wird abgeschlossen. Der Kandidat wird gebeten, in einem Keinen, bequemen Nebenraum zu warten, bis Herr Bidens wiederkommt.
An den Wänden Stiche und Aquarelle, Werkbilder, A-Hotos, ein paar winzige Maschinenmodelle unter einem Glassturz auf dem Wandtischchen; auf dem Tisch in der Mitte Zeitschriften, Jubiläum der L-Werke, Erinnern», j^en eines Werkingenteurs. Fred blätieri zerstreut Irgendwo klingelt es in kurzen Abständen, wohl ein Telephon in einem leeren Büro. Jede Minute hat sechzig Sekunden und jede Sekunde dauert minutenlang. Die ..iir öffnet sich.
„Nun, Bob? Alles in Ordnung?"
Bob setzt sich und bittet Fred mit einer Hand- bewegung, das gleiche zu tun: „Ja. du hast die Prüfung nicht bestanden, Fred."
Fred lachte gezwungen: „Na, wunderbar, ich danke dir schön!" Er lacht, sehr laut, sehr unecht, reich, Bob eine kalte Hand, geht hinaus. Der Korridor ist leer, das Telephon schweigt, die Stille ist beängstigend und nieder- drückend. Unten im Hof, dicht am Ausgang, hört Fred einen raschen, leichten Schritt hinter sich, dreh, sich um; es ist Margot, die vom Fenster aus sah, daß er ging und nun wie ein Wirbelwind heruntergeeilt ist, um ihn noch zu erreichen.
Sie lacht ihn siegessicher an: „Hat alles geklappt. Fred?"
„Ja, wunderbar, vorzüglich."
Ein sonderbares Gefühl weit hinten im Gaumen und in der Nase zwingt ihn, zu lachen: „Ich bin durchgefallen, ungeeignet, basta!" Und lacht weiter in das entsetzte Gesicht Margots hinein, die ihn anstarrt.
„Fred, um Gottes willen, das ist doch »ich, dein Ernst!"
„Doch, Margot, leider, Liebling, mein und Herrn Bidens vollster Ernst!"
„Warst du denn so verwirrt?"
„Nein, ganz klar, durchaus ruhig — da ist eben nichts zu machen!"
„Fred, weshalb lachst du denn fortwährend ?"
Er wischt sich die Augen, die von dem krampfhaften Lachen zu tränen begannen: „Ist das nicht lächerlich? Ich gehe zu einem Bekannten, einem guten Freund, ja, selbstverständlich mußte er mich nach oen Regeln für alle be- handeln, und nun bin ich ungeeignet, unfähig für den Gerland-Konzern; soll ich da ernst bleiben?"
Margot schüttelt den Kopf: „Gar kerne Möglichkeit?"
„Nicht die geringste."
Sie stehen noch aus dem Schmuckhos vor den, Ver> waltungsgebäude. die gepflegten Grasbeete und Blumenrabatten leuchten. Jemand kommt eilig näher, es ist Bob Fred beißt sich auf die Lippen, Margot gehl aus Bidens zu.
„Sie haben Herrn Reiling durchsallen lassen?"
„Das ist ein ganz falscher Ausdruck, gnädiges Fräulein. Ich habe Herrn Reiling in einer ganz bestimmten Richtung geprüft und festgestelll, daß er sich nicht für die freien Posten im Konzern eignet."
„Sie sind ein schöner Freund, Herr Bidens!"
Fred lacht noch immer, die Backenmuskeln tun ihm entsetzlich weh, aber er kann nicht aushörcn. Er steht Bob
an, muß die tränende« Augen zusammenkneifen, da beginnt auch Bob zu grinsen. Margot steht zwischen zwei Männern, deren Gelächter sie wie ein sinnloser Hagel umprasselt. Abwechselnd sieht sie Bob und Fred an, stampft dann mit dem Fuß aus, dreht sich kurz um: „Mit Narren kann man sich nicht unterhalten! Wenn die Herren sich wieder beruhigt haben werden, darf ich wohl um Entschuldigung und Auf- klärung bitten!"
Sie will langam auf das Gebäude zugehen, aber plötz- lich muß sie laufen, sie kann die Tränen, die ihr aus den Augen stürzen, nicht zurückhalten, sie rennt ins Haus, drückt sich in eine Ecke, schluchzt mit zitternden Knien und bebender Brust. Dann ermannt sie sich, draußen steht ja ihr Wagen, sie springt hinein, drückt auf den Starter und rast blind und verzweifelt aus dem großen Tor hinaus, läßt den Wagen mit Vollgas laufen — weint, weint wie ein Kind.
* . *
Unvermittelt bricht Freds und Bobs Lachen ab — sie sehen einander mit blicklosen Augen an; ihre Hände lasten sich zu einem Gruß zusammen — daun geht Bob in sein Büro, während Fred mit schleppenden Fußen zum Toi schreitet, mechanisch den Gruß des Pförtners erwidert, ans der Straße steht und ohne Gedanken stavtwärts nach Berlin wandert.
Fred Hai nachmittags vergeblich Margot erwartet; er ist Stunden hindurch in seinem alten, ausgeräumten Zimmer, das er zum Erstaunen von Frau Batte weiter bezahlen wird, hin- und hergegangen, bei jedem Geräusch zusammengefahren — niemals galt das Klingln oder Klopfen ihm.
Ich kann nicht anrufen, ich darf mich jetzt nicht melden und den Harmlosen spielen, ich habe ein entsetzlich schlechtes Gewissen und weiß doch, daß ich richtig gehandelt habe;
! wenigstens bis zu einem bestimmten Augenblick!
Er ertappt sich bei Selbstgesprächen, in denen er seine natürliche Sprache zurechtbiegt, Sätze formuliert, als lest er in einem Buche, als lese er sein eigenes Schicksal ir diesem Halbleeren Zimmer vor:
„Sie muß sich ja melden, keine Frage —
Er spricht laut zum Spiegel über dem Waschtisch, vor dem er stehr — und wird plötzlich still. Wer steht ihr denn da aus dem Glas an? Ein junger Mann wi, tausend andere, nichts ist besonders bemerkenswert an ikn» ein Alltaqsgesicht. ein Dutzendmensch - muß sie sich wirt- ! lich noch einmal melden?
' (Fortsetzung folgt.»