Der Gesellschafter
Donnerstag, Len 8. Juli 1833.
>cn 8. Juli 1833
Leite
Nr. 17,1
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radezu gemeinge- r 23 Jahre alte SA.-Mann Willi : nationale Erheben Frauen oder Heuberg unterschwindelte ihnen z ihrer Angehöri- er sich dann je- 10 bis 24 Mark >che etwas zu tun, r Macht gestanden LA.-Kleidung auf- itürlich keine Be- 3ertrauen. Außer- r seinem Sturm cn. Cr wurde öa- icht Stnttdart zu is verurteilt.
ausdrücklich bestimmt, daß Mitglieder des Landtages nicht zugleich Mitglieder des Rechnungshofes sein können. Der Rechnungshof hat die staatlichen Rechnungen, Bücher und Nachweisungen samt den erforderlichen Belegen rechnerisch, förmlich und sachlich nachzu- Müfen.
Weithin leuchtet der Hascnbergturm
Stuttgart. Der Verschöuerungsverein Stuttgart hat sich entschlossen, den 36 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Hasenberg (480 Meter ü. d. M.), der bekanntlich eine umfassende Aussicht nicht bloß auf ganz Stuttgart, sondern auch auf die Alb und den Schwarzwald bietet und von dort ans gesehen werden kann, künftig mit Eintritt der Dunkelheit jeden Samstag und Sonntag, über das Turnfest zu Ehren der Teilnehmer sogar jeden Tag, festlich zu beleuchten.
;r Mildtätigkeit
n Gefängnis ver- den erst 19 Jahre l Alb recht von hatte es in ver- n, das Mitgefühl und ihnen Dar- Herstellung von abei bediente sich lagte, der in Für- ht ist, aber dort ist, eines falschen icks. Der Staats- ängniA beantragt.
'.nruvirJchaftlichcu t. Stuttgart
ninlung am Mittler 24 039 Stim- >e die Bilanz auf mit einem Ueber- 18 (im Vorjahr genehmigt. Aus eine Dividende > zur Verteilung.
10 000.— dem >.— dem Delkre- >.— der Sonder- zugewiesen, wähne Rechnung Vörden Aktiven be- , 12 Lagerschup- velche mit RM. n. Das Aktien- >000; an Rück- >00 ausgewiesen, rund 3 964 400 . 15 386 201 (im w im Wert von de des Geschästs- ebe vorhanden, ngsrat und Auferteilt.
Neuwahl des Aufkommissar für die ttemberg und Ho- uernführer und ühlhof LA. Kün-
ollmächtigter bei enschafts-Zentral- - n (Filder). lndesökonomierat,
rgermeister und OA. Tuttlingen, ndwirtschaftskam-
>uer, Eggenreute
Mtsbesitzer, Ober-
Pflugfelden OA.
, MdL., Wolfen-
:r. HrheZuch OA.
rröffentlicht
sblatt für Wiirt- ängst vom Wtirtt. cdeten 3 Gesetze atshauShaltplans her und über den Ueber alle drei »gebend berichtet sh altplan für tellt: A) Ordent- 111061950 RM., llM„ somit Aus- Her Dienst: Ans- lahmen 17 088 500 eichung.
:hergesetz ist hervorzuheben: orsteher, die nach r den Ruhestand :gungen der Hin- er, Sie nach dem st verstorben oder ad, sind nach de» emessen, das dem rite, wenn dieses . des oder seiner st gewesen wäre, nicht mehr als Bezügen liege», reiten. In einer t es: Die a« idlichen Ortsvor- -läufig des Die»- Birkung von die- : bisherige Stell« a sie nicht gegen- iriftlich den Ber- :lärt haben. Die . um rechtswirk- !". Juli 1933 bei
fgesetz ist noch
Brand in der Teerfabrik.
WeilimDorf. Mitnwch früh brach in der Teerprodnkten-Fabrik Paul Bänder bei Weil im Dorf (nahe beim Bahnhof Korntals ein Brand ans. Zwei gröbere offene Holzschuppen, i» denen Teerprodukte «nd anderes Material lagerte«, standen in Hellen Flammen. Eine riesige Rauchwolke wälzte sich über den Brand- plast. Die Stuttgarter Feuerwehr traf gerade «och zur rechte« Zeit ein, «m das gefährliche Uebergreife« des Feuers auf danebenstehendc Holzschuppen und anf die Lager an Teeröl und Roh-Naphtali« zu verhindern. Der Brand konnte in angestrengter Arbeit auf feinen Herd beschränkt werden. Als Ursache vermutet mau AMMiftung.
Der Brand des Etzlinger Waldheims aufgeklärt
Ehlingen. Der frühere kommunistische Stadtrat Friesch, Borsitzender des aufgelösten kommunistisch geleiteten Waldheimvereins Ehlingen, hat den am 20. Juni 1933 ausgebrochenen Brand des ehemaligen Kommunisten- Waldheims in Eßlingen selbst gelegt. In Verfolg der damals getroffenen polizeilichen Maßnahmen ist auch er in das Schutzhaftlager Heuberg eingewiesen und am Dienstag anläßlich der kriminellen Behandlung des Brandfalles zum Landeskriminalpolizeiamt Stuttgart zurnckverbracht worden. Dort hat er auf Vorhalt des von der Polizeidirektion Eßlingen mit Unterstützung der hiesigen Bevölkerung ermittelten Beweismaterials seine persönliche Täterschaft e i n g e st a n d e n. Er ist an jenem Dienstagabend gegen 8 Uhr durch einen Schacht in den Keller des Hauptgebäudes eingestiegen und hat auf dem ganzen Dachboden eine mit Benzin getränkte Zündschnur gelegt. Nachdem er diese angezündet hatte, begab er sich sofort auf Umwegen in die Stadt zurück und besuchte dort noch zwei Wirtschaften. Daraus ging er nach Hause, wo er von der hiesigen Kriminal- volizei um 2 Uhr nachts verhaftet wurde. Als Hauptbeweggrund für seine Tat gab er an, er habe den Personen, die sich finanziell an der Erstellung nnd Wetterführung des Waldheims beteiligt haben und wahrscheinlich durch die Auflösung des Vereins ziemlichen Schaden erleiden werden, wenigstens die Versicherungssumme aus dem abgebrannten Gebäude verschaffen wollen. Der Brandfall wird Wegen seiner allgemeinen, insbesondere politischen Bedeutung vom Landeskriminalpolizeiamt weiterbehandelt werden. Frisch selbst wird am Dienstag noch dem ordentlichen Strafrichter vorgeführt werden.
Klcinfüßen OA. Geislingen. Ein Holzarbeiter von Kleinsüßen wurde vom Oberamt wegen aufreizender Aeußerungen gegen die nationale Regierung und deren Organe in eine Schutzhaftstrafe von 5 Tagen genommen; er sieht seiner Verbringung auf den Heuberg entgegen.
Ellwangen. Obersekretär Benisch, der durch sein Verhalten die Anhänger der NSDAP, provoziert hat, wurde am Montag in Schutzhaft genommen. Da vor der Oberamtssparkasse, sowie seiner Wohnung die Arbeiterschaft eine drohende Haltung gegen ihn einnahm, war diese Maßnahme notwendig.
E,n zweiter Schützenwettkamps
Im Rahmen des 36. württen Ä." --aude,-',ch>eßens findet am 8. u. S hier ein Gruppen-Wettkampf der natii Wehrverbänöe, Reichswehr, Schutzpoliz wie der Kleinkaliber-Abteilunqen der sier- und Regimentsvereinigungen un Schutzenglldc, letztere außer Konkurre, Kleinkaliberschießen statt. ""'"«rre,
In die Transmission geraten
Hall. In Hopfach, Gemeinde Wolperts- hansen, wollte der 25jährige Landwirtssohn Friedrich Koche ndörfer seinen Dengelhammer an dem Schleifstein in der Thumm- schen Mühle schleifen. Kochendörfer kam offenbar dabei dem Transmissionsriemen zu nahe, wurde erfaßt, wobei -er rechte Unterarm buchstäblich abgerissen wurde. Weiterhin trug Kochendörfer, der sehr wahrscheinlich von dem Riemen aufgewickelt wnrde, verschiedene Knochenbrüche und innere Verletzungen davon, die den Tod herbeiführte«. Kochendörser narb im Diakonissenhaus, wohin er von dem Krankentransportauto der Freiw. Sanitäts- kolonne Hall verbracht worden war.
Seltenes Tauffest
Zillhausen OA. Balingen. Hier kam der seltene Fall vor, daß der Taufe eines Kindes 4 Urgroßväter und eine Urgroßmutter des Tüuf- Ungs anwohnen konnten. Es sind dies der Muhlemacher Johannes Haag und Jakob Herre aus Zillhausen, ferner oer Bauer Chri- man Lutz und Jakob Eisele von Streichen und dessen Ehefrau Anna Eisele. Die Alten zählen zusammen 390 Jahre.
Ei« ganzer Karpfenteich schwamm zu« Bodensee
Friedrichshafen. In der Nacht auf Sonntag brach ein Stück des Dammes am Ausfluß des bei Salem gelegenen sog. Markgrä- finwethers. Der Durchbruch wurde herbeigeführt durch die lange Regenperiode und daS damit auftretende Hochwasser. Der Weiher war reich an Karpfen, die nun durch den vollständigen Wasserabfluß die Reise nach dem Bodensee angetreten haben. Der Markgräfl. Verwaltung entsteht dadurch ein Schaden von einigen tusend Mark.
Schwerer Unfall
Oberndorf a. N. Einen schweren Betriebsunfall erlitt der in den 50er Jahren stehende Kraftfuhrunternehmer Jakob Holzwarth von Backnang. Holzwarth wollte auf einer Zugmaschine (Bulldoag) aussihen, wobei er rücklings zu Boden stürmte. Der Bnlldogg erfaßte den am Boden lieqenden Mann nnd drückte ihn gegen einen Schotterhaufen. Der in der Nähe stehende Walzenführer Valentin Edelmann von der Firma Kirchhofs erkannte die Gefabr, in der Holzwarth schwebte, er stürzte zur Maschine und stellte den Gang nm, so daß sich die Maschine noch im letzten Augenblick wieder nach vorwärts bewegte und auf diese Weise der am Roden liegende Mann "or einem gräßlichen Tode gerettet wurde. Mit Schürfungen an den Händen und am Kopf, sowie mit schweren inneren Verletzungen mußte .«wlzwarth in bedenklichem Zustande in das Städtische Krankhaus Oberndorf eingeliefert werden.
Gegen das Dovvelverdienertnm
Göppingen. Die hiesige Kreisleitung der NSDAP, wendet sich in einem Ausruf an alle Partei- und Volksgenossen gegen die Unsitte des Doppelverdienertums. Die Doppelverdiener, besonders Frauen, werden aufgefordert, innerhalb acht Tagen ihre Kündigung einzureichen und vom Arbeitsplatz abzntreten, wenn die Ersatzkraft vortritt. Auch die Arbeitgeber werden ersucht, alle Verhältnisse zu
Nagold, den 6. Juli 1933.
Ich schätze nichts als Antriebe.
Nietzsche.
Dicnitnachrichten.
Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei Spielberg, Del. Nagold, dem Psarramtsbewerber Rudolf Brez - ger in Feuerbach, Det, Cannstatt, übertragen worden.
Dom Schwimmbad
Am 5. Juli: Wasser: 2l«O. Luft: 28« L.
Besucherzahl: 480
Heute obend unterhält uns i Willy Reichert
Heute Abend also sinder der heitere bunte Abend im Löwenjaal mit Schwabens Liebling Willy Reichert und seinen Solisten, wie der Rnndfunktenor Hans Hanns, Grete Teditsch, Wiener Rundfunkftar, dis Münchner Straßensänger H. Schütz und O, Albrecht und Fritz Winker, Parodien am Flügel, statt. Jedem Zweifler kann die beruhigende Mitteilung gemacht werden, das; der Abend diesmal bestimmt stattfindet. Wer noch Karten im Vorverkauf haben will, beeile sich, denn der Vorverkauf in der Buchhandlung E. W. Zaiser schließt heut« abend 6 Uhr und zudem sind nur noch wenige Karten vorhanden. Kassenöfsnung im Löwensaal 7.30 Uhr,
Drei Festtage
„Man muß die Feste feiern wie sie fallen' ... und diese fallen auf Samstag, Sonntag nnd Montag. Die Anlässe sind verschieden und doch wesensverwandt, die Musik steht, im Mittelpunkt der Geschehen, denn ohne Musik kein Fest!
Am Samstag erfolgt die Uebergabe des M u s i kp a v i l l o n s an die Stadt- und Feuerwehrkapelle, die vor kurzem SA.-Standarten- kapelle 125 geworden ist. Unter Leitung von Kapellmeister Rometsch wickelt sich ein großes SA.-M ilitärkonzert-Programm mit Beteiligung des Spielmannszuges aus dem „H i n d e n b u r g p l a tz" ab. Im ersten Teil hören wir nach dem Marsch „In Treue fest" von Teile, das von der Stadtkapelle in Freiburg gespielte Preisstück „König Heinrichs Aufruf und Gebet" aus Wagners Lohengrin und das ebenfalls dort vorgetragene Pflichtstück Haydn's Largo aus der 8. Sinphonie, eine Fantasie ans „Freischütz" von Weber u, a.
Der zweite Teil trägt rein militärischen Charakter und beginnt mit dem Einmarsch des Spielmannszuges, dem Lockmarsch und Parademarsch der Standarte 125 (Preußens Gloria), diesen folgen zwei weitere Armeemärsche und zwar der Porter Jäger-, und der Köniagrätzer- marsch. Nach einem Charakterstück „Die kleinen Soldaten" und dem SA.-Liederpotpurri „Die eiserne Garde" beschließt der Friederikus Rex- Marsch den Abend.
Am Sonntag findet dann die eigentliche Weihe des Musikpavillons im Beisein benachbarter Kapellen unter Abwicklung eines reichhaltigen Programms statt.
Heute wird begonnen, unmittelbar anschließend an das Pavillon ein F e st z e l t von "5 Nieter Länge und 10 Meter Breite zu erstellen. Dasselbe wird überdacht und mit reichlich Sitzgelegenheit versehen werden. Die Bewirtschaftung liegt in bewährten Händen der A n- t e r- sowie der S ch w a n e n - B r a u e r e i Abends findet im Zelt ein F e st b a l! statt. Ein „Vergnügungspark" bestehend aus einer Schießbude nnd des unvermeidlichen Karussells ist in Erwartung, des am Montag statlfinden- den Kindersestes selbstredend auch vorhanden. Dieses Kinderfest wirft schon tagelang seine Schatten voraus, denn es gibt wohl leine
prüfen und den Doppelverdienern ,"i kündigen bzw. sie sofort zu entlassen und Ersatzkräfte beim Arbeitsamt anzmordern. Wir lassen euch, so heißt es in dem Aufruf melier, acht Tage Zeit, dann bricht der Sturm loS! Wir scheuen keine Mühe, nm unseren arbeitslosen Brüdern und Schwestern zu Arbeit und Brot zu verhelfen. Vor öffentlicher Anvrangc- runq werden wir nicht zurückschreckeu! Zum Schlüsse werden alle Volksgenossen nnd Berufsverbände ersucht, die ibneu bekannten Doppelverdiener der NSDAP, zu melden.
Groß- und Klein-Eislingen vereinigt
Gövvingen. Am Dienstagabend iand ans dem Rathaus in Groß-Eislingen eine Sitzung des Gesamtgemeinderats beider Gemeinden statt. Nach mehrstündiger Besprechung einer von dem kommissarischen Bürger^ Meister verfaßten Denkschrift wurde die Unterzeichnung des Zusammenschlnßverlrc-gs vorgenommen. Beide Gemeinden sind nunmehr unter dem Namen Eislingen vereinigt.
Senkung der Umlage
Gaildorf. Der Voranschlag der Stabt für bas Rechnungsjahr 1933 schließt ab mit 56198 Mark Einnahmen und 184 072 Mark Ausgaben. Der verbleibende Abmangel ist abzudecken durch Erhebung einer Gemeindenm- lage von 23 Prozent (i. B. 24 Prozent) und einer Bürgerstener von 800 Prozent. Trotz dieser Steuern verbleibt noch ein ungedeckter Abmangel von 19 900 Mark, zu dessen Ausgleich um einen entsprechenden Beitrag ans dem AusaleichSstock nachqesucht wird. Gleichzeitig beschloß der Gemeinderat eine Senkung des WasserzinseS um 10 Prozent.
Flaggenfrevel
GeraVronn. Anläßlich des Turnfeste? nnd des Kinderfestes waren anf dem Sportplatz Fahnen gehißt. In der Nacht aut Dienstag wurden von unverantwortlicher Rubenhand die beiderseitigen Hakenkreuzspiegel auf der schwarz-weiß-roten Fahne herauSgerissen: ein Spiegel wurde total zerrissen, der andere um den Flaaenmast gebunden. Auch die Fahne mit der Stadtsarbe Weiß-Blau wurde herun« j tergezogen und beschmutzt.
Haushaltung, die in der Kostüm- oder Aus- rüstungsfrage nicht auf den Kopf gestellt worden wäre! (Habe ich recht, ihr Mütter?) Die alte lleberlieferung, familienweise Tische und Stühle auf den Festplatz mitzubringen, dürfte sich Heuer erübrigen, da das Zelt genügend Raum bietet. 'Am Montag abend, wenn die kleinen Kinderchen schlafen gegangen sind, wird die Kapelle noch mit allerlei Uederraschungen aufwarten. Der Zapfenstreich bildet das Finale. Im morgigen Anzeigenteil wird das Programm noch bekannt- gegeben.
Arbeitsbeschaffung und Arbeitsvermittlung
Die Reichsregierung beabsichtigt, durch ein großzügiges Arbeitsbeschaffungsprogiamm in weitestem Umfange den Arbeitslosen wieder Brot und Arbeit zu beschaffen. Dis Vermittlung oer Arbeitskräfte zu den öffentlichen Arbeiten ist im wesentlichen den Arbeitsämtern übertragen worden, welche an bestimmte Richtlinien gebunden sind. Den jüngeren Arbeitslosen bis zu 25 Jahren ist der Arbeitsdienst und die Landhilfe Vorbehalten. Bei diesen beiden Arbeits- möglichkeiten herrscht noch immer ein sehr großer Mangel an jugendlichen Arbeits-' kräften, und zwar derart, daß sowohl für den Arbeitsdienst als auch für die Landhilfe teilweise schon junge Arbeitslose aus Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim herangezogen werden mußten. Es ist bedauerlich, daß die einheimischen Jugendlichen von diesen ihnen mit Absicht vorbehaltenen Arbeitsgelegenheiten verhältnismäßig wenig Gebrauch machen und ständig versuchen, die den älteren Arbeitslosen, welche über 25 Jahre alt sind, und davon besonders den Familienvätern vorbehaltenen Arbeitsstellen zu besetzen. Zu den öffentlichen Arbeiten (Straßen- und Wegbauten, Straßenverbesserungen, Teerungen usw.) sollen im wesentlichen gerade die älteren Arbeitslosen über 25 Jahre vermittelt werden. Von den jugendlichen Arbeitsloien muß verlangt werden, Rücksicht gegenüber der Notlage der älteren Arbeitslosen zu nehmen. Wie bereits dargelegt, bedeutet diese Rücksicht für die Jugendlichen keinen Verzicht ans Arbeit: es wird lediglich dadurch erreicht, daß die vorhandenen Arbeitsstellen zweckmäßig verteilt werden. Wenn die jungen Leute in der oben be- zeichneten Weise den älteren die Arbeitsstellen wegnehmen, so entsteht ein doppelter Schaden: Die Familienväter kommen nicht in Arbeit und Verdienst, und das Reich und die Gemeinde müssen daneben für sie die Unterstützung aufbringen. während in Wirklichkeit beiden Teilen, nämlich den älteren und jüngeren Arbeitslosen, Arbeit zugewiesen werden soll. Außerdem bleiben dadurch, daß die jugendlichen Arbeitssuchenden die Landhilfe und den freiwilligen Arbeitsdienst vernachlässigen, eine große Anzahl von Stellen überhaupt unbesetzt. Dies entspricht nicht dem Willen und der Absicht der Reichsreqierung, welche bestrebt ist, für alle Arbeitslosen Arbeit ni beschaffen.
Bei der gegenwärtigen Notlage muß verlangt werden, daß die jugendlichen Arbeitslosen zum mindester, vorübergehend durch berufsfremde Arbeit in der Landwirtschaft oder im freiwilligen Arbeitsdienst annehmen, auch wenn die Arbeitsstelle nicht mehr an ihrem bisherigen Wohnort liegt. Den älteren, und besonders den verheirateten Arbeitslosen, kann es viel weniger zu- gemute; werden, auswärtige oder berufsfremde Arbeit anzuuehme». Es wird sich demnach die Notwendigkeit ergeben, die Frage der Hilssbe- dürtt-gkeir bei ledigen Jugendlichen unter 25 Jabren erneut und besonders scharf zu prüfen, da, wie seststeht, für diese Arbeitslosen weitgehende Möglichkeiten geschaffen worden sind, ihr Fortkommen zu finden, ohne öffentliche Un- terttützungsmittel in Anspruch zu nehmen.
Arbeitsamt Nagold.
Kurzmeldungen der NSDAP.
MU»»»»UlUUU»»»il»l»»»»»I»»»»»»»»»lll»I»U»»»I»»»M»NIt»I!
1 lAm Freitag, den 7. Juli, abds. 8 Uhr findet im Gasthaus z. Engel eine Besprechung statt, zur Gründung einer SA.-Reserve. Mitglieder der NSDAP., welche Interesse haben,
sind eingeladen. Hemminger.
»
An sämtliche Amts- und Stabswalter des Kreises Nagold.
Am Sonntag, 16. Juli, findet in Nagold die Kreistagung statt. Dazu sind zur Teilnahme verpflichtet: die Stabswalter der Kreisleitung, die Ortsgruppen- und Stützpunktleiter, sowie ihre Stabswalter, die Vlockwarte und Führer der NS.-Eemeinderatssraktionen. Zur Teilnahme der im Rahmen der Kreistagung stattfindenden kommunalpolitischen Tagung sind säintl. von der NSDAP, aufgestellten Eemeinde- räte aller Orte des Kreises verpflichtet. Entschuldigungen sind nicht zulässig. Nähere Angaben werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.
Kreisleiter Lang.
Zinssenkung bei den Sparkassen
Im Auftrag des Innenministeriums hat der Württembergische Sparkassen- und Eiroverband die Sparkassen veranlaßt, ihre Zinssätze weiter zu senken. In der Folge haben zahlreiche Sparkassen ihre Zinssätze im Realkreditgeschäft auf 5 v, H. herabgesetzt. Die übrigen Sparkassen werden eine entsprechende Zinssenkunq demnächst vornehmen. Es ist anzunehmen, daß durch Maßnahmen des Reichs auch die übrigen Geldinstitute ihre Zinssätze demnächst senken werden.
Bezirkslohutarif sür die Holzarbeiter
Am 28. Juni dieses Jahres wurde von den tarifbeteiligten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden folgender Bezirkslohntaris vereinbart:
Der am 15. II. 1932 durch Kündigung abgelaufene Bezirkslohntarif für das Hol.zgewerbs in Württemberg und Hohenzollern vom 10. Juni 1932 tritt wieder in Kraft. Da hierdurch in den meisten Betrieben eine Lohnerhöhung eintritt, wird eine Uebergangsregelung geschaffen in der Weise, daß n) sofort niederere Löhne mindestens auf den Mindestlohn nach 18 des Mantel- tarifs gebracht werden, b) in der Zwischenzeit keinerlei Lohnverschlechterung eintreten darf, c) spätestens mit dem Beginn der Lohnwoche, in welche der 21. Juli 1933 fällt, in allen Betrieben die Tariflöhne voll zur Auszahlung kommen. Betriebsinhaber und Arbeiter, welche diesen Anordnungen zuwiderhandeln haben nach einmaliger Verwarnung durch die Gauleitung der NSBO. Meldung an den Treubänder der Arbeiter zu gewärtigen. Vetriebsrnnaber und Arbeiter sind verpflichtet, mit allen Mitteln Schwarzarbeit zu unterbinden und etwaige Verfehlungen den zuständigen Stellen zur Verfolgung zu melden. Dieses Lohnabkommen kann unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von einem Monat auf Monatsende, erstmals aus 31. Oktober 1933 gekündigt werden. Dem Vorschlag haben zugestimmt: Der Deutsche Holz- arbeiierverband, Gau Stuttgart: Zentralver- üand Christlicher Holzarbeiter, Gau Stuttgart: Eewerkverein der Holzarbeiter (H. D.) Bezirk Süddeutschland, Sattler- und Tapezier- und Portefeurller-Verband, Gau Württemberg: Der Beauftragte der NSBO. Für die beteiligten Arbeitgeberverbände wurde folgende Erklärung abgegeben: Die Unterzeichneten erklären sich rm Hinblick auf die gesamtpolitische Lage und das wirtschaftliche Aufbauprogramm der Regierung bereit, dieser Regelung persönlich beizustimmen, jedoch in der Erwartung, daß umgehend das ganze deutsche Holzgewerbe und eine entsprechende Tarifbasis gebracht wird. Sie überlassen aber die endgültige Entscheidung dem Herrn Treuhänder der Arbeit, gez. Dr, Stähle: Karl Mayer; Fr. Silier, Die Arbeitgeber werden aufgefordert, vom 28. Juni bis 16. Juli sofort mindestens 9 0 Proz, der Tariflöhne zu zahlen gemäß der Lohntabelle für das Holzgewerbe in Württemberg und Hohenzollern nach dem verbindlichen Schiedsspruch vom 10. Juni 1932, vom 16, Juli bis zur Bekanntgabe des Reichsrahmentarifs die vollen Tariflöhne zu zahlen. Der nationalsozialistische Staat baut sich auf sozialer Gerechtigkeit auf. Wir erwarten, daß vor allem die nat.-sozkalistischen Arbeitgeber die geforderten Löhne sofort bezahlen. Wo dos nicht geschieht ist von den Betriebsräten Meldung an die Kreisleitung der NSBO, zu machen, damit die Saboteure des wirtschaftlichen Aufbauprogramms der Regierung zur Verant- tung gezogen werden.
Ortsgruppenleitung: Kreisleitung der NSBO.:
Kubach. Schuon.
Grundsätzliches znm Krankenkassen wese«
Die nationalsozialistische Revolution hat mit der Korruption in den Ortskrankenkassen gründlich aufgeräumt und hat wieder alt- preußische Sparsamkeit eingeführt. Sie muß auch von den Privat-Krankenkassen verlangen, daß sie sich der neuen Zeit anpassen und den sozialistischen Gedanken auf de« Schild erheben. Da ist es vor allen Dingen notwendig, daß das aus den Beiträgen entstandene Kapital fast restlos den Mitgliedern wieder zugute kommt, denn die freiwilligen Kassen müssen eine gegenseitige Hilfe arbeitender Menschen für Krankheitsfälle sein. Vor allen Dingen muß mit der Zeit überall die Unkündbarkeit der Verträge, die biS jetzt erst in einem Verstche- rungsring verwirklicht worden ist, eingeführt werden, weil es Kassen gibt, die sich durch Knndi-"ngen in rigoroser Weise bereichern. Kleine Kassen, die nur zu dem Zwecke ae- trüiidet wurden, einigen Direktoren das Leben zu ermöglichen, müssen znsammengesaßt werden. Die Versicherungsgesellschaften'müf- >en Treuhänder der Versicherten sein.
Auf jeden Fall aber muß die Svarsamksit wieder auf diesem Gebiete heimisch werden. Wir Nationalsozialisten hoffen, dass sich die Privatkassen dieser Forderung nicht verschliefen werden.
Aus Stadt und Land