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Nr. 134
Der Eesellschaiter
spnnerstaa. Sen 6. Juli 18ZZ
s e n der Unschuldiger als Brutalität bezeichnet. MH beschuldige nicht den einzelnen Soldaten, sondern das Syste m und die Ten- denzdesMilitarismns. Der Geist des deutschen Militarismus war eine Erziehung zum Lügen und zum Stechlen. Im deutschen Heere waren nur ganz wer-ge, die einwandfreie Menschen waren. Das Heer rvar 1911 schon moralisch erledigt."
Arbeitsbeschaffung der Reichsbahn
Berk«. Der dem Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn vorgelegte vorläufige lleberbfick über die Entwicklung der Einnahme» für das erste Halbjahr 1933 zeigt, daß gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres di« Gesamteinnahmen um 4.3A>, gegenüber kS2S aber um 47,71s znrückgegangen sind. Gegenüber 1932 find lediglich die Einnahmen im Personenverkehr beträchtlich niedriger. Die Einnahmen im Güterverkehr liegen um rund höher. Diese Tatsache berechtigt zu der Hoffnung, daß die wirtschaftliche Entwicklung die bisherige Einnahmeschätzung für 1933 rechtfertigen wird.
Die Reichsbahn wird ihrerseits die Entwicklung durch ein großes Arbeitsbeschaffungsprogramm fördern. In eingehenden Besprechungen mit der Reichsregierung und der Reichsbank ist ein Arbeitsprogramm tu Höhe von 669 Millionen Reichsmark ausgestellt und finanziert worden. Da zunächst die Auflegung einer langfristigen Anleihe noch nicht möglich ist, erfolgt die Ausbringung des Geldbedarfs zwischenzeitlich durch Wechsel, deren Unterbringung gesichert werden konnte. Mit den Arbeiten können 230 000 Arbeitskräfte durchschnittlich für die Dauer eines Jahres beschäftigt werden.
Der Verwaltungsrat beschloß ferner, von der reichSgeietzlichen Ermächtigung zur Gründung des Zweigunternehmens „Reichsautobahnen", Gebrauch zu machen. Damit die Arbeiten sofort in Angriff genommen werden können, ohne die endgültige Finanzierung abzuwarten, stellt die Reichsbahn dem neuen Unternehmen ein Darlehen von 30 Millionen Reichsmark zur Verfügung. Die Arbeiten haben ans der Strecke Frankfurt—Mannheim bereits begonnen.
Terror in Oberschlesien!
Die Verhaftung der führenden deutschen Jn-> dustriefübrer im losgetrennten Oberschlesien zeigt wieder einmal, daß dort der Kamm gegen das Deutschtum ein unerbittlicher ist. Die Begründung, daß die Verhafteten entgegen der Anordnung, erst eine Erlaubnis des Demobilmachungskommissars äbznwarten, Gruben stillgelegt hätten, ist zu fadenscheinig, um behandelt zu werde«. Die Gründe und Ziele der Katto- witzer Staatsanwaltschaft sehen zu deutlich durch diese Entschuldigung hindurch. Denkt mau etwa, die deutsche Bevölkerung einschüchtern z« können? Dann hat man sich in den Schlesiern getäuscht!
Massenkundgebungen des schaffenden Volkes
Auch die Unternehmer sollen teilnehmen.
Berlin. Das Presseamt der Deutschen Arbeitsfront teilt mit: Die erste große Ver- sammlungswelL der Deutschen Arbeitsfront rollt. In allen großen Städten Deutschlands finden gewaltige Massenkundgebungen des schaffenden Volkes statt. In Nürnberg, Frankfurt am Main, Koblenz und Köln marschierten Zehn- und Hunderttausende deutscher Volksgenossen und legten ein Bekenntnis zu Volk und Vaterland ab. Arbeiter und Angestellte aller Berufe demonstrierten gegen de« zerstörenden Klassenkampf für die deutsche Volksgemeinschaft.
Es ist der Wunsch des Führers der Deutschen Arbeitsfront Dr. Ley, daß auch die deutschen Unternehmer als Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront sich an den Kundgebungen beteiligen. Der zusammen mit feinen Mitarbeitern, mit den Arbeitern und Angestellten in der Demonstration marschierende Unternehmer vervollständigt auch nach außen das Bild wahrer Volksgemeinschaft. Alle deutschen Unternehmer werden deshalb aufgefordert, durch restlose Teilnahme an den Veranstaltungen der deutschen Arbeitsfront für die Ueberwindung des KlaUen- kampfgedancens zu demonstrieren.
In einem Augenblick, da der politische Katholizismus „freiwillig" von der Bülme ab- tritt, bestünde an sich kein Anlaß, auf diesen Schandfleck Deutschlands noch einmal zu sprechen M kommen. Wenn es trotzdem geschieht, dann deshalb, weil dieser Tage der Straßburger Sender, der täglich alle? daranfetzt» »M das französische Volk gegen Deutschland aufzuheben, sich auf das „Z eugniS eines kath ' lischeu Geistlichen" beruft, um die 5. r i e g s g r e n e lm 8 r ch e n wieder kn das Gedächtnis unserer westlichen Nachbarn rurnckzurusen, die der Pfarrer Fvrn von Hon au seinerzeit in öffentlichen Verfamm- luuse» ausspraey-
70 Proz. Nationalsozialisten in den neuen Kirchenvertretungen
Berlin. Au der amtlichen Mitteilung, daß der AöschluH der Neuordnung des kirchliche» NeriassnngAoeseus für die evangelische Kirche für Ende dieser oder Anfang nächster Woche bevorstehe, meldet das VdZ.-Bürg, daß der erste Vertragsentwurf bereits von den maßgebenden Persönlichkeiten ausgestellt und erörtert worden sei. Eine letzte Fühlunanabme
des Reichsinnenministers mit den Generalsuper in teudenteu stehe unmittelbar bevor.
Im einzelnen verlautet, daß die anfänglich von der GlaubcnLbewegung .Deutsche Christen" geforderten Neuwahlen zu den Kirchenvertretungen sich erübrigt hatten, weil man die Kirchenvertretungen nach den Grundsätzen des Gesetzes über die Gleichschaltung der Länder- und Gemeindeparlamente gleichschalten wolle. Gestützt auf die letzten große» Wahlen und die weitere Politische Entwicklung werde bestimmt, daß in den neuen Kirchenoertretungen 70 Prozent der Mitglieder Nationalsozialisten, also Vertreter der Glaubensbewegung „Deutscher Christen" sein müssen.
Rene Ministerialrat« im Propagandamini- stcrium
Berlin Im Reichsministerium für Volks- auitlarung und Propaganda sind der Persönliche Referent Karl Hanke und der Leiter der Abteilung Propaganda Wilhelm Haegert zu Ministerialräten ernannt worden.
Frankreichs
Geburtenforgen
Die Sorge der Reichsregierung für die Hebüng-der Geburtenziffer in Deutschland lenkt den Blick auf den Be- völkerungsstanö Ser wichtigsten Völker der Erde. Wenn man von den rund 2000 Millionen Menschen des Erdballs den fast genau vierten Teil, nämlich 800 Millionen, Europa zumißt und davon wieder dem europäischen Rußland, das beinahe die gleiche Bevölkerüngs- ziffer hat wie die Vereinigten Staaten von Amerika, den vierten Teil, so hat man von dem Gesamtbilde dasjenige niedergelegt, was sich jeder einprägen sollte. Interessant aber ist der Vergleich zwischen den einzelne« Staaten in Europa. Auf Deutschland mit seinen rund 65 Millionen und Großbritannien mit rund 50 Millionen folgt nämlich seit einigen Jahren nicht mehr Frankreich, sondern das an Fläche weit kleinere Italien. Beide erreichen einen Menschenbestand von rund 42 Millionen. Frankreich macht sich bekanntlich die Tatsache seiner im Verhältnis zur Landfläche geringen Bevölkerungsziffer ausgiebig zunutze. In seinen militärischen Machtansprüchen be- nutzt es dieses Moment nur zu gern. Natürlich mit Unrecht. Denn einmal ist der Unterschied in der Bevölkerungsziffer allein nicht ausschlaggebend, und im Falle Frankreichs sorgt schon die gewaltige Kolonialarmee und das unerschöpfliche Menschenreservoir überhaupt, das Frankreich in seinen afrikanischen Kolonien besitzt, mehr als hinreichend für einen Ausgleich. Für unS Deutsche ist aber der Vergleich zwischen der Bevölkerungsziffer in Frankreich und in Italien von besonderem Reiz: er zeigt uns wieder einmal deutlich, daß der italienische Ministerpräsident Mussolini auch in diesem Punkte mit weiser Voraussicht die Geschicke seines Landes zu lenken versteht und auch in diesem Falle ist sein Beispiel für unsere Regierung der nationalsozialistischen Revolution beispielgebend. Es ist anznnehmen, daß die jüngsten Maßregeln, die Minister Frick angekünöigt hat, sich in wenigen Jahren stark auswirken werden. Wir sieben gerade hinter einer Volkszählung, die nach langen Jahren den Bevölkerungsbestand des Deutschen Reiches wieder einmal festgelegt hat. Die nächste Zählung wird, wenn sie in etwa fünf Jahren abgehalten werden tollte, hoffentlich bereits rin beträchtliches Aufsteigen der Bevölkerungs- kurve zeigen.
Deutschlands Sympathie« für Bulgarien
Dr. Goebbels Interview mit einem bulgarische« Pressevertreter.
Sofia. Die Regierungszeitung „Sname" hat ein großaufgezogenes Interview ihres Berliner Kvrrespondeten mit Reichsminister Dr. Goebbels veröffentlicht. Dr. Goebbels gibt zunächst eine eingehende Darstellung über die nationalsozialistische Revolution. Er betonte die Friedensliebe der Regierung, weil eine Regierung, die den inneren Frieden wolle, keinen Krieg nach außen wünschen könne. Als Grund, warum das neue Deutschland ans die Kühle der ganzen Welt gestoßen sei, nennt Goebbels die V e r l e u m d u n g s h e tz e, die von den früheren deutschen Regierungen gegenüber der nationalsozialistischen Bewegung betrieben worden sei, so daß die Welt nicht habe erkennen können, was der Nationalsozialismus in Wirklichkeit darstelle. Seine Aufgabe sei es, die im Auslände herrschende falsche Vorstellung zu bekämpfen. In jeder Revolution kämen Entgleisungen vor, doch habe die Welt noch keine friedlichere Revolution gesehen, als es die deutsche war.
lieber die deutsch-bulgarischen Beziehungen äußert sich Dr. Goebbels eingehend und zeigt seine Befriedigung darüber, daß Bulgarien eines der ganz wenigen Länder ist, das dem neuen Deutschland gegenüber Zurückhaltung und den Willen bekundet hat, die wirkliche Lage in Deutschland zu erkennen und zu verstehen. Dadurch habe sich Bulgarien die ehrliche Sympathie der deutschen Regierung gewonnen. Ueberdies beständen vte- lerlei Gemeinsamkeiten zwischen beiden Ländern, so die ungerechten Friedensverträge, gegen die von beiden Seiten angekämpft werde. Ebenfalls bestände Gemeinsamkeit in Sem stark entwickelten Nationalgesühl und in der ArbeitSdieustisilicht, die Deutschland znm Teil nach bulgarischem Beispiel übernommen habe. Tie alten Beziehungen müßten verstärkt werden, was nach Goebbels Ansicht am leichtesten dann möglich ist, wenn eine Verständigung in de« politischen und kulturelle» Beziehungen herrscht. Nur einige Staaten
Hütten sich nicht durch die Greuelhetze gegen Deutschland aufpnt'chen lassen, und dazu gehöre Bulgarien. Diese Haltung werde in Deutschland mit Dankbarkeir begrüßt. Auch die Tatsache, daß so viele Bulgaren Deutschland aus eigener Anschauung kennen, habe gewiß zum richtigen Verstehen des neuen Deutschland beigetraqen. Das deutsche Volk habe genügend kulturelle Macht, um sich in 5er Welt durchzusetzen. Dies sei im übrigen eine Frage der Zeit, des Verstandes und der Taktik. Eine Klärung der Atmosphäre mache sich schon bemerkbar. Deutschland sei das Herz Europas und müsse als solches behutsam behandelt werden. .
Württemberg
Ucüertritt zur Hitlerjugend
Stuttgart. Das Bannpresseamt der HI. teilt mit: Das Jungvolk des Christlichen Vereins junger Männer Ravensburg hat sich der Hitlerjugend angegliedert. Ferner wird die Evang. Jungschar von Mitgliedern der Hitlerjugend geführt, so daß auch hier die nationalsozialistische Idee der evang. Jugend führend und wegweisend sein wird. Während da Jungvok und sein Führer ihre ganze Kraft in den Dienst der nationalsozialistischen Jugendarbeit stellen werden, wird die Hitlerjugend durch Ans:::,'::e ,u religiösen Besprechungen und Bibelabeuden für den evangelischen Teil ihrer Mitglieder eine bewußt Positive Einstellung zum Christentum bekunden. Auch unseren katholischen Mitgliedern werden wir Gelegenheit zu religiöser Betätigung geben. Dadurch ist klar erwiesen, daß wir heute keine konfessionellen Jugendverbünde mehr brauchen, sondern daß die Konfessionen auch in der Hitlerjugend zu ihrem Recht kommen werden
Die Einführung der Durcharbeitszeit
Ei« Rundsunkvortrag von Oberbürgermeister Dr. Strölin.
Oberbürgermeister Dr. Strölin hielt Mittwoch abend im Südd. Rundfunk einen Vortrag über die Einführung der Dnrcharbeits- -eit bei der Stuttgarter Stadtverwaltung. Die Einführung der Durcharbeitszeit, so rührte er ans, ist eine Begleiterscheinuna der Entwicklung zur Großstadt, die in der Ausdehnung und in dem Aufbau der Großstadt :hre zwingenöe Ursache hat. Die Einwolmer- ahl der Stadt Stuttgart ist von 326 000 im Fahre 1924 bis heute auf 417 000 gestiegen. Die Fläche des gesamten Stadtgebietes ist in derselben Zeit von 8600 Hektar ans 13 500 Hektar angewachsen. Dazu kommt die Lage oon Stuttgart in einem Talkessel, über dessen sohe Ränder daS Stadtgebiet nunmehr nach .'erschiedenen Seiten weit hinnusgreift. All fiese Umstände ergeben, daß für den einzelnen der Weg zur Arbeitsstätte und zurück gerade in Stuttgart immer weiter und un- Zeinem er wird. Diese Tatsache, daß ein zroßer Teil der'in Stuttgart berufstätigen Personen einen weiten Weg zur Arbeitsstätte oder, worauf es entscheidend ankommt, eine lange Fahrzeit hat, ist ausschlaggebend für Be Einführung der Durcharbeitszeit. Denn dadurch wird für einen immer größer werdenden Teil der Berufstätigen die zweistündige Mittagspause aus einer Erholung lediglich
zu emer völlig «„produktiven Versendung an Zeit, Kraft und Geld.
Die Einführung der DurcharbeitSzeit Hai weit über den Rahmen einer Frage der Arbeitsmethode hinaus umfassende AuSwirkun- zen auf die verschiedensten Lebensgebiete. Die Leistungen des Personals im ganzen sinken nicht, und es ist daher auch keine Personal- oermehrung notwendig. Der Erholungswert Zer Ruhezeit vom Ende der täglichen Arbeitszeit bis zum Wiederbeginn wird unverhältnismäßig gesteigert. Die Erhaltung der Leistungsfähigkeit steht im engsten Zusammenhang mit der Einwirkung der Dnrch- arbeitszeit auf die Gesundheit. Ein besonders wichtiger Vorzug besteht aber darin,
daß infolge der größeren zusammenhängenden Freizeit weitgehende Möglichkeiten der körperlichen Betätigung «nd der geistigen Fortbildung gegeben sind.
Wenn von der Durcharbeitszeit vielfach eine „Zerreißung oes Familienlebens" befürchtet wird, so kann das nur solange der Fall sein, als die Durcharbeitszeit nicht einheitlich, auch bei den Schulen, eingeführt ist. Aus das Ganze gesehen, wird aber die Freiheit der Berufstätigen am späteren Nachmittag vor allem auch dem Familienleben zugute kommen. Ihre volle Bedeutung, gerade auch im Hinblick auf das Familienleben, gewinnt die Durcharbeitszeit dadurch, daß sie das Wohnen in erheblicher Entfernung von der Arbeitsstätte erleichtert und damit der Sied- lnngSpolitik einen entscheidenden Anstoß gibt. Die erste und wichtigste Voraussetzung für einen vollen Erfolg der Durcharbeitszeit ist
ihre möglichst atlgemeine Einführung bei Gewerbe und Industrie, sowie bet den Behörden und Betrieben der Stadt, des Landes und des Reich:?,. Es ist dringend zu wünschen, daß Industrie, Großhandel und Bankwesen sich aiischließen. Ter Einzelhandel wird sich zwar nicht sofort und niemals in vollem Umfang auf die Durch- arbeitszeit umstellen können. Erhebliche Bedeutung wird vor allem auch der Regelung der Schulzeit zufallen. Der Nachmittagsunterricht kann bei einer entsprechenden Gestaltung des Lehrplans und der Stimdenein- teiluiig wohl gänzlich ansgeschaltet werden. Die Durcharbeitszeit erfordert weiter eine grundsätzliche Umstellung der Ernährungsweise und damit der Haushaltswirtschaft. Eine Berteuerung der Lebenshaltung der Berufstätigen bringt die Durcharbeitszeit nicht mit sich.
Falsche Spekulation
Stuttgart. In einer geradezu gemeingefährlichen Weise nützte der 23 Jahre alte Hilfsarbeiter und frühere SA.-Mann Willi Maier von Stuttgart die nationale Erhe- Er erschien bei verschiedenen Frauen oder Angehörigen der ans dem Heuberg untergebrachten Personen und schwindelte ihnen vor, sich für die Entlassung ihrer Angehörigen einzusetzen. Dabei ließ er sich dann jeweils Kosienvorschüsse von 10 bis 24 Mark geben, ohne aber in der Sache etwas zu tun, was auch gar nicht in seiner Macht gestanden hätte. Da er zum Teil in SA.-Kleidung auftrat, hatten die Frauen natürlich keine Bedenken und schenkten ihm Vertrauen. Außerdem hatte der Angeklagte seinem Sturm rund 200 Mark unterschlagen. Er wurde dafür jetzt vom ^chösiengcricht Stuttdart zu 1l4 Jahren Gefängnis verurteilt.
Schamlose Ausnützung der Mildtätigkeit Stuttgart. Zu Jahren Gefängnis verurteilte das Schöffengericht den erst 19 Jahre alten Mechaniker Friedrich Alb recht von Stuttgart. Der Angeklagte hatte es in verschiedenen Fällen verstanden, das Mitgefühl von Geistlichen zu erwecken und ihnen Darlehen und Vorschüsse zur Herstellung von Kruzifixen abzunehmen. Dabei bediente sich der schon vorbestrafte Angeklagte, der in Fürsorgeerziehung untergebracht ist, aber dort schon mehrmals entwichen ist, eines falschen Namens und sonstiger Tricks. Der Staatsanwalt hatte 4 Monate Gefängnis beantragt.
Generalversammlnug der laiiroifirlschastlichcu Genossenschaften A.-G. Stuttgart
In der 10. Generalversammlung am Mittwoch in Stuttgart, in welcher 24 039 Stimmen vertreten waren, wurde die Bilanz auf 31. Dezember 1932, welche mit einem Ueber- schutz von RM. 51342.58 (im Vorjahr RM. 36 271.63) abschlietzt, genehmigt. Aus diesem Ueberschuß gelangt eine Dividende von 6"/» (wie im Vorjahr) zur Verteilung. Von dem Rest werden RM. 10 000.— dem Betriebsfonds, RM. 5 000.— dem Delkrederefonds und NM. 5 000.— der Sonderrücklage für Beteiligungen zugewiesen, während RM. 10 798.58 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Unter den Aktiven befinden sich 28 Lagerhäuser, 12 Lagerschuppen und 1 Wohnhaus, welche mit RM. 236 075.— zu Buch stehen. Das Aktienkapital beträgt RM. 350 000; an Rücklagen werden RM. 620 000 ausgewiesen. Der Warenabsatz betrug rund 3 964 400 Zentner im Wert von RM. 15 386 201 (im Vorjahr 4 169 600 Zentner im Wert von RM. 16 270 184). Am Ende des Geschäftsjahrs waren 39 Lagerbetriebe vorhanden.
Dem Vorstand, Verwaltungsrat und Aufsichtsrat wurde Entlastung erteilt.
Bei der vorgenommenen Neuwahl des Aufsichtsrats wurden gewählt:
1. Arnold, Alfred, Staatskommissar für die Landwirtschaft in Württemberg und Ho- henzollern, Landesbauernführer und Gutsbesitzer, MdL., Bühlhof LA. Kün- zelsan.
2. König, Heinrich, Bevollmächtigter bei der Landw. Genossenschafts-Zentral- Zentralkasse, Vaihingen (Filder).
3. Jäckle, Alfred, Landesökonomierat, Stuttgart.
'4. Köhler, Martin, Bürgermeister und Bauer, MdL., Talheim OA. Tuttlingen, als Vertreter der Landwirtschaftskammer.
'5. Wanner, Alfons, Bauer, Eggenreute OA. Wangen.
'6. Dr. Franck, Heinrich, Outsbesitzer, Ober- limpurg OA. Hall.
7. Nobler, Jakob, Bauer, Pflugfelden OA. Ludwigsbnrg.
'8. Sckiüle, Albert. Bauer, MdL., Wolfen- brück LA. Gaildorf.
9 .Hege, Haus-, Gutspä.hler, H-GeLuch OA.
Oehrinzeii.
Wichtige Gesetze veröffentlicht
Stuttgart. Im Regierungsblatt für Württemberg werden jetzt die unlängst vom Württ. Staatsministerium verabschiedeten 3 Gesetze aber die Feststellung des Staatshanshaltplans für 1933, über die Ortsvorsteher und über den Rechnungshof veröffentlicht, lieber alle drei Gesetze ist bereits früher eingehend berichtet worden. Der S t a a ts h au s h a l t p l a n für >933 wurde wie folgt festgestellt: A) Ordentlicher Dienst: Staatsbedarf 111061950 RM., Deckungsmitt-l 111061 950 RM., somit Ausgleichung; B) Außerordentlicher Dienst: Ausgaben 17 088 500 RM., Einnahmen 17 088 500 RM., somit wiederum Ausgleichung.
Aus dem Ortsvorstehergesetz ist noch folgende Bestimmung hervorzuheben: Die Ruhegehälter der Ortsvorsteher, die nach dem 30. September 1927 in den Ruhestand getreten sind, und die Versorgungen der Hinterbliebenen der Ortsvorsteher, die nach dem M. September 1927 im Dienst verstorben oder in den Ruhestand getreten find, sind nach de« Versorgungseinkommen zu bemessen, das dein Ortsvorsteher zngestanden hätte, wenn dieses Gesetz zur Zeit seines Todes oder seiner Zurubesehung schon in Kraft gewesen wäre, Die neuen Bezüge dürfen nicht mehr als 201 s unter den bisherigen Bezügen liege», diese aber auch nicht überschreiten. In einer weiteren Bestimmung heißt es: Die am 20. Juli 1933 im Amt befindlichen Ortsvor- sieher mit Ausnahme der vorläufig des Dienstes enthobenen, gelten mit Wirkung von diesem Zeitpunkt an als auf ihre bisherige Stelle lebenslänglich ernannt, sofern sie nicht gegenüber der Aufsichtsbehörde schriftlich den Verzicht auf die Ernennung erklärt haben. Die Verzichtserklärungen müssen, um rechtswirk
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