n 5. Juli 1933.
Donnerstag, 6. Juli 1933
107. Iahrgi l l
noch Charles W. »er wegen seines illtariffragen g« k. Marburg, der em Gründer des bekannten Ham- cburg. Marburg des Gehirntrusts, tellung zu beklei- e von Hause aus e und Erfahrnn- lt zur Verfügung ce Mühewaltung
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Nr. 134
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Londoner Konferenz aufgeflogen
Die Weltwirtschaftskonferenz fliegt heute ««» doch ans, denn Amsroka nnod der Vertagung Anstim men.
Amerika stimmt der Vorlage zu — Einige Ausschüsse sollen m Genf weitertagen
* Was seit Tagen in der Luft lag und die weltpolitische Lage verdüsterte, ist nun einge- trcten: i >e Wcltwirtschaftskonfcrenz, die in London über Mittel und Wege zur Behebung der grenzenlosen Weltnot beraten sollte, wird heute endgültig entschlafen, und von den vielen Reden bleibt nichts übrig als Ranch und leerer Schall. Und derweil seufzen die Völker unter einer unerträglichen Wirtschasts- not.
An Meldungen verzeichnen wir zunächst de? Rcutcr-Tclegramm ans London, in dem gesagt wird, daß Staatssekretär Hüll, der amerikanische Delegierte, am Mittwochabend gegen S Uhr mit Washington ein längeres Tclephongespäch führte, in dem er wahrscheinlich die Zustimmung zur Vertagung der Konferenz bekam. Ueber die weitere« Vorgänge meldet der Draht:
Ncnter zufolge verlautet, daß die amerikanische Delegation auf Grund des transatlantischen Telephongesprächcs mit Präsident Rooscvelt bereit ist» einer Vertagung der Welt- roirtschastskonserenz zuzustimmen. Sie wird sich aber gegen eie permanente Vertagung der Konferenz erklären und wird nachträglich dafür eintrete«» daß einige der Ansschüsse der Konferenz wieder znsammenkomme« solle», wahrscheinlich in Genf.
Die Delcgationsführer, die Mittwoch abend eine Sitzung «Malten wollen, werde« de« amerikanische« Bericht entgegennehme« und die Entschließung betreffend die Vertagung lurfstellcn, die am Donnerstag der Plenar- iession unterbreitet werde« soll.
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Wie man i« deutsche« Regier ungs- kreise» zu der Vertagung der Londoner Konferenz sich stellt, geht «ms folgender Conti- Meldung hervor:
In diesen Tagen zeigte sich in London deutlich das Bestreben, den peinlichen Eindruck, den die Roosevelterklärung auch in englischen Konferenzkreisen durch ihre Formulierung hervorgerufen hat, zu verwischen. Außerdem besteht übereinstimmend bei den Amerikanern, den Engländern und Skandinaviern der Wunsch, in der besonders wichtigen Frage einer Revalosierrmg des Weltwarktpreisni- veaus untereinander wie auch mit gewissen außereuropäischen Staaten, eventuell auch außerhalb des Rahmens der gegenwärtigen Konferenz, in Fühlung zu bleiben.
Es ist bemerkenswert, daß in der Unterhausdebatte vom Dienstag über das Budget des Handelsamtes die Notwendigkeit und Bordringlichkeit wirtschaftspvlitischer, vor wäh- rnngstcchnischeu Entschlüssen mehrfach betont wurde. Auch aus Skandinavien und Japan liegen Meldungen vor, die das besondere Interesse dieser Länder an der Inangriffnahme der wirtschaftspolitischen Probleme (Zolltarife, Produktionsregelnng, Preisverbesserung) bekunden. Den Tendenzen dieser Länder, die den Vorrang der wiertschaftspoli- ftschen vor den monetären Problemen auch in der Prozedur der Londoner Konferenz gewahrt wißen wollen, steht auch weiterhin unter Führung Frankreichs der europäische Golöblock Segeuüber.
Italien hat sich allerdings in einer offenbar Verlautbarung des Giornale nJtalia von diesem Block insoweit distanziert, als es diesen Block nicht als Einheitsfront gegen Amerika aufgefaßt wissen will. Das Hrnarbeite« -er Goldblockländer auf die Li- Widiernng -er Konferenz erklärt stch aus ihrem Bestreben» von de« Verpflichtungen -es cm Zusammenhang mit -er WeltmirtschHtskou- abgeschlossene« Zollwasfenstillstands tosz» komme«, um Gegenmaßnahme« -ie Auswirkungen -es amerikanischen Exportes treffen zu können, der sich -es star- ken'Anreizes einer -evalvierte« Währung er» Keprt. Man wird bis Donnerstag die verschiedenstes Versuche unternehmen um die widerstrebende» Meinungen auf eine Komprounß- Wrmel M einigen, wobei etwa der Gedanke eine Rolle spielen könnte, daß die Steigerung der inneramerikanischeu Preise in Verbindung mit einer entsprechende« liberalen Zollpolitik cher einen Anreiz für -ie Weltwirflchafl «nd «e Einfuhr »ach Amerika biete« kann.
Frankreichs Tränen über Londons Ende
Paris. Die französische Presse zweifelt nicht daran, daß die Konferenz am Donnerstag vertagt wird, wenn nicht etwas ganz Unerwartetes eintritt. Die Vertagung wird aber als das Ende, als das „Begräbnis des Weltwirtschaftsunternehmens von London "betrachtet.
„Journal" schreibt, durch die theoretische Aufrechterhaltung einiger unbedeutend«: Ausschüsse, die sich mit Getreide, Weinen und Zöllen befaßten, dürfe man sich nicht täuschen lassen. Wenn die Konferenz jemals wieder zusammentreten sollte, so erst nach Beendigung der amerikanischen Inflation. Dann allerdings werde man von einer wahren Auferstehung sprechen können. Die Amerikaner fühlten wohl, daß die Konferenz nicht weiter beraten könne. Sie wollten jetzt nur die Verantwortung für die Trennung auf die anderen Nationen abwälzen. Sie wollten Europa schwächen, um die Konferenz unter für sie günstigeren Bedingungen wieder auf-,unehmen. Sei das nicht charakteristisch für Amerika. Hätten nicht die amerikanischen Finanzmagnaten zweimal oder dreimal bankerott gemacht, ehe sie Milliardäre geworden seien? Jetzt müsse man sich vor jedem falschen Schein hüten. Bedingung sei, daß die Vorkämpfer der Währnngsordrrung die Mittel in der Hand behielten, um sich zu verteidigen, da die Schlacht mr» einmal nicht vermieden werden könne.
Roosevclt wünscht Fortsetzung -er Wett- Wirtschaftskonferenz.
Washington. Präsident Roosevelt ist nach Beendigung seiner Erholungskreuzfahrt ins Weiße Haus zurückgekehrt. Der Präsident
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Berlin. Der russische Außenkommissar Lit- winow darf mit dem Ergebnis seiner Londoner Arbeit zufrieden sein. Während das allgemeine Konferenzgescheheu immer aussichtsloser wurde, jagte eine Einzelbesprechung die «msere. Rußland hat sich wieder aktiv inüie europäische Politik eingeschaltet. Das Ergebnis liegt seit gestern vor. Es ist Mißig, die Bedeutung des Ostpaktes nach den Worten des Friedens und einer allgemeinen Verständigungsbereitschaft, die seinen äußeren Rahmen abgeben, beurteilen zu wollen. Worte des Friedens hat die Welt zu oft gehört. Eine Beurteilung der Gcsamtsituation muß auch in diesem Falle nach einer Würdigung des tatsächlich Erreichten erfolaen. Vor einem Jahre noch hätte man eine Verständigung der osteuropäischen Staaten, auch wenn sie nur ans dem Papier hätte stehen sollen, für absurd gehalten. Der Osten war ebenso wie der Süd- Aten das ewige Gefahren zentrum Europas. Die Beziehungen zwischen Rumänien und Polen waren abgebrochen. Polen flvvö in schärfster Frontstellung gegen seinen Mlichen Nachbarn. Das amerikanisch-russische Verhältnis war, man möchte sagen, schon tra- -itwnsgemätz denkbar unsre un-k ich und über die Stellung der baltischen Staaten und Englands zu Rußland erübrigt sich jedes Wort. Seit gestern liegen die Dinge anders. Krwpp drei Wochen haben genügt, und an die Stelle der ewigen Spannungen zwischen Rußland und feinen europäischen Nachbarn ist die schriftlich fixierte Bereitschaft getreten, friedlich nebeneinander zu leben und alles zu tun, um die Möglichkeit kriegerischer Explosionen zu bannen.
Der Ostenropavakt ist da und die deutsche Politik wird in Zukunft mit ihm zir rechne» haben. Deutschland batte bisber keine Veranlassung, sich in die Londoner Verhandlungen Litwinows einznschalten. Deutschland ist über den Gang der Verhandlungen loyal auf dem Laufenden gehalten worden n«d im übrigen ist von allen an den Verband-
Hat der amerikanischen Delegation auf der Weltwirtschaftskonferenz in London neue Weisungen telegraphiert, denen zufolge sie nichts unversucht lassen sollen, um einen Fortgang der Konferenz zu sichern.
Litwmow Gast der französischen Regierung
London. Litwinow ist am Mittwoch nach Paris abgefahren. Er hat eine offizielle Einladung der französischen Regierung angenommen.
Henderson in London eingetroffe«
London. Der Präsident -er Abrüstungskonferenz, Henderson, ist am Mittwoch in Genf eingetroffen. Er erklärte, er werde am Montag nach Paris abfahren und stch dann nach Rom und Berlin begeben.
Abreise -es deutschen Botschafters Do-- «ach Dentschlan-
Ncuyork. Der neuernannte amerikanische Botschafter in Berlin, William DodL, ist am Mittwoch mit dem Dampfer „Washington" nach Deutschland zum Antritt seines Berliner Postens abgereist.
Fett-Berbilligung kommt wetteren Kreisen zugute
Berlin. Für den Monat Juli hat der Reichs- arbcitsminister gemeinsam mit den anderen beteiligten Reichsministerien die Ausgabe von Fettkarten an weiterePersonen kreise zugelassen. Damit wird de» Wünschen vieler mittelbemittelter Volksgenossen entsprochen,die bisher keine Fettkarten erhalten konnten. Anspruch auf den Reichsverbilligungsschein haben »nnmehr auch die Notstands- und Für-
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Inngcn beteiligten Mächten eindeutig zum Ausdruck gebracht worden, daß nichts ge- s ch ä b e, was den deutschen Interesse» z n iv i d e r l a u f e. Soweit wäre alles in Ordnung. WaS die deutsche Stellungnahme zu dem jetzt vorliegenden Vertragstext anbelangt, so kann festgestellt werden, daß sich hier nichtspe- ändert Hai. Der Wortlaut des Paktes berührt die deutschen Interessen nicht unmittel-, b a r, jedenfalls ist er nicht gegen Deutschlangerichtet. Ob seine zwangsläufigen Folgen die deutschen Interessen irgendwann einmal Merschneiden werden, mutz heute abgewartet werden. In einer Beziehung ist eine Befürchtung nicht von der Hand zu weisen: Soweit -er Pakt das Kennzeichen der französischen Mitwirkung trägt, läuft seine Tendenz auf eine Sanktionierung und Verewt- gungder Friedensdiktateimoste n- rop ätschen Raume hinaus. Rußland und die Baltischen Staates stich jedenfalls t» dieser Hinsicht in die Interesse« Frankreichs eingespannt worden. DaS stärkste Aktion« bucht allerdings Rußland als der Urheber selbst. Rußland braucht Sicherheit vor außenpolitischen Zwischenfälle« an seiner Westgrenze. Der Ostpakt hat ihm den Rücken frei gemacht. Darüber hinaus birgt der Pakt für Rußland auch wirtschaftliche Vorteile, die schon jetzt praktisch nutzbar gemacht werden. Handclsvertragsverhandlnn- ge» mit Amerika find eingeleitet und Verhandlungen mit Englarfl» stehen unmittelbar bevor.
Die Gefahren, die Rußland drohten, mfl> die von -er rirssischen Grenze her drohend vor d?m übrigen Europa lagen, sind gebannt. Hier schaltet sich auch Deutschland ein. DeuHWand ist die Barriere Europas owr der Neberflntung durch daS bolschewistische Chaos. Ohne das nationalsozialistische Deutschland gäbe S8 fiir daS Europa westlich der russischen Grenze auch nicht -te papierene Möglichkest einer Einigung mit der Brutstätte des Bolschewismus. Wegbereiter des Friedens wird Deutschland im« mer sein können, solange seine ek aeue Freiheit unangetastet bleibst
Einige Ausschüsse der Londoner Konferenz ! sollen i« Gens ihre Verhandlungen rveiter- ftihreu.
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j Die Reichsbahn hat ein neues Arbeflspro- ! gramm aufgestellt und finanziert, das SW Mil- , lipnen RM. erfordert. Dadurch können 55ÜVVV ! Arbeitskräfte durchschnittlich für -ie Tauer , eines Jahres beschäftigt werde».
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Die Fettkart«» werden im Juki an weitere Personenkreise ansgegeben» -ü als beinirstig ! angesehen werden.
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Der Führer der Deutschen Arbeitsfront Hut de« Wunsch L«sgedr»ckt, daß stch an Veranstaltungen der Deutsche« Arbeitsfront gemeinsam mit den Arbeitern und den Angestellten auch die Unternehmer beteilige«.
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Bei Düsseldorf stürzte ein vollbesetzter Anto- bus eine Böschung hinab. 18 Krane« worden verletzt.
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Die Etzlinger Polizei hat Sen ftsshere« Stadirat Friesch als Brandstifter des KPD^ Watdheims entlarvt.
sorgearbeite r, die Empfänger von Vor- zugsrente, die Empfänger von Versov- gungsbezügen nach dem Reichsversorgungsgesetz sowie Versorgungsberechtigte, denen andere Reichsgesetze soziale Fürsorge im Sinn« des Reichsversorgungsgesetzeszubilligen, Krankengeldempfänger, die während des Banges von Arbeitslosen- oder Krisenunterstützuwg erkrankt sind, kinderreiche Familien mit 4, SÄ Witwen mit 3 oder mehr unterhalisberechtigten minderjährigen Kindern, und alle Personen, deren Lohn- und sonstiges Einkommen den Richtsatz der öffentlichen Fürsorge nicht wesentlich übersteigt. Auch -ie Anstalten -er öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege erhalten unter bestimmten Voraussetzungen Reichsverbilligungsscheine.
Der Reichsverbillignngsschein Dr Speisefette darf aber dann nicht gewährt werden, wenn ein Bedürfnis dafür offenbar nicht vorliegt.
Die Reichsverbilliguugsscheine werden auch »ach den neuen Richtlinien von -W Kürsorgestellen, tn bestimmten Fällen'von de« Arbeitsämtern ansgegeben.
Die Ausgabetage werden noch besonders kanntgernacht werden.
Pfarrer 5öry verhaftet
Kreist«rg i. Br.
Am DieoHUVtz «Eih^'ÄStz wurde Pfarrer Föry ««S Sehl) im Freiburger
Hauptdahnhsz « L-H«tztzaft genomme«. Föry, dcssscn Beschimpfungen -er deutsche« Frontsoldaten und -cs deutsche« Heeres anläßlich einer Versammlung der NSDAP, i» Jahre 193V alles überstiege», was mau selbst seitens des wehrfeindlichen Zentrums erwartete. mar vor Erbitterung der nationalen Beo »Wernng nach Kreibnrg geflüchtet. Seine Aentzernnge« wurden dieser Tage »»« Straßburger Sender z« einer gemeine« Hetze gegen Deutschland benützt, st» -aß die Erregung -er Bevölkerung verständlich ist. Warm« das erzbischöfl. Ordinariat den Kronzeuge« Frankreichs bis heute nicht ans de« Hamm«» st»«- entkeim te, ist «nbegreHSch.
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Jeder RaftonokstOvKfl sich der Ms-
strllenden Worte KiryL z» denen er sich in Hvuan rm März 1S3V am Zentrmnsredner in
ei»er NSZMP. - Verscüawtnng verflieg. Er Whrte dannflS anS:
»M it dem Sabel alles zusamme«- -«hanen, das war die einzige Stärke der > deutschen Politik im Weltkrieg. Der wach re Grund des Krieges war die E roste» i rnwgSsucht Deutschlands. Um »oet oder drei französische Sohlenstech«» zuergatter», mußten wir den Krieg habe«. Heute noch wird man als vaterlosdsloser Geselle betrachtet, wenn man den Ei»m«rfK in Belgien nnd -ie Ermordung