Seite 2 — Nr. 26g
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Mittwoch, den 16. November 1332.
Großbritannien bereit sein werde, an dem vorgeschlagenen Mittelmeervertrag teilzunehmen. — „Daily Telegraph" stellt fest, daß die zur Begriffsbestimmung des „Angreifers" empfohlene Methode mit der britischen Auffassung in Widerspruch stehe. Das gleiche gelte von den Vorschlägen über Zwangsmaßnahmen gegen einen Angreifer. Die britische Regierung werde sich das Recht Vorbehalten, darüber zu entscheiden, ob sie zum Krieg schreite und, wenn ja, mit welchen Mitteln. — „Times" schreibt, der französische Plan enthalte einige Punkte, die schwerlich als annehmbar betrachtet werden können. Es brauche aber kein endgültiges Hindernis gegen eine Verschmelzung der Vorschläge Frankreichs. Großbritanniens und Amerikas über einen Plan der Rüstungsverminderung und Begrenzung zu bestehen. Ein solcher Plan sollte überdies von Anfang an der deutschen Forderung nach Gleichberechtigung Genüge tun, indem er keine dauernde Unterscheidung in qualitativer oder quantitativer Beziehung zwischen dem deutschen Wehrsystem und dem anderer Nationen mache. Die tatsächliche Angleichung könne natürlich nur schrittweise vor sich gehen.
Der Sieg des Saardeutschtums
ss.k v. H. für Deutschland
Die Gemeinderatswahlen im Saamebiet am Sonntag haben der Saavbevölkeruna wieder einmal Gelegenheit gegeben, ein eindeutiges Bekenntni s zu ihrem deutschen Vaterland abzulegen. In all den Orten, in denen der „S aarbun d" etwas erhofft, hatte man fran- Msen freundliche Listen ausgestellt. Wenn man jetzt die Antwort der Saarbevötkerung sieht, so kann man nur feststellen, daß alle Erwartungen noch übertrvsfen worden sind. Don insgesamt etwa 330 MO Stimmen sind 1341 für die Listen der sogenannten Unabhängigen Arbeiter- und Bürgerpartei abgegeben worden, also nur 0,4 v. H. Die übrigen 99,6 v. H. haben für Deutschland gestimmt: eine wirklich glänzende Vorabstimmung für 1935.
Die Saarbevölkerung hat damit zu erkennen gegeben, daß alle wirtschaftlichen und politischen Nöte des deutschen Vaterlands und alle wirtschaftlichen Bedrückungen der fremden Beherrscher des Saargebiets sie in ihrer Treue zum deutschen Vaterland nicht wankend machen konnten. Dabei bleibt noch zu bedenken, daß in diesen geringen Zahlen einige Hunderte von Stimmen enthalten sind, die von landfremden und zugewanderten Franzosen abgegeben wurden, die 1935 noch nicht einmal abstimmungsberechtigt sind. Im Kreis Saarlonis, auf den Frankreich besonderen Anspruch erhebt, entfielen von 64 000 Stimmen auf die Saarbundliften nur rund 400 Stimmen gleich 0,6 v. H. In dem von Frankreich besonders begehrten Warndtgebiet entfielen von 5800 Stimmen nur 125 aus Swar- bundlisten gleich 2,1 v. H. Wenn man davon diejenigen ab- zieht, die 1935 nicht abstimmen dürfen, weil sie erst nach 1919 aus Frankreich oder als Flüchtlinge aus dem Rheinland zu gezogen sind, so bleibt nicht mehr viel übrig. Insgesamt erzielten die Saarb-ündler in sieben Orten se ein Gemeinderatsmcmdat. Von den insgesamt 4300 saarländischen Gemeinderatsmitgliedern entfallen damit sieben gleich 1,6 vom Tausend auf die Saarbündler und deren Anhang. Kläglicher konnte der versuchte Einbruch in die deutsche Einheitsfront der Saarbevölkerung gewiß nicht scheitern.
Reue Rackrichten
Der Wettlauf um Hauptmann
Berlin, 15. Nov. Heute vormittag begab sich der preußische Kultusminister Grimme in Begleitung von Ministerialdirektor Dr. Brecht zu Gerhart Hauptmann und überreichte ihm die Verleihungsurkunde für die Große Preußische Staatsmedaille. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut:
„Die preußische Staatsregierung hat aus Vorschlag des preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung einstimmig beschlossen, Deutschlands und Preußens großem Sohn Gerhart Hauptmann als Dank für sein Lebenswerk, in dem sich das Recht Bahn bricht gegen die Gewalt, der Geist gegen Hochmut und die Seele gegen alles, was die Seele tötet, zu seinem 70. Geburtstag die Große Preußische Staatsmedaille für Verdienste um den Staat zu verleihen. Berlin, den 15. November 1932. Das preußische Staatsministerium, gez. Braun. Grimme."
Gerhart Hauptmann dankte mit bewegten Worten für diese Ehrung. — VdZ. meldet dazu, die (alte) Staatsrsgis- rung sei der Meinung, daß sie allein zu einem solchen Hoheitsakt berechtigt sei und daß allenfalls in ihrem AUsirag me romrmsiarsiche Regierung die Medaille überreichen könnte. Bei der Feier im Staatlichen Schauspielhaus ist die alte Regierung nicht vertreten.
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Reichspräsident v. Hindenburg hat Gerhart Hauptmann die höchste Auszeichnung des Reichs, den Adlerschild, verliehen.
Regierung Braun und Schauspielhaus-Feier
Berlin, 15. Nov. Bom preußischen Staatsministerium wird dem Nachrichtenbüro des BDZ. mitgeteilt: Die preußischen Staatsminister nehmen heute an der Fest - aufführung für Gerhart Hcmtpmann im Staats- theater nicht teil, weil sie es nicht für richtig halten, im preußischen Staatstheater als Gäste der Neichsregierung einer ohne ihre Mitwirkung eingeleiteten Aufführung bei- zuwvhnen und Preußen festlich zu repräsentieren, bevor sie an ihre verfassungsmäßigen Aemter und Arbeiten wie- der eingesetzt sind.
Die Skaatsregierung stellt im übrigen fest, daß die verfassungsmäßige Staatsregierung Preußens in das preußische Sbacttstheater erst am Sonntag nachträglich einge- läden wurde, nachdem die übrigen Gäste, darunter die ausländischen Missionen und die Vertreter aller anderen deutschen Länder längst ihre Einladung erhalten hatten.
Der preußische Kultusminister Grimme wird als Vertreter der preußischen Staatsregierung der Ausführung in der Volksbühne beiwohnen.
Letzte Fristverlängerung für Berlin
Berlin, 15. Nov. Der Stadt Berlin war bekanntlich von der kommissarischen preuß. Regierung die Auflage gemacht worden, ihren übermäßigen Verwaltungsaufwand einzuschränken, Verwaltungsbezirke zusammenzulegen usw. Die Stadt hat sich mit der Reform nicht beeilt. Der von der Regierung verlangte Bericht des Oberbürgermeisters Dr. Sahm war bis zur gestellten Frist noch nickt zustande
gekommen. Auf sein Ersuchen würde die Frist bis" 15. November 1932 verlängert, aber auch jetzt wurde noch kein Bericht vorgelegt. Auf Befürworten des Oberpräsidenten hat nun der kommissarische preußische Innenminister die Frist noch einmal bis 1. Dezember verlängert, zugleich aber erklärt, daß es eine weitere Verlängerung nicht gebe.
Die ganze Macht für Hitler
München, 15. November. In einem Artikel in der Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz fordert Gregor St.raßer aufs neue die Einschaltung des Nationalsozialismus in die Staatsführung „und zwar ganz ohne Widerspruch. ungeteilt und uneingeschränkt, garantiert allein durch den Entscheid des Schöpfers und Führers der Bewegung, Adolf Hitler".
Der Reichskanzler ln Schlesien
Breslau, 15. Nov. Wie jetzt bekannt wird, traf der Reichskanzler am Samstag auf Einladung des Grafen zu Eulenburg auf Schloß Schlang bei Breslau ein. Dort waren auch der Präsident der preußischen Landwirtschaftskammer, Brandes, der Präsident der bayerischen Landwirtschaftskammer v. Flemming und andere Herren eingetroffen. In Bres- tau sprach der Reichskanzler in einem geschlossenen Kreis.
Warmbold vor dem Einzelhandel
Berlin, 15. Nov. Reichswirtschaftsminister Dr. War m- bold hielt heute vor der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels eine Rede, in der er auf die ersten Anzeichen einer Besserung nach jahrelanger Krise hinwies. Man dürfe die berechtigte Hoffnung haben, daß diese Besserung auch in den nächsten Monaten anhalten werde und daß, wenn keine besonderen Ereignisse eintreten, im kommenden Frühjahr ein noch deutlicherer sichtbarer Umschwung in der Wirtschaftslage der wichtigsten Länder und auch Deutschlands eintreten werde. Diese ersten Keime der Hoffnung müssen aber sehr pfleglich behandelt werden. Auf dem Weltmarkt haben schon vor einigen Monaten die Rohstofspreise eine Besserung erfahren. Die Lagervorräte in der Welt steigen nicht mehr an, Erzeugung und Verbrauch seien zum Ausgleich gebracht und die Lagervorräte können daher das erreichte Niveau bewahren. Die Geldmärkte seien außerordentlich verflüssigt. Die Wirkung des niedrigen Reichsbankdis- konks aus den Kapitalmarkt habe sich auch in letzter Zeit bemerkbar gemacht. Die Kurse der festverzinslichen Papiere sind gestiegen und das sei das beste Zeichen dafür, daß auch der Kapitalmarkt eine Belebung erfahre, die die Vorbereitung für den wirtschaftlichen Aufschwung darstelle. Das Wirkschaftsprogramm der Reichsregierung hat daher den richtigen Zeitpunkt ersaßt. Die Reichsregierung und die Reichsbank werden an der Wähning nicht rütteln. Auf dieser Grundlage besteht auch für den Einzelhandel keinerlei Risiko, sich in das allgemeine Belebungsprogramm der Reichsregierung auf der ganzen Linie einzuschalten.
Die Novelle, in der eine wirksamere Bekämpfung der Auswüchse im Hausier- und Wandergewerbe vorgesehen ist, befindet sich schon seit einiger Zeit im Reichsrat. Zu dieser Novelle ist in jüngster Zeit noch eine Ergänzung vorgeschlagen und von der Reichsregierung angenommen worden, die die Möglichkeit geben soll, unzuverlässige Elemente des Handels durch Entziehung der Handeiserlaubnis auszuscheiden.
Reberfall im Kenya-Eebisk
London, 15. Nov. Angehörige eines südabessinischen Stammes haben, wie „Times" meldet, bei einem Einfall in das Gebiet von Kenya (früher Deutch-Ostafrika), 150 Angehörige des dort ansässigen Galla-Stammes getötet, eine Anzahl Einwohner fortgeschleppt, Dörfer zerstört und Vieh geraubt. Die Angreifer waren mit Gewehren ausgerüstet, ihre Opfer nur mit Speeren. Der Ileberfall hat sich östlich des Rudolssees abgespielt.
Alfelder Landfriedensprozeß
Hildesheim (Hannover), 15. Nov. Am 10. Juli ds. 3s. «um es in Alfeld M schweren Zusammenstößen zwischen Aeichsbannerleuten und Nationalsozialisten 3n den letzten Tagen standen zahlreiche Angeklagte vor der Großen Strafkammer. Auf seiten des Reichsbanners bezw. der Eisernen Front wurde der Angeklagte Bause zu 1 Jahr k Monaten Zuchthaus, zwei Angeklagte zu 2 bez'w. 1 Jahr, eine Reihe weiterer zu 4—8 Monaten Gefängnis verurteilt, 7 wurden freigesprochen. Von den Nationalsozialisten wurden sechs zu 6—8 Monaten, weitere zu 2 Wochen bis 4 Monaten Gefängnis verurteilt, zwei freigesprochen.
Polizeikommissar Marcks erneut zwangsbeurlaubk
Eutin. 15. Nov. Polizeikommissar Marcks. der, wie gemeldet, am Montag abend ein Telegramm des oldenbur- gifchen Staatsministenums erhielt, durch das seine Dienstenthebung aufgehoben wurde, hat bereits am Dienstag früh vom Regierungspräsidenten Boehmcker den Bescheid erhalten. daß er bis zur rechtmäßigen Entscheidung eines Disziplinarverfahrens zwangsbeurlaubt werde und sich jeder Dienstausübung zu enthalten habe. Regierungspräsident Boehmcker soll, wie verlautet, telegraphisch nach Oldenburg gerufen worden sein.
Die Marcks vorgeworfene „Gehorsamsverweigerung" bestand darin, daß er es ablehnte, aus Weisuna des Regierungspräsidenten zwei preußische Kriminalbeamte zu verhaften, die im Einverständnis mit Bürgermeister Dr. Stoff- regen in Eutin in der Untersuchung eines Bombenanschlags arbeiteten.
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Württemberg
Stuttgart» 15. November.
Gedenktag für die Opfer des Weltkriegs. Nach einer Bekanntmachung des Kultministeriums ist am 19. November in allen Schulen im Rahmen des Unterrichts in würdiger Weise der Bedeutung des Gedenktags für die Opfer des Weltkriegs zu gedenken.
Jubiläum. Peter Prrzel, Gärführer bei der Brauerei Dinkelacker, Stuttgart, konnte dieser Tage seine ununterbrochene 40jährige Zugehörigkeit feiern. Seine vorbildliche Pflichttreue und unermüdliche Tätigkeit wurde bei diesem Anlaß rühmend anerkannt.
Leonberg, 15. Nov. Der Amtsverweser. Der Gemeinderat hat gestern in einer nichtöffentlichen Sitzung von den von der Ministerialabteilung vorgeschlagenen drei Bewerbern Rechnungsrat Dieb 0 ld aus Stuttgart zum Amtsverweser gewählt. Der Gewählte steht im 35. Lebensjahr und ist seit mehreren Jahren im Rechnungswesen bei der Polizeiabteilung des Innenministeriums tätig. Seinen Wohnsitz hat er in Korntal-Weilimdorf. Der neugewählte Amtsverweser tritt in den nächsten Tagen sein Amt an.
Unbegreifliches bei den „Deutschen Wochen" in Württemberg. Das Organ des Württ. Bauernbundes, die Schwäbische Tageszeitung, schreibt zu der Veranstaltung der „Deutschen Wochen" in Württemberg: Mit anerkennenswertem Mute hat sich die Frau unseres württembergischen Staatspräsidenten in den Dienst dieser Werbung gestellt und die Deutsche Woche in Stuttgart eröffnet. Unbegreiflich ist aber, was die württembergische Regierung zur Förderung des Absatzes deutscher Ware tut. Sie verbietet nämlich ihren Beamten, in den Deutschen Wochen bei den Vorträgen und Versammlungen zu sprechen, und sie verbietet während der Schulstunden den Schulen den Besuch der Ausstellungen und der Werbefilmvorstellungen. Der erbetene Schulfeiertag für den Besuch der Ausstellungen ist abgeschlagen worden. Auch außerhalb der Schulstunden ist es den Lehrern verboten worden, ihre Schüler geschlossen in die Ausstellungen und Werbefilme zu führen. Es liegt die Vermutung nahe, so schreibt das Blatt, daß die Ministerialbürokratie. die jeder Verantwortung aus allen Richtungen aus dem Weg gehen will, hier Verfügungen erlassen hat, die vom ganzen schwäbischen Volk mißbilligt werden müssen. Aber auch die Stadt Stuttgart versagt in der Werbung für die deutsche Ware, denn sie hat jede Beteiligung an der Deutschen Woche abgelehnt mit der Begründung, daß die Werbung für deutsche Ware im Ausland Anstoß errege« könne.
Kunstausstellung. Herr Hugo Borst hat einen Ausstellungsraum seiner Kunstsammlung in seinem Haus „Sonnenhalde" Gähkopf 3, der Malerin Klara Fehrl e-Gmünd (der Frau von Professor I. W. Fehrle) zur Verfügung ge- stellt, die darin in einer Sonderausstellung erstmals eine umfassende Auswahl ihrer Bilder aus der Zeit von 1914 bis 1932 der Oeffentlichkeit zeigen will. Diese Sonderausstellung wird am Samstag, den 19. November dieses Jahres, mittags 2 Uhr eröffnet und bis einschließlich Samstag, den 10. Dezember dieses Jahres, täglich, jedoch nicht an Sonn? tagen, von 14 bis 17 Uhr frei zugänglich sein- Die Sammlung Borst ist, seit sie öffentlich zugänglich ist, von mehr als 4000 Personen besucht worden.
Kornwestheim, 15. Nov. Mißlungener Raubüberfall? Auf der Straße zwischen Kornwestheim und Ludwigsburg wurde heute Nacht die Fahrbahn mit Stangen, Baumstützen und Zaunstücken verbarrikadiert. Das Hindernis wurde kurz vor 5 Uhr früh von einem Autofahrer und einem Motorradfahrer noch rechtzeitig bemerkt, ohne daß ein Unglück geschah. Während die beiden Fahrer sich daran machten, die Holzteile fortzuräumen, bemerkten sie in der Dunkelheit seitlich der Straße einen Schatten, der offenbar von einem dort stehenden Menschen herrührte. Als sie diesen anriefen und einer der beiden Fahrer auf ihn zuging, sollen von dem Unbekannten zwei Schüsse abgegeben worden sein, die allerdings ihr Ziel verfehlten. Darauf ergriff der Fremde über die Felder die Flucht und entkam in der Richtung nach Aldingen zu. Es besteht die Möglichkeit, daß der Täter einen Autounfall herbeiführen wollte, um die Insassen zu berauben.
Tübingen, 15. Nov. Abgelehnter Ruf. Der ordentliche Professor für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Universität Tübingen, Dr. Tesche- macher, hat die Berufung an die Universität Bonn abgelehnt.
Zu Ludwig Uhlands 70. Geburtstag. Die Schwäbischen Dichter- und Heimatfreunde, sowie der Freundeskreis des Uhlandhauses in Waldenbuch schmückten M Ludwig Uhlands 70. Geburtstag am 13. November 1932 dessen Grabstätte auf dem Tübinger Friedhof mit einem Maldfirauß und Schleife in den schwäbischen Farben.
Mundingen OA. Ehingen, 15. Nov. 5 0 Iahre Orts- vorsteher. Am 20. d. Mts. vollendet Bürgermeister Haydt sein 50. Dienstjahr als Ortsvorsteher unserer Gemeinde. Bürgermeister Haydt erfreut sich trotz seines Atters von nunmehr bald 80 Jahren noch einer guten Gesundheit und kann die Dienstgeschäfte zur vollen Zufriedenheit seiner Gemeindeangehörigen und der übergeordneten Behörden versehen.
Ulm, 15. Nov. Tödlicher Unfall. In der Nacht aus Montag ereignete sich auf der Landstraße Ulm—Geislingen ein schwerer Unfall. Auf beiden Seiten der Landstraße standen Kraftwagen und bei einem davon mehrere Turner aus Geislingen. Ein Personenkraft vagen überfuhr zwei von ihnen und flüchtete. Ein anderer Personenkraftwagen nahm die Verletzten auf und verbrachte sie in das Krankenhaus nach Ulm. Die Verletzungen sind schwer. Einer der beiden ist schon gestorben. Auch um den zweiten bestehen ernstliche Befürchtungen.
Bei der Ortsvorsteherwahl wurde gewählt: In Herrenzimmern OA. Mergentheim Ämtsverweser Friedrich Dill, Landwirt und fürstl. Forstwart, in Rötenberg OA- Oberndorf Gemeinderat Gottfr. Köhler; in Lauterbach OA. Ehingen der seitherige Bürgermeister Hack.
Aus Bayern, 15. Nov. Ein Todesurteil, das vorer st nicht voll st reckt wird. Im Januar hat das Schwurgericht in Weiden (Oberpfalz) den ledigen Dienstknecht Felix Schieber zum Tod verurteilt, weil er nach der Anklage im. Sommer v. I. seinen Bruder, dessen Frau und Kind ermordet hat. Das Urteil beruht, da Schieber kein Geständnis abgelegt hat, auf einem Indizienbeweis. Das bayerische Staatsministerium hat von seinem Begnadigungs»
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