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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Montag, den 6. Juni 1932.

die Reichswehr, der allgemein erhebliche Bedeutung zugeschrieben wird. Ihre Interpretation ist in allen Zeitungen zunächst die gleiche. Man sieht barm das Versprechen der neuen Regierung, zu den SA.-Av- teilungen und ähnlichen Organisationen eine andere Hal­tung einnehmen zu wollen, als es die bisherige Regierung tat. General v. Schleicher, so erklärt man, beabsichtige sicher nicht, Hitler zum Diktator zu machen. Aber er wünsche, zu der nationalsozialistischen Bewegung gute Beziehungen zu unterhalten.

Times" schreibt, die Verstimmung des Zentrums ubrr Ae Betrauung des Herrn v. Papen und alles, was damit verbunden war, habe die englische öffentliche Meinung anfangs ziemlich entmutigt. Jetzt aber, da sich dis Wir­kungen abschwächten, beginne man, sich darüber klar zu werden, daß das neue Kabinett alles andere als schwach sei und daß es mit Entschlossen­heit handele. .

AuchMorninapost" erklärt, die neuen Minister seien alle wohl qualisiziert durch Kenntnis der Ressorts, für die sie verantwortlich sind, und da sie aus einer Schicht stammten, die an Befehlen gewöhnt sei, könne man damit rechnen, daß sie die Regierungsgeschäfte fest und energisch verwalten würden.

Das französische Kabinett gebildet

Paris. 1. Juni. Um 1,15 Uhr wurde amtlich die Zu­sammensetzung der neuen Regierung Herriot be- kanntaegeben. Die Ministerliste hat gegenüber der vor­läufigen, um 13,30 Uhr bekanntgegebenen, keine Verände­rung erfahren. Die Staatssekretäre belaufen sich aus 11. LMchifsahrtsminister Pamleve führt in besonderem Auf­träge des Ministerpräsidenten den Vorsitz des Kommitees zur Koordinierung der Bedürfnisse der nationalen Vertei­digung. Der Unterstaatssekretär im Luftfahrtministerium sst mit der industriellen und kommerziellen Koordinierung der Anschaffungen und Käufe für Zwecke der nationalen Verteidigung beauftragt. Der Iiistizminister ist gleichzeitig stellvertretender Ministerpräsident.

Das Ministerium Herriot hat, wenn man di,» Namen betrachtet, eine engere Basis als man bis jetzt hatte an­nehmen können. Denn es gehören ihm außer den Radikalen nur wenige Parlamentarier aus anderen Grup­pen an. So füllt auf, daß die radikale Linke, also die ehe- rnaligs Fraktion Loucheur, nur mit zwei Unterstaats- sekretüren, darunter dem Neger Candace für die Kolonien vertreten ist, die Partei Painlevä nur durch Painleve

selbst und die rechtsstehenden Sozialisten ebenfalls nur mit einem Abgeordnetem Eine besondere Rolle spielt Marine- minister Leygues, der aus persönlichen Gründen trotz feiner Zugehörigkeit zu den Linksrepublikanern stets gegen Tardieu gestimmt hat und deshalb auch in dem kurzlebigen Ministerium Staeg ein Portefeuille übernommen hatte. Auffallend ist s.rner, daß vor der Bildung des Kabinetts nicht einmal eine Unterredung zwischen Herriot und dem Svzialistenführer Blum stattsmtd, so daß also dieses Min­derheitskabinett sich gegenüber den Sozialisten eine Unab­hängigkeit bewahrt hat, die bis jetzt kein einziges links-, gerichtetes Kabinett hatte. Interessant ist auch, daß kein einziges Mitglied des linken Flügels der Radikalen einen Posten im neuen Kabinett erhalten hat mit Ausnahme von Mistler, den man im Ministerium für schöne Künste als Unterstaatssekretär untergebracht hast

Will die Tatsache dieser schmalen Grundlage besagen, daß das Ministerium nicht von Bestand fein wird? Keines­wegs. Die innerpolitische, namentlich die finanzielle Lage ist derart, daß eine sachliche Behandlung aller Probleme in der neugewählten Kammer zu erwarten ist, so daß also vorläufig die P a r t e i p o li ti k in den Hinter­grund treten dürfte.

Eine Erklärung Herriots

Paris, 4, Juni. Ministerpräsident Herriot hat heute früh der Presse erklärt, er sei überzeugt, daß die außerordentlich» Ruhe, die Frankreich während der Krise bewiesen habe, die Schnelligkeit, mit der die Krise gelöst worden sei, die Tat­sache, daß an einem und demselben Tag Kammer und Senat ihre Präsidenten und ihre Büros gewählt hätten, im Aus­land einen sehr großen Eindruck machen werde. Di» Sta­bilität Frankreichs kontra st iere eigenartig mit der Unruhe, die anderwärts sich zeige. Er hoffe, daß bald auch gute Nachrichten aus dem Auslands nach Frankreich ge­langen könnten.

Verurteilter Devisenschieber

Krefeld, 4. Juni. Das erweiterte Schöffengericht ver­urteilte heute den hiesigen Bankier Malter Schnee- wind wegen Vergehens gegen die Devisenverordnung zu 6 Monaten Gefängnis und 10 00g Mark Geldstrafe. Der Verurteilte, der im vollen Amfange geständig war, hatte für eine holländische Firma für über'400 000 Mark Devisen in Deutschland umgefetzt und das Geld nach Hol­land geschafft.

Große Aussprache

Stuttgart, 4. Juni.

^ Im Landtag begann heute die Aussprache über lne. Große Anfrage des Zentrums betr. die württ. Staatsfinanzen. Zunächst gab es ein kleines Geplänkel in Form persönlicher Bemerkungen der Abgg. Winker und Pflüger (S.), sowie des Finanzministers Dr. Setz­ling e r.

Dann eröffnete der Abg. Murr (NS.) die Aussprache. Er bereichnete die Anfrage als eine Spiegelfechterei. Das Volk wolle von solchen parlamentarischen Mätzck>en nichts wissen. Die schlechte Finanzlage führte der Redner auf die Tributpolitik zurück, vor der seine Partei immer gewarnt habe. Was in den letzten 13 Jahren im Reich vermasselt worden sei, könne nun in wenigen Wochen nicht wieder gut gemacht werden. Der Finanzminister hätte für die Deckung -des Defizits positive Vorschläge machen sollen. Auch eine geschäftsführende Regierung trage Verantwortung und dürfe nicht bloß die Gehälter einschieben. Um größere Er­sparnisse zu machen, sollte man eine weit­gehende Staatsversinfachung vornehmen (vielleicht OLerämter aufteilen?), auch die Berliner Gesandt­schaft aüsheben, die Ministeraehälter heruntersef-en und ein» besondere Besteuerung der Warenhäuser sowie der Einheits­preisgeschäfte einsühren. Mit dem Reden sei es nicht mehr getan, man müsse jetzt endlich handeln.

Der Abg. Ulrich (S.) erklärte, im Wahlkamps habe Schwabens'großer Eeneralgeld-marschall den guten Stand der Württembergischen Staatsfinanzen und sich selbst gelobt. Jetzt male er auf einmal , ganz grau. Die Regienmgs-

Aus Stadt und Land

Nagold, den K. Juni 1932.

Das Gleiche läßt uns in Ruhe; aber der Wider­spruch ist es, der uns produktiv macht. Goethe.

*

Dienstnachrichten.

Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschafts­verwaltung hat die Wiederwahl des Bürgermeisters Johannes Maulbetsch in Hirsau, Oberamt Calw, zum Ortsvorsteher dieser Gemeinde bestätigt.

Diensterledigungen.

Die Bewerber um nachstehende Lehrstelle haben sich binnen 10 Tagen bei der Ministerialabteilung für die höheren Schulen zu melden: eine Studienratstelle mit mathematischem Lehrauf­trag an der Realschule in Neuenbürg (die Schulvorstand- schaft ist neu zu regeln).

Zweite Bolksschuldienstprüfung.

Auf Grund der am 23. Mai und den folgenden Tagen ab­gehaltenen zweiten Dienstprüfung sind die nachgenannten Lehrer zur ständigen Anstellung an evangelischen Volksschulen sür be- säbigt erklärt worden. Killgutz Alsred von Lotzburg OA. Freudenstadt; Kirchherr Jakob von Kapfenhar dt OA. Neuenbürg; Lutz Hermann von Liebelsberg Oberamt Calw; Traunecker Walter von Besenfeld OA. Freudenstadt.

*

Wochenrückschau

Die letzte Woche reiht sich derjenigen der beiden feuchten Vor­monate unterschiedslos an. Wir sind jetzt in den Hochsommer­monat eingetreten, in 14 Tagen ist Sommersonnenwende und schon geht es mit den Tagen wieder abwärts, ohne daß wir bis heute von eigentlichen Sommertagen sprechen konnten. Allein der Monat Mai verzeichnete 21 Regentage und der Juni zeigt die gleich miserable Laune. Der gestrige Sonntag hat, wie seine Vorgänger, manches Programm zu Wäger werden lassen, man­che Vereine und Gesellschaften trauen sich gar nicht mehr die alljährliche traditionelle Wanderung anzuzeigen, so der Schwarz­waldverein und die Museumsgesellschaft. Im Rahmen lokaler Veranstaltungen sind zu nennen: die Eauversammlung des Nagolder Sängergaus, der Valladenabend des Musik­vereins Nagold, das Konzert des Der. Lieder- und Sän-

im württ. Landtag

Verhandlungen in Württemberg seien ein Kuhhandel ge­wesen und unerforschlich waren dabei die Woge des Christi. Volksdienstes, der sich Mnz an die Rockschöße der National­sozialisten hän-at. Im Wahlkampf hätten die Minister Bolz r ch Beyerle Maßnahmen Mge>n parteipolitische Ausschrei­tungen eines Teils der Beamtenschaft angekündigt und man müsse fragen, welche Konsequenzen jetzt daraus gezogen würden. Der Aba. Keil (S.) erklärte zur Geschäftsord­nung, daß er im Aeltestenrat eine Klärung über die Ge­schäftsführung des Präsidenten herbeisühren werde.

Der Abg. Dr. Ströbel (BB.) fegte dar, daß es bei der jetzigen Wirtschaftslage kein Wunder sei, wenn die Un­zufriedenheit weiter wachse. Sie sei der Nährboden für den Radikalsozmlisnms. Die staatserhaltenden Kräfte müßten sich zusammenschließsn. Der Finanzminister verdiene Anerkennung. Das Defizit komme hauptsächlich vom Reiche her, dessen Wirtschaftspolitik eine Halbheit war, da die meisten Maßnahmen zu spät kamen. Der Zusammenbruch von Land- und Forstwirtschaft sowie Gartenbau sei im Gange. Neue Steuern wären untragbar. Unannehmbar wäre sür die Landwirtschaft eine Schlachtsteuer. Die Landwirtschaft brauche Schutz vor überflüssiger Einfuhr.

Der Abg. Joh. Fischer (Dem.) meinte, die Rede des Abg. Murr habe durch ihre Dürftigkeit völlig enttäuscht. Den Etat von 1932 müsse man noch einmal gründlich durch­prüfen. Der Tag, -an dem die Regierung Brüning zurück­trat, sei einer der schwärzesten in der Geschichte Deutsch>- la-nds. Dienstag nachmittag Fortsetzung der Beratung. Der Plenarsitzung wird eine Sitzung des Aeltestenrats vovaus- «eh-en.

gerkranzes, die Freundschaftsspiele des Sportvereins Nagold gegen Sportfreunde Eßlingen und das Auf­treten der Sängerabteilung dieses Vereins, ein Experi­mentiervortrag des Funkvereins u. die 3 0 er - Feier des Jahrgang 1902 in der Waldlust, die bis um soundsoviel Uhr gedauert haben soll. In den Löwenlichtspielen wurde einSexualfilm"Hygiene der Ehe 8 218" gezeigt. Die freiwillige Feuerwehr ließ ihre Mannen zu einer Eesamtübung antreten. Im Vereinshaus fand eine Vrü- derkonferenz statt, während die Methodistengemeinde ihr Jugendbundfest feierte. Die Säuglinge wurden von Amts wegen geimpft, im gleichen Auftrag die Schweine gezählt, Viehmarkt abgehalten und als wesentliches sei die Bezirksratssitzung mit Amtsversammlung genannt.

Konzert des Der. Lieder- und Sängerkranzes

Gestern abend veranstaltete der Verein imTraubensaal" sein jährliches Konzert. Keiner der zahlreich erschienenen Zuhörer mag den Saal verlassen haben, ohne den Eindruck, viel des Wohlgelungenen, Schönen, ja außerordentlich Schönen gehört zu haben. Das Konzert konnte zugleich als eine Goethefeier angesprochen werden. Sechs Nummern mit Ge­dichten von Goethe kamen zum Vortrag. Es war keine leichte Ausgabe für den Dirigenten, da gerade für den Chor nicht viele gute und geeignete Vertonungen der Gedichte Goethes vorhan­den sind. Walter Neins Türmerlied lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. And mancher Zuhörer mag dem Leiter des Chores dank­bar gewesen sein, daß er es unternommen hatte, einen Chor aus der heutigen Richtung, der sich Rein seit einiger Zeit an­schließt, zu Gehör zu bringen. Mit einer Wertung dieser Richtung brauchen wir uns nicht zu beeilen; es genügt, daß wir von Zeit zu Zeit etwas von der Musik zur Kenntnis nehmen, die ihr an­gehört. Dagegen dürfen wir wohl sagen, daß Reins Chor sehr gut vorgetragen wurde. Die übrigen Vertonungen der Dich­tungen Goethes trugen alle volksliedhaften Charak­ter und mögen manchem wieder eben in dieser Eigenschaft will­kommen gewesen sein.

Im 2. Teil des Abends wurden Heimatgebet von Kann, Junger Tod von Schmid und Wieland der Schmied von Hoffmann gesungen. Der flott vorgetragene Chor Hoffmanns stand am Schluß des Konzerts. Von dem Chor kann nicht bloß im einzelnen, sondern auch im allgemeinen Gutes gesagt werden. Man freut sich des durchgebildeten Chor­klangs und der Zucht der Sänger; darüber hinaus aber verfügt der Chor über eine Eigenschaft, die hochstehende Vereine manch­

mal vermissen lassen: er hat sich im Lauf der letzten Jahre ins Männliche gewandelt und sagen wir, gehoben. Eini­ges Reizvolle mag mag sich verloren haben; Wertvolleres wurde gewonnen. Man darf dem Verein von Herzen Glück wünschen zu dem Führer, den er in Chormeister Robert Nicht gefunden hat.

Um die Klavierbegleitung zu den Chören, die überall Physiognomie und Charakter hatte, machte sich Seminarlehrer Hai sch verdient.

Ein Solist von hohem Rang war für das Konzert gewon- men worden: Professor Alfred Saal, der Cellist des Wend­ling-Quartetts und Lehrer der Hochschule für Musik in Stutt­gart. Er begann mit der schönen Sonate in A-dur von Beethoven. Hier ist romantische Musik nicht etwa von der Art, wie wir sie bei Schumann finden, sondern in dem aus­zeichnenden Sinn, wie wir ihn von Wagner her kennen; sie führt in die Weite, in die Schönheit entlegener Gegenden und durch weiträumige Steigerungen zu großen Momenten. Das Cello hebt allein mit dem wohlgebildeten Hauptthema an. Es war gleich so außerordentlich schön gespielt, daß der Künstler damit gleich ohne weiteres die Herzen der Höhrer gewann. Was sonst ein Cello an peinlicher Körperlichkeit mit sich führt, das war nicht mehr vorhanden. Besonders gut gelang in dieser Richtung das Scherzo; der Erdboden wurde sozusagen gar nicht berührt, In der Sonate von Sa martini vermochte nament­lich das Vivace zu fesseln. Die beiden Stücke von Popper und Boccherini sind ausgesprochenermaßen für Virtuosen kompiniert. und stellen enorme Anforderungen an den Künstler. Sie waren aber so gut gespielt, daß sie überraschenderweise auch als musi­kalische Existenzen die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf sich lenkten als ein Bild von witziger Laune und sprühenden Ein­fällen.

... Der junge Pianist Otto Ludwig von der Hochschule für Musik in Stuttgart hatte den Klavierpart übernommen, dessen Schwierigkeiten er mit selbstverständlicher Eleganz be­gegnete, und dessen geistiges Gesicht er durchweg wahrte. Beide Künstler bildeten während des Spielens eine Einheit, die sich keinen Augenblick lockerte; sie waren sozusagen ein einziges In­dividuum. Dankbar gedenke ich zum Schluß nochmals des ersten Satzes der A-dur Sonate von Beethoven, der nicht bloß mit Leichtigkeit, sondern auch mit naturfrischem Duft und mit wohl­tuender Wärme gesegnet war.

Iugendbundfest

Das Jahresfest des Jugendbundes der Methodistengemeinde Nagold nahm einen gesegneten Verlauf. In seiner Festprediqt am Vormittag zeigte der Redner. Prediger Walter Ulrich aus Wmgach, an Hand des Textes: Epheser 4, 16:Lasset uns wach­sen in allen Stücken an dem. der das Haupt ist Christus" wie sowohl in der Natur, als auch in der Eeisteswect alles ro'achs- tümlich ist. Am Baum sieht man auch die Entwicklung des jungen Menschen von heute in geistiger und moralischer Weise klar illustriert. In der Festversammlung am Nachmittag zeigte der Redner an Hand des Themas: Jesus und die moderne Ju­gend, wie heutzutage, sowohl die linksstehende, wie die rechts­stehende Jugend einem gewissen Radikalismus huldigt. Aber Jesus war der Radikalste, der je gelebt hat, denn er sagt-Wer nicht allem absagt, was er hat, kann nicht mein Jünger sein." Der Posaunen-Chor von Alten st ei g, der gemischte Chor der Meth. Gemeinde Nagold, und passende De­klamationen von Mitgliedern des Jugendbundes verschönten die t^eier, so daß man sagen darf:Es war gesegnet und schön!"

S.

Markt- und Ladenpreise

von Lebensmitteln, Getreide, Hülsenfrüchten, He«. Stroh, Brenn« und Leuchtstoffen

Landwirtschaftliche Erzeugnisse:

1 Zentner

Höchster Preis

Niederster Preis

Durchschn.-Preis

Weizen. . .

. . 14.00

12.50

13.41

Dinkel . . .

. . -

Futtergerste .

. . 13.92

9.50

9.83

Ackerbohnen .

. . 9.

9.00

Hafer . . .

. . 9.50

9.00

9,25

Wiesenheu. .

. . 2.20

2.-

2,>0

Kleeheu . .

. . 2.50

2,50

Stroh . . .

. . 3.00

2.80

2.90

Lebensmittel (in Pfg. angegeben)

1 Pfd. Fleisch

Ochsen.

Rind.

Kuh.

Kalb.

70 (70) 70 (70, 40-50 (40, 80 (80)

1 Pfd. Fleisch Schweine .... 70 (70) Hammel .... 70 (70) Speck (frisch) ... 70 (70) Speck (geräuchert)120 140(110)

IPfd. . Weizenmehl Oer Vrotmehl . . . Weißbrot 1 Kg. Halbweiß 1 Kg. Schwarzbrot 1 Kg. Wecken 1 Paar. Erbsen gelbe. . . Bohnen weiße . Linsen .... Hühnereier frische Kisteneier . . Milch .... Molkereibutter .

20 28 (22 38, 18-20 (18-35) 18-25 (18-36) 7-8 (7-8, 7 (7-8) 20 ( 20 ) 150-160 (140 bis 160)

Landbutter . 100-120(100-120,

24

20

86

42

40

8

(24)

(SO,

(52)

(40)

(40)

( 8 ,

Weichkäse 20 Proz. 38-50(38-65) Hartkäse 46 Proz. 68-150 (100) bis 150)

1 Pfd.

Margar. mittl. S.12-80 (42 64) Würfelzucker . . .4043 (40-44) Sandzucker . . .39-43 (38-42)

Salz.6-8 (6-8)

Eiernudeln . . 43-80 (38-85) Reis (vollreis) . 20-45 (20 35) Gerste .... 20-40 (2640) Grieß (Hartweizen­gries) . . . 26-35 (26 35) Holz (1 Ztr. tann.) 350 (207)

(1 Ztr. buchen) 250 (195) Nußkohlen.... 195 (205) Unionbriketts . . 135 (160) Eiformbriketts . . 170(195) Anthrazitkohlen. . 295 (380) Brechkoks 40/60 mm 180 (210) Lichtstrom ... 30 (30) Kraftstrom 1 Kwst- 20 (20) Heizstrom .... 10 (10)

bei letzteren besonderer Rabatt, wenn monatlicher Mehrverbrauch als 30 KWSt.)

Stand der Sammlung

für Eültlingen und Sulz Endbetrag vom Samstag Mark 573.

N. N. 1., N. N. 2., N. N. 10., Ueberweisungen auf Girokonto und Postscheckkonto 5113 Stuttgart: Vurmeister Leh­rers Witwe, Nürnberg 3., Karl Haberstock, Nürnberg 2., K. Krauß, Oßweil, LüdwigsSurg 2., E. Schnon, Ministerial­rat, Stuttgart 5.. Zusammen: Mk. 598.

Helft den Bedrängten!

Sammelstelle desGesellschafters".

Mötzingen, 4. Juni. Wolkenbruch. Am Freitag vor­mittag entlud sich über Mötzingen ein Gewitter mit heftigem Wolkenbruch. Der Regen strömte, daß man nur kurze Strecken weit sehen konnte. Im Nu ergoß sich vom Steig her eine 20 bis 30 cm. hohe Wasserflut die Dorfstraße herunter und mündete in die Bondorfer Straße ein. Beim Hirsch wurde ein Büblein mit seinem Regenschirm vom Wasser mitgerissen, bis ein hilfbereiter Mann den Kleinen aufs Trockene zog. In der Sage schwemmte es allerhand Holz talab. Keller füllten sich mit Wasser. Von vie­len Ackern beim Dorf wurde die Ackerkrumme abgeflößt. In den Niederwiesen bildete sich ein See, auf dem abends noch die En­ten herumschwammen; manchem Obstbaum ging das Master bis an die unteren Aeste. Der Regen war mit Schloßen untermischt, die an den Obstbäumen da und dort Schaden angerichtet haben