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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag, den 13. Mai 1932.
an dem Raub des Söhnchens Lindberghs beteiligt gewesen sei, seien Phantasien. In dem Tagebuch findet- sich auch eine Einzeichnung, daß Gorguloff den Reichspräsidenten v. Hindenburg ermorden wollte. Gor- iguloff gab vor dem Untersuchungsrichter weiter an, er habe ^bereits 1929 den Gedanken gefaßt, den tschechoslowakischen Staatspräsidenten Masaryk zu ermorden. Als ihm 1930 die Genehmigung zur Ausübung der ärztlichen Praxis in der Tschechoslowakei verweigert worden sei, habe er eine Unterredung mit Masaryk nachgesucht, seinen Revolver aber nicht mitgenommen. Da der Präsident sehr freundlich war, habe er den Mordplan aufgegeben. Er habe übrigens auch Len bolschewistischen Machthaber Lenin und den Sowjetbotschafter in Paris ermorden wollen.
Ein in Toul lebender Russe erklärte vor dem Untersuchungsrichter, Gorguloff sei von Prag aus mehrmals nach Sowjetrußland gereist und habe bedeutende Geldsummen mitgebracht.
Großes Aufsehen erregt ein Bericht des „Matin" über die Untersuchung. Danach hat ein russischer Gewährsmann behauptet, der Mörder Doumers sei gar nicht Gorguloff (er wurde in den amtlichen Berichten auch Gunduloff genannt). Ein Mann namens Gorguloff sei 1918 in Rußland von den Bolschewisten erschossen worden. Der Mörder heiße in Wirklichkeit Alexis Zola tereff, der bolschewistischer Volkskommissar in Kuban (Rußland) war, wo auch der Gewährsmann des „Matin" beheimatet war. Zolatereff habe sich die Papiere des 1918 erschossenen Gorguloff angeeignet und sei in Wirklichkeit Bolschewist, kein Faszist wie der wirkliche tote Eor- guloff.
„Petit Parisien" zur Brüning-Rede >
Paris. 12. Mai. „Petit Parisien" schreibt zur Rede des Reichskanzlers, er verlange jetzt die Rechtsgleichheit -für Deutschland, und zwar in Wendungen, die seltsam an gewisse, von nationalsozialistischen ^Führern in ihren Erklärungen vorgebrachte Forderungen erinnere. Brüning trete für die völlige Streichung der Schulden und Tribute sowie für^ das Recht Deutschlands ein, in gleicher Weise zu rüsten wie die anderen Nationen. Diese ziemlich entschiedene Haltung glaube der Reichskanzler jetzt offenbar einnehmen zu müssen, um der Rechten zu gefallen und so seine innerpolitische Stellung zu fe st i g en. Aber sie sei kaum geeignet, Regelungen in Genf und Lausanne zu erleichtern.
32 Millionen Völkerbundsbedarf
Genf, 12. Mai. Der englische Vertreter beim Völkerbundsrat, Unterstaatssekretär'E d e n, weist in einer Denkschrift darauf hin, daß der Völkerbund und das Internationale Arbeitsamt im letzten Jahr 32 Millionen Schweizer .Franken verbraucht haben. Auf diese Höhe seien die Ausgaben in den letzten zehn Jahren von ursprünglich 10 Millionen Franken angewachsen. So könne es nicht weiter- !gehen. Die Ausgaben müßten unbedingt stark eingeschränkt ^werden.
Für diese unnötige Einrichtung ist jeder Pfennig zu viel.
Württemberg
Zur Regierungsbildung
Keine «Schlüsselstellung" des Bauernbunds
Skukkgark, 12. Mai. Die «Schwab. Tageszeitung" wen» bet sich gegen die Behauptung, der Bauernbund habe bet der Regierungsbildung in Württemberg die «Schlüsselstellung". Diese Behauptung sei ein Märchen zu einem sehr durchsichtigen Zweck- Wenn nämlich die Regierungsbildung mißlinge, daun wolle man nur dem Bauerbund die Schuld zuschieben. Zur Schlüsselstellung gehört regelmäßig, daß eine Partei so, aber auch anders kann, daß man je nach der Lage rechts herum und links herum, daß man mit oder ohne Fachminister regieren kann — wie es trifft. Diese Vorraussetzungen treffen beim Bauernbund nicht zu. Er steht wie immer auf dem rechten Flügel. Seit mehr als einem Menschenalter hat er seine festen Grundsätze, zu denen der Grundsatz gehört, für die maßgebenden Regie- .runasstellsn Fachminifter zu verlangen. Anders ist es bet
andern Parteien, insbesondere bei denkleinen und kleineren Parteien der Mitte. Dort sind die Waagschwinger zu suchen. Dort gibt ein Ministersessel oder ein Staatsrats- pöstlein den Ausschlag für das Zünglein an der Waage nach rechts oder links. Dort fühlt man sich gegenwärtig stark und mächtig in der Schlüsselstellung. Bei diesen Parteien wurde im Wahlkampf mit besonderem Nachdruck darauf hin- gewiesen, es komme nicht auf die Zahl der Abgeordnetensitze an, bei der Regierungsbildung werde vielmehr nach wie vor die Entscheidung den Mittelparteien zukommen. Bauernbund und Bürgerpartei haben immer einen Rechtskurs gesteuert. Sie sind nicht darauf eingerichtet, ihr Segel seweils nach dem Wind von rechts oder links einzustellen. Ihre Haltung gibt keine Rätsel aus. Sie sind eindeutig national, nicht teils national, teils sozialistisch, nicht teils deutsch, teils demokratisch, nicht teils konfessionell, teils politisch. Diese Stellung des Bauernbunds soll gerade jetzt mit aller Deutlichkeit hervorgehoben werden, ohne jeden Vorwurf für andere Parteien, die in ihren Entschließungen, ob sie rechts oder ob sie links marschieren oder den „goldenen Mittelweg" wählen, weniger gebunden sind.
Die Meldung des Soz. Pressedienstes, es sei eine „evangelische Regierungsbildung" mit Polizeipräsident Klaiber als Staatspräsident im Gang, hat sich, wie anzunehmen war, als reine Erfindung oder als Versuchsballon herausgeftellt. Polizeipräsident Klaiber teilt mit, es sei ihm nicht klar, wie eine solche Meldung habe in die Welt gesetzt werden können.
Das Zentrum beteiligt sich an den Regierungsverhandlungen
Skukkgark, 12. Mai. Wie wir erfahren, wurden die am letzten Montag abgebrochenen RegierungsveiHandlungen zwischen den Nationalsozialisten, Deutschnationalen, dem Bauernbund, dem Christi. Volksdienst und den Demokraten heute wieder ausgenommen. Die Verhandlungen galten in erster Linie dem künftigen Regierungsprogramm. Aus Wunsch der bürgerlichen Parteien war auch das Zentrum eingeladen worden, das heute zum erstenmal an den Verhandlungen teilnahm. Ueber das Ergebnis ist nichts bekannt geworden. Die Verhandlungen werden fortgesetzt-
8 Millionen Abmangel in Stuttgart
Skukkgark, 12. Mai. Der Abmangel bei der Stadtverwaltung, der ursprünglich auf 5—6 Mill. veranschlagt war, ist auf 8 Mill. Mk. angewachsen. Wenn die von der Finanzabteilung des Gemeinderats bis jetzt gemachten Einsparungen 1 Mill. ausmachen, so bleibt immer noch ein ungedeckter Abmangel von rund 7 Mill. Das Bürgermeisteramt wird nicht nur die Notverordnungs steuern (Bürgersteuer und Getränkesteuer) erneut Vorschlägen, sondern auch den Antrag stellen, die Gemeindeumlage um 1 Prozent zu erhöhen. Beim gewerblichen Mittelstand würde das den Ruin' von zahllosen Mittelstandsexistenzen bedeuten. Die Lage der Stadt wird dadurch charakterisiert, daß die gesamten Einnahmen aus Steuern aus 25,8 Mill. geschätzt werden, während allein die Wohlfahrtslasten 25,7 Mill. betrage» werden.
In der Finanzabteilung des Gemeinderats hatte der nationalsozialistische Stadtrat Dr. Strölin in der Nachtsitzung vom Mittwoch beantragt, die Höchstgehälter für dis Beamten in Reich, Länder und Gemeinden sollten auf 12 000 Mark festgesetzt werden. In der Sitzung vom Donnerstag brachte nun der sozialdemokratische Stadtrat Hirn den Antrag ein: „Der Landtag möge beschließen, beim Reichstag als Notmaßnahme zu beantragen: 1. Für die Beamten des Reichs, der Länder und der Gemeinden werden die Höchstgehälter auf 12 000 Mark festgesetzt. 2. In der Privatwirtschaft dürfen keine Gehälter und ähnliche Bezüge bezahlt und angenommen werden, die über die in Ziffer 1 genannten Höchstgehälter hinausgehen, zuzüglich des Gegenwartswerts der Pensionsberechtigung der Beamten. 3. Kein selbstän-
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bezeugen die Richtigkeit, daß sich LlilorUoiit zur Erlangung schöner weißer Zähne immer bewährt Hai. Mein in Deutschland sind es über 6 Millionen Menschen, die täglich die berühmte Chloradont-Zahnpaste benutzen. 2n dieser allgenieinen Verbreitung und in der langjährigen Bewährung liegt ein starker Beweis für die vorzügliche Reinigungskraft und für die Beliebtheit der herrlich er- ^ frischenden Chlorodont-Zahnpaste, die infolge ihres ^ angenehmen Pfefserminzgeschmacks auch von Kindern be- - vorzugt wird. Versuch überzeugt. Tube 50 Pf. und 80 Pf. -Z
dlger Gewerbetreibender, kein Landwirt, rein Angeyoriger eines freien Berufs und kein Kapitalbesitzer darf ein Einkommen über die in Ziffer 2 genannte Höhe hinaus beziehen. 4. An Stelle der Ziffern 1—3 kann eine Einkommensteuer erhoben werden, die alle Einkommen über 12 000 Mark restlos wegsteuert."
Für diesen Antrag stimmten 2 Nationalsozialisten» 2 Kommunisten, 4 Sozialdemokraten und 1 Zentrumsmit- glied, dagegen je 2 Mitglieder der Bllrgerpartei und de? Volkspartei und 1 Mitglied der Demokratie; 1 Mitglied de Zentrums enthielt sich der Stimme.
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Das „Neue Tagblatt" bemerkt zu diesem mit 9 gegen 5 Stimmen angenommenen Antrag, man müsse es den Be- amtenorganifationen überlassen, sicb mit dem Beschluß auseinanderzusetzen. Wenn aber die Einkommensbeschränkung auf die Privatwirtschaft ausgedehnt werde, so sei das nichts anderes als der Staatssozialismus und die Propagierung des Wohlfahrtsstaats. Die in dem Antrag vorgesehene Besteuerung würde noch weit über die in der Erzbergerschen Steuerreform von 1913 vorgesehene Höchstbesteuerung von etwa 45 Prozent hinausgeben. Schließlich müßte der Staat bei einer derartigen Wegsteuerung wohl auch das Risiko übernehmen, das für den Fall des Eintritts von Ve>-l-rsten besiehe-
AerMches Schiedsamt beim Oberversicherungsamt. Am
19. d. M. findet eine Beschlußfassung des Aerztlichen Schiedsamts über Bornahme oder Ablehnung von Zulassungen zur kassenärztlichen Tätigkeit statt. Me Beschlüsse des Schiedsamts ergehen ohne mündliche Verhandlung. Dle Beteiligten, wozu auch die Kassenärztlichen Bereinigungen sowie die Krankenkassen und ihre Berbände oder Bereinigungen gehören, sind als solche zu den Beratungen nicht zugelassen.
Das Deutsche Lufkfahrkmuseum. Zweigstelle Böblingen.
zählte am vergangenen Sonntag seit seiner Wiedereröffnung am Ostersonntag den 1500sten Besucher. Eine Reihe neuer Anmeldungen von Vereinen und Schulen liegt für die kommenden Wochen vor. Besondere Anziehungsstücke im Döblinger Museum sin- der Fokker-Dreidecker aus der Jagdstaffel Richthofen, die einzige Maschine von diesem Typ in ganz Deutschland, sodann die Richthofen-Reisemaschine Albatros 9 im flngfertigen Zustand, ein Geschenk der Firma Albatros an den größten deutschen Jagdflieger Manfred Frhr. vsn Richthofen; weiter ein ausgespannter Fallschirm von Heinecke. Gründliche Bearbeitung des Museumsmaterials sorgt dafür, Laß dem Besucher immer wieder Neues gezeigt wird. ^
Eßlingen. 12. Mai. Brotpreiserhöhung. Die Freie Bäckerinnung Eßlingen hat unter Belastung der Preise für Roggenbrot und Roggemnischbrot die Preise für die Weizenbrote ab 17. Mai um 2 Rpf. je Kilogramm erhöht«.
Welzheim, 12. Mai. Zur Verhaftung der Welzheim e r M ö r d e r. Zu der Verhaftung der zwei Welz- heimer Mörder erfährt der „Bote vom Welzheimer Wald", daß offenbar Hirschberg der geistige Urheber der Tat gewesen ist. Dieser hatte mehrfach versucht, andere Wanderburschen zur Ausübung eines Raubs an der Witwe Adis zu bestimmen, bevor er in Schulten einen willfährigen Genossen gefunden hatte. Nachdem Schulten sein Opfer geknebelt hatte, kam auf ein verabredetes Zeichen der in der Nähe des Hauses Posten stehende Hirfchberg in die Wohnung, dis dann von beiden Burschen nach Geld durchsucht wurde. Die Beute betrug etwa 40 -Ä. Nach der Tat begaben sich Schulten und Hirfchberg auf den Weg nach Cannstatt und von da nach Stuttgart. Hier lösten sie eine Fahrkarte nach Offenbach mit der Absicht, von dort aus nach dem Orient zu fliehen. Da Schulten Fingerabrücke an einer von ihm während der Tat benützten elektrischen Taschenlampe hinterlassen hatte, wurde eine Nachprüfung in der Sammlung des Polizeipräsidiums vorgenommen, wo der mehrfach wegen Bettels vorbestrafte Schulten schon verzeichnet war.
Baihingen a. d. E., 12. Mai. Ein Kind ertrunken. Das 2 jährige Söhnchen des Metzgers und Wirts Gustav Stähle fiel gestern in den Mühlbach und ertrank-
Göppingen, 12. Mai. Erfindung. Der Schlosser Josef Rieg von Gosbach, der auch ein guter Jäger ist, hat nach eigener Idee einen Jagdhochsitz angefertigt, der zugleich als Jagdstock, Ansitzstock und als Hochsitz verwendet und im Rucksack untergebracht werden kann. Wie aus Jagdfachkreisen hierzu berichtet wird, sollen durch diese neue Konstruktion die Nachteile der bisherigen Jagdhochsitze besei-
Bertrieb: Romanverlaa K. L H. Greller. G. m. b. H, Rastatt
von Äleüi/a/sn
Rasch kleidete sie sich an und schritt die Stufen hinunter. Als sie das Haus verlassen wollte, vertraten ihr un Vestibül zwei Diener den Weg.
„Was wollen Sie?" fragte Eva erregt.
„Gnädiges Fräulein dürfen das Haus nicht verlassen."
„Wer hat das angeordnet?"
„Der Herr Geheime Kommerzienrat selbst."
„Das ist Freiheitsberaubung! Wissen Sie. daß Sie sich beide strafbar machen?"
Doch die Diener zuckten die Achseln, anscheinend überwog bei beiden die Angst vor dem Hausherrn.
Eva überlegte einen Augenblick und schritt dann nach ihrem Zimmer zurück.
Die alte Dienerin jammerte, als sie es hörte, daß man auch Eva nicht aus dem Hanse gelassen hatte.
„Laß das Heulen. Marfa! Das nützt uns nichts."
„Was willst Du tun. mein Täubchen?"
„Abwarten, bis die Nacht gekommen ist. dann kratzen wir aus. Doch nein, erst will ich beim Polizeipräsidium anrufen und sagen, daß man mich hier gewaltsam gefangen hält."
Sie griff nach dem Hörer.
Aber es war keine Verbindung mit dem Amt da. Man hatte die Verbindung zerstört.
„Dann bleibt uns nicht anderes übrig, als die Nacht abzuwarten." sagte Eva fest, und ihre Augen sprühten vor Kampfeslust.
Nacht!
Eva hatte sich in ihrem Schlafzimmer angekleidet zur Ruhe begeben.
Heftig pochte das Herz in der Brust, und mehrmals nahm sie den Wecker zur Hand und prüfte, ob er richtig gestellt sei.
Der Weckzeiger wies die vierte Stunde.
Sie wollte sich zum Schlafe zwingen, aber es fiel ihr bitter schwer. Eine heftige Unruhe war in ihr. der sie nicht Herr werden konnte.
Es war um die zweite Stunde, als sie leicht r!n- schlief.
Maria schlief im Sessel an der Schlafzimmertür. Sie wollte nur ganz leicht schlafen, um jeden Augenblick munter und der Herrin dienstbar zu sein. Aber die Natur war stärker, und der alte, müde Körper verlangte sein Recht.
Sie schlief tief und fest ein.
Plötzlich erschrak sie un Schlafe und riß die Augen auf. Ein leichter Schrei entfuhr ihrem Munde.
Sie saß wie gelähmt vor Entsetzen.
Durchs Fenster ging eine dunkle Gestalt. Ruhig und sicher in den Bewegungen. Einen Augenblick blieb sie stehen, dann kam sie langsam näher.
Mit angstverstörten Augen sah Marfa in das Antlitz eines jungen Mannes. Es war ein Fremder, aber — er sah nicht böse aus.
Der Fremde mit den kühnen scharfgeschnittenen Zügen legte den Finger auf den Mund.
„Still! Fürchten Sie nichts, ich meine es gut!"
Maria erhob sich zitternd und fragte: „Was — was wollen Sie hier? Wer sind Sie?"
„Wo bin ich hier?"
„In Büchners Villa."
Der geheimnisvolle Fremde nickte befriedigt.
„Das werß ich. Ich will zu Fräulein Eva Buchne^. So bin ich doch in das richtige Zimmer eingestiegen."
Die Alte nickte verstört.
„Wecken Sie Ihre Herrin!" befahl der Fremde.
„Was — wollen Sie von Eva?"
In diesem Augenblick ging die Tür auf und Eva, Büchner erschien im Rahmen der Tür. Unbegreifliches Erstaunen lag auf ihren Zügen, als sie den Eindringling betrachtete. „Wer sind Sie?" fragte sie.
„Ein Freund, der Ihnen helfen will, der Sie aus diesem Hause fortführen muß."
„Sprechen Sie deutlicher!"
„Nun denn, ich bin Werner Marschall!"
Eva erschrak heftig. „Werner — Marschall — oer Mörder?"
„Ter bin ich. gnädiges Fräulein, der angeklagte und zum Tode verurteilte Mörder, der — wie Sie gelesen haben dürsten — vor vier Tagen entslohen ist."
„Was wollen Sie von mir, Herr Marschall?" fragte Eva nicht unfreundlich.
„Ihnen helfen und dann meine Mission ausführen."
„Sie. ausgerechnet Sie. wollen mir helfen? Die Situation ist eigenartig, mein Herr."
Marschall nickte ernst. „Das ist sie. bei Gott. Ich bitte um Verzeihung, daß ich Sie so formlos überfalle, aber es ging nicht anders."
„Sie waren doch bereits zum Tode verurteilt. Herr Marscboll?" fragte Eva. und sie wunderte sich selber, daß sie den Satz jo ruhig herausbringen konnte.
(Fortsetzung folgt.)