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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

nur eine ganz geringfügige Aktivität vorhanden. Weiche Länder werden aber in Zukunft bereit fein, dis deutschen Ausfuhrgüter in dem notwendigen Ausmaß aufzunehmen, ohne uns Anleihen zu gewähren? Ueberall sehe ich nur das Gegenteil einer solchen Bereitwilligkeit. Eine wesent­liche Folge der bisherigen Entwicklung ist die Erschütterung des Kredits. Diese Absperrung richtet sich in erster Linie immer wieder gegen Deutschland. Ich stehe nicht an, ein­zugestehen, daß Deutschland selbst eine Eindämmung des Deoisenverkehrs eingeführt hat. Das ist aber nicht zur Regelung der Handelsbeziehungen geschehen, sondern auf Drängen unserer Gläubiger. Wenn diese Devisenvsrteilung auf dem einen oder anderen Warenmarkt eine Einschrän­kung der Einfuhr zur Folge gehabt hat, so war das eine dringende Notwendigkeit.

Auf der anderen Seite ist die deutsche Reichsregierung aber ebenso entschlossen, die deutsche Währung zu hasten. Deutschland ist bereit, sobald die erwähnten Voraussetzungen vorliegen, den Abbau aller Handelshemmnisse einzuleiten und sich darüber hinaus Vereinbarungen über einen schrittweisen Abbau der Zollmauern anzuschließen. Es gibt eine Hoff­nung für alle Länder: Daß die Krise in den nächsten Wochen und Monaten aus der ganzen Welk so ungeheure Fort­schritte machen wird, daß ein Warten auch nur um Wochen und Monate die West in eine Lage bringt, aus der dann vielleicht kein Ausweg mehr zu finden ist. Keine Wirt­schaftsform wird von diesen Konsequenzen verschont sein. Ich wende mich dagegen, daß immer wieder Persönlichkeitm aus der Wirtschaft oder sonst von einem drohenden schnellen Zusammenbruch Deutschlands oder außerhalb Deutschlands Märchen erzählen. Wenn das deutsche Volk die Nerven behält, wenn das Letzte darangesetzk wird durch Zusammen­fassung der dem Volk zur Verfügung stehenden Kräfte, ist das deutsche Volk ganz bestimmt nicht dasjenige, das unter den ersten zusammenbrechen würde.

Als Außenminister bin ich verpflichtet. Ihnen (zu den Nationalsozialisten) eine Warnung und eine Bitte auszu­sprechen: Seien Sie in Ihren Unterhaltungen mit auslän- Sischen Politikern etwas vorsichtiger! (Zuruf bei den Na­tionalsozialisten: Sagen Sie das Herrn Breitscheid und Hil- ferdir.g!) Es ist nicht wünschenswert, daß das Ausland etwa aus Grund aller möglichen Privatschwätzereien hoffen könnte, daß eine nach mir kommende Negierung kompro- mHsreudiger sein würde. (Zurufe.) Bezüglich der Arbeits­beschaffung scheiden sich die Geister im Punkt der Finanz­regierung. Ich lehne es ab, etwas zu tun, was vorüber- Ashend eine kleine Erleichterung bringen könnte, was aber

Währung in Gefahr bringen müßte. Mir haben Vor­schläge zur Arbeitsbeschaffung, die jederzeit in Angriff ge­nommen werden können. Wir sind an den Vorarbeiten für einen freiwilligen Arbeitsdienst. Wir wollen nicht nur an me Sicherung des Reichshaushalts Herangehen, wir müssen Reich, Länder und Gemeinden gleichzeitig sichern, denn es

HDngt davon der Kredit des Reichs und leider auch Me gesamte Wirtschaft ab. Das ist nicht die Folge des Systems. (Widerspruch bei den Kommunisten.) Zu einem Zusammenbruch der großen Konzerne auf einen Schlag dürfen wir es nicht kommen lassen. Das könnte Deutschland nicht aushalten. Es hat trotz aller Notlage des Mittelstands katastrophal ist z. B. die Lage im Baugewerbe aus verschiedenen Gebieten bereits ein erfolgreicher Konkurrenz­kampf des kleinen Unternehmers gegenüber dem größeren und größten eingesetzt. (Widerspruch links.) Wir wollen eine stärkere Berücksichtigung auch der kleinen und mittleren Unternehmer bei den Kreditgewährungen und eine stärkere, regionale Gliederung der gesamten Bankinstitute. Es gehört dazu auch eine Umwandlung des Denkens der Menschen, die an der Spitze der Wirtschaftsorganisationen stehen» Das kann man nicht durch Notverordnungen. (Ironische Zustim­mung rechts.) Wir müssen auch dafür sorgen, daß der Mit­telstand nicht nach erfolgter Umschuldung zugrunde geht. Wir können auch mit der Siedlung im großen Maßstab be- ginnen. Ich warne aber vor Illusionen.

Das SA.-Verbot war gerechtfertigt. Ich habe lange Zeit mit mir darüber gerungen. Wir müssen dafür sorgen, daß der Staat im Innern zur Ruhe kommt und die Leute nicht aus Angst das Geld von den Sparkassen holen. (Lachen rechts.) Ich würde als verantwortungslos vor der Geschichte gelten müssen, wenn ich nicht endlich damit Schluß gemacht hätte. (Beifall bei den Regierungsparteien. Zuruf rechf^: Reichsbanner!) Die neue Notverordnung gibt die Gewär-r, daß in Zukunft wenigstens nichts derartiges besteht.

Die Lage in der Welt kann sich nur ändern, wenn Klar­heit in der Reparations- und Abrüstungssrage geschaffen wird und wenn die Welt von dem wahnsinnigen System der Zerstörung des internationalen Verkehrs und Handels wie­der abgch't. Dann kommt auch das Gefühl aus der Welt heraus, daß viele der Sieger immer wieder ängstlich sind vor einem neuen Krieg. Die Sicherheit ist am besten gewähr­leistet, wenn alle Völker frei für sich nach eigenen Gesetzen leben können, aber in Handelsvereinbarungen und im Han­delsaustausch mit den anderen. Ich halte es für notwendig, das von dieser Stelle aus den Staatsmännern der ganzen Welt zu sagen.

Deutschlands Stimme in der Welt würde kräftigeren Widerhall finden, wenn in dem Kampf der Parteien eine gewisse Mäßigung eintreten würde. Ich rate Ihnen (nach rechts), in Ausdruck, Form und Inhalt der Agitation sich rechtzeitig Mäßigung aufzuerlegen, denn die Hoffnungen, die Sie mit Ihrer Agitation erweckt haben, werden Sie nie erfüllen können. Mich berührt diese Agitation nicht, denn ich will nicht die Ruhe verlieren, die in den letzten hundert Metern vor dem Ziel absolut notwendig ist. (Stürmischer Beifall bei id-er Mehrheit.)

Abg. Dr. Heuß (Staatsp.): Wenn jetzt die Entwicklung von der Abrüstungskonferenz in die technischen Kommissio­nen verlegt werde, dann dürfte die Entscheidung weit hm- ausgefchoben werden. Das Auslandsdeutschtum dürfe nicht zum Mitträger unserer innenpolitischen Auseinandersetzun­gen gemacht werden. Wer die Autarkie besähe, stehe auch vor der Notwendigkeit, Tausende von Qualitätsarbeitern und Ingenieuren nach Ueberfee auswandern zu lassen. Mit Zöllen könne heute der Landwirtschaft nicht mehr geholfen

E^Abg. Dr Siemsen (Soz. Arbeiterpartei) erklärt, di- Brüningrede sei lediglich als ein Koalitionsgespräch mit den Nazis zu werten. , ^

Abg Rädel (Komm.): Die Herabsetzung der Arbeits­zeit auf 40 Stunden sei nur ein Ventil zur Ableitung de-

Cmpörung der Massen. .

Abg. Hermann (Wirtschaftspartei) erklärt, seine Freunde würden in der jetzigen Zeit der schwersten außen­politischen Entscheidung dem Reichskanzelr nicht m den

^Der Re^chskommissar für die Osthilfe, Minister Schlange geht auf die Beschwerden über die Lage des gewerblichen Mittelstandes im Osthilfegebiet ein. Durch die Sicherungs- aktivn werde erreicht, daß wahrscheinlich durch die Heran­

wachsende Ernte, die im Osthilsegebiet ohne das Sicherungs- Verfahren in Frage gestellt war, infolge teilweisen Ueber- slüssigwerdens der Getreideeinfuhr eine nicht unerheblich- Ersparnis an Devisen eintreten werde.

Abg. Kleiner (Dntl.): Die für die Politik der Nach­kriegszeit, die für die Ohnmachtspolitik und die verlogene Wohlfahrtspolitik verantwortlichen Männer müssen so bald wie möglich in der Versenkung verschwinden, aus der sie gekommen sind. Wenn irgend etwas die Angriffslust der Polen gedämpft hat, dann war es die Erkenntnis, daß Millionen deutsche Männer die Grenze schützen werden, wenn der Pole in deutsches Land eindringen sollte. Dt» Männer, die dieses Willens sind, hat die Reichsregierung zu Feinden des Staats erklärt. (Hört, hört rechts.) Die Stellungnahme des Reichsinnenministers zu dem Schreiben des Reichspräsidenten, in dem die Untersuchung über das Reichsbannermakerial verlangt wurde, hat sich in diesem Haus zu einem politischen Skandal erster Klasse ausgewach­sen. Trotzdem stellt sich der Reichswehrminister vor dieses Reichsbanner.

Die Wirtschaftspartei, die bisher gegen aus Miß­trauensanträge gegen das Kabinett Brüning gestimmt hat, hat am Dienstag abend Mißtrauensanträze gegen die vom Landvolk gestellten Minister Schiele und Schlange (Osthilfe) eingebracht. Die Mißtrauensanträge seien jedoch nicht gegen das Kabinett Brüning gerichtet, sondern eine Kundgebung gegen die Landvolkparkei.

Die doutschnationale Fraktion hat einen Antrag ein- pebracht, der die Reichsregierung ersucht, das Reichsbanner Schwarzrokgold aufzulösen.

Neue Nachrichten

Fünf Studenten ^genommen

. Hamburg. 11. Mai. Fünf Studenten, die in per hiesigen Universität eine verbotene Flugschrift verbreiteten, wurden sestgenommen. Sie gehören der Sozialistischen Ar­beiterpartei, bzw. der Kommunistischen Par­te; an. Sie wurden dem Gericht zugeführk.

Verschwörung in Südslawien?

Wien, 11. Mai. Die Blätter melden aus Marburg an de.r Drau, dort seien vier südslawische Offiziere ver­haftet worden, die an einer Verschwörung beteiligt sein sollen. Drei weitere seien über die österreichische Grenze ge­flüchtet. Ein Offizier habe sich in Marburg erschossen. Auch in anderen Standorten seien Verhaftungen vorgenommen worden. Die Verschwörung sei durch die Freundin eines Offiziers verraten worden; sie habe die Beseitigung der Dynastie zum Ziel. König Alexander befindet sich in Belgrad.

Die Wiener Blätter berichten ferner von Bauern- unruhen in Kroatien und Bosnien. Ueber 2000 Bauern seien nach der Stadt Banjaluka gezogen, haben die öffent­lichen Gebäude besetzt und Läden geplündert. Der frühere Abgeordnete der serbischen Bauernpartei, Dr. Milosch D u- panjanin soll mit etwa 200 Bauern ins Gebirge gezogen sein, um in den schwer zugänglichen Bergen gegen die ser­bischen Gendarmen den Kleinkrieg zu führen. Der Führer der serbischen Bauernpartei, Dr. Jovanovic. war vor einigen Tagen verhaftet worden, weil er in einer Versammlung für die Umgestaltung Südslawiens in einen Bundesstaat ein, getreten war.

Die Regierungsfrage in Frankreich

Paris, 11. Mai. Es ist unsicher geworden, ob Herriot dke Kabinettsbildung übernehmen wird, weil in den Reihen der Radikalsozialen (Linksdemokraten), der Partei Herriots, sich ein immer stärkerer Widerstand gegen eine Verbindung mit den Sozialisten, sei es in Form einer Regierungskoa- lition oder als Unterstützung durch die Sozialisten, geltend macht. Der Grund liegt darin, daß die Radikalsozialen, be­sonders Herriot, Deutschland nicht so weit entgegen- kommen wollen, wie die Sozialisten es wünschen. Es wird daher auch von einem Kabinett des früheren Kriegsministers Painleve gesprochen, dessen Grundlage der linke Flügel der Mittelparteien wäre.

Die englische Industrie für Schutz der Landwirtschaft

London, 11. Mai. Der Britische Jndustrieverband hat für die bevorstehende Reichskonferenz in Ottawa lKanada) eine Denkschrift für den wirtschaftlichen Zusammenschluß des Britischen Weltreichs herausgegeben. Darin wird u. a. aus­geführt, die Landwirtschaft sei die eigentliche Grundlage des Wohlstands in jedem Land. Daher müssen die landwirt­schaftlichen Erzeugnisse des Reichs innerhalb desselben Vor­zugszölle genießen, gegen ausländische Erzeugnisse aber müssen Schutzzölle emgeführt werden, die hoch genug seien, um die Landwirtschaft des Britischen Reichs tatkräftig zu unterstützen-

Mrllemberg

Zur Regierungsbildung

Stuttgart, 11. Mai. Die Taffache, daß in der gestrigen Sitzung des Landtags der Antrag Ströbel, dem Land­tagspräsidenten Mergenthaler die Wiedereinberufung des Landtags zur Wahl des Staatspräsidenten zu überlas­sen, von allen Parteien von den Nationalsozialisten bis zu den Demokraten angenommen wurde, wird dahin verstan­den, daß diese Parteien den Wunsch haben, über die Re­gierungsbildung zu verhandeln.

Absatz 2 des 8 4 der Geschäftsordnung des Landtags sieht vor, daß derjenige als Staatspräsident gewählt ist, der die Mehrheit der abgegebenen Stim­men erhält. Ergibt sich aber keine Mehrheit, so kommen die beiden Abgeordneten mit den höchsten Stimmenzahlen in die engere Wahl.

Dazu bemerkt dasDeutsche Volksblatt" (Zentrum): Wenn einzelne Parteien unter Ausnützung dieser Bestim­mungen in der Stichwahl mit einer nur relativen Mehr­heit den Staatspräsidenten wählen, so könnte die Verfas­sungsmäßigkeit eines solchen Wahlaktes etwa vor dem Staatsgerichtshof bestritten werden. Die fragliche Bestim- nrung, die jetzt unter Umständen zur Bildung einer aus­gesprochenen Minderheitsregierung benützt werden soll, ist bis jetzt bei der Wahl eines Staatspräsidenten noch niemals angewendet worden- Die Geschäftsordnung des Landtags ist seinerzeit nicht gemacht worden, damit sie Parteien wie den Nationalsozialisten günstige Möglichkeiten zur Errei­chung machtvolitischer Ziele biete. Sie hat vielmehr den

_Donnerstag, den 12. Mai 1932.

Zweck, die parlamentarische Arbeit zu regeln und zu för­dern. Ob weitere Schlußfolgerungen aus dem Vorbehalt des Zentrums gezogen werden müssen, das ergibt sich aus dem Ablauf der politischen Geschehnisse der nächsten Wochen/

»

Der Sozialdemokratische Pressedienst will erfahren ha­ben, die neueRegierung ohne Zentrum" sei unter Füh­rung des gegenwärtigen Polizeipräsidenten Klaiber- Stuttgart gedacht, der das Staatspräsidium und das In­nenministerium übernehmen solle- Für den Fall einer Einigung würden Dr. Dehlinger (Deutschnat.) als Fi­nanzminister und Dr. Maier (Dem.) als Justiz- und Wirt­schaftsminister im Amt bleiben. Das Kultministerium sei hem Abg. Rechtsanwalt Dr. Schmid - Leonberg zugedacht.

Stuttgart, 11. Mai.

Sozialdemokratische Landkagsankräge. Die soz. Land­tagsfraktion hat im Landtag fünf Anträge eingebracht betr. Wohlfahrtshilse an die Gemeinden, Arbeitsbeschaffung, Hilfe für die Bauenden, Ankurbelung des Baumarktes und Ein­stellung der Fürstenrenten.

Postzustellung über die PfiuMeierkage. Am Pfingst­sonntag, den 15. d. M., findet eine einmalige Zustellung der Briefsendungen um 7.30 Uhr vom Postamt 1 und der Pakete um 8.30 Uhr vom Postamt 18 statt, während am Pfingst­montag, den 16. d. M., der Austelldienst ruht. Post- und Zahlungsanweisungen, sowie Wertbriefe, sofern es sich nicht um telegraphische und durch Eilboten zuzustellende Sen­dungen handelt, werden an beiden Feiertagen nicht zu­gestellt. Die Postschalter sind wie an Sonntagen geöffnet.

Amtliche Führungen in der Skaaksgalerie. Am Sams­tag, den 14. Mai, findet eine Wiederholung der Führung: Deutsche Maler seit 1870, 1. Teil statt.

Die Welzheimer Mörder geständig. Die Mörder der 67 I. a. Witwe Adis in Welzheim wurden in Soest (West­falen), nicht wie berichtet in Mörs, verhaftet. Es ist der 26 I. a. ledige Arbeiter und Wanderbursche Richard Schul­ten aus Düsseldorf und der 23 I. a. ledige Schreiner Fried­rich Hirschberg aus Dortmund. Die Täter wurden nach Stuttgart überführt und haben nach anfänglichem Leugne gestanden, die Frau ermordet und beraubt zu haben.

D -ff: Lande

Besigheim, 11. Mai. Amtskörperschafts-. Umlage. In der Amtsversammlung wurde die Amtskör­perschaftsumlage auf 300 000 Mark festgesetzt (Vorjahr 350 000 Mark)

Brokpreiserhöhung. Infolge der Erhöhung der Weizen­mehlpreise um 4.25 Mk. je 100 Kg. seit Dezember v. I- hat das Stuttgarter Bäckerbandwerk unter Belastung der Preise für Roggenbrot und Roggenmischbrot die Preise für dis Weizenbrote auf 39 Ps. pro Kilo Sckwarzbrot. 42 Pf. pro Kilo Halbweißbrot und 51 Pf. pro Kilo Weißbrot erhöht.

Ludwigsburg, 11. Mai. Landestagung der Milchhändlervereine. Unter Vorsitz von Eugen Remmele-Stuttgart fand hier die aus dem ganzen Laude außerordentlich zahlreich besuchte Generalversammlung des Verbandes Südd. Milchhändleroereine e. V. statt. Syndikus Dr. Des sauer wandte sich mit eingehender Begründung gegen die Durchführung des 8 38 des Milchgesetzes in Würt­temberg und betonte, die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, daß ein Bedürfnis zur Einführung von Zwangs- zusammenschlüsten nicht bestehe. Die Zwangszusammen­schlüsse dienten lediglich dazu, der Landwirtschaft eine Mo­nopolstellung in der Milchwirtschaft zu geben und ihr ins­besondere eine Preisdiktatur zu ermöglichen. Die Versamm­lung nahm eine Entschließung, in diesem Sinne an. Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt. Der nächste Verbandstag soll in Heidenbeim an der Brenz im Herbst d. I. abgehalten werden.

Dad Mergentheim, 11. Mai. Gastspiele derWürtt. Volksbühne. Die Kurverwaltung Bad Mergentheim hat für die diesjährige Kurzeit die Württ. Volksbühne Stutt­gart zu wöchentlichen Gastspielen verpflichtet.

Reuhausen OA. Urach, 11. Mai. Fünfjähriger Knabetödlich verunglückt. Dem ledigen Mechaniker Bayer von Metzingen lief hier der fünfjährige Sohn des Adolf Weiblen ins Motorrad. Der Knabe wurde schwer ver­letzt, so daß er im Krankenhaus Urach nach wenigen Stunden starb.

Tübingen, 11. Mai. Erste Immatrikulation an der Universität. Am Dienstag nachmittag fand tm Festsaal der Universität die erste Immatrikulation von 720 Studierenden statt.

Löppingen, 11. Mai. Auf der Spur von Milch- fälschungen. Die Kontrollstelle der hiesigen Molkerei hat dieser Tage bei ihren regelmäßigen Stichproben in mehreren Fällen von auswärts augelieserter Landmilch nicht unerheb­liche Wasserzusätze festgestellt. Die Untersuchung des staat­lichen chemischen Untersuchungsamtes ist noch nicht abge­schlossen, doch werden die Milchfälscher empfindliche Strafen zu gewärtigen haben.

Reresheim, 11. Mai. Findelkind. In der Montag­nacht wurde in der Nähe eines Bierzeltes auf der Stabsn- wiese bei Nördlmgen ein elfjähriger Junge aufgefunden, der angibt, seinen Vater verloren zu haben- Erkundigungen in den vom Kleinen als Heimat angegebenen Orten er­gaben jedesmal, daß der Bub nicht aus der betreffenden Gemeinde stammt oder daß es den von ihm angegebenen Namen meistens gar nicht gibt. Der Bub scheint aus Würt­temberg zu sein.

"sn der bayr. Grenze, 11. Mai. Kinder der Zeit. Mehrere Kinder spielten in LauingenFanaerles", als ein vierjähriger Knirps unter ein Auto zwischen die Räder geriet, wo er liegen blieb und ihm außer dem Schrecken anscheinend nichts passierte. Als der Knabe zum Arzt gebracht wurde, wollte er von der Untersuchung nichts wissen, son­dern fragte nur immer wieder:Kostet's was? Kostet's was?" Ein Beweis, daß heute schon in unseren Kindern die schwere Sorge lebt: Nur um alles keine unnötigen Ausgaben!

LS Oklvro6onr

bezeugen dis Richtigkeit, datz sich zur Erlangung schöner weitzer

Zähne immer bewährt hat. Allein in Deutschland sind es über 6 Millionen Menschen, die täglich die berühmte Chlorodont-Zahnpaste benutzen. 2n dieser allgemeinen Verbreitung und in der langjährigen Bewährung liegt ein starker Beweis sur die vorzügliche Reinigungskraft und für di« Beliebtheit der herrlich erfrischenden Chlorodont.Zahnpaste, die infolge ihres angenehmen PfesfermmzgeschmE

auch von Kindern bevorzugt wird. Versuch überzeugt. Tube sa Pf. und 80 Pi-j