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Nagolder TagblattDer Gesellschafter«

Freitag, den 18. März 1932.

Beim Arbeitsgericht Stuttgart sind im Jahr 1931 3074 Streitfälle gegen 2861 im Vorjahr anhängig geworden, da- von über die Hälfte von seiten der Angestelltenschaft. Von Arbeitgebern wurden 473, von Arbeitnehmern 2601 Fälle vorgebracht. Berufung wurde in 104 Fällen eingelegt, wo- von 50 v. H. einen vollen, 11 v. H. einen Teilerfolg hatten. Vor den Vorsitzenden fanden 316, vor den Kammern 459 Sitzungen statt. Die Verfahren zeichneten sich im allgemeinen durch Zeitkürze aus.

Eßlingen, 17. März. Der Haushaltplan für

1 932. Im Haushaltsplan der Stadtgemeinde für das Rechnungsjahr 1932 stehen 5 444 655 RM. Ausgaben nur

2 874 655 RM. Einnahmen gegenüber, so daß ein Abmangel von 2 570 000 RM. verbleibt.

Tübingen. 17. März. Neue Wahlordnung der Tübinger Studentenschaft. Das Kultministerium hat in Uebereinstimmung mit dem Großen Senat der Uni­versität den von der Tübinger Studentenschaft vorgelegten Entwurf einer neuen Wahlordnung zum Allgemeinen Stu­dentenausschuß zunächst probeweise auf die Dauer von vier Semestern unter der Bedingung genehmigt, daß u. a. die Zahl der Unterschriften, die für einen Wahlvorschlag er­forderlich sind, von 50 auf 30 herabgesetzt wird, und daß ferner jede Fachschaft durch ein Mitglied im Asta ver­treten ist.

Göppingen. 17. März. Dach- und Fassaden­kletterer öer urteilt. Mit einem ganz gerissenen Einbrecher und Fasjadenkletterer hatte sich das Amts­gericht Göppingen in der Person des verheirateten 30- jährigen Hilfsarbeiters Georg Bromm aus Eislingen zu befassen. In der Nacht zum 5. Februar d. I. brach er in eine einsam stehende Villa, in der er einige Zeit zuvor Gartenarbeiten verrichtet hatte, ein. Weil sämtliche Türen und Fenster in den unteren Stockwerken fest verschlossen waren, kletterte er an der Fassade der Veranda empor und gelangte von dort aus zu einem offenen Fenster des zweiten Stocks. Dort nahm er alles, was irgend an Wert- und Schmuckgegenständen vorhanden war, an sich, versteckte die Beute in einer Dole und verschacherte sie nach und nach zu Schleuderpreisen. Er widerholte seinen Besuch am 19. Febr., um das, was er zurückgelassen hatte, zu holen. Da das Ein- steigfenster verschlossen war, kletterte er an der Hausfassade auf das Dach und deckte dort mehrere Platten ab, um ein doppeltes Dachfenster zu öffnen. Dabei wurde er entdeckt. Wegen vollendeten und versuchten schweren Einbruch- Diebstahls wurde er jetzt zu der Gesamtstrafe von 1 Jahr und 8 Monaten Gefängnis und zu dreijährigem Ehrverlust verurteilt.

Aus Bayern, 17. März. Nach 14Jahren. In Ober­ammergau ist dieser Tage ein Päckchen eingetroffen, das ein Notizbuch und ein Eisernes Kreuz enthielt. Es war an die Familie Nutz adressiert und von einem englischen Soldaten abgesandt, der die Geschichte dieser Gegenstände in einem Brief niederlegte. Der englische Soldat erzählt, daß er im Oktober 1918 auf dem Schlachtfeld zwischen den feindlichen Schützengräben einen sterbenden Soldaten gefunden habe, den er nach seinem Notizbuch als einen Wilhelm Nutz aus Oberammergau festgestellt habe. Es sei ihm nicht möglich gewesen, eine nähere Adresse ausfindig zu machen, und erst jetzt habe ihm ein Zufall zur Anschrift der Verwandten des Gefallenen verholfen. Durch die englische Presse ging die Meldung, daß Fräulein Anni Nutz, die in Oberammergau Lei den Passionsspielen im Jahr 1930 die Nolle der Jung­frau Maria spielte, in England als Haustochter beschäftigt fei; er habe sich daraufhin an sie gewandt und die Adresse der Angehörigen des Wilhelm Nutz erfahren. Auf diesen Umwegen ist ein Eisernes Kreuz vom Kriegsschauplatz nach London und schließlich nach 14 Jahren nach Oberammergau .gelangt.

Mrllembergischer Landtag

Stuttgart. 17. März.

Der Landtag stimmte in seiner heutigen Sitzung dem Vnitiativgesetzentwurf betr. Auflösung des Landtags zu. Darnach endet die Wahldauer des am 20. Mai 1928 gewähl­ten Landtags am 9. Mai 1932. Zu einer kritischen Aus­sprache führte die Große Soz. Anfrage betr. die Gründung einer Württembergischen Bank unter Beteiligung des Staats. Finanzminister Dr. Dehlinger erklärte seine Bereitwilligkeit, im Finanzausschuß Aufklärung zu geben, sobald die mit der württ. Wirtschaft und den maßgebenden Berliner Stellen schwebenden Verhandlungen abgeschlossen find. Abg. Keil (S.) entgegnete, es widerspreche den Ge­pflogenheiten, den Landtag vor vollendete Tatsachen zu stel­len. Finanzminister Dr. Dehlinger erwiderte, die An­gelegenheit ertrage im jetzigen Zustand keine Besprechung in der Oeffentlichkeit. Seit den letzten Besprechungen dar­über habe keine Sitzung des Finanzausschusses stattgefunden. Von einerBrüskierung" des Landtags sei keine Rede.

Bei der 3. Lesung des Sparkassengesetzes wurde folgende von dem Abg. Hagel (VRP.) beantragte Entschließung angenommen:: Um das Vertrauen zu den öffentlichen Spar­kassen möglichst zu heben und wiederherzustellen, wünscht der württ. Landtag, daß die Regierung in Gemeinschaft mit den Sparkassen und Organisationen der Sparkasseneinleger eine Verbesserung der Sparkassenaufwertung nach dem Vorgang der sächsischen, preußischen, hamburgischen ufw. Regelung anstrebt. In der Schlußabstimmung wurde das Sparkassengesetz gegen die Stimmen der Kom­munisten angenommen.

Alsdann wurden die Anträge des Abg. Bauser (VR.) betr. Maßnahmen zur Behebung der Arbeits­losigkeit behandelt. Abg. Schneck (Komm.) wandte sich gegen die Arbeitsdienstpflicht. Abg. Weimer (S.) bezeich- nete die Anträge als praktisch undurchführbar, während der Aug. Dr. Hölscher (DN.) die A rb e i t sd i e n st p f l i ch t als einen Weg und ein Mittel zur Befreiung Deutschlands von der Sklaverei bezeichnete. Abg. Bauser (VRP.) be­gründete eingehend seine Anträge und hob hervor, daß die Arbeitsdienstpflicht kommen müsse. Nach weiteren Ausfüh­rungen der Abgg. Kling (CVD.) und Stoß (BB.) wur­den die Anträge Bauser, betr. ländliche Siedlung, freiwil­liger Arbeitsdienst und Preissenkung angenommen.

Eine Eingabe des Württ. Beamtenbunds betr. Aufhebung der Sonderbelastung der württ. Beamtenschaft wurde der Regierung zur Berücksichtigung übergeben. Ein soz. Antrag betr. Rückgängigmachung der Herabsetzung der H o l zh a u e r l ö h ne wurde mit 29 Enthaltungen gegen 22 Ja-Stimmen abgelehnt. Angenommen wurde ein Antrag Bauser (VRP.) und Kling (CVD.), den soz. Antrag betr. die Akkordsätze der Holzhauer der Regierung zur Er­wägung zu übergeben. Auf der Tagesordnung der morgigen 169. und letzten Sitzung dieses Landtags steht die Beratung über die Errichtung einer neutralen Schiedsste l.l e.-

Aus Stadt und Land

Nagold, den 18. März 1932.

Der Charakter des Menschen sitzt nicht im Ver­stände, sondern im Herzen. Jacobi.

Prediger-Versammlung

Einen wirklich harmonischen Verlauf nahm die Tagung der Prediger der B. M. K. des Stuttgarter Distrikts in unserer Stadt. DerGebhardt-Liederabend" bildete den Höhe­punkt, die gemischten Chöre, der Prediger-Männer-Chor, und die Soli sind zwar keine Kunstgesänge, aber es ist das Heilslied" in zu Herzen gehender Form. Von den Verhandlungs­gegenständen waren wohl die wichtigsten:Das Arbeitslosen­problem in der Seelsorge". Die Besprechung des Buches von HeitmillerDie Krisis in der deutschen Eemeinschaftsbewegung". Der Schlußgottesdienst, bei welchem Prediger Renz aus Reuen- bürg über das Wort sprach:Komm herüber nach Macedonien und hilf uns!" (Apg. 16, 9) und Prediger Fr. Lutz aus Zuf­fenhausen über Psalm 103, 15:Lobe den Herrn meine Seele", klang aus in dem Dank gegen Gastgeber und Freunde, welche diese Predigerversammlung unterstützten.

Starke Aeberfüllung im Bermefsungs- technikerberuf

Seit einigen Jahren hat der Landesverein mittlerer Vermes­sungsbeamten Württembergs vor dem Eintritt in den Vermes­sungstechnikerberuf gewarnt, ohne allerdings den gewünschten Erfolg zu erreichen. Nachdem allein in den Jahren 19281931 rund 250 Lehrlinge (jährlich werden bei guten Wirtschaftsver­hältnissen höchstens 25 benötigt) in die Ausbildung eintraten und mit einem natürlichen Abgang bei dem sehr jungen Be­rufsstande in den nächsten 25 Jahren nicht gerechnet werden darf, ist der Bedarf an Vermessungstechnikern für lange Zeit und selbst für die beste Konjunktur mehr als vollständig gedeckt.

Tonfilmtheater

Die Mutter der Kompagnie".

Daß Weiß-Ferdl, der Hauptdarsteller als Feldwebel Stopsgelernter aktiver Spieß" ist, sieht man auf den ersten Blick, das ist nicht nur der Wirklichkeit abgelauschtes Schauspielertalent, sondern ungeschminkte Echtheit in Mimik, Bewegung, Kommando und Anschnauzen derKerls" in rauhem herzlichen Ton eines Chargierten der Vorkriegszeit. Manöver­echt auch die zärtlichen Erlebnisse des in alle Schürzen verlieb­ten Feldwebels, der jedoch von greulichem Pech verfolgt wird und Situationen ausgesetzt ist, die tosende Heiterkeit Hervor­rufen. Ein würdiger Partner ist sein auch nicht ganz stuben­reinerSommerhäuptmann" (Leo Peuckert). Der Wirt des Quartierszum Steinbock" (Paul Heidemann) spielt den eifersüchtigen Liebhaber seiner Kassiererin (Grit Haids famos und diese selbst ist, was manein Luder" nennt, denn sie verdreht den Spitzen der 6./J. R. 8 und ihrem Brotgeber bis zum Verzweifeln die Köpfe. Else Krüger (Betty Bird) ist ihr eine treffliche Assistenz. Die übrigen Darsteller fügen sich gut in den Rahmen der Handlung. Die Rekrutengesichter sind Typen wieeinst" aber die Griffe ... die Griffe warenunter aller Kanone. . ." Wer zwei Stunden herzlich lachen will, kommt auf seine Kosten. Das Beiprogramm zeigt außer einem amüsan­ten Trickfilm herrliche Landschaftsbilder von Deutschlands höch­stem Berg, der Zugspitze. tz

Unsere Feierstunden

stehen im Zeichen des Goethejahres. Wir sehen die Jakobskirche in Weimar, in welcher Goethe getraut wurde, ferner den Dichter nach dem meisterhaften Gemälde von Stieler aus dem Jahre 1828, das Goethetheater in Lauchstedt, den Auerbachkeller in Leipzig, in welchem der Dichterfürst als Student verkehrte, sein Gartenhaus an der Ilm und seine letzte Ruhestätte die Fllrsten- gruft in Weimar. Eine kurze Abhandlung berichtet über das Entstehen der heute jedem Kind bekannten BalladeErlkönig".

Bilder aus der Gegenwart zeigen uns den großen französischen Staatsmann Artistide Briand, der dieser Tage gestorben ist, eine Neuheit auf autotechnischem Gebiet, die Motorrad-Son- nenlimusine, die auf der Leipziger Messe zu sehen war und die Ungezieferbekämpfung an Rosenstöcken mittels Schwefelgas.

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Winkerspork. Wie vom Schwäbischen Schneelaufbund mitgeteilt wird, wird am kommenden Sonntag, 20. März, der Ostalbgaulaus in Oberkochen, sowie ein verbairdsoffenes Springen in Lai­chingen durchgeführt. Der Mannschaftsstaffellauf fällt aus.

Josephskag. Am 19. März feiert die katholische Kirche den Gedenktag des heiligen Josephs. Die Ueberlieferunq rühmt Joseph als den heiligen Zimmermann. Dem entspricht auch seine Darstellung in der christlichen Kunst. Zimmer­mannswerkzeuge wie Axt, Säge und Winkelmaß sind ihm be,gegeben. Der schwäbische Bauer hat um Sankt-Jofephs- Gedenktag Wettersprüchlein und Bauernregeln gereimt: Jst's an Joseph klar, folgt ein fruchtbar Jahr. Wie an Josephus der Wind weht, der Wind das ganze Jahn geht.

Sankt Joseph löscht's Licht aus, holt den ersten Blumen­strauß. Um Sankt Joseph achte wohl, daß man Haber säen soll. Von Joseph an soll der faulste Pflug im Feld sein, das Veilchen blühen am Ackerrain und der Flachs ausgesät sein. Auf Joseph! kommen im Oberamt Saulgau die Alenböck" (das find die Lachmöven Oberschwabens) wieder. Für ganz Schwaben bringt Sankt Joseph den Storch: Horch, horch! an Joseph klappert der Storch.

Rohrdorf, 16. März. Ins heilige Land reisen gegen Ende dieser Woche zwei Rohrdorferinnen, um dort in Stellung zu gehen. Es hat lange gedauert, bis die beiden Schwestern, die Maria u. Anna Held, Töchter des verstorbenen Schuh­machermeisters Held, die Einreiseerlaubnis erlangen konnten. Ihr Ziel ist Beyrut (Syrien) und Haifa (Palästina). Wir ver­raten wohl nichts, begrüßen es sogar, wenn dem scheidenden Schwesternpaar vor ihrem Weggang aus der Heimat in einem Ab­schiedsständchen noch ein herzlichesLebewohl" zum Ausdruck ge­bracht wird. Unsere besten Glückwünsche seien den beiden Schwe­stern treueste Begleiter. Auf Wiedersehen!

Aus aller Welt

Kittchen am lausenden Band.

Litauische Blätter berichten folgende hübsche Geschichte:

Bei der kleinen litauischen Landgemeinde Naujamjesta, die ungefähr 400 Einwohner hat, befindet sich ein Wald, in dem die Einwohner der Gemeinde von alters her das Nutzrecht hatten. Kurz vor dem Kriege erklärte die russische Behörde den Wald plötz­lich für Staatseigentum. Während des Krieges, solange die deutsche Besetzung dauerte, führte niemand den russischen Be­schluß durch, der neue litauische Staat aber erkannte ihn an und übernahm den Wald in Staatsbesitz.

Die Dorfeinwohner waren damit keineswegs einverstanden. Sie übten bis heute passive Resistenz und taten auch weiter so, als ob der Wald der ihre wäre, d. h. sie holten weiter Holz für das ganze Dorf aus dem Walde. Die Folge waren zahlreiche Strafmandate gegen die Dorfeinwohner. Sämtliche Einwohner weigerten sich zu zahlen. Nach fünf Jahren gab es keinen Einwohner mehr, gegen den nicht mindestens 10 Straf­mandate Vorlagen, selbst die Kinder mußten verwarnt werden.

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ISO« gegr. krlvstsckulo mit LcdiUsr- und IVUiterbeim / N»nd«l8kur,s / keslsdnile / Neiisufi,. 20. ^pr. / N-osvekte di-rck Direktor 2üxs>._

Nunmehr entschloß sich die Behörde durchzugreifen. Man­gels Zahlung wurde alle Geldstrafen in Gefängnisstrafen um­gewandelt, Es haben nun alle Dorfbewohner Gefängnisstrafen von ein bis vier Monaten abzusitzen. Da das Gefängnis dazu nicht ausreicht sind die Einwohner in Gruppen zu zehn Mann eingeteilt worden, die nacheinander ihre Strafen absitzen müs­sen. Man hat ausgerechnet, daß die letzten erst in zehn Jahren zur Verbüßung der Strafen herangeholt werden können. In­zwischen holen die Dorfbewohner auch weiterhin ihr Holz aus dem Walde.

Zeikungsverbok. Der braunschweigische Innenminister hat den soz.Volksfreund" in Braunschweig aus 4 Wochen ver­boten.

Der Oberpräsident von Hessen-Nassau hat das national­sozialistischeFrankfurter Volksblatt" bis zum 23. März verboten.

Verein zuscrmmengebrochener Existenzen. Die Not der

Zeit hat einen neuen Verein ins Leben gerufen:Verein ehemaliger Handel- und Gewerbetreibender". Er ist in Herne (Wests.) entstanden und bezweckt dieSammlung und Organisierung aller zusammengebrochenen Existenzen im Weg der Selbsthilfe". Anscheinend hat den Gründern das Vorbild der Bausparkassen vor Augen gestanden,-denn die Mitglieder sollen durch ihren Kredit und ihre Hilfe zunächst einzelnen helfen, wieder ihren Beruf auszuüben, um nach und nach dem ganzen Berufsstand zu helfen.

Selbstmord eines Sextaners Vater folgt dem Sohn tn den Tod. In Waldenburg (Schlesien) erschoß sich der elfjährige (!) Sohn eines Drogisten mit dem Revolver sei­nes Vaters, da er in der Schule nicht versetzt werden sollte. Aus Verzweiflung über den Tod seines Kinds erschoß sich auch der Vater.

Sendesolge -er SIullMker Aimdsimk W.

Samstag, 19. März:

S.: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.10: Wetterbericht 19.09: Schallplatten. 19.49: Nachrichten, Zeitangabe. 11.99: Schulfunk: Aus der Lieüerhalle: Haydn-Feier. 12.99: Wetterbericht, Echueebericht. 12 93: Funt- Werbungskonzert. 12.3S: Volkslieder. 13.99: Schallplattenkonzert. 13.39: Zeitangabe, Nachrichten, Programmänderungen, Wetter, und Schneebecicht. Anschließend: Schallplattenkonzert. 14.39: Stunde des Lhorgesangs. 19.19: Stunde der Jugend. 19.29: Vortrag:Begegnungen mit niederen Tieren". 19.49: Konzert. 13,39: Zeitangabe, Sportbericht. 18.49: Vortrag:Der Stand der Vorarbeiten für das IS. Deutsche Turnfest 1933 in Stuttgart". 19.9S: Spanischer Sprachunterricht. 19.39: Zeitangabe, Wetterbericht. 19.8S: Musiku- lische Grundbegriffe. Ihr Wesen und ihre Bedeutung. 29.99: Vortrag: Be. richt aus der Fabrik für künstliche Augen. 29.29: Bunter Abend. 22.39: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 22.S924,99: Tanzmusik.

Letzte Nachrichten

Vorläufig keine weiteren Mitteilungen über die Aktion der preußischen Polizei.

Berlin, 17. März. An den Berliner preußischen Dienststelle« werden zurzeit keine weiteren Auskünfte mehr über das Ergeb­nis der Aktion gegen die NSDAP, gegeben. Wie wir hören, be­absichtigt der Minister nach Sichtung des beschlagnahmten Ma­terials eine zusammenfassendc Mitteilung zu veröffentlichen.

Keine Kandidatur des Kampfblocks Schwarz-Weiß-Rot für den zweiten Mahlgang.

Berlin, 17. März. Wie die Kreuzzeitung das offiziöse Stahl­helmblatt, mitteilt, dürste der Kampfblock Schwarz-Weiß-Rot noch heute in einer Erklärung zu dem Ergebnis der Wahlen des 13. März Stellung nehmen. Diese Erklärung dürfte feststellen, daß, wenn auch nicht formell, so doch praktisch, der bisherige Reichspräsident, Ecneralfeldmarschall von Hindenburg, erneut gewählt und daß deshalb ein zweiter Wahlgang, der an dem praktischen Ergbnis des ersten ja doch nichts ändern würde, ohne jedes Interesse sei.

Verordnung über den Osterburgfrieden.

Ausdehnung der Vorkegungspflicht für Plakate und Flugblätter.

Berlin, 17. März. Auf Anregung der Oberbehörden der evang. und der katholischen Kirche hat der Herr Reichspräsident eine Verordnung erlassen, durch die, ähnlich, wie es für die Weihnachtszeit durch die Verordnung vom 8. Dezember 1831 ge­schehen ist, auch für die Osterzeit das innerpolitische Lebe« be­friedet werden soll. In der Zeit vom Palmsonntag bis zum Weißen Sonntag mittags 12 llhr dürfen keine öffentlichen po­litischen Versammlungen und keine politischen Aufzüge unter freiem Himmel stattsinden. Für die gleiche Zeit ist jede Art der öffentlichen Verbreitung von Plakaten, Flugblättern und Flug­schriften politischen Inhalts verboten.

Heute Biersteuersenkung.

Berlin, 18. März. Die Notverordnung über die Senkung der Biersteuer ist, den Blättern zufolge, jetzt fertiggestellt und wird voraussichtlich im Laufe des heutigen Tages bekanntgegebcn wer­den, so daß die Biersteuersenkung am 20. März in Kraft trete« kann. In der endgültigen Fassung der Vorlage ist die Senkung der Reichsbiersteuer um 3 Mark in sämtlichen einzelnen Staffeln vorgesehen, woraus sich für die kleinsten Betriebe eine steuerliche Entlastung um 32 Proz. ergibt, die bei den größten Betriebe« bis aus 25 Prozent sinkt. In erster Linie sind also die kleine« und mittleren Betriebe berücksichtigt worden. Bei der Ee- meindebiersteuer soll eine Senkung um 40 Prozent eintrete«, aber nicht unter 4 Mark. Ferner soll der Trinksprit verbilligt werden, in dem die Monopolabgabe von 400 auf 258 Mark ge­senkt wird.

Ein Schritt Deutschlands bei der englischen Negierung in der Memel-Angekegenheit.

London, 17. März. Der deutsche Geschäftsträger in London» Graf Bernstoff, ist heute im Foreign Office vorstellig geworden, um die Aufmerksamkeit der englischen Regierung aus die Lage im Memelgebiet zu lenken.

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häßlich gefärbten

Zahnbelages ist folgender: Drücken Sie einen Strang Chlorodont- Zahnpaste auf die trockene Chlorcdont-Zahnbürsie(SpeziaIburste mit gezahntem Borstenschnitt), bürsten Sie Ihr Gebiß nun nach allen Seiten, auch von unten nach oben, tauchen Sie erst letzt die Bürste in Wasser und spülen Sie mit Lhlorobonl-Mundwager unter Gurgeln gründlich nach. Der Lrsolg wird Sie überraschen. Der mißfarbene Zahnbclag ist verschwund^i und ein herrliches Gefühl der Frische bleibt zurück. Hüten Sie sich vor minder­wertigen, billigen Nachahmungen und verlangen Sie aus­drücklich Chlorodont-Zahnpaste. Unter-Vorlriegspreise.