Seite 3 Nr. 63

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch, den 16. März 1832.

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Prediger mithelfen sollen in der Linderung der Not unserer Zeit, besonders auch durch Schaffung geistiger und geistlicher Werte. Die Eröffnungspredigt hielt Prediger I. Strähle aus Cann­statt über das Wort:Er mutz wachsen, ich aber muh abnehmen." (Ev. Joh. 3.30). Heute nachmittag 3 Uhr findet wieder Versamm­lung und heute abend 8 Uhr der Liederabend statt.

Borspielabend

Donnerstag abend 8.l5 Uhr im Seminarsaal. Zunächst Nagolder Abend: Kompositionen von Nagolder Lehrern und Schülern, auch von früheren; Musik für Chor, Orgel, Klavier, Violine und Klavier; wir nennen eine kleine Suite für Violine und Klavier von Ernst Roth und vier Phantasiestücke für Kla­vier von Theodor Schäuble. In der zweiten Hälfte des Abends Militär-Symphonie von Haydn. Die Aufführung dieser Musik, schlicht sich insofern gut an, als sie von der Freiwilligen Musik­vereinigung unter Leitung des Seminaristen Schmid gespielt wird.

Sonderzug AltensteigNagold.

Anläßlich der Versammlung der Prediger der bischöflichen Methodistenkirche verkehrt zu dem Gebhardt-Lieder­abend am Mittwoch, den 16. März ein Sonderzug von Alten­steig nach Nagold und zurück. Altensteig ab 18.13, Verneck ab 18.S0, Ebhausen ab 19,01, Rohrdorf ab 19.12, Nagold Haupt­bahnhof an 19.31. Rückfahrt: Nagold Hauptbahnhof ab 22.20, Rohrdorf 22.38, Ebhausen 22.46, 'Berneck 22.S9, Altensteig an .23.95. Zu diesem Sonderzug werden Sonntagsrückfahrkarten abgegeben, daneben gelten auch die Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs.

Zwerenberg, 14. März. Vortrag. Schulrat Knödler aus Nagold, der prüfungshalber hier weilte, hielt einen Licht­bildervortrag überBoden und Geschichte unserer Heimat" (Calwer Wald) ab, der verbunden mit Liedern, den Zuhörern die Heimatscholle, von der es mit Recht heißt hier liegt die Wurzel deiner Kraft", besonders wert gemacht hat.

Althengstekt OA. Calw, 15. März. Brand. In der Nacht auf Samstag entstand im neuen Hause des Ernst Söll sin Brand. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, doch ist beträchtlicher Gebäudeschaden entstanden. Die Brand - Ursache ist ungeklärt.

Aus aller Welt

Aus dem Sklarek-Prozetz

Der Sklarekprozeß Lauert nun schon fünf'Mo­nate, ohne daß sich ein Ende absehen ließe. Am Montag wurden einige Mitglieder des Kreditausschusses der Stadt­bank als Zeugen gehört. Durch sie sollte die Frage geklärt werden, inwieweit sie von den augeklagten Direktoren über die Einzelheiten des Sklarek-Kredits unterrichtet worden sind. Der erste Zeuge erklärte, er habe gewisse Bedenken wegen der Höhe des Kredits gehabt; er habe sie aber infolge der beruhigenden Mitteilungen des Kommerzienrats Bam­berg und des Stadtverordneten Rosenthal zurückgestellt. Daß Rosenthal in geschäftlichen Beziehungen zu den Sklareks gestanden, habe er, der Zeuge, damals nicht ge­wußt. Auch andere Mitglieder des Ausschusses sagten aus, sie hätten über Einzelheiten des Sklarek-Kredits nicht viel gehört und erst nach dem Zusammenbruch erfahren, daß ! Zessionen gegeben worden seien. Als der Kredit eine Höhe von 6 Millionen erreichte, habe der Kreditausschuß einen Unterausschuß eingesetzt, in dem näherer Aufschluß über Den Kredit gegeben werden sollte. Stadtbankdirektor Hofs­mann habe den Bericht erstattet und den Kredit so dar- igestellt, als ob die Sklareksche Kleidervertriebsgefell- fchaft an die Stadt Berlin Forderungen in der Höhe von 9,1 Millionen Mark habe und als ob die Stadt­bank diese Forderungen zu 85 v. H. bevorschussen müsse, weil die Bezirksämter kein Geld hätten. Infolgedessen hätten die Ausschußmitglieder geglaubt, nicht die Sklareks, sondern die Stadt Berlin bekomme den Kredit von der Stadtbank. Willi Sklave?:Dann haben wir doch ganz recht gehabt, wenn wir gesagt haben: Im Kreditausschuß saßen nur Puppen, die machen mußten, was die Direktoren wollten." Leo Sklarek:Wir können doch auf die Vernehmung von Direktor Brolat verzichten." Vorsitzender:Daß Sie auf ihn verzichten möchten, glaube ich wohl. Die Staatsanwalt­schaft tut es aber nicht." (Heiterkeit.) Die Verhandlung wurde dann auf Mittwoch vertagt, und zwar ist für diesen Tag der frühere Stadtverordnete Rosenthal als einziger Zeuge geladen.

Erholungsreise Seipels. Der frühere österreichische Bun­deskanzler Dr. Seipel, der vor einigen Wochen an Rippfellentzündung schwer erkrankt war, hat sich am Sonntag auf eine Mittelmeerreise begeben. Er wird über die Ostertage in Jerusalem sein. Man glaubt, daß er Ende April wieder in Wien eintrifft.

Die Leiche Ivar Kreuzers ist von der Pariser Behörde zur Beerdigung freigegeben worden. Sie soll in Stockholm beigesetzt werden.

Wieder ein Selbstmord eines Vielmillionärs. In Ro-

chester (Staat Neuyork) hat sich der vielfache Millionär und Aufsichtsratsvorsihende der Eastman - Kodak - Gesellschaft, George Eastman, am Montag erschossen. Eastman stand im Alter von 77 Jahren und war seit längerer Zeit leidend. In einem Schreiben an seine Freunde erklärte Eastman: .Meine Arbeit ist getan, wozu warten?"

Abbau bei den höheren Mädchenschulen. Statistische An­gaben, die aus 180 preußischen Städten vorliegen, lassen deutlich eine Rückentwicklung der höheren Mädchenschul­bildung erkennen. Die Berichte stellen fest, daß 28 öffentliche höhere Mädchenschulen bereits geschlossen sind oder mit Schließung rechnen müssen. Außerdem sind acht höhere Pri­vatmädchenschulen eingegangen. Als Ersatz für den Verlust der Mädchenschule wird die Ausnahme der Mädchen in die Knabenschulen angegeben. Der Hauptabbau steht in Preußen im neuen Schuljahr bevor. Wie groß jetzt schon die Verringe­rung der Zahl der Lehrerinnen ist. geht daraus hervor, daß an den Mädchenschulen der 180 Berichtsstädte 205 Lehrerin­nenstellen ganz eingezogen und außerdem 52 Lehrerinnen­stellen mit Lehrern besetzt worden sind.

Lehrer und Schüler im Möhnesee ertrunken. Einige Schulkinder aus Günne (Westfalen) betraten am Montag das Eis am Ufer des Möhnesees, wagten sich zu weit auf den See hinaus und brachen durch die noch zu dünne Eis­decke. Dem Lehrer Alteköster gelang es, zwei Kinder zu retten. Bei dem Versuch, auch das dritte Kind zu bergen, brach er selbst ein und ertrank mit ihm. Die beiden Leichen konnten geborgen werden.

Skeuersieckbrief. Das Finanzamt Bad Kreuznach hat gegen den Direktor a. D. Franz Hessel, zuletzt wohnhaft in Bad Kreuznach, mit unbekanntem Aufenthalt abwesend, wegen Fluchtsteuerschuld von 102 905 RM. die Vermögens­beschlagnahme ausgesprochen und einen Steuersteckbrief er­lassen.

Der Fall des Leoparden Nannosch vor Gericht. Vor dem

erweiterten Schöffengericht Berlin-Schöneberg begann am Dienstag der Prozeß gegen den Kunstmaler und Asrika- sorscher Hugo v. Othegraven, Berlin. Die Anklage­schrift wirft ihm vor, durch Fahrlässigkeit den Tod eines Menschen cknd eine schwere Körperverletzung verursacht und ohne besondere Erlaubnis ein gefährliches wildes Tier ge­halten zu haben. Der Zuhörerraum ist überfüllt. 24 Zeugen sind geladen. Vor dem Platz der Verteidiger Hängt das Fell des von der Polizei getöteten Leoparden, der am 29. Ja­nuar d. I. die zweijährige Erika Scharries und ihre Mutter beim Betreten der Wohnung des Kunstmalers überfiel, das

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Kind tötete und die Mutter schwer verletzte. Bereits am 8. Oktober 1931 hatte die Polizei die Entfernung des Tiers aus der Wohnung verlangt und seine Tötung angedroht, falls es nicht ständig in der vom Berliner Zoo gestellten Raubtierkiste untergebracht werde.

Todesurteil. Der Gutsarbeiter Schimanski, der am 22. sianuar die 10jährige Tochter des Gutsherrn in Stein bei Deutsch-Eylau in scheußlicher Weise ermordet hatte, ist vom Schwurgericht in Elbing zum Tod und dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden.

Familienlragödie. sin Waldheim (Sachsen) hat der Ar­beitslose Illbricht sich und seine drei Kinder im Alter non 2, 7 und 9 siahren durch Gas vergiftet.

Ueberschwemmungen in Rumänien. Jäh eintretendes Tauwetter und Regengüsse haben in vielen Gebieten Ru­mäniens zu heftigen Ueberschwemmungen geführt. Brücken und Eisenbahnlinien sind zerstört, viele Dörfer stehen voll­kommen unter Wasser.

Schiebungen im Rälestaal. In Nischni-Nowgorod wur­den drei Kommunisten in führenden Jndustriestellungen wegen Verkaufs von Waren an Private aus der Kartei ausgeschlossen und vor Gericht gestellt, sin Leningrad deckte die GPU. umfangreiche Spekulationen mit Fahrkarten auf, woran Träger, Kassierer und Schaffner beteiligt sind.

Eine 76jährige Gräfin verkauft Kastanien. In Turin hat eine Kastanienbraterin bei der Polizei gegen ihren Gatten, von dem sie auf Grund eines Gerichtsurteils ge­trennt lebt, wegen Ehebruchs und Nichteinhaltung der Unterhaltspflicht Anzeige erstattet. Bei dieser Gelegenheit stellte sich heraus, daß sie die vollständig verarmte 76jährige Gräfin Emilia Luigia Gattinaa di Zubiena ist, eine einst bekannte Schönheit, deren abtrünniger Gatte in Rom mit einer Frau zusammenlebt, die allgemein als seine an­getraute Gattin galt.

Letzte Nachrichten

Der Stahlhelm zur Reichspräsidentenwahl.

Berlin, 16. März. In einer Stellungnahme des offiziellen Pressedienstes des Stahlhelms wird zum Ergebnis der Reichs­präsidentenwahl u. a. erklärt:

Der Reichspräsident von Hindenburg hat am 13. März 18,5 Millionen Stimmen auf sich zu vereinigen vermocht. Von der nächst höchsten Stimmenzisfer, der des nationalsozialistischen Par­teiführers Hitler, trennen ihn mehr als 7 Millionen. An der absoluten Mehrheit fehlen nur knappe 200 000 Stimmen. Wir sind nicht Demokraten und Formalisten genug, zu bestreiten, daß damit Hindenburg den Sieg im Wahlkamps errungen hat. Ein zweiter Wahlgang könnte kein anderes Ergebnis haben. Er ist damit, selbst wenn er aus formellen Gründen stattfinden soll, politisch bedeutungslos geworden. Wenn also eine Möglichkeit besteht, um die Formalität des zweiten Wahlganges herumzu­kommen, so haben wir dagegen nichts einzuwenden, obgleich un­sere grundsätzlichen Bedenken gegen eine etwaige Verquickung

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