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litauische Verletzung des Memclstaiuts eingereicht und eine besondere Ratssitzung verlangt. Litauen macht sich zunutze, daß die Unterzeichnungsmächte des Statuts über dessen Artikel 17, gegen den Böttcher verstoßen haben soll, nicht «mg sind. Aus keinen Fall durste aber Merkys Gewalt anwenden.

Im Memelgebiet sind verschiedene reichsdeutsche Blätter, die über den Vorgang berichteten, beschlagnahmt worden.

Der deutsche Gesandte in Kowno hat gegen die lieber- griffe Verwahrung eingelegt.

Aus Kowno wird gemeldet, Präsident Böttcher sei inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt worden, er müsse sich aber zur Verfügung des Kommandanten von Memel halten. *

Eine Sitzung der memelländischen LandwirtschMspartei in Memel wunde am Sonntag von etwa 35 jungen Leuten aus Großlitauen gesprengt. Sie schlugen großen Lärm und bewarfen den Vorsitzenden der Partei, Kcmrad, mit Eiern. Auf das Fenster, an dem Konrad stand, wurde ein Schuß abgegeben, der aber sein Ziel verfehlte.

Der Eindruck der Memeler Vorgänge in Genf

Genf. 7. Febr. Die Nachricht von dem litauischen Staatsstreich in Memel hat in den Kreisen des Volker­bundsrats einen niederschmetternden Eindruck gemacht. Der Rat wird sich sofort mit der Angelegenheit beschäf­tigen, sobald die amtlichen Berichte vorliegen.

Der Beschuß der Ausschußmehrheit bedeutet noch keine Entscheidung. Da der Reichsrat gegen den früheren Aeichs- lagsbeschiuß Einspruch erhoben hat, müßte der Reichslog nunmehr für den Antrag eine Zweidrittelmehrheit auf­bringen, was nicht wahrscheinlich ist.

Ileue Nachrichten

Mikionocksozialistische Beschwerde beim Reichsinnenm mistet

Karlsruhe, 8. Februar. Der Führer der NSDAP, in Baden, Landtagsabgeordneter Wagner, veröffentlicht einen oKenen Brief cm den ReichsinnemninDer, worin er sich über die vom limbischen Innenministerium angeordneten Haus­suchungen, Zeitungs-, Versammlungs- und Redeverbote so­wie über die verschiedenen Verordnungen in der amtlichen .Karlsruher Zeitung" mit der Begründung beschwert, daß diese Mtaßnahmen gefetz- und verfassungswidrig seien.

Die Kämpfe um Schanghai

Schanghai, 8. Febr. Die Japaner haben neue Truppen gelandet. Obgleich das Dorf Wufung (vor Schanghai) und die Forts mehrere Tage lang von einem Granaten- uno Bombenhagel überschüttet wurden, haben die Japaner keine Fortschritte machen können. Die Chinesen leisten in den zer­schossenen Forts und in den brennenden Trümmern von Wufung den zähesten Widerstand.

In Wufung wohnen deutsche Professoren der medizinischen Hochschule, mit den Angehörigen etwa 20 Per­sonen. Der deutsche Konsul wurde am Sonntag vom japa­nischen Konsul verständigt, daß diese Personen zum Verlassen von Wufung aufgefordert werden sollen, da die neueingetrof- sene japanische Division am Montag einen Angriff aus Wufung machen werde. Der deutsche Konsul sandte ein Dampfboot unter deutscher und englischer Flagge nach Wusung, das aber wegen des Flugzeugkampses nicht an- legen konnte.

Japans Plan

Tokio. 8. Febr. Ein Vertreter des Außenministeriums erklärte, Japan habe die Mächte wegen seines Vorschlags, die bedeutendsten chinesischen Handelshäfen und die Man- dfchurei zu entmilitarisieren, noch nicht befragt. Japans Vertreter im Auslande seien aber angewiesen worden, bei günstiger Gelegenheit die Frage zur Sprache zu bringen. Der Vorschlag geht dahin: Gebiete von 24 bis 36 Kilometer Durchmesser um >die wichtigsten Handelsplätze Chinas zu schaffen, besonders um Schanghai, Hankaü, Tientsin, Kan­ton und Tsingtau, innerhalb deren kein chinesisches Militär M dulden wäre. Aus der Mandschurei sollten ebenfalls alle chinesischen Truppen entfernt werden. Ein Teil derbester disziplinierten" chinesischen Truppen könne als Polizei ver­wendet werden.

Vermittlung Sellys in Schanghai

Schanghai. 8. Febr. Um ein friedliches Uebereinkommen zwischen den chinesischen und japanischen Strsitkrästen zu erleichtern, suchte der englische Admiral Kelly hohe Zivil-

_ Nagolder T agblattDer Gesellschafter*

und MnUlärbeanite auf und besprach mit ihnen die Möglich­keit des Zustandekommens von Bedingungen, Ae zu einer Entspannung der Lage führen würden. Einzelheiten über die Vorschläge des Admirals sind bis jetzt nicht bekannt.

Württemberg

Linderung der Berussnot der Abiturienten

Stuttgart, 8. Febr. Von zuständiger Seite wird mit- geteilt: Da die Zahl der Anwärter aus Berufe mit aka­demischer Vorbildung heute den Bedarf weit übersteigt und die Aussicht, in einem solchen Beruf in absehbarer Zeit Ver­wendung zu finden, sehr gering ist, hat das Kultministerium mit den Behörden der Wirtschafts- und Arbeitsverwaltung, den Spitzenverbänden der württembergischen Arbeitgeber und sonstigen Organisationen eine Besprechung über die Frage abgshalten, wie man die diesjährigen Abiturieincn nach Möglichkeit vom Studium abhalten und praktischen Be­rufen zuführen kann, ohne die aus den Volksschulen, Mittel­schulen und Fachschulen kommenden Anwärter zu benach­teiligen. Die Vertreter der Behörden und Verbünde haben sich bereit erklärt, soweit als irgend möglich im Sinn dieser Bestrebungen zu wirken. Die Vorstände der Vollanstalten sind nunmehr ersucht worden, die Abiturienten und ihre Eltern über den Ernst der Lage aller Anwärter auf aka­demische Berufe eingehend aufzuklären und unverzüglich mit den Arbeitsämtern ins Benehmen zu treten, um die Abiturienten nach Möglichkeit nichtakademischen Berufen zu­zuführen. In manchen Fällen wird außerdem eine unmittel­bare Fühlungnahme mit den Handwerkskammern, den Handelskammern, den landwirtschaftlichen Verbänden sowie mit Persönlichkeiten, die im Wirtschaftsleben des Schulorts und des Bezirks eine führende Stellung einnehmen, zum Ziel führen.

Siuttgart, 8. Februar.

Zusammentritt des Landtags. Der Landtag wird am Donnerstag, den 11. Februar, zu einer kürzeren Tagung zusammentreten. Neben der Beantwortung einer größeren Anzahl von Kleinen Anstagen und der Beratung einer Reihe von Ausschußanträgen und Selbständigen Anträgen sollen vor allem die Großen Anfragen der Sozialdemokra­tischen Fraktion betr. den Wohnungsbau und betr. die poli­tische Polizei besprochen werden.

Eingaben an den Landtag. In der Zeit vom 18. Dez. v. 3. bis zum 23. Januar sind an den Landtag 39 Ein­gaben gerichtet worden. Ihre Gesamtzahl hat jetzt 1274 erreicht.

Die Tribukbelaslung der Reichsbahn. Die Kleine An­frage des Abg. Dr. Hölscher (B.P.) wegen der Tribut­belastung der Reichsbahn hat das Staatsministerium wie folgt beantwortet: Es ist der württ. Regierung nicht be­kannt, ob von französischer Seite in der Frage der Aus­lieferung oder Verpfändung der Deutschen Reichsbahn für Tributzwecke mit der Reichsregierung Fühlung genommen wurde. Es bedarf aber keiner weite­ren Ausführung, daß auf deutscher Seite alles gescheiten muß und geschehen wird, um der Verwirklichung dieses Plans entgegenzutreten, falls er von Frankreich weiter ver­folgt werden sollte: Württemberg würde sich in diesem Kampf einmütig hinter die Reichsregierung stellen. Die württ. Regierung hat in dieser Frage mit den zuständigen Stellen der Reichsregierung bereits Fühlung genommen.

Todesfall. Am Sonntag starb hier nach langem schweren Leiden der bekannte homöopathische Arzt Dr. med. Richard Hehl. Aus kleinen bürgerlichen Kreisen Kirchheims u. T. heroorgegangen, genoß er seine Ausbildung in Philadelphia, wo sich die älteste und größte homöopathische Lehranstalt der Welt befindet. Er begann 1896 seine homöopathische Praxis in Stuttgart. Sein Ruf als Frauenarzt war im letzten Jahrzehnt seines Lebens so groß, daß selbst Aerzte aus fremden Ländern Europas und aus den Vereinigten Staaten ihn um seinen Rat angingen. Einen Ruf auf den vor einigen Jahren in Berlin neugegründeten Lehrstuhl für Homöopathie konnte er aus Gesundheitsrücksichten nicht an­nehmen. Eine Reihe von homöopathischen Aerzten Deutsch­lands und Amerikas sind aus seiner Schule heroorgegangen.

Verleihung der Rettungsmedaille. Der Staatspräsident hat dem Gefreiten Karl Ott bei der 1. Kompagnie des 5. Pionierbataillons Illm und dein Polizeianwärter Rein­hard Stemmler in Weingarten die Rettungsmedaille verliehen.

Der Arbeitsmarkk Südwestdeutschland. Am 31. Januar 1932 standen in der oersicherungsmäßigen Arbeitslosen-

Dicnstag, den 9. Februar 1832.

, Versicherung 122290, in der Krisenunter­stützung 83 588 Personen. Die Gesamtzahl der Unter­stützten stieg um 15 539 oder um 8,2 v. H. von 190 339 aus 205 878 Personen (168083 Männer, 37 795 Frauen): da­von kamen auf W ü r t t e m b e r g 89 162 gegen 82 732 und auf Baden 116716 gegen 107 607 am 15. 1. 32. Im Ge­samtbezirk des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland kamen am 31. Januar 1932 auf 1000 Einwohner 40,9 Hauptunter­stütz ungsem-pfänger in der Arbeitslosenversicherung und Krifenfürsorge gegen 38,7 zur gleichen Zeit des Vorjahrs. Die Gesamtzahl der bei den württembergischen und badischen Arbeitsämtern verzeichneten Arbeitsuchenden betrug Ende Januar 340039 Personen (271 108 Männer und 68 931 Frauen).

Die Hauptversammlung des Allg. Württ. Lehrerinnen­vereins fand unter Vorsitz der Studienrätin Klara Hähnle am Samstag statt. Die Vorsitzende legte in ihrem Tätig­keitsbericht alle Gefahren dar, welche die schwere Wirt­schaftslage von neuem über das Mädchenschulwesen herauf­beschworen hat: Stillstand im Aufbau der Mädchenberufs­schule und der Mädchenrealschulen, Erhöhung der Schul­gelder und damit einseitige Auslese der Schülerinnen» Stellenlosigkeit der Junglehrerinnen aller Fachgruppen. Zu begrüßen ist die Vereinheitlichung des höheren SchulWesens durch Festsetzung derselben ersten Fremdsprache (Franzö­sisch». Frau Rosa K e m p f - Frankfurt sprach scher di« Stellung der Frau in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Einstimmig wurde die erste Vorsitzende wiedergewähL-

Verkrekerlag. ImHerzog Christoph" fand am Sonntag ein außerodentlich stark besuchter württembergischer Ber-- tretertag der Deutschnationalen Volkspartei statt. Der Landesoorsitzende, Rechtsrat Hirzel, betonte in feinem Be­richt, Demokratie, Staatssozialismus und Erfüllungspolitik haben Deutschland ins Verderben gestürzt. Die Entscheidung falle am 8. Mai bei den Preußenwahlen. Bezüglich der Reichspräsidentenwahl könne man ruhig der Entscheidung des Führers Dr. Hugenberg entgegensehen, dem die Partei volle Handlungsfreiheit übertragen habe. Die Hugen- bergsche Politik fei glänzend gerechtfertigt und bestätigt wor­den. In der Aussprache wurde von verschiedenen Seiten betont, daß kein Deutschnationaler dem Sahm-Ausschuß bei­treten oder sich in dessen Listen einzeichnen solle. An Dr. Hu- aenbera wurde ein Begrüßungstelegramm abgesandt

Der Spitzenkandidat des Zentrums. In einer Sitzung des Bezirksvorstandes der Zentrumspartei Groß-Skuttgart wurde einstimmig für die wahrscheinlich am 8. Mai statt» findende Landtagswahl der bisherige Landtagsabgeordnete Domkapitular Dr. K a -i m als Spitzenkandidat aufgestellt. An die zrveite Stelle kommt Oberregierungsrat Walter.

Tarifverhandlungen. Die ersten Verhandlungen über di« Neufassung des Manteltarifvertrags im Privatversicherungs­gewerbe finden am Freitag, 26. Februar, statt. Durch diesen Vertrag werden alle Privatversicherungsgesellschaften Deutsch­lands erfaßt werden.

Der Ertrag der Fußballspiele für die Winterhilfe im Be­zirk Württemberg-Baden beläuft sich auf rund 25 000 Mark.

Sozialdemokratische Kandidaturen. In Rottweii wurde gestern auf einer Kreisgeneralversammlung der Oberämter R-ottweil, Spaichmgen. Sulz, Horb, Balingen und Obern­dorf der bisherige Bezirksabgeordnete Weimer wieder als Spitzenkandidat des Kreises aufgestellt. Abg. Ruggaber soll wieder an aussichtsreiche Stelle der Landesliste gesetzt wer­den.

Aufräumungsarbeiken im Alten Schloß. Mit den Auf­räumungsarbeiten im Alten Schloß soll demnächst begonnen werden. Die Kosten sind auf etwa 48 000 RM. veranschlagt. Davon trägt die Gebäudebrandversicherungsanstalt etwa 75 v. H., den Rest die Stadt Stuttgart. Beabsichtigt ist, das Gerüst, das für die Aufräumungsavbeiten errichtet werden muß, für die nachfolgende Sicherung der Mauern und den eventuellen Wiederaufbau stehen zu lassen.

Warnung vor gewerbsmäßigen reisenden Wäschedieben.

Seit Oktober v. I. ist von noch nicht ermittelten Dieben in verschiedenen Gegenden des flachen Landes, und zwar wie bis jetzt festgestellt, in Dörfern der Bezirke Geislingen, Aalen, Balingen, Göppingen, Böblingen, Gmünd und Ell- wangen aufgehängte Wäsche von Trockenplätzen weg ge­stohlen worden. Sämtliche Diebstähle wurden offenbar jedesmal von den gleichen Tatern verübt. Möglicherweise verfügen die Diebe über einen Kraftwagen. Wohin sie di« bis jetzt gestohlenen, meist gebrauchten Wäschestücke gebracht und abgesetzt haben, ist noch nicht bekannt. Sachdienliche Mitteilungen zur Ergreifung der Täter und Wiederbei­bringung der gestohlenen Wüsche wollen dem nächsten Land­jäger- oder Polizeibeamten oder unmittelbar an das Landes- kriminolpolizeiamt gemacht werden.

Zumpe macht Karriere

«ne» Pechvogel, lustige Geschichte von Fritz Körner

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Sie antwortete munter:Gut . . . wir reden vorher «och einmal darüber, Anton! Ehe ich's tue, sage ich's Ihnen!"

Wenigstens ein Trost! Wiedersehen, Uschi! Angenehm« Ruhe!"

Damit ging er die Treppe hinab.

*

Unten umarmte Quecke seinen Freund Anton:Herr Zumpe . . . das war doch ein herrlicher Abend! Ach, jetzt wird-: das merke ich. Tausend Energien fühle ich in mir!"

Besorgt sah ihn Zumpe an.

Herr Quecke ... um Gottes willen . . . werden Sie Nttr kein Dichter! Ich habe jetzt nämlich was mit Ihnen vor!"

Was denn?"

Einen kleinen Sauser, mein Lieber! Zunächst gehen wir nach der Boxschule des Boxvereins Knockout'!"

Voxschule?"

Ja freilich, ich will Sie einführen. Sie sollen boxen lernen."

Um Gottes willen!" stöhnte Quecke auf.

Was! Feigling! Memme!"

Nein, ich ... ich will ja . . . ja. ich will!"

Gut! Ich verspreche Ihnen auch, daß Sie heute ganz ^tmpflich behandelt werden. Heute nehme ich Sie nicht kchärfer heran."

In der Boxschule des BoxvereinsKnockout!" wurde Zumpe mit donnernden! Hallo empfangen.

Man kannte ihn noch nicht lange, nicht mehr als ein halbes Dutzend mal war Zumpe zu Gaste gewesen, aber sie wußten, daß erKlasse" war. Im Verein gab es keinen Gegner mehr für ihn.

Ich bringe einen neuen Boxchampion mit . . ." sagte Zumpe.Das heißt, er ist es noch nicht, aber ich werde es aus ihm machen."

Gottergeben nickte Heinrich Quecke, dem es sachte beim Anblick dieser vielen muskelbepackteu Athleten anfing bange zu werden.

,,Un' wir . . .!" sagte Karle Eisemann, der Vorstand, eine gute Seele, seines Zeichens Tiefbauarbeiter.Wir haben een Jegner für Sie, Herr Zumpe! Der Amateur­meister von de Rheinprovinz, unser lieber Sportkolleje Meyer aus Köln ist anwesend und brennt darauf, sich mit Ihnen zu messen!"

Meyer, ein sympathischer Rheinländer, wurde vor­gestellt und die beiden schüttelten sich die Hände.

Ein Match recht?"

Jederzeit! Wieviel Runden?"

Wie üblich . . . fünf!"

Gemacht! Also gut . . . Herr Quecke . . . jetzt wollen wir gleich mal n Stückchen Boxunterricht erteilen. Sie brauchen nur zusehen. Ich gehe über fünf Runden mit dem Amateurmeister vom Rheinland."

Während Quecke aufatmend Platz nahm, zog sich Zumpe um und präsentierte sich nach wenigen Minuten im elegan­ten Trikot, der an dem glänzend modellierten Körper prall anlag.

Der Kampf begann.

Der Vorstand selber machte den Kampfrichter.

Beide Kämpfer waren Schwergewicht, beide machten einen guten, durchtrainierten Eindruck. ,

Der Kampf begann.

Ruhig im Tempo. Zumpe hielt zurück. Aber das sah auch Quecke und bewunderte die außerordentliche Schnellig­keit seines Freundes Zumpe, der sicher und elegant durch den Ring tänzelte, den Schlügen auswich und den Gegner allmählich stärker bedrängte.

Drei Runden waren vorbei.

Ruhig meinte eins der Mitglieder:Paßt uff . . .seist dreht Zumpe auf. Der kann ihn hiniegen wie er will."

Und es kam so. Zumpe drehte auf, riß die Führung an sich und bedrängte Meyer-Rheinkand heftig.

Er läßt ihn noch über die Runde kommen!" sagten sie alle.

So war es auch

In der letzten fünften Runde drehte Zumpe aber so auf und genau 12 Sekunden nach Beginn hatte Zumpe seinen Gegner K. o. geschlagen.

Begeisterung. Man trug Meyer, der rasch wieder zu sich kam, in die Ecke und umdrängte Zumpe, dessen Atem ganz ruhig ging, begeistert.

Meyer in seiner Ecke nahm es mit gutem Humor hin.

Kinder . . sagte er,ich kann euch sagen ... ein bildschöner Kinnhaken! Hinfallen und aus! Zumpe . . . Mensch, Sie sind grobe Klasse! Sie müssen Berufsboxer werden!"

Keine Lust!" erklärte Zumpe.Das tue ich erst, wenn nichts mehr geht. Also . . . Heinrich . . . jetzt haben Sie einmal gesehen, wie man boxt. Morgen gehts mit der ersten Lektion los, wenn wir aus dem Wintergarten kommen."

Jawohl!" entgegnet« Quecke, aber es kain etwas ge­drückt heraus.

(Forts, folgt.)