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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter*

Die Moskauer Sowjetregierung erklärt, die japanische Behauptung von der angeblichen Einstellung des Verkehrs auf der Ostsibirischen Eisenbahn entbehre jeder Begründung.

Weniger kostspielig als ein Krieg

London, 3. Febr. Die konservativeMorningpost" schreibt zur Eröffnung der sogenannten Abrüstungskonferenz sie heißt vorsichtig amtlich bekanntlich:Konferenz für die Be­schränkung und Begrenzung der Rüstungen": Es ist zu Haffen, daß die Konferenz in Genf mit ihrem ungeheuren Menschenapparat weniger kostspielig als ein Krieg sein wird, daß sie aber imstande fein werde, etwas Besseres zu finden statt der bisherigen Methoden, mit denen der Friede in dieser unvollkommenen Welt im letzten Jahr­zehnt aufrechterhalten wurde, das ist stark zu bezweifeln.

Japan lehnt ab.

Tokio. 3. Febr. (Reuter.) Amtlich wird erklärt, Japan würde sichlehr glücklich schätzen", wenn die Feindseligkeiten eingestellt würden. Es sei jedoch nicht in der Lage, den Punkt 5 der Vorschläge der drei Mächte anzunehmen, der vostlmmt, daß sofortige Maßnahmen zur Beilegung der Meinungsverschiedenheiten ergriffen werden sollen.

»Internationales Piratentnm"

London, 3. Febr. Im Unterhaus gebrauchte der Frchre r der Opposition, Abg. Lansbury, in bezug auf das Vor­gehen Japans in China den Ausdruck »internationales Pi- ratentum". Die Aufforderung, den Ausdruck zurückznnehmen, da Japan «ine mit England befreundete Macht sei, lohnte Lansbury rundweg ab.

Drohung des Völkerbundsrats an Japan?

Genf, 3. Februar. Der Völkerbundsrat wird am Frei­tag noch einmal zusammentreten, um die Berichte der Kon­suln in Schanghai entgegenzunehmen. Japan hat, wie hier gesagt wird, die Entschließung der Mächte mit der üblichen Freundlichkeit entgegengenommen. Dies soll darauf zurückzuführen sein, daß im Rat .Erwägungen schwebten", Japan den Ausschluß aus dem Völkerbund .anzudrohen".

Am Freilag soll ferner das Gutachten des Haager Ge­richtshofs über die rechtliche Stellung der polnischen Staats­angehörigen im Gebiet der Freien Stadt Danzig und der Nsgerrepublik Liberia behandelt werden.

Artikel 15

Der Artikel 15 der Völkerbundssatzung, den China im Streit mit Japan angerufen hat, bestimm!: Die Bundes­mitglieder haben eine zwischen ihnen entstandene Streit­frage vor den Rat zu bringen. Dieserbemüht sich, die Schlichtung der Streitfrage herbeizuführen". Gelingt ihm das nicht, so verfaßt und veröffentlicht der Rateinen aus einstimmigem Beschluß oder auf Mehrheitsbeschluß beruhen­den Bericht", der die Einzelheiten der Streitfrage und die Vorschläge wiedergibt, die er zur Lösung der Frageals di« gerechtesten und geeignetsten empfiehlt". Wird der Be­richt von den unbeteiligten Mitgliedern einstimmig ange­nommen, so verpflichten sich die Bundesmitglieder, gegen eine Partei, die sich den Vorschlägen fügt, nicht zum Krieg jzu schreiten. Andernfalls behalten sie sich das Recht vor, so zu handeln, wie sie eszur Aufrechterhaltung von Recht und Gerechtigkeit" für notwendig erachten.

Die unwahre Reutermeldung vom letzten Samstag: China erklärt den Krieg!", die im Augenblick so große Ver­wirrung anrichtete, hat zunächst China sehr geschadet. In diesem Fall wäre nämlich Artikel 16 der Völkerbundssatzung in Kraft getreten, der besagt:Schreitet ein Bundesmit- fflied (in diesem Fall China) entgegen den in den Artikeln 12 (schiedsgerichtliches und gerichtliches Verfahren), 13 (Haa­ger Entscheidung) und 15 übernommenen Verpflichtungen zum Krieg, so wird es so angesehen, als hätte es eine Kriegshandlung gegen alle anderen BundesmitglieÄer begangen. Diese verpsichten sich, unoer züg ich alle Hanides- und Finanzbeziehungen zu ihm abzubrechen wsw.

So dumm sind die Chinesen natürick nicht, daß sie sich setzt derart in die Nesseln gesetzt hätten. Sie haben vielmehr tüe Japaner an Klugheit überboten und ihnen in keinem Augenblick Gelegenheit gegeben, den Angriff zu rechtfertigen.

Schweres Erdbeben auf Kuba

80V Menschen «mgekomme«?

Reuyork. Z. Febr. Associated Preß meldet aus Ha» vannar Die Stecht Santiago de Luba ist heut« früh 1.30 Uhr, Ortszeit durch ein schwere, Erdbeben zum Teil zerstört worden, wie wir in einer Teilauflage bereits gestern be­richteten.

Der dritte Test der Stadt soll in Trümmern liegen. Man schätzt die Zahl der zerstörten Häuser auf etwa 500, die den Toten auf 500, die der Verletzten auf 2000. Da die elektri-! schen Leitungen teilweise zerstört wurden, lagen große Teile der Stadt nach dem Beben im Dunkeln, was den allgemei­nen Schrecken noch erhöhte. Aus den Trümmern hörte mau Hilferufe und das Jammern der Verletzten. Im unteren Stockwerk eines großen Gebäudes fand man 14 Tote, die beim Einsturz erschlagen worden waren. An verschiedenen Stellen brachen Brände aus, die sich schnell ausbreiteten, da Wassermangel herrschte. Wahrscheinlich sind manche Ver­letzte dem Feuer zum Opfer gefallen. Eine Anzahl Straf­gefangener, die in ihren Zellen eingeschlossen waren und die mau nicht befreien konnte, fanden den Tod oder wurden erheblich verletzt.

Im ganzen wurden bis jetzt fünf Erdstöße beobachtet. An der Frauenabteilung des Städtischen Krankenhauses stürme das Dach ein; viele Frauen und Kinder fanden den Tod

Württemberg

Stuttgart. 3. Febr. Vom Württ. Krigerbund. Der ordentliche Bundestag des Württ- Kriegerbunds, der dieses Jahr stattfinden sollte, ist ans das Jahr 1933 verlegt worden. Feststadt bleibt nach wie vor Hall.

Für den Wiederaufbau des Alten Schlosses wird vom Ausschuß ein Ausruf für eine Volksspende veröffentlicht. Bei der Regierung wurde ferner um die Genehmigung einer Lotterie nachgesucht. Zur Förderung der Sammlung soll in Balde ein Bildwerk über das Alte Schloß und seine Geschichte erscheinen, das jeder Stifter von 10 Mark gratis erhält. Ein KunstdruckDer wackere Schwabe" in den Brandruinen, wird für Beiträge von 5 Mark abgegeben. Die Geschäftsstelle der Volksspende befindet sich im Alten Schloß in Stuttgart, Rufnummer 292 66.

Am die Verbilligung des Mineralwassers. Der Bezirks­verein Stuttgart des Deutschen Vereins gegen den Alko- bolismus hat an den württ. Preiskommissar eine Bitte um Senkung der Mineralwasservreise in den Gaststätten ge­richtet.

Die Dienstskrecken des Reichsbahnpersonals. Die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Hölscher und Dr. Wider (BP.) betr. Reichsbahnpersonal hat das Wirtschaflsmini- sterium wie folgt beantwortet: Das Zugbegleitpersonal des Direktionsbezirks der Reichsbahndirektion Stuttgart geht in erheblichem Umfang auf die Strecken der Nachbardirektionen über. Beispielsweise versehen Zugführer und Schaffner des Direktionsbezirks Stuttgart in einzelnen Schnellzügen den Dienst bis nach München, Nürnberg, Berlin, Frankfurt a.M., Wiesbaden, Schaffhausen usw. Zum Ausgleich hiefür geht andererseits Zugbegleitpersonal auswärtiger Reichsbahn­direktionen auf die Strecken der Reichsbahndirektion Stutt­gart über- Durch die wechselseitige Verwendung des Zug­begleitpersonals, auf die aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht verzichtet werden kann, wird das Personal der Reichs­bahndirektion Stuttgart nicht benachteiligt. Soweit gegen­wärtig einzelne Schaffner auf Arbeiterdienstposten verwendet werden müssen, hängt dies nicht mit dem Uebergang von Personal anderer Direktionsbezirke auf die württ. Strecken, sondern lediglich mit dem Berkehrsrückgang und den dadurch bedingten Zugeinschränkungen zusammen.

Die Darlehenskündigungen der Wohnnngskredilanstalt. Die Kleine Anfrage des Abg. Mergenthaler (NSDAP.) betr. Darlehenskündigungen durch die Wohnungskredit­anstalt hat das Innenministerium wie folgt beantwortet: Es hat sich ergeben, daß die Maßnahme, die den besonders bedrängten Bauherren des Jahrs 1931 zugut kommt, nicht

ssitturien «starre,-

keil«.

N Hollisirckoi-, 148

Donnerstag, den 4. Februar 1832.

ohne Erfolg gewesen ist. Die Wohnungskreditanstalt war seither schon bestrebt, Härten bei den Kündigungen zu vermeiden und wird dies auf entsprechenden Nachweis auch künftig tun. Die Anstalt besteht auf der Heimzahlung der Darlehen nur in solchen Fällen, in denen dies dem Schuldner nach seinen Vermögensverhältnissen zugemutet werden kann.

Die Gehaltskürzungen. Die Kleine Anfrage des Abg, Dr. Wider (BP.) betr. Gehaltskürzungen hat das Finanz­ministerium wie folgt beantwortet: Bayern hat wie schon bei der zweiten so auch bei der dritten Gehaltskürzung durch eine eigene, auf Grund des Art. 48 Abs. 4 der Reichs­verfassung und des Z 64 der bayer. Verfassungsurkunde ergangene Verordnung die Dienstbezüge der bayerischen Staats- und Gemeindebeamten gekürzt. Dabei hat Bayern das Inkrafttreten der dritten Kürzung auf den 1. Februar 1932 festgesetzt. Die Minderkürzunge'n bei den bayerischen Staats- und Gemeindebeamten infolge späterer Durch­führung der Gehaltskürzung werden durch eine auch die Beamten belastende erhöhte Schlachtsteuer und durch die stärker als in Württemberg angespannte Ge­bäude-Entschuldungssteuer a u s geglichen. > Das Staatsministerium ist nicht in der Lage, in dieser Frage bei der Reichsregierung auf eine einheitliche Re­gelung der Reichsnotverordnungen zu dringen.

Auszeichnung von Hausgehilfinnen. Die Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg hat 79 Hausgehilfinnen das Ehrenzeichen für langäbrige treue Dienste verliehen, und zwar 20 Hausgehilfinnen für 25jährige Dienstzeit und öS Hausgehilfinnen iür 10jährige Dienstzeit.

Den Brandwunden erlegen. Der 78jährige Mann, der am 23. Januar in einem Haus der Rotestraße sich bei einem Zimmerbrand schwere Brandwunden zugczogen hat, ist an den Folgen dieser Verletzungen gestorben.

Vom Tage. Selbstmord durch Erschießen verübte in einem Haus der Blumenstraße ein 24 I. alter Mann. Am 2. Februar morgens nahm in einem Haus des südlichen Stadtteils eine 37 I. alte Frau in selbstmörderischer Ab­sicht eine größere Menge Veronaltabletten ein. Die Lebens- «Mts wurde nach dem Katharinenhospital übergeführt.

Aus dem Lande

Lausten a. N., 3. Februar. Neue Weinberg­anlagen. Die gegenwärtige günstige Witterung wird von den Weingärtnern vielfach dazu benützt, durch Rigolen Neuanlagen von Weinbergen zu schaffen. Insbesondere werden mit Amerikanerreben bestockte Flächen heraus­gehauen und im Frühjahr durch Oualitätssorten erseht, da für Weine aus Hybridenkrauben kaum mehr Nachfrage besteht.

Kein Geld für eine Umgehungsstraße. Aus eine Eingabe des Gemeinderats an die Ministerialabteilung für Straßen- und Wasserbau wegen Baues einer Um­gehungsstraße, die etwa 3 Mill. Mark kosten würde, teilte letztere mit, daß die Ausführung in diesem Jahr wegen Geldmangels nicht möglich sei, selbst dann nicht, wenn der Bau auf 3 Jahre verteilt würde.

Enzberg, OA. Maulbronn, 3. Februar. Erkannks Leiche. Die Tote, die nachts am Rechen der Lederfabrik Roser gesunden wurde, ist als eine 43jährige Ehefrau aus Niefern erkannt worden. Die Frau, die einige Kinder- hatte und in geordneten Verhältnissen lebte, scheint die Tat in einem Anfall von Schwermut begannen zu haben.

Riekheim, OA. Urach, 3. Februar. Der rote Hahn. Montag nacht brach im Wohn- und Oekonomiegebäude des Gottlob Baur Feuer aus. Scheuer und ein Teil des Wohn­hauses wurde ein Raub der Flammen. Die Brandursachs ist bis jetzt unbekannt.

Reutlingen. 3. Febr. Polizeiliche Schließung eines Gasthauses. Das Gasthaus zumGoldenen Rad", Katharinenstraße 16, ist aus polizeilichen Gründen vorläufig geschlossen worden. Die Sache wurde zur weiteren Untersuchung der Staatsanwaltschaft übergeben.

Statt Wein Lauge getrunken. Der Bäcker­meister und Wirt Ernst Braun in Betzingen wollte sich während der Arbeit an einem Schluck Wein stärken. Durch einen unglücklichen Umstand nahm er einen Schluck aus einem in der Nähe stehenden, mit konzentrierter Lauge ge­füllten Glas. Mit schrecklichen Schmerzen wurde er in die chirurgische Klinik nach Tübingen verbracht. Sein Zustand ist sehr ernst.

Großengstingen. OA. Reutlingen, 3. Februar. Flug- z eu a- N otlandung. Am Dienstag mittag mußte auf

Zumpe macht Karriere

Line» Pechvogels lustige Geschichte von Fritz Körner

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Nach einigen Minuten Uschi unterhielt sich so leb­haft mit Anton, daß sie es gar nicht merkten trat der Minister mit seinem Bruder, dem Generalleutnant a. D. Eugen von Zedtlitz, ein.

Der Generalleutnant war ein großer stattlicher Herr, etwas in die Breite geraten, denn er lebte jetzt auf seinem Gut in der Mark in beschaulicher Weise, hatte schlohweißes Haar, denn er war schon in den Siebzigern, aber er ging noch aufrecht und seine Augen waren hell und klar.

Vorstellung.

Zumpe betrachtete er ganz besonders.

Also . . . det ist der Bruder vom Herrn Ministerial­direktor?" Dabei sah er ihn durchdringend an.

Den muß ich mir mal genau ankieken!"

Bitte, Exzellenz! Wie Erzellenz es will ... ich halte still!"

Hält stille . . . is jut . . . Mensch, Sie haben eene Fijur . . . Garde . . . Jarde würde ick sagen, wenn . . . wenns noch ginge."

Und alles echt, Exzellenz!" sagte Anton mit Würde.

Da lachte der alte Herr aus vollem Halse.

Jottlob ... det is auch noch bei uns alten Knochen der Fall. Mein Bruder sagt mir . . . hätten Humor . . . leien ein fixer Junge ... der mich vor Tod un Deibel ürcht! Junger Mann ... ick werde Sie mir heute mal richtig ankieken . . .!"

Und dann. Exzellenz?"

Wat'n dann . . . ich will Sie mir man bloß ankieken. Wat soli'n dann sin?"

Ich dachte. . . dann würden Exzellenz bei der näch­sten Reichstagswcchs stör mich stimmen!"

Alle lachten hell auf.

Der alte Generalleutnant aber schnaufte:Nu kiekt eener den Jungen an. Sie wollen in die Politik?"

Ja ... ich mache eine neue Partei auf!"

Eene neue Partei . . . Mensch . . . Sie sind wohl meschugge?"

Exzellenz meinen, es gibt schon zuviel! Ach, das kann ich nicht finden. Meine Partei heißt: Deutsche Jntelligenz- partei! Das klingt doch famos, Exzellenz! Nur Intelli­genzen, aufrichtige, ehrliche Geister werden ausgenommen . . . Hohlköpfe. Kohlköpfe, Querköpfe, Schafsköpfe, alte Zöpfe usw. werden ausgeschieden . . . nur Intelligenzen . . . nichts wie Intelligenzen."

Um Jotteswillen, junger Mann!" sagte der alte Gene­ral lachend,lassen Sie man die Finger von! Mein' Sie, det es so besser wird?"

Natürlich! Wir müssen noch viel mehr Parteien haben, Exzellenz ... 65 Millionen Parteien müssen wir haben, daß jeder Deutsche Fraktionsvorstand ist, daß eine Sitzung des Reichstages nur per Radio und Telephon mit Lautsprecheranlage möglich ist und nicht unter einem Jahre zu Ende ist."

Alle spürten den Ernst unter den heiteren Worten.

Exzellenz zwinkerte ihm zu.Na, denn gründen Sie . . . aber een juten Rat . . . machen Sie 'n Kegelklub uff . . . det is besser und bringt nicht so ville Ärger. Axel . . . ick werde mir den Jungen mal kaufen . . . weißte, die Jäste sind noch nich da ... ick setze mich mit ihm auf'n Balkon . . . und du bist so jut . . . dein Rotspon is so jut! Ick muß doch mal sehen, ob der Bengel ooch mit mir Stange Hallen kann."

Und so geschahs.

Die alte Exzellenz setzt sich mit Zumpe und Quecke, den Anton nicht von seiner Seite lieh, auf den Balkon und der Rotwein kam.

Sie tranken.

Na . . . wie schmeckt er man?"

Zumpe tat, als wenn er sachkundig schlürfe er hatte das Etikett auf der Flasche aber schon gelesen, als es der dienstbare Geist brachte. Der alte Soltzat hatte die Flasche jetzt so gedreht, daß Zumpe das Etikett nicht mehr lesen konnte.

Donnerwetter ... der schmeckt wie ein alter feiner St. Emilion!"

Die alte Exzellenz sah ihn verdutzt an.

Det is er! Mensch . . . Sie sind wohl ooch'n Kenner?"

Ich schmeichle mir ... ein wenig, Exzellenz! Der Wein ist fabelhaft! Bei der Sorte bleiben wir! Zum Wohl, Exzellenz!"

Quecke saß stumm dabei, auch ihm schmeckte der Wein, aber dem derben Soldaten gegenüber brachte er kaum ein Wort heraus.

Wie ick jehört habe," wandte sich plötzlich der General­leutnant an Quecke,Sie sind Buchhändler? Buchhändler, een juter Beruf . . . wenn ick ihm ooch in mein Leben noch nich ville zu oadien jegeben habe. Ich lese keene Bücher nich! Die Felddienstordnung und wat so im Militärischen je­braucht wird ... nu, det habe ich ja jelesen, aber . . . sonst nischt! Aber weiß der Deibel, Herr Quecke . . . Sie hätt' ick eijentlich mehr uff'n Jeistlichen taxiert."

Ich . . . war auch zuletzt Predigtamtskandidat, Ex­zellenz, aber ... ich bin in das Geschäft ineines Vaters eingetreten!"

(Fortsetzung folgt.-