Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter*

Donnerstag, den 4. Februar 1832.

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dem Miesental in der Nähe der Bahnhofsrestauration ein von Friedrichshafen kommendes Flugzeug, l) 1319, das dem flugtechnischen Forschungsinstitut Technische Hochschule in Hannover gehört, infolge dichten Nebels notlanden.

Sickenhausen OA. Tübingen, 3. Febr. Späte Nach­richt über Kriegsverlust. Die Familie Grauer hier erhielt dieser Tage durch die Vermittlung des Zentralnach­weiseamts Stuttgart von der französischen Regierung die Erkennungsmarke ihres seit 1916 vermißten, nach Zeugen­aussagen vermutlich gefallenen Sohnes, Unteroffizier Wil- helm Grauer der 1. Kompagnie Jnf.-Regiment Nr. 126, zu­gestellt. Am 18. August 1916 ereilte ihn der Soldatentvd bei .Fort Baux, der Zölle vor Verdun. Seine sterblichen Ueber- ,rest« haben nun endgültig ihre Ruhe gesunden aus dem deutschen Militärsriedhos von Ayannes nordöstlich Verdun.

Oberndorf a. R., 3. Febr. Aufgeklärter Ein­bruchsdiebstahl. Die Täter des Einbruchsdiebstahls, der in der Nacht zum 20. Januar in der hiesigen Bahnhof­wirtschaft verübt wurde, sind ermittelt. Es handelt sich um zwei wegen Diebstahls erheblich vorbestrafte Gauner aus dem Bezirk Horb. Ein großer Teil des gestohlenen Guts konnte beigebracht werden. Die beiden Diebe haben noch weitere Einbrüche in der näheren und weiteren Umgebung, darunter auch einen Einbruch in die Dornhanex Strumpf­fabrik verübt.

Oehringen, 5. Febr. Sühne für eine verhäng-' misvolle Unvorsichtigkeit Der zoologische Präpa­rator Kurt Gansz von hier, der am 18. Oktober v. I. bei einer von ihm auf Markung Geddelsbach veranstalteten kleinen Waldtreibjagd in der Annahme, ein Reh vor sich zu haben, den 26jährigen Schmied Richard Fleisch von Ged­delsbach so schwer angeschossen hatte, daß er kurz daraus starb, wurde vom hiesigen Amtsgericht zu der Gefängnis­strafe von 3 Monaten verurteilt. Die Regelung der zivil­rechtlichen Schadensersatzpflicht an die Eltern, deren Stütze der Getötete war, geschieht auf Grund gütlicher privater Vereinbarung.

Lrolzheim OA. Biberach, 3. Febr. Mißgeburt. Eine -außergewöhnliche Geburt leitete dieser Tage der hiesige Arzt in einer Nachbargemeinde. Es handelte sich um ein Kind mit einem sog. Fröschkopf (ohne Gehirn), das allerdings nur kurze Zeit lebte und in die Klinik nach Tübingen eingesandt worden ist.

Ravensburg, 3. Febr. Unregelmäßigkeiten bei der Ortskrankenkasse. Der Geschäftsführer der Ortskrankenkasse Ravensburg hat sich seit Jahren von einem Kassenboten aus den eingegangenen Beiträgen Darlehen geben lassen. Daraus und aus Unterschlagungen des Kassen­boten für eigene Zwecke entstanden wiederholt größere Ab­mängel, für deren Deckung jeweils gesorgt wurde. Durch­suchungen und Erhebungen der Kriminalpolizei führten zur vorläufigen Festnahme des Geschäftsführers und Kassen­boten. Die Kassenkontrolle fand die Hauptkasse in Ordnung. Die Untersuchung geht weiter.

Friedrichshofen, 3. Febr. Vom Hafenbahnhof­umbau. Die .Höherlegung der über den ehemaligen Sonnen"-Uebergang führenden Gleise zum Trajektbahnhof unb den Abstellgleisen am Kleinen Berg um 1,2 Meter war ..am Sonntag abend beendigt. Anschließend daran ist der Betrieb wieder ausgenommen worden. Wegen Aufhebung des deutsch-schweizerischen Handelsvertrags hat plötzlich eine Karte Holzausfuhr nach der Schweiz eingesetzt.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 4. Februar 1932.

Kräfte lassen sich nicht Mitteilen, sondern nur wecken. ^ Büchner.

Reklame

Reklame ist durchaus nicht überflüssig. Sie ist in einem Zeit­alter, wo alles auf schnelle Entscheidung hindrängt, und wo der einzelne nicht alles mühsam selber festzustellen in der Lage ist, notwendig, damit Produzent und Konsument Zusammenkommen. Die Reklame soll also den, der etwas haben möchte, ins Bild setzen, wo, wie, in welcher Beschaffenheit, und zu welchem Preise er das erhalten kann, was er braucht und wünscht.

Reklame leitet sich her von dem französischen reclamer ausrufen. Und es geht der Reklame auch sehr oft wie dem Ausrufer auf dem Markte, dessen marktschreierisches Gebaren irgend etwas verdrehen soll, was nicht ganz in Ordnung ist. Womöglich mit einem Rotztäuscherkniff, bei dem der Käufer stets der Geprellte ist. Die suggesive Wirkung einer betrügeri­schen, geschickt aufgemachten Reklame ist so unwiderstehlich,, daß selbst Menschen, die durch sie schon mehrfach hereingelegt wur­den, ihr immer wieder zum Opfer fallen.

Eine gewisse Grotzstadtpresse verwirrt schon seit Jahren die öffentliche Meinung mit unlauterer, teilweise sogar unsauberer Reklame, die iu greller Aufmachung und irreführenden An­preisungen lediglich auf den Dummenfang ausgeht. Solche Reklame schädigt nicht nur die Verbraucher, sondern auch die redlichen und soliden Kaufleute, die bei dem Wettrennen um die Gunst des kaufen Publikums entweder nicht mitkommen oder ober selber mit in den Strudel unlauterer Machenschaften ge­rissen werden. Zum mindesten wendet sich das Mißtrauen, das die geprellten Käufer schließlich erfaßt, auch gegen sie und ge­gen die Reklame überhaupt.

Das alles könnte leicht vermieden werden, wenn der Leser auch der Druckerschwärze gegenüber jenen gesunden Menschen­verstand eingeschaltet lassen würde, der ihm bei sonstigen Urteils­bildungen und Entscheidungen gute Dienste leistet. Wenn er weiter'mit kritischer Sonde die Zeitungen prüfen und aus ihrer Gesamthaltung heraus auf die Glaubwürdigkeit schließen würde. Von der soliden, verantwortungsbewußten, weltanschaulich un­termauerten Gesinnungspresse darf man ohne weiteres anneh­men, daß sie auch in ihrem Annoncenteil sich selber treu bleibt und aus ihm alles fernhält, was ihrer Erundauffassung von der Sauberkeit im öffentlichen Leben nicht entspricht. Nur beim Vorhandensein solcher innerlicher Wahrhaftigkeit vermag die Reklame, ihren Zweck, die Käufer zu orientieren, nicht sie irre­zuführen, zu erfüllen.

Roch einmal: Reklame ist heute eine unumgängliche Not­wendigkeit für den Produzenten, damit er seine Ware an den Mann bringt, der sie braucht und will, und für den Konsumen­ten, damit er weiß, was und wo alles zu haben ist. Sie erfüllt aber nur dann ihre volkswirtschaftliche Aufgabe, wenn sie mit

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Einzeichnungslisten liegen in der Geschäftsstelle desGesell­schafters" auf!

lauteren Mitteln arbeitet. Darum soll der ehrliche Kaufmann nur in der soliden Presse annoncieren, sonst lauster allzu leicht Gefahr, mit der irreführenden Reklame in einen Topf gewor­fen zn werden.

Und der Konsument sollte auch beim Wareneinkauf sich nur in dem Annoncenteil der soliden Presse orientieren. Er dient damit sich selbst, indem er sich vor manchem Aerger und Ver­lusten schützt. Er dient aber auch der Allgemeinheit, da er dadurch der unsauberen Reklame den Wirkungsboden entzieht, die solide Presse in ihrem Bestreben, dem Leser und der Wahrheit zu dienen, unterstützt, ihre Position stärkt und schließlich auch die übrige Presse zwingt, sich entsprechend einzustellen.

Militär-Konzert

Großer Zapfenstreich.

Am Sonntag, den 7. Februar 1932 nachm. 4 Uhr findet im SaalbauLöwen" in Nagold ein großes Militärkonzert statt, ausgeführt von der gesamten SA.-Kapelle Standarte 119 Stutt­gart unter der Leitung von SA.-Kapellmeister Franz und dem Spielmannszug Sturmbann 1/119 Stuttgart. Die Kapelle hat eine erstklassige Besetzung von nur ehemaligen Militär­musikern und ist einschließlich Spielmannszug 45 Manu stark.

Zum Vortrag kommen, neben Armee-Märschen und dem großen Zapfenstreich, Werke von Wagner, Strauß, Eilenberg, Blankenburg, Hannemnnn usw., so daß jedermann auch dem empfindlichsten Kritiker, Gelegenheit geboten wird, gute deutsche Musik zu hören. In vielen Städten Württembergs sind schon Konzerte veranstaltet worden, die den besten Eindruck hinter­ließen und die Zuhörer zu Begeisterungen hinrissen. Neutrale Zeitungen schrieben Kritiken, die auch fernerhin maßgebend sein dürften und bemerkten, daß die Kapelle es versteht, überall in militärisch rascher Reihenfolge Märsche, volkstümliche und klassische deutsche Musik in reinster Vollendung und zum Schluß den großen Zapfenstreich, zu bieten und jederzeit in würdiger Weise mit den besten deutschen Militärkapellen in Wettstreit treten kann. Abends 8 Uhr Deutscher Abend. Zwei Kapellen l Streich- und Blasorchester.) Eintritt frei. (Siehe heutiges Ins.)

Bericht über die Gemeinderatssitzung am 20. Januar 1932 in Altensteig.

Anwesend: Der Vorsitzende, Bürgermeister Pfizen maier und

sämtliche 14 Stadiräte.

Der Vorsitzende begrüßt die in den Eemeinderat neu einge­tretenen Mitglieder Christian Kal mb ach, Verwaltungs-Ak­tuar und Friedrich Bader, Schreiner und beglückwünscht auch diejenigen Gemeinderatsmitglieder, die bei der Wahl im De­zember wiedergewählt wurden. Anschließend erstattet derselbe einen Geschäftsbericht über die vergangenen 3 Jahre, nach wel­chem neben der Durchführung von mehreren größeren Unter­nehmungen eine Menge Kleinarbeit geleistet wurde. Im ein­zelnen können nachstehend nur einige wichtige Punkte wieder­gegeben werden.

Stadtwald: Früher waren die ausgedehnten städtischen Waldungen der Grundpfeiler der Finanzverwaltung der Stadt- qemeinde, während nun die Ueberschüsse aus den Holzeinnahmen katastrophal zurückgegangen find, was hauptsächlich die große Finauznot der Stadt heraufbeschworen hat. Der Holzerlös des Waldwirtschaftsjahres 1939/31 wurde durch den großen Schnee­druck- und Windbruchschaden, der rd. 4 500 Fm. beträgt, beson­ders ungünstig beeinflußt.

Straßen, Wege, öffentliche Plätze: Hier ist vor allem der durch die Firma Säger u. Woerner durchgesührte Umbau der im Zuge der Staatsstraße liegenden Ortsetterstratze zu nennen. Das Stadtbild wurde durch diese Arbeiten sehr verbessert. Der der Stadt an den Baukosten verbleibende Betrag ist im Hinblick auf die Kosten der Unterhaltung durch die von der Firma Sä­ger u. Woerner übernommene 7jähr. Garantie durchaus tragbar.

Die Altensteig-Dorsterstraße wurde teilweise kanalisiert und mit Gehweg, Randstein und Halbkandel versehen.

Im Gebiet der Feldbereinigung III wurde der technisch wohl schwierigste Teil, der Feldweg 4 (von der Hohenbergstraßc unterhalb der Karlshöhe gegen die Brandhalde führend), aus­geführt. Weitere Wege sind in den Weiherwiesen durch die Be­schäftigung der Wohlfahrtserwerbslosen in Angriff genommen.

Eine wesentliche Verbesserung des Stadtbilds ist durch die Nagoldkorrektion zwischen Hirschsteg und Kaufhausbrücke er­reicht worden.

An die Einwohnerschaft ergeht, nachdem nun die Stadtver­waltung durch die Nagoldkorrektion ein ordentliches Nagoldbild geschaffen hat, die dringende Bitte, es möge endlich die Unsitte, das Nagoldbett mit allerlei Gerümpel, Eartenabfälle und dergl. zu Vereinigungen, unterlassen werden, nachdem hier die städt. Müllabfuhr seit einigen Jahren durchgeführt ist.

Nutz- und Feucrlöschwasserversorgung: Berechtigte Klagen, die seit Jahren immer und immer wieder erhoben wurden, sind dadurch beseitigt worden, daß die Nutz- und Feuerlösch- wagerversorgung für die obere Stadt durch die Errichtung eines Hochbehälters mit Pumpstation wesentlich verbessert wurde, Der Feldweg 4 wurde im wesentlichen mit einer 80 Millimeter weiten Nutzwasserleitung versehen. Dringendes Erfordernis ist es, daß die in der Schloßbergstraße und in dem Reuteweg vorhandenen Sackleitungen, in denen sich stets Schmutz ablagert, in Ringleitungen ausgebaut werden.

Elektrizitätswerk: Der mit dem Eemeindeverband Elektri­zitätswerk Teinach (G.E.T.) abgeschlossene Strombezugs- und Lieferungsvertrag ist auf 31. Dezember 1931 abgelaufen, Dieser Vertrag ist auf weitere fünf Jahre verlängert worden. - Der mit der Firma Gebrüder Theurer abgeschlossene Vertrag hat sich für das Elektrizitäts-Werk in einem Strombezugsoer­trag nusgewirkt, nachdem durch die Firma Theurer durch die Katastrophe am Holzmarkt für ihr eigenes Werk weniger Strom benötigt wird, als früher. Zur Reinigung des Stausees, ist ein Schwimmbagger mit Zubehör beschafft und der See mit ziemlich erheblichen Kosten gereinigt worden.

Der innere Betrieb des Elektrischen Werks ist auf eine neue Grundlage gestellt, die sich bis jetzt sehr gut bewährt hat. Den Wünschen nach Verbesserung der Strom­gebührentarife wurde dadurch Rechnung getragen, daß auf Schluß dieses Jahres zeitgemäße Licht- und Kraftstromtarife eingeführt wurden. Die Tarife wurde so berechnet, daß sie für alle Strom­abnehmer, insbesondere auch für die Lichtstromabnehmer mit kleineren Wohnungen Vorteile bieten.

Die Städt. Sparkasse stand der Stadtgemeinde in finanz­kritischen Zeiten hilfreich zur Seite. Die von dem Eirooerband jährlich vernommenen Revisionen zeigen, daß der Sparkassenbe­trieb rationell ausgestaltet und die Sparkasse in finanzieller Beziehung voll und ganz gesichert ist.

Schulen: Gemeinsam mit den Gemeinden Altensteig-Dorf und Berneck wurde in den alten Räumen des Postamts eine Hauswirtschaftsschule eingerichtet. Erfreulich ist, daß auch Eastschü- lerinnen von hier und aus der Umgebung an dem Unterricht teilnehmen können und so die Hauswirtschaftsschule zweifellos sehr segensreich wirkt. Die allgemeine Lernmittelfreiheit für die Schüler der Volks- und Fortbildungsschüler mußte schon bisher, so weit es ging, abgebaut werden. Nach einer Notver­ordnung des Staatsministeriums ist nun bestimmt worden, daß die Lernmittel auf Kosten des Schulträgers nur noch auf be­gründeten Antrag geliehen werden müssen. Die Lateinschule tonte erfreulicherweise bis jetzt gehalten werden, nachdem sich die Schülerzahl wesentlich erhöht hat. Das Schulgeld sür aus­wärtige Schüler wurde auf den einfachen Betrag, ^ 5/6. des Höchstsatzes herabgesetzt. Bei der Gewerbeschule ist die Schü-

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lerzahl, wie allgemein in dieesn Schulen, zurückgegangen.

Die städtische Frauenarbeitsschule hatte fast durchweg eine befriedigende Schülerinnenzahl. Auch hier wurde das doppelte Schulgeld für auswärtige Schülerinnen auf das einfache herabgesetzt. -

Die Förderung des Fremdenverkehrs ist weiter planmäßig betrieben und damit erreicht worden, daß der Durchgangs- und Luftkurfremdenverkehr immer mehr gehoben wurde, so daß Äl- tensteig in weiten Kreisen. zu den bekannteren Luftkurorten gerechnet wird. Auch auf dem Gebiete der Verkehrs-För­derung konnten, obwohl hier im ganzen Lande eine rückläufige Bewegung eingesetzt hat, noch einige Erfolge errungen werden, so die Umwandlung der bisherigen Privatkraftwagenlinie Alten- steig-Eöttelfingen in eine Postlinie und die Verbesserung des Eisenbahnfahrplans.

Die Bautätigkeit ist zwar zurückgegangen, sie war aber trotz­dem gemessen an der Bautätigkeit in Vorkriegszeiten, normal. (Die Zahl der Baugesuche betrug 43 -j- 33 -s- 32, in Vorkriegs­zeiten jährlich 11 30. Zahl der Hauptgebäude 1913 : 376,

1926: 447, 1931: 468). Um die allgemeine Not einiger­maßen zu lindern, wurde hier schon frühzeitig eine örtliche Nothilse eingerichtet. Zur weiteren Verbesserung des Stadtbildes wurde das Plakatanschlagwesen durch Aufstellung von fünf Plakatsäulen und zwei Plakattafeln ge­regelt. - Der Schlittschuhsee ist neu hergestellt. Die alte Bodenbriickenwaage, die nach den vorhandenen Akten wohl schon im Jahre 1870 eingebaut wurde, ist durch eine neue moderne 400 Zentner-Waage ersetzt worden.

Besondere Schwierigkeiten bereitete bei dem immer weiter­gehenden Sinken der Holzpreise die Ausgleichung des jährlichen Voranschlags. Trotzdem kann aber gesagt werden, daß die finan­zielle Lage der Stadtgemeinde geordnet ist. - Ein erfreu- ilcher Punkt, in der in Frage stehenden Zeit ist es, daß die Stadtverwaltung einen hervorragenden Sohn und Wohltäter der Stadt, Herrn Geh. Kommerzienrat Brougier in Schloß Holdereggen bei Lindau, durch Verleihung des Ehren- bürgerrcchts ehren durfte.

Aus dem vorstehenden Rück- und Ausblick ergibt sich, daß trotz der Schwere der Zeit in den vergangenen 3 Jahren man­cher schöne Erfolg und Fortschritt errungen werden konnte. Der Vorsitzende führte hiezu weiter aus, dies sei vor allem mit Ver­dienst des Gemeinderats, der städt. Beamten, Angestellten und Arbeiter, die fast ohne Ausnahme treu und gewissenhaft ihre Pflicht getan haben, und spricht herzlichen Dank aus, zugleich mit der Bitte, sic mögen auch künftig treu mithelfen und noch andere zur Mitarbeit zu gewinnen suchen. Sodann erfolgte die Verpflichtung der beiden neu eingetretenen Gemeinderats­mitglieder Kalmbach und Bader.

Die Stadt stand seit einiger Zeit mit einem auswärtigen Langholzkäufer in Unterhandlung über eine größere Menge Stammholz, wobei der Gemeinderat mit der Höhe des Ange­bots der Firma bei den heutigen Verhältnissen einverstanden gewesen wäre. Die Letztere hat nun nachträglich scharfe Be­dingungen gestellt, die der Gemeinderat unmöglich übernehmen konnte. Das Gebot der Firma mußte daher abgelehnt werden. Inzwischen wurden mit einer anderen auswärtigen Firma und init zwei hiesigen Firmen Verkäufe über etwa 2000 Fm. bei einem Preis von 4546 Prozent abgeschlossen.

In der Prozeßsache gegen die Fa. Rohrbach-Heilbronn, wel­che seinerzeit die hiesige Ortsstraße nicht vertragsgemäß, mit Oberflächenteerung herrichtete und eine durch gegenseitigen Ver­trag vereinbarte Garantieablösungssumme von 110Ö0 RM. nun nicht mehr bezahlen will, wurde die Firma durch das Land­gericht in Stuttgart (1. Instanz) zur Bezahlung der Garantie­ablösungssumme u. der Kosten verurteilt. Der Vorsitzende teilt mit, daß die Firma gegen das Urteil Berufung eingelegt habe.

Durch die Ausführung von Wegarbeiten in den Weiher- wiesen ist die Verlegung des Sportplatzes erforderlich geworden.

Für die Fälle der vorübergehenden Verhinderung des Ortsvorstehers werden wiederholt gewählt als 1. Stellvertre­ter: Stadtrat Zimmermann und als 2. Stellvertreter: Stadtrat Bäßler.

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Letzte Nachrichten

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Hitler eingebürgert?

Berlin, 3. Febr. Die thüringische Staatsregierung hat der Reichsregierung die Aussagen von zwei Ministerialbcamten als Material übergebe», aus dem hervorzugehen scheint, daß Mini­ster Frick während seiner Ministertätigkeit in Thüringen die Einbürgerung Hitlers durch Einweisung in eine Beamtcnjtel- lung vorgenommen, die Tatsache aber geheimgrhalten hat. Der Reichskanzler hat dem Reichsminister des Innern das Material zur staatsrechtlichen Prüfung überwiesen.

Die Reichsleitung der NSDAP, zum Erwerb der

Deutschen Staatsangehörigkeit durch Adolf Hitler.

München, 3. Febr. Zu der Meldung über den angeblichen Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit Adolf Hitlers als als thüringischer Beamter teilt die Reichsleitung der-NSDAP, mit, daß Minister Dr. Frick allerdings die Absicht gehabt habe, Adolf Hitler, der vier Jahre lang in der deutschen Armee für sein Volk gekämpft hat, durch Erwerb der Beamteneigenschast in Thüringen auch formell die deutsche Staatsangehörigkeit zu verschossen. Als Adolf Hitler jedoch von diesen Bemühungen, die ohne sein Wissen seinerseits erfolgt waren, erfuhr, bat er Mini­ster Frick, davon Abstand zu nehmen, bezw. die eingeleiteten Schritte rückgängig zu machen, da er nicht auf diesem Wege die deutsche Staatsangehörigkeit zu erwerben wünsche. Demgemäß hat auch Minister Dr. Frick seinerzeit die eingeleiteten Schritte unverzüglich abgebrochen.

Die Einbürgerung Hitlers.

Berlin, 8. Febr. Von unterrichteter Stelle wird zu der Frage der Einbürgerung Hitlers nur darauf hingewiesen, datz die thü­ringischen Dokumente jetzt dem Rcichsinncnministerium oorlie- gen, dessen Prüfung man abwarten müsse. Die Tatsache, datz die thüringische Staatsregierung die Angelegenheit bei der Reichsregierung anhängig gemacht hat, lägt nach Ansicht politi­scher Kreise wohl daraus schließen, datz auch sie über die Ber- fassnngsmätzigkeit des von dem damaligen Minister Frick vor­genommenen Aktes im Zweifel ist. Die Entscheidung liegt nun beim Reichsinnenministerium als der für die Berfassungsfrage« zuständigen Reichsinstanz.

Die Aktion des Hindenburg-Ausschusses.

Die nötige Zahl der Eintragungen bereits überschritte»

Berlin, 3. Febr. Der Vorsitzende des Hindenburgsausschusses Oberbürgermeister Dr. Sahm teilt folgendes mit: Die Nach­richten aus allen Teilen des Reiches lassen erkennen, datz die formell erforderliche Zahl von 20 000 Einzeichnnngen bereits am ersten Tage um ein vielfaches überschritten wurde. Der Hin- denbnrgausschuß ist von allen Seiten gebeten worden, sich mit der Errichtung der sormalen Voraussetzungen nicht zu begnü­gen, sondern die Listen weiter auszulegen, um allen Bevölke- rungskreiscn Gelegenheit zu einer machtvollen Kundgebung für den Reichspräsidenten von Hindenburg zu geben. Dement­sprechend werden die Listen noch etwa 10 Tage aufliegen.

China nimmt die Friedensvorschläge an.

Schanghai, 3. Febr. Der chinesische Außenminister teilt mit, datz China die englische und die amerikanische Note dahin be­antwortet habe, datz es die ihm unterbreiteten Vorschläge zur Aufrechterhaltung des Friedens in Schanghai annehme.

Geringere Verluste des Erdbebens auf Kuba.

Neuyork, 3. Febr. Nach Privatmeldungen aus Santiago de Euba dürfte das Erdbeben bei weitem nicht so hohe Verluste