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tlllit der landwirtschaftlichen Mochenbeilage: „Haus-, Karten- und Landwirtschaft"
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Gegründet 1827
Mittwoch, den 13. Januar 1932
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10—17. — Lrail»- — Giengen a. Br.: Güglingen: Milch- g: Milchschweine 14 'el 12—19. — her- —120. — Ilshoscn: schweine 9—15. — en: Läufer 20—40, ie 9—15, Läufer 25. ngen: Milchschwcine —13, Läufer 19 ,/(. 28. — Ravensburg: kel 12—17. — Ulm:
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Entscheidung der
Antwort Hugenbergs an den Reichskanzler
Berlin, 12. Jan. Der Vorsitzende der Deutschnationalen Volkspartei, Geheimrat Dr. Hugenberg, hat dem Reichskanzler folgendes Schreiben übermittelt:
Sehr geehrter Herr Reichskanzler!
Sie legten mir gestern die Frage vor, wie sich die Deutsch- nationale Volkspartei zu Ihrem Vorschläge der parlamentarischen Verlängerung der Amtszeit des Herrn Reichspräsidenten, Generalfeldmarschalls von Hindenburg, stelle. Sie, Herr Reichskanzler, könnten diese Frage nicht aufgerollt haben, wenn Sie dabei nicht des Einverständnisses des Zentrums und der Sozialdemokratischen Partei sicher gewesen wären. Es sind dies die Parteien, die seinerzeit die Wahl des Reichspräsidenten auf das schärfste bekämpft haben. Mit dem Rückhalt dieser Parteien treten Sie jetzt an uns heran, die wir einst seine Wahl angeregt und durchgeführt haben. Sie begründen Ihr Vorgehen mit der auhen- politischen Notwendigkeit einer Stärkung der „Stabilität" der deutschen Regierungsgewalt. Gleichzeitig schwächen Sie aber selbst diese Stabilität empfindlich durch die zähe Aufrechterhaltung einer Regierung im Reich und in Preuszen, hinter der keine Mehrheit des Volks steht. Sie begründen die Notwendigkeit Ihres Schrittes weiter mit der außenpolitischen Wirkung einer einheitlichen Vertrauenskundgebung für den Herrn Reichspräsidenten. Demgegenüber sind wir der Auffassung, daß die außenpolitische Stellung Deutschlands gerade durch einen Rücktritt der jetzigen Regierung gestärkt wird, deren Vergangenheit es ihr erschwert, dem veränderten Willen des deutschen Volks dem Ausland gegenüber glaubhaften Ausdruck zu geben.
Sie, Herr Reichskanzler, erstreben die Wiederwahl auf dem Weg der Beschlußfassung des Parlaments. Nach der Verfassung geht die Wahl des Reichspräsidenten unmittelbar vom Volk aus. Dieses Recht auf den Reichstag zu übertragen. liegt um so weniger Anlaß vor. als der Reichstag der wahren Volksmeinung nicht mehr entspricht.
Als die alten Anhänger des nach wie vor verehrungswürdigen Generalfeldmarschalls glauben wir zu der Bemerkung berechtigt zu sein, daß die Art seiner Hinein- Ziehung in parteimäßige und parlamentarische Erörterungen der verfassungsrechtlichen Stellung und dem hohen Ansehen nicht gerecht wird, das der Herr Reichspräsident im deutschen Volk genießt. Diese Tatsache wird durch die öffentliche Behandlung der Angelegenheit bedauerlich verstärkt. Der parlamentarische Wahlakt würde als eine Berkrauenskundgebung weniger für den Herrn Reichspräsidenten, als für die von uns bekämpfte Politik und insbesondere Außenpolitik der jetzigen Reichsregierung wirken. Unter diesen Umständen muß ich Ihnen nunmehr endgültig Mitteilen, daß eine BManna oder Unterstützung ihres Vorhabens für uns nicht in Frage kommen kann.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebener gez. Hilgenberg.
Die Antwort Hitlers
Abschluß der Aktion des Reichskanzlers
Berlin, 12. Jan. Adolf Hitler hat seine Antwort auf die Frage wegen der Verlängerung der Amtszeit des Reichspräsidenten in Form einer längeren Denkschrift un- mittelbar dem Reichspräsidenten, nicht dem Reichskanzler, übermittelt. Sie enthält ein? ausführliche Darlegung der verfassungsrechtlichen Bedenken, die einer Lösung auf parlamentarischem Wege entgegenstehen. Ein glattes Rein enthält die Antwort nicht; auch die Nationalsozialisten würden sich einer Bolkswahl auf breiter Grundlage nicht enkgegenstellen.
Der Reichspräsident hat den Reichskanzler nunmehr gebeten, von weiteren Verhandlungen abzusehen. Damit ist hie Aktion Dr. Brünings nunmehr abgeschlossen. Bon welcher Seite her der Faden jetzt weitergesponnen wird, muß man abwarten. Man rechnet jedoch damit, daß es nun zu der Bolkswahl Hindenburgs auf breiter Basis kommen werde. Eine entsprechende Fühlungnahme mit den Parteien wird demnächst erfolgen.
Was nun?
Die von dem Reichskanzler Dr. Brüning gewünschte Verlängerung der Amtszeit des Reichspräsidenten durch den Reichstag ist unmöglich geworden, denn um eine Zweidrittelmehrheit im Reichstag herzustellen, wären mindestens 40 von den 152 Stimmen der Rechtsopposition erforderlich. Damit ist der erste Abschnitt der Präsidentschaftsfrage beendet. Nunmehr steht die Frage im Vordergrund, ob und wie es möglich sein wird, die Wiederwahl durch das Volk durchzuführen. Für den Fall, daß die Kandidatur Hindrn- burgs in geeigneter Form wieder aufgestellt wird, werden die Oppositionsparteien für Hindenburg stimmen. Ob daran gewisse Bedingungen, Kursänderung der bisherigen Politik, Kabinettsumbildung und ähnliches, geknüpft werden, ist
Präsidentenfrage
noch nicht bekannt. Hindenburg selbst hat den Wunsch ausgesprochen, daß er gegebenenfalls von der freien Entschließung des ganzen Volks gewählt zu werden wünsche.
Die Sozialdemokratische Partei wird wohl auch bei einer Volkswahl der Kandidatur Hindenburg keine Gegenkandidatur entgegenftellen, etwa in der Person des preußischen i Ministerpräsidenten Braun, zumal dieser erklärt habe, er werde nicht gegen Hindenburg kandidieren.
Der Aeltestenrat hat heute die vorzeitige Einberufung des Reichstags abgelehnk: sie wäre auch zwecklos gewesen, nachdem die parlamentarische Lösung abgetan war. Man wird nun Klarheit schaffen müssen, wer die Kandidatur Hindenburg ausstellen soll und in welchen Formen dies zu geschehen hat. Gerade die Form der Ausstellung kann dafür entscheidend sein, ob die etwaige Wiederwahl ohne Schwierigkeiten und Verstimmungen durchgesührt werden kann.
Wenn der Reichstag, wie anzunehmen ist, am 23. Februar Zusammentritt, so wird er voraussichtlich eine Vorlage der Reichsregierung vorsinden, in der entsprechend der Verfassung die Termine für die beiden Mahlgänge festgesetzt
Die Antwort der nationalen Opposition
Presfestimmen
Berlin, 12. Jan. Die dem Reichskanzler nahestehende „Germania" schreibt, wenn die Führer der Opposition gegen den Vorschlag Brünings, die Amtszeit des Reichspräsidenten Lurch den Reichstag verlängern zu lassen, verfassungsrechtliche Bedenken geltend machen, so sei dies nicht stichhaltig. Die Verfassung schreibe allerdings die Wahl des Reichspräsidenten durch Volksabstimmung vor, aber die Bemühungen des Reichskanzlers, eine parlamentarische Grundlage zu schassen, seien gerade -darauf hinausgelaufen, eine qualifizierte Zweidrittelmehrheit im Reichstag zu schaffen, die nicht gegen die Verfassung verstoße. Jedenfalls werde auch die Volkswahl unter der einheitlichen Parole „Hindenburg" dem deutschen Volk die Gelegenheit bieten, vor aller Welt zu zeigen, daß es über alle Meinungsverschiedenheiten hinaus gerade in dieser Frage nur einen deutschen Willen gebe.
Die „Voss. Ztg." und das „Verl. Tageblatt" sehen in der Ablehnung des Brüningschen Vorschlags eine parteitaktische Maßnahme, die gegen Hindenburg ihre Spitze habe. — Der „Vorwärts" nennt Hilgenberg und Hitler „hindenburgsicher als Hindenburg" und „republikanischer als die Republi-
TKgessMgel
Der Aeltestenrat hat den kommunistischen Antrag auf vorzeitige Einberufung des Reichstags mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Dafür stimmten die Antragsteller, die Nationalsozialisten nnd die Deutschnationalen <228 Stimmen). Das Landvolk unterstützte den deutschnationalen Antrag: Einberufung des Reichstags zur Beratung der außenpolitischen und Reparationsfragen. Das Landvolk machte jedoch zur Bedingung, daß die Reichskagssihung nur zu einer gemeinsamen außenpolitischen Kundgebung benützt werde. Dieses Versprechen war jedoch nicht von allen Fraktionen zu erlangen.
Laval hatte am Dienstag eine „freundschaftliche" Auseinandersetzung mit Briand. lieber das Ergebnis ist noch nichts mitgekeilk worden.
lauer". Die Sozialdemokratie müsse jetzt vermeiden, sich übereilt in der Kandidatenfrage festzulegen.
Die „Deutsche Allg. Ztg." glaubt zu wissen, daß die Antwort der nationalen Opposition nicht an Brüning, sondern an den Reichspräsidenten gerichtet sei. Es sei höchste Zeit, daß die Frage der Präsidentenwahl vor weiteren abgeschmackten parteipolitischen Auseinandersetzungen bewahrt werde. Die „Börsenzeitung" ist befriedigt, daß Hilgenberg und Hitler nicht wieder Brüning in die Falle gegangen seien. Ied^rfalls habe Brüning einen schweren politischen Mißerfolg zu verzeichnen. — Der „Tag" sagt, für die nationale Opposition wäre es unmöglich gewesen, in einer so wichtigen Frage eine Aenderung der Verfassung vorzunelz- men und damit obendrein eine Vertrauenskundgebung für die Politik des Reichskanzlers zu verbinden. Denn daraus wäre praktisch Verlängerung der Amtsdauer des Reichspräsidenten durch den Reichstag hinausgelaufen,
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Der „Völkische Beobachter " zu dem Beschlüsse Hugenbergs und Hitlers
München, 12. Jan. Der „Völkische Beobachter" schreibt: Die überraschende Hereinziehung der Person des Felö- marschalls v. Hindenburg in die innerpolitische Atmosphäre habe einen ungünstigen Eindruck gemacht. Mit gutem Grund hat der „Völkische Beobachter" während der Verhandlungen völlig .zurückgehalten, und tut es auch heute noch. Lediglich derjenigen Presse gegenüber, die jetzt aus agitatorischen G»Anden Lärm schlägt, muß gesagt werden, daß die Verantwortung für den Mißerfolg des Unternehmens von feinen Arhebern selber zu tragen ist. Deren Sache ist es, nun die Schlußfolgerung aus ihrer Niederlage zu ziehen.
Neueste Nachrichten
Das Echo der Reichskanzlererklarung
Berlin, 12. Jan. Angesichts der Tatsache, daß in der französischen Presse die Erörterungen zu der Erklärung des Reichskanzlers über die deutsche Zahlungsunfähigkeit unter völlig falschen Voraussetzungen geführt werden, wird von unterrichteter Seite erneut betont, daß die Erklärung des Kanzlers in keÄcr Weise als eine eindeutige Aufkündigung der Verträge im Sinn der seinerzeit in den Haager Verhandlungen erwähnten „Zerreißung des Aoungplans" aufzufassen ist. Die Aeußerungen des Reichskanzlers hatt-n lediglich den Zweck, die Weltöffentlichkeit über den Standpunkt zu unterrichten, den Deutschland bei den Verhandlungen in Lausanne einnehmen wird, ebenso wie auch der französische Ministerpräsident den Standpunkt Frankreichs vor der Welt dargelegt hat.
In einem Teil der französischen Presse wird versucht, den Baseler Bericht in unzulässiger Weise auszudeukn. Wenn beispielsweise der „Matin" bei Besprechung der Moratoriumsfrage sagt, der französische Standpunkt eines einjährigen Zahlungsaufschubs stütze sich auf das Baseler Gutachten, so besteht für diese Behauptung auch nicht der geringste stichhaltige Grund. Im Gegenteil lehnt das Baseler Gutachten ausdrücklich ab, den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem die Weltwirtschaftskrise überwunden sein wird.
Neue „Investigationen" ?
Berlin, 12. Jan. Unter der Ueberschrift „Investigation"? nimmt Oberpräsident Noske-Hannover in der „B.Z. am Mittag" zu der von einem französischen Journalisten m Genf verbreiteten Meldung Stellung, daß in französischin Kreisen die Absicht bestehe, aus der kommenden Abrüstungskonferenz den Antrag aus Untersuchung des tatsächlichen Stands der deutschen Rüstungen vorzunehmen. Eine solche „Investigation", führt Roste aus, wäre der Ausbruch von Wahnsinn mit tödlicher Wirkung. Tödlich in erster Reihe für den Völkerbund, der noch gor nicht recht zum Leben gelangt sei. Unter Hinweis darauf, daß Frankreich, Polen, die Tschechoslowakei und andere Staaten der deutschen militärischen Macht gewaltig an Rüstung zu Lande, zu Wasser und in der Luft überlegen sind, stellt Noske fest: lleber die deutschen Rüstungen gibt es keine Feststellungen mehr.
Deutschland habe nicht einmal das ausgenützt, was ihm nach dem Versailler Diktat zu tun möglich war. Es sollte innerhalb des deutschen Volks keinen Streit darüber geben, -aß alles auszuschöpfen sei, was Deutschland nach Versailles an Rüstungsmöglichkeiten blieb, solange die Abrüstung der Nachbarn nicht erfolgt.
Eine Untersuchung (Investigation) des deutschen Rü- stungsstands auf Grund eines Beschlusses des Völkerbunds werde nicht erfolgen. Die französische Regierung habe bereits erklärt, daß sie nicht beabsichtige, einen solchen Antrag zu stellen. Trotz des Artikels 213 des Versailler Diktats würde ein derartiger Beschluß auch in Zukunft nicht ausführbar fein, es sei denn, daß der Völkerbund die militärische Besetzung Deutschlands beschließt. Denn mit Zustimmung einer deutschen Regierung, gang gleich, wie sie zusammengesetzt wäre, käme eine fremde militärische Untersuchungskommsision nicht einmal auf deutschen Boden. Wik Recht erschlagen wie ei« räudiger Hund würde der deutsche Staatsmann, der sich mit einer neuen Untersuchung der deutschen Rüstungen ab- finden wollte. Es gebe nichts zu untersuchen. Wer von der Untersuchung des tatsächlichen Stands der deutschen Rüstungen spricht, will die Feststellung vor aller Welt verhüten, daß die „Kiegerstaatcn" bisher ihre im Versailler Vertrag und im Artikel 8 der Völkerbundssahung übernommene Verpflichtung zur eigenen Abrüstung nicht gehalten haben.
Italiens Haltung in Lausanne
„Schluß mit der Kriegsbuchführung;"
Rom, 12. Jan. „Messagero" schreibt, auf den Geist der Worte, die Mussolini seinerzeit in Neapel gesprochen habe, feien die Richtlinien eingestellt, die Italien in Lausanne verfolgen werde. Man müsse der Wirklichkeit in vollem Tageslicht ins Gesicht sehen. Die Konferenz werde freilich nicht unter leichten Voraussetzungen zusammentreten. Der immer fester werdenden Haltung Deutschlands steht die Halsstarrigkeit Frankreichs gegenüber.
Der Mailänder „Popolo d'Jtalia" schreibt: Mussolini hat in Neapel gesagt, mit der tragischen Buchführung des Kriegs müsse Schluß gemacht werden. Die Lausanner Konferenz muß den Schlußstrich mit dem Schwamm ausführen. Die Schlußfolgerungen des Baseler Ausschusses erheischen eine radikale Lösung und lassen Zwischenlösungen als nicht ratsam erscheinen. Vielleicht hat Deutschland niemals de« guten Willen gehabt, den Kriegstribuk zu entrichten, indessen hat es bedeutende Summen gezahlt. Jetzt ist es aber außerstande, zu zahlen. Wan gibt sich Wahnaebilden hin. wenn