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Teile 3 Nr. 8

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Der Kassier eines hiesigen Turn- und Sportvereins hat -tn letzter Zeit umfangreiche Unterschlagungen begangen. lWie man hört, handelt es sich um zwei- bis dreitausend Mark. Aus diesem Grunde beging er einen Selbstmord­versuch, indem er Gift in ein Getränk tat. Die Sache wurde aber rechtzeitig entdeckt, so daß er im hiesigen Bezirks- krankenhaus gerettet werden konnte.

Reutlingen, 11. Jan. Todesfall. Am Sonntag ist Gottlob Trißl er, früherer Bäckermeister und Wirt, im 91. Lebensjahr gestorben.

Ulm, 11. Jan. OberstudiendirektorDr. Schott gestorben. Oberstudiendirektor Dr. Schott ist in der -Nacht auf Sonntag einem Herzschlag erlegen. Letztes Jahr konnte er seinen 60. Geburtstag feiern. Noch vor wenigen Tagen konnte man den anscheinend rüstigen Herrn noch in den Straßen sehen. Die erste ständige Anstellung erfolgte in Marbach. Längere Zeit war er Professor in Ellwangen, 1910 Professor in Ulm, 1914 Vorstand des Gymnasiums in Ulm. Dr. Schott war Mitglied des evangelischen Gesamt­kirchengemeinderats und war in der evangelischen Gemeinde vorbildlich tätig.

Stetten a. k. Al.. 11. Jan. Schweres Unglück. Als der Landwirt I. Straub wie üblich zu Tagesbeginn nach seinem Vater sehen wollte, war das ganze Zimmer voller Rauch. Nur mit großer Mühe gelang es ihm, an das Bett des Vaters zu kommen. Mit Hilfe des herbeigeeilten Bürgermeisters konnte der alte Mann ins Freie geschafft werden. Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Der Grund des Unglücks liegt in einem Zimmerbrand, der sich vom Backofen aus in der nebenan­liegenden Küche unter dem Boden fortentwickelte und da­durch den Erstickungstod des Mannes herbeiführte.

Bad Mmpfen, 10. Jan. Mittelalterlicher Brauch. Dieser Tage läuteten sämtliche Glocken, wie es letztmals bei den Siegesfeiern im Krieg geschah. Das Ge­läute galt der Frau desApostelfischers" von Langen, die zu Grab getragen wurde. AchtApostelfischer" trugen nach mittelalterischer Sitte den Sarg. Zu den Pflichten der Apostelfischer" gehörte in diesen Tagen, die Stadt vor den anschwellendbn Fluten des Neckars zu schützen.

Rotenburg o. T-, 11. Jan. Ein Beinchen als Todesursache. Der 60 5. a. Eisenbahnarbeiter Leonhard Ley verschluckte heim Essen ein kleines Bein. Bald stellten sich heftige Schmerzen ein und nach wenigen Tagen erlag der Mann trotz ärztlicher Hilfe den Verletzungen.

Winzerhausen OA. Marbach, 11. Jan. Hier wurden bis jetzt etwa 30 Mohnstellen aus der jüngeren Steinzeit (Alter 56000 Jahre) freigslegt. 5m Bezirk waren schon in früheren Jahren solche Funde gemacht worden.

Rutesheim OA. Leonberg, 11. Jan. Liebesdrama. Ein verheirateter Schneider aus der Nürnberger Gegend kam in ein Gasthaus in Rutesheim mit einer Braut. Sie wollten sich wiederholt gemeinsam durch die Schnur das Leben nehmen, aber bei jedem Anlauf verließ sie die Zivil- kourage. So wurde es Morgen, ohne daß die Absicht aus­geführt war. Da aber der Schneider seine Rechnung nicht be­zahlen konnte, wurde er wegen Zechprellerei festgenommen. Die Braut wurde von ihrer Schwester abgeholt.

Böblingen. 11. Jan. Eine Hundertjährige ge­storben. Heute ist Frau Emma Kissel, kurz nach Voll­endung ihres 101. Geburtstages, nach kurzen, aber lcbweren Leidenstagen gestorben.

Ravensburg. 11. Jan. DerVerzweiflung-kampf Der Landwirtschaft. Im Rahmen einer Versamm­lung des Landw. Bezirksvereins Ravensburg sprach der -Generalsekretär des Landw. Hauptverbands Württemberg und Hohenzollern, Hummel, am Samstag nachmittag über den Verzweiftungskampf der württ. Landwirtschaft. Mehr denn je sei heute die Frage der Rentabilität der Landwirt­schaft eine Schicksalsfrage für das ganze deutsche Volk. Man fei sich heute klar darüber, daß die Maßnahmen, die auf wirtschafts- und agrarpolitischem Gebiet heute erreicht seien, nur mäßig sein könnten gegenüber dem, was der Haupt- verband sich von der politischen Aktivität der Regierung der Landwirtschaft in Württemberg gegenüber versprochen habe.

Reresheim, 11. Jan. Aufteilung des Finanz­amtsbezirks Kapfenburg. Die Verteilung der seit­her dem Finanzamt Kapfenburg angehörenden Gemeinen ist nun endgültig erfolgt. Den Löwenanteil erhält das Finanzamt Aalen mit den Städten Bopfingen und Neres- heim. 14 Gemeinden kommen zum Finanzamt Ellwangen, während dem Finanzamt Heidenheim nur die Genieinden Großküchen mit Kleinküchen, sowie Auernheim mit Stein­weiler zugeteilt wurden.

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Brand im Pforzheimer Schlachthaus.

Pforzheim, 11. Jan. Sieben Feuerwehrleute durch Rauch­gase vergiftet. Im Stadt. Schlachthof brach heute mittag im Vorraum zu den Kühlräumen aus noch unbekannter Ursache Feuer aus, das unter starker Rauchentwicklung langsam weiter schwelt und bis zur Stunde noch nicht abgelöscht werden konnte. Bei den Löscharbeiten erlitten sieben Feuerwehrleute leichtere Rauchvergiftungen, die ihre Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 12. Januar 1932.

Ohne eine Gottheit gibt's für den Menschen weder Zweck «och Ziel, noch Hoffnung: nur eine zitternde Zukunft, ein «wiges Bangen vor jeder Dunkelheit. Jean Paul.

Grippefurcht

Beinahe jeder Januar der letzten Jahre hat uns eine Witterung gebracht, die dem Umsichgreifen von Erkältungs- großen Vorschub leistet. Schnee, Regen, Frost, in wechselnder Folge. Und man wird unwillkürlich immer daran errnert, daß uns einige Jahre als erstes Präsent eine ziemlich umfangreiche Grippeepidemie beschert haben. Aber von vorn- ^ Möglichkeiten einer Erippeerkrankung glauben ick. mügen, wenn das Wetter nicht gerade frühlingshaft ist, wäre doch mehr als überängstlich. Gewiß man kann durch einen Appell an den Eesundheitswillen nicht jeden vor einer tatsäch­lichen Erkrankung bewahren, es gibt aber eine Reihe von Menschen, die bei einem leichten Schnupfen schon angstgepeinigt ms Bett sinken und solange jammern, bis sich tatsächlich grippe- ahnliche Erscheinungen bei ihnen zeigen. Solche Menschen wer­den einer wirklichen Erkrankung nicht den geringsten Wider­stand entgegenbringen und zuerst erliegen. Ein'wenig Abhärtung des Körpers und innerlicher Wille, eine Indisposition zu un­terdrücken, helfen dagegen sogar über schwerere Krisen hinweg.

Ein gesunder Mensch hat bald die Mattigkeit, das erste An­zeichen der Grippe, überwunden und die ungeschwächten Or­gane bieten den Krankheitserregern keine Möglichkeit, sich wei­ter zu entwickeln.

Im Anfangsstadium wendet man gern das Allerwelt­heilmittel, eine tüchtige Schwitzkur, an oder setzt sich unter Alkohol, was beides häufig schon den Ausbruch der Krankheit verhindert hat, wenn es nur rechtzeitig und unter richtiger Anwendung der Mittel geschah. In fortgeschritteneren Fällen dürfte jedoch ärztliche Hilfe angebrachter sein, denn eine nach­folgende Lungenentzündung oder das Ilebergreifen einer eitri­gen Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrenentzündung auf die Hirnhäute (Kopfgrippe) könnte ein Ueberwinden der Erkran­kung durch den allzu geschwächten Körper tn Frage stellen. Viel Bewegung in frischer, reiner Winterluft, das Vermeiden überheizter Räume und schroffer Abkühlung sind die einfachsten Waffen im Kampf gegen die Grippe, die so viele schon heran­nahen fühlen, wenn sie nur von ihr sprechen hören.

Und dann noch eine Bitte an die lieben Nächsten: Verschont eure Mitmenschen mit dem Sprühregen beim Husten oder Nie­sen, denn in den feinen Speicheltröpfchen werden auch die Krankheitskeime am häufigsten übertragen.

Bezirks-Funkhilfe

Die Süddeutsche Rundfunk-Gesellschaft und die Oberpost­direktion Stuttgart haben beim Postamt Nagold eine Funk- hilfestelle für die Rundfunkhörer des Oberamtsbezirks errichtet. Rundfunkhörer, die gestörten Rundfunkempfang haben, wenden sich kostenlos an den Leiter der Vezirksfunkhilfe! Oberpostsekretär Könekamp, Postamt Nagold, Fernsprecher Nr. 271. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Beauftragten der Funkhilfe der Süddeutschen Rundfunkgesellschaft mit Personal­lichtbildausweisen versehen sind, welche ohne Verlangen vorge­zeigt werden.

Das Bier ab 1. Februar billiger

Berlin, 11. Januar. Die Vertreter des deutschen Vrausrel- und Gastwirtsgewerbes haben der Regierung eine Er­mäßigung um 10 Mark je Hektoliter Vollbier vorgeschlagen. Gleichzeitig sind die Gastwirte bereit, die Ausschankpreise um den vollen Betrag der Steuerermäßigung zu kürzen; das würde also bedeuten, daß ab 1- Februar das große Glas Bier um 10 Pfg. und das kleine Glas Bier 5 Pfg. billiger wird. In der Vorlage, die das Reichsfinanzministerium dem Reichsrat zugehen lassen wird, soll betont werden, daß die in den Jahren 1930 und 1931 uorgenommenen Biersteuern den «rwarketen Blehrertrag nicht ge­bracht haben. Für das neue Finanzjahr 1931/32 hat die Reichs­regierung bereits den damals angesetzten Voranschlag von 510 auf 460 Millionen Mark herabgesetzt. Auch diese Summe wird nicht erreicht werden.

Männcrabende. Heute abend 3 Uhr beginnen wieder die Männerabende. Dekan Otto wird in unterhaltender, anregen­der Weise über deutsche und württembergische Geschichte nach der Zeit des 30jährigen Krieges und über Gustav Adolf erzäh­len. Neben den mehrjährigen treuen Besuchern, die leider im­mer noch eine viel zu kleine Zahl sind, werden auch die Ar­beitslosen, die für geistige und geistliche Anregung empfänglich sind, besonders herzlich eingeluden. Wie fein wärs, wenn es auch in den Männerabenden einen so schönen Zusammenhalt im großen Kreis gäbe wie in den Mütterabenden und nicht nur zahlreiche Mütter unserer Stadt, sondern auch viele Väter und Söhne, reichen inneren oder geistigen Gewinn mit heimbrächten!

Pfarrer Schenkel sozialdemokratischer Kandidat. Am Sonn­tag fand in Pforzheim eine Generalversammlung der So­zialdemokratischen Partei für den 8. Württembergischen Wahl­kreis statt, der die Oberämter Calw, Freudenstadt, Maulbronn, Nagold, Neuenbürg und Vaihingen a. d. E. umfaßt. Die Versammlung bestimmte mit überragender Mehrheit zum Spitzenkanditen der sozialdemokratischen Liste den Stadtpfarrer Dr. Schenkel in Zuffenhausen.

Baiersbronn OA. Freudenstadt, 11. Jan. Todesfall. Christian Züfle, der frühere Besitzer des Hotels Schönblick, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Aus gang kleinem Anfang heraus hat er mit den Jahren droben aus dem Schönblick" mit dem prächtigen Blick über die sieben Täler ein Kurhaus entwickelt, das weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt war. Am 1. Mai vorigen Jahrs ver­kaufte Züfle sein Hotel an den Württ. Kriegerbund.

Eutingen, 10. Jan. An Vlutvergistung gestorben: Gestern Morgen wurde die Familie Franz Joh. Platz, Flaschner hier, in schwerste Trauer versetzt. Der Sohn Josef, der erst am 4. ds. Alts, das 29. Lebensjahr erreichte, ist im Krankenhaus zu Meersburg a. B. nach kurzer Krankheit infolge Blutvergiftung durch ein Geschwür dahingerafft worden.

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Eauturntag des unteren Schwarzwald-Nagold-Turngaus am Sonntag, den 1V. Januar 1832 in Altensteig.

(Schluß.)

Das Kreisbergfest habe ja einen allgemein anerkannten Verlauf genommen, trotzdem dasselbe in einer entlegenen Schwarzwaldecke sich abgewickelt hat. Beim deutschen Turnfest in Stuttgart 1933 tritt der 11. Turnkreis Schwaben mit seinen Riegenturnern auf.Die Vereine sollten sich zur Teilnahme möglichst bald entschließen. Männerturnwart Pantle erstattete dann den Turnbericht und streifte die einzelnen Veranstaltungen teils mit kritischer, teils mit lobender Erwähnung. Im Vordergrund stand hiebei das Gauturnen in Wildberg, das mit wenigen Ausnahmen einen schönen Verlauf nahm. Verbesserungen in mancher Hinsicht haben sich als notwendig erwiesen. Eaujugend- turnwart G e h r i n g-Calw, kann über das Schülerturnen Er­freuliches berichten gegenüber dem Vorjahr, was sich in Würz­bach deutlich zeigte Er bittet, das Schülerturnen mehr zu pflegen. Eauspielwait W o l f i n g e r-Obernhausen berichtete über die Sommerspiele im Faustball, die erfreulicherweise eben­falls einen Aufschwung genommen haben. Ueber das Hand­ballspielen berichtete der Bezirksleiter Esch en bäche r-Calw, das gute Ergebnisse gezeitigt habe. Die Spielweise habe sich in gutem Rahmen bewegt. Gaufrauenturnwart Schnauffer- Liebenzell erstattete den Bericht über das Frauenturnen, das ebenfalls ein arbeitsreiches Jahr war. Eauschwimmwart Blaich- Neuenbürg berichtete über das Eauschwimmen im Gau, wel­ches sich in gutem Rahmen abgewickelt habe, was sich besonders in Altensteig gezeigt habe. Schwimmlehrgänge seien anzustreben und er sei bereit, hierin Aufklärung zu geben. Das Presse­wesen hat im Gau einen erheblichen Aufschwung erfahren, was aus dem Bericht des Eaupressewarts hervorging. An die sechs Bezirks- und Lokalblätter wurden je 40 Berichte gegeben und im Turnblatt aus Schwaben sind 11 Berichte erschienen. Eine kurze Aussprache schloß sich an diese Berichte an, die weitere gangbare Wege wiesen, speziell was den Kreiswanderlehrer Nord anbelangt. Eauvertreter Proß nahm hierauf Veranlas­sung, allen Fachwarten für ihre Mühe zu danken und bat um tatkräftige Unterstützung derselben. Ueber die Festsetzung des Gaubeitrags wurde eine lebhafte Aussprache gepflogen und gewünscht, daß auch hierin eine Reduzierung stattfinden möge. Dies ist jedoch nur insofern möglich, als es die Aufrechterhal­tung des Turnbetriebs gestattet. Die DT. und der Kreis haben eine entsprechende Ermäßigung eintreten lassen. Andererseits sind aus der Dr. Ferdinand Eötz-Stiftung namhafte Beiträge als Beihilfe zu Turnhallebauten, welche nicht zurückbezahlt wer­den müssen, zugewiesen worden. Auch sonstige Vergünstigungen sind zu verzeichnen, z. B. die deutsche Turnschule. So wurde der Gaubeitrag auf 45 Pfg. festgesetzt. Der Eesamtbeitrag be­läuft sich mithin auf 1.40 RMk., hiezu kommen noch die Ver­sicherungsbeiträge. Diese Festsetzung ist im Rahmen des Mög-

Dienstag, den 12. Januar 1932.

lichen erfolgt. Die Aufnahme der Vereine Mötzingen und Deckenpfronn in den Gau erfolgte einstimmig. Aus dem Ar­beitsplan für das laufende Jahr, welches der Not der Zeit Rechnung trägt sind hervorzuheben, die Gauwanderung, welche in den Vereinen gesondert, oder in einigen Vereinen durchge­führt werden soll, die Frühjahrswaldläufe in einfacher Form, Turnwarteschulen wie üblich, ferner ein Eauturnen mit einem Jugendturnen (Zöglinge) und Schwimmen in Verbindung mit der Turnhalle-Einweihung in Calmbach. Die Sparmaßnahmen des Eauausschusses auch in turnerischer Hinsicht wurden von den Vertretern gebilligt und weitere Anträge zurückgezogen.

Der Gauehrenbrief wurde für ersprießliche Tätigkeit inner­halb der DT. an folgende Mitglieder verliehen: W. Bott-Dobel, Fr. Vodamer-Dodel, Emil Eentner, Schwann, Ernst Pfeiffer- Schwann und K. Neuweiler-Höfen. Dem verdienten Mitglied Karl Köhler Altensteig konnte unser Eauvertreter mit beweg­ten Worten den Kreisehrenbries überreichen. Er dankte den Geehrten für ihre Verdienste um die DT. Die Neuwahlen er­brachten keine wesentlichen Veränderungen und es herrschte hierhin volle Uebereinstimmung, woraus folgte, daß der gesamte Gau und Gauturnausschuß einmütig wieder in seinen Äemtern bestätigt wurde, mit Ausnahme von Gaukassier Dirr u. des Eau- turnaüsschußmitglieds Bauer-Schwarzenberg, welcher nach Eu­tingen verzogen ist. Zum Eaukassier wurde einstimmig Stadt- psleger Krapf-Altensteig gewählt. Für das ausgeschiedene Turn­ausschußmitglied Bauer wurde Gottl. Leistner-Höfen in den Turnausschuß berufen. Eauvertreter Proß dankte unserem aus­scheidenden Gaukassier Dirr für seine mühevolle Arbeit, die gewiß keine leichte war. Die Frage der Arbeitslosenhilfe wurde auch behandelt und dabei erwogen, ob es im Gau nicht möglich wäre, eine solche durchzuführen. An Hand der Bestimmungen des Arbeitsamts Pforzheim referiert Männerturnwart Pantle ausführlich über dieses Problem. W. Bott-Dobel ergänzte noch diese Ausführungen. Aus dem Gau ausgetreten ist der Turn­verein Ottenbronn. Unter Verschiedenes ermahnte Eauvertreter Proß das Turnblatt aus Schwaben durch den Bezug zu unter­stützen. Falls ein Verein die Absicht hat, sich ins Vereinsregister eintragen zu lassen, gibt der 2. Gauvertreter näheren Aufschluß. Vorstand Rentschler-Calmbach dankte namens der Vertreter dem gesamten Gauausschuß insonderheit unserem bewährten Eauvertreter Proß für die geleistete Arbeit für den Gau und der deutschen Turnerschaft. Äls Ort zur Abhaltung des nächsten Gautags wurde nach lebhafter Aussprache Höfen bestimmt, mit welchem die Ehrung unseres Gauoberturnwarts Eroßmann für 25jährige Tätigkeit verbunden wird. Mit ermunternden Mor­ren des Gauvertreters zu weiterer ersprießlicher Arbeit im kom­menden Jahr schloß er den in allen Teilen turnbrüderlich ver­laufenen Gauturntag. Ein allgemein gesungenes Turnerlied bekräftigte noch die obgewaltete Einmütigkeit. Schö.

Letzte Nachrichten

Der Tuberkulose-Prozeß

Lübeck, 11. Jan. Im Verlaus der heutige« Verhandlung des Tuberkulose-Prozesses wurden noch mehrere Beweisanträge ge­stellt, so daß die Beweisaufnahme auch heute noch nicht ge­schlossen werden tonnte. Die letzten Zeugen sollen am Donners­tag gehört werden.

Haftentlassung Gandhis?

Bombay, 11. Jan. Es läuft hier das Gerücht um, daß die Regierung Gandhis gegen Ehrenwort aus der Hast entlassen würde, allerdings mit Aufenthaltsbeschränkung an einem be­stimmten Ort.

Die Rettungsarbeiten auf Karsten-Zentrum

Veuthen, II. Jan. Die Rettungsarbeiten gehen mit unver­minderter Kraft weiter. Man ist bis 8 Meter weit in der Hauptstrecke vorgekommen, so daß es nach de« Angaben des geretteten Slama nur noch sieben Meter bis zu den nächsten Verschütteten wären. Man hat die feste Hoffnung, noch minde­stens zwei oder drei Mann bergen zu können. Bei der Rettungs­arbeit benützt man ganz modernes Horchgerät» um Klopfzeichen besser hören zu können. Man hört dann u. wann leises Geräusch, als wenn Kohle beiseite geschasst wird.

Nach dem schönen Erfolg vom Sonntag ist der Geist der so heldenhaft arbeitenden Bergungsmaunschaft der denkbar beste.

Was die Bergleute erzählen

Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr kam der Bohrer der Rettungsmannschaften mitten in einen leeren Raum. Diese Tatsache wirkte aus die Mannschaft wie ein elektrischer Schlag, denn sie bedeutete, daß die Strecke dahinter nicht verbrochen war. Das entstandene Bohrloch wurde mit größ­ter Vorsicht erweitert und man hörte alsbald auch Klopf­zeichen, die sofort erwidert wurden. Als -die Oesfnrmg groß genug war, wurde in sie hineingeleuchtet. Zu aller Erstau­nen und zur freudigen Ueberraschmig sah man 5 Bergleute eng aneinander sitzen. Der Held der Ein geschlossenen ist! der 30 Jahre alte Rohrleger Slana, dessen Humor und! Energie die Kameraden vor dem Aeuhersten bewahrt hat! und der sie immer wieder aufmunterte.

Wie die Geretteten erzählen, haben sie von Brotröster»! gelebt und ihren Durst gestillt, indem sie das am Kalkpreß?! luftrohr infolge der Untertage-Hitze entstandene Schweiß» wasser der Reihe nach ableckten. Bei dem Gebirgsschlag stnd sie zunächst zerstreut worden. Einer hat dann immer nach dem andern gesucht, bis sie endlich zu sieben beisammen waren. In den ersten 5 Stunden waren sie ohne Licht» dann fanden sie durch einen glücklichen Umstand Streichhöl» zer und noch etwas Karbid, das sie mit äußerster Sparsam­keit benutzten. Sie wußten ganz genau, daß heute Sonntag war.

Das erste, was die Geretteten verlangten, waren Ziga­retten; sie wurden ihnen sofort gegeben. Gleichfalls ver­langtes Getränk wurde nur nach ärztlicher Anordnung mit' größter Vorsicht und schluckweise verabreicht.

Von einer 100 Meter langen Strecke sind nach den bis­herigen Feststellungen durch den Gebirgssckstag etwa 60 Meter zu Bruch gegangen. Die zu den Geretteten vor­getriebene Stoßstrecke durch die Kohle war nur 1.50 Meter hoch und 1 Meter breit. Bon den anderen Verschütteten können die Geretteten nichts sagen, da sie von diesen kein« Lebenszeichen bemerkt haben.

sliickwunsch und Anerkennung des Reichspräsidenten

Berlin. 11. Jan. Die Schlesische Bergwerks- und Hütten- A.G. hat dem Herrn Reichspräsidenten telegraphisch über die Rettung von 7 der Verunglückten berichtet. Der Herr Reichs­präsident hat hierauf mit folgendem Telegramm geantwor­tet: Ich habe mit großer Freude aus ihrem telegraphischen Bericht die Rettung von 7 der auf der Karsten-Zentrums- Grube verunglückten Bergleuten vernommen. Ich spreche der tapferen Rettungsmannschaft Dank und Anerken­nung für diese Tat aus. Gott gebe, daß es gelinge, auch die übrigen Verunglückten lebend zu bergen. Gez. v. Hinden- burg, Reichspi äsident.