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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter«
Montag, den 14 . Dezember 1831.
Ludwigsburg. 12. Dez. Eine neue Part e i. Durch die Notverordnung ist das Tragen politischer Abzeichen verboten worden. Aber Not(verordnung) macht erfinderisch, und so sah man, so berichtet die „Ludwigsburger Zeitung", bereits mehrere junge Leute, die ihr Abzeichen überklebt und mit der Aufschrift „Notverordnung" versehen hatten. Wenn nun auch noch Angehörige anderer Richtungen diesem Beispiel folgen sollten, dann hätten wir also in dieser „Notverordnungspartei" endlich die über den Parteien stehende Einigung, auf die wir so lange vergeblich gewartet haben.
Weinsberg, 12. Dez. Fleischkrieg in Weinsberg. Hier ist ein Fleischkrieg ausgebrochen. Die Landwirte machten seither den Metzgern Konkurrenz. Nun haben sich die Metzger aufgerafft und verkaufen das Pfund Kalbfleisch zu 50, das Pfund Kuhfleisch zu 30 Pfennig.
Perouse OA. Leonberg, 12. Dez. Kassen stürz und seine Folge. Gemeindepfleger David Schenk hier hat sein Amt niedergelegt. Anlaß dazu gab ein unvermuteter Kassensturz, bei dem sich ein größerer Fehlbetrag ergab. Buchungen von Zahlungen in Höhe von etwa 1000 RM. sollen unterblieben sein. Untersuchung ist im Gang: der Gemeinde entsteht wohl kaum ein Schaden, da Gemeindepfleger Schenk Sicherheit geleistet hat.
Dom bayerischen Allgäu, 13. Dez. Gefährliches Spielzeug. — Neuschnee in den Bergen. Das dreijährige Söhnchen der Familie Eggensberger in Pfronten fand eine Messinghülse und machte sich mit einem Hammer dran zu schaffen. Plötzlich erfolgte eine Explosion, wodurch dem Kind eine Hand vollständig verstümmelt wurde. Die ahnungslos daneben sitzende Mutter wurde ebenfalls verletzt. — In den Allgäuer Bergen schneit es feit Donnerstag. Im Flachland liegt der Neuschnee 4—6 Zentimeter hoch. Die Berge sind bis weit herab tief verschneit. Wenn der Boden in den nächsten Tagen noch gefriert, dann steht der Ausübung des Wintersports nichts mehr im Weg.
Rothenburg o. d. T., 13. Dez. Borgespiegelter Aaubüberfall. Ein am Samstag abend auf den Kassier Georg Jakob des hiesigen Kriegsgefangenenverbands angeblich verübter Raubüberfall hat sich als erdichtet heraus- gestellt. Jakob Hai gestanden, daß er sich selbst 14 Messerstiche und eine schwere Schlagaderverlehung beigebracht hat und daß er im Lauf des Jahrs etwa 840 Mark unterschlagen hat. Bon den 800 Mark wurden noch 440 Mark bei der Durchsuchung der Wohnung gefunden.
Veringenstadt in Hohenz., 13. Dez. Vorsicht mit Kunstdünger. Der Landwirt Wilhelm Engstein war mit Aussäen von Kunstdünger beschäftigt und hatte dabei eine kleine Verletzung an der Hand. Nachher stellte sich Blutvergiftung ein, die dem jungen Mann beinahe das Leben gekostet hätte. Im Landeskrankenhaus zu Sigmaringen sieht er der Genesung entgegen.
InHöllsteig sind Wohnhaus und Scheuer des Landwirts Leo Hofmann nachmittags niedergebrannt. Mobiliar und 4 Schweine fielen dem Brand zum Opfer das Bich konnte gerettet werden. Das Feuer scheint durch den achtjährigen geistesschwachen Pflegesohn Hofmanns verursacht worden zu sein.
Villingen im Schwarzwald, 13. Dez. Wiedereinführung der Fron. Wie in früheren Zeiten in kleinen Gemeinden die Wegebauarbeiten in Frondienst aus- gesührt wurden, um das Gemeindebudget nicht zu sehr zu belasten, so sollen jetzt auch die bei Regenwetter fast unbegehbaren Wege in Fischbach-Sinkingen bei Villingen auf ähnliche Weise in Ordnung gebracht werden. Alle jungen Leute von 16 Jahren an werden zu diesen Arbeiten aufgerufen. Sie erhalten dafür pro Mann und Tag eine Mark, Fuhrleute drei Mark. Der Bürgerausschuß hat diesen weisen Beschluß getätigt und das Bezirksamt hat ihn genehmigt. Wer nicht mitmacht, bezahlt pro Tag 3 Mark und hat einen Vertreter zu stellen. Für hartnäckige Weigerung sind durch das Bezirksamt Strafen bis zu 50 Mark vorgesehen. Auf diese Weise können im Laufe der Zeit alle Wege der Gemeinde billig instandgesetzt werden. In den Schweizer Bergkantonen ist das heute noch üblich, und was in der reichen Schweiz recht ist, kann im armen Schwacz- wald nur billig sein.
Aus aller Welt
Aufhebung von Zeikungsverboken. Das vom Berliner Polizeipräsidenten gegen die «Berliner Börsenzeitung' und den „Angriff" erlassene Zeitungsverbot ist aufgehoben worden.
Todesstrafe gegen Reins beantragt. Der Staatsanwalt beantragte gegen Ernst Reins wegen Mords an dem Geldbriefträger in Tateinheit mit schwerem Raub, mit Todesfolge die Todesstrafe und dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, außerdem Einziehung des zur Tat benutzten Instruments. Gegen die Mutter Ida Beins beantragte er wegen Hehlerei 2 Monate Gefängnis, dis durch die Untersuchungshaft als verbüßt zu erachten sind, und gegen die Schwester Sophie Reins wegen Hehlerei 7 Monate Gefängnis, die ebenfalls als verbüßt zu erachten sind
Reins zum Tod verurteilt. Der 24jährige Maurer Ernst Reins wurde vom Schwurgericht Berlin 2 wegen Raubmords zum Tod und lebenslänglichem Ehrverlust, seine Schwester Sophie wegen Hehlerei zu 7 Monaten Gefängnis (durch die Untersuchungshaft verbüßt) verurteilt. Die Mutter wurde freigesprochen.
500 600 Kronen wurden von nächtlichen Einbrechern in einem Steuererhebungsbüro in Stockholm gestohlen.
Untergang eines deutschen Fischdampsers. Aus Maa-
loy (Nordnorwegen) wird gemeldet!, daß der deutsche Fischdampfer .Venus' in der Nacht auf Samstag auf Grund geraten und beim Hindernaes-Leuchtfeuer gesunken ist. Einem Floß von sechs Mann gelang es, an Land zu kommen: vier von den sechs Leuten waren tot. Das Schiff hatte eine Besatzung von 13 Mann, davon 11 Engländer: das Schicksal der übrigen ist noch unbekannt. Ein Motorboot ist nach der Unglücksstelle ausgelaufen. Der Schiffseigner, der deutsche Kapitän und ein deutscher Matrose werden vermißt.
Ein Walfisch in der Haderslebener Förde erlegt. Im Aarö- sund (Dänemark) wurde am Freitag ein großer Walfisch gesichtet. Fischern gelang es, das Tier von ihren Booten aus in die Haderslebener Förde zu treiben, wo es getötet wurde. Der Walfisch, der um Skaqen in die Ostsee gelangt sein muß, hat ein« Länge von 25 Metern und ein Gewicht von schätzungsweise 10 000 Pfund.
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Raubüberfall ln Baden-Baden aufgeklärt. Der freche Raubüberfall auf den seit einigen Jahren in Baden-Baden--' wohnenden Rentner Hamel und sein« Ehefrau hat eine sehr schnelle Aufklärung gesunden. Die Cinbrecker sind auf der Seite des Hauses eingestiegen, auf der oas frühere Dienstmädchen, das aus diesem Grund entlassen worden war, ihren Liebhaber jeweils empfing. Die Räuber hatten in der Eile einen Rock liegen lassen, in dem sich drei Fahrkarten nach Singen a. H. befanden, woher das entlassene Mädchen gebürtig ist. Noch in der gleichen Nacht konnte in Oos eine Verhaftung vorgenommen werden, der bald darauf eine zweite folgte. Die Spur des dritten Täters führt nach einem anderen oberbwdischen Ort, man hofft, auch hier zu einem Ergebnis zu kommen. Vorläufig leugnen die beiden Verhafteten ihre Täterschaft.
Lin Auto mit drei Insassen in die Lippe gefahren. Ein
mit drei Personen besetzter Kraftwagen wollte auf die Fähre fahren, um sich übersetzen zu lassen. Der Wagen fuhr aber über die Fähre hinweg in die Lippe. Der Wagenführer und ein Händler aus Oberhausen konnten noch rechtzeitig die Wagentür öffnen und sich aus dem Wagen retten. Dem dritten Insassen, einem Händler aus Oberhausen, gelang es nicht mehr, aus dem Wagen heeauszukommen. Erst nach zwei Stunden konnte das verunglückte Auto mit der Leiche ge- borgen werden.
Ekln Beinhorn ln fionstantinopel. Die Berliner Fliegerin Elly Beinh-orn ist am Montag abend auf dem Flugplatz von Konstantinopel gelandet. Sie gedenkt ihren Flug in den nächsten Tagen über Bagdad nach Australien fortzusetzen.
Die größte Schule der Welk. Milwaukee (in Amerika), das ehedem berühmt war als das bedeutendste Bierbrauerzentrum Amerikas, erhebt jetzt den Anspruch, die größte Schule der Welt zu besitzen: es handelt sich um ein sechsstöckiges Gebäude, das 12 000 Tagesschüler und SOOü Abend- fchüler hat. Diese Schule hat ihre eigene Bäckerei, ein Fri» feurgeschäst, eigene elektrische Anlage, eigene Druckerei usw. und beschäftigt 237 Lehrer.
Sendefolge der SMgarler Sunds«»! M.
Dienstag, IS. Dezember:
^ Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.1«: Wetterbericht. 10 «,. Schallplatte,,. N.M— 11 . 15 , Nachrichten. 11.4S—12.0«: Funrwerbunaakai,,-,,' 12.S5, Schallplattenkonzert. 13.3«: Nachrichten, W°tt°rb°rtch" Echallp?^,!! panzert 14 30— 1 S. 0 «: Englischer Sprachunterricht fllr Fortgeschrittene. 10 . 30 - 1 » Zeitangabe, Landwirtschaftsnachrichten!
13.4«. Vortrag: Vom Faktor Arbeit in Südamerika. 10.05: Vortrag- Rech--, vorteilhaftes Rechnen. 19.3«: Zeitangabe, Wetterbericht iao. besuch in einem Filmatelier. 20.0«: Konzert. 21.1S: Die Ilsebill t.vrSrchen). 22 . 2 «: Programmänderunge», Wetterbericht, Nachrichten vom. Fnnkberichl, Stellenmarkt der Bühnenkünstler. 23 .Ü 0 - 24 . 0 V: Tanzmusts" '
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1500 Mark Preisausschreiben
Wer will eine Fahrt mit dem „Graf Zepelin" machen als Gewinner des 1. Preises in diesem Preisausschreiben?
Täglich hört man von den Wundern der Technik: Non dem Luftschiff Graf Zeppelin, dem Do X, dem Junker-Großflugzeug E 38, den Ozeanriesen Europa und Bremen, und neuerdings von dem Schienenzeppelin.
Viele wissen es schon, aber noch lange nicht alle, daß diese Wunderwerke deutscher Technik, diese Luft- und Ozeanriesen nach Schreibers Technischen Modellierbogen von jedermann vei! bluffend ähnlich — bis zu 1)^ Meter lang — für wenig Geld leicht selbst zusammengesetzt werden können.
Ilm wiederum vielen eine Festfreude zu bereiten, veranstaltet der Verlag I. F. Schreiber in Eßlingen a. N. ein neues Preisausschreiben in Verbindung mit seinen Technischen Modellierbogen. Die Teilnahme steht jedermann ohne Einsatz frei. Bei der von Tag zu Tag wachsenden und mehr und mehr allgemein werdenden Beteiligung an dem Preisausschreiben, ist damit zu rechnen, daß der Schlußtermin für Einsendungen um einen Monat, also bis 24. Januar 1932, verlängert wird.
An Preisen sind zu gewinnen: 1. Eine Fahrt mit dem „Graf Zeppelin" 250 Mark; 2. Ein Haenel-Quantäts- Markenrad 110 Mark; 3. Ein Koffer-Grammophon „Homocord- Electro" 60 Mark; 4. Ein Paar Wechs-Ski mit Bindung 44 Mk.; 5. Ein Rucksack mit Ausrüstung 25 Mark; 6. bis 8. Je ein Photo- Apparat Box-Tengor mit Rollfilm 51 Mark; 9. Ein Fußball 10 Mark; 10. Ein Rodelschlitter 10 Mark; 11. bis 500. — 49U Trostpreise: Bücher, Technische Modellierbogen etc. je ca. 2 Mk. , — 940 Mark. Die Preisaufgabe ist denkbar einfach: Die Schnitte eines Bildes sind sorgfältig auszuschneiden und an den Verlag I. F. Schreiber, Eßlingen a. N. einzusenden und zwar auf eine Postkarte aufgeklebt, die folgenden bis 24. Dezember 1931 zum Versand kommenden Technischen Modellierbogen der Fa. I. F. Schreiber beigegeben ist (Marke I. F. S.
1. E.) 1. Udet-Flugzeug, „Kolibri" Nr. 168, 1 Bog, 25 Psg.;
2. Sportflugzeug „Klemm" Nr. 685/86, 2 Bogen 50 Psg.; 3. Schienen-Zeppelin Nr. 344/45, 2 Bogen 50 Pfg.; 4. „Graf Zeppelin" Nr. 182/85, 4 Bogen 1 Mark; 5. Hanomag-Kabriolett mit Gummiantrieb, alles in einer Tüte, Nr. 181 1 Mark; 6. Dor- nier-Flugschiff Do X Nr. 628/33 6 Vogen 1.50 Mark.
Diese Bogen sind in der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung erhältlich. Die Preise kommen an die 500 besten Einsendungen, abgestuft nach der Genauigkeit und Sauberkeit der ausgeführten Arbeit, zur Verteilung. Neben dem wertvollen Preis, den man gewinnen kann, macht die Herstellung des Modells selbst viel Freude. Der fertige Gegenstand kann als Zimmerschmuck oder Geschenk verwendet werden. Nun frisch ans Werk, Wer von uns Lesern wird unter den Preisträgern sein?
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Handel und Verkehr
Die Marktlage
Die Stimmung am Buttermarkt ist in voriger Woche etwas zuversichtlicher geworden. Sowohl das englische Pfund wie die nordischen Devisen haben sich etwas erholt und die dadurch hervorgerufene Grundstimmung blieb nicht ohne Nachwirkung auf den deutsck-en Markt, der auch unter dem Eindruck der neuen Notverordnung steht. Bei dem verhältnismäßig kleinen inländischen Angebot hätte sich vielleicht die bessere Stimmung noch mehr durchgesetzt, wenn nicht die noch bestehenden Unklarheiten eine allgemein« Zurückhaltung veranlaßt hätten. Niemand weih, was nun in der nächsten Zeit werden soll. Man wird erst die Arbeit des Reichspreiskommissars abwarten müssen. Mangel besteht weiter m zweiter und abfallender Ware, in der der Bedarf kaum gedeckt werden kann, aber auch das Angebot in erster Ware findet seinen Absatz: freilich bewegt sich die Berbrauchsnachfrage in sehr engen Grenzen gegen früher um diese Zeit lieber die Güte der dänischen Butter wird erheblich geklagt. Kempten notierte unverändert 94 bi» 100 Mark je Zentner; in der gleichen Woche des Vorjahres war die Notierung 125—130 Mark.
Das Käse ge'sch äst ist andauernd für Hart- und Weichkäse ruhig geblieben. Für beide Arten ließ Kempten die Notierung unverändert. Bei Weichkäse hat die Nachfrage nachgelassen, dagegen war der Absatz an die Schmelzwerke unverändert gut.
Auf dem Eiermarkt haben die Zufuhren zugenommen, namentlich vom Ausland. Die Preise sind fast überall um Z4 Pfennig je Stück zurückgegangen. Auf die Festtage ist zwar mit einer gewissen Belebung zu rechnen, doch ist es fraglich, ob sie für das steigende Angebot an frischer und konservierter Ware ausreicht.
Die Großhardelsmeßzahl für die Vieh preise ist weiter auf rund 70 (1913 gleich 100s zurückgegangen. Dies allein schon macht es erklärlich, wenn von fast allen deutschen Märkten der Geschäftsbericht lautet: ruhig. Die allgemeine schlechte Wirtschaftslage, dies stetige Anschwellen der Arbeitslosigkeit und die Minderung der Einkommen bedingen eine Einschränkung des Fleischverbrauchs. Daher macht man die Beobachtung, daß selbst bei vermindertem Auftrieb auf dm Schlachtoiehmärkten der Absatz nur schleppend vor sich geht. Im allgemeinen konnten die Rindervreise sich halten, beste Tiere waren auch wohl über Notiz bezahlt, Bullen und Kühe waren vernachlässigt. Auf dem Kälbermarkt war in Stuttgart das Geschäft befriedigend so daß die Preise gewinnen konnten; auch Mannheim und Frankfurt verzeichneten anziehende Preise. Fettschweine blieben rar. für die übrigen Sorten konnten in Stuttgart die Preise nicht voll behauptet werden Frankfurt mußte sogar um 3—4 Mark den Zentner nachgiben, während in München die Notierung um 2—3 Mark höder war. So gedrückt die gegenwärtigen Marktpreise sind — eine Besserung 'st aus absehbare Zeit kaum i zu erwarten, wenn die Zwangssenkung der Gehälter und Löhne s durch die neue Notverordnung praktisch wird. Zur Zeit steht auch j Wild und Geflügel im Wettbewerb mit dem Fleisck wozu noch I wahrscheinlich ein größerer Wettbewerb von Seefischen treten ! wird. Nach norwegischen Blättern haben deutsche Firmen sich ! nämlich verpflichtet, 'während der Fangzeit eine Mindestmenqe von j 25 000 Hl. Heringen in der Woche von norwegischen Fischerei- ! firmen abzunehmen. Die War? ist bei der Lieferung in Norwegen ! bar in Kronen zu bezahlen. Die Lieferung soll beginnen, sobald > dafür Absatz in Deutschland zu beschaffen ist- ^ Auf den Q b st m ä r k t e n ist es zu einer scharfen Preisobwärts- ' b"wequng für Apfelsinen gekommen, die stört nachlassende ! Nachfrage in verschiedenen Ländern hat die ausländischen Abqeber ! veranlaßt, die Breis« um etwa 5 Mark hcrunterzusetzen, Jnfolm- s decken ist der Absatz von einheimischem Kernobst, besonders Aepfeln, j schleppend geworden. Es ist aber anzunehmen, daß sich da» Ge
schäft vor den Feiertagen belebt. Bei Birnen, besonders für Tafel- qualitäten. ließen sich bessere Preise durchsetzen, da das Angebot mäßig ist. Das Gemüse g« sch äst verläuft etwas lebhafter, besonders bei Spinat. In Salat liegen größere ausländische Angebote vor. namentlich von Frankreich.
Der Hopfenmarkt zeigte ein äußerst ruhiges Bild. Die Zufuhren in Nürnberg (120 Ballen) sind weiter zurückgegangen: umgesetzt wurden 80 Ballen. Hallertauer geben nach, Tettnanger und Spalter haben sich infolge der geringen Bestände behauptet. Amtliche Preise: Hallertauer prima 55—65, mittel 35-50; Test- nanger 75—78, 55—70; Spalter 55—70, 40—50; Hersbrucker Ge- birgshopsen 40—50, 25—35; Badische prima 50—55.
Berliner Pfundkurs. 12. Dez.: 14.15 G., 14.19 B.
Berliner Dollarkur», 12. Dez.: 4.209 G., 4.217 B.
Reichsbankdiskonl: 7 v. H„ Lombard 8 v H.
Prlvaldiskonk: 7 v. H. kurz und lang.
Skuttgarter Silberpreis. 12. Dez.: 45.30 Mk. d Kilo.
Geheimer Kommerzienrat Dr. Ing. h. r. Ernst von Borsig wird sein Amt alz Vorsitzender der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, das er seit dem 18. März 1925 innehat, nach Ablaus dieses Winters mederlegen.
Die Großhandelsmeßzahl vom g. Dezember 1SZ1 ist mit 104,8 gegenüber der Vorwoche um 1,0 v. H. gesunken,
Wetterzeichen in Frankreich. Die „Gesellschaft der französischen Landwirte", Sitz Paris, hat die Zahlungen eingestellt. Der Fehlbetrag wird auf 60 Mill, Franken (9,9 Mill, Mark) geschätzt. Die Kammer hat eine Hilfsmaßnahme für die landwirtschaftliche Kreditkasse in Höhe von 100 Millionen Franken (16,5 Mill. Mark), di« in 30 Jahren zurückbezahlt werden sollen, angenommen.
Berliner Getreidepreise, 12. Dez.: Weizen märt 2090—21.10; Roggen 18.80—19.10; Braugerste 15.10—16 40; Futter- und Jndu- striegerste 14,80—15; Hafer 13,10—13,90: Weizenmehl 27—31 25; Roggenmehl 26: Weizenklei« 9.25—9.50; Noggenkleie 9,75—10,25.
Magdeburger Zuckerpreise, 12. Dez.: Dez. 31 50. Tendenz ruhig-
Berliner Metallmarkt, 12 Dez.: Elektrolytkupfer promrtt cif Nordseehäfen 64.75 Mk. d. 100 Kilo.
Bremen, 12. Dez.: Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco 7.27.
Märkte
Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt, 12 Dez: Tafeläpfel 5—15; Tafelbirnen 6—20; Quitten 10—12; Walnüsse 25—30; Kartoffel 4—5; Kopfsalat 5—10; Endiviensalat 5—10; Wirsing 5—6; Filder- kraut 4; Weißkraut 4; Rotkraut 5—6; Blumenkohl 15—30; Rosenkohl 10-20; 1 Pf, 18—22; Grünkohl 10; rote Rüben 7-8; gelbe Rüben 5—6; Karotten runde 6—10; Zwiebel 6—8; Gurken große 20—60; Rettiche 3—8; Monatsrettich 8—10; Sellerie 6—20; Tomaten 40—50; Schwarzwurzeln 30—35; Spinat 10—15; Kohlraben 4—7,
Württ. Markenbutter 1.42, Teebutter erste Qualität 1,37, zweite Qualität 1.30 RM. das Pfund.
Deutsche Frischeier (roter Stempel) 14. Landeier 12. Mitteleier 10,5 Pfennig das Stück.
Das Wetker
Bei nordöstlichen Luftströmungen ist für Dienstag vielfach heiteres und ziemlich kaltes Wetter zu erwarten-