12. Dezember 1931.
28: Masken der icek, 1. TM: Der er Ernst) 8—10,15, Hansel und Tretet, tz 5 RM.
Kabale und Lieb« 22. V47: Clisabech Arthur Schnitzler- se Mizzi) 8—10.15. -Konzert.
«a-sunk M.
8.38—8.13: Btuilde de» : Lhorale. u.13: «oll«, für 8 NIavtn«. 13.4b! LedLchtnisftunde. 13.88: stunde. 17.43: Autoren» Ansprache von Reichs, richt. 19.88: Ursendung: die Welt: „Unter dem :ische Nationalmufik de, !en, Wetterbericht, Nach.
: Wetterbericht. 18.88: werbungskon,ert. IL.33: 88: Echallplattenkontzert. cht, Schallplattenkonzert.
15.88- 1S.88: Englischer stunde sUr di« Jugend. 8.88: Zeitangabe, Landhauer zum Kirchenlied, e, Wetterbericht. 18.8b: >e Deutschland (Hörfolge kalter v. Molo). 82.4b:
23.88- 23.88: Schachfunk.
mein Land der Welt Rundfunkgebühr be- rika, Frankreich und n werden, muß man « Summen bezahlen: italien 1,32, Tschecho- Schweiz 1,02, Däne- lgien 0,20, Rußland im Jahr 1930, bei 09 509 Hörern, ins- ingenommen. Davon 939,71 RM. weiter-
Nora- Vierröhren- ür Wechselstrom! Ein idton-, einer Niedsr- iß elektrodynamischer 'urzes, höchstens 6 m der neuartigen, mit ichten Nora-Stations- zhren. Je nach End« llenswert ist der elek- m I. 280 T mit Crösten die Röhrenscitz« l RM. Dieses Gerät >on Fernsendern.
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Seite 7
Nr. 291
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Samstag, den 12. Dezember 1931.
Können die Pflanzen schmecken
Bon Dr. R. H. France.
Ein ganz trefflicher Beweis, daß die Pflanze im tzrunde wesentlich mit dem Tiere ist, zeigt sich in ihrer Migteit chemisch zu unterscheiden, nämlich brauchbare Nahrungsmittel auszusuchen und das Schädliche zu fliehen. Beim Menschen nennt man das Schmecken und Riechen, wobei man gewöhnlich vergißt, dag beides unmerk- sjch ineinander übergeht und so ziemlich dasselbe, nämlich cm chemisches Wahrnehmen der Stoffe ist.
Dag die Wurzeln der Pflanzen sich den feuchten Eidstellen zuneigen, ist im Grunde auf die gleiche Fähigkeit zurückzuführen, ebenso, dag sie dem Leuchtgas in den Städten ausweichen. Hiergegen gehört auch, das; die Wurzel eine besser gedüngte Stelle im Erdboden nicht verläßt Md sich immer wieder zu ihr krümmt.
Aber — wendet man, bestürzt ob der Zumutung, solches zu glauben, bei sich selber ein — welches Bedürfnis zu schmecken hat denn die Pflanze?
Die Blätter brauchen allerdings weder zu riechen noch zu schmecken. Wieviel mehr aber Blume und Wurzel! Bon dieser sieht man es in diesem Augenblick ein, da es einem Ei,stallt, dag sie unter den hunderterlei chemischen Be- stimdteilen des Bodens die wenigen ganz bestimmten aus- -uwählen hat, die als Nahrung dienlich sind. Bon der Blüte aber glaubt es keiner, daß sie schmeckt. Und dennoch, es muß
so sein. Tief innen im verborgensten Schoß der Blume ruht das Heiligtum des Werdens: die eine, göttlich schöpferische, wundersame Zelle, die aus sich eine neue Pflanze, einen ungeheuren, tausend Jahre lang lebendigen Eichbaum Hervorbringen kann — wenn sie der Pollen einer anderen Pflanze gleicher Art befruchtet hat. Wie vermag er sie aber zu erreichen? Die Eizelle ist ja sorgfältig verwahrt und eingehüllt. Wie kann er sie finden? Sie ist eingesenkt in einem Gewirr anderer Zellen.
Der Pollen erreicht das Pflanzenei durch ein verblüffend einfaches Mittel. Er hat verlernt zu schwimmen, und könnte er es auch noch, so fehlt es ihm an Wasser. Also wächst er zu einem Faden aus, so lange, bis er das Ei erreicht. Das ist wirklich ein grotesker Einfall der Natur. Die Pollenzelle tut das jeden Tag und millionenfach, und uns erscheint ihr Tun so alltäglich wie das Ziehen der Wolken und das Spiel der Lüfte.
Die Richtung des Wachstums aber wird durch den Geschmack bestimmt. Das Ei sondert einen süßen Stofs aus, und den schmeckt der Pollenschlauch. So findet er es. Wer, das nicht glaubt, den erinnere ich daran, daß einst auch er so ins Leben trat. Auch der Samenfaden findet das Ei durch das Schmecken eines ausgeschiedenen Stoffes, sei es beim einfachsten Seeigel oder beim zivilisiertesten Menschen. In jenem Urgrund des Lebens schlingt sich ein Band um alle Belebte, und ein und dasselbe Geheimnis der Ur- empfindung umfängt uns alle, unlösbar und unbegreiflich in der Blume und im Menschenherzen.
Geschichten von Schriftstellern und Presse
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der Name Braun in iänner im Gemeindessen gewahrt haben? ikel. 1495
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»portier.
Marl Twain pflegte die folgende Geschichte, die er die „Anekdote von der Eeschäftstüchtigkeit" nannte, besonders gern zu erzählen: Als ich in Nebraska noch Sekretär des Gouverneurs war, hatte ich viele politische Feinde. Diese gewissenlosen Kerle ließen mich eines Tages „sterben". Um meinen Ruf zu schädigen, setzten sie nämlich in den „Gellenden Kampfruf des Westens" eine Notiz, daß ich in schwerer Trunkenheit in den Fluß gefallen und ersoffen sei. Wütend begab ich mich zu dem Schriftleiter dieser Zeitung, stellte mich als lebendig vor und ihn zur Aede. Dieser Zeitungsmann aber sagte: „Was gedruckt ist. bleibt gedruckt. Wir nehmen nie etwas zurück. Eine solche Blöße geben wir uns nicht. Alles, was mir tun können, ist, daß wir eine neue Geburtsanzeige in unser Blatt einrücken. Preis: ein Dollar!"
Der französische Romanschriftsteller Alexander Dumas erhielt den größten Teil seiner Romane nach der Anzahl der Zeilen bezahlt. Eines Morgens setzte er sich bin und begann einen neuen Roman wie folgt:
„Mein Sohn!"
„Mutter?"
„Höre!"
„Was gibt's?"
„Siehst Du!"
„Diesen Dolch?"
„Ja, was siehst Du darauf?" usw.
Der Verleger war freilich mst dieser Zeileuschmderei nicht einverstanden. Er verabredete mit'Dumas erneu Silbenhonorar. Dumas war nicht faul, er erfand einen Stotterer in seinem Roman. Die Honoraraussichten waren glän- iend, weniger die Laune des Perlegers, der sich entschloß, dem Dichter eine Pauschale anzubieten. Am Tage nach der Anzahlung wurde der Silbenstotterer (im Roman) von einem herunterfallenden Dachziegel jäh erschlagen und — der Roman fand ein Ende.
Ter Budapester Journalist Keri sollte über dis Stichwahl zwischen Michaels Karoly und Stephan Tisza einem knauserigen Zeitungsoerleger berichten Er hatte 1000 Kronen Reisevorschntz erbeten, aber nur 100 Kronen erhalten. Abends traf das folgende Telegramm von Keri ein: „Heu- iige Stichwahl ergibt nach genauer Stimmzählung mit Inapper Mehrheit von 233 Stimmen das überraschende Ergebnis stopp hier endet Vorschuß". —
Keri wurde einmal nach Arad geschickt. Man enthüllte das Denkmal der von der österreichischen Reaktion Hingerichteten Freiheitsgeneräle. Erst 5.30 Uhr konnte Keri sein Telegramm zur Post geben. Der Beamte war entsetzt. Sechshundert Worte? Kann ich nicht annehmen. Höchstens iiinszehn. Wir schließen um sechs Uhr." Nach wenigen Augenblicken überreichte Keri dem Beamten eine Depesche mit 15 Worten: „Handelsminister Budapest. Postdirektor »on Arad verweigert aus Faulheit Annahme eines national-politisch wichtigen Telegrammes." Kaum war es gelesen, da meinte der Beamte: „Geben Sie mir, bitte, das
Vom Redakteur des preußenfeindlichen „Bayer. Barerlan- j des" in München wird folgende Geschichte erzählt: Eines
fülüsnl.ikbkMei' einer ÄMetik vkne Klunästüolc
Tages als er im Wartesaal des Münchener Hauptbahnhofes sitzt, ärgern ihn zwei Münchener, die seine Erregbarkeit kennen, vom Nebentisch aus, indem sie laut über sein Blatt schimpften. Schließlich meint der eine zum andern: „Na, Seppl, halten müssen wir sein Blattl doch, schon weils auf a so waches Papier gedruckt ist." Da geht der Journalist zu dem Sprecher hin, klopft ihm vertraulich auf die Schulter und sagt: „Na, mei Liaba, da schaurrs zua,
Besinne Dich
v. O. v. C a r n a p.
Wir Deutschen fürchten Gott und sonsten nichts!
So sprach der Kanzler, der von Eisen,
Er wußte wohl, warum er dieses Wort gebar,
Den Weg, Dir Deutscher, wollt er damit weisen.
Die Furcht vor Gott und auch die Liebe, sie schwand dabin in haßerfüllter Welt.
Du hörtest nicht das Wort — des Kanzlers Mahnen — O Deutschland, Deutschland, von der Höh' gesunken,
Ties unten — flehend um Erbarmen.
Erbarmen flehst Du, aber nicht von dem,"-der. Allmacht in den Händen, . ^
Die Ehre selbst beflecktest Du mit Deinem Fleh'nl Du wirst nicht Ruhe finden fort und fort,
Eh' nicht erfüllt des Kanzlers Heldenwort! —
Mit gieriger Lust sieht jetzt die Welt'Dir zu, voll Hohn! Wie Du zerfleischst Dich aus der Feind' Geheiß,
Das Deutsche, das die Welt von Dir gewohnt,
Verpönst Du selbst mit Deinem Wortgeschmeiß! —
Besinne Dich! — Denk an die Tapferen, die draußen ruh'n! Besinne Dich! — Aus den lebendigen Gott!
Besinne Dich! — Wach auf! zu starker Einigkeit!
Besinne Dich! — Auf Bismarck'? Losungswort! —
daß Ihr Hinterer net gscheider wird als Ihne Schädl!" Sprach's und ging.
Ein amerikanischer Lokalredakteur iu einer Kleinstadt ging iu den Ruhestand und offenbarte seinen Bekannten, er habe 100 000 Dollar auf der Sparkasse. In unglaublichem Staunen fragten diese ihn, ob denn der Beruf eines Lokalredakteurs an einer Kleinstadtzeitung soviel einbringe. Der Journalist antwortete: „Ich habe vierzig Jahre lang rastlos gearbeitet, ohne den Feiertag zu heiligen. Nie gab ich auch eineu Dollar unüberlegt aus. Durch größte Sparsamkeit vermied ich Abzahlungsgeschäfte und damit Schulden. Alledem, und weil mir meine Tante, die gestern gestorben ist 99 990 Dollar hinterließ, verdanke ich die Ersparnis von 100 000 Dollar."
In einer der großen Nürnberger Kirchen fand irgend eine Feier statt, zu der auch Kaiser Wilhelm erschienen war. Er hielt eine große Rede, was damals viel zu bedeuten hatte. Holzbock, der Berliner Berichterstatter des „Berliner Lokalanzeigers", stand obenan, in der Nähe des
Altars, mit tausend Menschen zusammengepfercht. Es wurde 12 Uhr mittags. Der „Berliner Lokalanzeiger" wird zwei Stunden später schon in den Straßen verlaust. Angstvolle bange Minuten. Holzbock sah kaum eine Möglichkeit, aus der Kirche ins Freie zu gelangen. Plötzlich kam es wie eine Erleuchtung über ihn, er zog sein Taschentuch hervor, hielt es an die Nase, wie wenn er Nasenbluten hätte, und siehe da, im größten Gedränge bildete sich sofort ein Spalier teilnahmsvoller Menschen, es wurde sogar nach einem Arzt gerufen, den Holzbock dankend ablehnte, in zwei Minuten stand er im Freien, immer noch einen Kranken markierend, der sich rasch in Sicherheit zu bringen hat. Um nicht aus der Rolle zu fallen — denn es hatten ihn mehrere gutmütige Leute hinausbegleitet —, gab er dem Droschkenkutscher eine Hotelstraße an, fuhr aber natürlich aufs Postamt, um noch rechtzeitig die Rede seinem Blatte zu telefonieren.
Zum Schluß die größte Ente? Um die Ehre werden sich vielleicht viele Blätter streiten. Anscheinend aber haben die Berliner Zeitungen den Vogel abgeschossen. Als man sich im Frühjahr 1767 zu Berlin arg beunruhigte über Kriegsgerüchte, die nicht schweigen wollten, trotz aller Verbote über das unnütze Reden, erschien plötzlich in allen Zeitungen eine furchtbare Unglücksnachricht. Ein entsetzliches Unwetter hatte das flache Land heimgesucht. Schrecken- erregende Einzelheiten wurden bekannt. Es solle ein entsetzlicher Wind entstanden sein, der das Gewitter herbei- sührte. Zuerst fiel ein starker Hagel, dann aber Schlossen in der Größe eines Hühnereies, nebenher gab es wieder einen großen Platzregen, Donnern und Blitzen. — Berlin sprach einzig von diesem Schicksalsschlag, bis am nächsten Tag Reisende kamen und erzählten, daß es erlogen war. Friedrich war von diesem Streich eines Journalisten so begeistert, daß er in ähnlicher Situation selbst eins gleiche Nachricht veranlaßte, um die Berliner von etwas anderm reden zu machen als vom Krieg.
Rüchertisch und Aeitjch riftenschau
Der Schwäbische Heimatkalender 1932.
„Wie der Weck auf dem Laden", so ist auch wieder für das Jahr 1932, ein Schaltjahr von 366 Tagen, der Schwäbische Heimatkalender erschienen, in der bekannten guten Ausstattung und mit dem bekannten gediegenen Inhalt. Schon das Kalendarium ist mit seinen Monatsversen, seinen Bauern- und Wetterregeln und seinen schönen Monatsbildern eine feine Sache. Dann kommen Gedichte, allgemeine Aufsätze und Erzählungen. Auch viele lustige Sachen, die aber auch in ihrer Weise schwäbische Art und schwäbisches Leben zeichnen. Sodann bringt der Kinderkalender Dinge, die für jung und alt gleich anziehend sind.
Das Jahrbuch „Unsere Heimat" 11. Jahrgang 1931
Wohl sammeln die meisten unserer Leser die beliebte Beilage „Unsere Heimat", doch geht diese oder jene Nummer dem einen oder anderen verloren oder wollen manche Leser deu-wtzrtrmllen Stoff gern in einem geschlossenen Buch. Der Ladenpreis des Buches ist 3 Mark. Wir sind aber in der Lage, den Band unseren Lesern gegen Vorzeigen der Abonnementsquittung zu 2.30 Mark zu überlassen, doch müßte die Bestellung bis spätestens 20. Dezember, womöglich früher in unseren Händen sein. Greifen Sie rasch zu, ein schöneres, billigeres und wertvolleres Weihnachtsgeschenk kann man sich wohl kaum denken.
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Was wünsche ich mir - was schenke ich andern?
Wem bereitete dieses Problem, nicht immmer wieder Kopfzerbrechen, und wer wäre nicht dankbar, in dieser Beziehung Fingerzeige zu erhalten? In dem Dszemberhest von Lyons illustrierter Frauenzeitschrift „Modenschau" hilft uns Frau Anna P. Wedekind in einem Artikel mit einer Fülle von Vorschlägen das „richtige Schenken" erleichtern. Außer einer Reihe von fesselnden Aufsätzen, die im Zeichen des nahenden Weihnachtsfestes stehen, interessiert besonders der Artikel einer bekannten Sportjournalistin „Frauenberufe im Flugwesen", der in der Reihe unserer laufend erscheinenden Aufsätze „Moderne Frauenberufe" erscheint. Gern wird unsere Frauenwelt auch etwas hören über „Die Bedeutung der wissenschaftlichen Graphologie für Verlöbnis und Ehe". Frau Anna Paula gibt unter der Rubrik „Liebe Freundin! Ich rate Ihnen. . ." nützliche Ratschläge in Fragen des Haushalts und der Gesunderhaltung des Körpers während der kalten Jahreszeit, während Dr. A. Hirsch-M. uns die Anwendung von natürlichen Kosmetika, wie Zitrone und Kamille, in der Schönheitspflege zeigt. Modisch steht dieses Weihnachtsheft der „Modenschau" auf der Höhe der Winter- und Ballsaison. Es enthält außer vielen künstlerisch gezeichneten, zum Teil farbig wiedergegebenen Modellen für alle Gelegenheiten, auch Kleidung für den Wintersport.
Auf alle in obiger Spalte angegebenen Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung G. W. Zaiser, Nagold, Bestellungen entgegen.
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