«n, eia« «vre«»: Di« einspaltig« Millimeter,!!»« 7 Rvig.. Tertteil-Milltmeter 18 Stvi. Bei Wiederholung oder Mengen- aüichiub wird entsprechender Rabatt gewährt. Schluh der Anzeigenannahme vormittags 7.SÜ Uhr. Sür fernmündlich aufgegebene Anzeigen kann keine Gewähr übernommen werden. — Erfüllungs- ort: Talw. WeschästSstelle der Schwarzwald-Wacht. Lederftrabe 28.
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Calw im Schwarzwald
Dienstag, den 15. Oktober 1940
Nr. 243
Diplomaten flüchten aus London
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n>6 Berlin, 15. Oktober. London, bas schon in der Nacht zum Sonntag den 208. Luftangriff erlebt hatte, kam auch am gestrigen Montag nicht zur Ruhe. Die deutschen Vergeltungsaktionen wurden fortgesetzt — mit derselben furchtbaren Wucht, wie an de» vorangcgangenen Tagen. Aus den neuesten, soeben cingetroffcnen Meldungen ausländischer Korrespondenten in London geht hervor, daß die deutschen Bomber auch gestern in ununterbrochenen Wellen auf die englische Hauptstadt einhämmerten.
Wie die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Preß mittcilt, lag die Londoner City am Montagvormittag innerhalb des Bereichs der deutschen Bomben. Man habe den Eindruck gehabt, als ob diese Angriffe zwei- bis dreimal so stark gewesen seien
wie die furchtbaren Bombardements am Samstag und in der Nacht zum Sonntag.
Von den Londoner Regierungsstellen wird die deutsche Luftaktivität am gestrigen Montag unter Anwendung der üblichen Sellbstbetrugsversuche als „leicht" gekennzeichnet. Immerhin wird zugegeben, daß in der Umgebung der Hauptstadt mehrere Städte angegriffen wurden. Auch in Mittelcngland und in Schottland seien Bomben gefallen.
Während die Plutokraten die in weiten Gebieten Englands herrschende Mißstimmung durch einen schauderhaften Jllusionsrummel zu übertönen versuchen, ist für die gesamte Lage nichts kennzeichnender, als daß nunmehr auch die in London sitzenden Diplomaten aus der Stadt flüch- t e n. Die spanische Zeitung „A B C" stellt fest, die Zerstörungen in London seien so groß, daß das Diplomatische Korps die Stadt be
reits zum größten Teil verlassen habe, obwohl sich Churchill alle Mühe gegeben habe, diese Uebersiedlung zu verhindern.
Große Sorge macht der englischen Negierung nach einem neutralen Bericht aus London die wachsende Ausdehnung der Brände. Zwar wurden in der letzten Zeit sämtliche Feuerwehrleute auf dringendes Verlangen des Ministeriums für innere Sicherheit von der Wehrmacht freigestellt und in London eingesetzt. Aber ihre Zahl reichte in der vergangenen Woche nicht mehr aus, um die Brände auch nur einigermaßen auf ihren Herd zu beschränken, obwohl die Feuerwehrleute mit letzter Einsatzkraft arbeiteten.
Ganze Straße nzüge, so heißt es in dem Bericht, sind in der englischen Hauptstadt dem Feuer zum Opfer gefallen. Diese Brände hätten mindestens ebensoviel Schaden angerichtet wie die deutschen Bombenabwürfe selbst.
Das deutsche Volk dankt seinen Bauern
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Berlin, 14. Oktober. Mit berechtigtem Stolz kann das deutsche Landvolk auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Dieser Erfolg ist ihm nicht in den Schoß gefallen, sondern mutzte schwer erkämpft werben. Der Lohn für die autzerordentliche Kraftanspan- nung war, daß das deutsche Landvolk nicht eine aüsinkende Kriegsernte, sondern eine normale, gesunde Fricdensernte zu verzeichnen hat.
Das zeugt von der gesunden Kraft deutschen Bauerntums und von der Folgerichtigkeit der von Reichsminister Darrs geführten Agrarpolitik. Das deutsche Volk weiß seinen Bauern Dank dafür, daß sie mit dieser Ernte die von England über uns verhängte Blockade illusorisch gemacht haben.
Diesen Dank entgeaenzunehmen, ist eine aus fast 300 Frontbauern, Bauern und Bäuerinnen und Landarbeitern bestehende Ehrenabordnung des deutschen Bauerntums aus allen Gauen des Reiches in Berlin anwesend. Nach Besichtigung der Berliner Sehenswürdigkeiten und nach einem anschließenden Rundgang durch das Ncichssporkfeld wurde die Bauernabordnung in der Reichssportfeldterrasse von Rcichsminister DarrS Aipfangen. Er begrüßte jeden einzelnen der Gäste durch Handschlag und sprach dann zu feinen Bauern. „Ich danke euch von ganzem Herzen", so sagte Reichsminister Darrs, „für das, was ihr im vergangenen Jahr an aufopferungsvoller Arbeit geleistet habt." Der Kampf, Io führte er weiter aus. der heute in vollem Gange sei, sei auch ein grundsätzlicher für das deutsche Landvolk. Er könne nur von dem Gesichtspunkt der Gesamtheit gesehen werden, denn des Volkes Schicksal sei auch das Schicksal seiner Bauern.
Zum Schluß betonte Reichsminister Darrs: „Und wenn ihr wieder an eure Arbeit geht und manchmal voll Sorge seid, dann denkt daran, wie werden eure Kinder und Enkelkinder voll Stolz davon sprechen, daß ihr es wäret, die ihr unter Adolf Hitler an dieser großen Entscheidungsschlacht mitkämpfen durstet."
Im Anschluß begab sich die Ehrenabordnung in das Reichsministerium für Volksauf- klarung und Propaganda, wo sie von Reichs- mlNlster Dr. Goebbels empfangen wurde.
Wird Aden preisgegeben?
Britische Absichten auf Madagaskar
Von ua » « r - korr-spovcisoteo
er. Kopenhagen, 15. Oktober. Nach Meldungen aus dem französischen Gouvernement Madagaskar ist der Blockadeversuch der britischen Flotte nunmehr in vollem Matze -urchgeführt. Man vermutet, daß die britischen Pläne in Verbindung mit der Re- gierllng in Washington unternommen werden. Sehr bezeichnend ist schließlich der Hin- weis, daß Madagaskar im Rahmen der britischen Stützpunkte neuerdings eine größere Bedeutung als Aden beigemeffen wird. Soll damit die Preisgabe Adens langsam vorbereitet fverden?,
Dr. Goebbels begrüßte in den Festräumen seines Ministeriums, die zum erstenmal seit Beginn des Krieges ihre Tore öffneten, die Männer und Frauen der Abordnungen. In einer Ansprache hieß er als Gauleiter von Berlin und im Namen der Neichsregierung seine Gäste herzlich willkommen. ,
Der Nationalsozialismus, sagte Dr. Goebbels, habe die Möglichkeit eines von der pluto- kratischen Welt herausgefordcrten Krieges rechtzeitig in Rechnung gestellt. Der Führer habe die tapferste und bestausgerüstete Wehrmacht der Welt geschaffen. Der Wirtschaftskrieg habe dem Reich nichts anhaben können. Den deutschen Bauern aber sei die Aufgabe zugefatten, die Ernährung unseres Volkes zu sichern und den britischen Plan einer Blockade gegen Frauen und Kinder von vornherein zuschanden zu machen.
Auch in Kriegszeiten wollen wir den Tag des Erntedankes nicht vorübergehen lassen, führte Dr. Goebbels weiter aus, ohne eine Brücke zu schlagen von der Führung des Volkes zum Bauern selbst. Und deshalb seid ihr als die Vorhut des gesamten deutschen Bauerntums für zwei Tage nach Berlin eingeladen worden. Wir möchten euch bei dieser Gelegenheit im Namen unseres Volkes danken. Wir möchten euch und über euch hinaus all den vielen unbekannten Bauern und Bäuerinnen danken, die zwölf Monate lang in harter Kriegszeit die Scholle bearbeiteten und dafür sorgten, daß unsere Soldaten, unsere Arbeiter und unsere geistig Schaffenden sich um das tägliche Brot kaum Sorge zu machen brauchten.
Dr. Goebbels schloß seine Ansprache mit den Worten: „Nehmt den Dank des ganzen
Volkes, den Dank des Führers für die harte, schwere und entsagungsvolle Arbeit, die ihr in dieser Kriegszeit geleistet habt, entgegen!"
In kurzen Worten dankte Rcichsminister DarrS für den der Bauernabordnung zuteil gewordenen Empfang in der Wilhelmstraße.
Lohn Butts neuester Blusf
Wieder „fehlgeschlagener Jnvasionsversuch"
Berlin, 14. Oktober. Trotz aller Selbststcher- heit englischer Auslassungen zur Jnva- sions frage interessiert heute die britische Oeffcntlichkeit keine Frage lebhafter als diese. Um die mit einer derartigen Aktion verbundenen Befürchtungen im englischen Volk zu bannen oder doch zu mindern, erfanden amtliche Stellen in London einen oder gar mehrere deutsche Jnvasionsversuche. Praktisch haben solche zwar niemals stattgefunden. Sie mußten aber zur Beruhigung der Massen erfunden werden, um in diesbezüglichen Meldungen versichern zu können, daß alle Versuche dieser Art „jämmerlich gescheitert" seien. Am Sonntag wurde nun der bekannte „Marinesachverständige" Fairndy in dieser Frage wiederum auf die englische Presse losaelassen. Er beruhigt die Leser dahingehend, daß der deutsche Jnvasionsplan, der eigentlich schon vor zehn Wochen zur Ausführung kommen sollte, nunmehr „völlig in Unordnung geraten" sei. Bei diesem Jnvasionsversuch habe Deutschland 6000 Mann eingebüßt tlnd insgesamt 2600 Flugzeuge verloren.
Es ist nicht das erstemal, daß Großbritannien Nachrichten frei erfindet.
Eine englische Karikatur vom Jahre 1YZ7, öle sich im Jahre 1-40 bewahrheitet hat ,Wle steht es um -rn Luftschutz ln London?' - «Unser Amt beschäftigt sich lebhaft mit tiefer Zrage."
Reif zum Untergang!
s. Berlin. 15. Oktober.
Der Welt gegenüber phantasiert die Pluto- kratenmeute um Churchill von großartigen Erfolgen, die allerdings immer nur auf dem Papier stehen. Im Innern des Landes aber ist so viel faul, ist das Stimmungsbarometer so tief gesunken, daß man bald jeden Tag einen andern Redner ans Mikrophon schicken muß, um die englischen Nerven zu beruhigen. Da ist soeben die dreizehnjährige Prinzessin Elisabeth dazu ausersehen worden, über den Rundfunk einen Druck auf die Tränendrüsen der Welt auszuüben und den Plu- tokratenkindern, die man im Ausland in Sicherheit gebracht hat, zu erzählen, die Kinder von heute hätten eine bessere Welt von morgen zu bauen, nachdem Gott den Engländern Sieg und Frieden gegeben habe.
Wieder Gott und englischer Sieg! All das ist dieselbe Schäumschtägerei, mit der z. B. ein englischer Arbeitsminister den Ar-, Leitern den Himmel auf Erden verspricht, wenn sie nur für die Plutokraten Blut und Leben einsetzen, oder mit der ein englischer Schriftsteller Namens Priestley dieser Tage erklärte, die schaffenden Menschen in England brauchten Erholung, Unterhaltung, Pflege und so manches andere; womit Herr Priestley nur bekannte und bewährte deutsche Einrichtungen zu kopieren versuchte. Dieselben Einrichtungen, die die Plutokraten, lange genug nicht nur bespöttelt, sondern von jeher aufs schärfste bekämpft haben. Weil ihnen jetzt das Wasser am Kragen steht, gefallen sie sich in der Rolle von Leuten, die es mit der englischen Arbeiterschaft angeblich so gut meinen. In Wirklichkeit aber hat sich bei den Plutokraten nichts geändert, Weder in ihrem Willen, noch in ihrer Mentalität, weder in ihrer Gesamthaltung, noch in ihrem Egoismus.
Es ist zum Beispiel recht aufschlußreich, daß« wie aus Hollywood soeben berichtet wird, ein Klub gegründet wurde — natürlich auf plutokratische Veranlassung —, der die Aufgabe hat, die 1200 von den britischen Plutokraten nach USA. verfrachteten Luxus» Hunde so gut aufzunehmen und zu verpflegen, daß eines Tages England wieder mit ihnen beglückt werden könnte. Man kann sich vorstellen, welche Freude die Armen und die Arbeiter Englands durchpulst, wenn sie solche Nachrichten lesen oder hören, daß soeben wieder ein neues Schiff mit Plutokratenspröß- lingen die Route nach Amerika eingeschlagen hat, während für die Kinder der armen Londoner Kreise überhaupt nicht gesorgt wird, Oder ein anderes Beispiel: Nach dem „Daily Herald" saß dieser Tage im Abteil eineS Zuges erster Klasse ein junger, tadellos angezogener Mann, während ein Pilot de» RÄF. auf dem Gang stehen mußte. Als sich ein älterer Herr darüber ärgerte und dem jungen Plutokraten vorhielt, daß er doch längst bei der Armee sein müßte, gab ihn« dieser zur Antwort: „Sie verkennen die Sachlage, ich arbeite nämlich im Außenamt. Ohne uns würde es ja nicht einmal Krieg geben!" Das ist mehr als bezeichnend, das ist echt plutokratische Denkungsart.
lieber das Kapitel der sozialen Gegensätze in England wird neuerdings selbst aus englischem Munde so viel gesagt, daß man kein weiteres Wort hinzuzufügen braucht. Da hörte z. B. die Millionenschar der Armen in England, die nicht weiß, wovon sie sich am Tage ernähren oder wo sie die Nächte zubringen soll, von einem Ünterstaatssekretär, wie gut es den nach Kanada evakuierten Plutokratenkindern gehe und wie diese dort bis „zum Platzen" gefüttert werden. Und weiter: In der „NewPork Times" wurde am Sonntag ein Bericht über das „unterirdische Leben" des belagerten London veröffentlicht, in dem geschildert wird, wie die Plutokraten die Nächte in ihren Schutzräumen durchschlemmen.
So sieht es in dem Lande aus, das von den britischen Plutokraten regiert wird. Zwischendurch rufen dann in der jüdischen Zeitschrift „New Judea" die Juden: „Der gegenwärtige Krieg ist unser Krieg!" Es ist ein Tanz zwischen dem Pulverfaß und dem Wahnsinn, der in England aufgeführt wird. Jeder Tag beweist aufs neue, daß die Plutokrateninsel « längst zum Untergang reif ist.