Nagoldcr Tagblatt „Der ltzesellichafter"
Montag, den 7. Dezember 1931.
k. Dezember 1931.
Leite 3 — Nr. 286
eichen Anwesenden gedankt. In der a u, Vertreter der roßen und ganzen im Anschluß kurz -hl.
us dem Marsch"
sprach am Samstaa der NSDAP, der en her bestbekannte aler. Der Löwen- r wünschen mögen, h breiteren Kreisen er führte in großen r einem Trümmeressenwahl. die ein ging die NSDAP, gepriesene „Mitte" m Marxismus eine )rer katastrophalen »iS. zu Hetzen. Zur diente ihr der neulaben nicht die ge- iweichen, den» auch ie Macht im Staate Lump und Denun- hren. Zu uns paßt her Folgerichtigkeit :s. Auch die w ü r t- mmer mehr in den ineingezogen. Vrin- ir Abwehr vom be- rweigerlich im ret- e 1924 habe ich — den die rsgieren- is Phantasten und k erkennen, daß es »orausgesagt haben, ttembergischen Ver- ie durchschnittlichen Sterben der Selbstganz besonders im Brünings und der unerfüllbare Lasten ;n vor dem völligen peimat wird dieser Württemberg, das hatte im Frühjahr :ch außerordentliche rffen werden. Jetzt Defizit von 15 Mil- Staatssorsten srü- wurden, betragen 1 Millionen Mark, »verkäuflich in den Vertragspolitik der an den ISO Millio- mze 2l7 000 Merk: Bayern uns vom inger erklärte, sind lleich geworden. - ilitik aufs Rathaus :k im wahren meinderütcn haben re Politik wurden ort. Es wäre schon zewesen, gegen die rg zu nehmen. Wir ungen von sich aus Nationalsozialisten lunkt auch da E e- emeindeverwaltun- üe Spitzengehälter ine sittliche Pflicht, hrer Not. geholfen m werden, sondern rer Politik. Außer- nen gesunden und fordern eine rück- lie Konsumvereine, rkter angenonimen )ie Notverordnung tzte Opfer bringen, erfuhren wir im usammenbruch, der cte. Heute beträgt r mit einem Zin- eht die Stillhalte- der unsere Tribute
machen positive ommen:
schien, daß es ab nbute zu bezahlen. Nichtschuld Deutsch- jener 2 Millionen Zaterlandes legten. Wege die Kriegs-
(kaufmünnijchen) buten nicht zusam- ; Frist von 20 Jah- :rabgesetzt werden, schaft und schaffen . deren Grundlage iller Lebensmittel Deutschland neben »Produkte und für für 20 000 Mark ssten Frühjahr zu menbruchs ist nu zu sorgen. Deutsch- genem Grund und len stellt die Hei- s sind in der Ver- che Boden ist der die Jahrtausende wechselvollen Ee- n.
f und schafft eine bestand dient dem
i herumgeworfen, is feine Vorherrur ein zusammen- mit seiner Aktion gegen Frankreich, an Frankreich m>- e Linie, die Adolf z erwiesen hat. — e Lösung der Zu- istereien, die uns m gekommen sind, ohne echten deut
schen Sozialismus nicht möglich ist. Wir haben mit Kastengeist und Standesdünkel restlos gebrochen und werden dem einfachsten Volksgenossen Anteil an unserem Dritten Reich geben. Einst hat man uns verlacht und uns Phantasten und Narren geheißen heute weiß das deutsche Deutschland, daß der Nationalsozialismus allein Deutschland vor dem blutigen Chaos bewahren tonn. Aus der 7-Mann-Gruppe von einst ist die Millionenpartei geworden. Aus dem ungeheuren Opfermut, den wir für unser Vaterland bewiesen, leiten wir den Rechtsanspruch aus die Führung Deutschlands ab. Die Zeit ist nicht mehr ferne, wo wir die absolute Mehrheit erreicht haben und unser nationalsozialistisches Groß-Deutschland errichten werden.
Begeisterter Beifall danke Professor Mergenthaler für seine Ausführungen. Vor Beginn der Versammlung und am Schluß spielte wie üblich die SA.-Kapelle.
Für unser Wirken ist die Resonanz, die wir finden, wichtiger als der Ton, den wir haben. Tessenow.
Dienitnachrichte».
Die Mmisterialaoleilung für Bezirks und Körperschafts- Verwaltung hat bestätigt die Wahl des Verwaltungspraktikanten Martin Reinhardt in Stammheim. OA. Calw, zum Orts- lwrsteher der Gemeinde Kuppingen, OA. Herienberg, und des E.senbahnwärters FrcmzMüssigmann in Vollmaringen OA. .Horb, sowie die Wiederwahl des Bürgermeisters Anton Teufel in Baisingen, OA. Horb, zu Ortsvorsteher dieser Gemeinden.
Von dem Bischofs von Rottenburg ist die katholische Etadtpsarrstelle Kornweltheim dem Stasipfarcverweser Benedikt Vogel in Neuenbürg verliehen worden.
Die Bewerber um je eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in folgenden Gemeinden haben sich bis zum 26.
ezcwber beim Evangelischen Oberschulrat zu melden: Berneck OA. Nagola, Dienstwohnung, Gelegenheit zur Uebernahme des O cganistendienstt ssDeckenpfronn OA. Calw, Dienstwohnung, Gelegenheit zur Uebernahme des Organistendienstes.
Die Landwirtschaftskammerwahlen
Die Wahlen von 48 Mitgliedern der Landwirtschaftskam- n er durch die Landwirte, einschließlich der Forstwarte und selbständigen Gärtner, und von 12 Mitgliedern durch landwirtsch. v!-beiter, einschl. der forstwirtschaftl. und Gärtnereiarbeiter, fin- ' n am Sonntag, den 24. Jan. >932 in allen vier Wahlbezir- : des Landes ans Grund von Wählerlisten und Wahloor-
1 flögen durch unmittelbare und geheime Stimmabgabe statt, fl r wählen sind im Wahlbezirk III mil den Obecamisoezirken -,- alingen, Calw, Freuvenstadl, Herrenberg, Horb, Mününgen, Nagold,Neuenbürg, Oberndorf,Reutlingen, Rottenburg, Rott- :vil, Spaichingen, Sulz, Tübingen, Tuttlingen und Urachs: Zwölf Landwirte und drei Arbeiter. Der Landeswahlkommis- iion gehören u a. an: Landwirt und Bürgermeister Adrian - chweizer in Rohrdorf OA. Horb und dessen Stellvertreter
Landwirt Jakob Kleiner in Ebhausen.
Viehzählung
Bei der aus l. Dezember I93l durchgeführten Viehzählung wurden ermittelt: Pferde 63 (im Vorjahr, !. >2. l930, 64), Rindvieh: 308 (302), Schafe: 333 (361), Schweine : 273 (279) Ziegen: 149 (>54), Federvieh: 4339 (4763), Bienenstöcke: 212 ( 253). Mit Ausnahme beim Federvieh und bei den Bienbn- nöcken ist der Bestand nur unwesentlich verändert.
Dem Weihnachtsfest entgegen
Wieder ist ein Sonntag vergangen, der uns dem Christfest näher führt, ein Schritt vorwärts getan in der Adventszeit, dem Wege zum Licht. Wenn auch durch das trübe, regnerische Wetter, das unsere Berge und Täler in Nebel und Wolken verhüllt, die weihnachtliche Stimmung keine Steigerung erfährt, so sind es der Menschen Hände und des Menschen Geist, die uns aus dem Dunkel herausführen zum strahlenden Fest. Am Samstag kam zunächst einmal S-l. Nikolaus mit seinem riesigen, weißen Bart und einem Sack um die guten Kinder zu belohnen und die bösen in seinen Sack zu stecken. Wie wird da manches Kinderherz geklopft haben in der Erwartung, ob es Nüsse und Aepfel mit Lebkuchen oder die Rute bekomme. Und die Großen mögen in Erinnerung an ihre eigene Kinderzeit ebenfalls mit ihren Kindern empfunden haben. Der Adventskranz brannte nun mit 2 Kerzen, bald werden es drei und vier sein und ebenso schnell ist es vorbei, was wir in langen Wochen erhofften und auf das wir uns alle freuten. Die Geschäftswelt hatte sich schon zu diesem kupfernen Sonntag alle Mühe gegeben, durch Ausstellungen die Bevölkerung kauffreudig zu beeinflussen. Auch die Läden waren zum Teil geöffnet, doch war die Kauflust noch sehr gering. Hoffen wir, daß sie sich in dieser Marktwoche und in den Tagen vor Weihnachten steigert.
Daß wir in Nagold um Veranstaltungen nicht verlegen zu sein brauchen, haben wir in der letzten Zeit deutlich bemerken dürfen. An zwei bis drei Tagen in der Woche bieten fast immer Veranstaltungen mannigfaltigster Art Gelegenheit, einen Grund zum Ausgehen zu finden. Zunächst waren es die beiden politischen Versammlungen, über die besonders berichtet ist. Weiterhin hatte die Volksbühne „Glück aus" am Sonntag Nachmittag und Abend in den Löwensaal eingeladen. Hier schien es aber an der nötigen Zugkraft zu fehlen und die Leutchen dürften kaum auf ihre Kosten gekommen sein.
Reges Interesse fanden auch die Eemeinderatswahlen, die zum Teil bereits gestern stattfanden. An anderer Stelle sind die bisher eingegangenen Ergebnisse verzeichnet. Vor allem dürfte aber „Das erste Ergebnis aus Nagold" interessieren, das das Stuttgarter Tagblatt in seiner Allwissenheit und Unfehlbarkeit heute schon zu melden weiß, obwohl unsere Wahl erst in einer Woche stattfindet. Wir lesen dort:
„Bei der heutigen Eemeinderatswahl wurden 3 Nationalsozialisten, 2 Mitglieder der Bürgerlichen Liste und
2 Kommunisten gewählt. Die Nationalsozialisten haben ihre Sitze von 1 auf 3 erhöht und ihre Stimmenzahl gegenüber der Reichstagswahl um 40 Prozent gesteigert." — Wie wird es in Wirklichkeit sein?
Heute abend ist die Wiener Operette Kcasensky in Nagold
Wie bereits mitgeteilt gelangt heute abend 8 Uhr durch das beliebte Wiener Operetten-Ensemble Krasensky, welches sich schon init seiner ersten Aufführung dem „Land des Lächelns" so gut bei uns eingeführt hat, die berühmte Volksoperette „Der fidele Bauer" von Leo Fall zur Ausführung, Zwerchfellerschütternder Humor und wehmütige Tragik mit gefühlstiefen Stimmungsscenen w einer interessanten Handlung und dazu die prächtigen Melodien Leo Falls! Dieses vorwiegend österreichische Werk, welches natürlichen Humor und warme Herzenstiefe erfordert, wird am besten durch Wiener Darsteller zur Geltung
gebracht. Möge sich niemand diese günstige Gelegenheit entgehen lassen, dieser Vorstellung beizuwohnen. Karten sind i,n Vorverkauf in der Buchhandlung Zaiser erhältlich.
„Entrissenes deutsches Land"
Am Mittwoch, den 9. Dezember, abends 8 Uhr wird Prof. Dr. Löffler aus Pforzheim im Festsaal des Seminars einen Lichtbildervortrag über „Entrissenes deutsches Land" halten. In unserer politisch hochgespannten Zeit tut es gut, einmal abgekehrt von aller Politik zu hören, worauf wir Deutschen unsere Zukunftshoffnung gründen können. Der Redner spricht, wie wir einer der Zahlreichen Besprechungen des Vortrages entnehmen, g e- wand und sachlich. Als Betreuer der Pfalz war er zu der amtlichen Befreiungsfeier in Speyer eingeladen s seine Hauptfürsorge gilt nun dem Saargebiet. Persönliche Beziehungen und Eindrücke aus dem Ausland durchslechten die Wiedergabe der 55 Lichtbilder, die vom Deutschen Auslandsinstitut in Stuttgart zur Verfügung gestellt wurden. Sie machen bekannt mit Land und Leuten, Bauten und Sehenswürdigkeiten im Elsaß, in Schleswig, Danzig, Memelgebiet, Westpreußen. Oberschlesien und Südtirol. Der (Oedanke des deutschen Volkstums, das über die staatlichen Grenzen hinausgeht, ist uns aufgegangen. Nicht nur die Mitglieder des Deutschen Sprachvereins und des Vereins für das Deutschtum im Ausland, sondern alle, die deutsch denken und fühlen, auch die reifere Jugend, sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei
Jagd und Fischerei im DezemE
Rot- und Damwild haben in diesem Monat in Len Mest sien deutschen Staaten noch Schußzeit ohne Geschlechts» und' Altersunterschied. In Bayern erstreckt sie sich jedoch ausschließlich Ms Alt- und Schmaltiere, KAber des Rotwilds und auf Damtiere. Während der Rehbock sich manchenorts N bereits völliger Schonung erfreut, dürfen Rehe ohne Unters schied in Baden bis 15., Geißen und Kitze in Preußen bis»! Monatsende erlegt werden. Wald- und Feldtrekbjagdenl nehmen noch weiterhin ihren Verlauf. Der Hase steht nach! Wildbret und Balg nunmehr aus dem Höhepunkt seines» Werts, doch empfiehlt es sich, für Erhaltung seines Be-j stands bei der Jagd stets Teile des Reviers gänzlich unA gestört liegen zu lassen. Der Abschuß der Rebhühner ruht» allenthalben, dagegen können, abgesehen von Fasanen, di«' ! überall außer Württemberg frei sind, Hähne des Hasekvilds ! in Baden geschossen werden. Der Zug der Waldschnepfe >
und der Bekassine ist zu Ende. Enten und Gänse ziehen noch und weiden mit dem Umsichgreifen des Frostes und der Bereisung der Gewässer an eisfreien Oertlichkeiten zu- sammengödrängt, so daß sich Pirsch und Fall an solchen lohnen. Das Haarraubwild trägt sein fertiges, wertvolles Winterkleid. Den Krähen ist tunlichst Abbruch zu tun- Stimmende Hunde und Katzen, deren Schaden zu berechtigter Klage Anlaß gibt, sind zu beseitigen und dem Wildererunwesen ist in erhöhtem Maße nachzugehe n. Die Fütterung sämtlichen Nutzwilds ist bei zunehmender Wintersnot mit Nachdruck zu betreiben und es sind vor allem die Futterstellen vor Schneeverwehungen und dergleichen zu schützen.
Renke, Forelle, Bachsaibling, Seeforelle und Seesaib- ling haben Schonzeit. Für Huchen dagegen ist die beste Fangzeit, Aesche, Barsch, Hecht, Regenbogenforelle und die Cypriniden beißen noch. Rucken laichen und werden in Reusen gefangen.
Hünerbach. 7. Dez Ein bedauerlicher Unglücksfall er- eian.te sich am veg ingemn Samstag Ter 84 Jahre aile flärber Philipp Schumacher stürzte, als er einen durch den Sturm beschädigten Dachziegel erneuern wollte, durch das Scheu- > mloch auf die Tenne und war sofort tot. Der so jäh Dahin- p-schiedene war zeitlebens ein stiller, fleißiger Mann, der als ehemaliger Tuchfärder in der Umgebung weithin bekannt war.
Schönbronn, 7. Dez. Viehzählung. Dos am I. Dezember ausgezeichnete Ergebnis der Viehzählung zeigte folgendes Bild: Pf.rde 35 (1930: 38), Rindvieh 366(390) Schweine >64 (207) Geflügel 1546 (1565), Ziegen 7 (7), Bienenstöcke 52 (55).
Neuenbürg, 7. Dez. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich Freuag abend aus der Straße zwischen Haltestelle Engelsbrand und Birkenfeld. Das beleuchtete Doppelfuhrwerk emes Birkenfelder Geschäftsmannes wurde von einem Psorzhei- mer Lastwagen von hinten angefahren. Durch den Zusammen- orall trug ein auf dem Hinteren Wagen sitzender 23jähr. Mann s, schwere Rücken- und Beinverletzungen davon, daß er in das Bezilkskcunkenhaus hieher überführt werden mußte. Der Last- iraltwagensührer setzte seinen Weg fort, ohne sich um das an- gerichlete Unheil zu kümmern. Der Besitzer ist jedoch erkannt.
Entfernung des häßlichen Zahnbelags? Ganz einfach: Man putzt die Zähne erst mit der bekannten Chlorodont-Zahnpaste und spült dann mit Chlorodont-Mundwaper unter Gurgeln tüchtig nach. Tube 50 Pf. Versuch überzeugt. Hüten Sie sich vor minderrvertigen, billigen Nachahmungen.
Äemrinderalswahlergebniffe
Die Gemeinderatswahl in Stuttgart
Vorläufiges Endergebnis
Es erhielten: l. Kommunistische Opposition (Tcknvab) 4037 Stimmen, 0 Sitze, 2. Christi. Volksdienst 9075 St, 1 Sitz, 3. Sozialdemokratische Paltet 46810 St., 7 Sitze. 4. Zentrum >8166 St., 3 Sitz-, 5 Bürgerpartei >9525 Sr., 3 Sitze, 6. Frauenliste 4760 St., 0 Sitze. 7. Bürgerl. Einheitsliste 23 l04 St., 3 Sitze, 8. Nafionalsozia isteu 44 599 St„ 7 Sitze, 9. Kommunisten (Schlaffer) 37 803 St., 6 Sitze.
Altensteig, 6. Dez. Am Samstag fand die Gcmeinde- ratsmah! statt. Nach einer sehr gut besuchten Versammlung der Kommunisten und einer gut einer mäßig besuchten der NSDAP, setzte in den letzten Tagen die Zeitungswerbung ein, mäßiger als früher und in erträglicher Form ohne persönliche Anrempelungen. Die Wahlbeteiligung war recht gut. Gewählt wurden Gerbermeister Hermann L u z (NS., bish., 978 St.), Verwaltungsaktuar Kalmbach (NS., neu, 867, Silberarbeiter Hennefabrt, Kom., bish. 830), Schreiner Bader (Kommunist, neu, 526) Vuchdruckermeister Schittler (Nationalsozialist, bish. Gemeinderat 416), Fabrikant Zimmer m a n n, (Eew.-V., bish., 416), Satt- lermeister Brenner (Gew.-V., bish., 414). Zwei bisherige Städträte hatte eine Kandidatur abgelehnt: Musikdirektor Maier und der hochverdiente, langjährige Etadt- rat G. Schneider. Der gemeinsame Vorschlag der Sozialdem. P. und des Ev. Arbeiter-Vereins ging leer aus, ebenso, rrotz eifriger Hausagitation, der Christl. Volksdienst. Der Gewerbeverein konnte zwei Sitze behaupten, der Sitz des Stadtr. Schneider fiel den Kommunisten zu. Der NSDAP, hatte man allgemein 4—5 Sitze vorausgesagt, merkwürdigerweise konnte sie aber nicht den erhofften sprunghaften Sieg verbuchen. Zahlenmäßig hat sie wohl einen dritten Sitz errungen, zu werten ist dieser allerdings für die Partei nicht, weil er von Alfred Schittler belegt wurde, der fast ausschließlich von den Mitgliedern des von ihm geleiteten Turnvereins und Reichsbundes gewählt wurde. Das Bemerkungswerte der Wahl ist wohl der Erfolg der Kommunisten.
Ebhausen, 7. Dez. Bei der Gemeinderalswabl haben von 840 Slimmberetnigten 660 abgestimmt. Gewählt winden: Gewählt wurden: Georg Holzäpfel mit 485 Stimmen, Alvcrt Guhl mir 386 St., Müglebesitzer Kemps mir 469 SO, Georg Feuerbacher mit 424 St., Christian Mall mit 358 Sr. und Eberbard Schüttle mit 353 Stimmen, W-ilere Siimmen erhielten: Gottl. Schüttle 218, Gottst. Glatz 250, Walz >24, Hauser 134, Pfeffle 323 und Weiffert 240 Stimmen.
Rohrdorf, 6. Dez. In den Gemeinderat wurden gewählt: Ernst sitzler, Kim., mit 24> Stimmen, Taver Bareis, Schreinermeister, mit 176, Rudolf Harr, Weißgerber, mit 158, und Wilh. Spikenberger mir >05 Stimmen. Bon 423 Wahlberechtigten haben nur 282 --- 66ffsi«/« abgestimmt.
Pfrondorf, 6 Dez. Von 171 Stimmberechtigten machten 133 von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Es wurden pewäbll: Martin Huber mit Hl Sr., Andreas Nestle mit 107 St., Fritz Renz mil 107 St., Johs. Renz mit 100 St. Andreas Renz, langjähriger Gemeinderat, lehnte eine Wiederwahl aus Alters- und Gesundheitsrücksichten ab.
Mindersbach, 5. Dez. Bei der aus heute anberaumten Gemeinderatswahl haben von 179 Wahlberechtigten 83 Wähler abgestimmt. Die seitherigen Gemeinderäte Job. Georg Dürr, Friedrich Bühler, Jakob Calmbach und Georg Rothfuß sind mit einer guten Stimmenmehrheit auf die Dauer von 6 Jahren wiedergewählt worden.
Bösingen, 7. Dez. Bei der am Samstag, den 5. Dezbr. vorgenommenen Gemeindsratswahl haben von 309 Wahlberechtigten 153 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Gewählt wurden: Adam Rentschler, Gemeindepfleger, seith Gderar, Michael Koch, Küfer, seith. Gverat, Matthäus Koch. Bauer, seith. Gderat. Neu gewählt an Stelle des zurückgetrelenen Christian Rothfuß wurde Gottlied Bohnet, Sägwerksbesitzer.
ms Stuttgart und dem Bezirk
Wildberg, 7. Dez. Bei der heute vorgenommenen Ge- "leinderaiswahl haben von 775 Wahlberechtigten 587 abgestimmt. Ungültig waren 18 Stimmzettel. Es erhielten: Wahlvorschlag Nr. > der Kommunist. Partei 900 St., Wahlvorschlag Nr. 2 der Gruppe Zeugfellner 8 St., Wahlvorschlag Nr. 3 der Freien Wählervereinigung (Bürgerliche) 2454 Stimmen. Die Kommunisten haben i, die Bürgerlichen 5 Sitze erhallen. Gewählt sind von den Kommunisten: Karl Stickel, Mühlenbauer, uit 267 St., von den Bürgerlichen: Herm. Seeg er, Landwirt, mit 570 St., Jak. Mayer, Mechaniker, mit 561 St., Zakob Bihler, Bärenwirt, mit 457 St, Gottlob Rau, Fabrikant, mit 404 St., Friedrich Ostertag, Kaufmann, mit 339 St. Diese Wahl ist ein schönes Zeichen für das Bürgertum, das sich seiner Haut gegen den Kommunismus endlich zu wehren weiß.
Walddorf, 7. Dez. Bei der Gemeinderatswahl am Samstag haben von 495 Stimmberechtigten 241 von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Das sind rund 50°/g, ungiltig waren >4 Stimmzettel. Gewählt wurden vom Wahlvorschlag I: Friedrich Schüttle, Schreiner, mit 212, Jakob Seeger, Zauer in Monhardt, mit 184, Jakob Walz, Wagner, mit 185 und Johannes Schüler mit 170 Stimmen, sämtliche seitherige GemeinderSte. Vom Wahloorschlag II wurde als neues Ge- ineivderatsmitglied gewählt: Jakob Bitz er, Schreinermeister, mit 92 Stimmen.
Unterjettingen, 5. Dez, Bei der heutigen Gemeinderatswahl sind von 7l5 Wahlberechtigten 621 gültige Stimmzettel abgegeben worden. Von Wahloorschlag II und III erhielten Stimmen: Fritz Eisele, Schmiedmstr. 266 St. (IV. Sitz), Jakob Seeger, Dreher 180 St., Konr. Schühle, Landwirt 108 St., Hermann Andler, Arbeiter 72 St., Karl Rinderknecht, Schreiner 19 St., Christian Schnaufer, jung, Landwirt 48 St. und Julius Wagner 6 St. Von Wahloorschlag IV erhielten Stimmen: Martin Niethammer, seith. GR. 366 St., Fritz Haag, seith. GR. 470 St. (V. Sitz), Mart. Haag, seith. GR. 556 St. (I. Sitz), Fritz Schmid, seith. GR. 47 l St. (III. Sitz) und Jakob Sayer, seith. GR., 478 St. (II. Sitz).
Aus aller Welt
Vom Sklarekprozeß. Zu Beginn der heutigen BerHnnA lung des Sklarekprozesies richtete der Vorsitzende an den Angeklagten SakaloWi die Frage: Unterhalten Sie sich mit Leo Sklarek auf dem Flur? — SakaloWi: Ja! — Vorsitzender: Haben Sie sich auch über die Zukunft unterhalten? — Angeklagter: Nein! — Vorsitzender: Hat Leo Sklarek zu Ihnen die Aeußerung getan: Mein lieber SakaloWi, ganz egal, wie das Theater ausgeht, wir müssen wieder einen Laden aufmachen, und Sie sind doch wieder dabei! Hat Leo Sklarek so etwas gesagt? — SakaloWi: Mt die, sen krassen Worten nicht. Er hat sich nur geäußert darüber» was werden soll, wenn der Prozeß zu Ende geht, aber daß ich dabei sein sollte, hat er nicht gesagt. Das Wort „Theater" ist nicht gefallen. Er hat nur davon gesprochen, daß er wieder ein Geschäft aufmachen würde, aber ohne mich. — Leo Sklarek erklärt, er erinnere sich nicht, einmal von einem „Theater" geredet zu haben. Er habe höchstens gesagt, es sei traurig, daß er hier sitzen müsse und daß der Prozeß nicht zu Ende gehe. Vorsitzender: Dagegen, baß sich die ProzeßbeteÄigten begrüßen, habe ich nichts. Wenn aber Leo Sklarek draußen von einem „Theater" spricht, würde das aus eine Einstellung hindeuten, oie für ihn jedenfalls keine günstigen Konsequenzen haben würde. Leo Sklarek rujt erregt: Das ist eine Verleumdung
Rur nicht Deutschs Der frühere Operettentenor des NMM Deutschen Theaters in Prag, Jan Kiveron, wollte ein vor' einigen Tagen in Prag abgehaltenes Konzert in Pilsen wiederholen. Unmittelbar vor Beginn des Konzerts wurde ihm behördlich mitgeteilt, daß die vorgesehenen'Lieder von Strauß deutsch nicht gesungen werden dürften. Kiveron sang in Pilsen m sechs Sprachen, Deutsch wurde ihm streng verboten.