Seite 6 Nr. 274

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, den 23. November 1931.

rem Aufenthalt des Monteurs ab kommender r-olmwoiye erzielt. Das Abkommen läuft bis zum 31. März 1932. Im Anschluß beschlossen die Kommissionen der Arbeitgeber­verbände die Lohnverrechnungssätze für die Kundschaft trotz gestiegener Steuern. Soziallasten und sonstiger Geschäfts­unkosten um den gleichen Prozentsatz zu senken.

Als vielseitiger Einbrecher haben sich die verh. Hilfs­arbeiter Karl Schumacher von Gaisb'.rg und Karl Mark von Gablenberg entpuppt. Beide sind schon seit längerer Zeit arbeitslos. Sie haben im Laufe der letzten Monate in insgesamt 45 Fällen Keller-, Wirtscha-fts-, Ver- kaufsbudeneinbriiche und Geflügeldiebstähle verübt und hauptsächlich den südlichen Stadtteil, sowie den Vorort Degerloch und die Fildergemeinden Möhringen, Unteraichen und Leinfelden heimgesucht. Die Diebesfahrten wurden ver­schiedentlich mit gestohlenen Kraftwagen ausgeführt. Beide wurden verhaftet.

Stuttgart, 22. Nov. Verleihung derRettungs- medaille. Der Staatspräsident hat dem Handelsschüler- Leopold Freiherrn von Wurzach in Reichenbach a. d. Fils die Rettungsmedaille verliehen.

Berichtigung 3n dem Artikel über denFreiwilligen Arbeitsdienst in Württemberg" ist als Träger des Dienstes das Heimatwerk Stuttgart aufgeführt Dieses Heimatwerk wird gebildet von der Arbeitsgemeinschaft des Vereins zur Förderung der Volksbildung, des eo. Jugendsekretariats und des Caritasverbands für Württemberg (nicht wie irrtüm­lich angegeben Landesverband für Württemberg).

Eßlingen, 22. Nov. Wahl. Bei den alle drei Jahre stattfindenden Wahlen des Gesamtvorstands des Württ. Lehreroereins erhielt Schulrat K i m m i ch - Eßlingen die höchste Stimmenzahl.

Lornwestheim, 22. Nov. Stürmische Wahlver­sammlung. In einer vom Gemeinderat einberufenen Versammlung befaßte man sich eingehend mit der Person des früheren Bürgermeisters Dr. Steimle. Altschultheiß Silier warf ihm vor, daß der Etat, den Dr. Steimle auf­gestellt habe, der sicheren Grundlage entbehre. Es stehe fest, daß die Frage der Bestätigung des früheren Bürgermeisters Dr. Steimle mit einem Dienststrafverfahren zusammenhänge und daß das Ministerium Dr. Steimle suspendiert hätte, wenn dieser nicht freiwillig aus dem Amt geschieden wäre. Stadtrat Hammer beichtete über die Autofahrten von Dr. Steimle. Darunter sind 9000 Km. für reine Privat- und Liebesfahrten. Stadtrat Bühler warf Dr. Steimle vor, daß er in 10 Fällen zu Unrecht Diäten aus der Gemeinde­kasse erhoben habe. Schließlich erschien Dr Steimle selbst in der Versammlung und wollte reden, wurde aber von Polizei- und Landjägerbeamten daran gehindert

Backnang. 22. Nov Wiederaufnahme der Ar­beit. Infolge Vereinbarung der Tarifparteien in der hie­sigen Lederindustrie wird am Montag die Arbeit allgemein wieder ausgenommen

Vom Tage. Am Freitag abend wurde in der üudwias- burgerstraße ein Mann, der die Straße überqueren wollte, von einem Kraftwagen so unglücklich erfaßt und über­fahren, daß sein Tod auf der Stelle eintrat. Der Ver­unglückte ist ein 80jähriger Mann namens Gottlieb Schlotter- deck.

Kemnat VA. Stuttgart, 22. Nov. Ein Polizeiwach­meister überfahren. Als gestern früh das Postauto von der am Eingang der Hohenheimer Straße gelegenen Posthilfsstelle rückwärts gegen Haupt- und Stuttgarterstraßs fuhr, um dort zu wenden, wurde der Ende der fünfziger Jahre stehende Polizeiwachtmeister Rapp, der kurz vorher zusammen mit dem Chauffeur die Poststelle verließ, rück­wärts von dem Auto angefahren, unter den Wagen geschleu­dert und von den Hinterrädern überfahren. Mir einem schweren Schädelbruch und sonstigen Verletzungen mußte der Verunglückte in ein Stuttgarter Krankenhaus verbracht werden.

Welzheim. 22. Nov. Oberamt svf leger a. D. Lutz gestorben. Im Alter von 78A Jahren ist Oberamts­pfleger a. D. Heinrich Lutz gestorben. Lutz war, bevor er nach Welzheim übersiedelte, Schultheiß in Großdeinbach. Im Dezember 1889 übernahm er da» Amt des Oberamtspflegers, das er nahezu 23 Jahre lang verwaltete, bis er am 31. März 1912 in den Ruhestand trat.

Hall. 22. Nov. Meineid. Das Schwurgericht hat den 25 I. a. ledigen Metzger Wilhelm Deininger von Ober­rot OA. Gaildorf wegen dreier Vergehen der Begünstigung lowie wegen eines Verbrechens des Meineids in einer Ali- mentenfache zu der Gefängnisstrafe von 1 Jahr abzüglich 2 Monate Untersuchungshaft, lowie zu zweijährigem Ver­lust der bürgerlichen Ehrenrechte und zur Tragung der Kosten verurteilt.

Betzingen OA. Reutlingen, 21. Nov. Auto fährt auf das GönningerZügle" auf. Kurz nachdem der Zug Nr. 12 der L nie ReutlingenGönningen gestern den Bahnhof in Betzingen 18.20 Uhr verlassen hatte, fuhr am Babnüberaana der neuen Straße nach Wössingen ein

kleiner Opelwagen, von Ohmenhausen kommend, trotz der Warnungssiznale der Lokomotive, auf den fahrenden Zug auf. Bei dem Zusammenstoß wurden am Zug einige Tritt­bretter beschädigt: der Opelwagen wurde im Kreise herum­gedreht, so daß er auf die Wiesen zu stehen kam. Personen wurden bei dem Zusammenstoß nicht verletzt., Der Zug konnte feine Fahrt ohne Verspätung svrtsehen.

Schwenningen a. N., 22. Nov. Unlauterer Wett­bewerb. Beim Amtsgericht Rottweil wurde gegen den Mehlgroßhändler Edgar Stähl« von Schwenningen und einen Genossen wegen unlauteren Wettbewerbs und Be­trugs verhandelt. Stähle hat in den letzten Jahren in einer Reihe von Fällen geringwertigeres Mehl in besseres und ^ teuereres umetikettieren lassen. Stähle wurde wegen einer fortgesetzten Handlung des Betrugs zu der Geldstrafe von ^ 3000 Mark verurteilt. An deren Stelle treten im Fall der Uneinbringlichkeit 2 Monate Gefängnis. Ein früherer An- j gestellter des Stähle wurde wegen Beihilfe zu der Geld­strafe von 50 Mark verurteilt.

Göppingen, 22. Nov. Ungetreuer Darlehen s- kassen-Rechner. Das erweiterte Schöffengericht Göp­pingen verurteilte den verh. 54 I. a. Landwirt Joseph Ramminger von Westerheim OA. Geislingen wegen fortgesetzter Untreu«, Unterschlagung und erschwerter Ur­kundenfälschung in 77 Fällen zu der Gesamtstrafe von acht Monaten Gefängnis. Ramminger hatte in seiner Eigenschaft als Rechner und Kassier des Darlehenskassenvereins Wester- heim vom Jahr 1924 bis Frühjahr 1631 insgesamt 24 000 -ll veruntreut und unterschlagen. Wohin die Gelder gebracht wurden, konnte weder erforscht noch erwiesen werden. Der Schaden, der den Mitgliedern der Darlehenskasse, besonders aber der ganzen Gemeinde als Kredit-Bürgin erwachsen ist, wurde trotz Zur-Verfügungfiellung des bisher unverschulde­ten landwirtschaftlichen Anwesens des Verurteilten nur zu einem Teil gedeckt.

Folgenschwerer Zusammenstoß. Auf der Straße Göp­pingenLorch stieß der von Rechberghausen mit seinem Biotorrad kommende Hans Reichhardt von Göppingen mit Beifahrer mit der aus ihrem Fahrrad von Göppingen kommenden Berta Kastler aus Birenbach zusammen. Reichhardt erlitt einen schweren Schädelbruch und wurde bewußtlos ins Vezirkskrankenhaus Göppingen verbracht. Sein Beifahrer zog sich eine Knochensplitterung am Arm zu. während die Kastler mit erheblichen Bein- und Fuß­verletzungen ins Vezirkskrankenhaus eingeliefert werden mußte.

DrKensurl OA. Ravensburg, 22. Nov. Gänsedieb» st a h l. In der Nacht zum 14. November wurde einem Land­wirt in Butzenberg aus dem Göpelhaus vier weiße, schwarz­gefleckte fette (Zäche gestohlen. Der Täter konnte noch nicht festgestellt werden.

Haslach OA: Leutkirch, 22. Nov. Brandsall. Roch rauchen die Brandreste vom Schadenfeuer in Gospolds- hosen und schon wieder ist nachts ein Bauernhof abge­brannt. Es ist dies der Zollerhof des Remigius Riegger in der Gde. Haslach, ein Einödhof an der Straße nach Hauerz gelegen. Auch dieses Gebäude war in kürzester Zeit ein Raub der Flammen. Schweine und Geflügel sind mit­verbrannt, vermutlich auch Großvieh. Ob auch hier Brand­stiftung vorliegt, wird die eingeleitete Untersuchung ergeben.

Skraßberg in Hohenz., 22. Nov. Brand. Donnerstag abend brach in der Scheuer des Landwirts Max Hartmann Feuer aus. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Dis Scheuer mit sämtlichen Vorräten und Maschinen ist ab­gebrannt, das Vieh tonnte gerettet werden. Das ausge­brannte Wohnhaus blieb stehen. Der Gesamtschaden ist schätzungsweise 10 000 RM. Der Geschädigt« ist versichert.

Sendefolge der Stuttgarter Rundfunk A.-E.

Montag, 23. November:

«.15: Zeitangabe, Weiterbericht, Gymnastik. 7.1«: Wetterbericht. 19.00: Cchallplatten. 11.0V11.15: Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.05: Funk- werbungskonzcrt. 12.35: Schallplattenkonzert. 12.55: Nauener Zeitzeichen. I2.: Tanzmusik. 13.80: Nachrichten, Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 1«.80: Spanischer Sprachunterricht für Anfänger. 15.0015.30: Englischer Sprach­unterricht sür Anfänger. 16.30: Blumenstunde. 17.05: Konzert. 18.30: Zeit­angabe. 18.-10: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kallee spricht über:Die Not. Verordnungen und das Arbeitsrecht". 19.05: Englischer Sprachunterricht. 18.80: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 19.45: Ehansons. 20.05: Aus dem großen Saal des Saalbaus Frankfurt: 4. Montagskonzert des Orchestervereins. 22 00: Wetterbericht, Nachrichten. 22.15: geitbericht. 2L. bis 23.30: Aus Budapest: Zigeunermustk.

Dienstag, 24. November:

0.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.10: Wetterbericht. 10.00: kchallplatten. 11.0011.15: Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.05: Funk. Werbungskonzert. 12.35: Schallplattenkonzert. 13.30: Nachrichten, Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 14.3015.00: Englischer Sprachunterricht sür Fort­geschrittene. 18.30: Frauenstunde. 17.05: Konzert. 18.80: Zeitangabe. 18.40: Bortrag:Das heutige Südafrika". 19.05: Vortrag:Der Versailler Vertrag und der Geist des Völkerrechts" II. 19.30: Zeitangabe, Wetterbericht, Land. Wirtschaftsnachrichten. 19.45: Operettenkonzert. 21.00: Das große Kind Balzac (Hörspiel). 22.20: Wetterbericht, Nachrichten. 22 40: Aus Mannheim: Konzert per Bläservereinigung. 23.30:24.00: Tanzmusik.

Handel und Verkehr

Die Marklage

In das Vuttergeschäft ist in der letzten Zeit ein etwas stetiger Zug gekommen, so daß in den starken Preisrückgängen «in Stillstand eintrat. Die Marktlage ist aber nach wie vor recht ruhig geblieben. Die Verhältnisse auf den Auslandsmärkten wirk­ten natürlich aus den deutschen Markt. Frankreich hat die Ein­fuhrtüre zugeschlagen; England ist fast überschwemmt von austra­lischer und neuseeländischer Butter, auch Südafrika liefert nunmehr nach England, allerdings zu gedrückten Preisen. Holland mußir demgemäß seine Preise ebenfalls herabsetzen, Dänemark konnte seine Preise zwar halten, hatte aber gegenüber des Uebersee- wettbewerbes einen schwern Stand. Der Umstand, daß aus den östlichen Rarrdstaaten keine großen Anlieferungen Vorlagen, er­möglichte, daß die Inlandpreise sich in der Hauptsache halten konn­ten. Auf dem süddeutschen Markt war das Angebot mäßig; die Erzeugung ist hier noch nicht so stark angestiegen. Die Kemptener Notierung von 99108 ^ blieb unverändert. Die nächsten Aus­sichten erscheinen aber unter dem Druck der ausländischen Preis­verhältnisse nicht sehr günstig, wenn auch die um diese Zeit ge­wöhnlich «insetzende Erzeugungssteigerung hinter dem normalen Maß Zurückbleiben dürfte, da bei den gegenwärtigen ganz un­genügenden Erzeugerpreisen eine ausreichende Fütterung von Kraft­futter fast unmöglich ist.

Im Käse Pesch äst blieb der Handel in Limburger weiter­hin fest. Geringer« Sorten wurden von den Schmelzen gern aus dem Markt genommen, und da. wi« gesagt, die Milcherzeu­gung bis jetzt nur unbedeutend zugenommen hat und anderersei - ein Mangel an packreiser War« besteht, da ferner vom Allgäu auch Verkäufe ins Ausland gemacht wurden, so war der Markt reckt fest. Die Kemptener Notierung mit 2426 Fs wie bisher, entsprach wohl nicht mehr der tatsächlichen Preislag« Auch bei

Emmentale? hat sich die Nachfrage gevetzerr, um> vle üiorraie oe- sonders an Sekundaware sind so zusammengegangen, daß Preis­verbesserungen möglich sind.

Die leichste Beruhigung, die im Eierhandel bereits in der Vorwoche W beobachten war. hat in letzter Woche weiter an- gehalten. Die Erzeugung dürfte nicht mehr viel zurückgehen, wenn nicht strenge Kälte eintritt; bei leichten Sorten ist bereits eins Erzeugungssteigerung feftzustellen. Die Umsätze waren im allge­meinen ziemlich schleppend und die Verbrauchernachfrage nach Frischeiern hat etwas nachgelassen. Da in Kürze mit verstärktem Einsetzen der Iunghermenproduktion zu rechnen ist, und auch Kühlhauswar« und Kalkeier in größerem Umfang als bisher auf den Markt kommen werden dürste eine wesentliche Befestigung kaum noch möglich sein. Bei dieser Gelegenheit sei daraus hin­gewiesen, daß die deutschen Eierpreise zurzeit durchschnittlich um etwa 3 L je Stück niedriger liegen als zur gleichen Zeit des Vorjahrs.

Bei den Scklachtoiehmärkten kann man. obgleich der Auftrieb durchschnittlich geringer war als in der Vorwoche, von einer Besserung nicht sprechen. Bestenfalls waren die Preise der Vorwoche behauptet, vielfach, namentlich bei Schweinen, abrök- kÄnd. Es ist erschreckend, wenn das Statistische Reichsamt die Großhandelsmeßzahl für Bieh aller Art vom 11. November 1931 auf 70,8 o. H. feststellte. Was also von dieser Warengattung vor dem Krieg zu 100 ^ verkauft wurde, muß jetzt trotz der un­geheuer gesteigerten Steuerlast, trotz erhöhter Sozialabgaben und Arbeitslöhne, trotz enormer Verschuldung usw. um 70.80 ^ ver­kauft werden. Dagegen mutz der Landwirt nach dieser Statistik di« benötigten Verbrauchsgüter, Maschinen, Geräte usw. mit 134 Mark bezahlen statt 100 ^ vor dem Krieg. Wenn man sich dieses schreiende Mißverhältnis vor Auaen bält dann braucht man lick

über die beängstigende Notlage 5er Landwirtschaft nicht groß zu wundern.

Der Nürnberger Hopfenmarkt hatte ein« Zufuhr von 280 Ballen und einen Umsatz von 380 Ballen zu verzeichnen. Alle Sorten zeigten feste Tendenz. Wahrscheinlich würde der Umsatz größer gewesen sein, wenn genügende Auswahl vorhanden gewesen wör«; es fehlte an Landzufuhren. Amtlich wurden fol- gende Zentnerpreise notiert: Hallertauer Prima 3070 Mittel 3240, Tettmmger 7073 3565. Spalter 5060 35-^45 G«. birgshopfen (Hersbrucker) 3550, 25SO, Badisch« 5055 ^

Berliner Pfundkurs, 81. Nov. 15,78 G., 15,78 B.

Verliner Vollarkurs, 21. Nov. 4,209 T., 4,217 B. Reichsbankdiskont 8, Lombard 10 v. H. privatdiskonk 8 v. H. kurz und lang.

württ. Sllberpreis, 21. Nov. Grundpreis 46,20 RM. d. Kg.

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13 Milliarden Reichsmark sür Arbeitslose. Aus einer Uebersicht ergibt sich, daß seit Beginn des Jahrs 1924 bis einschließlich Juli 1931, bis Zu welchem Monat die amtlichen Nachweisungen gehen, die unmittelbaren Ausgaben Deutschlands gegen die Arbeitslosig­keit in diesem Zeitraum insgesamt fast 11 Milliarden Reichsmark betrugen. Bis Ende des Jahrs 1931 wird die Gesamtsumme 12 Milliarden übersteigen und bis zum Frühjahr 1932 an 13 Milli­arden Reichsmark herankommen. Hierbei sind die mittelbaren Kosten der Arbeitslosigkeit nicht mitgerechnet, die sich darstellen im Produktionsausfall und in der veränderten Kaufkraft der mittelbar und unmittelbar Betroffenen.

England gegen eine Silberkonferenz. Der englische Finanz­minister Chamberlain erklärte sich gegen eine internationale Silber­konferenz; jedenfalls würde England an einer solchen nicht teil­nehmen.

Wieder Getreidebörse ln Chicago. Ein Gerücht an der Ge­treidebörse in Chicago von einem Waffenstillstand zwischen China und Japan wurde von der Spekulation benützt, um am 20. No­vember die Getreidepreise abermals zu stürzen, nachdem die Preise vor etwa 14 Tagen in die Höhe getrieben, dann nach acht Tagen wieder geworfen und darauf noch einmal gesteigert waren.

Zollerhöhung in Südafrika. Im Parlament der Südafrikanischen Union in Kapstadt teilte Finanzminister Hasenga mit, die Re­gierung werde einen Gesetzentwurf betr. Zuschlagszoll von 5 v. H. auf alle eingeführten Waren einbringen. Um die Goldwährung aus- rechtzuerhalten, solle in London eine Anleihe von 5 Will. Psd. St. ausgenommen werden.

lariskündigung. Das Lohnabkommen für die westfälische Web­industrie vom 6. November 1931 ist von Arbeitgeber- sowie von Arbeitnchmerseite zum 31. Dezember 1931 gekündigt worden.

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Berliner Gekreidepreise, 21. Nov. Weizen mark. 22,7023, Roggen 2020,20, Braugerste 16,8017,50, Futter- und Industrie­gerste 16,3016,60, Hafer 14,7015,20, Weizenmehl 28,5032,50, Roggenmehl 27,1529,12, Weizenkleie 10,5011, Roggenkleie 10,50 bis'll.

Bremen. 21. Nov. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco 7,36.

Magdeburger Zuckerpreise, 21. Nov. Innerhalb 10 Tagen, Nov. 31,, Nov.-Dez. 31,50. Tendenz ruhig.

Berliner Meiallmarkt, 21. Nov. Elektrolytkupfer prompt cif Nordseehäfen 65,50 d. 100 Kg.

Verkauft: Weizen Roggen Gerste Haber Ackerbohnen Handel

Fruchtschrauue Nagold.

Markt am 21. November ü>3l

12,85 Ztr. Preis pro Ztr. öL4( 12.0014.50 2.00 , .... 12.00

13,07 . .... 9.00

15,40 . ...» 6.75 8.80

>.54 . .... 8.00

lebhaft; Weizen (Mahl- und Futter) und einige Zentner Roggen sind noch aufgestellt in der Schrannenhalle. Nächster Fruchtmarkt am Samstag, 28 November 1931.

Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt, 21. Nov. Tafeläpfel 515; Tafelbirnen 520; Quitten 912; Walnüsse 2530; Kartoffeln 45; Kopfsalat 5-10; Endiviensalat 510; Wirsing 1 Pfd. 56; Filderkraut 34; Weißkraut 34; Rotkraut 56; Blumenkohl 20-50; Rosenkohl 1020, 1 Pfd. 18-25; Rot- Rüben 78; Gelbe Rüben 56; Karotten 610; Zwiebel 68; Gurken 2050; Rettiche 38; Monatsrettiche 78; Sellerie 620; Tomaten 25 bis 40; Schwarzwurzeln 3035; Spinat 1015; Kohlraben 46.

Markenbutter 1,48, Teebutter 1. Qual. 1,40, Teebutter 2. Qual. 1,35 Mk. d. Pfund. Deutsche Frischeier (roter Stempel) 12, Land­eier 11, Mitteleier 9,25 Pf. d. St.

Stuttgarter kaclosselgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz, 21. Nov Zufuhr: 20 Ztr., Preis 44,50 RM. für 1 Ztr.

Stuttgarter Mostobskmarkk auf dem Wilhelmsplatz, 21. Nov. Zufuhr: 200 Ztr., Preis 3,203,50 RM. für 1 Ztr.

Das Wetter

Süddeutschland befindet sich im Grenzgebiet östlichen Hoch­drucks und einer westlichen Depression. Für Dienstag ist zwar zeitweilig bedecktes, aber vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

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