Seite 8 — Nr. 24g
Nagolder Tagülatt „Der Gesellschafter
Samstag, den 24. Oktober 1931.
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..Ein schwerer Winter droht dem deutschen Volke. Die wirtschaftliche Krisis hat sich in den letzten Monaten gewaltig verschärft und wird noch viele Opfer fordern. Zu den vier Millionen Arbeitslosen, die schon in den Sommermonaten gezählt wurden, werden weitere Millionen kommen, die der Not der Arbeitslosigkeit ausgesetzt sind. Handel und Gewerbe liegen danieder. Die Landwirtschaft leidet unter den geringen Preisen und der schlechten Einbringung der Ernte. Auch in unserem württ. Volke, das im Vergleich zu andern Ländern bisher noch besser gestellt, werden Not und Elend weitere Kreise ziehen.
Gegen eine solche Massennot können Reich, Staat und Gemeinden, die selbst notleidend und ihre Ausgaben aufs schärfste einschränken müssen, unmöglich allein aufkommen. Eine solche Not kann nur überwunden werden, wenn das ganze Volk ohne Unterschied des Standes, der Partei und Konfession fest zusammensteht und zusammenhält. Alle, die noch Arbeit und Verdienst haben, müssen sich einschränken, Opfer bringen und mithelfen, die Notleidenden über diese schwere Zeit hinüberzubringen. Im Interesse einer geordneten wirksamen Hilfe wollen die Verbände der freien Wohlfahrtspflege in Württemberg zusammen mit allen hilfsbereiten Kreisen im Anschluß an die Deutsche Winterhilfe ein umfassendes Hilfswerk zu Gunsten der Notleidenden durchführen. In allen Bezirken sollen Geld, Lebensmittel und Kleidungsstücke gesammelt werden. Die Leitung des Hilfswerks liegt der Zentralleitung für Wohltätigkeit und den Vezirkswohltätig- keitsvereinen ob. Mit den eingehenden Spenden sollen besonders von der Not betroffene Familien unterstützt und die seither schon bestehenden oder noch einzuleitenden Hilfsmaßnahmen, wie öffentliche Speisungen, Wärmestuben, Tagheime, Kurse und Freizeiten für jugendliche Arbeitslose, Lebensmittelabgaben, Kleiderverteilungen, Bettenhilfe für kinderreiche Familien unterhalten und gefördert werden.
Die Unterzeichneten Verbände richten an das Württ. Volk die ernste und dringende Bitte, sie bei Durchführung dieser Hilfsmaßnahmen durch einmalige oder fortlaufende Spenden an Geld und Naturalien wirksam zu unterstützen und sich auch selbst in persönlicher, unmittelbarer Hilfe der materiellen und seelischen Bedrängnis der notleidenden Volksgenossen kräftig anzunehmen.
Nicht lähmender Pessimismus, sondern klares Erfassen des Ernstes der Lage und der Erfordernisse der Zeit, nicht nutzloses Jammern und Klagen, sondern zielbewußtes, opferwilliges Handeln bringen die Hilfe, die unserem schwergeprüften Volke nottut. Wir sind der festen Ueberzeugung: wenn alle hilfsbereiten Kräfte zu einer geordneten und zielklaren Hilfe zusammengefaßt werden, wird unser Volk auch den kommenden Winter überstehen."
Diesen Aufruf der Zentralleitung für Wohltätigkeit und der übrigen caritativen Landesverbände, dem sich auch die Württ. Staatsregierung angeschlossen hat, bitte ich dringend zu beherzigen. Zur Linderung der Not der Arbeitslosen und Armen, die auch im hiesigen Bezirk sich mehr und mehr verschärft, werden örtliche Sammlungen an Geld, Lebensmitteln und Kleidern durchgeführt, deren Ergebnis dem Bezirk verbleiben wird.
Ich bitte, diesen Sammlungen zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. >
Tvaben nimmt außer den örtlichen Sammlern auch der Kassier des Vereins, Rechnungsrat Rieger hier (Girokonto Nr. 173 bei der OberamtsGmrkasse Nagold) entgegen.
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Den werten Einwohnern von Wildberg und Umgebung zur gefl. Kenntnis, daß wir
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Es wird unser eifrigstes Bestreben sein, unsere werten Gäste mit nur guten Speisen und Getränken zu bedienen. Wir biiten das unserem Vorgänger entgegengebrachte Vertrauen auch auf uns übertragen zu wollen.
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