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ZM Lvoynzimmer oes Äerwatteryaujes wax der Abendbrottisch gedeckt, als sie ein­trat. Der Herr Rittmeister suchte die Frau Gräfin schon seit dem Mittag, richtete Mir­ko aus.

Lite beruhigte Mirko, den Burschen habe

sie wieder weggeschickt. Und sie selbst-

sie sei ein wenig spazierengegangen. Bei die- ser Feststellung blieb sie auch, als sie eine Stunde später neben Plessow am offenen Fenster des Wohnraumes stand. Es wider­strebte ihr, den Leutnant Pawel Nikolai- witsch zu verraten, den doch gute Absichten ihr gegenüber nach Heidkuhnen getrieben hatten.

Du hast ein Geheimnis vor mir!" In Plessows hartes, mageres Gesicht traten zwei steile Falten. Es war ihm noch nie zum Be­wußtsein gekommen, daß die kleine Frau vor ihm ein zweiter Mensch war. Als sein eige­nes Ich betrachtete er sie seit seinem Hoch­zeitstag.Wer war der Bursche, von dem mir Mirko berichtete?"

Lite neigte den Kopf.Ich kann es dir nicht sagen, Gustav." Sie dachte daran, wie sie auf den Geliebten einen schweren inne­ren Streit heraufbeschwor, wenn sie ihm den Russen nannte. Plessow mußte als Soldat unbedingt die Verfolgung aufnehmen, als ihr Gatte aber war er dem Leutnant zu Dank verpflichtet. Wossil Petrowitschs in in­nerem Kampf zerrissenes Gesicht stand ihr jäh vor Augen. Er hatte auch zwischen Pflicht und Freundschaft entscheiden sollen. Gustav durfte nicht in diesen Zwiespalt hineingezo­gen werden. Und wenn er ihr das Leben zur Hölle machte.

Also du willst nichts sagen?" An des Rittmeisters Schläfen schwollen dick unter dem weißen Verband die Adern an.

Ich habe dir doch ulles gesagt!" Lite wollte nach des Mannes Händen fassen. Er entzog sie ihr barsch.

Es ist Krieg, Elisabeth! Wir müssen al­les ins Auge nehmen. Es geht nicht, daß du Geheimnisse für dich behältst, die dir nicht allein gehören dürfen!"

Lite wand sich. Dkr Vorwurf des Mannes kränkte sie, daß sie hätte laut weinen mö­gen. Aber es gao in dieser Stunde ein an­deres als sie selbst: Gustav. Er schritt schon jetzt so aufgeregt durch den Raum, krumpf­te die Hände ineinander. Es würde ihm nicht anders ergehen als Wossil Petrowitsch, der sich zur schwersten Pflicht endlich ent­scheiden mutzte.

Plessow schloß das Fenster.Es ist spät, wir wollen schlafen gehen." Seine Stimme war schwer.Du solltest doch in diesen Wo­chen gelernt haben, daß es wichtigere Dinge im Leben gibt als Privatgeheimnisse." Er versuchte den Vorstoß noch einmal.Wer war der Bursche? Mirko fand ihn verdäch­tig.. Er soll mit russischem Akzent gespro­chen haben!"

Es war ein Bauernbursche!" Die unge­wohnte Lüge einem geliebten Menschen ge­genüber färbte Lites Gesicht dunkelrot.

Noch ehe Mellon» ibr die Lüae beweisen

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konnte, öffnete sich die Türe. Leutnant Mül­ler meldet in aufgeregtem Tone, man habe vergangene Nacht eine russische Uniform drüben im Wald gesunden. Die Russen schick­ten Kundschafter aus. Man müßte wohl größte Vorsicht bewahren.

Lite war so blaß geworden, daß Plessow dem Diensteifrigen, der schon Verhaltungs­maßregeln Vorschlägen wollte^ abwinkte. Es ist gut!" Er nickte dem Leutnant, zu gehen. Langsam wandte er sich Lite zu. Sie stand mit hängenden Armen vor chm, le­bengewordenes, schlechtes Gewissen.Der Bursche war ein Russe! Lite, weshalb schützt du Plötzlich die Russen?" Plessow stand vor einem Rätsel, das er nickt zu lösen verstand.

Ich schütze die Russen nicht. Nur dich!" hätte die Frau sich wehren mögen, aber sie mußte schweigen. Keinen Blick schenkte ihr der Rittmeister mehr. Aber sie wollte diesen an sich widersinnigen Verdacht lieber ertra­gen, als daß sein Gewissen aufs schwerste in Widerspruch geriet.

Plessow ging voraus, ordnete noch einen

Befehl für den nächsten Morgen an.

Lite wollte das Fenster schließen, als ihr ein Stein vor die Füße fiel, der ein Zettel­chen beschwerte.Ich muß Sie sprechen, am Waldeingang." Und unten in Russisch stand gekritzelt:Es geht um das Lebey des Ritt­meisters Plessow!" Lite drehte das Blätt­chen Papier nach allen Seiten. Der Inhalt blieb der gleiche. Es geht um das Leben des Rittmeisters Plessow!, das war das Stich­wort, aus das hin es für die Frau keine Ent­scheidung mehr gab. Sie mußte handeln.

Wie eine Schlafwandlerin legte sie sich we­nige Minuten später neben Plessow zur Ruhe. Er hatte einen schnellen, sicheren Schlaf. Schon eine halbe Stunde später ge­lang es ihr. sich sprrzustehlen.

Die Nacht stand dunkel und schwer im Raum, als Plessow kurze Zeit später durch einen heftigen Luftzug erwachte. Von seiner Frau fand er nichts anderes als ein Zettel­chen, das über ihre Decke tanzte:Ich muß Sie sprechen, am Waldeingang." Die rus­sischen Schriftzeichen konnte er sich nicht deu­ten. Plessow, der das Leben so rein und und klar anschaute, in Peinlich genauer Scheidung von schwarz und weiß, fand sich dem größten Rätsel seines Lebens gegenüber. Wie ein Held hatte Lite gehandelt. Man ver­dankte ihr aus deutscher Seite unendlich viel. ' V

(Fortsetzung folgt.)

Freude" auf AnregungHSS kommandos neue je vier Tage dauernde Lehrgänge für Singelester in der Wehrmacht eingerichtet. Am Sonntagvormit­tag wurde der 5. Lehrgang mit einer Mor­genfeier abgeschlossen, 30 Webrmachts- angeüöriae holten sich hier das Rüstzeug für ihr künftiges Wirken als Singeleiter in ihren Einheiten. Mustergültiges wird in diesen

Glückwünsche

für //-Gruppenführer Kaul

Stuttgart. Der Führer des sf-Oberab- schnitts und Höhere ts- und Polizeiführer Sudwest, kk - Gruppenführer Kaul, beging am Samstag seinen 50. Geburtstag. Aus die­sem Anlaß fand am Freitagabend ein Stand­konzert Les Musikzuaes des st-Oberab­schnitts Südwest statt. Am Samstagvormit­tag konzertierter der Musikzug der tt-Ver- fugungstruppe Ellwange» und der Musikzug des Kommandos der Schutzpolizei Stuttgart vor der Wohnung des Gruppenführers.

Im Laufe des Vormittags konnte ts-Gruv- penführer Kaul außerordentlich zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen, unter anderem von sämtlichen Führern der ihm in seinem Dienstbereich unterstellten Einheiten und Dienststellen. Bei dem Empfang überörschten ferner die Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen sowie des Staates Glückwünsche, so unter anderem ss - Oberführer Müller im Namen der Allgemeinen ss, -Oberführer Dr. Scheel tm Namen der Sicherheitspoli­zei und des SD. und Generalmajor Wink­ler im Namen der Ordnungspolizei. Ferner beglückwünschte Ministerpräsident. SA.-Ober- gruppenfiihrer Mergenthaler den Grup­penführer. In Vertretung des Innenministe­riums war Ministerialdirektor ff-Oberführer Dr. Dill erschienen. Weiter überbrachten Glückwünsche unter anderem der Regierungs­präsident von Sigmaringen-Hohenzollern, ff- Standartenführer D a r s e n. Landesbauern­führer ff-Oberführer Arnold. Gaupropa­gandaleiter Mauer, Gauschatzmeister Vogt, Gauobmann Schulz, Gaufrauenschaftslei­terin Haindl. Im Auftrag des Reichsar­beitsdienstes gratulierte Generalarbeitsführer Müller, im Auftrag des Luftschutzes Gene­ralluftschutzführer.-Brigadeführer Lie­be!, ferner Polizeipräsident Generalmajor der Ordmmasvoliaei a. D. Schweinle und

"er Kommandeur der Schutzpolizei Stuttgart. Oberst Mühe. Die Glückwünsche von ff- Gruppenführer General Reinhardt, dem Führer des Reichskriegerbundes, überbrachte /--Obersturmbannführer Prechter. Weiter überbrachten Glückwünsche Vertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Stuttgart, der K-Gebietssührer der Hitler-Jugend, Gebiet Württemberg, und die Führerin des BDM-- Obergaues Württemberg.

Gauleiter Reichsstatthalter, ff-GruPPenfüh- rer Murr hatte bereits vor seiner Reise nach dem westlichen Kriegsschauplatz persön­lich seine herzlichsten Glückwünsche ausgespro­chen.

Oberbannsührer Gustav Memminger

Pressechef der Reichsjugendführung

2 I L e a b e r i e b t <1 e r 3 - k r o » » « ^

s. Stuttgart. Reichsleiter Baldur" von Schirach berief den Gebietsführer Kauf­mann, Chef des Presse- und Propaganda­amtes der Reichsjugendsührung als persön­lichen Referenten in seine Dienststelle nach Wien. Zu seinem Nachfolger als Chef des Presse- und Propagandaamtes ernannte Reichsjugendführer Äxmann mit Zustim­mung des Reichsleiters für die Jugend­erziehung den Oberbannführer Gustav Mem­min g e r, der, aus Württemberg stammend, in unserem Gau als Hauptschriftleiter der Reichssturmfahne" bekannt ist.

Soldatenlied als kraftquell

KDF. bildet Singeleiter der Wehrmacht aus

Stuttgart. Die Pflege des guten Solda­tenliedes schenkt der Stellv. Kommandierende General des V. AK. und Befehlshaber im Wehrkreis V., General der Infanterie Osi­tu ald, seine besondere Aufmerksamkeit. Nach­dem die Waffen im Westen ruhten, hat die Gandienststelle der NSG. .Kraft durch

Baun sowie Musikreferent Beutel seinen Dank aussprach. Gaureferent Baun gab in seiner Ansprache seiner Freude darüber Aus­druck, daß diese Bestrebungen dis Anerkenn nung des Wehrkreiskommandos gefunden haben.

Handschuhe für unsere Soldaten .

NS.-Frauenschaft unermüdlich tätig A,

Stuttgart. Während der ganzen FrühjahrS- und Sommermonate wurden in den Niih- stuben der NS- -Frauenschaft mit Hoch­druck Berge von zerrissenen Soldaten­socken gestopft, zum Teil auch selbst gewa­schen. Im Kreis Stuttgart allein sind es über 10 000 Socken geworden, die nicht nur in den Nähstuben selbst, sondern in den Heimabenden und zu Hause von der NS.-Frauenschaft und den im Deutschen ,Frauenwerk helfenden Frauen wieder in tadellosen Stand gesetzt wurden. Da die Frauen sich in dieser prak­tischen Arbeit so gut bewährten, hat sie die Wehrmacht über das Note Kreuz nun wieder mit einer besonderen und diesmal etwas kniff­ligen Arbeit betraut. Es ist nämlich auch für geschickte Frauen keine Kleinigkeit, an alte Handschuhe einzeln die Finger anzu- stricken und dann die Handfläche und die Finger mit Filz zu besetzen. Und wenn nun in der ansehnlichen Zahl von 4000 Paar Hand­schuhen allein für den Kreis Stuttgart und 25 OM bis 30 000 Paar für den ganzen Gau diese Arbeit anrückt, dann heißt es sich dran­halten. Schon überall sind die Frauen jetzt eifrig bei der Arbeit. Allerdings werden noch viele helfende Hände gebraucht und der Ruf: Freiwillige vor! meldet euch bei euren Ortsgruppen! ist angebracht. ^

Elsässer wollen zur SA.

Achttägiger Lehrgang auf dem Haigern

Heilbronn. Vom 28. September bis 5. Ok­tober führte im Städtischen Kinder-Erho« lungsheim Haigern bei Heilbronn die SA.» Gruppe Südwest einen Lehrgang durch für SA. - Unterführer - Anwärter aus dem Elsaß, zu dem sich die Teilnehmer frei­willig gemeldet haben. Es handelte sich um Männer aus dem Kreise Molsheim, die dem Elsässer Heimatbund" angehören. In seiner Eigenschaft als SA.-Standartenführer benützt Oberbürgermeister H. Gültig gegenwärtig seinen Urlaub dazu, um sich Aufbauzwecken der SA. im Elsaß zu widmen. Dabei fiel ihm

An diesem von Hanptsturmführer Augu KlemPP geleiteten Lehrgang nahmen Män­ner der verschiedensten Berufe teil. Ein aus sechs Tage verteiltes Programm weihte die .-Unterfnhrer-Anwärter in die Grund­begriffe des Wesens der SA. ein. Brigadcfüh- rer Kraft besichtigte den Lehrgang; mit herzlichem Händedruck begrüßte er jeden ein­zelnen Man»- _..._

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Calw, 5. Oktober 1940

Todesanzeige

Nach schwerer Krankheit ist heute, Samstag abend, mein lieber Mann, unser guter Vater

Wilhelm Herrmann

im Alter von 65 Jahren sanft entschlafen. In tiefem Leid

Fra« Anna Herrman« geb. Füll Dir Söhne: Wilhelm Herrmann z. 3t. im Felde Hans Herrman« z. 3t.

Die Töchter: Sretel Herrmann Sertrnd Herrmaun

im Felde

Beerdigung Dienstag nachm. 2 Uhr von der Fried Hofkapelle aus.

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Die §8 ll und 14 der Satzung der Kreissparkasse Calw wurden mit Geneh­migung der Mimsterialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung Stutt­gart vom l4. 8. 1940 dahin ergänzt, daß die Verwalter der Einmannzweigstellen ermächtigt werden können, bei Ein- und Rückzahlungen allein rechtsverbindlich zu zeichnen.

Die Neufassungen der eingangs erwähnten 88 der Sparkassensatzung sind in den Geschäftsräumen der Kreissparkasse in Calw, Mensteig, Bad Liebenzell, Nagold, Neuenbürg und Wildbad öffentlich angeschlagen.

Calw, den 2. Oktober 1940.

Vorsitzender des Berw. Rats der Kreirsparkaffe Calw

Ter Landrat: Dr. Haegele.

Lsiw, den 7 . Oktober 1940

Mein geliebter Mann, unser treurorgenaer Vater

Lelinaurer

Ist uns freltsg früh V-2 Uhr nach kurzer» schwerer Krankheit im Mer von 52 Jahren entrissen woräen.

In tietem Leiä

?rsu Martha Zchnsuker geb. frey mit siinäern: strinr.Msnlreck. waltrsut. kckart

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