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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Montag, den 12. Oktober igzi.

Hitler bei Hindenburg

Bettin, 11. Okt. Gestern vormittag 11.15 Uhr wurde Adolf Hitler vom Reichspräsidenten v. Hinden­burg empfangen. Trotzdem CNB. am Tag vorher noch verbreitet hatte, das Gerücht von einem solchen Empfang sei ganz unbegründet, war es doch bekannt, daß der Empfang tatsächlich stattfinde. Schon vor 10 Uhr hatte sich eine ungeheure Menschenmenge vor dem Palais des Reichspräsidenten und in der Umgebung ein­gefunden, so daß die Polizei die größte Mühe hatte, den Verkehr einigermaßen freizuhalten. Um 10.54 Uhr fuhr der Reichstagsabgeordnete Göhr ing vor. Er verweilte kurze Zeit im Palais. Als Hitler anfuhr, wurde er von der Menge stürmisch begrüßt.

Die Unterredung mit dem Reichspräsidenten dauerte mehr als eine Stunde. Unterdessen war die Menge auf den Straßen noch mehr angeschwollen. Als Hitler das ^

Palais verließ, wurde er mit brausenden Heilrusen begrüßt. Zu weiteren Kundgebungen kam es nicht. Dem Vesucb wird besonders im Hinblick auf die Tagung der nationalen Front am Sonntag in Harzburg große Bedeutung bei­gemessen.

Auszug der hallcschen Studentenschaft?

Jena, 11. Okt. Der preußische Kultminister Grimme hat den Pazifisten Pfarrer Dehn gegen den 'Willen der Universität und unter Widerspruch der Studentenschaft auf den Lehrstuhl für praktische Theologie in Halle berufen. Zmi- schen der Studentenschaft von Jena und Halle und zwischen den studentischen Korporationen der beiden Universitäten sind nun Verhandlungen eingeleitet worden über eine Ueber­ste d tun g der Halleschen Studenten nack^ Jena. Jedenfalls rechnet man fürs nächste Semester mit einem starken Zuzug Hallescher Studenten nach Jena.

und in jenem Glauben, der mehr als Wißen ist und von dem man sagt, daß seiner die Zukunft ist.

Es fallen die Freunde,

Es stirbt ein jeder der Menschen;

Eines weiß ich, das nimmer stirbt:

Des Menschen Tat, der Großes geleistet im Leben".

Der Sonntag trug das Gepräge des roten Kreuzes im weißen Feld, das Zeichen der uneigennützigen Nächsten­liebe. Schon am frühen Mittag waren zur

Gründung einer Sanitätskolonne Nagold

die Kolonnen aus Herrenberg, Calw. Freudenstadt, Wild- bad, Birkenseld, Baihingen-Filder, Holzgerlingen, Ehnin- gen-Eäu und Oberndorf mit zusammen rund 200 Mann in unsere Schwarzwaldstadt gekommen. Sie wollten mit Pate stehen bei der Taufe eines Corps, das in der heutigen Zeit der Unruhen und der Unfälle zu einem Muß für eine Stadt der Größe Nagolds geworden ist. Nach Vorarbeiten seitens des Bezirks-Vorstandes des Roten Kreuzes, des Landrates Baitinger, und nachdem sich Forstassistent K. Ehnis, der mit dem Sanitätswesen durch frühere Ausbildung gut vertraut ist, sich zur Leitung der Nagolder Kolonne bereit erklärt hatte, wurde gestern eine allge­meine Werbeveranstaltung aufgezogen. Zunächst zeigte die Kolonne Herrenberg unter der Leitung ihres Kolonnen­führers, Kaufmann Kocher und dem Kolonnenarzt, Med.- Rat Dr. L e ch l e r-Herrenberg, praktische Hebungen, die die Vielseitigkeit der Sanitätsarbeit einerseits und die Notwendigkeit einer solchen Kolonne andererseits dartun sollten. Es wurde dabei angenommen und auch durch zwei Kanonenschläge markiert, daß der Blitz in die Präparan- denanstalt eingeschlagen hätte. Die anrückende Kolonne brachte die Verletzten über Treppe und Tür oder durch die Fenster in Sicherheit, verband sie und transportierte sie ab. Mit außerordentlicher Schnelle und großer Sachkundig- keit wurden die Hebungen ausgeführt, die später einer durchaus günstigen Kritik seitens des Kolonnenarztes unter­stellt wurden.

Anschließend fand im Traubensaal, der bis auf den letzten Platz besetzt war, eine

Werbeveranstaltung

statt, die von einem Vortrag unserer Nagolder Stadt- und Feuerwehrkapelle eröffnet wurde. Landrat Baitinger sprach als Bez.-Vertreter des Roten Kreuzes herzliche Ve- grüßungsworte und verbreitete sich im allgemeinen über die Aufgaben der Sanitätskolonnen. Das Hauptreferat hatte Rechnungsrat Zindel, ein gebürtiger Nagolder, nunmehr in Tübingen, als Kreisvorstand und Führer der Freiw. Sanitätskolonne Tübingen übernommen. Er ver­breitete sich über dasRote Kreuz und die Aufgaben der Freiw. Sanitütskolonnen" und entwickelte dabei ein über­sichtliches Bild über das Wirken und Schaffen auf dem Ge­biete in Frieden und Krieg, und über die erst in den letz­ten Jahrzehnten erwachte Erkenntnis der Notwendigkeit des Roten Kreuzes. Treue und aufopfernde Arbeit gehöre zu diesem Werk der Nächstenliebe. Zurzeit bestünden in Württemberg 100 Kolonnen mit 3794 Mitgliedern, die im vergangenen Jahr nicht weniger als in 85 677 Fällen in Anspruch genommen wurden. Die Aufgaben der Kolonnen bestünden keineswegs am Ende in einer Stellvertretung des Arztes, das sei den Mitgliedern strengstens untersagt, es handele sich vielmehr nur darum, erste Hilfe bis züm Eintreffen des Arztes zu leisten und durch einen fachge­mäßen Transport in die Wohnungen oder Krankenhäuser weiteren Schaden für den Verunglückten oder Kranken auszuschalten. Eine gründliche praktische und theoretische Ausbildung wurde vom Kolonnenarzt gegeben- Jederzeit müsse die Kolonne schlagfertig bereit stehen, die durch eine Anfallmeldestelle, meistens durch die Polizeiwache und durch einen Alarmapparat zur Aktion gerufen würde. Politische und konfessionelle Neutralität müsse in diesen Kreisen herr­schen, jedoch seü ein vaterländische Gesinnung Voraus­setzung, denn nur eine solche könne die Arbeit fruchtbar werden lassen. Alle Leistungen seien unentgeltlich, ledig­lich Verbandsstoffe und evtl, eine Vergütung für den Zeit­verlust der Mitglieder müßte bezahlt werden. Die Kolonnen seien dem Landesverband des Roten Kreuzes unterstellt. Die Mitglieder dürften keine sogen. Tagelöhnergesinnung haben, vielmehr innerlich auf ihre Arbeit eingestellt sein. Der Dienst sei ein freiwilliger, aber wenn er einmal, über­nommen sei, so müsse er mit der Hingabe der ganzen Per­son ausgeübt werden. Und wenn dazu noch die echte treue Kameradschaft untereinander käme, dann würden die Ko­lonnen zum Segen von Stadt und Bezirk arbeiten.

Vom Landesverein des Roten Kreuzes überbrachte Inspektor Zorn die herzlichsten Grüße. Er dankte für die rege Beteiligung, die ein sicheres Zeichen für das Ver­ständnis der Stadt und Bevölkerung den Humanitären Ein­richtungen gegenüber sei. Wenn man dies überall so be­obachten könne, dann sei es um das Sanitätswesen besser bestellt. Er dankte auch Landrat Baitinger für die vorbe­reitenden Arbeiten, ebenso Bürgermeister Maier, dem Ee- meinderat, dem Kolonnenarzt von Herrenberg, Med.-Rat Lechler, und dem Kolonnenführer Herrenbergs, Kfm. Ko­cher, den Kolonnen allen, sowie den Mitwirkenden bei der Werbeveranstaltung für ihre aktive Mitarbeit bei der Werbeveranstaltung und richtete zum Schluß noch einen Appell an die Opferfreudigkeit der Bevölkerung, die mit­helfen müsse, das begonnene Werk zu fördern und zu er­halten, und schließlich einen Aufruf an Männer und Frauen, zur aktiven Mitarbeit in der Kolonne.

Von Musikvorträgen der Stadt- und Feuerwehrkapelle, von Gedichtvorträgen durch Frl. Killinger u. schließlich von einigen Liedern Weylas Gesang und Vieterolf von H. Wolfs und zwei EellertliederBitte" undLiebe des Nächsten" von Präzepter Wieland vorgetragen und von Hauptlehrer Nicht begleitet, wurde die Veranstaltung umrahmt.

Im Anschluß hieran wurde im Nebenzimmer für die Kründungsversammlung am Mittwoch, den 14. Oktober, abends 8 Ahr in der Schwane, eine vorbereitende Besprechung abgehalten. Es meldeten sich bis jetzt 20 Mitglieder, so daß die Existenz einer Kolonne ge­sichert sein dürfte. Selbstverständlich ist es notwendig, daß noch weitere Männer und vor allem auch Frauen sich zur Verfügung stellen. Alle diejenigen, die sich dazu berufen fühlen, an einem schönen Werke der wahrhaften Nächsten­liebe mitzuwirken, sind zur der Gründungsversammlung am Mittwoch eingeladen. Der Neugründung, seinen Füh­rern und Mitgliedern möchten immer die Worte gegen- > wärtig bleibenEdel sei der Mensch, hilfreich und gut".

Aus Stadt und Land

Nagold, den 12. Oktober 1931.^

Sei du! Sei gar nichts anderes, nichts Hohes, nichts Tiefes, nichts Glänzendes und nichts Scheinen­des sei nur du selbst.

Dienitnachrichtc».

Der Herr Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Gochsen, OA. Neckarsulm, dem Lehrer Johannes Maser in Wildberg, OA. Nagold, übertragen.

Forstmeister Volz in Herrenberg tritt mit Ablauf des Monats Oktober in den Ruhestand.

2m Bereich der Reichsbahndirektion Stuttgart ist der Gllterinspektor Haider in Wildbad nach Asperg als Vor­steher des Bahnhofs versetzt worden.

Ein Samstag und Sonntag im Oktober

Am Morgen, wenn dichte Nebelschwaden sich durch die Täler wälzen, merkt man, daß wir mitten im Herbste ste­hen. Wohl leuchtete während der letzten Tage die Sonne so warm, wie kaum an einem Sommertag dieses Jahres, und besonders der gestrige Sonntag war selten schön. Wer nur irgendwie ein Stündchen zur eigenen Verfügung hatte, zog hinaus, um Sonnenvorrat zu sammeln für die grauen und lichtlosen Tage, die nun bald kommen werden. Leise wehte der Herbstwind über die leeren Felder, durch die ab­geernteten Gärten, in denen nur hin und wieder Astern die Zeugen von vergangenem Leben und Blühen sind. Er weht durch die Baumkronen und trägt die jetzt schon grau­braunen Blätter in übermütigem Spiel oft weit in das Land hinein. Hin und wieder sieht man noch einen Baum, der uns mit seinen leuchtenden Früchten entgegenlacht, aber meist sind die Früchte schon als Vorräte im Keller, auf der Bühne oder im Faß verstaut. Welch gutes Obst­jahr, insbesondere welch einzigartiger Obstgarten unser Württemberger Land darstellt, zeigt in Stuttgart die

Schau der 500000 Aepfel

die am Samstag Vormittag vom Württembergi­schen Obstbauverein aus Anlaß seines 50 jähri­gen Bestehens auf dem Gewerbehallenstlatzgelände eröffnet wurde. Der Eröffnung ging eine Führung der Presse voran. Diese Ausstellung ist wirklich ein Höhe­punkt. Von 350 Ausstellern, unter ihnen auch der B e - zirks-Ob st bauverein Nagold unter der rühri­gen und zielbewußten Leitung seines Vorstandes, des Oberamtsbaumwartes W a l z - Altensteig, sind über 100 Zentner Obst, über 500 000 Aepfel ausgestellt. Die Haupt­halle der Ausstellung, die Eewerbehalle, bietet einen An­blick von unvergleichlichem malerischem Reiz. Es ist hier wirklich ein Leuchten der Natur. Die ganze weite Halle ist bis obenan, bis in die letzten Ecken voll von Früchten aller Sorten, angefüllt mit den in unseren heimischen Obstan­lagen gereiften Früchten. Die Schau umfaßt so ziemlich alles, was an Obstfrüchten auf heimatlichem Boden blüht, wächst und gedeiht. Sie steht vor allem im Zeichen des Apfels. Daneben sind aber auch alle anderen Früchte zur Anschauung gebracht, Birnen in reicher Auswahl, auch Nüsse und vor allem Trauben, Deutsches Obst für Deutsche! Dies ist der Grundgedanke der Jubiläumsausstellung. Die Gesamtschau in ihrer Großartigkeit soll zeigen, daß Deutsch­land kein fremdes Obst einzuführen braucht. Voraussetzung dafür ist, daß die Züchter von Obst einheitlich und ziel­bewußt bei uns Vorgehen. Dieser Aufgabe dient die Lan­desobstausstellung. Der Beweis, daß unser Württemberg. Obst in keiner Weise geringwertiger ist als das Auslands­obst, wird durch diese Ausstellung in glänzender Weise erbracht. Sämtliche Aussteller, Gemeinden, Bezirksvereine, Ortsgruppen, Einzelzüchter, Baumwartvereine, haben sich größte Mühe gegeben, etwas Vollendetes zustande zu brin­gen. Vom Taubergrund bis Friedrichshafen, von Aalen bis Neuenbürg, von Neckarsulm bis weit hinauf zum oberen Neckar, durch das ganze Land geht, wie die Landesobstaus­stellung zeigt, die erfreuliche Regsamkeit der Obstzüchter; im Remstal, im Welzheimer Wald und im Botterwartal, aus der Mllnsinger Alb, in der Heidenheimer, der Eeis- linger, der Reutlinger Gegend, im Gäu und im Fränkischen, am Rande unserer Landeshauptstadt, wie in den entlegen­sten Bezirken, überall gab es Heuer reichen Obstsegen und von überall her wurden köstliche Proben dieser Früchte der Landesausstellung übermittelt. Ein besonderes Schmuckstück der umfassenden Schau ist die Apfelpyramide. Sie hat den Ehrenplatz inmitten der Gewerbehalle. An der Stirnseite der Gewerbehalle gegen die Lindenstraße ist unter der Galerie eine große Kosthalle, in der man nach all der Augenlust von den einzelnen Früchten auchkosten" kann. Vielen der Aussteller winkt für ihre Leistung auch ein Lohn in Form von Ehrenpreisen vom Württembergi­schen Staatsministerium, von der Württembergischen Land- wirtschastskammer, vom Reichsverband des Deutschen Gar­tenbaus Berlin, von der Stadtverwaltung Stuttgart, vom Württembergischen Obstbauverein und ' vielen privaten Stiftern.

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Der Samstag abend brachte im Löwensaal einen hoch­interessanten Vortrag:

Mit dem Grafen Spee rund um die Erde und durch den Tod

Diesmal war es kein politischer Vortrag mit aktuellem Thema, zu dem die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, ein­geladen hatte. Darauf mag es zurückzuführen sein, daß der Besuch kein so überaus guter war, wie man es bei den

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sonstigen Veranstaltungen dieser Partei nachgerade gewöhnt ist. Der Vortragende, Herr Oexle aus Nußdors am Vo- densee, war Geschützführer auf dem kleinen KreuzerLeip­zig" und konnte deshalb aus unmittelbarem Erleben ein klares und eindringliches Bild zeichnen von den Kämpfen und Siegen und dem ruhmvollen Untergang des Kreuzer­geschwaders des Grafen Spee. Die Schiffe des Geschwa­ders, die schon im Frieden den eigenen überseeischen Han­del und Besitz zu schirmen hatten, sollten im Krieg feind­lichen Besitz und Handel schädigen. Unser Kreuzergeschwa­der erfüllte diese Aufgabe weit über menschliches Erwarten und deutsches Hoffen. Den Befehl zur Mobilmachung las der Vizeadmiral Graf Spee auf hoher See, während er mit Scharnhorst" undGneisenau" auf der Reise zu unseren Kolonien in der Südsee war.. Trotzdem seine Fahrzeuge über die Meere zerstreut waren, gelang ihm das Meister­stück, 5 unserer von Feinden gejagten Kreuzern unter sei- Flagge zu vereinigen und mit vier davon bei Coronel das Geschwader des britischen Admirals Cradock vernich­tend zu schlagen. Als da, zwischen Nachmittag und Abend des 1. 11. 1914 der Sieger von Coronel den Namen des Grafen Spee in die Ehrentafeln der großen Kapitäne der Weltgeschichte grub, schrieb die derbknochige Hand zugleich das eigene Todesurteil. Er wußte, das durch eine Niederlage aus der See vor der Welt gedemütigte Britannien werde alle verfügbaren eigenen und verbündeten Schiffe aufbie­ten, um dem Kreuzergeschwader mit unbezwingbarer Ileber- macht ein Ende zu bereiten. Bei den Falklandinseln stößt Graf Spee am 8. 12. auf das dem seinen weit überlegene englische Geschwader des Admirals Sturdee. Zwei große englische Schlachtkreuzer, sogen. Dreadnougths, deren jeder das ganze deutsche Geschwader zu vernichten imstande ist, überraschen ihn im Gefecht. Die kleinen KreuzerNürn­berg",Leipzig" undDresden" schickt Graf Spee davon und nimmt mit seinen beiden Panzerkreuzern den Kampf mit seinem unbezwingbaren Gegner auf. Granate auf Granate saust aus den englischen Rohren in die deutschen Schiffe und bringt die Geschütze immer mehr zum Schwei­gen. Schwellende Flammen fressen Teile der deutschen Kreuzer. Nach vierstündigem heldenmütigem Kampf ver­schwinden die PanzerkreuzerScharnhorst" undEneise- nau"mit wehender Kriegsflagge und begleitet von den Hurra-Rufen der im Meere treibenden, überlebenden Be­satzung in den Fluten. Mit ihnen, getreu dem Fahneneid Graf Spee mit seinen beiden Söhnen und den Kommandanten. Von den kleinen Kreuzern werdenNürnberg" undLeip­zig" durch erdrückende Ilebermacht im Einzelkampf ver­nichtet. DieDresden" entkam in einer Regenbö. Eie wur­de monatelang von 17 englischen Schiffen verfolgt und schließlich am 14. 3. 1915 vor einem neutralen chilenischen Hafen vernichtet.

Mit Lichtbildern veranschaulichte Herr Oerle im 2. Teil seine Ausführungen, die mit Beifall bedankt wur­den. Im Schlußwort führte er aus. das große, bewußte Sterben der 2400 Männer vom Kreuzergeschwader des Grafen Spee für unser Vaterland, für uns, für unsere Kinder und Enkel müsse uns stets ein leuchtendes Vorbild bleiben. Ihr Opfertod und der jener 2 Millionen aus dem Weltkrieg wäre umsonst, wenn nicht Adolf Hitler mit seiner Bewegung ihre Mission zu Ende führen würde. Darum sei es kein Wunder, daß von den 18 Ueberlebenden des kleinen KreuzersLeipzig" heute 15 (die 3 anderen gehören noch der Reichsmarine an) mit Adolf Hitler für ein besseres Deutschland kämpfen. Jene Generation, die in den glühen­den Wehen des Krieges geboren wurde, die hundertmal an die Pforten des Todes geklopft und tausendmal im Bauch der Hölle gestanden hat, die nach dem Kriege aus ihrem Erlebnis das Wesentlich« zu gestalten und in ein Ewiges hinüberzuretten unternimmt sie fragt nicht nach Ge­winn, Posten und Pension. Sie fragt nach dem Recht, das sie im Weltkrieg errungen und ist bereit, ihr Leben zum Pfand dafür zu geben. Diese Generation besitzt jene ent­schlossene Geduld der Schlachten, die in allen Qualen der Bereitschaft auf die Erfüllung ihrer Reifheit warten kann