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Ler überrumpelten Frau wurde es un- heimlich. Hier mitten auf Heidkuhnen, das von den Deutschen meilenweit besetzt war,
ein russischer Offizier-? „Ich bitte Sie,
Herr Leutnant, was suchen Sie hrer?" Litcs Hände klammerten sich um einen Zweig, sie wäre fast zu Boden geglitten. Gewiß, sie konnte warten, bis Mirko kam. Man hätte den jungen Menschen gefangengenommen. Aber sein aufgeregtes Wesen, seine beinahe flehenden Gebärden ließen etwas in ihm vermuten, das man nicht mit einfacher Gewalt abtun konnte. Die Frau versuchte ihre innere Erregung zu verbergen, biß eine Pflaume an. Pfui, wurmstichig! Sie warf sie zu Boden.
Pawel Nikolaiwitschs Augen tranken 'ich fest an dem zauberhaften Bild, das so wenig in diese harte Kriegszeit hineinpaßte. Die frühe Sonne legte sich durch das Ge- weig grüngolden auf Lites braunen Schei- el, an dem sich vorn eigenwillige kleine Löckchen krausten. Ernsthaft beugte sich das bräunliche Gesicht über die Hände, die eine Pflaume auf ihren Wurmbestand prüfte. Pawel Nikolaiwitsch hätte in die Knie sinken
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mögen. Jelisaweta von' Plessow war sein Heiligenbild, dem er bedingungslos alles opfern konnte. Er wollte es nicht besitzen, es war zu hoch und schön für ihn. Aber seine Gaben ihr darbringen, das durfte er. Und das Wertvollste war nichts als ein Staubkörnchen vor ihr.
Seine knabenhaften Hänger glitten über einen Zweig. Er hatte sich diesen Augenblick herbeigesehnt in den letzten vierundzwauzig Stunden, herbeigebetet, während er vorsichtig die Straße nach Heidkuhnen einschlug. Jetzt wollte ihm der Augenblick entgleiten, da ihm die Kehle vor Erregung wie zugeschnürt war.
„Herr Leutnant!" Lite konnte sich nun nicht mehr hinter den Pflaumen verbergen. „Sie müssen fort von hier, von Heidkuhncn, von Markchnen-!"
Pawel Nikolaiwitsch sprach vor Erregung russisch, dessen die Frau glücklicherweise vollkommen mächtig war. „Die Russen Planen etwas. Ich weiß nichts Genaues. Ich muß Sie aber warnen. Es ist zu gefährlich hier."
Lite rückte unwillkürlich auf ihrem Ast ein
Stück beifette. Wie kam ein russischer' Offizier dazu, sie zu warnen? Langsam hob sie die Augen zu dem Mann auf. In ein blasses, knabenhaftes Gesicht schaute sie, wenig älter als sie selbst. Sie konnte nichts aus ihm herauslesen trotz seiner lebendigen Erregung, die sich in roten Flecken auf den Wangen verriet. Pawel Nikolaiwitsch mochte krank sein.
Ihre Hand faßte schwesterlich nach seinen Fingern. „Sie wissen Wohl selbst nicht, was Sie sagen. Ein Schlafwandler sind Sie bei hellichtem Tag." Sic erinnert sich daran, wie eben dieser Pawel Nikolaiwitsch versucht hatte, sie vor wenigen Tagen zu retten. Deshalb mochte sie ihn auch heute nicht in deutsche Gefangenschaft bringen.
Mit einem Auftrag schickte sie Mirko auf eine gute Weile weg, glitt dann vom Baum herunter. „Ich zeige Ihnen einen sicheren Weg zum Wald zurück. Aber Sie müssen mir versprechen, sich bei Ihrem Regiment von einem Arzt untersuchen zu lassen. Sie sind krank. Herr Leutnant."
^Pawel Nikolaiwitsch folgte schweigend. Er erschien sich vermessen, daß er der Angebeteten eine Warnung hatte zukommen lassen wollen. Der Himmel würde sie schon zu schützen wissen. Er faltete die Hände. Seine Knabenschwärmerei fand keinen festen Boden mehr unter sich. Am vergangenen Morgen war er zum erstenmal mit Wossil Petrowitsch wieder zusammengetroffen. Die beiden ein- zigen Ueberlebenden waren sie aus jener
Schreckensnacht. Pawel selbst lvar Ms Mar» kehnen bei der Nachhut zurückgeblieben, hatte von Plessow einen betäubenden Schlag bekommen, daß er für tot liegenblieb.
Stunden später kam er erst wieder zur Besinnung und konnte entfliehen. Von Wossil Petrowitsch erfuhr er dann den Hergang jener Nacht. „Sie ist eine tapfere Frau!" Der Hauptmann sagte zum Schluß nichts anderes. Pawel Nikolaiwitsch aber verflieg sich in Träume, die Ehre und Vaterland willig darbrachten. Nichts für sich wollte er besitzen, aber der Heiligenschein der Angebeteten sollte unantastbar über den Welten schweben. Es durfte ihr nichts geschehen. Doch der Himmel verschmähte ihn wohl heute als sein Werkzeug, da er vor Erregung kein Wort sprechen und so keinen Grund für sein beschwörendes Flehen angeben konnte.
Die asiatische Schickfalsergebenheit seines Volkes überkam den Mann, wie er hinter der Frau auf dem schmalen Pfad dahin- schritt. „Ich werde ihr nichts Bestimmtes sagen, und sie wird dennoch geschützt sein." Lite hörte Plötzlich keine Schritte mehr hinter sich. Der Mann war verschwunden, ohne ein Abschiedswort gesprochen zu haben. Sie wandte sich nach dem Gutshof von Hridkuh- nen Zurück.
_(Fortsetzung folgt.)
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Zu dem am nächsten Mittwoch, den 8. Oktober 184V, stattfin- dendcn
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ergeht Einladung.
lieber die Dauer des Krämermarktes dürfen größere Fahrzeuge namentlich Pritschemvagen, Lastwagen und beladene Langholzwagen den Marktplatz nicht befahren.
Personen und Vieh aus verseuchten Kreisen und Beobachtungsgebieten (15 km Umkreis) werden zum Markt nicht zugclasscn. Für die zum Markt gebrachten Tiere sind Ursprungszeugnisse mitzubringen.
Die Schweinehändler haben bis zur Vornahme der tierärztlichen Untersuchung der Schweine bei ihren Körben und Kisten zu bleiben, welche zuvor nicht geöffnet werden dürfen.
Zufuhrzeit zum Schweinemarkt: ^,8 — 9 Uhr. Austriebszeit für den Viehmarkt: ^9 —10 Uhr.
Ealw, den 5. Oktober 1940.
Der Bürgermeister: Göhner.
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