über 1939. die zwischen 17 Mid 23 v. H. liegt, bei der Buttererzeugnng sogar eine Erhöhung von <15 bis 60 v. H. im Gebiet des Fettwirt­schaftsverbandes Württemberg. Die Voraus­setzung für diese Steigerung war der vor­herige Aufbau der Milchwirtschaft und der frühzeitige Ausbau grosser Molkereibctriebe, die heute trotz ihrer weitsichtigen Planung kaum mehr ausreichen, um die riesigen An­lieferungsmengen bewältigen zu können. So verarbeitet zum Beispiel die Molkerei in Reutlingen, die für eine Verarbeitungsmenge von rund 50 000 Litern gebaut wurde, heute täglich 80 000 Liter.

Bemerkenswert ist übrigens, das; heute in­folge der ausgeglichenen Lebensmittelzntei- tung das deutsche Volk mehr Butter itzt, als in den Friedensjahren.

Besonders erfreulich ist auch die Vermeh­rung des Oelfruchtanbaucs in Württemberg. Unser Gau, der ja schon früher als be­deutendes Mohnbaugebiet galt, hat setzt mit einer Anbaufläche von 1000 Hektar seinen alten Ruf wieder erobert. Auch die Anbauflächen für Flachs. Raps und Rübsen wurden Heuer bedeutend erweitert. Die Anbaufläche von Raps und Rübsen hat sich mit 6000 .Hektar verdreifacht, die vom Flachs mit 1000 Hektar verdoppelt. Die ungünstigen Wftterungsein- flüsse des letzten Herbstes konnten weitgehend ausgeglichen werden, so datz wir auch bei Ge­treide, Hackfrüchten und Kartoffeln Heuer eine sehr gute Ernte erwarten dürfen.

Auf dem Gebiet der Vichwirtschaft hat sich die Marktregelung ausgezeichnet bewährt. Wir haben gegenwärtig dreitzig Viehsammel­stellen im Gaugebiet, die eine gleichmätzigs Zuteilung des Schlachtviehes an die Metzger nnd damit an die Verbraucher gewährleisten. Die alljährlich im Herbst auftretcnde Vermin­derung in der Schlachtschweinezufuhr, saison- mätzig bedingt durch das Knapperwerden des Futters vor der Neuernte, konnte setzt wesent­lich behoben werden durch die Vermehrung von Kartoffelgärbehältern.

Führend ist Württemberg auch in der Fleck­viehzucht. Eine ständige Überwachung, Milch­kontrollen bis herunter zu den Drei-Kuh- Betrieben sorgen für eine hervorragende Zuchtwahl. Der Ruf des württembergischen Fleckviehs übersteigt schon den der berühmten Schweizer Viehzuchtbetriebe. Baden, Elsaß, das Sudetenland, das Protektorat Böhmen und Mähren, sa sogar Sowjetrntzland ver­sorgen sich in steigendem Maße mit württcm- bergischem Fleckvieh.

Ohwohl streckenweise der Kernobstertrag auch bei uns gering ist, dürfen wir im all­gemeinen auch mit der heurigen Obsternte sehr zufrieden sein. Gerade auf diesem Ge­biet hat sich Heuer wieder deutlich erwiesen, wie wichtig eine allgemeine und planmäßige Schädlingsbekämpfung und Schutzspritzung der Bäume ist. In fast allen Kreisen, die Pflichtspritzungen durchführten, sind erfreu­lich gute Erträge zu erwarten.

Diese erstaunliche Mehrleistung auf fast allen Gebieten trotz des kriegsbedingtcn Mangels an Arbeitskräften und Gespannen, hätte kaum erzielt werden können, wenn nicht der Ausfall an Arbeitskräften in hobem Maße durch den Einsatz der dörflichen Ge­nossenschaften hätte ausgeglichen werden kön­nen. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften in Württemberg besitzen beute rund 9000 der verschiedenartigsten Maschinen, die bei der Feldbestellung, bei den Erntearbeiten, bei der Gärfutterherstellung, in Gcmeindewaschküchen und Backstuben der ganzen Dorfgemeinschaft wertvolle Entlastung bringen.

Wenn man bedenkt, daß allein Württemberg in den Jahren von 1933 bis 1939 rund 90 000 landwirtschaftliche Arbeitskräfte an die In­dustrie und an städtische Berufe abgab. dann wächst die Achtung und Bewunderung vor dieser Leistung unseres Bauernvolkes um so mehr. Sie wäre nicht möglich gewesen ohne den opferbereiten Einsatz aller Menschen, die draußen aus dem Land tätig sind, ohne die umsichtige Führung des Reichsnährstandes und seiner Beauftragten, wobei die Orts- banernführer und die neueingesetzten Wirt­schaftsberater, nicht zuletzt auch unsere tapfe­ren Bäuerinnen höchste Anerkennung ver­dienen.

Wir haben bisher nur von den wirtschaft­lichen Leistungen unseres Bauernvolkes ge­sprochen. Es sichert aber nicht nur unsere Er­nährung und macht die von England geplante Hungerblockade zunichte, es ist immer noch die Blutsauelle der Nation. Obwohl seit 1933 er­freulicherweise auch in den Städten wieder ein Ansteigen der Geburtenfreudigkeit zu verzeich­nen ist. würde diese Zunahme auf die Dauer noch immer nicht ausreichen, um den Bestand der Nation aus eigener Kraft zu sichern. Wenn wir im ersten Vierteljahr 1910 zum erstenmal seit langen Jahren wieder einen Neichsdnrch- schnitt von 22,5 Geburten auf 1000 Einwohner erreichten, eine Zahl, die mit 1.5 v. H. über dem Geburtensoll liegt, so danken wir das vor allem den ausgesprochen bäuerlichen Ost­markgauen, die. wie zum Beispiel Kärnten und Salzburg. 31,1 Neugeburten ans 1000 Ein­wohner erreichten, während Großstädte wie Wien, Berlin und Hamburg mit 18 und 19 Geburten unter der Sollziffer blieben.

Unsere Soldaten, die im Westen kämpften, haben es erkannt, wohin das Versiegen des Blutsguells der Nation führt. Sie sahen die zur Steppe gewordenen Felder, die von den Bauern verlassenen verfallenden Dörfer, Er­scheinungen, die nicht etwa erst durch den Krieg hervorgernfen worden waren, sondern schon vorher bestanden. Frankreich hat den Krieg verloren, weil es nicht mehr genug Kinder hatte. Weil seine Zeugungskraft ge­brochen und sein Znkunftswillc zerstört war. Wir werden siegen, weil wir den Glauben an das Großdeutfche Reich der Zukunft haben und weil wir reich und stark genug sind, die weiten Räume, die das Schwert Adolf Hitlers uns sicherte, mit dem Blut unserer Kinder Und Kindeskinder zu füllen. Lägsr ürueder

Der Lanbjugendanstausch wurde nach dem jetzt vorliegenden Jahresbericht im Jahre 1939 vom Reichsnährstand mit acht Ländern (Dänemark, Finnland. Holland, Italien, Lett­land, Norwegen, Schweden und Ungarn) durchgeführt.

Feldlager im Sudan bombardieri

kHmUfcke Ouklsugrilse voo Llsiieoisclieo Wägern rurück^esoklsgen

Nom, 1. Oktober. Der italienische Wehr- kritische Lage bringen und die Offensive mnchtsbericht vom Freitag hat folgenden Grazian's unterstützen. Das große italienische Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht Offensivziel ist und bleibt der Suezkanal als gibt bekannt: Im englisch-ägyptischen Sudan Schlagader des englischen Empire, haben unsere Luftformationcn Feldlager und Verteidigungsanlagen in der Zone von Ro- zcires^ sowie ein feindliches Feldlager und einen wichtigen Stützpunkt in der Gegend von Gallabat bombardiert. Die feindliche Luft­waffe hat Angriffe auf Berbers, Afmadu. El Hak und auf die Eisenbahnstationen von Afor- dat und Aiscia unternommen. Ein neuer An­griffsversuch gegen die letztgenannten Ort­schaften ist von unseren Jägern zurückgcschla- gen worden. Man zählt drei Tote, darunter eine Eingeborencnfran und fünf Verwundete.

Dir Materialschäden sind beschränkt.

Die immer stärker einsetzende Gefechtstätig­keit der italienischen Luftwaffe von Abessinien aus gegen den englischen Sudan läßt die gutunterrichtete faschistische ZeitschriftGe­ra rchia" militärische Operationen am abes- sinisch-sudanesischen Frontabschnitt vorans- sehen. Tatsächlich werde eine Bedrohung der Verkehrslinien vom Sudan nach Aegypten die englischen Streitkräfte in eine überaus

Gehirntrust" als Rettungsanker

Neues Mittel der englischen Propaganda

Madrid, 1 . Oktober. Die geheimnisvolle neue I Erfindung, mit deren Ankündigung man den Optimismus der Engländer stärken will, dient den Londoner trügerischen Propagandisten noch nicht für ihre Zwecke. Sie haben nun sogar einen ganzen Gehirntrust ins Leben gerufen, ans den England seine Hoffnungen setzen soll. Dem Londoner Berichterstatter der ZeitungABC" zufolge setzt sich der in Lon­don gegründeteGehirntrust" aussieben Leuchten" der Wissenschaft zusammen. Ihre Aufgabe sei es, das Ergebnis der wissenschaft­lichen Untersuchungen auf allen Gebieten gegenseitig auszntauschen. um dann auf Grund ihrerüberlegenen Kenntnisse" das große Rätsel Englands zu lösen und den Krieg dadurch zu Englands Gunsten zu ent­scheiden. Dem Gehirntrust komme die Kate­gorie eines zweiten Kriegskabinetts zu.

üomben auf 6aswerk

8 erlin , 1. Oktober. Das Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt:

Oie Vergeltuagsangriffe auk Oondon und ckie Angriffe auk webrwicktige Ziele in 8üd- unck lAittelengland Kurilen trotr schwieriger Wetterlaxe erfolgreich fort­gesetzt. In einem Oaswerk 4m dlord- westen von Oondon folgte 6er 8omben- explosion eine bobe 8tidillamme. Kampk- llugreuge griffen mit besonderem 8cbneick rwei Rüstungswerke in Ooventry und bei Obester an. Volltrelker vernichteten in beiden Werken IContageballen und IVIa- sdiinen. Weitere erfolgreiche Angriffe richteten sich gegen verschiedene klug- plätre im Weichbild von Ovndon sowie xexen 6en Rlugplatr von 8t. Rval in 6er Orakscbakt Oornwall, wo Hallen, Unter­künfte, Rollfelder un6 Rlugreuge am Ko6en rerstört wur6en. Lesonders wir­kungsvoll war ein Lombenangriff auk 6as Iruppenlager von 8kegnek. Volltreffer traken angetretene Trupnen, ein Teil 6er Onterkünkte geriet in 8rand. wördlikh Oondons griffen einrelne 6eutscbe Kampk- klugreuge KiSenbabntransporte mit sidit- barem Krkolg an un6 versprengten Oast- kraktwagenkolonnen.

Warum Chamberlain gehen mußte

Ob tircdÜlsIIwsorivuvL' bereitet leckigliebkoSlsn^s iovere Revolution vor

Stockholm, 4. Oktober. In den ersten englischen Kommentaren zu der nicht uner­wartet gekommenen Kabinettsumbildung wird nicht einmal die konventionelle Form des Aktes gewahrt, um das Ausscheiden der Familie Chambcrlain ans der englischen Politik etwas weniger auffällig zu machen, als das nunmehr der Fall ist. Es wird erklärt, nicht nur Chamberlain gehe, sondern mit ihm auch der Kreis um Chamberlain, den man nun­mehr für die Lage verantwortlich macht, in der sich das Jnsclreich befindet.

München, Narvik, nnd sogar Dünkirchen und Dakar werden auf das Konto des ^jäh­rigen geschrieben, während gleichzeitig erklärt wird, der Weg der Churchillisten sei nun frei. Der Einfluß der Familie Chamberlain auf die englische Politik wird, wieAftonbladet" aus London meldet, plötzlich als katastrophal bezeichnet, und man neigt dazu, die Arbeit Neville Chamberlains zu vergleichen mit dem Bnrenkrieg seines Vaters Joseph Chamber­lain und der Locarno - Politik Sir Austin Chamberlains. Sowohl Locarno wie Mün­chen hätten zu einem neuen Krieg geführt.

Es hat den Anschein, als ob die englische Propaganda zum Teil darauf abzielt, aus den drei Chamberlains die Sündenböcke für die gegenwärtige Lage Englands zu machen. Allgemein erblicken englische Beobachter in der Ausbootungder für München verant­wortlichen Männer" eine Verstärkung des Kabinettes. wobei allerdings nicht gesagt wird, daß diese Verstärkung ausschließlich auf das Konto der sozialistischen Opposition ge­schrieben werden muß. Die Konservative Par­tei ist heute im Kabinett nur noch von solchen Männern vertreten, die nach dem Rücktritt Bevins 2Vr Jahre lang gegen die Kon­servative Partei Sturm liefen, ob­wohl sie selber dieser Partei angehörten. An ihrer Spitze steht nicht zuletzt Churchill. Ar­beitsminister Bevin ist ganz offensichtlich das Zünglein an der Waage geworden als der Vertreter von mehr als fünf Millionen Ar­beitern und damit der größten Organisation Englands.

Chamberlain als Vertreter der Konserva­tiven ist gegangen, und Bevin als Vertreter des englischen Sozialismus ist gekommen. Darin liegt ganz offensichtlich die innere Be­deutung der heutigen Umformung, von der neutrale Beobachter bereits vor Wochen sag­ten, sie werde die innere Revolution in England vorwärtsbringcn. Zu dieser Schlußfolgerung kommen indirekt auch Madri­der Zeitungen, die u. a. schreiben: Trotz ihrer überwiegenden Unterhausmehrheit ist die Konservative Partei in Zukunft von den Ent­scheidungen auf die Staatsführung weitgehend ausgeschaltet. Die Entmachtung der konserva­tiven Parteiorganisation und die Ausschal­tung etwaiger gemäßigter Einflüsse wird durch die Neubesetzung unterstrichen.

Im übrigen hat Churchill zweifellos diesen Regierungswechsel vorgcnommen, um die öffentliche Aufmerksamkeit von der prekären Lage auf andere Dinge abzulenken.

Britische Admiralität gesteht

Deutsche U-Voot-Erfolge steigen ständig

Berlin, 4. Oktober. Nachdem bisher eng­lische Regierungskreise, die sich über die Gründe für das Plötzliche Ansteigen der Ver­lustziffern durch den deutschen U-Bootkricg den Kopf zerbrechen, als Entschuldigung für die gefährdete Verfovgnngslage angaben.^'daß Deutschlandfranzösische und italienische N- Boote in seinen Dienst gezwungen" habe, be- guentt sich jetzt die britische Admiralität dazu, die wahren Tatsachen zuzugeben.

Sie erklärt wörtlich:Deutschland hatte in letzter Zeit in weit größerem Maße Erfolg bei seinen U-Äootangriffen gegen die Hanbelsschiffahrt als bisher seit Kriegs­beginn. Dieser Umstand war »ach dem Zu­sammenbruch Frankreichs und der Besetzung der französischen Atlantikhäfen durch die Deutschen vorauszusehen. Die U-Boote, die von diesen Häfen aus operieren, sind in der Lage, während eines längeren Zeit­raums die Handelswege des Ozeans zu be­drohen, als wenn sie von den alten deutschen weit hinten gelegenen Stützpunkten aus ope­rierten."

Herr Halifax der nächste Sündenbock

Oer ^kullemuioisler noch Obsrnberlain jelrt das Hindern»» tffr denbritischen 8!eK"

Stockholm, 4. Oktober. Chamberlain ist > gefallen, aber noch immer scheint die Um­schmelzung der britischen Negicrungselemente nicht in eine, sei es auch nur vorübergehend feste Form gegossen zu sein. Nach dem Ab- gang des geisterhaften Spuks der Gestalt Chamberlains aus der Churchill-Regierung ist es jetzt Lord Halifax, der das grelle Scheinwerferlicht der britischen Kritik auf sich zieht.

In einem Nachruf zum politischen Tod des Kriegsbrandstifters Chamberlain machtDaily Herald" den britischen Außenminister Hali­fax zur Zielscheibe eines offenen Angriffes. Dort beißt es wörtlich: Die große Masse des Volkes begrüßt den. Abgang Chamberlains mit einem Gefühl der Befreiung. Der Frie­densapostel der Stärke und Kraft des Fein­des war eine groteske Mißgeburt in einer Negierung, die ernannt wurde einzig und allein ans dem Grunde, die Konsequenzen aus seinen bedauerlichen Mißgriffen zu ziehen.

Aber' warum vollzog Premierminister Churchill den Bruch mit dem Chamberlainis- mus nicht völlig durch eine Entfernung von Lord Halifax? Lord Halifax besitzt keine so großen persönlichen Verankerungen. Seine Arbeit unter Churchill ist nicht erfolgreicher gewesen als vorher. Unentschlossenheit, Furcht­samkeit und eine gefährliche Weltkrankheit kennzeichneten von Anfang an die Karriere des Lord Halifax auf den Posten des Außen­ministers.

News Chronicle" bläst in dasselbe Horn. Als Ersatzmann für Halifax möchte das Blatt, wieNya Dagligt Ällebande" berichtet, Eden eine Renaissance auf dem Posten des britischen Außenministers feiern lassen. Be­züglich des geforderten Abganges von L^rd Halifax kleidet sich die Auffassung dieses Blattes in die kurzen, aber deshalb um so eindeutigeren Worte: Je eher, desto besser, von besonderem Interesse ist in diesem Zu­

sammenhang ein Ausspruch des bekannten englischen Schriftstellers H. G. Wells, der sich im Augenblick auf einem Propagandafeldzug in den Vereinigten Staaten befindet. Wells äußerte sich, wieNya Dagligt Allehanda" aus Neuyork berichtet, dahingehend, daß Halifax all das verkörperte, was England fürchte. Er verhindere die bri­tischen Bewegungen, und das in einer Zeit, da Großbritannien um das Leben ringe.

Nach dem alten Regenschirm-Chamverlain steht also jetzt nur noch Lord Halifax dem britischenSiege" entgegen. Ist auch er glück­lich ausgebootet, so wird England, das wenig­stens muß das englische Volk nach den nun in immer stärkerem Maße aufgetischten Jllu- sionsmärchen der Propagandisten vor Chur­chills Gnaden glauben, siegen wie es will. Datz dieseReinigungskur" Churchills in Wirklichkeit nur bezweckt, in Weiser Voraus­sicht der kommenden Dinge schon jetzt die Packesel zu finden, auf die man die ganze roße Schuld abwälzen kann, das wird auch as britische Volk eines Tages, wenn das Narkotikum Churchillschen Propagandagiftes seine Wirkung verfehlt, einsehen müssen. Die erste lleberschrift obiger Meldung lautet rich­tig: Nach Chamberlain steht jetzt nur noch Halifax dembritischen Siege" entgegen.

Nach alter Piratenmanier

Deutsche von spanischem Schiff geholt

bn. Rom, 5. Oktober. In Santa Cruz de Teneriffa ist, einer Meldung aus Madrid zu­folge, das spanische MotorschiffDomine" eingetroffen, das vor einem Monat von Fer­nando Po ausgelaufen war. Am 16. Septem­ber wurde das Schiff auf hoher See von einem britischen Kreuzer angehalten und nach Sierra Leone gebracht, wo alle deutschen Fahrgäste, zumeist ältere Frauen, sowie zwei italienische Seeleute, ver­haftet wurde«.

Im Oegensatr rur deutsdien Imkt- kampktätigkeit kielt sich 6ie feindliche Ouktwaffe bei Taxe und in 6er d7a«ht last xanr ?urüdc. blur ein einreines Rlugreug griff im Westen Deutschlands ein Indu­striewerk an, ohne nennenswerten 8a«h- scbaden anrurichten. Rinige britische klugreuge ffogen die norwegische Küste an. Oie liier abgeworkenen 8omben blie­ben obne Wirkung. Lin Angreifer wurde durch ^äger abgeschossen.

Oie gestrigen Oesamtverluste des Oeg- ners belaufen sidi auk drei Rlugreuae. Vier eigene klugreuge sind nidit rurüdc- gekebrt.

Lei den Angriffen auf die Rüstungs­werke in lAittelengland reicbneten sich Kampfffugreuge unter der Rührung von Oberleutnant dleumann und Oeutnant kisdioff durck besondere Kühnheit aus.

HoUand fegt gründlich aus

Juden können nicht mehr Beamte werden

. Amsterdam, 5. Oktober. Wie dieDeutsche Zeitung in den Niederlanden" berichtet, wer­den demnächst Bestimmungen erlassen, wonach niederländische Behörden und Körper­schaften des öffentlichen Rechts keine Voll- jnden oder Mischlinge mehr zu Beamten er­nennen. auf Arbeitskontrakt anstellen oder be­fördern.

Churchills Mordschuld wächst

Feiger Angriff auf holländische Städte

Amsterdam, 4. Oktober. In der Nacht zum Donnerstag und in den frühen Morgenstun­den des Donnerstags haben britische Flug­zeuge wieder einmal ihre Bomben auf eine Anzahl friedlicher holländischer Städte und Ortschaften fallen lassen. Eine Reihe von Per­sonen wurde getötet. Am schwersten litt Haar­lem, wo englische Bomben auf die Wohnvier­tel der Stadt fielen und dabei 17 Leute töteten und 20 verwundeten. In einer Straße stürzten vier Wohnhäuser durch Bombentreffer ein. Weiter griffen die Eng­länder einige Ortschaften an, in deren wei­teren Umgebung sich nicht ein einziges mili­tärisches Ziel befindet. Während im ersten Ort einige Brandbomben keinerlei Schaden anrichteten, vernichtete eine Brandbombe ein Wohnhaus völlig und beschädigte das benach­barte. Eine Frau und ihre neunjährige Toch­ter wurden als Leichen geborgen; die Bewoh­nerin des Nachbarhauses wurde schwer ver­letzt. In den anderen Orten wurde ein Haus zerstört; andere wurden beschädigt, während ein heftiger Brand 60 Hektar Wald und Heide- vernichtete.

Keine Rabbiner mehr

In Ungarn werden Juden ausgebootet

Berlin, 5. Oktober. Ein ungarischer Gesetz­entwurf über die Oberhausmitgliedschaft der Kirchenfürsten und der Vertreter der christ­lichen Konfessionen schafft die jüdische Vertretung im Ober Hause ab mit der Begründung, daß jüdische Vertreter keine historischen Wurzeln besitzen und die Lage der Angehörigen der jüdischen Konfession staats­rechtlich sowohl wie gesellschaftlich und wirt­schaftlich abgeändert worden ist. Nach An­nahme dieses Gesetzes werden im ungarischen Oberhaus jüdische Glaubensgemeinschaften nicht mehrvdurch einen Rabbiner vertreten sein. »

Todesstrafe für Saboteure

Nationale Einheitspartei in Rumänien

MUS. Bukarest, 5. Oktober. Durch ein im umänischen Staatsanzeiger veröffentlichtes lesetz ist das Verbot der ParteiAlles ür das Land" aufgehoben worden, die Aushebung des Verbotes der Partei, mit er Codreanu seinerzeit auf parlamenta- ischem Gebiet den Kampf zu führen versuchte, ann nur so ausgelegt werden, daß nunmehr ie ParteiAlles für das Land" sämtliche lationalen Einheiten Rumäniens unter ihrer sahne sammeln und im Rahmen einer Ein» eitsparteiAntonescuzur Verfügung teilen wird. In einer Besprechung, die Gene- al Antonescu mit dem rumänischen Wirt« chaftsminister geführt hat, ist beschlossen

!orden, daß gegen Wirtschaftssaboteure in der iukunst mit den schärfsten Strafen, unter Imständen sogar mit der Todesstrafe vorge-