FchsmHwalö-Wacht

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und 8»i»»ßlLvI»ei7 RLisd 6eu»e»i»del»el»«rdei> des Greises kalv

Calw im Schwarzwald

Samstag, den 5. Oktober 1940

Nr. 235

Englands neuester Feind: Der Nebel

Die briliselie Imilab^velir versagt, aber die deulselien I-uklaagriöe ^eberr unvermindert ^veiler - ^ucb am Zeslri^en k'reita^ nieder rablreiebe Oekäude in London verstört - Lornbenba^el aui inebrere Ltädte irn Lüdosten LvZlands

^ussmmenkunkt ^ükrsr-Duee kalt die gsme Welt in^lem

^ V o a u o s e r e m o r r o s p o o 6 e v 1 e v

Krv. Stockholm, 5. Oktober. Die fast pau­senlosen Angrisfe der deutschen Luftwaffe lassen London überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen. Auch am gesogen Freitag hatte die englische Hauptstadt bw zum Freitag bereits wieder zwei Luftalarme.

Nach den hier vorliegenden Meldungen neu­traler Korrespondenten hatten dabei die Vor­orte die Hauptwucht der deutschen Angriffe auszuhalten. Im Osten und Westen der Stadt wurden wieder zahlreiche G eb ä u d e zerstört. Ein einzeln operierendes deutsches Flugzeug warf im Themsegebiet zehn Bomben ab. Ferner mussten mehrere Städte im Süd­osten Englands heftige Stuka-Angriffe über sich ergehen lassen.

Bezeichnenderweise ist diesmal sogar den um faule Ausreden nie verlegenen Englän­

dern die Lust am Lügen vergangen. Sie wagen nicht, mit den üblichen abfchwächenden Mel­dungen aufzuwarten und geben bis jetzt ledig­lich die Bombardierung weiterer Bahnstrecken in Wales und Schäden in Liverpool zu. Uebcrhaupt ist man in London seit gestern in roher Sorge. Schuld daran sind die ichten Nebel, die zur Zeit die Hauptstadt bedecken. Während man sich in politischen und militärischen Kreisen bisher in der Hoffnung wiegte, dass der Nebel einer der besten Ver­bündeten Englands im Kampf gegen die deut­sche Luftwaffe sei, hat sich nunmehr die Mei­nung völlig geändert. Man musste feststellen, dass am gestrigen schweren Nebcltag die bri­tische Luftabwehr ziel- und planlos schoss, weil sie nicht in der Lage war, den Feind auszu­machen.

Infolgedessen sieht man mit grösster Sorge den weiteren Kampf­

handlungen entgegen, da die deutsche Luftwaffe in ausgezeichnet funktionierenden Blindflügen erfolgreich ihre Ziele bombar­dierte, wahrend die britische Luftabwehr nahe­zu erfolglos blieb. Damit ist auch, die letzte, einigermatzen ernst zu nehmende Hoffnung der Londoner auf ein Abflauen der deutschen Angriffe zu Wasser geworden.

Ln Ostasien wir- abgebaut

Luftlinie HongkongJndochina eingestellt

Kn. Rom, K. Oktober. Die britische Flug- gesellschaft Imperial Airways hat den Betrieb der Linie HongkongJndochina eingestellt. Von dem einst weltumspannenden Flugnetz der Gesellschaft ist daher nur noch der lokale Australicndienst übrig geblieben.

Dreistündige herzliche Aussprache am Brenner

Oie Heiklen ^vüen minister rmä OeneralielämsrseHs l Beitel nat wen teil - ^röricrnvS alter wieHtiSen I^raAe

Am Brenner. 5. Oktober. Im Rahmen des regelmässigen deutsch-italienischen Mei­nungsaustausches haben sich der Führer und der Duee gestern am Brenner getroffen. In einer im Geiste der Achse geführten herzlichen Unterhaltung von dreistündiger Dauer, die in Anwesenheit der beiden Aussenminister stattfand, wurden sämtliche beide Länder inter­essierenden Fragen erörtert. Bei dem letzten Teil der Unterhaltung war Generalfeldmar­schall Keitel anwesend. Die Besprechung wurde während eines Frühstücks im kleinen Kreise fortgesetzt.

lieber den Verlauf der Begegnung erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der Führer traf zu seiner Begegnung mit dem Duce im Sonderzug um II Uhr in der italienischen Grenzstation Brennero ein. Der Duce be­grüßte den Führer auf dem mit den deutschen und italienischen Fahnen geschmückten Bahn­steig auf das herzlichste. Der italienische Aussenminister Graf Ciano hieß Reichsautzen- mmister von Ribbentrop herzlich willkommen. Wahrend ein italienischer Musikzug die deut­schen und italienischen Nationalhymnen in­tonierte, schritten der Führer und der Duce gie Front der Ehrenformation des Heeres und der faschistischen Miliz ab.

Der Duce geleitete den Führer sodann zu seinem auf der anderen Seite des Bahnsteiges stehenden Sonderzug, wo die Besprechung im Salonwagen des Duce in Anwesenheit der Aussenminister beider Länder begann. Nach der Besprechung geleitete der Duce den Füh­rer feinen Sonderzug zurück und verab­schiedete sich von ihm auf das herzlichste. Be- b, den Klängen der deutschen und

italienischen Nationalhymnen verließ der Sonderzug des Führers gegen 14.30 Uhr den Brenner.

. Ereignis auf dem Brenner hat überall » gewirkt und nur die eine Frage

'm Vordergrund, was die Staatsmän­ner der Achse wohl besprochen, in Aussicht

Britische Saboteure gefaßt

Ungeheures Aufsehen im Rahen Orient

Von vv.-rem ic°rr»»poo-i-ote°

du. Rom 5 Oktober. In Syrien ist die von Agenten des Intelligence Service aufgestellte Geheimorganisation zur Saboticrung des ita­lienisch-französischen Waffenstillstandes, die sich allem Anschein nach unbeobachtet geglaubt hatte, unter beträchtlichem Skandal aufgcflo- gen. Die syrische Polizei hat Maffenverhaf. tungen vorgenommen. Die Liste der Berhaf. teten weist so prominente Namen aus, dass im ganzen Lande und darüber hinaus im ge- samten Nahen Orient ungeheures Aufsehen entstanden ist

genommen oder gar beschlossen haben. Ver­mutungen schießen aus der Erde wie Pilze. Die Kombinationen sind ebenso zahlreich, wie in allen früheren Fällen. Uns interessieren sie samt und sonders nicht, weil wir wissen, daß alles, was zwischen den Staatsmännern der Achse besprochen wird, im Geiste der Freundschaft untz des Vertrauens zwischen den Führern und ihren Völkern sich vollzieht, und weil es für Deutschland und Italien nur das eine große Ziel gibt, die Bezwingung und vollständige Niederringung Englands. Immerhin beweist die Span­nung, mit der sich die Blicke der Welt auch jetzt wieder nach dem Brenner richteten, dass die führende Nolle der Achse weithin als ein Faktum angesehen wird, das gar nicht mehr aus der neuen europäischen Entwicklung weg­zudenken ist und dass ihr gegenüber das Getue

der plutokratischcn Stümper gar nicht mehr ins Gewicht fällt.

Auch die Erörterungen, die am Freitag auf dem Brenner stattfanden, wurden im Rah­men des regelmäßigen deutsch-italienischen Ge­dankenaustausches geführt. Damit fand zum siebten Male seit der denkwürdigen Zusam­menkunft im Juni 1934 in Venedig eine per­sönliche Begegnung Adolf Hitlers mit Benito Mussolini statt. Zum zweitenmal wurde der Brennerpatz Schauplatz eines höchst bedeut­samen Treffens. Wir erinnern uns noch an jenen 18. März 1940, als Führer und Duce ebenfalls auf dem Brenner in einer mehr als zweistündigen Unterredung das Pro­gramm festlegten, das die Grundlage für die gewaltigen Siege des Sommers avgab, und schliesslich in manch anderer Hinsicht die Ent­wicklung des neuen Europas förderte.

Strich durch Churchills Rechnung

Oie ^odsenioseHle Irswpieo bis rur totalen ^ieZerrinZnvZ LvAancls

vcabtbeci'cdt «nrecec lleckinec 5cbri/t1ei'tunL

8. Berlin, 5. Oktober. Seit in der Welt­öffentlichkeit durchsickerte, dass sich Führer und Duce am Freitag auf dem Brenner treffen würden, ist jedes andere Ereignis hinter der neuen Begegnung der beiden Repräsentanten der Achse weit zurückgetreten. Churchills Re­gierungsumbildung und sein Versuch, mit den neuen Kabinettsplutokraten Eindruck zu schinden, und den Anschein zu erwecken, als sei England durch die Abschiebung alter und deren Ersetzung mit neuen Kriegshetzern stär­ker geworden, ist für die Länder und Völker jetzt erst recht uninteressant geworden.

Im Zusammenhang mit der Zusammen­kunft am Brenner, die in London großes Aufsehen erregte, wird, wie das Stockholmer Aftonbladet" aus London meldet, mit be­greiflichem Interesse der Versuch des ameri­kanischen Botschafters Steinhardt in Moskau verfolgt, Sowjetrutzland gegen Deutschland. Italien und Japan einzunehmen. Diese Ini­tiative ist selbst den Engländern schon längst in die Glieder gefahren, um so mehr hat bei ihnen das neue Ereignis Aufregung und schweres Kopfzerbrechen verursacht. '

Churchills Kabinettsumbildung verfolgt zweifellos vor allem die Absicht, in Ame­rika vielleicht mehr Zutrauen zu Englands Krieg auszulösen. Die Brenner-Zusammen­kunft hat diesen englischen Plänen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, denn jetzt blickt die ganze Welt nicht mehr nach London, sondern nach Berlin und Rom.

Voran in den internationalen Mutmaßun­gen über die Freitagzusammenkunft auf beim Brenner steht die Meinung, daß sich wich­tige Klärungen anbahnen und man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszu­sagen, daß sich diese Auffassung wohl bewahr­

heiten wird, denn im Laufe der Jahre hat sich die Welt davon überzeugt, daß Führer und Duce immer in wichtigen Augenblicken des europäischen Geschehens zusammenkamen, daß sich ihre Begegnungen für die Gestaltung Europas immer positiv auswirkten und daß den Besprechungen immer einschneidende Maßnahmen zu folgen pflegten. Vor allem haben die Begegnungen immer wieder die Freundschaft und Solidarität der Achsen­mächte nicht nur vertieft, sondern auch der Welt vor Augen geführt, dass Deutschland und Italien immer nur ein gemeinsames Ziel und einen gemeinsamen Willen haben, und daß die beiden Völker wie Brüder den Kampf um ein neues besseres Europa führen.

Die neuerliche Begegnung zwischen dem Führer und dem Duce beherrscht vollkommen das Bild der römischen Abendpresse.Tri- buna" undLavoro Fascista" erklären, daß man hierin den Beweis für den solidarisch geführten Kampf der Achsenmächte biszum totalen Endsieg über England zu erblicken hat. Wir wissen, so schließtLavoro Fascista", daß einer Begegnung der beiden großen Führer harte Schläge für den ge­meinsamen Feind folgen werden, die den end­gültigen Sieg näher heranbringen werden.

ImGiornale d'Jtalia" schreibt Gayda unter anderem:Jede Begegnung mit Musso­lini stellt ein geschichtliches Geschehnis von grösster Tragweite dar, das die Zufälligkeiten des Augenblicks überragt. Die vom Führer und vom Duce festgelegten Entscheidungen werden auf den Kriegsverlauf und die politische wie wirtschaftliche Evolution aufs stärkste zurückwtrken. Haltung, Wille und Möglichkeiten der beiden Nationen sind ausgezeichnet, wahrend sich in Eng­land eine innere Krise abzeichnet.

Gesichertes Vrot

Wenn wir auch Heuer den Tag der Ernte stiller feiern, als in den vergangenen Frie- bensfahren, so drängt es uns um so mächtiger, dem deutschen Bauernvolk und seinen Füh­rern aus heißem Herzen Dank zu sagen, da­für, dass sie in einer wahrhaft gigantischen Arbeitsleistung die Ernährung der deutschen Nation sicherten, ja sogar die Erzeugung wich­tiger Lebensgüter wesentlich steigerten, so daß wir ohne alle Sorgen in die Zukunft blicken können. Auch der Gau Württemberg hat wie wir aus Darlegungen des Landes­bauernführers Arnold erfuhren daran wesentlichen Anteil. Er steht in der Steige­rung der Erzeugung auf verschiedenen Ge­bieten, besonders in der Milchwirtschaft, in der Erhöhung des Oelfruchtanbaues. in seiner Fleckviehzucht, in der Arbeitsentlastung durch genossenschaftlichen Maschineneinsatz sogar führend an der Spitze der Neichsgaue.

Deutschland konnte im vergangenen Jahre mit ruhiger Zuversicht in den Krieg gehen, weil die Massnahmen zur Sicherung feiner Ernäbrungsgruilhlaae unabhängig von den Erfordernissen des Krieges schon Jahre vor­her eingeleitet worden waren. 1934 hatte Reichsbauernführer Darrs zur Erzeugungs­schlacht aufgerufen. Dieser Kampf um die Nahrungsfreiheit wirkte sich so erfolgreich aus, dass Deutschland im Herbst 1939 imstande war, sich mit allen lebenswichtigen Gütern aus eigener Kraft zu versorgen. Die Vergleichs­zahlen 1932/33 und 1937/38 zeugen von einer kaum glaublichen Leistungssteigerung auf allen Gebieten der landwirtschaftlichen Erzeugung. Der Verbrauch an Handelsdünger stieg auf das Doppelte, bei Kalk z. B. von etwas über einer Million Tonnen auf rund zwei Millio­nen Tonnen. Die Ausgaben für neue Maschi­nen und Geräte stiegen von 138 Millionen Mk. auf 463 Millionen. Der Fasiungsraum für Gärfutter erhöhte sich von 0.65 Millionen Kubikmeter auf 7,52 Millionen Kubikmeter. Die Zahl der Kartoffeldämpfkolonnen wuchs von 144 Stück auf 4000 Stück, die Zuckerrüben­erzeugung um das Doppelte, von 276 426 He!-» tar Anbaufläche auf 501752 Hektar. Ganz außerordentlich sind . die Steigernngsziffern beim Anbau von Gespinstfasern und Oelfrüch- ten. So vermehrten sich die Anbauflächen bet Flachs von 4500 Hektar auf 44 872 Hektar, bei Hanf von 320 auf 12684 Hektar, bei Raps und Rübsen von 6000 auf 61109 Hektar. Zur Ver­stärkung der Wollerzeugung wurde die Zahl der Schafe von 3,4 Millionen Stück im Jahre 1932 auf 4,8 Millionen Stück im Jahre 1938 erhöht. Ebenso sind auf allen anderen Ge­bieten der Landwirtschaft, bei Getreide, Kar­toffeln, Zuckerrüben, Futterrüben, Milch, Butter und Fleisch sehr erhebliche Steigerun­gen der Ernteerträgnisse zu verzeichnen.

Wie entscheidend die Zusammenfassung aller Kräfte und eine umsichtige Organisation für den Ausfall der Ernte ist. das beweisen deut­lich die Erträgnisse der Ernte des Jahres 1940. Obwohl die lange Regenzeit des letzten Herbstes der Feldbestellung sehr wenig gün­stig war und der harte Winter erhebliche Er­schwerungen mit sich brachte, ist auch die heu­rige Ernte sehr gut ausgefallen. Die Getreide­ernteschätzung des Statistischen Neichsamtes vom August 1940 mit 24,6 Millionen Tonnen liegt nur um 2 v. H. unter dem Augustdurch­schnitt der letzten fünf Friedensernten, wobei dieser Durchschnitt infolge der Rekordernte von 1938 sogar als überhöht, angesehen wer­den kann. Die Kartoffelernte in Grossdeutsch­land wird Heuer einen Ertrag von rund 60 Millionen Tonnen erbringen gegenüber 51,6 Millionen Tonnen, die 1939 im Altreichs­gebiet eingebracht wurden. Ebenso liegt die Zuckerrübenernte mit rund 18 Millionen Ton­nen um 1L Millionen über dem Ertrag des Vorjahres.

Angesichts dieser Zahlen aus dem ganzer! Reichsgebiet dürfen wir mit Stolz auch die besonderen Leistungen des Gaues Württemberg anführen. War es zunächst im ersten Kriegsjahr das Ziel der Milchwirt­schaft, die bisherige Erzeugung wenigstens zu halten, so erreichten wir Heuer sogar eine Steigerung in der Milchbelieferung gegen-